Bücher mit dem Tag "abscheu"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "abscheu" gekennzeichnet haben.

56 Bücher

  1. Cover des Buches Biss zum Abendrot (Bella und Edward 3) (ISBN: 9783551319739)
    Stephenie Meyer

    Biss zum Abendrot (Bella und Edward 3)

     (7.108)
    Aktuelle Rezension von: EvieReads

    Eclipse, der dritte Teil der Twilight-Saga von Stephenie Meyer, führt uns erneut in das turbulente Leben von Bella. Diesmal steht sie vor der schwierigen Wahl zwischen ihrer Liebe zu Edward und ihrer Freundschaft mit Jacob. Die Handlung dreht sich stark um den Konflikt zwischen den Vampiren und den Werwölfen, was oft in hitzigen Auseinandersetzungen endet.

    Während ich in den vorherigen Bänden ein Fan von Jacob war, hat mich sein Verhalten in diesem Buch enttäuscht. Jacob kämpft ständig darum, Bella zu überzeugen, dass sie in ihn verliebt ist, obwohl sie klarstellt, dass ihre Gefühle Edward gehören. Die Art und Weise, wie er versucht, Bella zu seiner Freundin zu machen, wirkt oft unangemessen und er drängt sie in eine Ecke, was das Lesen unangenehm macht.

    Ein weiteres problematisches Element ist das Konzept des "Imprintings" bei den Werwölfen, das einige Fragen aufwirft und zu verstörenden Vorstellungen führen kann. Trotz dieser schwierigen Themen hat Eclipse auch seine Stärken. Die Erzählung bietet interessante Einblicke in die Vampirgeschichte und das native amerikanische Wolflore, und die Figur der Alice bleibt ein Highlight für mich.

    Trotz der Herausforderungen, die die Geschichte bietet, bin ich fest entschlossen, die Saga bis zum Ende zu verfolgen. Ich habe gehört, dass der nächste Band, Breaking Dawn, noch chaotischer wird – und ich kann nicht widerstehen, mir das selbst anzusehen. Happy Reading! <3

  2. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453274365)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

     (1.989)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Momentan hänge ich wieder mit der Lesechallenge hinterher und habe erst jetzt mein Buch für den Oktober beenden können. Das Motto lautet: „Hello Witchlings – Lies ein Buch, das in die Spooky Season passt“. Da ich ohnehin mal wieder einen Stephen King lesen wollte, war das für mich die perfekte Gelegenheit. Nachdem ich vor drei Jahren Es gelesen habe, war es nun Zeit für einen weiteren Klassiker des US-amerikanischen Autors: Friedhof der Kuscheltiere. Der Horrorroman erschien 1985 und gilt als Kings kommerziell erfolgreichstes Werk. Er selbst vertritt die Meinung, dass dies die furchtbarste Geschichte sei, die er je verfasst und damit eine persönliche Grenze überschritten habe. Ich habe das Buch im Rahmen der Blogtour als Rezensionsexemplar 2019 erhalten, aber da es keine Vorgabe war, das Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen zu haben, setzte es bei mir leider erst einmal Staub an. Nun bekommt es aber die Aufmerksamkeit, die es verdient hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Paramount sowie dem Heyne Verlag für das Exemplar bedanken! 

    Als der Familienvater Louis Creed 1983 eine leitende Stelle als Arzt an der University of Maine annimmt, zieht er mit seiner Frau Rachel, der fünfjährigen Tochter Eileen, kurz Ellie, dem zweijährigen Sohn Gage und dem Kater Winston Churchill, kurz Church, in den beschaulichen Ort Ludlow. Das neue Haus steht direkt an der Route 15, einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße. Schnell freundet sich Louis mit dem gegenüber wohnendem Nachbarn Judson Crandall und seiner Frau Norma an. Eines Tages zeigt Jud ihm, wohin der Trampelpfad hinter seinem Haus führt. Auf dem sogenannten Haustier-Friedhof begraben die Kinder Ludlows seit Jahrzehnten ihre geliebten Gefährten. Doch ein paar Meilen hinter diesem Friedhof liegt etwas viel Unheimlicheres. Und Jud scheint darüber mehr zu wissen, als er zugibt. 

    Noch bevor die eigentliche Geschichte beginnt, gibt es eine Einleitung, in der Stephen King ein wenig über die Entstehungsgeschichte des Romans schreibt. Der Horrorroman hat viele autobiografische Bezüge, denn King hat selbst kurzzeitig an der University of Maine gearbeitet und dabei in einer Kleinstadt an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt, auf der die Katze seiner Tochter überfahren wurde. Der Satz „Die Straße hat schon viele Tiere verbraucht“ wurde zu King tatsächlich so gesagt und hat es auch in den Roman geschafft. Einige Meilen hinter dem Haus gab es auch wirklich den Haustier-Friedhof. Er ist also keine Erfindung des Autors. Die Reaktion Ellies auf die Vorstellung, ihr Kater werde eines Tages sterben, ist identisch mit der Reaktion von Kings Tochter Naomi, als ihr Kater Smucky starb, welcher übrigens im Roman auf dem Haustier-Friedhof einen Grabstein hat. Beinahe wäre auch Kings Sohn auf der Straße verunfallt, hätte er ihn nicht in letzter Sekunde gerettet. Die Angst vor dem Tod seines Sohnes war der Schlüsselmoment, der ihn zu Friedhof der Kuscheltiere inspirierte.

    „Louis Creed, der als Dreijähriger seinen Vater verloren und der seinen Großvater nie gekannt hatte, wäre niemals auf den Gedanken gekommen, in seinen mittleren Jahren einen Vater zu finden; aber genau das geschah – auch wenn er diesen Mann seinen Freund nannte, was ein Erwachsener im Allgemeinen tun musste, wenn er den Mann, der eigentlich sein Vater sollte, relativ spät im Leben fand.“, ist der erste, sehr ausufernde Satz des ersten Kapitels. Hieraus lässt sich bereits Einiges deuten: Louis Creed ist hier klar der Protagonist. Mit der Erwähnung des Todes seines Vaters wird hier schon das Todesmotiv eingeleitet, das sich durch den gesamten Horrorroman zieht. Außerdem porträtiert es kurz das Verhältnis zwischen Louis und Jud: Sie sind im engeren Sinne Freunde, aber Louis sieht in ihm vor allem eine Vaterfigur. Friedhof der Kuscheltiere ist in drei Teile (Griechische Tragödie lässt grüßen) und einen Epilog unterteilt. Mit über 600 Seiten und 62 Kapiteln ist dieses Buch für Kings Verhältnisse eher mittleren Umfangs.

