Bücher mit dem Tag "adorno"

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12 Bücher

  1. Cover des Buches Minima Moralia (ISBN: 9781844676613)
    Theodor W. Adorno

    Minima Moralia

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Nach Kalifornien auszuwandern, das mag für naive und grobe Ohren geradezu phantastisch klingen, doch für einen Verächter der „Kulturindustrie“ war Los Angeles kein Ort, an dem man auf dem Klavier sperrige Zwölftonmusik à la Arnold Schönberg spielen konnte, ohne sich wie ein Außerirdischer vorzukommen. In den „Minima Moralia“ bekannte Adorno: „Jeder Intellektuelle in der Emigration, ohne alle Ausnahme, ist beschädigt… Er lebt in einer Umwelt, die ihm unverständlich bleiben muss… immerzu ist er in der Irre… Enteignet ist seine Sprache und abgegraben die geschichtliche Dimension, aus der seine Erkenntnis die Kräfte zog.“ Adornos geistige Wurzeln waren zu fein, zu tief, zu eigenartig und viel zu weit verästelt, um überall gleichermaßen gedeihen zu können. Sein hochdifferenziertes Denken und sein ästhetisches Empfinden konnte man nicht verpflanzen, ohne damit schweren Schaden anzurichten.
  2. Cover des Buches Eingriffe (ISBN: 9783518124307)
  3. Cover des Buches Der gedehnte Blick (ISBN: 9783423136082)
  4. Cover des Buches Grand Hotel Abgrund (ISBN: 9783608984217)
    Stuart Jeffries

    Grand Hotel Abgrund

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Cornelia_Ruoff

    Grand Hotel Abgrund“ von Stuart Jeffries (Rezension)


    Inhalt

    • Grand Hotel Abgrund“ von Stuart Jeffries (Rezension)
      • Von Walter Benjamin bis zu Jürgen Habermas
      • Der Titel „Grand Hotel Abgrund“
      • Inhalt „Grand Hotel Abgrund“
      • Der Aufbau „Grand Hotel Abgrund“
      • Die Entstehungsgeschichte „Grand Hotel Abgrund“
      • „Die Dialektik der Aufklärung„
      • Die Kritische Theorie „Grand Hotel Abgrund“
    • Kritik „Grand Hotel Abgrund“
      • Weitere Rezensionen
        • Bibliografie


    Von Walter Benjamin bis zu Jürgen Habermas

    „Ich habe ein theoretisches Denkmodell aufgestellt. Wie konnte ich ahnen, dass Leute es mit Molotow-Cocktails verwirklichen wollen?“ „Grand Hotel Abgrund.“ S. 9.

    Mit diesem Zitat von Theodor Wiesengrund Adorno lässt Stuart Jeffries sein Buch „Grand Hotel Abgrund. Die Frankfurter Schule und ihre Zeit“ beginnen.

    Der Titel „Grand Hotel Abgrund“

    Die führenden Köpfe des Frankfurter Instituts, Theodor Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Erich Fromm, Friedrich Pollock, Franz Neumann und Jürgen Habermas waren Theoretiker, die in erster Linie den Faschismus kritisierten, aber nicht der „elften These  über Feuerbach“ von Karl Marx folgten.

    „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“
    Ebenda, S. 9.

    Der Titel stammt ursprünglich von Georg Lukács, der den Mitgliedern der Frankfurter Schule vorwarf, dass diese in einem schönen Hotel, das „mit allem Komfort ausgestattet“ – am Rande des Abgrunds, des Nichts, der Absurdität, dem „Grand Hotel Abgrund“ residierten, dessen früherer Bewohner schon Arthur Schopenhauer war.

    1969 kamen die Anführer der Studentenbewegung Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit. Sie wollten die kritische Theorie in die Praxis überführen. Der daraus abgeleitete Aufruf überstieg bei weitem die Grenzen zivilen Ungehorsams. Es war ein gewaltsam-autoritärer Aufruf zum Handeln – befreiende Aktionen. Jürgen Habermas wählte dafür die Bezeichnung „linker Faschismus“. Später zog er den Ausdruck zurück.

    Lediglich Herbert Marcuse sympathisierte mit politisch militanten Aktionen und nahm in San Diego selbst an entsprechenden Aktivitäten teil.

    Stewart Jeffries wagt die Vermutung, dass Walter Benjamin, der als Impulsgeber der Frankfurter Schule gilt, wenn er sich nicht in Paris 1940 das Leben genommen, sondern die Studentenbewegung noch erlebt hätte, auf Seiten, der auf die Barrikaden steigenden Studenten gewesen wäre.

    Inhalt „Grand Hotel Abgrund“

    Stuart Jeffries erzählt die Gründungsgeschichte des Frankfurter „Instituts für Sozialforschung“, der Menschen dahinter und die Geschichte des Gebäudes. Die Protagonisten sind Walter Benjamin, Theodor Wiesengrund Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Erich Fromm, Jürgen Habermas. Gleichzeitig lässt er den Leser an deren Leben teilhaben. Walter Benjamin, seine Flucht nach Paris und sein Tod aus verzweifelnder Angst sind genauso Teil der Geschichte, wie das Leben und Wirken der Philosophen im Exil der USA. Habermas und Horkheimer kehrten Anfang der 1950er Jahre wieder nach Deutschland zurück, während Fromm und Marcuse in den USA blieben. 

    Der Aufbau „Grand Hotel Abgrund“

    Stuart Jeffries „Grand Hotel Abgrund“ hat sieben Teile, die zeitlich bis auf den ersten Teil 1900-1920, in Dekaden angeordnet sind.

    Der Autor benennt chronologisch die Ziele der Frankfurter Schule, die Grenzen des Positivismus, des Dialektischen Materialismus und der Phänomenologie, mithilfe der kritischen Philosophie Kants, Hegels Dialektik und Marxscher Schriften zu überwinden.

    Die Entstehungsgeschichte „Grand Hotel Abgrund“

    Der erste Forschungsschwerpunkt war die Untersuchung sozialer Phänomene. „Studien über Autorität und Familie“ und „Die autoritäre Persönlichkeit“.

    Der zweite Forschungsschwerpunkt war die Auseinandersetzung mit dem Wesen des Marxismus selbst. Daraus folgte das Konzept der kritischen Theorie, die Jürgen Habermas in den 1960er Jahren auf eine neue Stufe stellte.

    Die Frankfurter Schule erstellt eine kritische Gesellschaftsanalyse, die den Zusammenhang zwischen subjektiver Vernunft und kapitalistischer Gesellschaftsordnung beleuchtet.

    Die wichtigste Frage überhaupt war wohl, warum das Denken der Aufklärung, in die Barbarei des Nationalsozialismus umschlagen konnte.

    Das Institut arbeitete interdisziplinär mit Psychoanalyse (Erich Fromm), Philosophie (Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Theodor W. Adorno), Kulturtheorie (Walter Benjamin) und Soziologie (Leo Löwenthal) in Frankfurt und während der NS-Zeit im amerikanischen Exil an einer umfassenden Gesellschaftskritik.

    „Die Dialektik der Aufklärung„

    Das Hauptwerk „Die Dialektik der Aufklärung“ entstand in den 1940er-Jahren im Exil. Die Aufklärung endete in neuer Unterwerfung und Abhängigkeit, das wird auf die Vorherrschaft eines Vernunftideals zurückgeführt, dessen Ziel vollständige technische Naturbeherrschung, auch der menschlichen Natur (Bedürfnisse, Leidenschaften) war, das den Menschen überrollte. Adorno und Horkheimer zeigen ihre Theorien anhand Homers „Odyssee“.

    Die Kritische Theorie „Grand Hotel Abgrund“

    In der kritischen Theorie fließen die Denkrichtungen von Karl Marx – Kritik der politischen Ökonomie und der Psychoanalyse von Sigmund Freud zusammen, weshalb sie auch als Freudo-Marxismus bezeichnet wird. 

    Die religionsphilosophische These: Gott ist eine falsche Hypothese, Theologie ist sinnlos. Für Horkheimer und Habermas steht fest, dass Gott durch Geschichte, moderne Naturwissenschaften (Evolutionismus, Darwinismus und dogmatischen Marxismus widerlegt. Das Christentum sei eine Lüge.

