Bücher mit dem Tag "abschiedsbrief"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "abschiedsbrief" gekennzeichnet haben.

67 Bücher

  1. Cover des Buches Tintenwelt 2. Tintenblut (ISBN: 9783751300520)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 2. Tintenblut

     (3.489)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Auch der 2. Teil ist wieder sehr gelungen. Es ist schön, die meisten Charaktere aus dem 1. Teil in der Tintenwelt wieder anzutreffen. Wieder wird es schön spannend gemacht und so manches Abenteuer passiert, in das man sich gut reinversetzen kann. Wenn man es als Hörspiel hört übrigens ebenfalls. Bin weiterhin begeisterter Fan dieser Reihe und habe auch diesen Teil mit viel Begeisterung gelesen und gehört.

  2. Cover des Buches Falling Fast (ISBN: 9783736308398)
    Bianca Iosivoni

    Falling Fast

     (1.076)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Rauschenbach

    Das buch ist voller schöner Momente und ich hoffe dass es im zweiten Teil ein happy end gibt.es ist ein leichtes, gutes Buch für zwischendurch und gibt einem ein gutes Gefühl. Dennoch blieb bei mir im großen und ganzen der wow Effekt aus.aber ich habe es gern gelesen und lese auch den zweiten Teil und sicher auch noch eine andere Reihe von ihr.

  3. Cover des Buches Morgen kommt ein neuer Himmel (ISBN: 9783596521128)
    Lori Nelson Spielman

    Morgen kommt ein neuer Himmel

     (2.557)
    Aktuelle Rezension von: luckytimmi

    Das Buch beginnt traurig mit der Beerdigung von Bretts Mama. Bei der Testamentsverkündung erben erstmal nur ihre beiden Brüder, sie hingegen bekommt nur eine Todo-Liste mit Lebenszielen, die sie als Jugendliche mal geschrieben hat. Pro erreichtem Lebensziel bekommt Brett einen von ihrer Mutter verfassten Brief. Wenn Brett alle 10 Lebensziele erreicht, bekommt sie ihr Erbe.
    Auf ihrem Weg, die (z.T. utopischen) Ziele abzuarbeiten, erlebt Brett so einiges Amüsantes, Schönes und Trauriges, und ihr Leben wird ganz schön auf den Kopf gestellt...
    Ein sehr schönes Buch, das ans Herz geht, mit einem tollen Schreibstil.
    Nehme ich in die Liste meiner Lieblingsbücher auf...

  4. Cover des Buches Johann Wolfgang von Goethe, Die Leiden des jungen Werther (ISBN: 9783730612798)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Johann Wolfgang von Goethe, Die Leiden des jungen Werther

     (1.640)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die Leiden des jungen Werther ist ein absoluter Klassiker, den man mal gelesen haben muss. Auch beim mehrfachen Lesen, wie der Text nicht langweilig. Goethe hat ihn echt komplex und bedacht geschrieben, sodass immer neue Deutungen sich erschließen lassen, wie z.B. Werthers Leiden an einer Krankheit.
    Es ist kein Text, den man einfach vor dem Schlafen mal runter lesen kann, aber trotzdem gehört er in jede gut sortierte Sammlung. 

  5. Cover des Buches A Long Way Down (ISBN: 9783462040517)
    Nick Hornby

    A Long Way Down

     (2.416)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Der Klappentext hat mich angesprochen, da ich selbst in einer schwierigen Lebenssituation stecke und dementsprechend viel an mir arbeite. In Büchern lese ich gerne zwischen den Zeilen, denn daraus ergeben sich für mich neue Perspektiven, durch die ich Eigenschaften an mir erkennen kann, die mir vielleicht lange verborgen waren. Selbst Bücher, die mir nicht so gut gefallen, schenken mir immer ein oder zwei wichtige Impulse. 

    Auch hier war es wieder so. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Protagonisten nehmen beinahe kein Blatt vor dem Mund. Jeder der vier Menschen kommt abwechselnd in einem eigenen Abschnitt zu Wort. Ich würde es spannender finden, wenn Maureen, Martin, Jess und JJ unterschiedlicher sein würden, denn das würde die Gruppendynamik nochmals verändern und mehr Tiefe in die Geschichte bringen. Auch aus der Handlung hätte man meiner Meinung nach mehr herausholen können. Es wurde viel gestritten und fast alle Protagonisten haben ständig mit Schimpfwörter um sich geschlagen. Ich glaube, dass vielleicht auch dadurch der eigentliche Kern etwas verloren ging. 

    Man hätte definitiv mehr daraus machen können, aber das ist eben auch eine Geschmackssache. Ich werde das Buch bzw. Bücher in dieser Art vermutlich kein weiteres Mal lesen. 

  6. Cover des Buches Nächstes Jahr am selben Tag (ISBN: 9783423718455)
    Colleen Hoover

    Nächstes Jahr am selben Tag

     (1.224)
    Aktuelle Rezension von: buecherworld

    Was für ein Buch! Auf dieses Buch von Colleen Hoover habe ich mich besonders doll gefreut, da ich schon so viel Gutes darüber gehört habe.

    Die Geschichte von Fallon und Ben ist wirklich herzzerreißend.

    Fallons Leben hat sich seit einem Unfall stark verändert und sie scheint die Hoffnung und auch ihr Selbstvertrauen verloren zu haben. Doch als sie Ben kennenlernt sieht sie auch wieder die schönen Seiten im Leben. Doch ihre Zeit ist nur begrenzt, da Fallon beschlossen hat wegzuziehen um sich ein neues Leben aufzubauen und damit sie nicht aufeinander warten oder eine Fernbeziehung führen müssen und sich gegenseitig von ihren Zielen ablenken, beschließen Fallon und Ben sich jedes Jahr am 9. November am selben Ort zu treffen.

