Bücher mit dem Tag "älterwerden"
115 Bücher
- Audrey Niffenegger
Die Frau des Zeitreisenden
(4.376)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Idee ist ausgezeichnet und auch der Anfang vermag durchaus zu begeistern, doch schnell wird klar, dass hier eine gute Kurzgeschichte über die Maßen gestreckt wurde. Was zu Beginn für Spannung sorgt, verbleibt auf Dauer im Wiederkäuen des ewig Gleichen. Wenn es denn darum gehen würde, bei den ganzen, oft für die Geschichte vollkommen überflüssigen, Zeitreisen, wenigstens die Charaktere zu vertiefen, würde der Roman gefälliger werden. Aber so ist es eine Liebesgeschichte aus dem tiefsten Herzen der puritanischen USA. Keine Ahnung wie man solche Rollenbilder als gelungenen Roman abfeiern kann.
Und wie sollte es anders sein, sind alle mir bekannten Geschichten über Zeitreisen gespickt mit Logikfehlern oder Logiklöchern. So natürlich auch hier. Zumal die Zeitreisen ja in diesem Falle lediglich Beiwerk sind, um die in Teilen brutal kitschige Liebesgeschichte zu rahmen. Und wie könnte es bei der vermuteten Zielgruppe anders sein, sind die Sexszenen dermaßen peinlich, dass man sich ob der literarischen Qualität nur schämen kann.
Kurz: In weiten Teilen eine langweilige und redundante Liebesgeschichte mit Rollenbildern aus den 1950er Jahren. Lediglich die Grundidee ist spannend, was aber nicht im Ansatz ausreicht um 500 Seiten lesenswert zu füllen. - Julie Cohen
Der Tag, an dem der Sommer begann
(29)Aktuelle Rezension von: AnjaxxxIch war von der ersten Seite an versunken in der Welt von Lydia, Jo und Honor. Eine Familie, 3 Frauen und alle drei komlett verschieden. Jede mit ihren eigenen Problemen und jede trotzdem mit noch ganz viel Lebenslust. Aber eben auch mit ganz viel Sehnsucht.
Honor ist alt und etwas verschroben, vermisst und liebt seit vielen, vielen Jahren den gleichen Mann. Einen anderen Mann wollte sie nie. Plötzlich tauchen Briefe aus, welche sie und Lydia gemeinsam lesen. Das Bringt die beiden Frauen näher und Honor verändert sich von Tag zu Tag mehr...
Jo habe ich geliebt, sie ist lebensfroh, versucht aus allen Schicksalsschlägen das beste zu machen und ist immer für andere da. Trotzdem bemerkt sie nicht, was in Lydia vorgeht....und das könnte in einer Katastrophe enden....
Lydia ist ein ganz normaler Teenie, fühlt sich aber aus einem ganz bestimmten Grund "anders" ....und auch sie ist unsterblich verliebt. Sagen kann sie das allerdings niemandem...
Die Geschichte dreier Frauen, verpackt in einem großartigen, emotionalen Buch. Die Geschichte jeder einzelnen, ist irgendwie mit den anderen Familienmitgliedern verbunden. Leidet anfangs noch jeder für sich, versuchen die Frauen bald, sich einander zu vertrauen, mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben, dieses Buch sollte jeder selbst gelesen haben! - Stephanie Butland
Hoffnung auf Papier
(189)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltStell dir vor, du schlenderst durch die gemütlichen Gassen von York, vorbei an Pubs, die nach Ale und Geschichte riechen, und stolperst plötzlich über ein Antiquariat, das nicht nur Bücher, sondern auch Hoffnung verkauft. Willkommen in Loveday Cardews Welt, in der ein Buch nicht nur Papier und Tinte ist, sondern eine Rettungsleine in Zeiten des Corona-Lockdowns.
Loveday Cardew, die ungekrönte Königin der Bücher
Loveday ist nicht deine durchschnittliche Buchladenbesitzerin. Sie könnte glatt als Superheldin durchgehen – wenn Superheldinnen alte Bücher, statt Capes, tragen würden. Als das Schicksal in Form eines Lockdowns zuschlägt, sitzt sie nicht einfach da und liest die Klassiker (obwohl, zugegeben, das auch eine Option wäre). Nein, sie findet eine geniale Idee: Eine Bücherapotheke, die in der Lage ist, jedes noch so gebrochene Herz zu heilen. Wer braucht schon Superman, wenn man Loveday hat?
Die Bücherapotheke – Heilung auf Rezept
Die Idee ist so einfach wie genial: Menschen schicken ihre Leidensgeschichten, und Loveday verschreibt die perfekte literarische Medizin. Von "Krieg und Frieden" gegen Einsamkeit bis hin zu "Der kleine Prinz" als Heilmittel gegen Existenzkrisen – Loveday hat für jedes Wehwehchen das passende Buch parat. Es ist fast so, als hätte Mary Poppins beschlossen, statt einem Regenschirm einen Buchladen zu eröffnen.
Ein Brief, der alles ändert
Der Auslöser für Lovedays genialen Einfall ist ein Brief von Rosemary und George, einem Ehepaar, das beweist, dass Liebe nicht nur durch den Magen, sondern auch durch gemeinsame Leseabenteuer geht. Dieser Brief ist der Funke, der Loveday dazu bringt, ihr Antiquariat in eine Oase der Hoffnung zu verwandeln. Denn wenn es etwas gibt, das noch ansteckender ist als ein Virus, dann ist es die Liebe zu Büchern.