    Die Epoche des metaphysischen Denkens ist vergangen. Gott ist in der kritischen Theorie nur ein Phantasieprodukt der Menschen. Die „Moderne“ als Epoche des Massen-Atheismus. „Gott ist tot.“ Die Wiederbelebung des Nietschezianischen Atheismus.

    Schon Jean Paul Sartre, Albert Camus und der christliche Schriftsteller Fjodor Dostojewski thematisieren die daraus folgenden Probleme, wie dass der absolute Bezugspunkt, die höchste Instanz fehlt, in ihren Schriften Gottes Tod. Warum sollen wir gut sein? Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt.

    Ideologie ist eine der Grundlagen sozialer Strukturen.

    Kritik „Grand Hotel Abgrund“

    „Doch sind die Texte aus dem Kreis der Frankfurter Schule nutzbringend auch für uns, die wir gegenwärtig  in einer anderen Art von Dunkel leben. Wir leben nicht in einer Hölle, die von den Denkern der Frankfurter Schule geschaffen wurde – vielmehr in einer Hölle, die sie uns helfen kann zu verstehen. Es ist also ein guter Zeitpunkt, ihre Flaschenpost zu öffnen.“
    Ebenda. S. 21.

    Mit diesen Worten endet das Vorwort und beginnt meine Kritik. Es könnte keinen besseren Zeitpunkt geben, die Flaschenpost zu öffnen. Unsere politische Lage ist schwierig und wir sollten uns wieder auf unsere Vernunft und unsere Werte besinnen und nicht vergessen, dass die Freiheit unser höchstes Gut ist.

    Stuart Jeffries „Grand Hotel Abgrund“ liest sich genauso spannend wie ein Roman. Er stellt die Fakten dar und lässt seine Protagonisten Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse und Erich Fromm zum Leben erwachen und ihre Thesen erläutern.

    Ich hatte mich mit Georg Wilhelm Friedrich Hegels Aufklärungsbegriff aus der „Phänomenologie des Geistes. Kampf der Aufklärung mit dem Aberglauben“ beschäftigt. Aber während Hegel das Problem dialektisch auflöst, erklärt Adorno in „Die Dialektik der Aufklärung“, dieselbe für gescheitert. 

    Kann man das Projekt „Aufklärung“ überhaupt jemals als beendet betrachten oder sollten wir den Weg zur „Aufklärung“ besser als einen Habitus ansehen, den wir jeden Tag einüben müssen? Gerade in unserer Zeit

    Dieser Artikel ist lediglich eine laienhafte Darstellung der Frankfurter Schule und ihrer Philosophie. Zugrunde gelegt war „Grand Hotel Abgrund“ von Stuart Jeffries. Nicht berücksichtigt wurde Jürgen Habermas Richtungswechsel zur Sprachphilosophie, die negative Kritik und „Die Befreiung der Sexualität“ und weitere. Auch diese Themen werden in vorliegendem Buch beleuchtet.

    „Grand Hotel Abgrund“ gefällt mir sehr. Das liegt mit daran, dass ich vor einigen Monaten „Zeit der Zauberer“ von Wolfram Eilenberger gelesen und rezensiert habe, das die Zeit der 1920er-Jahre und Walter Benjamin, Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein und Ernst Cassirer beleuchtet. Sozusagen war „Grand Hotel Abgrund“ nur ein Schritt weiter im philosophischen Weltgeschehen.

    Vielleicht konnte ich im Sinne der Aufklärung – engl. Enlightment, ein wenig Licht ins Thema bringen und zum kritischen Lesen und Denken ermuntern.

    „Sapere Aude! – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
    Immanuel Kant.

    Dieses Buch ist ein kleines Mosaikstück auf dem Weg der Aufklärung, das ich wärmstens empfehle.

  5. Cover des Buches Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin (ISBN: 9783314103827)
    Pei-Yu Chang

    Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste
    Nach einer wahren Geschichte
    über den Philosophen Walter Benjamin

    Ein Bilderbuch für Kinder ab 5-6 Jahren +
    gut auch für den Unterricht an Grund-und Weiterführenden Schulen

    Bevor ich dieses Buch vorstelle möchte ich zunächst einmal den Philosophen Walter Benjamin und die Erzählerin und Illustratorin dieser Geschichte, Pei-Yu Chang vorstellen.
    *
    Ich denke es ist sehr wichtig diese beiden Personen vor dem Lesen der Geschichte kennen zu lernen um ein Verständnis für das Buch entwickeln zu können bzw. einen Zugang zu finden.
    *
    Walter Benjamin
    geboren wurde Walter Bendix Schönflies Benjamin am 15. Juli 1892 in Berlin geboren. Wie der Nachname Benjamin vermuten lässt eine jüdische Familie. Eine bürgerliche Familie.
    Sein Onkel war der berühmte Kinderpsychologe William Stern, der heute vor allem durch sein Konzept des IQ ( Intelligenzquotient) bekannt ist.
    Vom13.bis 15 Lebensjahr besuchte er eine Reformschule in Thüringen, kehrte dann nach Berlin zurück wo er dann später sein Abitur machte . 1912  ging er zum  Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik nach Freiburg, kam dann aber zurück nach Berlin um seine Studien fortzusetzten. Es folgte ein Aufenthalt in Frankfurt wo er Theodor Adorno kennen lernte, der ihm zum engen Freund wurde. Paris war eine weitere Station. Dorthin kehrte er  dann auch zurück als er 1933 ins Exil gehen musste. Als Kriegsflüchtling interniert kommt er 1939 aus der Haft. 1940 flüchtete er über Lourdes nach Marseille um  von dort mit Hilfe von Lisa Fitko ( siehe unserem Bilderbuch)  irgendwie nach Spanien zu gelangen mit dem weiteren Ziel USA.
    Künstler, Anwälte, Schriftsteller und andere machten sich mit ihm unter Führung von Lisa Fitko auf den Weg.
    Dabei hatte er den geheimnisvollen schweren Koffer, der ihm mehr bedeutete als sein Leben.
    Bis heute ist nicht geklärt wieso ihm dieser Koffer so viel wert war und was sich darin befand. Er gilt  bis heute als verschollen.
    Im September 1940 nahm er sich, so heißt es, auf der Flucht , vor den Nazis , das Leben.  War der Herzkranke zu schwach für die  weitere Flucht?  War es ein Opfer um einem anderen die Flucht zu ermöglichen? Es soll einen Abschiedsbrief an seinen Freund Adorno geben der dieses belegt. Es wird bis heute dennoch viel gerätselt und spekuliert. Sogar ein Film erzählt von Benjamins  mysteriösem Tod / Verschwinden.
    In den 1930er Jahren begann er kleine Erzählungen zu verfassen, in denen er seine Kindheit rückblickend betrachtet. Diese Erzählungen der Kindheit bot er verschiedenen Verlagen an, die jedoch kein Interesse zeigten.
    Sein Freund Adorno publizierte posthum 1950 erste Fragmente, die er selbst zusammen getragen hatte da das original Manuskript als verschollen galt.
    Erst 1987 fand man dieses.
    Weggefährte für einige Zeit waren Berthold Brecht und Hanna Arendt.
    Walter Benjamin war ein Philosoph, Denker und auch Quergeist.
    Ein viel interessierter, sehr intellektueller Geist der Spaß daran hatte neue Wege zu gehen. z B. arbeitete er für den Rundfunk. Ein Medium, dass damals noch in den Anfängen steckte. Man mag es kaum glauben es gab schon den Kinderfunk, den er mit eigenen Sendungen gestaltete, und mit selbst geschriebenen Erzählungen aber auch Buchtipps bereicherte.
    Es scheint, als sein ihm klar gewesen, dass man die Gesellschaft nur ändern kann wenn man den Kindern die richtigen Botschaften vermittelt.
    Vielleicht war er irgendwie immer auch Kind geblieben? Neugierig wie ein Kind, der noch dazu leidenschaftlich Spielzeug sammelte.
    Und so schließt sich vielleicht auch der Kreis zu diesem Buch.
    Mit Sicherheit hätte es ihm gefallen, dieses BilderBuch der Chinesin Pei-Yu Chang.
    *
    Pei-Yu Chang
    ist Germanistin und   Illustratorin mit  Wurzeln in Taiwan
    Sie wurde 1979 in Teipe geboren, wo sie Germanistik, die Deutsche Sprache, Literatur und Kultur studierte.
    Um zu promovieren kam sie nach Deutschland. Genauer gesagt nach Münster.
    Ein Kommunikationsdesign -Studium  Schwerpunkt Illustration schloss sich an.
    Den Abschluss bildet nun dieses Buch.
    "Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin"
    Ihre Abschlussarbeit bei Professor Felix Scheinberger, Uni Münster
    *