    Die Reise der beiden ist sehr spannend. Das Buch wird abwechselnd von Fallon und Ben erzählt und ist eingeteilt in die jährlichen Treffen der beiden am 9. November. Vor allem das Ende hat mich sehr überradcht, da deren beiden Leben noch mehr miteinander verschachtelt sind, als man zu Beginn denkt.

  7. Cover des Buches Der Ozean am Ende der Straße (ISBN: 9783847900719)
    Neil Gaiman

    Der Ozean am Ende der Straße

     (502)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Ein erwachsener Mann kehrt in das Dorf seiner Kindheit zurück, zurück zu Nachbarn, zu deren Teich hinter dem Haus und erinnert sich. Er erinnert sich an deren Tochter Lettie und an eine große Tat, ein ganzes Universum und sein geschenktes Leben....

    Fast kann man das Buch als erzählerische Perfektion bezeichnen. Poetisch, eine Sinfonie der Bilder, der Symbolik. Eine Komposition der Worte, ineinander verwoben, aufeinander aufbauend, eine Fülle an überreichen Akkorden, Allegorien für fast jedes erdenkliche Thema, eine Aneinanderreihung feinster Handwerkskunst eines begnadeten Schriftstellers. Eine Unzahl großer Themen, angerissen, abgehackt, große Töne in einem kleinen kurzen Buch, alles bis ins kleinste Detail durchdacht, geschliffen, feinpoliert. Aber insgesamt ist es einfach zu viel, alle Mysterien der Welt aus den Augen eines Siebenjährigen erzählt, erklärt, gelöst und umgehend vergessen. Ob es die Fülle ist die erschlägt, die Dichte an Sinnsprüchen, die für fünf Leben reichen oder einfach das Überbordende, dass den Leser erschlägt.... Einzig klar ist am Ende, dass es zu viel war, um sich die einzelnen Worte, die besonderen Zeilen, zu merken, sie lange nachklingen zu lassen.

    Mein Fazit: ein wundervolles Buch zum Lesen, weglegen und vergessen. Der Nachhall, das Besondere, fehlt einfach. Ich blieb eher erschlagen zurück, ohne Lust mich noch weiter damit zu beschäftigen. Und obwohl es so viele wundervolle Aussagen gab, blieb ob der Masse nicht eine Einzige hängen. Definitiv ein lesenswertes Buch, ein zu erinnerndes Buch eher weniger.

  8. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  9. Cover des Buches Resturlaub (ISBN: 9783596512409)
    Tommy Jaud

    Resturlaub

     (1.068)
    Aktuelle Rezension von: Linda19_7

    Der Bamberger Brauerei Manager Pitischi hat die Nase voll. Seine Freundin will endlich heiraten und ein Kind bekommen, seine Freunde wollen schon das elfte Mal nach Mallorca und selbst seine Eltern mischen sich in die Hausplanung mit ein. Wo bleiben da die wilden Abenteuer von früher?

    Erst ein Mal muss man sagen, dass ich vermutlich zur falschen Zielgruppe gehöre. Das Buch ist eher auf Männer in ihren Dreißigern/Vierzigern ausgelegt. Trotzdem fand ich es ganz amüsant und auch ein wenig spannend.

    Der Schreibstil war ganz angenehm zu lesen. Einige Absätze waren aber nicht so leicht zu Verstehen, da auch ein wenig Spanisch, Englisch und Fränkisch gefragt ist. Man kann sich aber auch ohne Kenntnisse alles ein wenig herleiten. Es handelt sich auch nur um ein bis zwei Sätze zwischendurch.

    Die Charakter sind wie für ein Komik Buch üblich ein wenig überspitzt dargestellt. (Mein Schwabenherz blutet bei der Darstellung der Schwäbin Heidi). Ein Ereignis reiht sich an das nächste, wie die Zufälle halt immer so zusammenlaufen. Tränen gelacht habe ich zwar nicht, amüsant fand ich die Geschehnisse aber trotzdem. Einige von Pitschis Handlungen finde ich als Frau persönlich nicht so toll, habe mich aber dazu entschieden die Grundaussage, die der Autor damit darstellen wollte darüber zu stellen. Am Ende geht es nämlich doch darum, dass man sich manchmal bewusst machen sollte, wie dankbar man für die Dinge sein sollte, die man bereits hat. Älter werden und die darauf folgenden Veränderungen mögen vielleicht beängstigend sein, sind aber völlig normal.

    Ein kurzweiliges Buch für zwischendurch.

  10. Cover des Buches Für jede Lösung ein Problem (ISBN: 9783404193493)
    Kerstin Gier

    Für jede Lösung ein Problem

     (1.609)
    Aktuelle Rezension von: Carolin_44

    Obwohl das Thema selbst heikel ist und total traurig das die Umstände in denen Gerri sich befinden für sie auswegslos erscheinen, freut es mich dass ihr Freund Ole ihren geplanten Selbstmordversuch vereitelt hat, wenn auch ungewollt, und sie danach doch noch einen Sinn im Leben und eine neue Liebe gefunden hat. 

    Lehre aus diesem Buch:

    Auch wenn manchmal alles einfach nur Scheiße ist und auswegslos scheint, man das Gefühl hat keiner würde einen vermissen wenn man nicht mehr da wäre. Oftmals zeigen die Menschen ihre Gefühle nicht genug, sagen einem nicht dass sie dich lieben.

    Wenn sich eine Tüte schließt, nicht verzweifeln es öffnet sich auch immer eine neue. Und wenn diese nicht ideal ist, dann ist es vielleicht die nächste. 

    Ich selbst bin jetzt auch 30 und es werden einem von der Gesellschaft und dem Umfeld oft Dinge aufgezwungen und dumm gebabbelt wenn man aus ihrer Sicht noch etwas nicht erreicht oder getan hat. Schwachsinn! Es ist immer noch meine eigene Entscheidung etwas zu tun oder auch eben nicht. 

