Bücher mit dem Tag "ägyptische literatur"

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10 Bücher

  1. Cover des Buches Karnak-Café (ISBN: 9783293405844)
    Nagib Machfus

    Karnak-Café

     (4)
    Aktuelle Rezension von: monerl
    Meine Meinung
    Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Der Autor schafft Atmosphäre und verbreitet ein gutes Gefühl in Bezug auf das Karnak-Café und seine (Stamm)Gäste. Wenn man Ägypten bereits bereist hat, kann man sich diese Art von Café sehr gut vorstellen. Man hat die Gäste vor Augen, wie sie ihre Zeit dort genießen, über Politik, die Liebe und Gott und die Welt palavern. Das machen Ägypter in solchen Cafés tatsächlich mit riesengroßer Freude. Eher unüblich ist dabei die Anwesenheit von Frauen, sowohl als Inhaberin als auch als Gast. Dies muss jedoch an der Zeit liegen, in der das Buch verortet ist. In den 50er sowie 60er Jahren stellten Frauen in Cafés in Kairo durchaus ein normales Straßenbild dar.

    Der Erzähler stolpert ganz zufälltig über das Café und erkennt in der Inhaberin die in den 40er Jahren berühmte Bauchtänzerin Kurunfula. Ihr Name ist auf die Nelke zurückzuführen, die im Ägyptisch Arabisch “karanful” (قرنفل) heißt. Sie strahlt und er erinnert sich an die damalige Zeit, in der er Kurunfula bewunderte und freute sich nun umsomehr dieses Café gefunden zu haben, in dem er sich schnell sehr wohl und als einer von -ihnen- fühlte.

    “Was aber diesen Ort zu etws ganz Besonderem machte, war die innige Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, von wehmütiger Erinnerung an schöne Zeiten und dem Stolz auf die rühmliche Jetztzeit. Über allem schwebte der Zauber des unerwarteten Zufalls. Da war einfach nur meine Uhr stehen geblieben, und schon erlebte ich einen so manigfaltigen Reiz. Oh ja, sagte ich mir, wann immer die Zeit es erlaubt, soll das Karnak-Café der Ort sein, an dem ich mich ausruhe und erhole.“ (S. 7f.)

    Doch dieser wundervolle Café-Alltag hällt nicht für immer. Drei junge Stammgäste, einer davon ist Hilmi Hamada, in den Kurunfula sehr verliebt ist, sind plötzlich für eine längere Zeit verschwunden. Irgendwann erscheinen sie wieder und es ist klar, dass sie Schreckliches erlebt haben, und dass das mit dem Geheimdienst zu tun hat.

    Die drei verschwinden noch zweimal und jedes Mal kommen sie älter und verstörter zurück. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, widerfährt dem ägyptischen Volk in dieser harten, politischen Zeit eine schmerzhafte Niederlagen, bei der über 10.000 Soldaten den Tod fanden. Es ist die Niederlage im Kampf gegen Israel, der Ägypten durch den Sechstagekrieg/Junikrieg (05.-10. Juni 1967) den Stolz und die Söhne nahm.

    Nagib Machfus hat seine Novelle einige Wochen nach dem Sechstagekrieg geschrieben und man erkennt dabei, dass er diesen als auch die gesamte ägyptische Politik darin verarbeitet und kritisiert.

    Diese Novelle ist nicht sehr umfangreich. In den ca. 120 Seiten reduziert Machfus somit alles auf das Wichtigste. Als Leser kann man der Entwicklung folgen, wobei es ohne Kenntnisse zur ägyptischen Politik, der Revolution von 1952, dem Sechstagekrieg und den Gesellschaftsstrukturen nicht leicht fällt, das Gesagte zu verstehen. Das Buch muss in der zeitlichen Verortung gesehen und gelesen werden, damit Machfus’ Worte verstanden werden können.

    Meine Interpretation des Endes ist, dass sich das Volk verraten und vergewaltigt fühlte; von der Revolution, von den Versprechungen, von der Führungspolitik. Am Ende blieb ihnen nicht einmal mehr der Stolz – und der ist sehr wichtig für viele Ägypter. Wenn man schon in Ägypten war und die Gelegenheit hatte sich mich Einheimischen zu unterhalten, konnte man ganz bald erkennen, dass die meisten Ägypter stolz darauf sind, Ägypter zu sein. Was auch immer das im Grunde bedeuten soll.

    Der Autor hat noch etwas Hoffnung für sein Land. Dass er die aber durch den Mund des Folterers kundtut, der in den Kreis des Karnak-Cafés aufgenommen wird, spricht meiner Ansicht nach Bände.

    “Lasst mich in aller Kürze sagen, was für mich die Quintessenz dessen ist, was ich in der letzten Zeit gelernt habe. Mit der Niederlage war mein früheres Leben beendet, aber ich bin aus dieser Krise mit neuen Erkenntnisssen hiervorgegangen, die mir für mein zukünftiges Leben als Richtschnur dienen werden. Was für Prinzipien das sind? Erstens: Begib dich niemals wieder auf den Irrweg von Willkür und Diktatur. […]“ (S.116)

    Ich hätte mir insgesamt aber ein paar Seiten mehr gewünscht, auf denen die Charaktere ein bisschen näher beschrieben worden wären. Dies ist kein Entwicklungsroman. Das Buch beschreibt eigentlich den damaligen Ist-Zustand, wie der Autor ihn empfand.

    Sehr gut gefallen haben mir zum Schluss die Worterklärungen, die Infos zur Übersetzerin und eine Art Nachwort zum Buch von Roger Allen. Das alles gibt einem ein größeres Gefühl für das “Karnak-Café”.