    Wie kam Pei-Yu Chang auf die Idee zu diesem Buch?
    Als sie in Marbach das  Literatur Museum der Moderne besuchte entdeckte sie einen Koffer.
     Ein leerer Koffer in dem ein kleiner Zettellag.
    Dieses Exponat weckte ihre Neugier.
    Von Adorno und Benjamin hatte sie bereits gehört nun stand da dieser Koffer.
    Sie begann zu recherchieren wobei sie später sagte, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema mehr Zeit in Anspruch genommen hat als die anschließende Umsetzung.
    Pei-Yu Chang wollte, gerade auch wegen der aktuellen Flüchtlingsproblematik, ein Buch über Flucht machen. Dabei jedoch nicht die zur Zeit gängigen Flüchtlingsthemen darstellen, sondern sich den Menschen und ihren Schicksalen widmen. Jeder der flüchtet hat ein Schicksal, das ihn veranlasst seinen Heimat zu verlassen. So wie die Menschen, die sich Lisa Fitko anschlossen.
    Es ist ihr gelungen ein sehr außergewöhnliches Bilderbuch zu schaffen.
    *
    Ein BilderBuch mit unglaublich ausdrucksstarker Bildsprache, freundlich, manchmal befremdlich, aber nie extrem beängstigend.
    Das Format etwas breiter gewählt als das der meisten Bilderbücher schon etwas besonderes. 
    Die Doppelseiten sind mit den kleinen Illustrationen und Collagen gefüllt die im starken Kontrast zu sehr großen Darstellungen kombiniert werden. Gleichzeitig finden wir immer auch einen sehr leeren Bereich. Pei-Yu Chang ist es wichtig Raum der Interpretation, der eigenen Gedanken die beim Betrachten aufkommen  zulassen. Ein Stil dem sich auch viele chinesische Illustratoren und traditionelle Maler bedienen. Vielleicht ist hier die Verbindung des Asiatischen zum Europäischen?
    Der Text fügt sich  auch rein optisch in das Bild ein. Sie spielt mit den Wörtern und ihrer Darstellung. Verwendet unterschiedliche Schrifttypen und Größen. Lässt sie starr und flexibel wirken je nach dem Inhalt der vermittelt werden soll.
    Sie illustriert die Schrift. Wechselt zwischen gedruckten, gemalten, ausgestellten Buchstabenhin und her so dass der Text seine eigene Geschichte erzählt mit einer ganz individuellen Wirkung.
    So gibt es zum Beispiel einen Dialog zwischen Frau Fitko und Herrn Benjamin als sie die Berge  besteigen. So wie die Berge hoch und runter gehen so steigen die Wörter schräg an und gehen ein anderes mal schräg runter.
    Seiten später wird die Gerüchte Küche angeheizt. Man erzählt sich etwas über den seltsamen Mann mit dem seltsamen Koffer. Ein Dialog via Telefon wird  in Wortschnipseln die wie aus einer Zeitung ausgeschnitten wirken visualisiert.
    Viele Darstellungen vor allem die der Häuser wirken im ersten Moment  simpel,naiv, spiegeln aber das kindlich naive sowohl der Zielgruppe als auch Benjamins selbst wieder.
    Das wird auch in einer weiteren Illustration deutlich. Hier steht Herr Benjamin in einer Gasse. Rechts und links Geschäfte er aber steht nicht etwa  vor einen Buchladen, nein er steht vor einem Spielzeuggeschäft. Mit den wieder sowohl die Zielgruppe der jungen Leser mit ins Boot geholt werden als auch Benjamins reale Leidenschaft für Spielzeug.
    Gekonnt lässt sie Benjamins realen Charakter, Leben, Träume, Wünsche ,Leidenschaften visuell gestalterisch einfließen.
    Pei-Yu Chang verbindet Zeichnungen, mit ausgeschnittenen Elementen, die wieder zu einem neuen Objekt zusammengesetzt werden. Collagen mit Zeichnungen. Dabei spielt sie so ganz nebenbei auch noch mit den Farben. Nie schrill,  warm aber der Situation angepasst auch mal sehr kühl mit viel Schwarz.
    Zu Beginn sehen wir Herrn Benjamin, einem nachdenklich aber sehr freundlich wirkenden Mann mit wirren Haaren in denkender Position.
    Jemand der die Geschichte nicht kennt wird eine ehr fröhliche Geschichte  vermuten. Blättert man um verlagert man beim Betrachten automatisch die Körperhaltung. Rückt etwas vom Bild weg als wolle man es mit etwas Abstand betrachten um die übergroßen, breiten, drei dunklen Männer in Uniform besser / klarer erkennen zu können. Gleichzeitig durchfährt einen der Gedanke:
    " Was wollen die denn hier?"
    Damit hatte man nicht gerechnet. Es ist auch ein Überfall auf den Betrachter.
    Auch die nächste Doppelseite ist nicht wesentlich freundlicher. Viele kleine Soldaten mit Gewehren und viele kleine schemenhafte Menschengestalten ,die die Arme hoch halten und aus ihren naiv wirkenden Häusern herausgeführt werden.
    Freundlicher wird es auf der nächsten Seite. Gefolgt von zwei Seiten der scheinbaren Neutralität In der Wirkung.
    Die Wirkung der Illustrationen schwankt je nach Inhalt der Geschichte, wirkt aber im weiteren Verlauf  nie völlig bedrohlich. Zum Ende hin sogar zuversichtlich.
    Denn hier werden Herr Benjamin und Frau Fitko vorgestellt, die es ja wirklich gab.
    Die Leser erfahren etwas zu den beiden Personen.
    Ja, und ganz zum Schluss auch noch über die Erzählerin und Illustratorin dieser Geschichte, die sich selbst nicht real zeichnet sondern angepasst an die Figuren der Geschichte wobei ihre Jacke das Muster und die Farben des Inneren des Koffers gleicht.
    *
    Ich habe selten ein Buch gesehen in dem Geschichte, Intention,Text und Darstellung so in einander verwoben sind. Pei-Yu Chang hat ihr ganzes Wissen über Herrn Benjamin, die beteiligten Personen und die Geschichte mit dem Koffer  in ein Gesamtkunstwerk transportiert, das viel mehr erzählt als nur eine Geschichte.
    *
    Jetzt habe ich so viel über die Personen und Darstellungen erzählt aber noch nichts über die eigentliche Geschichte.
    Das hole ich nun nach.
    Die Geschichte vom geheimnisvollen Koffer des Herrn Benjamin.
    Eine wahre Geschichte über den Philosophen Walter Benjamin.
    *
    Im Vorsatz blicken wir auf das Innere eines Koffers, ausgeschlagen mit gelbem, rot grün kariertem  Stoff . Braune Schnallen zieren dieses Bild.
    Dieses Bild führt uns unweigerlich in die Geschichte hinein., die Pei-Yu Chang leicht verständlich erzählt.
    Das sie dabei ihre Illustrationen mit dem Text verwebt erzählte ich bereits.
    Es beginnt mit der Schilderung der Ausgangssituation. Viele kluge Leute denken über die Welt in der sie leben nach. Überlegen wie sie besser  oder wie das Leben reicher werden könnte.
    Bildende und darstellende Künstler, Schauspieler, Schriftsteller, Philosophen so wie Herr Benjamin, der Mann mit dem großen schwarzen Hut und dem roten großen Koffer.
    Das wird aber zu der Zeit von dem Regime in diesem Staat nicht gewollt. Alle die frei ihre Meinung sagen wollten und dafür einstanden wurden verfolgt. Von Soldaten gefangen genommen und ins Gefängnis/Lager gebracht.