    Sehr charmant und humorvoll geschrieben. Immer wieder gerne, Kerstin Gier!

  11. Cover des Buches Ein Lied aus Tränen (ISBN: 9783737556712)
    Kerstin Hornung

    Ein Lied aus Tränen

     (17)
    Aktuelle Rezension von: schafswolke
    Dorothea und Eric sind ein Traumpaar. Gefunden haben sie sich durch die klassische Musik, denn Eric war Dorotheas Klavierlehrer. Nur ihr gemeinsamer Kinderwunsch ist bisher unerfüllt geblieben und nach mehreren Fehlgeburten beschließt Dorothea auf Kinder zu verzichten. Obwohl Dorothea eine sehr begabte Klavierspielerin ist kann sie sich nicht mehr wie früher an der Musik erfreuen, sehr zum Kummer ihres Mannes. Als Dorothea dann auch wieder den Kontakt zu alten Freunden aus ihrer Heimat Rumänien aufnimmt, ist Eric davon gar nicht begeistert. Er merkt zwar das es Dorothea gut tut, aber er selbst erträgt es nicht, dass Dorothea auch ohne ihn glückich sein kann.
    Dabei soll doch Dorothea doch nur eins: nämlich nur mit Eric allein glücklich sein!
     
    Mich hat "Ein Lied aus Tränen" sehr an das "Phantom der Oper" erinnert und das war laut der Autorin auch kein Zufall. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich musste mich erstmal an die verschiedenen Erzählperspektiven gewöhnen, aber das ging dann doch schneller als zuerst gedacht. Die Figuren sind emotional gut ausgearbeitet und man kann sie sich gut vorstellen.

    Von mir gibt es 4 Sterne für eine spannende Geschichte um Liebe und Besessenheit.
  12. Cover des Buches Der Weg aus der Finsternis (ISBN: 9783743964716)
    Ingrid Zellner

    Der Weg aus der Finsternis

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Janosh

    Bereits im Klappentext des Einführungsbandes der inzwischen vollendeten siebenbändigen Kashmir-Saga, „Das Haus des Friedens“ für den Simone Dorra verantwortlich zeichnet, erfährt man, dass es hier um die Geschichte zweier Familien in Kashmir und Indien geht, die einander über einen Zeitraum von vierzig Jahren „in Freundschaft eng verbunden“ sind. Spielt der erste Band nahezu vollständig in dem landschaftlich grandiosen, jedoch von politischen Unruhen stark beeinträchtigten Tal im Norden des indischen Subkontinents, in dem man die dort beheimateten Protagonisten, Vikram Sandeep, seine spätere Frau Sameera und das von Vikram gegründete Waisenhaus mit seinen jungen Bewohnern, kennenlernt, so werden nun, im zweiten Band, die indischen Handlungsträger, Raja Sharma und seine zunehmend wachsende Familie eingeführt.

    Die „zweite Hälfte“ des Autorinnengespanns, Ingrid Zellner, bezeichnet ihr Buch, „Der Weg aus der Finsternis“, gar als „Ausreißerband“ - und in gewisser Weise ist es das auch, gab es die Geschichte Rajas doch bereits, bevor sich die beiden Autorinnen zusammentaten, um eben jenes Epos zu schreiben, das mich, die ich es inzwischen zur Gänze kenne, so vollkommen wie unerwartet in seinen Bann gezogen hat, von Band zu Band mehr, und das für mich so perfekt und berührend, in den buntesten Farben schillernd, voller wunderbarer, zu Herzen gehender Szenen und grandioser Vorstellungskraft ist, dass es Seinesgleichen sucht!

    Der „Ausreißerband“ steht seinem Vorgänger in nichts nach; er ist nicht nur ebenso gut und souverän erzählt, sondern er hat darüber hinaus all das, was letzteren auszeichnet; er erzählt eine mitreißende Geschichte, ist voller Zauber und Romantik, gleichzeitig voller Dramatik und Spannung – und er ermöglicht es dem Leser, den „anderen“ Helden, eben jenen Raja aus Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra, genauso gut kennenzulernen, wie einst Vikram im so  wunderschönen wie gefahrvollen Kashmir. Er bringt die beiden kraftvollen, unvergesslichen Protagonisten zusammen – und genau jenes Zusammentreffen bildet die Rahmenhandlung der hier zu besprechenden Geschichte, die immer wieder eingeblendet und mit der Haupthandlung verflochten wird.

    Rajas Geschichte! Ja, aber gleichzeitig lesen wir hier die Geschichte seiner Familie, die er nach 25 Jahren Gefängnisaufenthalt wieder trifft. Davon und von noch Vielem mehr erzählt Raja Vikram im Schein des Lagerfeuers im Garten des Dar-as-Salam, des Waisenhauses, in der Nähe von Srinagar, nachdem beide durch Zufall die Bekanntschaft des jeweils anderen gemacht haben, eines Zufalls, der, man wird das in den weiteren Bänden lesen, zum Schicksal der Familien Sandeep und Sharma und noch einer ganzen Anzahl weiterer Mitwirkender werden wird!