    Protagonist ist der 31-jährige Louis Creed. Über sein Erscheinungsbild erfährt man nur wenig. Was man weiß, ist dass er Arzt und Familienvater ist. Kurzum, ein Vorzeigemann aus dem Bilderbuch. Doch die Fassade bröckelt schnell, denn mit der Zeit werden Eheprobleme offenbart und auch erwähnt, dass Louis vor Jahren mit einer Prostituierten fremdgegangen ist. Zudem hat er ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern und ist eher schlecht als recht durchs Medizinstudium gekommen. Er ist ein liebender Vater, der mit allen Kräften versucht, seine Kinder von Unheil zu schützen, wobei er jedoch manchmal zu vergessen scheint, dass auch negative Emotionen Teil des Lebens sind. Louis ist im Gegensatz zu Rachel Realist. Er ist nachdenklich und reflektiert, kann aber auch aufbrausend werden. Außerdem kann er nur schlecht lügen und entwickelt im Lauf der Zeit eine Paranoia, wobei diese nicht unbedingt unberechtigt ist.

    Kings Schreibstil ist wahnsinnig einnehmend. Die einfache Alltagssprache gemischt mit bildhaften Vergleichen kreiert eine mysteriöse und teils unheimliche Atmosphäre des Familienhauses mit der gefährlichen Route 15 davor und dem geheimnisvollen Wald dahinter. Das Tempo des Romans variiert. Mal strecken sich Dialoge über dutzend Seiten, dann vergehen wieder zwei Monate in einem kurzen Kapitel. Der mystische Horror, für den King so berühmt ist, ist jedoch nur ein Teil des Romans, der anfangs nur unterschwellig erscheint, und im Verlauf immer mehr an Fahrt aufnimmt. Der wahre Horror liegt, wie schon bei Es, in der realen Welt. Der Tod als omnipräsentes Leitmotiv, der zum Leben stets dazu gehört, liegt wie ein Schatten über der Geschichte. Es gibt nicht verarbeitete Todesfälle, extreme Trauer und selbstverständlich Begräbnisse. Schnell wird klar: Egal, wie sehr man versucht, dem Tod zu entkommen, letztendlich holt er doch jeden von uns. Die Moral der Geschichte ist glasklar: Manchmal ist der Tod besser. Besser als eine Hölle auf Erden. Wer die Toten nicht in Frieden ruhen lässt, wird einen hohen Preis dafür zahlen.

    Inzwischen gibt es schon zwei Verfilmungen von Friedhof der Kuscheltiere, eine von 1989 sowie eine modernere von 2019. Beide Filme sind bei Rotten Tomatoes allerdings schlecht bewertet und erreichen lediglich einen Score von 54% bzw. 57%, wobei zumindest die ältere Fassung bei den Zuschauern noch einigermaßen gut ankam. In der älteren Verfilmung gibt es als kleinen Bonus einen Gastauftritt von King als Pfarrer. Kritisiert wird dort vor allem die schauspielerische Leistung und das Herunterbrechen der Handlung auf das Minimum. Denn wie schon angemerkt ist nicht das Erschreckendste, was passiert, sondern warum es passiert. Die neue Verfilmung kann mit einem besseren Cast und einem atmosphärischen Setting punkten, jedoch weicht der Film, wie sich bereits am Trailer erkennen lässt, zu weit von der Romanvorlage ab und verstrickt sich in Widersprüchen, aus denen sich die Drehbuchautoren nicht mehr herauswinden können. Außerdem misslingt es auch diesem Film den psychologischen Horror herauszuarbeiten, der einen rationalen Mann dazu bringt, Rechtfertigungen dafür zu finden, sich entgegen all seiner Überzeugungen zu verhalten. Mich persönlichen schrecken die überwiegend schlechten Kritiken der Filme zu sehr ab, um sie mir ansehen. Deswegen bleibe ich lieber beim Buch.

    Allgemein gibt es am Horrorroman wenig auszusetzen. Lediglich die zweite Hälfte hängt im Plot dann doch ein wenig durch. Man kann dies jedoch als klassischen retardierenden Moment verschmerzen. Völlig fesseln konnte mich Friedhof der Kuscheltiere jedoch nicht, auch wenn ich nicht konkret benennen kann, warum der letzte Funke nicht überspringen wollte. Das Finale übertrifft sich selbst und ist mit Abstand der unheimlichste Part des Buches. Zudem gibt es ein offenes Ende, das die Leserschaft mit ihrer Fantasie alleine zurück lässt. Ich bin kein großer Fan von offenen Enden, denn auch wenn ich eine Theorie habe, wie es weitergeht, habe ich stets den Drang, den Autor fragen zu können, welchen Fortgang er sich für seine Figuren überlegt hat. Ohne zu spoilern kann ich euch aber verraten, dass der letzte Satz euch einen Schauer über den Rücken jagen lassen wird.

    Auch wenn Stephen King der Meinung ist, mit diesem Buch eine Grenze überschritten zu haben, ist es meiner Ansicht nach nicht sein unheimlichstes Werk. Es hat mich damals mehr gegruselt und mich mit seinem Horror gepackt. Trotz Längen in der zweiten Hälfte ist Friedhof der Kuscheltiere aber ein sehr guter Horrorroman. Der Tod ist ein omnipräsentes Motiv, das sich selbst in kleinsten Details durch das Buch zieht. Die Moral der Geschichte ist klar: Manchmal ist der Tod besser. Und wer den Tod einer geliebten Person nicht akzeptieren kann, richtet sich damit auf Dauer nur selbst zugrunde. Der Horrorroman aus dem Jahr 1985 ist absolut lesenswert und stilistisch sogar besser als Es, weshalb ich diesem Buch vier von fünf Federn gebe. In den nächsten Jahren möchte ich unbedingt weitere Bücher von King lesen, wie zum Beispiel Carrie, Shining oder The Green Mile.

  3. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.332)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  4. Cover des Buches Carrie (ISBN: 9783404180066)
    Stephen King

    Carrie

     (1.540)
    Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcorner

    5/5 🌟 "Carrie" war mein erstes Buch von Stephen King – und gleichzeitig war es auch sein erstes Buch! 📚✨ Durch die Rory Gilmore Challenge habe ich mich endlich an dieses Werk getraut, obwohl ich mir unsicher war, ob Horror für mich nicht zu heftig wird, da ich eher eine Thriller-Leserin bin. 😅

    Aber was soll ich sagen? Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen! 😨🖤 Obwohl ich normalerweise eher auf Thriller stehe, hat mich dieses Buch richtig heiß auf Horrorfilme gemacht, was für mich ziemlich ungewöhnlich ist. Der Mix aus religiöser Besessenheit und den Stranger-Things-Vibes haben einfach genau meinen Nerv getroffen. 😱🔮👻

    Ich kann es kaum erwarten, den Film zu sehen, denn das Buch hat so viel in sich: Die krasse Dynamik zwischen extremem Mobbing und den liebenswerten Charakteren, die dann in einem absoluten Super-GAU gipfelt – das ist einfach nur faszinierend! 🌪️🕷️ Stephen King trägt den Titel "King of Horror" wirklich zurecht. 👑💀

    Besonders beeindruckt hat mich, dass seine Frau ihn damals dazu ermutigt hat, weiterzuschreiben. 💖 Hätte sie ihn nicht unterstützt, hätten wir all diese großartigen Geschichten von Stephen King vielleicht nie lesen können.