    Zu dieser Zeit hatten viele Leute Angst inhaftiert zu werden und versuchten aus diesem Land zu fliehen.
     Das war gar nicht so einfach. Erfuhren die Soldaten von den Fluchtideen verhafteten sie die Menschen. Daher musste alles heimlich geschehen.
    Es gab aber immer wieder Menschen, die sich gut aus kannten und anderen dabei halfen zu fliehen.
    Der Philosoph Herr Benjamin wollte eigentlich sein Land nicht verlassen fürchtete aber irgendwann um sein Leben und entschied sich  dann doch zur Flucht. Frau Fitko, war eine Frau, die man auch Widerstandskämpferinnen nannte. Sie verhalf vielen, vielen Leuten zur Flucht. Sie zeigte ihnen den Weg und begleitete sie so weit es möglich war.
    So auch einer Gruppe von Menschen zu der Herr Benjamin zählte.
    Schon vor dem eigentlichen Termin trafen sie sich um Details zu besprechen. Frau Fitko wies alle darauf hin, möglichst dunkle Kleidung zu tragen und wenig Gepäck, da der Weg lang und beschwerlich war und man seine Kraft nicht mit schwerem Gepäck vergeuden solle.
    Dennoch hielt sich Herr Benjamin nicht an den Rat und kam mit einem großen roten Koffer zum vereinbartem Treffpunkt.
    Er weigerte sich beharrlich den Koffer da zu lassen, denn er bedeutete ihm mehr wies ein Leben.
    So schleppte er ihn den weiten Weg über die Berge. Das Ziel war schon zu sehen als ......................
    Keiner wusste wo der Koffer abgeblieben war.
    Jahre später noch erzählte man sich die Geschichte des Herrn Benjamin mit dem geheimnisvollem Koffer. Der eine wusste zu berichten, dass Mutters gute, leckere Marmelade darin gewesen ist. Andere wiederum meinten zu wissen, dass das Manuskript für ein besonders Buch darin gelegen haben muss.
    Was sich wirklich in dem Koffer verbarg wird ein ewiges Geheimnis bleiben.
    *
    Eine Geschichte, ein Stück deutscher Zeitgeschichte, die uns die Nazi Zeit näher bringt. Im Vordergrund jedoch vermittelt sie die Geschichte des etwas kautzig, verschroben, eigenwillig aber auch warmherzig wirkenden Philosophen, den wir, so skurill er auch sein mag gleich ins Herz schließen. Das wiederum liegt wohl vor allem an der bildlichen Darstellung, die uns gleich zu Beginn, schon auf dem Buchcover entgegen blickt.
    *
    Ob solch ein Thema etwas für Kinder ist?
    Diese Frage werden sich sicherlich viele Erwachsene stellen.
    Ich denke ja, aber nicht wie vom Verlag empfohlen schon für 4 jährige.
    Wir haben viel zu wenig anspruchsvolle Bilderbücher für ältere Kinder ab 6 Jahren. Hier sehe ich das Buch.
    Doch wie so oft wollte ich es genauer wissen.
    Wie vreagieren4 jährige Kinder, wie 6-8Jährige und was ist mit dennoch älteren und den Jugendlichen?
    Dieser Frage bin ich in den letzten Wochen nach gegangen.
    *
    Eine mutige Erzieherin einer Kindertagesstätte ermöglichte es mir mit 4-5 jährigen Kindern das Buch zu betrachten.
    Da wir uns klar darüber waren, dass die Kinder davon zuhause berichten würden, luden wir die Eltern zu einer Vorab Buchvorstellung ein.
    Es kamen 26 interessierte Eltern, denen wir  an einem Abend 12 Bücher vorstellten, die in der nächsten Zeit mit den Kindern gelesen und bearbeitet werden sollten.
    Darunter eben auch dieses Buch.
    14 Elternlehnten das Buch Grund weg ab. Damit sollten sich ihre Kinder nicht auseinander setzten. Die anderen 12 waren interessiert fragten teilweise sogar ob sie bei der Nachbereitung helfen könnten.
    Letztendlich waren es an diesem Tag dann 9 Kinder die wir in unser Lesezelt einluden.
    Schnell stellten wir fest, dass sie entweder unverständlich oder verängstigt die Bilder verfolgten. Auf den Text reagierten sie kaum. Abbrechen war für uns keine Option um auch die Kinder nicht zu verunsichern, so ließen wir die Kinder erzählen was sie sahen und wie sie die Geschichte erleben.
    Der Kommentar des einen Kindes veranlasste das nächste Kind zu erzählen und so kamen wir der Geschichte ganz ohne Text sehr nahe. Dabei spielte der ein oder andere Mediale Erfahrungsschatz einiger Kinder  bei der Interpretation der Bilder mit, insbesondere der Szenen mit den Soldaten und Gewehren.
    Nicht alle wussten was Gewehre sind.
    *
    Was haben wir Erwachsene aus dieser "Lesung" mitgenommen?
    Auf jeden Fall, dass dieses Buch für unsere 4-5 Jährigen nur bedingt geeignet war. Sehr positiv hingegen die vielfältigen Möglichkeiten Sprachkompetenzen zu entwickeln.
    Auf der philosophischen Ebene und der Botschaft der Geschichte wirkte nicht alles.
    *
    Ganz anders hingegen war es als wir das Buch in der 2.Klasse einer Grundschule vorlasen.
    Die Kinder im Alter zwischen 6 und 8 Jahren verstanden die Botschaft sehr genau. Konnten Vergleiche aufstellen und ihre Eindrücke und Gedanken dazu sehr genau äußern.
    Ihnen gefiel das Buch sehr gut, vielleicht auch gerade deshalb weil man ihnen zu traute diese Geschichte zu verstehen.
    Ein Junge formulierte es so:" Ich finde das toll das wir das Buch gelesen haben. Mein großer Bruder ist in der 10 da haben sie über den Krieg gesprochen und die Judenverfolgung aber mein Papa hat gesagt er soll so etwas nicht erzählen wenn ich am Tisch sitze weil ich dafür zu klein sei. Das fand ich doof. Ihr habt mit uns das Buch gelesen da habt ihr doch bestimmt gedacht das ist schon was für unser Alter."
    Solche Äußerungen hörten wir häufig.
    Fazit dieser Lesung, die zur Einführung eines ganzen Wochenprojektes zum Thema  Krieg und Flucht diente:
    Die Kinder waren bis auf wenige Ausnahmen sehr angetan von dem Buch. Bei den Mädchen gab es einige die sagten: "Das find ich doof!"
    Alle verstanden den Inhalt der Geschichte und konnten ihn reflektiert betrachten.
    *
    Blieb die Gruppe der Älteren / Jugendlichen
    Wir übergaben das Buch einem Philosophie Lehrer an einem Gymnasium Klasse 12.
    Wir überließen ihm die Arbeit und beobachteten.
    Was wir erlebten war sehr beeindruckend.
    Ausnahmslos alle 18 Schüler/innen fanden das Buch, die Darstellungsform und die Umsetzung grandios. Sie waren beeindruckt von der Wirkung der Bilder in Kombination mit dem Text. Sie analysierten, hinterfragten, diskutierten, nahmen dass Buch als Einstieg in eigene Recherchen zu Walter Benjamin und Theodor Adorno.
    Keiner hätte vorher gedacht, dass es ein Bilderbuch gibt, das auch Jugendliche und Erwachsene anspricht.
    *
    Die Erfahrungen mit diesem Buch waren sehr bereichernd für uns.
    Wir haben Diskussionen und Gespräche mit Tiefe erlebt, die zeigen, dass es schade ist dass e ssoooo wenig
     Vergleichbares gibt.
    Also ihr Bilderbuchmacher und Illustratoren ja und natürlich Pei-Yu Chang,
    bitte mehr !!