    Ein Fremder bietet dem nach einer Reifenpanne ein wenig ratlosen, recht ungehaltenen Ex-Agenten Sandeep Hilfe an – und die Kinder, die er gerade von der Schule abgeholt hatte, sind sofort begeistert und bestehen darauf, den Fremden in ihr Heim, das Haus des Friedens, einzuladen. Ungewöhnlich ist das insofern, als es sich bei Vikrams und Sameeras Ziehkindern ausnahmslos um schwer traumatisierte Waisen oder Halbwaisen handelt, die sich somit eher scheu und abwartend verhalten. Nicht so Raja gegenüber, denn um diesen handelt es sich bei dem hilfreichen Fremden natürlich, Raja, der einen Freund nach Kashmir begleitet hatte und bereits am nächsten Tag wieder abreisen würde! Trotz großer Skepsis gibt der äußerst misstrauische ehemalige Agent der indischen Abwehr dem Drängen seiner Zöglinge nach – und erfährt in einer denkwürdigen, weichenstellenden Nacht die Geschichte des freundlichen Mannes mit dem sanften Gemüt, der er zunächst vorsichtig und eher abwehrend, dann aber mit wachsendem Interesse, Betroffenheit und größter Faszination lauscht. Dass am Ende dieser langen Nacht aus den beiden Fremden Freunde geworden sind, Freunde für ein ganzes Leben, verwundert den Leser kaum, denn so unterschiedlich die Männer auch zu sein scheinen, in ihren wesentlichen Charaktereigenschaften stimmen sie überein, wie man im Laufe der Geschichte bereits mehr als nur erahnen kann und in jedem einzelnen Band, der folgen wird, bestätigt findet.

    Die Geschichte, die Raja erzählt, die er Vikram, der Zufallsbekanntschaft anvertraut, lässt niemanden kalt, nicht den mit allen Wassern gewaschenen, mit der dunklen Seite des Lebens nur allzu vertrauten ehemaligen Elite-Soldaten, der so viel gutzumachen hat, und schon gar nicht den Leser. Wir erleben mit, wie ein nach 25 Jahren Haft in die Freiheit entlassener, verzagter und hoffnungsloser Raja die ersten zögerlichen Schritte zurück ins Leben macht, und wir leiden mit ihm unter der Ablehnung, gar des Hasses, der ihm von seiner Familie entgegengebracht wird, als er sich den Seinen zu nähern versucht. Nicht viel ist von dem ehemaligen Heißsporn, dem lebenslustigen und sorglosen jungen Mann übriggeblieben, der er war, bevor er in die Fänge einer Justiz geriet, die einen das Schaudern lehren kann, und bestraft wurde für eine Tat, an die er sich zwar nicht erinnern kann, die er aber angesichts vermeintlich drückender Beweise eingestanden hat, von der er aber sehr bald, durch einen der vielen Zufälle, glückliche wie unglückliche, die Rajas Geschichte durchziehen, entdeckt, dass er sie nie begangen hatte. Sich zu rehabilitieren – vor der Familie und der Welt – scheint recht aussichtslos. Doch Raja gibt nicht auf. Gegen alle Widerstände und sämtliche üblen Machenschaften seitens seiner rachsüchtigen, vor rein gar nichts zurückschreckenden Antagonisten und dank seiner ihm innewohnenden Kraft und der Willensstärke, die eine seiner vielen außergewöhnlichen Charaktereigenschaften ist, und mit Unterstützung vor allem seines ihm ergebenen Freundes Vishal gewinnt er Stück für Stück zurück, was ihm genommen wurde. Doch die vielen Jahre, die man ihm gestohlen hat, verlorene Jahre, wie man geneigt ist zu sagen, kann niemand ungeschehen machen.

    Doch halt! Verloren waren diese Jahre, von deren Schrecken man während der Lektüre eine ziemlich genaue Vorstellung bekommt, ohne dass die Autorin allzu sehr ins Detail geht, nicht! Erlittener Schmerz, tiefes Leid, ausweglose Verzweiflung haben Raja verwundet an Leib und Seele, haben ihm Narben zugefügt, die ein Leben lang bleiben. Doch sie haben ihn weder gebrochen noch verrohen lassen. Vielmehr haben sie ihn zu dem Menschen gemacht, der uns in der Kashmir-Saga begegnet: voller Güte und Freundlichkeit, Sanftmut, Mitgefühl und großem Einfühlungsvermögen. Und so passt das Zitat von Khalil Gibran, das Ingrid Zellner ihrem Roman voranstellt, geradezu perfekt, scheint es doch genau unseren Helden zu meinen: „Das größte Leid bringt die stärksten Seelen hervor; die stärksten Charaktere sind mit Narben übersät“.

    Bliebe noch anzumerken, dass Ingrid Zellner nicht nur eine zu Herzen gehende Geschichte geschrieben hat, in der sie mit Bravour alle gefährlichen Klippen umschifft, die bei einer solchen Erzählung unweigerlich auftauchen müssen, denn wenn Liebe und viel Gefühl im Spiel sind, kann man leicht Gefahr laufen, ins Sentimentale und damit unerträglich Unglaubwürdige abzurutschen. Nicht unsere Autorin freilich (und genauso wenig ihre Co-Autorin!). Ja, ihr Roman ist voller Gefühl, aber gleichzeitig eben auch voller Zartheit, Echtheit, Authentizität. Das schließt jegliche Seichtheit aus! Sie erzählt gleichzeitig auch eine Geschichte, die zu ihrem Hintergrund passt, dem gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrund, um genau zu sein, vor dem sie sich entfaltet und dessen Kenntnis wichtig ist für Verständnis und Würdigung der Handlung. Ingrid Zellner versäumt es nicht, immer wieder diesbezügliche Informationen einzustreuen, fast unauffällig, also genau so, wie es für einen Roman wünschenswert ist. Man erfährt auf diese Weise eine Menge über das Land, seine Sitten und Gepflogenheiten, viel Fremdartiges, Erschreckendes, Archaisches, sehr Gegensätzliches, vieles, das einem nicht gefallen kann, das zwiespältige Gefühle aufkommen lässt. Doch wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten – und manchmal sogar, wundersamerweise, überstrahlt ein einziges Licht auch die allertiefsten, allerdunkelsten Schatten. Raja ist so ein Licht, ist ganz gewiss das hellste Licht der gesamten Kashmir-Saga, die an Lichtern, an Leuchtpunkten, an strahlenden Charakteren nicht arm ist....

