Bücher mit dem Tag "älterwerden"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "älterwerden" gekennzeichnet haben.

110 Bücher

  1. Cover des Buches Die Frau des Zeitreisenden (ISBN: 9783942656689)
    Audrey Niffenegger

    Die Frau des Zeitreisenden

     (4.371)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die Idee ist ausgezeichnet und auch der Anfang vermag durchaus zu begeistern, doch schnell wird klar, dass hier eine gute Kurzgeschichte über die Maßen gestreckt wurde. Was zu Beginn für Spannung sorgt, verbleibt auf Dauer im Wiederkäuen des ewig Gleichen. Wenn es denn darum gehen würde, bei den ganzen, oft für die Geschichte vollkommen überflüssigen, Zeitreisen, wenigstens die Charaktere zu vertiefen, würde der Roman gefälliger werden. Aber so ist es eine Liebesgeschichte aus dem tiefsten Herzen der puritanischen USA. Keine Ahnung wie man solche Rollenbilder als gelungenen Roman abfeiern kann.

    Und wie sollte es anders sein, sind alle mir bekannten Geschichten über Zeitreisen gespickt mit Logikfehlern oder Logiklöchern. So natürlich auch hier. Zumal die Zeitreisen ja in diesem Falle lediglich Beiwerk sind, um die in Teilen brutal kitschige Liebesgeschichte zu rahmen. Und wie könnte es bei der vermuteten Zielgruppe anders sein, sind die Sexszenen dermaßen peinlich, dass man sich ob der literarischen Qualität nur schämen kann.

    Kurz: In weiten Teilen eine langweilige und redundante Liebesgeschichte mit Rollenbildern aus den 1950er Jahren. Lediglich die Grundidee ist spannend, was aber nicht im Ansatz ausreicht um 500 Seiten lesenswert zu füllen.

  2. Cover des Buches Weit weg ist anders (ISBN: 9783458362562)
    Sarah Schmidt

    Weit weg ist anders

     (93)
    Aktuelle Rezension von: LimaKatze
    Klappentext:

    Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut. Dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie gemeinsam quer durch Deutschland führt.


    Zum Inhalt:

    Die beiden Rentnerinnen Edith Scholz und Christel Jacobi verbringen einen Reha-Aufenthalt auf Usedom. Frau Scholz ist eine waschechte Berlinerin, die für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund nimmt und ihren Mitmenschen unverblümt zeigt, was sie von ihnen hält. Eigentlich ist Edith am liebsten allein, und daher möchte sie mit nichts und niemand mehr zu tun haben als unbedingt nötig. Christel Jacobi ist von ganz anderer Art, interessiert sich für Esoterik und Yoga, und ist ansich die Liebenswürdigkeit in Person. Allerdings ist sie auch recht unselbständig, arg empfindlich und des öfteren ziemlich anstrengend. Da Frau Jacobi eine eher kontaktfreudige Person ist, hängt sie sich sogleich an ihre Zimmernachbarin Frau Scholz, die davon zunehmend genervt ist.

    Frau Jacobi ist sehr krank. Deshalb möchte die besorgte Tochter, dass ihre Mutter zukünftig in einem Pflegeheim versorgt und betreut wird. Das entspricht aber nicht Christels Vorstellungen, die ganz verzweifelt einen Ausweg aus dieser Misere sucht und leider nicht den Mut aufbringt, ganz offen mit ihrer Tochter über dieses Thema zu sprechen. Recht bald kommt Christel auf die Idee, ihre Reha-Bekanntschaft Frau Scholz ins Vertrauen zu ziehen und möchte diese zu einem aberwitzigen Plan überreden. Frau Scholz hat nun die Wahl des für sie kleineren Übels: Entweder nimmt sie die Einladung von Frau Jacobi an, oder aber sie muss zu Hause den grässlichen Baulärm der momentanen Renovierungsarbeiten ertragen. Sie entscheidet sich für Christel Jacobi, nichtsahnend, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt.

    Frau Scholz ist zwar eine ziemlich harte Nuss, aber sie hat kein Herz aus Stein. Während der gemeinsamen Reise durch Deutschland entsteht sogar eine zarte Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Sie schütten sich gegenseitig ihr Herz aus und Frau Scholz wundert sich mitunter selbst über ihre eigene Zugänglichkeit. In solchen Momenten zieht sie allerdings öfters die Notbremse, man muss schließlich nichts übertreiben. Nichtsdestotrotz fühlt sie sich für Frau Jacobi verantwortlich, der es im Laufe der Zeit immer schlechter geht. ...


    Mein Fazit:

    Der vorliegende Roman („Weit weg ist anders“ von Sarah Schmidt) hat es mir zu Anfang nicht ganz leicht gemacht. In den ersten Kapiteln wurde ich mit den beiden Hauptprotagonistinnen einfach nicht richtig warm. Frau Scholz war mir mitunter zu derb und rücksichtslos, und Frau Jacobi war nicht nur für ihre Kurbekanntschaft, sondern auch für mich als Leserin stellenweise ziemlich anstrengend. Gleichzeitig trübten diverse Längen das Lesevergnügen. Zu meiner großen Freude gerieten die nachfolgenden Kapitel wesentlich schwungvoller. Und die beiden Damen, deren Vergangenheit nun etwas mehr aufgerollt wurde, lernte man ständig besser kennen und schließlich auch mögen. Es hat sich eben niemand selbst gemacht und der Mensch ist immer die Summe seines gelebten Lebens. Vor allem Frau Scholz hat mich oft überrascht und stellte sich als besonders facettenreich heraus.

    Die Geschichte im Buch hält einige Botschaften bereit: Auch der ältere Mensch hat noch Wünsche und Träume, und vor allem hat er ein Recht darauf, selbst über sein Leben zu entscheiden. Fürsorge von Kindern ist eine lobenswerte Angelegenheit, aber sie sollte nicht in Bevormundung ausarten. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, wie wichtig es ist, dass miteinander gesprochen wird. Im Hintergrund des Romans wird außerdem vermittelt, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeuten muss, der ständig Umsorgte aber durchaus einsam sein kann.