    Es bleibt zu hoffen, dass es viele Eltern gibt, die mit ihren Kindern diese Geschichte lesen und entdecken.

    Ein ganz großer Dank geht an Pei-Yu-Chang, die mit soviel Liebe und Hingabe dieses wunderbare Buch geschaffen hat und uns so ein Stück deutscher Zeitgeschichte näher gebracht hat.
    Danke!
  6. Cover des Buches Herausforderung der Moderne, Annäherungen an Paul Valery (ISBN: 9783596268825)
  7. Cover des Buches Die großen Philosophen und ihre Probleme (ISBN: 9783825222475)
  8. Cover des Buches Ästhetik des Erhabenen (ISBN: 9783851650884)
    Maria I. Pena Aguado

    Ästhetik des Erhabenen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches Wie Max Horkheimer einmal sogar Adorno hereinlegte (ISBN: 9783453088801)
  10. Cover des Buches Nichts. Abschied vom Sein. Ende der Angst. Ein endzeitlicher Essay (ISBN: 9783251004461)
    Ludger Lütkehaus

    Nichts. Abschied vom Sein. Ende der Angst. Ein endzeitlicher Essay

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    "Ich bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de

    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egozentrischen & Rationalen], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“

    1) Hilfreiches: 5,5 Seiten Namen-Register
    2) Negatives: kleine Auswahl:
    a) Kein Sach-, Literatur- oder sonstiges Register, was im kraßes Widerspruch zu den akademischen Gepflogenheiten & Standards steht, aber auch zum Buch-bezogenen inhaltlichen Anspruch des Autors!
    b) mehr oder weniger pseudo-philo-SOPH-isch verschleierter krankhafter Pessimismus & Nihilismus
    Beachte: GEIST = Ain Soph/Sof ( אין סוף ) = "ohne Grenze" oder "grenzenloses NICHTS"; Demzufolge heißt "PhiloSOPH" Liebe zum Heiligen Geist = Ain SOPH OR = Grenzenloses GEIST-LICHT! :-)
    c) Kritik der Zeugung von menschlichem Leben (s.u. bei "Zitate")
    d) Die 9 auf S. 768 Rezensions-Ultra-Kurznotizen zeugen m:E. von negativem Konformismus (Gefälligkeits-Rezensionen) und dem anscheinend weitgehenden Nichtverstehen der Lütkehaus-"Nichts"' (& seiner seelisch-geistigen Probleme & -Defizite) als auch des wahren, diametral entgegengesetzten NICHTS, das ALLES ist (nicht Teil des Buches): Grenzenlose LIEBE, unendliches Leben (mit teilweise harten (irdischen) Erzeihungsmaßnahmen!) & letztlich unendlicher GLÜCKSELIGKEIT!

    2) Fazit: (Letzte Änderung: 02.12.2023, © Georg Sagittarius)
    a1) Man kann wahrscheinlich kein vor 1999 öffentlich verfügbares Druckwerk (Sachbuch) finden, in dem sich der Autor  (nzz)  intensiver & Seiten-mäßig umfangreicher mit den niederen & ungeistigen Aspekten der "Nichts" (& der "Nichtigkeit" der Welt", Theatrum mundi) auseinandersetzte, außer evtl. Werke von auch im Rezensionsbuch stark vertretenen Jean-Paul Sartre ("Das Sein und das Nichts") oder des geistig kranken, dem  Dionysische Prinzip (Leidenschaft, die Leiden schafft) huldigenden Atheisten & Antichristen Friedrich Nietzsche (buzznews.de) oder indirekt des Pessimisten & Lebensverneiners Arthur Schopenhauer, mit denen sich der 2019 Verstorbene editorisch & inhaltlich stark beschäftigte (literaturkritik.de), sichtbar auch im Rezensionsbuch.

    a2) Nach-veröffentlichte Nichts-Literatur (siehe unten:bei "Zitate"):
    - Peter  Watson,
    - Severin Sales Rödel (21 S.),
    - Dieter Daniels

    b) Lebten wir zu früherer Zeit, z.B. als der Liter Diesel noch weniger als 1 DM kostete :-) , würde ich mit Warn-Hinweis das Buch bedingt zum Lesen empfehlen. Heutzutage, wo sich Ethik, Moral & VERANTWORTUNGS-BEWUßTSEIN im freien Fall befinden, der Dritte  Weltkrieg unbewußt & bewußt (!) in Vorbereitung ist & "Die letzten sieben Jahre der Erde (pdf,  lovelybooks) "unmmitelbar bevorstehen, m.E. 2026-2033 (!) (siehe v.a. Jakob-Lorber-, Gerd-Gutemann-, Bertha-Dudde- & Kurt--Eggenstein-Bücher), ist es dringend angeraten, sich vor allem GEISTIG mit diesen Themen zu befaßen, insbesondere mit den nachbiblischen Offenbarungen & Prophezeiungen Christi!

    c) Das Lütkehaus--"Nichts"" ist leider gemeint & beschrieben materialistisch-philosophisch, was Tragik, Falschheit & ein Widerspruch in sich ist, aber die Standard-Art aller kleinen & großen vermeintlichen Philo-SOPH-en. Denn Philo-SOPH-ie bedeutet höhere Liebe zum Absoluten Geist (GEIST = Ain Soph/Sof ( אין סוף ) = grenzenloses NICHTS), der die SUBSTANZ (MATRIX) aller Wesen & des gesamten Universums (UNIVERSUMS) ausmacht, also des materiellen, feinststofflichen (ätherischen) & REIN-GEISTIGEN. LOGOS (WORT = Sohn der "GNADEN-SONNE" = Christus) & GEIST sind das unbegrenzte UNIVERSUM unendlicher Möglichkeiten (siehe Jakob-Lorber-Werke)!

    d) Rein intellektuell & rational, also atheistisch-verstandesmäßig (Hirn) gesehen, liegt ein (Lebensabschluß)Meister-Werk eines Nihilismus-Historikers, -"Vollenders" & Lebensverneiners (eines "glücklichen Pessimisten")  mit " köstlich funkelndem Sprachwitz" vor (literaturkritik.de), der leider ein Verehrer der LIEBE- & GEIST-Leugner Schopenhauer & Nietzsche war, genauer gesagt, immer noch ist (vermutlich), denn Lütkehaus' Sehnen, postmortal in nichts & im Nichts zu verschwinden, kann nicht aufgehen & ist nicht aufgegangen!

    Zu diesem Thema äußerte sich die LIEBE auch nachbiblisch umfangreich, v.a. in den Büchern von Jakob Lorber, Bertha Dudde, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg, sekundär v.a. bei Franz Deml, Kurt Eggenstein, Walter Lutz, Gerd Gutemann, Hanno Herbst  und vielen Anderen (siehe Bücher-Anhänge)!

    e) GEISTIG, auch irdisch-menschlich mit dem genährten & erwachten "FÜNKLEIN" des HERZENs gesehen, DAS den rationalen, also niederen verstand der Hirns dominiert & ERLEUCHTET (!), ist der Buchinhalt wegen Blindheit & mangelnder Zuneigung bezüglich GEIST, LICHT & LIEBE und wahrscheinlich auch durch seine Kind-Schädigung eine Katastrophe!

    e1) Erstens, weil es das eigentliche Nichts, also im absoluten Sinne, rein gar nichts ;-) nicht gibt, sondern "nur" LIEBE, LOGOS (Der TRAUM!) & GEIST (Absolutes Licht = LICHT), der Grundstoff alles Ex-ist-ierenden, aller Emanationen, aller Wesen, aller Nichtwesen (GEISTIG Vollendete, die deshalb nicht mehr wesen & keinerlei Leiden unterworfen sind :-) !
    Hätte der leider stark Elternhaus-geschädigte Lütkehaus sich zumindest für die nachbiblischen Offenbarungen des NICHTS interessiert, so wüßte er, daß alles Ex-ist-ierende, alle Emanationen, also aus dem KERN des NICHTS Heraus-Getretene festgehaltene (!) GEDANKEN des NICHTS sind!!!

    e2) Zweitens, weil das scheinbare Nichts, das NICHTS, sich seit Tausenden von Jahren selbst offenbarte als die Absolute Liebe (LIEBE), deren AUSSTRAHLUNG (AURA) der Heilige Geist ist. Dieser ist die MATRIX für das GÖTTLICHE WORT, den LOGOS, den SOHN Jesus Christus!