    Fazit
    Ein sehr interessantes Buch über die ägyptische Gesellschaft bis Ende der 60er Jahre. Ein wahrlich historisches Buch, das die damalige politische Landschaft und Struktur beschreibt, in der es zum damaligen Zeitpunkt geschrieben wurde. Dies ist kein Buch, das man einfach so zwischendurch liest, um sich zu unterhalten. Ohne Vorwissen oder nachträgliche Recherche als auch Interesse an Ägypten und seiner Gesellschaft, wird sich dem Leser der Inhalt des Buches nicht richtig eröffnen. Es wird lediglich ein geschriebener Text bleiben, der nicht berührt. Dies finde ich sehr schade und wird dem Buch und dem Autor nicht gerecht. Deshalb sollte jeder die Finger davon lassen, der sich nicht für Klasser, nicht für Politik und nicht für Ägypten und seine Konflikte interessiert.
  2. Cover des Buches Radubis (ISBN: 9783293305861)
    Nagib Machfus

    Radubis

     (2)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Machfus hat eine ganze Reihe Bücher über das antike Ägypten geschrieben, die im Grunde immer die aktuelle Situation in seinem Heimatland anprangern. Dazu gehört auch "Radubis", die Geschichte einer Kurtisane, unter deren Einfluss das Land und Leute erbarmungslos ausgebeutet werden. Radubis ist berühmt für ihre Schönheit, und auch der Pharao erliegt ihr bedingungslos. Beide erleben zum ersten Mal in ihrem Leben die wahre Liebe und ergeben sich dieser ohne Rücksicht auf Verluste, bis letztendlich das Volk sich erhebt und zur Wehr setzt. Wenn man auf die Geschehnisse der letzten Jahre in Ägypten zurückblickt, dann kommt einem diese Handlung seltsam vertraut vor, und auch in der Zeit des Entstehens des Romanes dürfte es für das einfache Volk nicht anders gewesen sein. Das Buch besticht durch eine einfache klare Sprache, wobei diese auch manchmal etwas seltsam klingt. Im Nachwort habe ich gelesen, dass sie "die Fremdheit der priesterlichen Gesänge und der pharaonischen Verkündigungen" widerspiegelt - darauf wäre ich selbst natürlich nicht gekommen. Wenn man sich für das antike Ägypten interessiert, erfährt man viel darüber, wie die Menschen vor 4.000 Jahren gelebt haben, allein dafür mag ich das Buch. Ausserdem ist es eine Liebesgeschichte, die durchaus ihre romantischen und ergreifenden Momente hat. Alles in allem ein lesenswertes Buch.
  3. Cover des Buches Das Buch der Träume (ISBN: 9783293305694)
  4. Cover des Buches Anfang und Ende (ISBN: 9783293305670)
  5. Cover des Buches Das Hausboot am Nil (ISBN: 9783518223826)
  6. Cover des Buches Der Ruf des Pharaos (ISBN: 9789963524150)
    Sandra Rehschuh

    Der Ruf des Pharaos

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Guaggi
    Das alte Ägypten und somit die Zeit der Pharaonen interessierte mich schon in meiner Jugend, ich besitze sogar eine Bastet-Figur, die mein Bücherregal bewacht.
    Daher war ich sehr erfreut, die Göttin in Katzengestalt, in diesem Buch anzutreffen.
    Das Geschehen wird aus der Sicht von Anna erzählt und spielt teils in der heutigen Zeit und teils im alten Ägypten.
    Anfänglich hat mir die Protagonistin recht gut gefallen, doch je weiter die Geschichte Fortschritt, umso anstrengender wurde Anna für mich. Ich fand ihren Mut sich der Stimme in ihrem Kopf und ihren Träumen zu stellen wunderbar und zeugte von einem starken Charakter. Leider ging diese Eigenschaft, nachdem sie ihren Vater in dieser fremden Welt wiederfand, vollends flöten.
    Etwas verwirrend war für mich auch das plötzliche Auftauchen von Annas bester Freundin in der Pyramide, dar ihre Anwesenheit nicht wirklich bedeutend für den Verlauf der Geschichte erschien.
    Sehr interessant fand ich, dass einige Protagonisten die Identität von mehreren Personen innehatte. Dieser Umstand sorgte bei mir für einige Überraschungen.
    Besonders angetan bin ich aber nach wie vor, von den alten Mythen und den Beschreibungen der Grabkammern und deren Schätzen.
    Die Göttin in Katzengestalt, die sich Anna anschloss und sie beschützte, mauserte sich allerdings zu meinem Liebling.
    Die eigenwilligen Lieder von Echnaton, die das Buch durchziehen, empfand ich allerdings stellenweise als störend. Dafür gefiel mir die kleine Fabel umso besser.
    Das Ende war mir etwas zu schwammig und unausführlich geschildert. Es war mir einfach zu abrupt und ließ zu viele Fragen offen.

    Eine schöne Lektüre für Jugendliche, die sich für das alte Ägypten mit seinen Mythen und Geheimnissen interessieren.
  7. Cover des Buches Cairo Modern (ISBN: 9780307473530)
  8. Cover des Buches Autumn Quail (ISBN: 0385264542)
    Naguib Mahfouz

    Autumn Quail

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches The Beggar (ISBN: 0866851518)
    Naguib Mahfouz

    The Beggar

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches The Thief and the Dogs (ISBN: 0385264623)
    Naguib Mahfouz

    The Thief and the Dogs

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
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