    Eine insgesamt unterhaltsame und mit viel Humor gespickte Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Und ob man will oder nicht, die beiden Hauptakteurinnen werden einem immer sympathischer, sogar die sperrige Frau Scholz. Sehr gerne vergebe ich hier vier Sterne und eine Leseempfehlung!
  3. Cover des Buches Der Tag, an dem der Sommer begann (ISBN: 9783453359123)
    Julie Cohen

    Der Tag, an dem der Sommer begann

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Anjaxxx
    Ich war von der ersten Seite an versunken in der Welt von Lydia, Jo und Honor. Eine Familie, 3 Frauen und alle drei komlett verschieden. Jede mit ihren eigenen Problemen und jede trotzdem mit noch ganz viel Lebenslust. Aber eben auch mit ganz viel Sehnsucht.

    Honor ist alt und etwas verschroben, vermisst und liebt seit vielen, vielen Jahren den gleichen Mann. Einen anderen Mann wollte sie nie. Plötzlich tauchen Briefe aus, welche sie und Lydia gemeinsam lesen. Das Bringt die beiden Frauen näher und Honor verändert sich von Tag zu Tag mehr...

    Jo habe ich geliebt, sie ist lebensfroh, versucht aus allen Schicksalsschlägen das beste zu machen und ist immer für andere da. Trotzdem bemerkt sie nicht, was in Lydia vorgeht....und das könnte in einer Katastrophe enden....

    Lydia ist ein ganz normaler Teenie, fühlt sich aber aus einem ganz bestimmten Grund "anders" ....und auch sie ist unsterblich verliebt. Sagen kann sie das allerdings niemandem...

    Die Geschichte dreier Frauen, verpackt in einem großartigen, emotionalen Buch. Die Geschichte jeder einzelnen, ist irgendwie mit den anderen Familienmitgliedern verbunden. Leidet anfangs noch jeder für sich, versuchen die Frauen bald, sich einander zu vertrauen, mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben, dieses Buch sollte jeder selbst gelesen haben!
  4. Cover des Buches Wasser für die Elefanten (ISBN: 9783832164027)
    Sara Gruen

    Wasser für die Elefanten

     (930)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Ich gehöre endlich auch zu den glücklichen Menschen, die dieses Zirkusbuch gelesen haben!

  5. Cover des Buches Dreistellig (ISBN: 9783749478613)
    Lyl Boyd

    Dreistellig

     (35)
    Aktuelle Rezension von: ineszappen


    Geschäftsmann sucht Jungbrunnen. Vincent ist besessen davon, ein hohes Lebensalter zu erreichen, und fliegt dafür sogar bis ans andere Ende der Welt... Diese Geschichte zeigt: Wer das Altwerden plant, läuft Gefahr, das Leben zu verpassen, und fordert zugleich sein Schicksal heraus. Eine Short Story mit 8.500 Zeichen , also 12 Seiten , kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Die Geschichte ließt sich flüssig , ist aber ohne Dialoge. Der Schluss ist unerwartet und regt zum Nachdenken an. Denn man weiß nie was noch kommt. Lebe am besten im Hier und Jetzt 



  6. Cover des Buches Bridget Jones: Mad About the Boy by Fielding, Helen (2014) Paperback (ISBN: 9781784701352)
    Helen Fielding

    Bridget Jones: Mad About the Boy by Fielding, Helen (2014) Paperback

     (88)
    Aktuelle Rezension von: jenni_3004
    Bridget Jones.. eines der witzigsten Bücher die ich gelesen habe. Zwischendurch auch sehr traurig, da Mark gestorben ist. Würde es trotzdem noch einmal lesen, freue mich schon auf die Verfilmung, die im Oktober ins Kino kommt...
  7. Cover des Buches Keine Panik, ehrliche Spiegel altern immer mit! (ISBN: 9783775159340)
    Arno Backhaus

    Keine Panik, ehrliche Spiegel altern immer mit!

     (9)
    Aktuelle Rezension von: VeraDoll

    Arno Backhaus beschreibt in seiner Biographie verschiedene Bereiche seines Lebens. Er berichtet viel von seiner schwierigen Kindheit, wie er in seiner Jugend zum Glauben gekommen ist, seine Frau kennengelernt hat, seine Aktionen, wie er auch anderen Christus näher bringen möchte und sein Leben als Musiker.

    Dabei lockern Zwischenüberschriften und viele Bilder den Lauftext auf und man bekommt eine bildliche Vorstellung, wie Arnos Leben ausgesehen hat. Faszinierend sind seine Erlebnisse mit Gott und wie frei und locker er mit dem Thema Glauben gegenüber Anderen umgeht.

    Ein paar witzige Sprüche auf "gelben Klebezetteln" spiegeln seine lustige Art wider. Ein paar Rechtschreibfehler machen das Buch eines AD(H)Sler authentisch. Ich hätte mir zu den Bildern genaue Bildunterschriften gewünscht. So konnte ich nicht jedes Bild genau zuordnen.

    Alles in Allem ein schönes Buch, welches Anregungen bietet, wie man die Lehre und Liebe Christi weiter verbreiten kann und womöglich auch den Mut überhaupt dazu gibt. Außerdem lädt es zum Nachdenken ein, wie man Gott noch intensiver erleben kann.

  8. Cover des Buches Kopfkino (ISBN: 9783037631164)
    Blanca Imboden

    Kopfkino

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Laura_phantastisch

    Beim Lesen der Geschichten sprang immer mein persönliches „Kopfkino“ an und ich bin einfach begeistert. Der Schreibstil ist einfach sehr unterhaltsam und megahumorvoll!
    Auch finde ich es super, dass ich viel über die Autorin erfahren habe. Bianca Imboden gibt bei den Kolumnen ganz tolle Einblicke in ihr Leben. Die beiden Kurzgeschichten sind einfach herzlich, humorvoll und einem Happy End geschrieben.