    e3) Drittens, weil der Mensch als das Ende der GEISTIG-materiell evolutionären STUFENLEITER von GEISTIG-Gefallenem & Kondensiertem (Materie!) vom KERN-NICHTS & SEINEM LOGOS dazu bestimmt ist, ewig zu leben (mit x Re-Inkarnationen, aber selbstverständlich ohne Rückentwicklungsmöglichkeit zu einem Tier oder einer Pflanze). Er kann allein aus diesem Grunde niemals in ein Lütkehaus-Nichts übergehen! Er ist zu leben verdammt (ungefragt), was Lütkehaus sehr bemängelte & bedauerte!  Höchste dauerhafte Glückseligkeit ist erreichbar, sofern der MENSCH werden Wollende nicht dem Anti-NICHTS, der Ego-Manie & dem real & personal existierenden Bösen huldigt

    f) Von solchem frei zugänglichem Wißen war Lütkehaus anscheinend weit entfernt.
    Der verstorbene Nihilist hat nun genug Muße, über das & sein "NICHTS" nachzudenken (was immerhin in Großbuchstaben auf der Titelseite erscheint). Möge es ihm postmortal so gehen wie dem noch in meiner Jugend bekannten & berühmten Revolutionär  Robert Blum ("Erschoßen wie R.B."), dem Jakob Lorber (m AUFTRAG) mit dem Buch "Robert Blum" ein ewiges Denkmal setzte!

    g) Das Thema "Nichts" ist ein wahrhaft interessantes, wichtiges, philo-SOPH-isches, THEO-LOG-isches, erkenntnistheoretisches & -praktisches...!
    Wenn ein "philosophischer" Literaturwissenschaftler sein 760-Seiten-Sachbuch so nennt, weckt das große Hoffnungen (potenzieller) Interessenten. Aber:
    Sowohl das Bild des Buchdeckels (Gleichnis für eine seelische Abend- oder Morgendämmerung? Tb) als auch der Untertitel "Abschied vom Sein, Ende der Angst" sollte den Aufmerksamen warnen, denn sie strahlen Skeptizismus, Pessimismus, Nihilismus & Ähnliches aus. Dementsprechend ist auch trotz "Wortwitz", sprachlicher Geschliffenheit & Vielwißen das Wesentliche des Buch-Inhaltes. Wesentliche Mitschuld an dieser fatalen Einstellung tragen wahrscheinlich seine Kindheits-Traumata, siehe z.B. https://literaturkritik.de/id/16799

    h) Zu e1-e3) siehe v.a. die extrem lehrreichen Jakob-Lorber- & Bertha-Dudde-Schriften, aber auch die Top-Werke von Emanuel Swedenborg & Jakob Böhme!

    2) Thematisch gleiche & ähnliche Bücher & Aufsätze
    a) Liste: https://philpapers.org/rec/LUTNAV
    b) Liste: https://www.academia.edu/27444503/Dieter_Daniels_A_brief_history_of_nothing_2013
    c) "Nichts jenseits des Nihilismus" von Jean-Luc Nancy, Marie Eve Morin & Travis Holloway; https://philpapers.org/rec/NANNJD (with
    "Similar books and articles")
    d) Bernard N. Schumacher: "1. Philosophie der Freiheit: Einführung in Das Sein und das Nichts" aus dem Buch "Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts"

    3) Rezensionen:
    a) perlentaucher.de (Rezensionsnotizen)
    b) deutschlandfunk.de: kritisch: Guido Graf, 1999
    "Selten dürfte aus der jüngeren deutschsprachigen Philosophie heraus ein so uneitler Entwurf mit einem derart ungeschminkt fundamentalen Anspruch aufgetreten sein. Sein Eigensinn, seine Dichte und sein leichtfüßiger und pointierter Stil, seine Belesenheit und sein beherzter, alltagspraktischer Zugriff machen diesen fast achthundertseitigen Trumm zu einem philosophischen Werk von gehöriger Subversion. Denn das Nichts ist eine Frage des Lebens."
    c) nzz.ch: Uwe Justus Wenzel ,2013
    d) .faz.net: 1999: Ulrich Wanner: Man sieht leider immer noch, dass es Bäume sind

    e) literaturkritik.de: Rolf Löchel: begeistert & lobend:
    "Die "Nichtsvergessenheit" zu überwinden und das Nichts zu thematisieren, darin sieht der Autor die eigentliche Aufgabe gegenwärtigen Philosophierens. ...Einem solchen Buch zu begegnen zählt zu den raren Glücksfällen des Lebens! Scharfsinnig, geistreich und mit köstlich funkelndem Sprachwitz rückt der Autor dem Nichts auf den Leib. Mag sein, daß der Weise dem Nichts ruhigen Sinnes entgegensieht. Der Leser dieses Buches tut es gelegentlich mit lautem Lachen. Ein Lesegenuß ersten Ranges. Und dabei versteht es der Autor, die Untiefen der Banalisierung einer so tiefsinnigen Frage wie der um Sein und Nichts elegant zu umschiffen....
    In der Sichtung der Nihilismushistorie, die den größten Teil des Buches ausmacht, brilliert Lütkehaus mit seinen profunden Kenntnissen und, was in der Zunft der Philosophen eher selten ist, mit Witz, Esprit und geistreicher (?) Metaphorik. Köstlich ist beispielsweise seine fein ausgesponnene Ehemetaphorik für Hartmanns Vermählung der weiblich listigen Idee mit dem kraftvoll-tumben männlichen Willen. Und mit pointierten Formulierungen polemisiert er gegen Adornos "Totalverdikt gegen jegliches Totalverdikt" und bringt Sartres erotische Paar-Metapher (Sein und Nichts) und dessen Geschlechtsphilosophie auf ihren misogynen Punkt:..."
    d) Lothar Helger bei amazon.de: "Wer alte gewitzt-selbstverliebte europäische Philosophiegeschichte mit dickem Namensverzeichnis möchte, ist hier gut aufgehoben. Wer das nicht sucht, sucht besser nichts, dann kommt man dem Nichts näher. Was wagt der Autor? Nichts, Er hängt sich an die alten Gedanken und ist daher nicht frei, nicht frei im Denken und nicht außerhalb davon."

    f) zeit.de/1999: Rüdiger Safranski: "Das reine Nichts, das nackte Dass

    4) Rezensionen zu anderen Lütkehaus-Publikationen
    a) https://www.perlentaucher.de/autor/ludger-luetkehaus.html
    b) Klaus Goch: "Wie erzeugt man Nietzsche-Kitsch?" 5 S., Rezension zu: Ludger Lütkehaus, Die Heimholung - Nietzsches Jahre im Wahn. (Eine Erzählung, Schwabe-Verlag: Basel 2011), degruyter.com, Nietzscheforschung, Band 20 Heft 1, Januar 2013

    5) Zu Lebenslauf, Kindheitstraumata & Tod von Ludger Lütkehaus
    a) Artikel-Liste literaturkritik.de
    b) https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ein-gluecklicher-pessimist
    c) nzz.ch, 2019, Andreas Urs Sommer
    d) uni-mainz.de: Regehly: "Das Elternhaus stand im „Jammertal“ – dieser Name steht für eine Straße, aber auch für weitaus mehr, wie hoffentlich deutlich werden wird..." Thomas Regehly: Ludger Lütkehaus – Laudatio (Naumburg, 15. 11. 2013), 13 S.
    https://download.uni-mainz.de/fb05-philosophie-schopenhauer/files/2021/11/2015_Regehly.pdf

    6) Kindhaus-Traumata von Lütkehaus
    literaturkritik.de: "Aus der geschlossenen Anstalt – Ludger Lütkehaus‘ literarische Klage über eine erlittene „Kindheitsvergiftung
    Mitte der 1990er-Jahre gab Ludger Lütkehaus eine schmale Erzählung über die – nicht nur sexuellen – Leiden heraus, welche die Tyrannei einer erzkatholischen Erziehung noch im 20. Jahrhundert über ein junges Menschenwesen verhängen konnte. Immerhin sucht, findet und beschreitet der heranwachsende Protagonist den ebenso mühseligen wie emanzipatorischen Weg aus der geschlossenen Anstalt des gläubigen Verblendungszusammenhangs. Als Verfasser nannte der Umschlag des Buches einen gewissen Gerd Groothus. Ein Pseudonym, das nun anlässlich der „erweiterten Neuauflage“ gelüftet wurde: Bei dem Autor handelt es sich um den Herausgeber selbst..."

    uni-mainz.de:

    Thomas Regehly: Ludger Lütkehaus – Laudatio (Naumburg, 15. 11. 2013), 13 S.
    https://download.uni-mainz.de/fb05-philosophie-schopenhauer/files/2021/11/2015_Regehly.pdf

    7) Literarische Werke
    https://www.zeit.de/autoren/L/Ludger_Luetkehaus/index.xml
    https://www.zeit.de/thema/ludger-luetkehaus


    8) Zitate aus dem Rezensionswerk:
    Beispiel für Lütkehaus' Pessimismus, Nihilismus, Selbstmord-Empfehlung & Kritik der Zeugung von Kindern!
    ”Warum halten sie fest an diesem nichtigen Leidensleben? Können sie denn nicht rechnen? Sind sie zu dumm, um zu sehen, daß ein einziges, nur zu gewisses Leiden die Alternative von Sein und Nichts entscheidet? Warum blasen sie die Kerze nicht aus, wenn das Spiel sie nicht wert ist? Ja, warum zünden sie unverdrossen weitere Kerzen an?”