    With love, Daisy 🌼

  5. Cover des Buches Gustave Flaubert, Madame Bovary (ISBN: 9783730612842)
    Gustave Flaubert

    Gustave Flaubert, Madame Bovary

     (618)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    Gustave Flauberts "Madame Bovary" ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, jedoch konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Trotz seines literarischen Rufs fand ich die Lektüre enttäuschend und langatmig.

    Ein Hauptgrund für meine Unzufriedenheit liegt in der Charakterentwicklung, insbesondere in Bezug auf die Protagonistin Emma Bovary. Obwohl sie als tragische Figur präsentiert wird, konnte ich keine wirkliche emotionale Verbindung zu ihr aufbauen. Ihre Handlungen und Entscheidungen erschienen mir oft unverständlich und inkonsequent, was es schwer machte, sich in sie hineinzuversetzen.

    Die Handlung des Buches erscheint ebenfalls zäh und langwierig. Flaubert neigt dazu, sich in ausführlichen Beschreibungen von Alltagsszenen zu verlieren, was den Lesefluss erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus fehlt es dem Buch an spannenden Höhepunkten oder Wendungen, die das Interesse des Lesers aufrechterhalten könnten.

    Insgesamt ist "Madame Bovary" von Gustave Flaubert für mich persönlich eine enttäuschende Lektüre. Obwohl es zweifellos seinen Platz in der Literaturgeschichte hat, konnte es mich als modernen Leser nicht überzeugen. Die langatmige Handlung, die schwer zugänglichen Charaktere und die veraltete Darstellung der Gesellschaft machen es zu einer wenig ansprechenden Lektüre.

  6. Cover des Buches Sie (ISBN: 9783453441637)
    Stephen King

    Sie

     (951)
    Aktuelle Rezension von: tolan

    „Sie“ ist ein wirklich herausragendes Werk von Stephen King, das auch ohne übernatürliche Vorkommnisse oder mysteriöse Wesen auskommt und ein beklemmendes Gefühl beim Leser, der für den Protagonisten die ganze Zeit mit hofft, erzeugen kann.

    Die Geschichte handelt von einem Buchautor namens „Paul“, der einen Autounfall hat und von einer vermeintlich netten Dame namens „Misery“ gerettet wird und dann bei ihr zu Hause versorgt wird. Nach kurzer Zeit wird es allerdings für den Buchautor abstrus, denn Misery macht trotz seiner gebrochenen Beine keine Anstalten ihn ins Krankenhaus zu bringen. Sie stellt sich als angeblich größter Fan seiner Buchserie heraus und möchte unbedingt als Allererste wissen, wie die Geschichte weiter geht. Das Buch zeigt eindeutig, wie krankhaft Fans sein können, die sich zu stark mit den Werken oder einer Kunstfigur von jemandem identifizieren können und anscheinend in Kombination mit einem psychischen Knacks zu einer richtigen Gefahr werden können. Im Verlauf der Geschichte wird Misery durchweg aggressiver gegenüber Paul, weil dieser ihre geliebte Geschichte nicht in Misery‘s Sinne fortgesetzt hat. Aus Wut über das Ende, welches Paul der Buchserie setzte, verkrüppelt Misery seine Beine erneut und fesselt ihn somit erneut ans Bett. Sie zwingt ihn die Geschichte neu zu schreiben und hält ihn weiterhin fest!

    Im Gegensatz zu vielen anderen Werken von King empfand ich das Buch als recht kurzweilig geschrieben. Vielleicht kam dieses Gefühl auch einfach daher, dass ich mit dem Opfer gut mitfiebern konnte und die ganze Zeit gehofft habe, dass er es schafft Misery auf irgendeine Art und Weise auszutricksen.

    Vielleicht handelt es sich bei dem Buch auch um eine verarbeitete Angst von Stephen King selber, dass sein nächstes Buch bei den Fans nicht gut ankommt? Schließlich schreibt der Autor in „Misery“ am Ende selber ein Buch über das was ihm vorgefallen ist.

  7. Cover des Buches Die Verwandlung (ISBN: 9783150144336)
    Franz Kafka

    Die Verwandlung

     (1.805)
    Aktuelle Rezension von: Applesreading

    [Klappentext von Amazon:

    Die Verwandlung, ein emblematisches Werk von Franz Kafka, kann durch eine metaphysische Perspektive interpretiert werden, die tiefe Dimensionen des spirituellen Verfalls und des existenziellen Unbehagens der Moderne aufdeckt·

    Die Geschichte von Gregor Samsa, der sich in ein monströses Insekt verwandelt, symbolisiert die Entmenschlichung und Entfremdung, die das Individuum in der modernen Welt trifft, getrennt von seinen spirituellen Wurzeln· Gregor, einst ein gewöhnlicher Mensch, verliert seine Essenz und wird sich selbst und anderen fremd, und verkörpert somit die zeitgenössische menschliche Bedingung, die von materialistischen und utilitaristischen Werten überflutet wird·

    Die Reaktion der Familie Samsa, Gregor nach seiner Verwandlung abzulehnen, beleuchtet die Unfähigkeit der modernen Gesellschaft, die spirituellen und transzendenten Aspekte der Existenz zu erkennen und zu integrieren· Diese Unfähigkeit führt zur Isolation, zum Unverständnis und letztendlich zur Zerstörung des Individuums· Der Identitätsverlust und der Verfall Gregors spiegeln den Niedergang des modernen Menschen wider, gefangen im Strudel eines Lebens, das seines tiefen Sinns beraubt ist·

    Kafka hebt durch seine Erzählung die Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit des Menschen in einer Welt hervor, die keine Verbindung zum Heiligen hat· Gregors Verwandlung wird so zu einer mächtigen Metapher für den spirituellen Verfall, die Entfremdung und die Verzweiflung, die aus dieser Trennung resultieren·

    Insgesamt ist Die Verwandlung von Kafka, gesehen aus dieser Perspektive, eine scharfe Kritik an der Moderne und ihren Auswirkungen auf die menschliche Seele· Sie lädt uns ein, über die Gefahren der Entfremdung und des Sinnverlustes nachzudenken, während sie die Bedeutung betont, sich wieder mit den spirituellen und metaphysischen Prinzipien zu verbinden, um ein echtes Verständnis unserer Existenz wiederzufinden·] 

    Ich habe das Buch angefangen, weil ich mal was davon gelesen habe und interessiert war und ich sag es immer wieder: Ich empfehle das Buch wirklich jeden. Das ist ein Klassiker, den man gelesen haben muss! Es ist tiefgründig, emotional und man kann so viel dort interpretieren. Ich liebe dieses Buch wirklich. 