  13. Cover des Buches Das Orangenmädchen (ISBN: 9783570907399)
    Jostein Gaarder

    Das Orangenmädchen

     (564)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich will das Buch grundsätzlich nicht schlecht machen, denn das ist es nicht. Die Idee rund um das Orangenmädchen verdient auch einen Bonuspunkt. Nicht nur, weil der Vater dem Sohn in der Zukunft einen Brief schreibt, sondern auch wegen der Liebesgeschichte. Aufgrund dieser Beschreibung des Buches habe ich mich auch bewusst dafür entschieden dieses Buch zu lesen. Für mich muss in einem Buch auch nicht unbedingt viel passieren. Ich mag „ruhige Bücher“ aus denen man etwas positives mitnehmen kann.
    Das Buch wird aus zweierlei Sicht erzählt: Einmal aus Georgs Sicht und einmal aus der Sicht in Briefform seines Vaters. Dadurch, dass Georg zum Geschehen Kommentare einwirft, Fragen beantwortet, die ihm sein Vater stellt, ist es auch manchmal eine Art Dialog zwischen den Beiden. Es ist schon ein recht dynamisches Buch. Georgs Vater erzählt nicht nur seine eigene große Liebesgeschichte, sein Leben, sondern streut immer wieder seine Gedankengänge ein - ähnlich wie sein Sohn. Trotzdem finde ich beide Hauptpersonen total unsympathisch. Der Vater wird als Mann mit lauter, dröhnender Stimme vorgestellt, womit ein angenehmer Eindruck von dieser Person für mich leider sogleich ausgeschlossen wird. Nachdem er von seiner unheilbaren Krankheit erfahren hat, beschliesst er den Brief zu schreiben, in dem er zwar zunächst von der Suche des Orangenmädchens berichtet, aber auch immer wieder abschweift zu Themen, die zur grundsätzlichen Geschichte bzw. Grundthematik überhaupt nichts beitragen und auch dem Sohn recht wenig bringen dürften. Letztendlich läuft bei dem Vater alles nur darauf hinaus, dass es seiner Meinung nach eigentlich besser gewesen wäre gar nie auf die Welt gekommen zu sein, wenn man alles, was man liebt, hinter sich lassen muss. Da frage ich mich, wie dieses Buch als „Ode an das Leben“ bezeichnet werden kann. Die abschliessende Frage des Vaters, nachdem er seinen Sohn viele Seiten lang vollgejammert hat, ist ob er es sinnvoll findet auf der Welt zu sein. Sein Sohn entscheidet sich zwar dafür, doch richtig begründen, warum er das will, kann er nicht. Letztendlich frage ich mich da auch, wie man nach so einem depressiven Brief bzw. so einem depressiven Schluss des Briefes auf so eine positive Antwort kommen kann? Und warum legt man einem 15 Jährigen, noch dazu seinem eigenen Sohn, so ein schweres Laster auf? Georg war mir aber genauso unsympathisch. Der interessiert sich nämlich weder für seinen Vater, noch für die eigentlich sinnvolle Geschichte seiner Entstehung, sondern eher für das Hubble-Weltraumteleskop, für dass im Buch mindestens 20 Seiten geopfert wurden, obwohl das Ding überhaupt nichts zur Geschichte beiträgt. Nach dazu verhält er sich gegenüber seinen noch lebenden Familienmitgliedern und hauptsächlich gegenüber seiner Mutter total unliebevoll und emotionslos. So kam für mich ja auch der Vater schon rüber. Deswegen kann ich aus diesem Buch leider so gut wie gar nichts sinnvolles mitnehmen, was wirklich sehr schade ist. Die Story hätte wirklich viel Potenzial geboten.

  14. Cover des Buches Dem Tod auf der Spur (ISBN: 9783548377131)
    Michael Tsokos

    Dem Tod auf der Spur

     (176)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Tsokos berichtet von realen Fällen aus seiner Tätigkeit als Leichenbeschauer und streut immer wieder Fachwissen ein, um beliebte Mythen, die wir alle durch Krimis und Thriller aufgesogen haben, zu widerlegen. Erstaunlich, wie viele Suizidfälle dabei sind, man (zumindest ich) dachte vorher, daß er in erster Linie in Mordfällen Leichen untersuche (Angeblich nehmen Männer sich eher mit "komplett zerstörerischen" Suizidarten das Leben, wie zB daß sich jemand vor einen Zug wirft). Endlich wird auch mal das Thema "Leichengeruch" angeschnitten, man wundert sich in den TV-Serien immer, wie die Ermittler so ganz geruchslos neben den verfaulten Leichen stehen können. Fälle der "Kälteidiotie" gab es bei uns im Emsland früher angeblich auch öfter, wo bei uns (so sagt man) so viel gesoffen wurde. Von solchen informativen und dennoch fesselnden Büchern gerne mehr davon. Und die Geschichte um Bon Scott war mir auch neu, werde mich da mal drum kümmern müssen. 

  15. Cover des Buches Der Blutnäher (ISBN: 9783751741743)
    Rainer Löffler

    Der Blutnäher

     (260)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Das war mal wieder ein Thriller, der für echten Nervenkitzel gesorgt hat. Spannend von Anfang bis Ende und ziemlich hart. Die Opfer sind schwangere Frauen, und was der Täter ihnen antut, ist wirklich nichts für schwache Nerven. 

    Ich war so neugierig zu erfahren, wer der Täter ist und warum er den Frauen das antut, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen mochte. Stück für Stück erfährt man mehr, da man immer wieder auch kurze Abschnitte aus der Kindheit des Mörders erfährt. 

    Sehr gut gemacht, sehr gut aufgebaut, wie ich finde. Ein richtig packender Thriller! 