    9) Zitate aus anderen literarischen Werken zu den Themen Nichts, Nihilismus & Negation
    a) Peter Watson: "Das Zeitalter des Nichts: Eine Ideen- und Kulturgeschichte von Friedrich Nietzsche bis Richard Dawkins"
    Kap. 24: "Dichter waren Zeugen der allgegenwärtigen Dunkelheit des 20. Jahrhunderts. »Wie kam es dazu«, fragt Miłosz, daß Dichtersein im 20. Jahrhundert mit Fertigkeiten aller Arten von Pessimismus, Sarkasmus, Bitternis und Zweifel zusammenfällt, um diese Frage gleich darauf selbst zu beantworten: Man darf die Behauptung wagen, daß die Düsterheit der Poesie unseres Jahrhunderts allmählich gewachsen
    sei […]. Es ist die Zeit der Siegeszüge der wissenschaftlichen Weltanschauung [… und des] europäischen Nihilismus, […] die Überzeugung, […] daß die Skala der Werte, denen die braven Bürger huldigen, bereits tot, die Religion ausgehöhlt sei, und daß die Kunst die Funktionen der Religion als nunmehr einziger sakraler Ort übernehme.6" (Kap. 24 des Peter-Watson-Buches "Das Zeitalter des Nichts: Eine Ideen- und Kulturgeschichte von Friedrich Nietzsche bis Richard Dawkins

    b) Severin Sales Rödel (HUB): "Negativität und Scheitern. Zum Problem der Freilegung eines Phänomens", 21 S. kostenlos: researchgate.net
    S. 3-4: "dass die Negativität und die Negation eben nicht das Nichts sind, sondern immer eine Verneinung, Infragestellung und Durchstreichung von etwas.1 Blickt man an dieser Stelle auf die Entwicklung des Diskurses um das Nichts bzw. der Verneinung in der klassischen griechischen Philosophie zurück, so zeigt sich hieran auch der von Parmenides eingeführte Unterschied zwischen einem Nichts, das nur verneint (ouk on), und einem Nichts, das tatsächlich nichts ist und damit nicht nur die Antithese zum Sein darstellt, sondern das völlig andere des Seins. 2 So führt Gamm aus, dass das reine Nichts oder Nichtseiende (me on) bei Parmenides und dann in der Fortführung bei Platon als bedrohlich und zu vermeidend galt, allein sich darüber Gedanken zu machen war verwerflich (vgl. S. 7, Gamm, Gerhard. 2005. "Nicht nichts. Studien zu einer Semantik des Unbestimmten."). Die Furcht, dass sich im Nichts das Andere, „Bedrohliche, Unbestimmte, Chaotische“ (ebd.) des Seienden verbirgt, schließt es so zuerst aus der philosophischen Diskussion aus. Eng damit verbunden ist spätestens auch seit Platon das Kriterium der generellen Erkennbarkeit alles Seienden, womit das Nichts, das eben auch nicht erkennbar ist, in den Bereich der Irrationalität und der Meinungen (doxa) verbannt wird (vgl. Hetzel 2009, S. 8). Indem mit dem Nichts Begriffe wie Veränderung, Differenz, Mannigfaltigkeit, Kontingenz, Mangel, Meinung und Praxis (vgl. Hetzel 2009, S. 8) in Verbindung gebracht werden, verliert es Relevanz und Berechtigung für ein philosophisches Denken, das auf die Ideen, d.h. auf Unveränderbarkeit, Abgeschlossenheit, Einheit und göttliche Ordnung gerichtet ist. Da es bei Platon unmöglich ist, sich das Nichtseiende vorzustellen, kann er „dem Nichtseienden die Unkenntnis [zuweisen] und dem Seienden die Erkenntnis“ (Platon 1957a, Politeia, 478c/S. 107). Neben der platonischen Position gibt es, wie Hetzel herausstellt, noch die Position des Gorgias von Leontinoi, der zwar nicht auf eine generelle Erkennbarkeit des Nichts abzielte, dieses aber im Prozess der Erkenntnis als wichtige Zwischenstufe auf dem Weg zum wahren Sein einordnete (vgl. Hetzel 2009, S. 10-11.)."
    Fußnote 2 Vgl. dazu das Lehrgedicht des Parmenides, in dem er unterschiedliche Wege „des Suchens und Fragens“ beschreibt: „Der eine, daß es ist, und daß es nicht nicht sein kann; […] Der andere aber, daß es nicht ist und nicht sein kann — ein Pfad, so sage ich, ganz und gar nicht zu begehen.“ (Parmenides V, in der Übersetzung von Riezler 1934, S. 31).

    S. 5: Negativität ist also keine Eigenschaft der Erfahrung, kein reines Attribut, sondern in Hegels Worten „seine [d.h. des Subjekts, S.R.] Kraft, zu bewegen“ (Hegel 1986a, S. 2226). Man könnte also frei nach Goethes Mephisto sagen: Negativität ist der verneinende Geist, der stets nur Böses will und Gutes schafft.1
    Spätestens mit dieser Wendung ins Produktive verliert das Nichts und die Negation viel an Bedrohlichkeit und wird, paradoxerweise, zu etwas nicht nur im trivialen Sinne Positivem: Wenn das Nichts in so enger Verbundenheit mit dem Seienden, dem Vorhandenen oder der Position steht, und wenn dieses wiederum der Kraft der Negativität bedarf, um überhaupt in einem Stadium des Werdens gehalten zu werden, dann bekommt das Nichts dadurch einen Status, der in Bezug auf seine Relevanz dem Sein gleichkommt. In der dialektischen Philosophie wird dies noch einmal überboten, indem aus dem Nichts das Vehikel des Werdens wird und damit auch „sein schlichtes Wesen, nichts als nichts zu sein“, verleugnet wird (Lütkehaus 2010, S. 643). Gamm spricht in diesem Zusammenhang von einer „Positivierung“ (Gamm 1994) des Nichts und des Negativen, indem deutlich wird, dass zu jedem bestimmten, positiven Wissen ein „Supplement der Unbestimmtheit“ gehört, und dass dieses gleichsam als Bedingung der Möglichkeit allen bestimmten Wissens fungiert (vgl. Hetzel 2009, S. 11).
    1 Mephisto ist eine beliebte Verkörperung eben jener seltsamen Doppeleigenschaft des Nichts (vgl. dazu z.B. das wiederholte Auftauchen in Lütkehaus’ umfangreichen Studie über das Nichts, Lütkehaus 2010), er ist nur „ein Theil“ einer kreativen Kraft oder, wie es später heißt, „ein Theil des Theils, der Anfangs alles war“ (Goethe 1808, Z. 1350/S. 87), also eingefügt in einen größeren, holistischen Zusammenhang des Werdens und Vergehens.

    10) Zitate aus einer der weltweit besten Quellen zum Wirken des NICHTS in der Endzeit der Menschheit (j-lorber.de) im Sinne der "letzten 
    sieben Jahre der Erde" (pdf, m.E. 2026-2033! Dudde)!:

    End-Ankündigung und Zeichen der Zeit....
    Es sind die Ankündigungen eines nahen Endes, welche den Menschen unglaubwürdig scheinen und die sie darum ablehnen und auch zweifeln lassen an der Wahrheit aller geistigen Botschaften, die Ich zur Erde leite ....Und doch wird es nicht mehr lange dauern, daß sich diese Ankündigungen erfüllen, denn Mein Wort ist Wahrheit .... Und gerade der Umstand, daß die Menschen nicht mehr lange Zeit haben für die Wandlung ihres Wesens zur LIEBE, veranlaßt Mich, immer wieder auf das Ende hinzuweisen und sie ernstlich zu ermahnen, Mein Wort anzuhören und entsprechend nun ihr Leben zu führen. Die Menschen wollen aber nicht glauben, und Ich kann keinen Zwang ausüben auf ihr Denken und Wollen, Ich kann ihnen nur Kunde geben davon, was ihnen bevorsteht, und muß ihnen den freien Willen belassen, wie sie solche Kundgaben bewerten und auswerten. Und da es sich am Ende um einen Vorgang handelt, der auf dieser Erde noch nicht stattgefunden hat, da die Menschen um nichts Derartiges wissen, fällt ihnen auch der Glaube daran schwer, wenngleich Ich von Beginn dieser Erdperiode an immer wieder auf dieses Ende hingewiesen habe! Doch sie sollten auch der Zeichen achten, die Ich gleichfalls voraussagte ....