  8. Cover des Buches Der Kuss des Kjer (ISBN: 9783570304891)
    Lynn Raven

    Der Kuss des Kjer

     (1.167)
    Aktuelle Rezension von: Imrona_Ismoilova

    Dieses Buch war einer der besten Bücher, die ich gelesen habe. Viel Fantasy, jedoch zu wenig romantische Szenen! Meiner Meinung nach, wurde der Schlussteil nicht so gut geschrieben, jedoch trotzdem ein tolles Buch. Der Schreibstil der Autorin hat mit richtig gefallen, war wirklich was neues! Kudos an die Autorin!

  9. Cover des Buches Die Korrekturen (ISBN: 9783499255496)
    Jonathan Franzen

    Die Korrekturen

     (498)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Lampberts sind eine intakte Familie und haben drei erwachsene Kinder. Enid hält alles zusammen und muss den Verfall ihres Ehemannes mit ansehen. Deshalb wünscht sie sich, dass alle drei Kinder zu Weihanchten nach Hause kommen. Aber jeder hat sein eigenes Leben und unter der Oberfläche ist alles anders. Jeder geht seinen Weg und der ist nicht immer gerade und schon gar nicht frei von Konflikten und Lügen. Jonathan Franzens Korrekturen sind gewaltig und das Buch ist in sieben Kaptiel gegliedert. Es ist spannend, aufregend, beängstigend und immer wieder voll Gefühl. Die Lamberts bekommen alle ihre eigene Sitmme und wir sehen so von jedem die Sicht und erleben von jedem das Leben. Ein Buch, das lange nachhallt und das durch seine Kraft, eine enorme Wirkung erzeugt.

  10. Cover des Buches Die Blechtrommel (ISBN: 9783958291300)
    Günter Grass

    Die Blechtrommel

     (563)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Die Blechtrommel" ist wohl das bekannteste Werk des Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass. Es bildet zusammen mit der Novelle "Katz und Maus" und dem Roman "Hundejahre" die Danziger Trilogie.

    Die zentrale Figur des Buches ist Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren aus Protest beschließt, nicht mehr zu wachsen.

    Der Roman ist in drei Bücher unterteilt, deren Schauplätze Danzig (Buch eins und zwei) und Düsseldorf (Buch drei) sind.

    Aus der Sicht der Hauptfigur wird ein Stück deutscher und europäischer Geschichte auf ungewöhnliche Weise und aus einer ungewöhnlichen Perspektive geschildert.

    Auch wenn es sich dabei um alles andere als leichte Kost handelt, ist der Roman größtenteils sehr unterhaltsam, so dass sich die manchmal anstrengende Lektüre letztlich lohnt.

  11. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (771)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Die Geschichte spielt in Moskau/ in der Sowjetunion 1953. Auf Bahnschienen wird ein toter Junge gefunden, der ganz offensichtlich ermordet wurde, doch zu Stalins Zeiten hat es keine Verbrechen zu geben. Also ist der Junge verunglückt. Auch Geheimdienstoffizier Leo Demidow glaubt zunächst daran, doch im Laufe der Geschichte beginnt er, die Dinge zu hinterfragen und seine Meinung zu ändern...

    ** Die Geschichte ist beklemmend, bedrückend, manchmal schwer zu ertragen. Ab der ersten Seite herrscht eine unglaublich düstere Atmosphäre. Gleichzeitig ist der Roman sehr spannend. Einerseits möchte man den Roman weglegen, weil die Stimmung so bedrückend ist, andererseits möchte man unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes geschieht. So ging es mir. 

    Das Buch regt zum Nachdenken an. 

    27.08.2024

  12. Cover des Buches Blutspiel (ISBN: 9783453533943)
    Kim Harrison

    Blutspiel

     (350)
    Aktuelle Rezension von: heavyfun

    Auch im 2. Fall von Rachel Morgan geht es wieder ordentlich zur Sache. Ein Serienkiller treibt sein Unwesen und genau diesem, muss sich unsere tapfere Hexe stellen. Dabei treffen wir wieder auf unser chaotisches Trio, die sich neben dem Fall auch noch mit zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander setzen müssen, als die Situation zwischen Ivy und Rachel zu eskalieren droht. Auch alte Feinde lassen sich blicken und Rachel kommt zumindest einem Teil des Geheimnisses welches Trent umgibt, auf die Schliche. Die Spannung ist wie bereits im Vorgänger durchwegs gegeben und man kommt dabei kaum zum Durchschnaufen. Die Ereignisse überschlagen sich regelrecht und Ärger ist vorprogrammiert. Unsere Lieblingshexe manövriert sich in ausweglose Situationen, die sie nur mit all ihrer Kraft und Intelligenz überwinden kann. Ich habe die Lesestunden wieder sehr genossen und fand diesen Teil sogar noch besser als den Vorgänger. Es wird keine Zeit mehr mit Erklärungen verschwendet, da man mittlerweile genau weiß, auf was man sich hier bei diesem Abenteuer eingelassen hat. Auch mein Lieblingsdämon hat wieder seinen großen Auftritt und ich habe so das Gefühl, dass Rachel diesen nicht so schnell wieder los wird. Wir erfahren darüber hinaus mehr aus Rachel's Vergangenheit und lernen viele neue Charaktere kennen. Insbesondere die Struktur der Vampirwelt wird näher erläutert, was ich äußerst interessant fand. Das Finale endet wie immer in einem großen Knall, wobei die Folgen von diesem noch nicht ganz absehbar sind. Alles in allem handelt es sich wieder um einen rundum gelungenen Fantasyroman, welcher das actionreiche Tempo und die Spannung vom 1. Teil halten kann.

  13. Cover des Buches Infernale (ISBN: 9783785588710)
    Sophie Jordan

    Infernale

     (689)
    Aktuelle Rezension von: _JustMee

    ☞ Infernale - Sophie Jordan ☜
    Band 1: Infernale

    Genre: Dystopie
    Seitenanzahl: 380
    Sternebewertung: 4,6✰ / 5,0✰

    Mir hat die Idee einer Zweiklassengesellschaft hinsichtlich der Gene sehr gut gefallen. So befremdlich dieser Gedanke auch sein mag, liegt er dennoch im Rahmen des Möglichen. Die Thematik, inwieweit unsere Gene unsere Charaktereigenschaften prägen können, finde ich sehr faszinierend.