Zwischen den Zeilen der Pandemie
Stephanie Butland schafft es, in "Hoffnung auf Papier" nicht nur eine Geschichte über Bücher zu erzählen, sondern auch ein lebendiges Bild der Pandemie zu zeichnen. Es ist, als würde man einen Roman lesen und gleichzeitig durch ein Fenster in die Seelen der Menschen blicken, die versuchen, ihren Weg durch die Dunkelheit zu finden. Und genau wie im echten Leben, findet man auch in diesem Buch Lichtblicke, die einem das Herz wärmen.
Fazit: Ein Buch, das beweist, dass Lesen die beste Medizin ist
"Hoffnung auf Papier" ist mehr als nur ein Roman; es ist ein Plädoyer für die Kraft der Literatur und eine Erinnerung daran, dass in Zeiten der Not Bücher zu unseren besten Freunden werden können. Loveday Cardew ist die Freundin, die wir alle während des Lockdowns gebraucht hätten – eine, die genau weiß, welches Buch uns aufmuntern kann. Also, wenn du das nächste Mal das Gefühl hast, gegen Windmühlen zu kämpfen, erinnere dich an Loveday und greif zu einem Buch. Denn wie sie beweist, kann man selbst in den düstersten Zeiten Hoffnung auf Papier finden.
- Sara Gruen
Wasser für die Elefanten
(932)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchIch gehöre endlich auch zu den glücklichen Menschen, die dieses Zirkusbuch gelesen haben!
- Dr. med. Yael Adler
Genial ernährt!
(64)Aktuelle Rezension von: evaflIn diesem umfassenden Ratgeber erhält man vielfältige Informationen, wie man fit und vital bleibt. Denn älter werden wir alle, und so erläutert Dr. med. Yael Adler wunderbar, welche Prozesse dabei im Körper ablaufen.
Von der Autorin und Ärztin kenne ich schon frühere Bücher, die mir soweit immer ganz gut gefallen haben. Nun war ich hier wirklich interessiert, wie man denn nun mehr Vitalität und Energie hat bzw. bekommt.
Der Aufbau des fast 400 Seiten umfassenden Buches gefällt mir gut. Man erfährt etwas über die Zellen, Haut und Bindegewebe, Geschlechtsorgane, den Bewegungsapparat etc. Im zweiten Teil gibt es einige vital-Hacks, beispielsweise eben, was die Ernährung anbelangt, was das Wohlfühlgewicht betrifft oder wie man auch im Alltag Stressbewältigung ausführen kann.
Inhaltlich ist das soweit natürlich durchaus sachlich, dennoch gut verständlich. Es gibt immer wieder Zeichnungen, die manches noch gut zusätzlich und verständlicher beschreiben.
Mir hat dieser Ratgeber gut gefallen, auch wenn er wirklich ausführlich ist. Ich bin einfach ein Fan von noch komprimierter zusammengeführten Informationen. Dennoch ist hier wirklich viel und tolles Wissen enthalten, was eben ausführlich mitgeteilt wird. Hier ist es einfach nötig, dass man dies umfangreich wiedergibt.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung. - Lyl Boyd
Dreistellig
(35)Aktuelle Rezension von: ineszappenGeschäftsmann sucht Jungbrunnen. Vincent ist besessen davon, ein hohes Lebensalter zu erreichen, und fliegt dafür sogar bis ans andere Ende der Welt... Diese Geschichte zeigt: Wer das Altwerden plant, läuft Gefahr, das Leben zu verpassen, und fordert zugleich sein Schicksal heraus. Eine Short Story mit 8.500 Zeichen , also 12 Seiten , kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Die Geschichte ließt sich flüssig , ist aber ohne Dialoge. Der Schluss ist unerwartet und regt zum Nachdenken an. Denn man weiß nie was noch kommt. Lebe am besten im Hier und Jetzt - Helen Fielding
Bridget Jones: Mad About the Boy by Fielding, Helen (2014) Paperback
(88)Aktuelle Rezension von: jenni_3004Bridget Jones.. eines der witzigsten Bücher die ich gelesen habe. Zwischendurch auch sehr traurig, da Mark gestorben ist. Würde es trotzdem noch einmal lesen, freue mich schon auf die Verfilmung, die im Oktober ins Kino kommt... - Arno Backhaus
Keine Panik, ehrliche Spiegel altern immer mit!
(9)Aktuelle Rezension von: VeraDollArno Backhaus beschreibt in seiner Biographie verschiedene Bereiche seines Lebens. Er berichtet viel von seiner schwierigen Kindheit, wie er in seiner Jugend zum Glauben gekommen ist, seine Frau kennengelernt hat, seine Aktionen, wie er auch anderen Christus näher bringen möchte und sein Leben als Musiker.
Dabei lockern Zwischenüberschriften und viele Bilder den Lauftext auf und man bekommt eine bildliche Vorstellung, wie Arnos Leben ausgesehen hat. Faszinierend sind seine Erlebnisse mit Gott und wie frei und locker er mit dem Thema Glauben gegenüber Anderen umgeht.
Ein paar witzige Sprüche auf "gelben Klebezetteln" spiegeln seine lustige Art wider. Ein paar Rechtschreibfehler machen das Buch eines AD(H)Sler authentisch. Ich hätte mir zu den Bildern genaue Bildunterschriften gewünscht. So konnte ich nicht jedes Bild genau zuordnen.
Alles in Allem ein schönes Buch, welches Anregungen bietet, wie man die Lehre und Liebe Christi weiter verbreiten kann und womöglich auch den Mut überhaupt dazu gibt. Außerdem lädt es zum Nachdenken ein, wie man Gott noch intensiver erleben kann.