    5 Sterne und eine deutliche Leseempfehlung von mir!

  9. Cover des Buches Ein Leben mehr (ISBN: 9783518470640)
    Jocelyne Saucier

    Ein Leben mehr

     (184)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Der Tod ist ein alter Freund. Sie sprechen häufig von ihm. Er  begleitet sie schon so lange, dass sie seine Nähe zu spüren meinen. Er belauert sie. Tagsüber zeigt er sich nicht, aber nachts kommt er aus seinem Versteck. Ihre morgendlichen Gespräche dienen auch dazu, ihn auf Abstand zu halten. Sobald sie seinen Namen aussprechen, ist er da, er mischt sich in das Gespräch ein, haut auf den Tisch, will alle Aufmerksamkeit, aber sie weisen ihn ab, verwöhnen ihn, manchmal beleidigen sie ihn sogar, sie schicken ihn fort, und er trollt sich wie ein Hund in die Ecke und kaut auf seinem Knochen herum. Er hat alle Zeit der Welt."

    In "Ein Leben mehr" erzählt Jocelyne Saucier die Geschichte von drei alten Männern, die sich an einen See inmitten die nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben. Jeder von ihnen hat sein altes Leben zurückgelassen und gemeinsam haben sie einen Pakt geschlossen. Als eines Tages eine neugierige Fotografin und wenig später auch noch eine alte Dame, zierlich und zerbrechlich wie ein kleines Vögelchen, auftauchen, ist es mit der Stille und Abgeschiedenheit vorbei.

    Saucier erzählt die Geschichte zwischen diesen Menschen sehr ruhig und leise, mit einer Zartheit, die mich zum Teil sehr überrascht hat, dreht sich doch vieles um den Tod und die wilde Freiheit, die das Leben in den Wäldern mit sich bringt. Wir lernen Menschen kennen, die sich mit dem Tod arrangiert haben und Menschen, die in stiller Hoffnung und Liebe leben (wollen).

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, jedoch ist es meiner Meinung nach mit seinen gerade mal 200 Seiten viel zu dünn für diese Geschichte. Sie ist ruhig und zart, was ihr aber fehlt ist etwas mehr Kraft, gerade zum Ende hin.

  10. Cover des Buches DUNKEL (ISBN: 9783442758609)
    Ragnar Jónasson

    DUNKEL

     (437)
    Aktuelle Rezension von: til_tomasko9

    Kureschreibung des Buches: 

    Im Buch geht es um die Kommissarin Hulda aus Island. Sie muss ihren Arbeitsplatz für einen jüngeren Kommissar räumen und früher in Pension gehen.. Sie will jedoch noch ein letzter Fall bearbeiten, ausgerechnet einen Cold Case von einer jungen Frau, deren Leiche nie gefunden wurde.. 

    Der Autor:  

    Ragnar Jonasson schreibt aus verschiedenen Perspektiven aus. Im Zentrum steht jedoch natürlich die Kommissarin, doch zwischendurch wird auch immer wieder aus der Sicht von der verunglückten jungen Frau erzählt, was dem Buch noch mehr Spannung verleiht. Ich finde Ragnar Jonasson baut extrem viel Spannung auf und es ist schwierig das Buch wegzulegen. Er schreibt über ihre tragische Familiengeschichte ohne den Fokus von dem Fall wegzunehmen. Keineswegs langatmig, es braucht jedes einzelne geschriebene Wort.

    Die Protagonistin: 

    Die Kommissarin Hulda ist sehr sympathisch und man fiebert und trauert mit ihr mit, da sie eine sehr tragische Familiengeschichte hat. 

    Meine Meinung: 

    Wirklich ein sehr empfehlenswertes und spannendes Buch. Auch die nächsten zwei Bücher sind top, für mich persönlich werden die Bände 2 und 3 noch spannender, darum "nur" 4 Sterne, da die anderen zwei Bücher der Reihe nochmal krasser und spannender sind.

  11. Cover des Buches Es wird Zeit (ISBN: 9783499276132)
    Ildikó von Kürthy

    Es wird Zeit

     (158)
    Aktuelle Rezension von: Schneewehe

    Als erstes mal: es ist ein nettes Buch, das sich auch recht gut wegliest.
    Was mich sehr irritiert hat, ist, dass die Leseprobe nicht z.B. die ersten zwei Kapitel umfasst, sondern ein Zusammenschnitt verschiedener Buchstellen ist. Dadurch wird einiges vorweggenommen und man weiß zu Beginn des Buches schon mehr, als es ohne Leseprobe wäre.
    Ansonsten schreibt die Autorin in einem guten Stil, man kann sich auch öfter ganz gut mit einzelnen Situationen identifizieren. Allerdings ist mir einfach zu viel Gejammer dabei gewesen. Daher würde ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen.
    Den Buchtitel finde ich gut. Das Cover ist ansprechend, wenn auch vielleicht nicht 100% auf den Inhalt angestimmt.
    Insgesamt kann ich mir aber vorstellen, dass es viele Leser gibt, denen das Buch gut gefällt.

  12. Cover des Buches Alte Liebe (ISBN: 9783596512027)
    Elke Heidenreich

    Alte Liebe

     (135)
    Aktuelle Rezension von: literat

    Ich habs geliebt. Es lebt nicht von viel Bewegung und viel Handlung aber die Sprache zwischen den beiden Protagonisten, dem Ehepaar, ist einfach toll, liebevoll, mitfühlend, aufmerksam. Und ich kann am Ende Harrys Trauer sooooo fühlen.

  13. Cover des Buches Pippa Lee (ISBN: 9783596511501)
    Rebecca Miller

    Pippa Lee

     (144)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Pippa Lee ist 50 Jahre alt und ist nach dem Auszug ihrer Kinder gemeinsam mit ihrem 30 Jahre älteren Ehemann Herb in die Seniorenwohnanlage Marigold Village gezogen, wo Pippa die jüngste Bewohnerin ist. Sie und ihr Ehemann führen dort ein gut betuchtes Leben, auch wenn Pippa unter dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Tochter Grace leidet.
    Als Pippa zu Schlafwandeln beginnt, wie sie es zuletzt als Kind getan hat, erinnert sie sich an das Leben, bevor sie Herb heiratete.
    Teil zwei des Romans ist eine Rückblende in die Kindheit, Jugend und frühen erwachsenen Jahre von Pippa. Als jüngstes Kind wächst sie mit vier älteren Brüder in einer Pfarrersfamilie auf. Sie hängt sehr an ihrer Mutter, doch als sie alt genug ist, um herauszufinden, dass deren fröhliche, aufgekratzte Art ihrem Tablettenkonsum geschuldet ist, ist sie schwer enttäuscht und versucht sie davon abzuhalten. Im Alter von 16 Jahren hält es Pippa nicht mehr zu Hause aus und zieht ohne Schulabschluss nach New York City. Dort verstrickt sich in einem Strudel aus Sex und Drogen, bis sie den Verleger Herb kennenlernt. Er ist zunächst wie ein Onkel für sie, kümmert sich liebevoll um sie, bis sie sich ineinander verlieben.
    Nach der Hochzeit schlüpft Pippa in eine andere Haut und versucht sich aus Dankbarkeit dem Lebensstil von Herb anzupassen und sich tunlichst von ihrer Mutter abzugrenzen, insbesondere als sie selbst Mutter von Zwillingen wird.
    Der Roman beschreibt ein Leben im Wandel, wobei Pippa von einem Extrem ins nächste rutscht. Ihre veränderte Lebensweise wird ihr während einer Art Midlife Crisis bewusst, als sie nach mehreren Herzinfarkten jederzeit mit dem Ableben ihres Mannes rechnet. Nach ihren wilden Jahren in New York City, wo sie diverse grenzwertige Erfahrungen machte, ist nachvollziehbar, dass sie nun als treu sorgende Ehefrau verunsichert ist, wer sie eigentlich ist.
    Der Schreibstil ist dabei distanziert. Als Leserin hatte ich das Gefühl, auf Pippa herabzublicken statt die Ereignisse aktiv mitzuerleben. Zudem rast man im Schweinsgalopp durch ihre wilden Jahre, die episodenartig geschildert und weit ab von der Lebenswirklichkeit ihrer späteren Jahre sind.
    Es fiel mir schwer, mich in Pippa hineinzuversetzen. Weder als junge Frau, die sich von einem Drogenexzess zum nächsten treiben lässt, noch als ältere Frau "an der Seite von". Pippa war mir schlicht zu passiv und ließ mir zu viel mit sich geschehen.
    Aber nicht nur Pippa ist ein Extrem. Auch viele Personen, denen Pippa begegnet, verhalten sich überzogen dramatisch und hysterisch, was die ganze Geschichte leicht absurd wirken lässt.
    Durch die Aufs und Abs ist der Roman abwechslungsreich und unterhaltsam. Zudem stimmt er nachdenklich, welches Leben man leben möchte: Pragmatisch sein, allen gefallen oder die wilde Seite ausleben? Was ist das Leben, das zu einem passt, das glücklich macht?

  14. Cover des Buches Schwimmen mit Rosemary (ISBN: 9783548062464)
    Libby Page

    Schwimmen mit Rosemary

     (225)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Seit über 60 Jahren schwimmt Rosemary jeden Morgen im Brixtoner Freibad, als sie erfährt, dass es nicht mehr rentabel ist und einer Luxusimmobilie weichen soll. All die schönen Momente ihres Lebens hat sie dort verbracht und verbindet das Freibad auch insbesondere mit ihren Erinnerungen an ihren verstorbenen Ehemann.

    Kate ist Journalistin für den Chronicle und erhält den Auftrag, die treueste Schwimmerin des Freibads zu interviewen. Diese stimmt nur zu, wenn Kate selbst den Sprung ins Wasser wagt. Sie lebt bereits seit einiger Zeit in London, kennt jedoch nicht einmal die Mitbewohner in ihrer Wohngemeinschaft und fühlt sich einsam. Sie überwindet sich und findet sogar Gefallen am Schwimmen und freundet sich schnell mit der älteren Dame Rosemary an. Gemeinsam beschließen sie, das Freibad zu retten, initiieren eine Petition und haben bald das gesamte Stadtviertel hinter sich. Während Kate durch ihr Engagement und ihren Erfolg als Journalistin aufblüht, scheinen die Tage des Schwimmbads dennoch gezählt zu sein, was Rosemary schmerzlich trifft.

    Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Frauen geschildert, wobei sie sich immer wieder in Erinnerungen verlieren, Kate an ihre Schwester Erin, zu der sie nicht ehrlich ist und Rosemary an ihr Leben mit ihrem Ehemann, in dem das Freibad eine wesentliche Rolle spielte. Durch die gemeinsame Kampagne zur Rettung des Stadtteilbads werden sie zu Freundinnen und erhalten bei ihren Aktionen Unterstützung Nachbarn, Bekannten und immer mehr Menschen, die auf die traurige Schließung des Freibads aufmerksam gemacht werden.

    Durch die Erinnerungen lernt man beide Hauptfiguren besser kennen, begreift, was Rosemary das Freibad bedeutet und kann nachvollziehen, wie Kate aus ihrer Routine ausbricht und sie durch eine Aufgabe, die ihr wichtig wird und die ihr Selbstvertrauen gibt, ihre Ängste und Panikattacken zurückdrängen kann.

    Das Freibad ist mehr als nur ein Ort für ein Hobby oder ein Sommervergnügen. Es ist ein Symbol für Heimat und Nostalgie, für Gemeinschaft, Geborgenheit und Zusammenhalt. Für Rosemary steht es für ihre unsterbliche Liebe zu ihrem Mann und Kate lernt dort nicht nur wieder zu schwimmen, sondern auch zu leben.

    "Im Freibad" ist eine warmherzige Geschichte mit liebenswerten Charakteren, eine Geschichte über eine generationenübergreifende Freundschaft, über Liebe und die Hoffnung, gemeinsam etwas bewirken zu können und gegen Gentrifizierung, soziale Benachteiligung, Abschottung, Verdrängung und Ignoranz vorzugehen. Es ist ein empathisch geschriebener, Trost spendender Wohlfühlroman für Herz und Seele.

  15. Cover des Buches Ich habe jetzt genau das richtige Alter. Muss nur noch rauskriegen, wofür (ISBN: 9783764506841)
    Adrienne Friedlaender

    Ich habe jetzt genau das richtige Alter. Muss nur noch rauskriegen, wofür

     (4)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Ich hatte das Glück Adrienne Friedlaender auf der LitLove 2019 persönlich bei einem Frühstück kennenzulernen. Nach einem sehr interessanten Gespräch habe ich mir sofort dieses Buch gekauft.

    Ab der ersten Seite war ich begeistert von diesem humorvoll geschriebenen Buch. Die Autorin gibt hier sehr persönliche Einblicke in ihre derzeitige Lebenssituation und wie es dazu kam. Sie, die nach 2 gescheiterten Ehen und vier Jungs endlich wieder ihr Liebesleben auf Trab bringen will, versucht so einiges um ihren Traummann zu finden und kennenzulernen. Wie die meisten Frauen hadert sie mit ihrem Aussehen (Winkearme, Taille nach vielen Salami-Pizzen usw.) worüber sich die Herren der Schöpfung bei sich selbst so gar keine Gedanken machen.

    In 19 Kapiteln erzählt sie von ihrem Weg zu einem Blind Date, vom Ende der Enthaltsamkeit, was sie auf Dating-Plattformen alles erlebt hat; fragt sich, warum wir in der Schule so wenig vom realen Leben lernen; beleuchtet das Scheitern einer Ehe zwischen Wünschen, Wahrheit und Windeleimern; fragt sich und den Leser: Gehen oder Bleiben in einer Ehe; erzählt von ihrem ersten Mal alleine sein an Feiertagen; den Gedanken, die einem kommen, wenn der Ex das erste Mal wieder neu verliebt ist; über Traummänner und wie man ihn schließlich doch noch findet. Für jede Frau sind ja ca. 1000 dieser Männer für jede Frau auf der Erde unterwegs. Um seinen Deckel zu finden muss man nur ganz genau hin schauen.

    Mit ganz viel Witz, absolut ehrlich und ungeschönt erzählt sie, wie sie die Zeit nach ihren Scheidungen überlebt hat und heute eigenständig mit ihren Jungs in einem Haus lebt. Wie sie gelernt hat um Hilfe zu bitten und auch Vieles heute selbst erledigen kann. Sie macht Mut nicht in einer Ehe, die keine mehr ist, zu versauern. Das Leben hat neben Männern noch so viel Anderes und Schönes zu bieten.

    Ein tolles Buch für Frauen; für Männer, die mehr über Frauen wissen wollen und für die beste Freundin. Ich kann es nur empfehlen.

  16. Cover des Buches Genial vital! (ISBN: 9783426278031)
    Dr. med. Yael Adler

    Genial vital!

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Frechdachs

    Auf herrlich sympathische Art und Weise lädt Yael Adler in ihrem aktuellen Buch "Genial vital! - Wer seinen Körper kennt, bleibt länger jung" alle Interessierten ein den alternden Körper besser kennenzulernen. 

    Der Jungbrunnen für uns Menschen wurde ja leider immer noch nicht erfunden, also ist eines für uns alle gewiss - wir alle altern von unser Geburt an und unser Körper altert mit. 

    Genau diesem Alterungsprozess unseres Körpers geht Yael Adler nach und erklärt die verschiedenen Auswirkungen auf den körperlichen Orgnanismus, angefangen von den einzelnen Zellen bis hin zu den Organen. 

    Auf herrlich frische Art und Weise geleitet sie uns durch den ganzen Körper hindurch und räumt dabei auch mit landläufigen Mythen und unredlichen Versprechen auf. 

    Die äußerst kurzweilige und sehr verständliche Art und Weise der Wissensvermittlung gefiel mir im Gesndheitsratgeber besonders gut. Man braucht eben kein abgeschlossenes Medizinstudium, um die verschiedenen Zusammenhänge zu erkennen und auch zu verstehen.

    Sehr lebensbejahend trägt einen Adler durch die verschiedenen Prozesse der natürlichen Alterung und gibt dabei sehr hilfreiche Tipps und praktische Tricks, wie man fit und vital dem Alter begegnen kann.

    Summa summarum ein toller Ratgeber, der den eigenen Horizont erweitert, um hoffentlich würdevoll zu altern. 

    © Frechdachs 2023 - Keine Chance den Copycats!  

  17. Cover des Buches I love Dick (ISBN: 9783442716562)
    Chris Kraus.

    I love Dick

     (13)
    Aktuelle Rezension von: UtaJung

    Ich bin hässlich, niemand bemerkt mich, ich bin nichts wert, meine Kunst ist minderwertig und interessiert niemanden.

    Im Wesentlichen stellt sich Chris Kraus in ihrem autobiographischen Roman I love Dick so dem Leser dar. Wer hier eine Liebesgeschichte oder eine Art von Obsession erwartet (Dick bedeutet sowohl den Männernamen als auch Penis), wird sich in die Irre geführt sehen.

    Um was geht es? Chris Kraus (39; Filmemacherin und Schriftstellerin) und ihr langjähriger Partner Sylvère Lotringer (56; Kulturtheoretiker und Herausgeber) essen mit Dick (Bekannter Sylveres; Kulturwissenschaftler) zu Abend. Chris bildet sich Dicks interessierte Blicke ein. Wie ein Teenager steigert sie sich in eine einseitige behauptete Verliebtheit.

    Der erste enttäuschende Schlag, der mich bei der Lektüre traf: Chris berichtet Sylvère haarklein alles, was sie sich da zur Person Dick zusammenfantasiert. Sylvère reagiert im Grunde gelassen, was dieser an sich brisanten Wende jeglichen Reiz nimmt.

    Von nun an schreiben sie zusammen Briefe an Dick, die diese eingebildete Verliebtheit zum Inhalt haben. Die Briefe schicken sie nicht ab. (Vorerst.) Chris Kraus kapriziert dieses gedachte Verliebtsein auf einen Mann, den sie nur einige Stunden in ihrem Leben gesehen hat. Sie zerdenkt diese im Grunde nicht empfundenen Gefühle.

    Angeregt von den intensiven Gesprächen über Dick haben sie ausnahmsweise wieder Sex zusammen, wofür Sylvère sich brieflich bei Dick bedankt: „Du kannst (...) sogar stolz auf die Heilung sein, die du uns ermöglicht hast. Dafür jedoch, Dick, hättest du in irgendeiner Form Kontakt mit uns aufnehmen müssen...“ (S. 119)

    Die Texterei in Richtung Dick löst bei Chris unerschöpfliche Gedankenströme aus:

    „Bevor sie Sylvère traf, war sie ein merkwürdiges und einsames Mädchen gewesen, doch nun war sie niemand mehr. (...) Ganz egal, wie viele Filme sie drehte oder wie viele Bücher sie herausgab – solange sie mit Sylvère zusammenlebte, würde sie immer ein Niemand sein, und zwar für alle, auf die es ankam.“ (S. 124)

    Mit einem Mal weiß sie sicher, auch Sylvère war nie in sie verliebt (S. 125). Dieser Gedanke impliziert ein Verfügen über Sylvère. Sie denkt, was jemand fühlt, ohne denjenigen zu fragen, wie er es sehe.

    Dann trennt sich Chris von Sylvère.

    Sie fährt in ihr Haus in Pasadena und denkt dort weiter an Dick. Notiert auf mehr als 200 Seiten ihre Gedanken zu ihrer Beziehung, die ja de facto keine ist.

    Die eingebildete Beziehung zu Dick erscheint wie ein Kinderersatz „Chris und Sylvèe hatten keine Kinder, stattdessen drei Abtreibungen...“ (S. 39). Dieses auf sich Fixiertsein lässt Chris im eigenen Gedankensumpf waten und macht sie unsympathisch.

    Alles findet nur in ihrem Kopf statt.

    Bis sie Dick anruft und ein Treffen mit ihm vereinbart. Es kommt dann auch zum Sex, der nur marginal geschildert wird. Im Anschluss zerredet sie diese körperliche Begegnung. Dick steht dem allen leidenschaftslos gegenüber und schreibt später an Sylvère, dass er es bereue, dieser obsessiven Aufmerksamkeit nur mit verwirrtem Schweigen begegnet zu sein (vgl. S. 290).

    Doch Chris braucht Dick als Zuhörer, weil sonst niemand ihr zuhört. „Ich bin vollkommen bedeutungslos.“ (S. 210) Schreibt sie an Dick.

    Alles wird rationalisiert, wobei Chris Kraus diese Feststellung schätzungsweise auch wieder rationalisieren würde.

    Einerseits vermittelt der Roman anfänglich den Eindruck, hier packe jemand so richtig über sich aus. Andererseits führt das Zerreden (erst mit Sylvère, dann mit Dick), das Analysieren, Einordnen, Rationalisieren jeglicher Regung und jeglichen Gedankens dazu, dass dies alles verdinglicht erscheint und damit uninteressant (für den Leser). Denn ein fühlender und mitfühlender Mensch, der sein Innerstes aufdeckt, ist Chris Kraus in diesem autofiktionalen Roman nicht.

    Für ihren Selbsthass [(„... neben der souveränen und glamourösen Rachel (...) fühlte sich Chris wie eine Kakerlake.“ (S. 122)] und ihre beruflichen Misserfolge übernimmt sie nicht die Verantwortung, sondern schiebt dies auf die Verhältnisse und behauptet pauschalisierend, dass dies bei allen Frauen so sei (vgl. S. 231).

    The Guardian stellt fest: Das wichtigste Buch des 20. Jahrhunderts über Männer und Frauen“. Fragt sich nur, welche Art Männer und Frauen hier gemeint sind. Denn Chris Kraus scheint sich nicht als eigenständigen, selbständigen, verantwortlichen Menschen zu sehen. „Deinetwegen konnte ich nun daran glauben, trotz allem doch noch jenen neuen Lebenszweck zu finden (...).“ (S. 262)

    Was dann wirklich ein wieherndes Lachen hervorruft, ist der Kommentar auf der Rückseite des Buches von Elke Schmitter, Der Spiegel. „Mitreißend schön.“ (entweder ein anderes Buch gelesen oder nichts verstanden...)

  18. Cover des Buches Vier Arten, die Liebe zu vergessen (ISBN: 9783492302531)
    Thommie Bayer

    Vier Arten, die Liebe zu vergessen

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Woehl
    Thommie Bayer ist, und das habe scheinbar viel zu lange übersehen, einer der besten deutschen Erzähler der Gegenwart und deshalb habe ich auch begonnen, nach und nach alles von ihm zu verschlingen. Bislang steht "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" an der Spitze.

    Einzig der Titel ist vielleicht ein wenig irreführend. Ein Sachbuch erwartet man zwar aufgrund des Autors ohnehin nicht, aber die Handlung ist auch gar nicht so sehr auf das Beleuchten vier gescheiterter Liebesbeziehungen ausgelegt. Und das wiederum ist durchaus positiv. Denn sie kann vor diesem Hintergrund einerseits durch und durch romantisch bleiben, ohne andererseits jemals überladen oder gar kitschig zu werden.

    "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ist sowohl ein spannender - und dabei sehr ambivalenter und nie ausnahmslos sentimentaler - Blick zurück in die Schulzeit von vier einst unzertrennlichen Freunden, als auch ein Aufeinanderprallen von vier in der Folge vollkommen unterschiedlichen Entwicklungsverläufen, welches manchmal sehr erkenntnisreich und manchmal auch bloß wahnsinnig ernüchternd ist. Diese Authentizität bewahrt sich der Roman über seine gesamte Länge.

    Wenn er auch eigentlich eher eine Erzählung ist, wie Bayer es über all seine Romane selbst sagt. Denn auch wenn kein Ich-Erzähler eingesetzt wird, so ist doch die gesamte Handlung latent aus der Sicht von Michael, einem der vier Freunde erzählt. Dass er - als hoffnungslos romantischer, schüchterner Einzelgänger - dabei das eine oder andere sympathische Klischee bedient, ist angesichts seiner dennoch komplexen Persönlichkeit und Lebensgeschichte nicht weiter zu bemängeln. Es gibt einfach unzählige Gelegenheiten, mit Michael, der guten Seele des Romans und vor allem auch des Freundeskreises, zu leiden und sich zu freuen.

    Umrahmt wird die gesamte Handlung vom positivsten (am Anfang) und vom negativsten (am Ende) Aspekt. Da Letzterer allerdings den leider viel zu überladenen und hektisch abrundenden Epilog meint, bin ich geneigt, ihn bei der Bewertung außen vor zu lassen. Schließlich endet die Erzählung streng genommen vorher. Wer ihn, wie die meisten, dennoch liest, wird sich vielleicht ein wenig ärgern, dass er einfach zu viel zu wollen scheint.
    Der mit Abstand schönste Ausschnitt dagegen ist gleichzeitig der Grund für das Wiedersehen der vier alten Freunde: die Beerdigung ihrer ehemaligen Lehrerin zu Beginn, welche mich - und das ist bemerkenswert - zu Tränen gerührt hat. Nicht, weil sie so unendlich traurig war - das allein wäre sicherlich schon schwierig genug. Sondern, weil sie es vermag, dem Leser ein zufriedenes Lächeln unter die Tränen zu mischen - und das ist hier die wahre Kunst. Wer zur besagten Szene keinen so rechten Zugang zu bekommen vermag, sollte sich das zitierte Lied "The Parting Glass" in einer A-Capella-Version wie im Buch beschrieben anhören. Die Szenerie wird vermutlich wie von selbst vor dem geistigen Auge erscheinen.

    Fazit: "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ist gleichzeitig tieftraurig und wahnsinnig fröhlich. Es ist hoffnungslos romantisch aber niemals kitschig. Es ist eines der besten Werke von Thommie Bayer, das ich jederzeit wieder lesen würde.
  19. Cover des Buches Der Feind im Schatten (ISBN: 9783423213349)
    Henning Mankell

    Der Feind im Schatten

     (262)
    Aktuelle Rezension von: Schattenfrau
    Als Teenager habe ich die Wallanderbücher von der Mama meines damaligen Freundes gelesen. Und dieses Buch hat mir zusammen mit Mord im Herbst ( lese ich aktuell) noch gefehlt. 16 Jahre sind seit dem letzten Fall von Wallander vergangen. Nun habe ich in meinem Urlaub endlich diesen Fall lesen können. Ich konnte mich wieder reinversetzen. Auch bei Wallander war einige Zeit ins Land gegangen hatte ich das Gefühl. Ich fand die generelle Auseinandersetzung mit dem Alter gut und die Sorgen und Ängste die es mit sich trägt. Der Abschluss war kurz und knackig aber lieber so als es unnötig in die Länge ziehen. Und ein bisschen konnte die Fantasie auch noch mitspielen. Ein realistischer Abschluss der sich erahnen ließ. Ein bisschen traurig war ich allerdings schon. Aber schön wars! Wer skandinavische und norddeutsche Krimis liebt dem kann ich die Wallanderreihe nur ans Herz legen!
  20. Cover des Buches Zur Hölle mit Seniorentellern! (ISBN: 9783746629803)
    Ellen Berg

    Zur Hölle mit Seniorentellern!

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3

    Die Protagonistin dieses Romans erlebt ein heftiges Wechselbad der Gefühle: von Wut über Verzweiflung, Hoffnung, Entschlossenheit und Freude bis hin zur Verliebtheit, Enttäuschung und Verwirrung strauchelt sie im Schlingerkurs durch ihr neues Leben in der Seniorenresidenz und erlebt dabei viele überraschende Wendungen, fällt auch mal auf die Nase bzw. Hüfte, macht sich Feinde, schließt Freundschaften und tüftelt einen raffinierten Plan aus, um die gefürchtete Endstation Demenzknast zu vermeiden. Dabei passieren immer wieder Pannen, die aber von absurden Glücksfällen ausgeglichen werden. Die Figuren sind herrlich schräg und im Laufe der Geschichte habe ich sie alle fest in mein Herz geschlossen.

    Es gibt ein paar rechtliche Punkte, die im echten Leben in Deutschland zum Glück so nicht passieren können, z.B. kann man nicht einfach für jemand anderen die Wohnung kündigen oder das Konto plündern, es sei denn man hat die EC-Karte und die Geheimzahl oder eine Bankvollmacht. Es ist auch gar nicht so einfach, jemanden entmündigen zu lassen. Aber davon abgesehen kann ich mir schon vorstellen, dass manches an dieser Geschichte so oder so ähnlich passieren kann, z.B. dass sich eine höhere Pflegestufe für die Pflegeheime und die Angehörigen gleichermaßen rechnet, sofern man von einem befreundeten Arzt ein entsprechendes Gutachten bekommt oder dass die Senioren dort mit allen verfügbaren Mitteln möglichst ruhig gestellt werden.

    Dieser Roman ist insgesamt nicht so trivial, wie er auf den ersten Blick wirkt, denn es geht um viele grundsätzliche Fragen, aber ich hatte vor allem viel Vergnügen beim Lesen.

    Die Protagonistin ist 70 Jahre alt, deshalb ist dies ein Beitrag zur #Ü45_Protagonistinnen Challenge.

  21. Cover des Buches Die Gesundheit der Zukunft – Edition 2020 (ISBN: 9783037631195)
    Sanitas Health Forecast

    Die Gesundheit der Zukunft – Edition 2020

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Schokoladenteddy

    Dieses Buch wurde mir vom Wörterseh Verlag zur Verfügung gestellt - vielen herzlichen Dank!


    Darum geht's in »Die Gesundheit der Zukunft - Edition 2020 - Sanitas Health Forecast«: 

    »Der Sanitas Health Forecast ist die erste Schweizer Publikation, die hinsichtlich unserer Gesundheit einen Blick in die Zukunft wirft. Dabei kommen Schweizerinnen und Schweizer jeder Altersgruppe ebenso zu Wort wie über 60 renommierte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland. Festgehalten von einer unabhängigen Redaktion aus rund 30 namhaften Journalistinnen und Journalisten, finden sich auf über 400 Seiten überraschende Fakten, berührende Geschichten, Reportagen, Portraits und Zukunftsvisionen zu den relevantesten globalen Gesundheitstrends. So werden in über 90 Storys Fragen beantwortet wie: Welche Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern? Wie wird Gesundheit schon bald auf jeden von uns zugeschnitten, und wie werden wir 120 Jahre lang gesund leben? Wie streben Biohacker, Cyborgs und Wissenschaftler nach maximaler Gesundheitsoptimierung, und was bewegt die Schweizer Bevölkerung wirklich? Zudem werden auf leicht nachvollziehbare Art die überraschenden Ergebnisse der ersten Studie zur Gesundheitszukunft der Schweiz präsentiert. Kurz und gut: ein Buch, das in jeden Schweizer Haushalt gehört.«

    Verlagstext


    Meine Meinung:

    Mit über 400 Seiten kommt dieses Sachbuch als echter Wälzer daher. Im ersten Moment wirkt diese hohe Seitenzahl vielleicht etwas abschreckend, aber sobald ich im Buch geblättert habe, revidierte sich dieser Eindruck. Der gut lesbare und verständliche Text wird immer wieder durch Bilder und Grafiken aufgelockert, die Lust machen, sich mit den Themen des Buches zu beschäftigen. Meiner Meinung nach ist das ein grosses Plus des »Sanitas Health Forecast«! 

    Wie schon angesprochen, werden viele unterschiedliche Themen beleuchtet, wo sicher für jeden etwas dabei ist. Besonders spannend fand ich die Kapitel über die Gesundheit der Geschlechter, wo Frauen und Männer ganz unterschiedlichen Alters zu Wort kommen. Wenn man sich schon ein wenig mit der Gesundheit beschäftigt hat, kennt man wahrscheinlich schon einiges - anderes wiederum war neu für mich. So wusste ich z.B. nicht, dass Frauen bei einem Herzinfarkt andere Symptome zeigen als Männer. Auch die Ergebnisse der durchgeführten Studie waren spannend, weil ich bei einigen Fragen ganz andere Ergebnisse erwartet hätte.

    Die Interviews mit verschiedenen Schweizer*innen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen waren für mich beinahe der interessanteste Teil des Buches. Ich mag es, mehr über die Lebensgeschichten von anderen Menschen zu erfahren. Besonders beeindruckt haben mich die Interviews mit den beiden über 100-jährigen Frauen - was sie alles erlebt haben, unglaublich!

    Im ganzen Buch wird ein starker Fokus auf das Thema Zukunft, v.a. natürlich im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Gesundheit, gelegt. Ich fand es interessant zu erfahren, was womöglich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten auf uns zukommen wird und wie andere Länder uns teilweise schon voraus sind, was elektronische Patientenakten etc. angeht. Da dieses Thema immer wieder aufgegriffen wird, kommt es teilweise zu Wiederholungen, die mich insgesamt aber nicht gross gestört haben.


    Fazit:

    Wer sich intensiv und facettenreich mit der eigenen Gesundheit bzw. mit der Gesundheit der Schweiz und anderen Ländern auseinandersetzen möchte, ist mit diesem Buch gut bedient. Auch die aktuelle Corona-Krise erhält einen Platz unter den vielfältigen Themen.

  22. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört ... (ISBN: 9783839894316)
    Harper Lee

    Wer die Nachtigall stört ...

     (39)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt

    Die friedliche Kondheit von Scout und ihrem Bruder Jem wird gestört, als ihr Vater, ein Anwalt, einen neuen Fall übernimmt. Atticus vertritt einen Schwarzen, der beschuldigt wird, ein weißes Mädchen vergewaltigt zu haben. Obwohl Atticus selbst weiß ist, setzt er sich für den Schwarzen ein. Er ahnt nicht, dass er dadurch auch seine Kinder in Gefahr bringt. Denn die weiße Bevölkerung ist über Atticus' Verhalten empört...


    Bewertung

    "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee ist ein zeitloser Klassiner, den jeder einmal gelesen bzw. gehört haben sollte. Der Roman zeigt deutlich die Vorurteile auf, die in den 1930er Jahren herrschten und die es auch heute noch gibt. Allerdings zeigt sich in der Geschichte, dass auch Scout und Jem nicht ganz vorurteilsfrei sind. So glauben sie ohne mehr zu wissen die Gerüchte über einen Nachbarn, nur um später zu merken, dass alles ganz anders ist. "Wer ist Nachtigall stört" zeigt aber auch auf, wie schwer es ist, gegen Vorurteile anzukämpfen und warum manche den Kampf lieber aufgeben...

  23. Cover des Buches Don't worry, be fifty (ISBN: 9783426788165)
    Margit Schönberger

    Don't worry, be fifty

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Maus71
    Hat noch ein bisschen Zeit ;o)
  24. Cover des Buches Der Sommer ohne Männer (ISBN: 9783499014659)
    Siri Hustvedt

    Der Sommer ohne Männer

     (157)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》EIGENE MEINUNG:

    "Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."

    Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.

    Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.

    Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.

    Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.

     

    》FAZIT:

    Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.

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