    Wir begeben uns als Leser in eine dystopische Welt, in der die Gewalt- und Kriminalitätsrate bedrohlich steigt. Wissenschaftlern ist es gelungen, einen Zusammenhang zwischen einem bestimmten Gen in der DNA und der Gewaltbereitschaft eines Menschen festzustellen. Davy ist ein Wunderkind. Sie ist nicht nur hochbegabt, sondern auch bei jedermann beliebt, bis sie ihr völlig unerwartetes Testergebnis erhält. Es ist positiv. Sie ist positiv. Sie trägt das Mördergen.
    Positiv-getestete werden gemieden. Von nun an sieht die Bevölkerung nur noch potenzielle Mörder in ihnen. Um zu überleben muss Davy ihre Weltanschauung neu überdenken und findet Liebe, wo sie es am wenigsten erwartet hätte. Davy, Sean und ihre Freunde befinden sich in großer Gefahr. Und so sieht Davy sich gezwungen, etwas zu tun, von dem sie niemals dachte, dazu in der Lage zu sein.

    Während des Lesens konnte mich nicht nur die Originalität dieser Idee begeistern, sondern auch die wunderbare Liebesgeschichte, die sich hinter der bedrückenden Thematik verbirgt. Mich hat es sehr berührt, wie die Autorin die Liebesbeziehung langsam aufgebaut, aber letztlich auch, wie sie sich entwickelt hat. Sean als Charakter konnte mich von Anfang an in seinen Bann ziehen.

    Was glaubt ihr: Wie sehr beeinflussen unsere Gene unser Handeln? Gibt es einen Zusammenhang zwischen unserer DNA und unseren Charaktereigenschaften?

  14. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (190)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin

    Wir müssen über Kevin reden. Um zu verstehen, warum ein Teenager ein Blutbad anrichtet, um zu klären, ob es sein kann, dass Kinder mit bösartigem Charakter auf die Welt kommen, oder ob sie erst dazu "gemacht" werden. Was für riesige Probleme innerhalb einer Familie entstehen, wenn ein Familienmitglied "schwierig" ist und fortwährend unangenehm auffällt.

    Lionel Shriver setzt sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinander:
    Darf eine Frau, erfolgreiche Unternehmerin, leidenschaftliche Weltenbummlerin, Zweifel haben, ob Kinder eine gute Entscheidung für sie sind? Kann sie beides unter einen Hut bekommen oder wird sie beruflich zurückstecken, zum Wohle der Kinder?
    Was passiert mit dem Familiengefüge, wenn Vater und Sohn sich gut verstehen, die Mutter sich aber abgelehnt, sogar gehasst fühlt?
    Können kleine Kinder Intrigen spinnen, können sie Befriedigung darin finden, anderen Schmerzen zuzufügen oder lassen sich manche Geschehnisse und Entwicklungen nicht 1:1 mit Logik oder psychologischer Dynamik erklären?
    Was bringt Kinder/Teenager dazu, an ihrer Schule Amok zu laufen?
    Was macht es mit den Hinterbliebenen, den Angehörigen der Opfer, und auch der Täter?

    Shriver verweist hier deutlich an die real statt gefundenen Schulmassaker aus dem Jahr 1999 (das bekannteste ist das Massaker an der Columbine High School) und davor.

    Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mutter Eva reflektiert in Briefen an ihren Ex-Mann Franklin schonungslos alles, was in Zusammenhang mit Kevin steht. Sie baut eine faszinierende Spannung auf, die mit jeden Jahr, die Kevin älter wird, zunimmt. Mir standen die Haare zu Berge, als Eva ein zweites Kind bekommt! Ich wollte Franklin schütteln, wenn er mal wieder alle Augen zudrückt, um weiterhin nur das Beste in Kevin sehen zu wollen. Verständlich. Aber leider mit fatalen Folgen. Berührend die Dialoge zwischen dem inhaftierten, inzwischen 18-jährigem und seiner Mutter, die mit einem absoluten Gefühlschaos klar kommen muss.

    Lionel Shriver hat für ihr Werk den Orange Prize erhalten. Von mir bekommt sie eine klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch.

  15. Cover des Buches Linna singt (ISBN: 9783839001394)
    Bettina Belitz

    Linna singt

     (162)
    Aktuelle Rezension von: erdbeerliebe.
    In Linna singt  sing Linna nicht sehr viel - genau genommen nur einmal, aber über diese Stelle will ich hier nicht viel verraten, denn in dem Roman von Frau Belitz es geht vielmehr um den Wandel der eigenwilligen Protagonistin namens Linna, die mit ihren Freunden von 'früher' (wobei mit der Vergangenheit hier sehr steif umgegangen ist. 'Damals' ist gerade mal 5 Jahre her und die wilden Zeiten für die Hauptfiguren dieses Romans mit knapp 24 Jahren wohl auch schon lange vorbei. Seltsam, ich bin momentan 27 und fühle mich noch nicht halb so alt wie sich einige der Jungs und Mädels in 'Linna singt' benehmen.) in einer kleinen Berghütte in den Alpen abhängt. Irgendwie unfreiwillig muss sie dann da bleiben, denn es schneit sie gewaltig zu: Als dann einer der fünf Freunde ein Psychospielchen beginnt, kommt selbst die abgehärtete Boxerin an ihre Grenzen. Und die "dunklen Vergangenheiten" nehmen ihren Lauf. Gut, ganz so dramatisch ist das alles nicht, aber alles in allem konnte ich mit dem allseits gelobten Schreibstil der Autorin nicht viel anfangen - die meisten Lieder kannte ich nicht (es wird viel Bezug zu Musik aufgenommen, ich war allerdings zu faul sie mir anzuhören, dafür hat mich das Buch nicht genug gefesselt) oder ich empfinde sie als weniger hinreißend. Die Protagonisten sind teilweise klischeehaft, teilweise aber auch ganz sympathisch. Abgesehen von der Tatsache, dass ich nicht nachvollziehen kann wie Linna es überhaupt mit der Hälfte ihrer Freunde je ausgehalten hat, versteht sie wohl etwas anderes unter "Freunden" als ich. Naja.
    Linna ist eigen, das hatte ich schon erwähnt? Aber gerade diese kantige Eigenheit macht sie sympathisch und zum Aushängeschild der Geschichte: Abgesehen von der mir abträglich gezwungenen Liebesgeschichte und ihrer Schwärmerei für ihren Freund ist sie echt abwechslungsreich angenehm.
    Die Atmosphäre des Buches ist gelungen und spannend, die Geschichte gut durchdacht und auch Stiltechnisch ausgeschmückt und ansprechend - trotzdem konnte mich das Buch einfach nicht ganz überzeugen. Vielleicht geht's Euch ja anders.

  16. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  17. Cover des Buches Der Jäger (ISBN: B004WPH390)
    Andreas Franz

    Der Jäger

     (210)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Eigentlich geht Andreas Franz vor wie immer, viel Rauchen, viel Trinken, viel Sex, viel Ermittlung in den höheren Klassen der Gesellschaft. Dieses Mal wird das Ganze noch durch ein bisschen Astrologie und Wahrsagerei gewürzt und fertig ist das Buch.