  16. Cover des Buches Der Schatten (ISBN: 9783442719037)
    Melanie Raabe

    Der Schatten

     (321)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ich hatte mit diesem Buch ein paar Schwierigkeiten und hatte Angst mich nicht komplett fallen zu lassen. Dann kam noch eine Thematik auf, was ich nicht ganz so mitfühlen kann.

    Die letzten 150 Seiten haben dann meine Meinung kurz um 180 Grad verschoben. Es war spannend und die einzelnen Puzzleteile haben sich ihren Weg gebannt. Hat sich sowas von gelohnt dran zu bleiben.

    Kann ich empfehlen und muss mal Ausschau nach def Verfilmung machen.

  17. Cover des Buches Letzte Worte (ISBN: 9783945386804)
    Karin Slaughter

    Letzte Worte

     (313)
    Aktuelle Rezension von: Blackfairy71

    Ein totes Mädchen am See. Ein gefälschter Abschiedsbrief. Der vermeintliche Mörder ist schnell gefasst. Er gesteht - und bringt sich dann in seiner Zelle um. Zuvor jedoch schreibt er mit seinem Blut an die Zellenwand: "Ich war's nicht." Als Sara Linton davon erfährt, ist sie außer sich. Die Polizistin Lena Adams muss den Jungen zu einem falschen Geständnis und in den Selbstmord getrieben haben. Sara will sie ein für alle Mal aus dem Verkehr ziehen und bittet den GBI-Ermittler Will Trent um Hilfe.


    Eigentlich will Sara Linton nur ihre Familie zu Thanksgiving besuchen. Seit dem Tod ihres Mannes, Polizeichef Jeffrey Tolliver, hat sie der Stadt den Rücken gekehrt. Auch nach vier Jahren ist sie überzeugt, ohne Lena Adams würde ihr Mann noch leben und sie kann ihr das nicht verzeihen. 

    Mittlerweile arbeitet Sara als Ärztin in einer Klinik in Atlanta und hat dort vor einiger Zeit Will Trent kennengelernt. Da ihr klar ist, dass den Fall des toten Jungen eine neutrale Behörde untersuchen muss, bittet sie das GBI um Hilfe. Eigentlich hätte Will Urlaub und ist schon deswegen anfangs nicht so wirklich begeistert, dass ausgerechnet er geschickt wird. Aber nach und nach wird klar, dass mehr hinter dem Fall steckt, als es scheint.


    Ich kannte bisher von Karin Slaughter nur ihr erstes Buch der Sara Linton-Reihe, "Belladonna". Es hat mir damals zwar gut gefallen, aber ich habe die Reihe danach nicht weiterverfolgt. Will Trent ist die Hauptfigur ihrer anderen Reihe und irgendwann hat sie beide Figuren zusammengeführt und gemeinsame Fälle bearbeiten lassen. "Letzte Worte" ist der zweite Band dieser Zusammenführung. 


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, aus Saras Sicht, aus Wills und aus Lenas. So erhält man einen größeren Überblick über den Fall und kann gewisse Dinge gut nachvollziehen. 

    Der Anfang war ein bisschen zäh, aber mit der Zeit nimmt das Ganze Fahrt auf und die Spannung baut sich auf. 


    Interessant fand ich die Auflösung und Hintergründe des Falls. Auch die Erklärungen zu Medikamentenversuchen und die Machenschaften der Pharmaindustrie fand ich sehr lehrreich und aufgrund der letzten drei Jahre auch leider sehr realistisch. Das war der Autorin damals natürlich noch nicht bewusst, denn geschrieben hat sie das Buch bereits 2010.


    Sara kannte ich wie gesagt bereits aus "Belladonna", Will ist mir hier zum ersten Mal begegnet. Ich bin mir nicht sicher, ob Menschen mit einer Schreib- und Leseschwäche wirklich eine Chance hätten, bei der Polizei oder ähnlichen Behörden angenommen zu werden. Auf jeden Fall meistert Will seinen beruflichen Alltag trotz dieses Handicaps sehr gut, was ihn sympathisch macht. 

    Und der Charakter Lena Adams zeigt, dass es nicht immer nur schwarz und weiß gibt, sondern auch viele Grauzonen und mehrere Seiten einer Geschichte.


    Fazit: Ein unterhaltsamer Thriller mit ein paar Längen, der aber nach etwa einem Drittel spannend wird.

  18. Cover des Buches Sterbenskalt (ISBN: 9783596188345)
    Tana French

    Sterbenskalt

     (298)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel „Faithful Place“. Interessanterweise hat der Leser es erneut mit einem anderen Ich-Erzähler der Dubliner Polizei zu tun. Nach Detective Rob Ryan von der Mordkommission im ersten, seiner, im zweiten Band bereits ehemaligen, Teamkollegin Cassie Maddox im zweiten, handelt es sich in diesem dritten Band um Frank Mackey, den Leiter verdeckte Operationen, der im zweiten Band Cassies Chef war. Mackey wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als nach zwanzig Jahren der Koffer seiner damaligen Freundin Rosie Daly gefunden wird, mit dem sie vorhatte, nach England durchzubrennen. Bis dahin hat Mackey geglaubt, Rosie habe ihn versetzt und sei ohne ihn abgereist. Als dann Rosies Leiche gefunden wird, wenig später sein Bruder Kevin stirbt und die Polizei bei Kevin den ersten Teil von Rosies damaligem Abschiedsbrief findet, wird Frank Mackey bewusst, dass die Ereignisse vor über 20 Jahren anders abliefen als er die ganze Zeit glaubte.

    Allen bisherigen drei Bänden ist gleich, dass die Vergangenheit eine tragende Rolle spielt und die aktuellen Ereignisse ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben.