- Ragnar Jónasson
DUNKEL
(445)Aktuelle Rezension von: Wortfieber“Dunkel” von Ragnar Jónasson ist der Auftakt der Hulda-Trilogie und erzählt die Geschichte der Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, die kurz vor ihrer Pensionierung steht und sich einen letzten Fall aussuchen darf. Sie entscheidet sich für den Tod einer jungen Frau, der als Selbstmord abgetan wurde, und beginnt, die düsteren Geheimnisse dieses Falls zu lüften.
Die Handlung des Buches ist spannend und voller interessanter Wendungen. Jónasson versteht es, eine düstere Atmosphäre zu schaffen und den Leser in die kalte, raue Welt Islands zu entführen. Besonders beeindruckend ist die Charakterentwicklung von Hulda, die als komplexe und vielschichtige Protagonistin dargestellt wird.
Allerdings empfand ich die Geschichte stellenweise als etwas konstruiert. Es gab viele Nebenschauplätze mit ihren eigenen Geheimnissen, die nach und nach gelüftet wurden. Diese Vielzahl an Handlungssträngen führte dazu, dass die Geschichte manchmal unglaubwürdig wirkte. Trotz dieser Kritikpunkte konnte ich das Buch rekordschnell beenden, was für die fesselnde Erzählweise des Autors spricht.
Insgesamt ist “Dunkel” ein spannendes Buch, das trotz seiner konstruierten Handlung lesenswert ist. Ragnar Jónasson zeigt großes Potenzial, und ich freue mich darauf, den nächsten Band der Trilogie zu lesen. Hulda Hermannsdóttir ist eine faszinierende Figur, deren weitere Abenteuer ich gespannt verfolgen werde.
- Blanca Imboden
Kopfkino
(16)Aktuelle Rezension von: Laura_phantastischBeim Lesen der Geschichten sprang immer mein persönliches „Kopfkino“ an und ich bin einfach begeistert. Der Schreibstil ist einfach sehr unterhaltsam und megahumorvoll!
Auch finde ich es super, dass ich viel über die Autorin erfahren habe. Bianca Imboden gibt bei den Kolumnen ganz tolle Einblicke in ihr Leben. Die beiden Kurzgeschichten sind einfach herzlich, humorvoll und einem Happy End geschrieben.
5 Sterne und eine deutliche Leseempfehlung von mir! - Ildikó von Kürthy
Es wird Zeit
(161)Aktuelle Rezension von: EmmaWinterJudith, Zahnarztgattin und Mutter dreier erwachsener Kinder, fällt rückwärts in das Grab von Wilma und Herbert Kallensee und löscht ein ewiges Licht. So verläuft das zufällige Wiedersehen mit ihrer einst besten Freundin Anne - nach 20 Jahren Sendepause. Insgesamt kommt es gerade ziemlich dicke für Judith: Der 50. Geburtstag ist nicht mehr weit, ihre Mutter ist verstorben, das Elternhaus will verkauft werden, die Jungs sind ausgezogen, der Gatte schnarcht und dann taucht Anne wieder auf und ist krank.
Mein erster Roman von Ildikó von Kürthy, der mich überrascht hat. Ich habe ihn gerne gelesen bzw. in großen Teilen auch gehört. Gelesen von der Autorin und von Nina Petri, die die traurigen Stellen interpretieren musste, weil von Kürthy "schon bei der Winnetou-Melodie weinen muss". Kenn ich! - Sehr sympathisch!
Es geht um das Älterwerden und den Umgang damit, es geht um Krankheit, Tod, Vertrauen, Liebe und vor allem um Freundschaft. Wenn Judith über ihr Leben, ihr Aussehen, ihr Gewicht etc. jammert, dann natürlich auf hohem Niveau, allerdings ist das wirklich amüsant zu lesen und wer ungefähr in Judiths Alter ist, könnte sich öfter ertappt fühlen. Klar gibt es auch Slapstick-Einlagen oder klamaukige Szenen, aber es hält sich die Waage mit dem Ernst, der in diesem Buch zu finden ist. Es gibt ziemlich viele Zufälle, einiges ist vorhersehbar, aber das hat mich (in diesem Fall) nicht gestört, weil die Geschichte und seine Figuren sympathisch sind. Judith ist schon eine anstrengende Protagonistin, aber ich bin gerne an ihrer Seite geblieben. Mein Lieblingscharakter ist der völlig überdrehte Erdal, der als klischeehafter Wirbelwind durch die Seiten fegt. Mein neues Lieblingswort übrigens: Maulwurfstextilien. Da hab ich laut gelacht: Unterwäsche, die keinesfalls ans Tageslicht gelangen darf. "Man würde sie mit einem Spaten erschlagen." (S. 140)
Also, wer einen flott geschriebenen Roman sucht, der gut unterhält, ein ernstes Thema in humorige Watte packt und einen am Ende doch eine Träne abringt, sollte hier zugreifen. Wer den Humor der Autorin nicht mag, sollte es lassen.
- Jocelyne Saucier
Ein Leben mehr
(187)Aktuelle Rezension von: peedeeDrei alte Männer leben fernab der Zivilisation in den nordkanadischen Wäldern. Sie sind von ihrem früheren Leben in die Einsiedelei geflüchtet; sie brauchen nicht viel und sind zufrieden. Doch wenig bleibt so wie es immer war, denn eine Fotografin, die einen gewissen Ted oder Ed Boychuck sucht, der 1916 die „Grossen Brände“, das Matheson Fire, überlebt hat, kommt ins Camp. Als dann noch eine Frau in ihren Achtzigern dazustösst, ist das Leben der verschworenen Gemeinschaft plötzlich ganz anders…
Erster Eindruck: Auf dem Cover des Schutzumschlages ein ausdrucksstarkes Gesicht – das gefällt mir (auch wenn ich grundsätzlich keine Schutzumschläge mag).