    Ja, der Spannungsaufbau ist gewohnt gut, aber die Story ist halt eher mau. Die Beweggründe des Täters sind fragwürdig bis unrealistisch. Und sorry, aber wie realistisch ist es, so viele Frauen zu finden, die das gleiche Sternzeichen und den gleichen Aszendenten haben? 

    Julia Durant ging mir zwischendurch auch gehörig auf die Nerven, sie war irgendwie mit allem und jedem unzufrieden und das zog sich durchs ganze Buch. Ich hoffe jetzt, dass sich ihr unbezahlter Urlaub bezahlt macht und die nächsten Teile wieder besser werden ;-)

  18. Cover des Buches Die letzte Witwe (ISBN: 9783365005293)
    Karin Slaughter

    Die letzte Witwe

     (202)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ich liebe die Thriller von Karin Slaughter und die Spannung ist echt immer enorm und die Fälle knifflig und außergewöhnlich. So habe ich mich sehr auf den neuen Titel  Die letzte Witwe  gefreut. Leider wurde ich schon nach 50 Seiten sehr enttäuscht. Was ist da los? Im Buch viel zu viel und zu verworren und ich muss sagen, dass mir die Figuren schon nach einem Drittel völlig egal waren und ich keine Spannung empfand. Schade Karin Slaughter, aber dieses Buch ist völlig vermurkst und der Fall sowas von konstruiert und haarsträubend.


  19. Cover des Buches Papillon (ISBN: 0061120669)
    Henri Charriere

    Papillon

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    In dem Buch beschreibt der Autor Henri seine diversen Fluchtversuche aus dem Gefängnis und wie er es letztendlich doch zu einem ehrbaren, vor allem freien Leben geschafft hat. 

    Dieses Buch gehört zu den Klassikern und sollte gelesen werden. Auch wenn es mir persönlich etwas zu mühsam war, da es sich in vielen Dingen zu sehr gezogen hat, ist es doch ein lesenswerter Tatsachenbericht. 

    Am besten ist mir sein Aufenthalt bei den Indianern und seinen zwei Frauen in Erinnerung geblieben. Ich frage mich immer noch, warum genau er wieder fortgegangen ist. Immerhin hatte er es doch sehr gut dort. Allerdings hat er sich selber auch oft diese Frage gestellt. 

    Dieses Buch ist für alle geeignet, die sich für Tatsachenberichte interessieren. Alle, die die große Liebesgeschichte erwarten, werden enttäuscht werden. 

    Nichtsdestotrotz, auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat, bin ich froh,  einen weiteren Klassiker der Weltliteratur gelesen zu haben.

  20. Cover des Buches India Place - Wilde Träume (Deutsche Ausgabe) (ISBN: 9783548286921)
    Samantha Young

    India Place - Wilde Träume (Deutsche Ausgabe)

     (424)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Das ist jetzt der 3. Teil der On-Dublin-Street-Reihe. Hier wird die doch sehr komplizierte Geschichte von Hannah und Marco in vielen Rückblenden erzählt. Nach einer gemeinsamen Nacht verschwand Marco urplötzlich und ohne Angaben von Gründen. Das brach Hannah förmlich das Herz. Jetzt fünf Jahre später ist Marco zurück und will um Hannah, seine Jugendliebe, kämpfen. Aber Hannah will ihm nicht verzeihen. Und Marco seinerseits begeht wieder die selben Fehler. Er handelt erst und denkt dann nach. Während des ständigen hin und her zwischen den beiden wird dann nach und nach so manches Geheimnis gelüftet. Und der Beweggrund, weshalb Marco damals fortging wird plausibel erklärt. Aber durch die vielen Irrungen und Wirrungen konnte mich diese Geschichte nicht sooo fesseln wie ihre Vorgänger, auch wenn die Autorin für dieses Gefühlschaos die richtigen Worte gefunden hat. Dass wieder alte Bekannte ihre Auftritte hatten war toll und ließ mein Serienfan-Herz dann doch wieder schneller schlagen. Von mir, wie ja zu erwarten war, eine Leseempfehlung.

  21. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (225)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  22. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  23. Cover des Buches Mächtiges Blut (ISBN: 9789963522590)
    Sandra Florean

    Mächtiges Blut

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Alruna92

    Inhalt:
    In dem Buch "Mächtiges Blut" geht es um Louisa und Dorian. Dorian ist ein 600 Jahre alter Vampir und er verliebt sich in die sterbliche Louisa.
    Louisa, welche mit Ängsten und einem Alkoholproblem zu kämpfen hat, macht es Dorian nicht leicht, ihr Herz zu erobern. Doch was passiert, wenn sie heraus findet, was er ist?!

    Meinung:
    Die Geschichte ist eigentlich genau so eine, wie ich sie gerne mag. Ja, ich weiß, davon gibt es viele, aber gut umgesetzt lese ich es immer wieder gerne.
    Auch wenn ich es so sehr wollte, so 100% hat mich das Buch leider nicht überzeugt. Ich habe leider keinen Zugang zu den Charakteren finden können, Louisas Verhalten war für mich oft unverständlich und auch ihr Alkoholproblem hat mich sehr gestört. Viele schreiben, dass sie es gut fanden, dass sie nicht so perfekt ist, wie andere Protagonisten, aber ich hätte es besser gefunden, wenn sie besondere Charaktereigenschaften aufweist. Genau wie Dorian, ihn fand ich leider gar nicht so attraktiv. Er kam mir eher vor wie ein Hündchen, welches aber auch wirklich alles für Louisa machen würde. Seine ständigen Liebesbekundungen fand ich doch wirklich etwas anstrengend und das obwohl ich mich doch sonst auch für sehr schnulzige Bücher erwärmen kann. Aber das war selbst mir etwas zu viel.
    Auch zuviel fand ich die Sexszenen in dem Buch. Es kam mir etwas so vor, als ob versucht wurde immer was noch "krasseres" zu beschreiben. So viel Variation wie möglich, aber auch übertrieben heftig. Nicht nur einmal haben mir bestimmte Charaktere so Leid getan, was ihnen angetan wird, das war mir etwas zu viel. Hätte vielleicht auch einmal gereicht

    Fazit:
    Ich fand nicht alles schlecht an dem Buch und auf eine Art hat es mich auch unterhalten, aber wegen den genannten Kritikpunkten reicht es für mich leider nur für 3 Sterne.


  24. Cover des Buches Räuberherz (ISBN: 9783959912105)
    Julianna Grohe

    Räuberherz

     (277)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Anfang des Jahres habe ich mit „Mondprinzessin“ von Ava Reed meinen ersten Roman aus dem Drachenmond Verlag gelesen. Mit „Räuberherz“ von Julianna Grohe ist es dieses Jahr schon das dritte Werk aus dem Kleinverlag. Inzwischen ist der Hype zwar ein wenig abgeklungen, so steht in meiner Stammbuchhandlung nur noch ein Roman des Verlags regulär aus. Als die Verkaufszahlen 2018 ihren bisherigen Höhenpunkt erreicht hatten und der Drachenmond Verlag einen Umsatz von knapp 1 Millionen Euro erzielte, habe ich mich damals für zwei Bücher entschieden, die beide ein absoluter Coverkauf waren. Eines davon war „Räuberherz“. Es erschien 2017 und ist der Romantasy zuzuordnen. 