    Ausführlich beschreibt die Autorin das Milieu, aus dem der Ermittler stammt, eine alte, teils heruntergekommene Arbeitersiedlung, deren Gentrifizierung gerade begonnen hat. Dem ein oder anderen mag das zu wenig actionreich sein, ich fand es in diesem Krimi ausgesprochen gut passend. Wer sich für diesen Roman interessiert, dem sei geraten, sich an der auf der Vorderseite aufgedruckten Genreeinordnung „Kriminalroman“ zu orientieren und nicht an dem dort sogar fett aufgedruckten deutschen Titel „Sterbenskalt“, der deutlich zu reißerisch gewählt und deshalb unpassend ist. Es ist mir ein Rätsel, was den Verlag geritten hat, den passenden Originaltitel „Faithful Place“ zu dergestalt verändern, dass der Titel einen Thriller vermuten lässt. Ich vermute mal, dass die Autorin dafür am wenigsten etwas kann.

    Eindrucksvoll schildert French die Schwierigkeiten, die sich für den Protagonisten Frank Mackey aus seiner Herkunft ergeben, Probleme, die vielfach in ihm selbst angelegt sind und auch durch eine wohlmeinendes, enges Umfeld nicht aus der Welt geschaffen werden können, sondern ihn ein Leben lang begleiten. Auch durch Kappung der Verbindung zu seiner Familie kann er ihnen nicht auf Dauer entgehen, sondern sie nur eine Zeitlang ignorieren. 

    Immer wieder lässt die Autorin Frank Mackey und seine Familie in die Vergangenheit zurückblicken und motiviert so für den Leser die gegenwärtige Handlung. Sie lässt dabei durchblicken, dass es Nuancen im Werdegang sein können, die ein ganzes Leben beeinflussen können bis hin zum verfrühten Tod.

    Der Kriminalfall gerät darüber fast ein wenig in den Hintergrund, schwingt aber in jeder Zeile latent mit, auch wenn die Auswahl an Tatverdächtigen klein ist. Überhaupt kommt die Geschichte mit einer erstaunlich kleinen Personenzahl aus.

    Am Schluss hätte ich mir noch ein wenig mehr Aufklärung gewünscht, wie es nun genau abgelaufen ist, gestehe der Autorin aber zu, dass ein Geständnis der vorherigen Charakterisierung des Täters zuwidergelaufen wäre. Dennoch fällt das Ende ein wenig ab, weil aus meiner Sicht einige Dinge nicht so richtig auserzählt sind. Vier Sterne.

  19. Cover des Buches Der Klient (ISBN: 9783641110215)
    John Grisham

    Der Klient

     (318)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Der kleine Junge Mark beobachtet mit seinem kleinen Bruder einen Mord. Einen Selbstmord. Bevor der Lebensmüde aber abdrückt verrät er Mark wo eine Leiche eines Senators liegt. Marks Bruder erleidet einen Schock und Mark wird von der Mafia gejagt. Er findet aber eine ganz tolle engagierte Anwältin mit der er die Staatsanwaltschaft und sogar die Mafia überlistet.

  20. Cover des Buches Der wunderbare Massenselbstmord (ISBN: 9783404170708)
    Arto Paasilinna

    Der wunderbare Massenselbstmord

     (249)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Am Anfang waren es nur zwei Personen, der gescheiterte Direktor und der freigestellte Oberst. Als der Direktor sich umbringen möchte, entdeckt er den Oberst, der sich gerade erhängt, und aus einem Impuls heraus rettet er den Oberst. Später gesteht er, dass er sich eigentlich selbst umbringen wollte. Dabei merken sie, wie gut es ihnen geht, sobald sie miteinander reden.

    In Finnland müssen doch noch mehr solche Menschen existieren, das denken sie, schalten eine Annonce frei und laden die Selbstmörder zu einer Versammlung ein. Bei der Versammlung werden sie beratschlagt von einer Psychologin, die selbst eine Nahtoderfahrung hat. Später wollen sich aber 30 von ihnen sofort umbringen und so beginnt eine Reise. Es ist eine lustige Reise, bei der ich gemerkt habe, wie die Selbstmörder neuen Lebensmut gewinnen.

    Der Direktor gerät dabei völlig in den Hintergrund und spielt bald keine Rolle mehr. Es sind über 40 Personen, um die sich der Autor kümmern muss, wodurch die meisten Figuren gar nicht mehr funktionieren.

    Es war dennoch lustig, zu verfolgen, wie die Figuren Lebensmut gewinnen, wie aus der Gruppe sich Pärchen bilden, wie Liebe aufblüht und die meisten Figuren einen zweiten Lebensweg entdecken. Es ist ein nettes Buch, mit mehrere Happy-Ends, die ich beim Lesen selbst erwartet habe, wobei der Busfahrer, der als einziger seine Vergangenheit nicht offenlegt, vom Autor verbogen wird, damit auch er am Schluss ein glückliches Ende bekommt.

    Ich habe es fertiggelesen, ich habe mich amüsiert, es hat mich mehrfach zum Schmunzeln gebracht, dennoch habe ich mir etwas anderes erwartet, eine völlig neue Idee oder so, stattdessen ist das Buch, so wie man es erwartet hat. Es steuert ganz hart auf mehrere Happy-Ends und ist dabei alles andere als Außergewöhnlich. Ich habe etwas Besseres erwartet.

  21. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (710)
    Aktuelle Rezension von: KarinJ

    Dass der prominente Wirtschaftsanwalt Urs Blank von seinem Job frustriert ist, wird bereits mit dem ersten Satz des Romans klar. Wenig später erkennt der Leser, dass es sich um eine ausgewachsene Lebenskrise handelt. Besserung scheint die Bekanntschaft mit einem halb so alten Hippie-Mädchen zu bringen, bis Lucille Urs Blank jedoch in Kontakt mit Drogen bringt. Ein aufwändig inszentierter Pilz-Trip lässt den Anwalt vollends abstürzen. Er interpretiert es jedoch positiv als Befreiung seines inneren Tieres, das er im Lauf seiner Kindheit zu unterdrücken gelernt hatte (nomen est omen). In die Natur "zurückzukehren" und mit ihr eins zu werden wird ihm stetig wichtiger.

    Ich fand interessant, dass ich das Buch in keine "Schublade stecken" konnte. Ist es ein Roman oder ein Thriller? Richtig spannend wurde die Handlung für mich nicht, auch wenn die entsprechend notwendigen Elemente dafür vorhanden waren: Gewalttaten, überraschende Wendungen, mehrere Parteien, die auf der Jagd sind. Ich fand es ansprechend, wie gelungen anfangs der rote Faden von einem Kapitel ins nächste gereicht wurde, und ich fand es schade, dass es später eher zu einem Hin und Her zwischen den verschiedenen Figuren wurde. Die blieben etwas blaß. Gefühlen und Gedanken wurde viel Raum gegeben, dennoch war nicht immer vorhersagbar, wie jemand handeln würde - ein Pluspunkt für das Buch. Interessant fand ich zuerst auch die Dinge, die sich Urs Blank über die Natur, Survival und Jagd aneignete. Irgendwann, als mehrmals aufgelistet wurde, beispielsweise jeder Ausrüstungsgegenstand, wurde es mir zuviel, obwohl diese Auflistungen auch etwas vermitteln könnten: die Wichtigkeit des Unternehmens; die Kompetenz oder gar die Überlegenheit der Person, die sich so ausrüstet... Auch wenn diese als Stilmittel verstanden werden konnten, fand ich diese Stellen irgendwann dann langatmig. Gefallen hat mir die Idee, dass Kleinigkeiten, die eigentlich nichts mit der Sache zu tun haben, der Ausschlag sind, um die Sache zu wenden; also die Butterfly-Effekte der Handlung. Nicht ganz einverstanden war ich mit dem Ende. In Bezug auf die Hauptfigur war es sehr passend. Allerdings hätte ich mir für die Nebenfiguren einen Abschluß gewünscht, der jedoch offen blieb. Ich vergebe für das Buch vier Sterne.

  22. Cover des Buches Ein Meer aus Zeit (ISBN: 9783442736546)
    Merete Morken Andersen

    Ein Meer aus Zeit

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    In diesem Roman tötet sich ein junges Mädchen und die Eltern beschreiben ihre Ratlosigkeit – leider derart verworren und seltsam, dass ich mich schnell langweilte und Seiten überblätterte. Aber es wurde nicht besser, weshalb ich bereits auf Seite 36 komplett das Lesen aufgab. Ich mag Erzählungen aus Norwegen, doch diese bekam den Kritikerpreis, was mich hätte stutzig machen müssen, weil prämierte Literatur meist umständlich und unverständlich geschrieben ist – wie auch in diesem Fall.

    Leider darf dieses optisch recht schöne Buch (das Titelbild meines Exemplares war erheblich besser) trotz festem Einband nicht in mein Bücherregal. Es wird entsorgt.

  23. Cover des Buches Sterne über der Alster (ISBN: 9783492306973)
    Micaela Jary

    Sterne über der Alster

     (75)
    Aktuelle Rezension von: julestodo
    Der zweite Band von Micaela Jary um die Familie Dornhain aus Hamburg. Schon den ersten Band habe ich sehr gerne gelesen, nun wollte ich gerne erfahren, wie es der Familie weiterhin ergeht. Die Zeit um den 1. Weltkrieg und die Zeit danach sind gut wiedergegeben und das Schicksal der Menschen, die diese Zeit miterleben mußten. Nicht nur die Situation der Familie Dornhain ist gut wiedergegeben, auch die der Menschen aus nicht so gut situierten Schichten, die sich in der Zeit nach dem Krieg versuchen müssen sich über Wasser zu halten und zu überleben.
    Der Schreibstil von Micaela Jary gefällt mir sehr gut. Die Bücher, die ich bisher gelesen habe, und auch dieses hier sind flüssig zu lesen und die Personen scheinen authentisch.
    Gerne werde ich weitere Bücher von dieser Autorin lesen!

  24. Cover des Buches Teufelszeug (ISBN: 9783453406032)
    Joe Hill

    Teufelszeug

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya
    Nachdem Igs Freundin Merrin ermordet wurde, gerät er erst selbst unter Verdacht. Als die Polizei ihm nichts nachweisen kann, normalisiert sich sein Leben wieder – bis er eines Morgens, ein Jahr nach dem Mord, mit Hörnern erwacht und von allen Leuten erfährt, was sie wirklich denken…

    Die Rahmengeschichte wird in der 3. Person aus der Sicht des Protagonisten Ig erzählt. Innerhalb dieser Rahmengeschichte nimmt Ig immer wieder Einblick in die Gedanken und Erinnerungen anderer, was dann natürlich in deren Perspektive geschildert wird. Wer hinter dem Mord an Igs Freundin steckt, wird schon nach weniger als einem Fünftel des Buches klar, und auch der genaue Ablauf der Tat lässt nicht lange auf sich warten. Durch die Erinnerungen der Beteiligten erlebt Ig wie auch die Leser genau mit, was damals geschehen ist. So hält sich die Spannung in Grenzen, bald schon geht es nur noch darum, wie Ig mit seinem Wissen umgeht. Was eigentlich mit Ig genau passiert ist, wird übrigens nicht aufgeklärt.

    Der Schreibstil des Autors Joe Hill, der übrigens der Sohn von Stephen King ist, lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Buch, das mit über 500 Seiten für den nicht sehr üppigen Inhalt etwas gar lang geraten ist, in wenigen Tagen ausgelesen hatte.

    Mein Fazit
    Die Auflösung kommt zu früh

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