Dies war mein zweites Buch der Autorin, nach „Niemals ohne sie“. Jenes erste Buch hat mir leider viel Mühe bereitet, daher habe ich auch lange gewartet, bis ich zum vorliegenden Buch gegriffen habe. Und wie war es nun für mich? Hm… leider erneut schwierig.
Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Die drei alten Männer sind Ted, ein gebrochener Mann; Charlie, ein Naturbursche; Tom, ein Draufgänger. Jeder hat seinen Rückzugsort – sie sind zusammen allein. Als Leser:in fragt man sich gleich, was diese Männer wohl erlebt haben, bevor sie aus ihrem alten Leben ausgestiegen sind. Nach und nach lässt sich aus einzelnen Puzzlesteinen ein Bild erkennen, wenn auch ein löchriges. Ihr Bindeglied zur Zivilisation sind Bruno und Steve; letzterer leitet ein kleines Hotel in der Nähe. Was will die Fotografin mit den Informationen zu Boychuck machen? Und wer ist die zarte achtzigjährige Frau?
Die in diesem Buch behandelten Stichworte sind Alter, Selbstbestimmung, Rückzug, Freiheit, aber für mich auch Rücksichtslosigkeit, wenn einer spurlos verschwindet und sein Umfeld unwissend zurücklässt. Was will mir die Autorin mit diesem Buch sagen? Dass es jedem Menschen vergönnt sein sollte, so zu leben und zu sterben wie er mag?
Das Buch heisst im Original „Il pleuvait des oiseaux“ – einmal mehr wäre für mich die Übersetzung des Originaltitels passender gewesen als der nun vorliegende Titel.
Der Schluss der Geschichte war für mich leider unglaubwürdig. Ich kann hier nicht auf Details eingehen, da ich ansonsten spoilern würde. Von mir gibt es leider wiederum nur 2 Sterne – offensichtlich gehöre ich wohl nicht ganz zur Zielgruppe der Autorin, schade. - Rebecca Miller
Pippa Lee
(146)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderPippa Lee ist verheiratet und eine glückliche Mutter. Ihr Leben verläuft geradlinig und als Gastgeberin ist sie sehr beliebt und geschätzt. Ihre Freunde von früher erkennen sie aber kaum wieder, denn es gab keine Party, keine Action die Pippa damals ausgelassen hat. Ist das ihr Glück? Irgendwann stellt sie sich selbst diese Frage und macht sich auf die Suche nach ihren längst vergangenen Träumen und Wünschen und macht sich auf, in ein anderes Leben. Sehr gut geschildert mit viel Wortwitz und Tiefgang.
- Elke Heidenreich
Alte Liebe
(140)Aktuelle Rezension von: Sarita143Dialoge zwischen einen Ehepaar, das schon Jahrzehnte zusammenlebt. Das sich kennt, mal weniger mag und dann wieder zu einander findet.
Das Buch ist kurzweilig und mit vielen Dialogen durchzogen. Es gibt wenig Handlung, aber die Dialoge zwischen den beiden sind toll, voller Gefühl, Sarkasmus, liebevoll, mitreißend. Man erkennt die Vertrautheit, das in- und auswendig kennen nach so vielen Jahren des Zusammenseins.
- Libby Page
Schwimmen mit Rosemary
(225)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinSeit über 60 Jahren schwimmt Rosemary jeden Morgen im Brixtoner Freibad, als sie erfährt, dass es nicht mehr rentabel ist und einer Luxusimmobilie weichen soll. All die schönen Momente ihres Lebens hat sie dort verbracht und verbindet das Freibad auch insbesondere mit ihren Erinnerungen an ihren verstorbenen Ehemann.
Kate ist Journalistin für den Chronicle und erhält den Auftrag, die treueste Schwimmerin des Freibads zu interviewen. Diese stimmt nur zu, wenn Kate selbst den Sprung ins Wasser wagt. Sie lebt bereits seit einiger Zeit in London, kennt jedoch nicht einmal die Mitbewohner in ihrer Wohngemeinschaft und fühlt sich einsam. Sie überwindet sich und findet sogar Gefallen am Schwimmen und freundet sich schnell mit der älteren Dame Rosemary an. Gemeinsam beschließen sie, das Freibad zu retten, initiieren eine Petition und haben bald das gesamte Stadtviertel hinter sich. Während Kate durch ihr Engagement und ihren Erfolg als Journalistin aufblüht, scheinen die Tage des Schwimmbads dennoch gezählt zu sein, was Rosemary schmerzlich trifft.
Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Frauen geschildert, wobei sie sich immer wieder in Erinnerungen verlieren, Kate an ihre Schwester Erin, zu der sie nicht ehrlich ist und Rosemary an ihr Leben mit ihrem Ehemann, in dem das Freibad eine wesentliche Rolle spielte. Durch die gemeinsame Kampagne zur Rettung des Stadtteilbads werden sie zu Freundinnen und erhalten bei ihren Aktionen Unterstützung Nachbarn, Bekannten und immer mehr Menschen, die auf die traurige Schließung des Freibads aufmerksam gemacht werden.
Durch die Erinnerungen lernt man beide Hauptfiguren besser kennen, begreift, was Rosemary das Freibad bedeutet und kann nachvollziehen, wie Kate aus ihrer Routine ausbricht und sie durch eine Aufgabe, die ihr wichtig wird und die ihr Selbstvertrauen gibt, ihre Ängste und Panikattacken zurückdrängen kann.
Das Freibad ist mehr als nur ein Ort für ein Hobby oder ein Sommervergnügen. Es ist ein Symbol für Heimat und Nostalgie, für Gemeinschaft, Geborgenheit und Zusammenhalt. Für Rosemary steht es für ihre unsterbliche Liebe zu ihrem Mann und Kate lernt dort nicht nur wieder zu schwimmen, sondern auch zu leben.