    Die 16-jährige Ella Bowen lebt alleine in einem verlassenen Haus in Brookville im US-Bundesstaat Pennsylvania. Vor ihrem spielsüchtigen und aggressiven Vater ist sie geflohen, zur Schule geht sie aber weiterhin. Dort versucht sie verzweifelt sich nichts anmerken zu lassen. In der Nacht von Halloween bricht plötzlich ein hünenhafter Mann in das verlassene Haus ein und entführt Ella. Als sie aufwacht, findet sie sich in einer alten umzäunten Villa wieder, aus der es keinen Ausweg gibt. Der Hausherr Crys verlangt von ihr in Zukunft seine Haushälterin zu sein, und das bedeutet: putzen, kochen, waschen. Sollte Ella sich fügen, erwartet sie ein Leben in Sicherheit. Sollte sie sich weigern, erwartet sie der Tod. 

    „Das Mädchen, das er ausgewählt hatte, stapfte in der Dämmerung mit gesenktem Kopf die Straße entlang, die Kapuze der schwarzen Jacke tief ins Gesicht gezogen.“, ist der erste Satz des Prologs, welcher aus der personalen Erzählperspektive im Präteritum vom männlichen Protagonisten Crys geschildert wird. Erst ab dem ersten Kapitel „Gothic Girl“ wechselt die Erzählperspektive zu Ella, die man aus der Ich-Perspektive verfolgt. Das Romantasy-Buch besteht aus annähernd 400 Seiten, einem Prolog, 29 Kapiteln und einem Epilog. Dass das Werk aus 29 Kapiteln besteht, ist auf den ersten Blick leider nicht leicht zu erkennen, da die Kapitel zwar Titel, aber keine Nummerierung haben. Kein Problem, dann schaut man halt einfach ins Inhaltsverzeichnis und zählt die Kapitel ab. Jedoch sucht man auch ein Inhaltsverzeichnis hier völlig vergebens, weshalb ich das Buch durchblättern musste, um die Kapitel durchzuzählen. So umständlich war es selten, die Anzahl der Kapitel herauszufinden. Doch das war nur das erste verwirrte Kopfschütteln einer langen Periode.

    Kommen wir aber zuerst einmal zur Protagonistin Ella Bowen. Zu Beginn der Geschichte ist sie ein 16-jähriges Mädchen, das sich selbst als eher pummelig bezeichnet. Sie hat kastanienbraune Haare, die sie aber bevorzugt schwarz tönt. An ihrem Gesicht sollen vor allem ihre kleine Nase, Sommersprossen und zu ihrem Leidwesen Pickel besonders auffällig sein. Wie der Name des ersten Kapitels „Gothic Girl“ schon andeutet, hat Ella einen sehr klaren Kleidungsstil mit einer dominierenden Farbe: schwarz. Schwarze Haare, schwarze Pullover mit Emo-Sprüchen wie „Darkness is my illumination“, zu Deutsch „Dunkelheit ist meine Erleuchtung“ und obendrein schwarzer Lippenstift. Nur das Gesicht schminkt sie sich ungesund weiß. Wenig überraschend, dass sie damit das Mobbingopfer ihrer Klasse ist, was durch die mangelnde Körperhygiene, da im maroden Haus keine Möglichkeit zum Duschen besteht, noch verstärkt wird. Auch wenn Ella dies verletzt und sie am liebsten in Ruhe gelassen wird, reagiert sie auf Anfeindungen doch erstaunlich bissig, was aber nicht unverständlich ist. Sie wirkt stets wie ein in die Ecke gedrängter Hund, der aus Notwehr zuschnappt. Trotz ihres sozial schwierigen Umfelds liegt ihr ein guter Schulabschluss sehr am Herzen. Sie ist fleißig und träumt von einem Stipendium, um Medizin studieren zu können, was zu ihrer sonst so misanthropischen und einzelgängerischen Haltung augenscheinlich nicht passen will. Außerdem liest sie leidenschaftlich gerne. Insgesamt ist Ella, bis auf ihre passiv aggressive Art, die sich aber mit der Zeit auswächst, ein angenehmer Charakter mit ausreichend Tiefgang. Das war also nicht das Problem, das ich mit diesem Buch hatte.

    Womit ich vielmehr ein Problem hatte, war der männliche Protagonist Crys und Ellas Verhältnis zu ihm. In einem Romantasy-Roman nehme ich wohl nicht zu viel vorweg, wenn ich sage, dass sich zwischen den beiden Hauptfiguren eine Liebesgeschichte entwickelt. Crys entführt Ella, um sie als Haussklavin zu halten. Dabei wird sie verhältnismäßig gut behandelt. Sie hat ein eigenes Zimmer mit Bad, genügend Freizeit, darf sich fast auf dem gesamten Gelände aufhalten und hat Zugang zur Bibliothek, was ihr besonders zusagt, übrigens eine weitere Parallele zu „Die Schöne und das Biest“. Genauso wie Crys‘ Spitzname für Ella, der Bella lautet, wie eine Mischung aus Belle und Cinderella. Dass sich ein Mädchen in ihren Entführer verliebt, klingt schon unangenehm nach Stockholm-Syndrom. Verschlimmert wird dies aber, wenn man sich genau anschaut, warum sich Ella in Crys verliebt. Dafür gibt es nämlich nur einen Grund: er ist verdammt sexy und reich. An dieser Stellen werfe ich mal meine ‚Lieblingsphrasen‘ ein: „Automatisch fiel mein Blick auf seine muskulösen Arme und die breiten Brustpartien“ oder auf sein „anbetungswürdiges Sixpack“. Sie fragt sich Dinge wie „Wie kann jemand so abgrundtief Schlechtes so perfekt aussehen?“ oder „Wie es wohl war, von ihm geküsst zu werden?“. „Reich und schön. […] Einmal mehr erlag ich seiner unwiderstehlichen Anziehungskraft.“ Beim Anblick seiner Freunde denkt sie: „Das waren nicht nur irgendwelche Männer. Das waren Prachtstücke!“ Damit bekommt Ella den nun von mir eingeführten Titel „Miss feuchtes Höschen 2021“ verliehen. Ihre Begegnungen mit Crys bestehen immer nur aus Anschmachten und Geiern. Viel mehr hat Crys auch nicht zu bieten, denn er behandelt Ella anfangs wie Dreck. Er beleidigt oder bedroht sie mit Sätzen wie „,Schwing dein fettes Hinterteil endlich hierher‘“, „,Wenn auch nur ein winzig kleines bisschen Hoffnung bestände, dass du mal dein Hirn einsetzt, würde ich dich windelweich prügeln.‘“, oder „,Vielleicht werde ich dich einmal ficken.‘“ Zu allem Überfluss ist er ihr gegenüber wiederholt gewalttätig: „Keinen Wimpernschlag später hatte er meine Kehle gepackt und drückte mich gegen die Wand“, oder „Er schüttelte mich, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen“, oder auch „Mit einer Hand packte er die Haare in meinem Nacken und riss sie nach hinten, sodass mein Schädel schmerzhaft gegen die Wand stieß“. Das ist aber nicht weiter schlimm, schließlich zirkuliert das Blut bei Ella vorwiegend zwischen den Beinen, sodass sie die Vorfälle wohl wieder gekonnt vergisst: „doch er hatte mir nie wehgetan!“ Bei so viel Blödsinn fehlen mir jetzt die Worte.