    Und sie werden erkennen, daß sich die Anzeichen mehren und daß auch, rein weltlich gesehen, eine Wandlung kommen muß, denn es überspitzt sich alles, es befinden sich auch die Menschen auf einer Ebene, die zu denken geben müßte .... es herrscht keine LIEBE mehr, sondern die Menschen überbieten sich in Lieblosigkeit, es ist kein harmonisches Zusammenleben mehr, sondern die Menschen feinden sich an und lassen ihren unedlen Trieben und Leidenschaften freien Lauf, sie jagen materiellen Gütern nach und streben keinerlei geistige Bindungen an .…

    Es ist, wie es war zur Zeit der Sündflut, die Menschen suchen nur Weltgenuß und verschaffen ihn sich auch auf unrechtmäßige Weise, weil die Liebe völlig erkaltet ist .... Und wer offenen Auges um sich blickt, der sollte schon die Zeichen der Endzeit erkennen und wissen, daß auch einmal der Ausgleich kommen muß, daß einmal die Macht und Gerechtigkeit eines Gottes hervortreten muß, wenn überhaupt noch an einen Gott geglaubt wird. Und fehlt dieser Glaube gänzlich, dann sind die Menschen wahrlich in einem geistigen Tiefstand angelangt, der auch ein Ende dieser Erde (!) heranzieht ....

    Doch es kann von Meiner Seite aus nichts anderes getan werden, als immer wieder hinzuweisen auf das Ende, als immer wieder durch den Mund der Propheten und Seher die Menschen anzusprechen und sie aufzuklären über Ursache und Auswirkung des Lebens der Menschen ....ihnen aber immer die Willensfreiheit lassend, den Verkündern Meines Wortes Glauben zu schenken oder nicht. Jedoch schneller, als ihr denkt, wird sich euer aller Schicksal abrollen, ihr werdet alle die Zeit durchleben müssen, die ihr nicht die Gnade habet, vorzeitig abgerufen zu werden.

    Denn es ist Mein Heilsplan festgelegt seit Ewigkeit, und er wird auch ausgeführt werden, weil auch die Zeit erfüllet ist, die dem Geistigen in dieser Erlösungsperiode bewilligt wurde zur Freiwerdung aus der Form .... Und selbst die überaus kurze Zeit, die euch noch bleibt bis zum Ende, kann für diese endgültige Freiwerdung genügen, wenn ihr nur den ernsthaľen Willen bekundet, euren Erdenlebenszweck zu erfüllen, und Mir bewußt zustrebet und Mich bittet um Hilfeleistung zu eurer Vollendung .... Denn dieser ernsten Bitte wird wahrlich entsprochen werden, Ich werde euch helfen aus jeglicher geistigen Not und euch zu Mir ziehen in tiefer Erbarmung, auf daß ihr nicht verlorengehet wieder auf endlos lange Zeit [!], wenn das Ende dieser Erde gekommen ist .... Amen“ (BD 8310 empfangen 1962)

    „Betrifft Endvoraussagen .... (BD 6482 empfangen 22.u.23.2.1956)
    Niemals werde Ich den Menschen den genauen Zeitpunkt des Endes angeben, weil solches nicht von Nutzen wäre für die geistige Entwicklung des Menschen .... Denn in völlig freiem Willen sollen sie zur Höhe streben, aus eigenem Antrieb sollen sie die Reife ihrer Seelen zu fördern suchen, nicht aber aus Furcht, die eine bestimmte Ansage der Stunde des Endes hervorrufen würde. Ich werde euch Menschen immer darüber im unklaren lassen, was jedoch nicht ausschließt, daß das Ende einmal eintreten wird. Und daß es einmal kommen wird, ist euch Menschen vorausgesagt worden seit Beginn dieser Erlösungsperiode, wenn euch auch nur ein Teil dieser Voraussagen bekannt ist. Denn es sind abgegrenzte Erlösungsperioden, die in Meinem Heilsplan von Ewigkeit festgelegt wurden und die immer einen bestimmten Zeitraum umfassen, dessen Dauer von Meiner Kenntnis um den Entwicklungsprozeß der Menschen berechnet ist. Dies wird bei gutem Willen ein jeder Mensch glauben können, der an Mich als Gott und Schöpfer zu glauben vermag. Anzweifeln aber werden es zu jeder Zeit die meisten Menschen, daß sie selbst in der Zeit leben könnten, wo alles Vorausgesagte einmal zur Gegenwartserscheinung werden wird.... Denn es ist für die Menschen etwas so Ungeheuerliches, sich ein Ende der Erde vorzustellen; es ist etwas, woran die wenigsten Menschen glauben können, wenn sie nicht schon so tief im geistigen Wissen stehen, daß sie auch in einem Auflösen der Erdschöpfungen und Erstehen einer neuen Erde (!) einen Anlaß und Zweck zu erkennen vermögen .... Doch derer werden immer nur wenige sein .... Völlig abstreiten also werdet ihr Menschen ein Ende dieser Erde nicht können .... nur niemals zu denen gehören wollen, die dieses Ende erleben, denen das, was sie wohl für die Zukunľ nicht unmöglich halten, zur Gegenwart werden wird .... Und auch diese Zweifel sollen sie ruhig behalten um ihrer Seelenreife willen, aber sie sollen auch solche Gedanken in Erwägung ziehen, und es wird nicht zu ihrem Schaden sein.

    Jeder Glaubenszwang aber wäre schädlich und wird daher von Meiner Seite aus niemals ausgeübt werden, weshalb Ich immer nur Zeichen ankündige, niemals aber den „Tag des Endes“ .... Und dennoch sage Ich euch immer wieder: Ihr steht kurz davor ....Ihr könnet nicht den Geisteszustand der Menschen ermessen .... ihr könnet nicht die tiefe Finsternis sehen, die über die Erde gebreitet ist .... ihr wisset nicht um den Kampf zwischen Licht und Finsternis, der in der letzten Zeit so überaus heľtig wütet .... ihr wisset nicht, daß sich das Wirken der Finsternis äußert im Verbreiten von Unwahrheit, von irrigen Lehren und offener Lüge, weil ihr auch nicht ersehet, wie maßlos tief der Irrtum ist, in dem sich das Denken der Menschen bewegt ....Nur die reine Wahrheit ist Licht .... Wo aber suchet und findet ihr Menschen die Wahrheit? Ihr glaubt wohl, in der Wahrheit zu wandeln, dann aber würdet ihr mit Schrecken den Geisteszustand der Menschen erkennen und es auch begreiflich finden, daß diesem Zustand ein Ende gemacht werden muß .... Und wo ihr Menschen Licht vermutet, dort hat euch der Fürst der Finsternis nur ein Blendlicht aufgestellt, das euer Auge nur noch mehr schwächt, so daß ihr nichts mehr zu erkennen vermögt. Denn er versteht es wahrlich, die Menschen abzuhalten von der Arbeit an ihren Seelen, er versteht es, deren Blicke zu lenken auf lockende Ziele, die ihr Menschen aber niemals erreichen werdet, denn Mein Plan ist festgelegt seit Ewigkeit.…“ S. 24-27 von 40 https://www.bertha-dudde.info/leseauswahl/T_hefte_p/049_ZeichenDerEndzeit.pdf aus http://bertha-dudde.info/






  11. Cover des Buches Die normalisierte Nation (ISBN: 9783930345502)
  12. Cover des Buches Das Lächeln am Fuße der Tonleiter (ISBN: 9783907625552)
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