"Im Freibad" ist eine warmherzige Geschichte mit liebenswerten Charakteren, eine Geschichte über eine generationenübergreifende Freundschaft, über Liebe und die Hoffnung, gemeinsam etwas bewirken zu können und gegen Gentrifizierung, soziale Benachteiligung, Abschottung, Verdrängung und Ignoranz vorzugehen. Es ist ein empathisch geschriebener, Trost spendender Wohlfühlroman für Herz und Seele.
- Thommie Bayer
Vier Arten, die Liebe zu vergessen
(84)Aktuelle Rezension von: Christian_WoehlThommie Bayer ist, und das habe scheinbar viel zu lange übersehen, einer der besten deutschen Erzähler der Gegenwart und deshalb habe ich auch begonnen, nach und nach alles von ihm zu verschlingen. Bislang steht "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" an der Spitze.
Einzig der Titel ist vielleicht ein wenig irreführend. Ein Sachbuch erwartet man zwar aufgrund des Autors ohnehin nicht, aber die Handlung ist auch gar nicht so sehr auf das Beleuchten vier gescheiterter Liebesbeziehungen ausgelegt. Und das wiederum ist durchaus positiv. Denn sie kann vor diesem Hintergrund einerseits durch und durch romantisch bleiben, ohne andererseits jemals überladen oder gar kitschig zu werden.
"Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ist sowohl ein spannender - und dabei sehr ambivalenter und nie ausnahmslos sentimentaler - Blick zurück in die Schulzeit von vier einst unzertrennlichen Freunden, als auch ein Aufeinanderprallen von vier in der Folge vollkommen unterschiedlichen Entwicklungsverläufen, welches manchmal sehr erkenntnisreich und manchmal auch bloß wahnsinnig ernüchternd ist. Diese Authentizität bewahrt sich der Roman über seine gesamte Länge.
Wenn er auch eigentlich eher eine Erzählung ist, wie Bayer es über all seine Romane selbst sagt. Denn auch wenn kein Ich-Erzähler eingesetzt wird, so ist doch die gesamte Handlung latent aus der Sicht von Michael, einem der vier Freunde erzählt. Dass er - als hoffnungslos romantischer, schüchterner Einzelgänger - dabei das eine oder andere sympathische Klischee bedient, ist angesichts seiner dennoch komplexen Persönlichkeit und Lebensgeschichte nicht weiter zu bemängeln. Es gibt einfach unzählige Gelegenheiten, mit Michael, der guten Seele des Romans und vor allem auch des Freundeskreises, zu leiden und sich zu freuen.
Umrahmt wird die gesamte Handlung vom positivsten (am Anfang) und vom negativsten (am Ende) Aspekt. Da Letzterer allerdings den leider viel zu überladenen und hektisch abrundenden Epilog meint, bin ich geneigt, ihn bei der Bewertung außen vor zu lassen. Schließlich endet die Erzählung streng genommen vorher. Wer ihn, wie die meisten, dennoch liest, wird sich vielleicht ein wenig ärgern, dass er einfach zu viel zu wollen scheint.
Der mit Abstand schönste Ausschnitt dagegen ist gleichzeitig der Grund für das Wiedersehen der vier alten Freunde: die Beerdigung ihrer ehemaligen Lehrerin zu Beginn, welche mich - und das ist bemerkenswert - zu Tränen gerührt hat. Nicht, weil sie so unendlich traurig war - das allein wäre sicherlich schon schwierig genug. Sondern, weil sie es vermag, dem Leser ein zufriedenes Lächeln unter die Tränen zu mischen - und das ist hier die wahre Kunst. Wer zur besagten Szene keinen so rechten Zugang zu bekommen vermag, sollte sich das zitierte Lied "The Parting Glass" in einer A-Capella-Version wie im Buch beschrieben anhören. Die Szenerie wird vermutlich wie von selbst vor dem geistigen Auge erscheinen.
Fazit: "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ist gleichzeitig tieftraurig und wahnsinnig fröhlich. Es ist hoffnungslos romantisch aber niemals kitschig. Es ist eines der besten Werke von Thommie Bayer, das ich jederzeit wieder lesen würde. - Harper Lee
Wer die Nachtigall stört ...
(39)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTInhalt
Die friedliche Kondheit von Scout und ihrem Bruder Jem wird gestört, als ihr Vater, ein Anwalt, einen neuen Fall übernimmt. Atticus vertritt einen Schwarzen, der beschuldigt wird, ein weißes Mädchen vergewaltigt zu haben. Obwohl Atticus selbst weiß ist, setzt er sich für den Schwarzen ein. Er ahnt nicht, dass er dadurch auch seine Kinder in Gefahr bringt. Denn die weiße Bevölkerung ist über Atticus' Verhalten empört...
Bewertung
"Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee ist ein zeitloser Klassiner, den jeder einmal gelesen bzw. gehört haben sollte. Der Roman zeigt deutlich die Vorurteile auf, die in den 1930er Jahren herrschten und die es auch heute noch gibt. Allerdings zeigt sich in der Geschichte, dass auch Scout und Jem nicht ganz vorurteilsfrei sind. So glauben sie ohne mehr zu wissen die Gerüchte über einen Nachbarn, nur um später zu merken, dass alles ganz anders ist. "Wer ist Nachtigall stört" zeigt aber auch auf, wie schwer es ist, gegen Vorurteile anzukämpfen und warum manche den Kampf lieber aufgeben...
- Chris Kraus.
I love Dick
(13)Aktuelle Rezension von: UtaJungIch bin hässlich, niemand bemerkt mich, ich bin nichts wert, meine Kunst ist minderwertig und interessiert niemanden.
Im Wesentlichen stellt sich Chris Kraus in ihrem autobiographischen Roman I love Dick so dem Leser dar. Wer hier eine Liebesgeschichte oder eine Art von Obsession erwartet (Dick bedeutet sowohl den Männernamen als auch Penis), wird sich in die Irre geführt sehen.
Um was geht es? Chris Kraus (39; Filmemacherin und Schriftstellerin) und ihr langjähriger Partner Sylvère Lotringer (56; Kulturtheoretiker und Herausgeber) essen mit Dick (Bekannter Sylveres; Kulturwissenschaftler) zu Abend. Chris bildet sich Dicks interessierte Blicke ein. Wie ein Teenager steigert sie sich in eine einseitige behauptete Verliebtheit.
Der erste enttäuschende Schlag, der mich bei der Lektüre traf: Chris berichtet Sylvère haarklein alles, was sie sich da zur Person Dick zusammenfantasiert. Sylvère reagiert im Grunde gelassen, was dieser an sich brisanten Wende jeglichen Reiz nimmt.
Von nun an schreiben sie zusammen Briefe an Dick, die diese eingebildete Verliebtheit zum Inhalt haben. Die Briefe schicken sie nicht ab. (Vorerst.) Chris Kraus kapriziert dieses gedachte Verliebtsein auf einen Mann, den sie nur einige Stunden in ihrem Leben gesehen hat. Sie zerdenkt diese im Grunde nicht empfundenen Gefühle.
Angeregt von den intensiven Gesprächen über Dick haben sie ausnahmsweise wieder Sex zusammen, wofür Sylvère sich brieflich bei Dick bedankt: „Du kannst (...) sogar stolz auf die Heilung sein, die du uns ermöglicht hast. Dafür jedoch, Dick, hättest du in irgendeiner Form Kontakt mit uns aufnehmen müssen...“ (S. 119)
Die Texterei in Richtung Dick löst bei Chris unerschöpfliche Gedankenströme aus:
„Bevor sie Sylvère traf, war sie ein merkwürdiges und einsames Mädchen gewesen, doch nun war sie niemand mehr. (...) Ganz egal, wie viele Filme sie drehte oder wie viele Bücher sie herausgab – solange sie mit Sylvère zusammenlebte, würde sie immer ein Niemand sein, und zwar für alle, auf die es ankam.“ (S. 124)
Mit einem Mal weiß sie sicher, auch Sylvère war nie in sie verliebt (S. 125). Dieser Gedanke impliziert ein Verfügen über Sylvère. Sie denkt, was jemand fühlt, ohne denjenigen zu fragen, wie er es sehe.
Dann trennt sich Chris von Sylvère.
Sie fährt in ihr Haus in Pasadena und denkt dort weiter an Dick. Notiert auf mehr als 200 Seiten ihre Gedanken zu ihrer Beziehung, die ja de facto keine ist.
Die eingebildete Beziehung zu Dick erscheint wie ein Kinderersatz „Chris und Sylvèe hatten keine Kinder, stattdessen drei Abtreibungen...“ (S. 39). Dieses auf sich Fixiertsein lässt Chris im eigenen Gedankensumpf waten und macht sie unsympathisch.
Alles findet nur in ihrem Kopf statt.
Bis sie Dick anruft und ein Treffen mit ihm vereinbart. Es kommt dann auch zum Sex, der nur marginal geschildert wird. Im Anschluss zerredet sie diese körperliche Begegnung. Dick steht dem allen leidenschaftslos gegenüber und schreibt später an Sylvère, dass er es bereue, dieser obsessiven Aufmerksamkeit nur mit verwirrtem Schweigen begegnet zu sein (vgl. S. 290).
Doch Chris braucht Dick als Zuhörer, weil sonst niemand ihr zuhört. „Ich bin vollkommen bedeutungslos.“ (S. 210) Schreibt sie an Dick.
Alles wird rationalisiert, wobei Chris Kraus diese Feststellung schätzungsweise auch wieder rationalisieren würde.
Einerseits vermittelt der Roman anfänglich den Eindruck, hier packe jemand so richtig über sich aus. Andererseits führt das Zerreden (erst mit Sylvère, dann mit Dick), das Analysieren, Einordnen, Rationalisieren jeglicher Regung und jeglichen Gedankens dazu, dass dies alles verdinglicht erscheint und damit uninteressant (für den Leser). Denn ein fühlender und mitfühlender Mensch, der sein Innerstes aufdeckt, ist Chris Kraus in diesem autofiktionalen Roman nicht.
Für ihren Selbsthass [(„... neben der souveränen und glamourösen Rachel (...) fühlte sich Chris wie eine Kakerlake.“ (S. 122)] und ihre beruflichen Misserfolge übernimmt sie nicht die Verantwortung, sondern schiebt dies auf die Verhältnisse und behauptet pauschalisierend, dass dies bei allen Frauen so sei (vgl. S. 231).
The Guardian stellt fest: Das wichtigste Buch des 20. Jahrhunderts über Männer und Frauen“. Fragt sich nur, welche Art Männer und Frauen hier gemeint sind. Denn Chris Kraus scheint sich nicht als eigenständigen, selbständigen, verantwortlichen Menschen zu sehen. „Deinetwegen konnte ich nun daran glauben, trotz allem doch noch jenen neuen Lebenszweck zu finden (...).“ (S. 262)
Was dann wirklich ein wieherndes Lachen hervorruft, ist der Kommentar auf der Rückseite des Buches von Elke Schmitter, Der Spiegel. „Mitreißend schön.“ (entweder ein anderes Buch gelesen oder nichts verstanden...)
- Sanitas Health Forecast
Die Gesundheit der Zukunft – Edition 2020
(6)Aktuelle Rezension von: SchokoladenteddyDieses Buch wurde mir vom Wörterseh Verlag zur Verfügung gestellt - vielen herzlichen Dank!
Darum geht's in »Die Gesundheit der Zukunft - Edition 2020 - Sanitas Health Forecast«:
»Der Sanitas Health Forecast ist die erste Schweizer Publikation, die hinsichtlich unserer Gesundheit einen Blick in die Zukunft wirft. Dabei kommen Schweizerinnen und Schweizer jeder Altersgruppe ebenso zu Wort wie über 60 renommierte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland. Festgehalten von einer unabhängigen Redaktion aus rund 30 namhaften Journalistinnen und Journalisten, finden sich auf über 400 Seiten überraschende Fakten, berührende Geschichten, Reportagen, Portraits und Zukunftsvisionen zu den relevantesten globalen Gesundheitstrends. So werden in über 90 Storys Fragen beantwortet wie: Welche Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern? Wie wird Gesundheit schon bald auf jeden von uns zugeschnitten, und wie werden wir 120 Jahre lang gesund leben? Wie streben Biohacker, Cyborgs und Wissenschaftler nach maximaler Gesundheitsoptimierung, und was bewegt die Schweizer Bevölkerung wirklich? Zudem werden auf leicht nachvollziehbare Art die überraschenden Ergebnisse der ersten Studie zur Gesundheitszukunft der Schweiz präsentiert. Kurz und gut: ein Buch, das in jeden Schweizer Haushalt gehört.«
Verlagstext
Meine Meinung:
Mit über 400 Seiten kommt dieses Sachbuch als echter Wälzer daher. Im ersten Moment wirkt diese hohe Seitenzahl vielleicht etwas abschreckend, aber sobald ich im Buch geblättert habe, revidierte sich dieser Eindruck. Der gut lesbare und verständliche Text wird immer wieder durch Bilder und Grafiken aufgelockert, die Lust machen, sich mit den Themen des Buches zu beschäftigen. Meiner Meinung nach ist das ein grosses Plus des »Sanitas Health Forecast«!
Wie schon angesprochen, werden viele unterschiedliche Themen beleuchtet, wo sicher für jeden etwas dabei ist. Besonders spannend fand ich die Kapitel über die Gesundheit der Geschlechter, wo Frauen und Männer ganz unterschiedlichen Alters zu Wort kommen. Wenn man sich schon ein wenig mit der Gesundheit beschäftigt hat, kennt man wahrscheinlich schon einiges - anderes wiederum war neu für mich. So wusste ich z.B. nicht, dass Frauen bei einem Herzinfarkt andere Symptome zeigen als Männer. Auch die Ergebnisse der durchgeführten Studie waren spannend, weil ich bei einigen Fragen ganz andere Ergebnisse erwartet hätte.
Die Interviews mit verschiedenen Schweizer*innen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen waren für mich beinahe der interessanteste Teil des Buches. Ich mag es, mehr über die Lebensgeschichten von anderen Menschen zu erfahren. Besonders beeindruckt haben mich die Interviews mit den beiden über 100-jährigen Frauen - was sie alles erlebt haben, unglaublich!
Im ganzen Buch wird ein starker Fokus auf das Thema Zukunft, v.a. natürlich im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Gesundheit, gelegt. Ich fand es interessant zu erfahren, was womöglich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten auf uns zukommen wird und wie andere Länder uns teilweise schon voraus sind, was elektronische Patientenakten etc. angeht. Da dieses Thema immer wieder aufgegriffen wird, kommt es teilweise zu Wiederholungen, die mich insgesamt aber nicht gross gestört haben.
Fazit:
Wer sich intensiv und facettenreich mit der eigenen Gesundheit bzw. mit der Gesundheit der Schweiz und anderen Ländern auseinandersetzen möchte, ist mit diesem Buch gut bedient. Auch die aktuelle Corona-Krise erhält einen Platz unter den vielfältigen Themen.
- Ellen Berg
Zur Hölle mit Seniorentellern!
(132)Aktuelle Rezension von: sansolElisabeth ist siebzig und steht voll im Leben. Ein Unfall wird von ihrer Tochter direkt ausgenutzt und ehe Elisabeth eine Chance hat findet sie sich im Seniorenheim auf dem Abstellgleis wieder.
Doch sie gibt nicht auf, lernt ein paar äußerst skurrile Mitbewohner kennen und gemeinsam plant man die Flucht in den Süden. Doch leider fehlt es der Truppe an Geld. Wenn eh schon alles egal ist, ist auch illegal eine Alternative.
Wie von Ellen Berg gewohnt sind die Charaktere herrlich überzogen dargestellt und der Schreibstil locker und unterhaltsam. - Anika Decker
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
(82)Aktuelle Rezension von: Kado'Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben'...Ich mag den Titel, er klingt lustig und das war das Buch stellenweise auch.
Die Autorin Anika Decker schreibt hier über die knapp 50 jährige Nina, geschieden, kleine Wohnung, langweiliger Job, Wechseljahre.
Klingt schlimmer als es ist, auf der anderen Seite sind da zwei erwachsene Kinder die voll im Leben stehen, ihre beste Freundin Zeynep und dann plötzlich noch David...
David ist gut 20 Jahre jünger als Nina und es ist gar nicht mal so einfach damit klar zu kommen. Steht unsere Gesellschaft dieser Konstellation doch immer noch sehr viel kritischer gegenüber als der der älterer Mann mit junger Frau 🙄.
Daher mochte ich die Thematik sehr gerne und die Handlungsstränge über Ninas Familie waren ebenfalls nett zu lesen.
Auch wenn ich mir bei Ihrer Schwester Lena gedacht habe das Einzelkind sein gar nicht so übel ist 😛.
Mit der plötzlichen Metoo Thematik habe ich bei diesem Buch nicht gerechnet und diese hat mich auch im Lesefluss gestört.
Nicht falsch verstehen, ich finde das Thema gut und wichtig, möchte aber gerne selbst entscheiden wann ich darüber lesen möchte.
Ich finde diesen Handlungsstrang hat das Buch nicht gebraucht.
Ich hätte da lieber mehr über David, Nina und ihrer Familie gelesen.
Deshalb von mir nur so eine 50/50 Leseempfehlung.
Der Roman war auf der einen Seite unterhaltsam, aber auf der anderen hatte er für mich so seine Längen. - Adrienne Friedlaender
Ich habe jetzt genau das richtige Alter. Muss nur noch rauskriegen, wofür
(4)Aktuelle Rezension von: gaby2707Ich hatte das Glück Adrienne Friedlaender auf der LitLove 2019 persönlich bei einem Frühstück kennenzulernen. Nach einem sehr interessanten Gespräch habe ich mir sofort dieses Buch gekauft.
Ab der ersten Seite war ich begeistert von diesem humorvoll geschriebenen Buch. Die Autorin gibt hier sehr persönliche Einblicke in ihre derzeitige Lebenssituation und wie es dazu kam. Sie, die nach 2 gescheiterten Ehen und vier Jungs endlich wieder ihr Liebesleben auf Trab bringen will, versucht so einiges um ihren Traummann zu finden und kennenzulernen. Wie die meisten Frauen hadert sie mit ihrem Aussehen (Winkearme, Taille nach vielen Salami-Pizzen usw.) worüber sich die Herren der Schöpfung bei sich selbst so gar keine Gedanken machen.
In 19 Kapiteln erzählt sie von ihrem Weg zu einem Blind Date, vom Ende der Enthaltsamkeit, was sie auf Dating-Plattformen alles erlebt hat; fragt sich, warum wir in der Schule so wenig vom realen Leben lernen; beleuchtet das Scheitern einer Ehe zwischen Wünschen, Wahrheit und Windeleimern; fragt sich und den Leser: Gehen oder Bleiben in einer Ehe; erzählt von ihrem ersten Mal alleine sein an Feiertagen; den Gedanken, die einem kommen, wenn der Ex das erste Mal wieder neu verliebt ist; über Traummänner und wie man ihn schließlich doch noch findet. Für jede Frau sind ja ca. 1000 dieser Männer für jede Frau auf der Erde unterwegs. Um seinen Deckel zu finden muss man nur ganz genau hin schauen.
Mit ganz viel Witz, absolut ehrlich und ungeschönt erzählt sie, wie sie die Zeit nach ihren Scheidungen überlebt hat und heute eigenständig mit ihren Jungs in einem Haus lebt. Wie sie gelernt hat um Hilfe zu bitten und auch Vieles heute selbst erledigen kann. Sie macht Mut nicht in einer Ehe, die keine mehr ist, zu versauern. Das Leben hat neben Männern noch so viel Anderes und Schönes zu bieten.
Ein tolles Buch für Frauen; für Männer, die mehr über Frauen wissen wollen und für die beste Freundin. Ich kann es nur empfehlen.
- Henning Mankell
Der Feind im Schatten
(263)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 592 Seiten
Verlag: dtv (1. Januar 2012)
ISBN-13: 978-3423213349
Originaltitel: Den Orolige Mannen
Übersetzung: Wolfgang Butt
Preis: 13,00 €
Melancholisch und einigermaßen spannend
Inhalt:
Als der Schwiegervater in spe von Kurt Wallanders Tochter Linda spurlos verschwindet, ist es für den Polizisten selbstverständlich, dass er eigene Nachforschungen betreibt, auch wenn der Fall nicht in seine Zuständigkeit fällt. Håkan von Enke ist ein ehemaliger U-Boot-Kommandant. Wallander hat ihn auf der Feier zu seinem 75. Geburtstag kennengelernt. Ganz kurios wird es, als nach Monaten auch noch seine Frau Louise von Enke verschwindet.
Meine Meinung:
Dies ist der letzte Band der Reihe um den Ystader Polizisten Kurt Wallander, der mittlerweile 60 Jahre alt ist und auf ein bewegtes Leben zurückschauen kann. Dies tut er in diesem Kriminalroman auch immer wieder, was unweigerlich eine gewisse Melancholie hervorruft. Dazu kommen gesundheitliche Beschwerden wie Diabetes und sich häufende Gedächtnislücken, die Wallander und seiner Tochter Sorgen machen. Keine Frage, er geht bergab mit Wallander. Abgesehen von den Blackouts ist er geistig aber so fit wie eh und je und klärt am Ende natürlich den Fall auf, auch wenn nicht alle Fragen bis ins Kleinste geklärt werden können.
Mir gefiel auch in diesem Band wieder der unprätentiöse Schreibstil, der einen ganz nah an der Figur Kurt Wallander durchs Geschehen führt. Dessen Gedanken und Gefühle konnte ich dadurch gut nachvollziehen. Die Schlussfolgerungen empfand ich als logisch.
Ein paar Wiederholungen hätte man noch rauskürzen können. Dann wäre die Sache richtig rund gewesen.
★★★★☆
- Siri Hustvedt
Der Sommer ohne Männer
(163)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》EIGENE MEINUNG:
"Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."
Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.
Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.
Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.
Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.
》FAZIT:
Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.