    Um das Ganze kurz auf den Punkt zu bringen: Crys ist ein unausstehliches Ekelpaket, häusliche Gewalt wird nahezu verherrlicht und die Beziehung der beiden beginnt unfassbar toxisch, auch wenn dies im Verlauf abflacht. Mit gesundem Menschenverstand hätte sich keine Frau der Welt in ihn verliebt, ganz unabhängig davon, was für ein heißer Kerl er ist. Ella und Crys haben überhaupt keine Chemie, die über die stumpfe Erotik hinausgeht. Wer also nach einer tiefgreifenden Romanze sucht, sucht hier vergebens. Dies ist auch eines der Hauptprobleme an „Räuberherz“: Es wird als Märchenadaption von „Die Schöne und das Biest“ verkauft, entpuppt sich dann jedoch als ,Das sabbernde Mauerblümchen und der sexy Bad Guy‘. Die Moral aus dem ursprünglichen Märchen geht dabei verloren, nämlich dass man wahre Schönheit im Inneren eines Menschen findet, und sich nicht von der Optik täuschen lassen sollte.

    Leider war es das noch nicht mit Problemen, die das Buch zu bieten hat. Es gibt auch noch ein paar inhaltliche Fehler, die erneut für verwirrtes Kopfschütteln gesorgt haben. Da wäre beispielsweise das Kapitel „Das Geheimnis der Tiere“, in dem Ella feststellt: „Morgen musste der erste Advent sein. Advent.“ Ja. Advent, Advent, die Autorin pennt, spielt das Buch doch irgendwo in den USA, wo Ella auch aufgewachsen ist. Natürlich gibt es in den USA auch die Vorweihnachtszeit, in der Plätzchen gebacken und das Haus geschmückt werden. Das Konzept des Advents mit den vier Sonntagen und Kerzenkranz gibt es dort jedoch nicht. Nur Familien mit deutschen Wurzeln, die Traditionen bewusst weiterleben, feiern den Advent, wie wir ihn verstehen. Hinweise auf deutsche Wurzeln bietet der Nachname Bowen jedoch eher nicht. Solche Fehler resultieren daraus, dass man als deutsche Autorin den Handlungsort in die USA verlegt, um einen möglichst schicken internationalen Flair zu generieren, um dann gedankenverloren deutsche Konventionen und Gepflogenheiten mit einzubinden. Aber auch der Satz „Diese leuchtenden eisblauen Pupillen waren wirklich faszinierend.“, hat mich ordentlich zum Lachen gebracht. Das geiernde Anschmachten um Crys und seine blauen Augen, die mehrfach Erwähnung finden, ist insofern witzig, dass auch jeder Arzt blaue Pupillen äußerst faszinierend fände, weil sie nämlich kein Mensch der Welt besitzt. Was eigentlich gemeint ist, ist die Iris, die bei jedem Menschen eine individuelle Farbe hat. Die Pupille dagegen ist das Loch, durch das das Licht auf die Netzhaut fällt, und die ist bei jedem schwarz, oder bei Blitzlichtfotos rot. Die Verwechslung zwischen Iris und Pupille ist übrigens ein Fehler, den ich auch schon bei „Clockwork Prince“ von Cassandra Clare entdeckt habe.

    Nachdem ich mir vor lauter Kopfschütteln schon fast den Hals gebrochen habe, möchte ich aber noch einmal kurz betonen, was mir an „Räuberherz“ gefallen hat. Einerseits wären da Arthur und James, die Haustiere, die man gewissermaßen als Sidekicks bezeichnen kann. Andererseits mochte ich den Schreibstil, der locker und flüssig war, zumindest abseits von den uninspiriert kitschigen Schwärmereien. Gepaart mit dem gut gewählten Tempo und den düsteren Geheimnissen der Villa sorgte er für einen Spannungsbogen, durch den ich das Buch, trotz Schwächen, recht zügig beendet habe. Die Sprache dagegen war manchmal derb, plump und vulgär, weshalb diese weniger punkten konnte.

    Das Ende hat „Räuberherz“ dann sozusagen den Todesstoß versetzt. Es ist zwar durchaus spannend. Nicht alle Figuren überleben das brutale und actionreiche Finale. Jedoch entbehrt die Art und Weise, wie Konflikte gelöst werden jeder Logik. Um nicht zu spoilern, bleibe ich gezielt vage, aber die Argumente für spezielle Ausnahmefälle sind mehr als löchrig, und werfen Zweifelsfälle und neue Gegenfragen auf, auf die im Epilog maximal noch rosa Zuckerguss gegeben wird.

    Wenn einem eine Märchenadaption versprochen wird, welcher die absolute Quintessenz fehlt, wird man wohl grundsätzlich eher enttäuscht sein. Ohnehin verspricht der Klappentext der Leserschaft eine ganz andere Geschichte, als sich letztendlich herausCRYStallisiert. Sorry, der musste sein! „Räuberherz“ von Julianna Grohe konnte in den meisten Punkten leider nicht überzeugen. Vor allem der Romantisierung einer toxischen und gewalttätigen Beziehung, die nur auf oberflächlichen Schwärmereien mit Einbezug von Sabber basiert, mangelt es völlig an Charme. Aber auch die inhaltlichen Fehler und das schlecht zusammengezimmerte Ende tragen ordentlich zu einer ernüchternden Wertung bei. Hinzu kommen, zugegebenermaßen, ein paar Kleinigkeiten wie die plumpen Schimpfworte. Da können der solide Spannungsbogen, eine meist angenehme Protagonistin und die Sidekicks nur noch Schadensbegrenzung leisten. Deswegen kann ich dem Romantasy-Werk aus dem Jahr 2017 nur zwei von fünf Federn geben. Man sollte ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen. Das gilt, wie hier erkennbar, in beide Richtungen. Vorerst werde ich wohl keine Bücher von Grohe mehr lesen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks