Bücher mit dem Tag "afd"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "afd" gekennzeichnet haben.

50 Bücher

  1. Cover des Buches Leere Herzen (ISBN: 9783442718382)
    Juli Zeh

    Leere Herzen

     (319)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ein sehr gesellschaftskritischer Roman wurde hier erschaffen. Wir lernen das Geschäftsmodell von Britta und Babak kennen und bis ich begriffen hab bzw realisiert habe, ja das machen die bzw das versteht man unter der Brücke, hat ein bisschen gedauert. Während der Geschichte wurde es teilweise spannend und dann das Ende, was mich nicht ganz so glücklich zurück lässt.

    Trotz Ende kann ich das Buch empfehlen!

  2. Cover des Buches Gegen den Hass (ISBN: 9783596522217)
    Carolin Emcke

    Gegen den Hass

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer sich auch nur ein wenig im Internet bewegt, weiß es schon lange: die Menschenfeinde versuchen lautstark, organisiert und hemmungslos ihren Hass als die wahre Meinung des Volkes, die aufrichtige Mehrheitsmeinung zu verkaufen. Dass es diesen rechten bis rechtsextremen Rand in jeder Gesellschaft gibt, ist nichts Neues. Dass diese fanatische Minderheit bis zu 20 Prozent der deutschen Gesellschaft ausmacht, könnte man auch seit Jahren wissen, wenn man die entsprechenden Studien verfolgt hätte. Hier haben die bürgerliche Mitte und die Verteidiger der offenen Gesellschaft schlichtweg zu lange weggeguckt. Die autoritären Charaktere mit ihrer Radfahrermentalität (Erich Fromm), nach oben buckeln und nach unten treten, die preußischen Untertanen, versuchen den Diskurs zu okkupieren und ihre Meinung als mehrheitsfähig in die Mitte der Gesellschaft zu transportieren.

    „Die Sorge erlebt zur Zeit eine erstaunliche Aufwertung. In der Sorge, so die rhetorische Suggestion, artikuliere sich ein berechtigtes Unbehagen, ein Affekt, der politisch ernst genommen und keinesfalls kritisiert werden sollte. Als seien ungefilterte Gefühle per se berechtigt. Als käme unreflektierten Gefühlen eine ganz eigene Legitimität zu.“

    Obsessiver Hass

    Erst mit dem Erstarken von Pegida und AfD wacht die im Konsum erstarrte offene Gesellschaft langsam auf. Erst mit dem Rückfall zahlreicher Deutscher in den völkischen Hass-Habitus schrecken Intellektuelle wie Carolin Emcke oder Harald Welzer auf. Es ist dringend an der Zeit die offene Gesellschaft zu verteidigen und sich klar und deutlich als Mehrheitsgesellschaft gegen den Hass zu positionieren. Emckes Plädoyer trifft den Kern der Debatte, was die Reaktionen der besorgten Bürger (u.a. in Amazon Rezensionen und Kommentaren) eindringlich bestätigen. Der Hass ist obsessiv geworden. Und seit geraumer Zeit werden aus den Worten auch Taten. Was Sarrazin, Pirinçci, Don Alphonso (Rainer Meyer), Höcke und sonstige Protagonisten der Neurechten sprachlich und gedanklich vorbereiten, führen die Hohlköpfe der neuen SA, die Hooligans, Kameradschaften, Freundeskreise und wie sich die rechtsextremen Gewaltaffinen auch nennen mögen, auf den Straßen aus.

    „Den Hass und die Angst schüren nicht zuletzt die, die sich von ihm Gewinn versprechen. Ob die Profiteure der Angst in der Währung der Einschaltquoten denken oder in Wählerstimmen, ob sie mit einschlägigen Titeln Bestseller produzieren oder sich mit griffigen Schlagzeilen Aufmerksamkeit verschaffen – sie alle mögen sich distanzieren von dem sogenannten »Mob« auf der Straße, aber sie wissen ihn ökonomisch für sich zu nutzen.“

    Mehr noch, muss man hinzufügen, sie sind sich in der Sache einig, lediglich die Methoden halten sie für falsch. Es ist diese Allianz der Hetzer mit dem Mob, die das gesellschaftliche Gefüge gefährden und der Menschenfeindlichkeit den Nährboden bieten. Carolin Emcke beginnt „Gegen den Hass“ mit genau solch einer Melange aus Worten und Taten. Clausnitz, wiedermal ein deutscher Ort, nach den überwunden geglaubten 90er Jahren, der zu einem Symbol des Hasses geworden ist.

    „Clausnitz ist nur ein Beispiel für den Hass und die Raster der Wahrnehmung, die ihn vorbereiten und formen, die Menschen unsichtbar und monströs zugleich machen. In Clausnitz traf es einen Bus mit Geflüchteten. In anderen Städten, in anderen Regionen trifft es Menschen mit einer anderen Hautfarbe, einer anderen Sexualität, einem anderen Glauben, einem uneindeutigen Körper, es trifft junge oder alte Frauen, Menschen mit einer Kippa oder einem Kopftuch, Menschen ohne Obdach oder ohne Pass, was immer gerade als Objekt des Hasses zugerichtet wird. Sie werden eingeschüchtert, wie in diesem Fall, oder kriminalisiert, sie werden pathologisiert oder ausgewiesen, angegriffen oder verletzt.“

    Als zweites Beispiel für „Hass und Missachtung“ führt Emcke den institutionellen Rassismus in den USA an. Es ist ein Beispiel, exemplarisch und nicht der Fingerzeig auf andere. Der institutionelle Rassismus ist kein Problem der USA, dort hat er lediglich eine spezifische Geschichte mit einer spezifischen und nicht einfach übertragbaren Ausprägung. Aber die Strukturen des Rassismus, die Missachtung des Lebens, die Menschenfeindlichkeit sind sehr wohl auch bei uns auszumachen.

    Der Mord an Eric Garner und sein Ausruf „This stops today“ ist Warnung, Mahnung und Aufforderung an alle Demokraten sich den Hass entgegenzustellen. Wie Harald Welzer es in „Wir sind die Mehrheit“ schrieb: Die Weimarer Republik scheiterte nicht, weil sie zu viele Feinde hatte, sie scheiterte, weil sie zu wenig Freunde hatte. Ebenso wie Welzer ruft Emcke dem Leser zu: Werdet Freunde der offenen Gesellschaft! Stellt euch gegen den Hass! Wir sind die Mehrheit!

    Der zweite Teil des Buches ist der Versuch den Kern der völkischen Ideologie, wie sie im Rassismus, bei Pegida, AfD und Neurechten gepflegt wird, aufzudecken: Homogen, Natürlich, Rein. Die Dreifaltigkeit der Einfältigkeit. Die Nähe von Neurechten, besorgten Bürgern und Islamisten wird hier besonders deutlich. Die Fundamentalisten sind immer gegen das vermeintlich Unnatürliche, das Unreine, die Biologisierung der eigenen Ideologie, der eigenen Ressentiments. Menschenfeinde sind Menschenfeinde – auch wenn sie es, geblendet von ihrem Hass, nicht erkennen werden.

    Emcke schließt das Buch mit dem dritten Teil, einem Plädoyer für den Pluralismus, die offene Gesellschaft. Hinter allem steht die Mahnung Eric Garners: Es muss heute aufhören! Der Hass muss aufhören.

    Während der erste Teil des Buches im journalistischen Stil geschrieben ist, dominiert im zweiten und dritten Teil ein philosophisch-akademischer Ton. Hierdurch wird meines Erachtens Potenzial verschenkt. Solche Bücher bedürfen einer großen Reichweite. Dass die besorgten Bürger das Buch nicht lesen werden, versteht sich von selbst. Aber die Mehrheitsgesellschaft besteht nicht nur aus Akademikern und Intellektuellen. Das ändert aber natürlich nichts an der Wichtigkeit des Buches und der trefflichen Analyse und Argumentation.

  3. Cover des Buches Links oder rechts? (ISBN: 9783328100751)
    Jakob Augstein

    Links oder rechts?

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Antonia_Salomon
    Das ist schon lange kein Schlagabtausch mehr, sondern das schlaffe Wiederholen von längst Gesagtem, wobei Augstein als rechthaberischer Ideologe zunehmend langweilt.
  4. Cover des Buches Herr Sonneborn geht nach Brüssel (ISBN: 9783462000443)
    Martin Sonneborn

    Herr Sonneborn geht nach Brüssel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: -Leselust-

    Kurzmeinung:

    "Herr Sonneborn geht nach Brüssel" ist ein wirklich unterhaltsames Sachbuch, welches den Leser*innen auf humorvolle Weise näher bringt, wie das europäische Parlament funktioniert und was hinter den Kulissen abläuft. Eines meiner Highlights in diesem Jahr!


    Meine Meinung:

    Ich würde mich als durchaus politikinteressierten Menschen beschreiben. Ich schaue Nachrichten, informiere mich im Internet und versuche, in einem angemessenen Rahmen auf dem Laufenden zu bleiben. Sachbücher über Politik habe ich bisher aber kaum gelesen. Zu trocken, zu staubig und unnötig kompliziert erschienen sie mir meist. Als Zielgruppe kamen mir da immer alte weiße Männer mit Kordjackett mit Lederflicken an den Ellbogen in den Sinn.

    Ganz anders ist es jedoch mit "Herr Sonneborn geht nach Brüssel". Viele werden Martin Sonneborn als Chefredakteur des Satiremagazins "Titanic" kennen. Oder aus Satireformaten im Fernsehen, wie der Heute Show. Da kommen einem Adjektive wie "trocken" oder "staubig" nun wirklich nicht in den Sinn. Sondern sein lockerer, humorvoller, sarkastischer Ton, den man von ihm kennt -und genau so hat er auch dieses Buch geschrieben. Mit viel Humor und jeder Menge bissigen Kommentaren erklärt er den Leser*innen die Hintergründe und Funktionsweise des EU-Parlaments. Klärt auf über die Arbeit in Ausschüssen und Gremien, über Abstimmungen, Lobbypartys und Auslandsreisen. Ich habe durch dieses Buch viel über die EU gelernt. Zum Beispiel darüber, wie Gelder verteilt werden, wie neue Gesetze entstehen, wie die Arbeit der Abgeordneten ganz praktisch aussieht und welchen Einflüssen sie unterliegen. Und auch auf die Absurdität der teils wirklich überbordenden Bürokratie macht Martin Sonneborn mit Hilfe der Satire aufmerksam.

    Die interessanten Informationen und Fakten sind gespickt mit lustigen Anekdoten und solchen, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Es hat mich ziemlich schockiert, wie viel Korruption, Absprachen und Einflussnahme etc es im EU-Parlament gibt. Dieses Buch ist dann eben doch nicht nur zum Lachen, sondern hat mich teilweise auch echt wütend und fassungslos gemacht. Sonneborn versteht es großartig, mit satirischen Mittel auf absurde bürokratische Regeln oder politische Missstände aufmerksam zu machen.

    Teilweise konnte ich seinen Humor zwar nicht teilen und sehe einige Passagen auch wirklich kritisch, z.B. seine Reproduktion von von Sexismus und Rassismus. Das ist einfach etwas, was ich auch für satirische Zwecke nicht ok finde und ich nicht drüber lachen kann. Aber insgesamt fand ich seine Aktionen gut und denke, dieses Buch ist sehr gut geeignet, um den "normalen Bürger*innen" auf sehr unterhaltsame Art und Weise Politik und die Funktionsweise demokratischer Prozesse näherzubringen.


    Fazit:

    "Herr Sonneborn geht nach Brüssel" ist ein sehr informatives und gleichzeitig unterhaltsames Buch über Europapolitik –von Abstimmungen im Parlament über Geschäftsreisen bis hin zu Geschichten aus dem Hinterstübchen und den Einfluss von Lobbyismus und Korruption. Martin Sonneborn zeigt mit satirischen Mitteln die Absurdität der überbordenden Bürokratie auf, aber macht gleichzeitig deutlich, warum sich diese EU trotzdem lohnt.

    Eine Empfehlung für alle, die sich für europäische Politik interessieren. Und eigentlich auch für alle, die das eigentlich nicht so sehr tun, sich aber gern unterhalten lassen.


  5. Cover des Buches Deutschland rechts außen (ISBN: 9783492061704)
  6. Cover des Buches Endland (ISBN: 9783423626989)
    Martin Schäuble

    Endland

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Readingfreak_05

    Deutschland ist eingeschlossenn von einer Mauer. Die Schulpflicht und gesetzliche Arbeitslosenhilfe sind abgeschafft und konservative Rollenbilder werden gefördert. Flüchtlinge heißen nicht mehr Flüchtlinge sonder Invasoren. Der Euro wurde gegen die Mark eingetauscht und zu Europa gehört Deutschland auch nicht mehr. 

    Obwohl viele Punkte in Martin Schäubles Dystopie "Endland" an die NS-Zeit erinnern, befinden wir uns in der Zukunft. Die Regierung wird von der rechtsextremen Partei NA (Nationale Alternative) dominiert. 

    Die Protagonisten sind der junge Soldat Anton aus Deutschland, der überzeugt von den Ideen der NA sein Land verteidigt, sein Freund Noah, der die Ideale der NA sehr viel kritischer sieht und immer wieder versucht Antons Augen zu öffnen. Die dritte Protagonistin ist Fana. Wegen der vom Klimawandel ausgelösten Hungersnot flüchtet sie aus Äthiopien nach Deutschland, um sich dort eine Zukunft auzubauen und Medizien zu studieren.

    Als Anton in einem Geheimauftraug als Flüchtling nach Deutschland einreisen soll, trifft er Fana und nach und nach beginnt er zu sehen, was sie ganze zeit direkt vor seiner nase war. Er und Fana werden Freunde und bald steht Anton vor der größten Entscheidung seines Lebens: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde und ein freies Leben.

    Während Anton und Fana im letzten Flüchtlingslager deutschlands festsitzen, muss Noah untertauchen, nachdem er geheime Informationen der NA an die Öffentlichkeit weitergegeben hatte. 

    Werden es die drei, die unterschiedlicher nicht sein könnten schaffen die rechtspopulistische deutsche gesellschaft zu "besiegen"?

    Martin Schäuble greift aktuelle Themen sehr gut auf und führt einem immer wieder die Realität vor die Augen. Er schreibt in einem unkomplizierten und gradlinigen Schreibstil und verzichtet auf lange Schachtelsätze. Er schreibt abwechselnd aus der Perspektive von Anton, Fana und Noah, wodurch man sich gut in die drei hineinversetzen kann.

    Der Roman ist außerdem sehr gut recherchiert und man hat beim lesen immer ein sehr klares Bild davon wie es am Handlungsort gerade aussieht.

    Ein sehr fesselnder Roman, den man gar nicht mehr weglegen kann, wenn man einmal angefangen hat. Sehr geeignet für Jugendliche ab ca.12 jahren aber auch für Erwachsene ein toller Roman. 

    Eine klare Leseempfehlung von mir!

  7. Cover des Buches Der innere Stammtisch (ISBN: 9783498001193)
  8. Cover des Buches Desintegriert euch! (ISBN: 9783442719143)
    Max Czollek

    Desintegriert euch!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein tiefschürfendes Buch über die deutsche Schande, wirklich allen ans Herz gelegt. Sehr inhaltsschwer, so daß man nur langsam und mit Bedacht lesen kann. An die Walser-Rede konnte ich mich noch erinnern, sein Buch "Tod eines Kritikers" hätte vielleicht auch Erwähnung in diesem Appell finden können.

  9. Cover des Buches Gauland (ISBN: 9783406727108)
  10. Cover des Buches Ostbewusstsein (ISBN: 9783492061872)
    Valerie Schönian

    Ostbewusstsein

     (5)
    Aktuelle Rezension von: crazy_kaktus

    Interessante Sichtweise, die die Autorin vertritt. Sie versucht auch möglichst breit an das Thema heranzugehen. Es handelt sich aber doch um ein persönlich geprägtes Buch und das sollte man vorher wissen. Der Schreibstil ist sehr gut und man merkt das hier eine Journalistin der Zeit am Werk ist. Kann es empfehlen, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten.

  11. Cover des Buches Eure Dummheit kotzt mich an (ISBN: 9783423261364)
    Rayk Anders

    Eure Dummheit kotzt mich an

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Verschwörungstheorien, Fake-News, Propaganda, Lügen und Populismus sind zurzeit allgegenwärtig. In jeder Familie gibt es einen, der beim Gespräch irgendeinen politischen Bullshit von sich gibt. Das war doch schon immer so, raunt es von denjenigen, die dem Bullshit anhängen. Klar, gab es schon immer den Onkel oder Opa, der mit reaktionären Meinungen auftrump(f)te. Und doch hat sich sowohl das Niveau als auch die Masse solcher Äußerungen drastisch erhöht.

    Rayk Anders, Journalist aus Berlin, kämpft schon seit Jahren gegen die Windmühlen der Unbelehrbaren. Auf Youtube betreibt er seinen Kanal „Armes Deutschland“. Es ist der Spagat zwischen Aufklärung über den Bullshit, der in Diskussionen und vor allem im Internet verbreitet wird und dem Versuch sich über eben diesen lustig zu machen. Das klappt nicht immer, aber Humor ist bei solch ernsten Themen eben auch fragil. Und angesichts des teils wirklich dümmlichen Diskurses, ist es manchmal auch ganz dringlich vonnöten, diesen Unsinn einfach als solchen zu deklarieren und sich darüber zu amüsieren.

    Für das ZDF hat Rayk Anders die Reportage „Verschwörungstheorien – Leben im Wahn“ gedreht. Und mit „Eure Dummheit kotzt mich an. Wie Bullshit unser Land vergiftet.“ Legt er ein Buch vor, dass einige wichtige Themen des gegenwärtigen Diskurses aufgreift. Er versucht mit Fakten zu entgegnen und die Dummheit von Verschwörungstheorien und Fake-News aufzuzeigen. Die AfD mag Rayk Anders deswegen auch nicht. Der Medienpolitische Sprecher der AfD Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz bezeichnete seine Youtube-Sendungen als „extrem linkes Propaganda-Programm, in welchem das bürgerliche Lager in einer widerlichen Art und Weise diffamiert wird.“ Alles richtig gemacht Rayk, würde ich mal sagen.

    In seinem Buch macht er einen wilden Ritt durch die verschiedenen Bereiche. Von Ernährungslügen wie „Bio ist nur Abzocke“, der Energiewende „Der Automausstieg war ein Fehler“, der rechtsradikalen Propaganda der „Invasion der Flüchtlinge“ aka „Umvolkung“ aka „Migrationswaffe“ aka „Rapefugees“, dem allgegenwärtigen Klassiker der „Lügenpresse“, der „Impflüge“ und dem „Versagen der Demokratie“. All den Ausführungen liegt das wohl von vielen schon gedachte „ich kann es alles nicht mehr hören. Es reicht mir.“ zugrunde. Und Rayk Anders trifft auch den Kern dieser ganzen Debatten: „Menschen wollen sich nicht informieren, sondern empören.“ Darauf läuft es am Ende hinaus. Ein Großteil der sogenannten alternativen Medien machen nichts anderes als Empörungsmanagement zu betreiben. Geld verdienen mit Populismus, Wut und Hass.

    Rayk Anders „Eure Dummheit kotzt mich an.“ ist uneingeschränkt empfehlenswert. Zahllose wichtige Informationen, Gedankengänge, Hinweise und Diskussionsbeträge hält das Buch bereit. Der Stil richtet sich deutlich an ein jüngeres Publikum, eben an die Generation Youtube. Insofern ist es auch ein Buch zur Politisierung und zum Medienkompetenztraining. Wobei letzteres vor allem ältere Semester dringend nötig zu haben scheinen.

    Man kann Rayk Anders sicherlich vorwerfen, mit seinem Ton erreiche er gar nicht diejenigen, die das Buch am dringendsten nötig hätten. Klar. Natürlich nicht. Aber auch bei einem anderen Ton: „Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen“ und ähnlichem Bullshit, würde man die „besorgten Bürger“ nicht erreichen. Denn es geht nie um Tatsachen. Es geht um Empörung! Insofern geht das schon in Ordnung, auch wenn damit vielleicht nur die eigene Peergroup erreicht wird. Seis drum, wenigstens die wird erreicht. Und angesichts der Tatsache, dass das Buch auch aus sozialwissenschaftlicher Perspektive einige Volltreffer enthält, kann man sich nur freuen, dass solche Thesen eine breitere Aufmerksamkeit erlangen. Schließlich ist es dringend geboten, sich dem Populismus entgegen zu stellen.

  12. Cover des Buches Ich versteh die Welt nicht mehr (ISBN: 9783492314275)
    Jennifer Sieglar

    Ich versteh die Welt nicht mehr

     (7)
    Aktuelle Rezension von: theophilia

    Liebe Leser, heute möchte ich Euch das Buch „Ich versteht die Welt nicht mehr“ von Tim Schreder und Jennifer Sieglar vorstellen. Auf dieses Buch bin ich aufgrund einer Empfehlung vom Piper Verlag gestoßen.

    Inhalt:
    Der Islamische Staat verbreitet weltweit Angst und Terror, in den USA wird ein Außenseiter zum Präsident gewählt, aus der Türkei vernimmt man ständig neue Schreckensmeldungen über Präsident Erdoğan und hierzulande wird die AfD stetig populärer – die Welt der Nachrichten dreht sich immer schneller, dabei sind viele Themen ohne fundiertes Hintergrundwissen kaum zu verstehen. Zugleich konsumieren viele Menschen diese Meldungen vor allem bruchstückhaft über die sozialen Medien. Hier setzt »Ich versteh die Welt nicht mehr« an und bietet auf verständliche und unterhaltsame Art Hintergründe zu den wichtigsten Nachrichtenthemen unserer Zeit.

    Meine Meinung:
    Das Cover des Buches ist in Himmelblau gehalten. Vielleicht soll es die Draufsicht vom Weltall darstellen. In der Länderkarte stecken Fähnchen mit den jeweiligen Brennpunkten die im Buch erklärt werden.

    Das Buch „Ich verteh die Welt nicht mehr“ wurde von Tim Schreder und Jennifer Sieglar als Klappenbroschur im Piper Verlag aufgelegt. in den Klappen sind auf einer Landkarte die Punkte der Erde zu sehen, von welchem in dem Buch die Berichte sind. In der hinteren Klappe sind Tim und Jenni bei der Arbeit zu sehen. Beide sind u.a. als Moderatoren der Kindersendung Logo bei Kika bekannt.

    Das Buch hat neben einem Vorwort, Dankesteil und Buchempfehlung 33 kleine Kapitel mit unterschiedlichen Brennpunkten der Erde. Das Buch kann auch als kleines Einführungslexikon zur aktuellen Weltpolitik gesehen werden. Nach der Kapitelüberschrift kommt eine kurze Einleitung farblich hinterlegt.

    Die Schrift ist in 2mm Standardschrift als reines Textsachbuch gedruckt. Nur zur Einleitung eines Kapitels ist ein Globus aufgedruckt mit einer Fahne, welche in dem Teil der Erde steckt, welches gerade besprochen wird. Vielleicht hätte eine etwas größere Landkarte als optische Orientierung neben der großen Weltkarte am Anfang des Buches zur näheren Orientierung verholfen.

    Das Buch kann wie ein kleines Lexikon verwendet werden. Jedes Kapitel lässt sich unabhängig vom anderen lesen und keines baut auf dem anderen auf.

    Tim und Jenni kenne ich von den Logonachrichten. Dort werden die Tagesnachrichten so für Kinder erklärt, dass sie verstehbar sind. Daher bin ich mit der Erwartung an das Buch gegangen, dass dies in einer einfachen Sprache gehalten ist. Doch bei näherem Durchlesen wurde mir schnell klar das das Buch für Teenager bzw. junge Erwachsene gedacht ist. Aber auch Senioren und Eltern von Kindern, die Tim und Jenni aus Logo kennen, sind mit diesem Buch angesprochen.

    Das Buch setzt einen etwas weiteren Sprachwortschatz voraus wie Logo Kindernachrichten. Ist aber im Prinzip genauso gut verständlich und tiefgründig geschrieben. Einige Themen z.B. Mord und Vertreibung sind für jüngere Kinder nicht so geeignet genauer auszuführen. Aber auch Eltern und Senioren sind

    Was ich aus dem Buch lernen konnte
    Es ist nicht aussichtlos die politische Weltlage zu verstehen. Hier ist ein Buch, das dem oftmals überforderten Nachrichtenseher Klarheit in die tägliche Nachrichtenflut an Hintergrundwissen bringt. Die 33 Weltbrennpunkte werden von Anbeginn der Entstehung zeitgeschichtlich fortlaufend dargestellt.

    Das Buch macht Mut sich weiter mit der Weltgeschichte auseinanderzusetzen. Erste Anfänge sind hier gelegt und der Nachrichtenseher kann sein hier erworbenes Wissen Tag für Tag selber vertiefen.

    Dank an Tim Schreder und Jennifer Sieglar für die ausführliche Recherche zu den aktuell brisanten Tagesthemen. Es ist zu erlesen wie viel Zeit und Mühe sie in ihr Buch investiert haben.

    Tim Schreder und Jennifer Sieglar durfte ich im Rahmen der Buchvorstellung auf der Frankfurter Buchmesse 2017 kennenlernen. Es hat mich gefreut sie genauso authentisch bei der Buchbesprechung zu erleben, wie ich Euch von Logo her kenne: jugendlich, kommunikativ und frisch aber trotzdem mit allem Ernst bei der Sache. Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt das Buch zu signieren. Hoffe, dass ihr noch lange die Jugendlichkeit bewahren könnt, um Logo Nachrichten den Kindern zu Präsentieren.

    Fazit:
    Das Buch kann ich für jeden Empfehlen, der sich an der Weltgeschichte interessiert. Ein Muss für jeden der Tagesnachrichten besser verstehen will.

    Autor:

    Tim Schreder
    Tim Schreder, geboren 1991, moderiert seit 2010 logo! und ist als Reporter für das ZDF weltweit im Einsatz. Er berichtete u.a. von den US-Präsidentschaftswahlen und der Fußball-WM in Brasilien. Für seine Reportage zur Flüchtlingskrise wurde er 2016 für den Grimme-Preis nominiert.

    Jennifer Sieglar
    Jennifer Sieglar, Jahrgang 1983, absolvierte ein Volontariat beim Hessischen Rundfunk, wo sie derzeit Moderatorin für die Hessenschau ist. Seit 2008 ist sie für die ZDF-Nachrichtensendung logo! tätig, die sie seit August 2012 moderiert.

  13. Cover des Buches Wer wir sein könnten (ISBN: 9783462054262)
    Robert Habeck

    Wer wir sein könnten

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Kleeblatt2804

    Das kleine Buch passt perfekt in die Handtasche und läßt sich einfach lesen. Sehr verständlich geschrieben, ohne dem Leser eine politische Meinung vorzugeben. Robert Habeck erklärt aus eigener Erfahrung, wie aus Weglassen von Worten aus einem Interview eine ganz anderere Aussage entsteht. Es ist wichtig genau zu lesen, zu hinterfragen und in der Diskussion - im Gespräch zu bleiben.

  14. Cover des Buches Volk, Volksgemeinschaft, AfD (ISBN: 9783868543094)
  15. Cover des Buches Turmgold (ISBN: 9783492063227)
    Peter Grandl

    Turmgold

     (54)
    Aktuelle Rezension von: julia_lesewelt

    Turmgold ist der 2. Teil der Turm-Reihe von @peter_grandl und spielt 10 Jahre nach den Ereignissen aus dem 1. Teil.

    Um alles richtig zu verstehen, ist es von Vorteil vorher Turmschatten gelesen zu haben.

    Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, mich in die Geschichte reinzufinden, da viel zwischen den verschiedenen Protagonisten gewechselt wurde. Nach etwa den ersten 100 Seiten hat die Geschichte aber richtig Fahrt aufgenommen und ich war genauso gefesselt davon wie bei den anderen Büchern von Peter Grandl.

    Für einen Politthriller hat sich das Buch sehr leicht und schnell lesen lassen. Alle Protagonisten waren wieder gut ausgearbeitet, mit viel Tiefe.

    Das Buch ist wahnsinnig gut recherchiert. Auch wenn manche Sachen fiktiv sind, sind sie doch erschreckend nah an der Realität.

    Gut gefallen hat mir auch, dass aktuelle Themen, wie der Mord an Walter Lübcke und der Rechtspopulismus der AFD aufgegriffen wurden. Realität und Fiktion gehen fließend ineinander über, sodass eine harmonische Geschichte entstanden ist.

    Auf jeden Fall ein Buch, dass durchaus lesenswert ist.

  16. Cover des Buches Der Nirgendsmann: Partys, Smartphones und Nazis (ISBN: 9781731137838)
    Markus Szaszka

    Der Nirgendsmann: Partys, Smartphones und Nazis

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Katrin87
    "Der Nirgendsmann" von Markus Szaszka erzählt die Geschichte von Jan, der vom kleinen Dörfchen an der Ostsee ohne Job und Perspektive nach Berlin zieht. Dort schreibt als Ghostwriter ohne Fachkenntnisse und mit geschönten Abschlüssen bald Haus- und Diplomarbeiten - für gutes Geld. Der Leser lernt Olli mit Hund kennen und die handysüchtige Anastasia. 
    Begeistert hat mich in diesem Buch die tolle und detailverliebte Schilderung von alltäglichen Szenen, die dem Autor wirklich super gelingt. Der Blick aus dem Fenster, der Barbesuch, der Spaziergang durch Berlin - das alles kann der Leser sehr genau mitverfolgen und durch kleinste Details noch näher miterleben. Auch zwischen den Zeilen kann man viel aus dem Buch mitnehmen.
    Leider hat das Buch für mich keine spannende Geschichte. Es wird aus dem Leben erzählt, aber einen richtigen Höhepunkt konnte ich für mich nicht erkennen. 
  17. Cover des Buches Die Sprache der Neuen Rechten (ISBN: 9783520721013)
  18. Cover des Buches Propaganda 4.0 (ISBN: 9783801206239)
  19. Cover des Buches Die Angstmacher (ISBN: 9783351036867)
  20. Cover des Buches Intellektuelle Rechtsextremisten (ISBN: 9783801206307)
  21. Cover des Buches Als Christ die AfD unterstützen? (ISBN: 9783865069801)
    Andreas Malessa

    Als Christ die AfD unterstützen?

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Mauela

    Christen und AfD, passt das zusammen? Finden Christen, welche die AfD wählen, bei dieser Partei ihre Werte und Ziele am besten vertreten? Und wenn ja, warum?


    Andreas Malessa geht diesen Fragen nach und bietet dem Lesers, aber vorrangig den bibeltreuen Christen,  sachliche  und kompetente Informationen zu den Ansichten und Parteizielen der AfD. Jedoch anders als man denkt. Keinesfalls stürzt er sich mit erhobenem Zeigefinger auf die „bösen christlichen AfD –Wähler“. Nein, er bleibt sachlich und regt den Leser an, selber zu denken und die richtige Konsequenz zu ziehen. Das tut er, indem er zum Beispiel verschiedene Blickwinkel betrachtet, auf die Rolle der Medien und ihre Beeinflussung oder auf die aktuelle Flüchlingskriese und die Überforderung der Ämter eingeht.


    Für mich war das Büchlein mit seinen 110 Seiten informativ, ohne mich (als weniger politisch informierten Menschen) zu überfordern und  hat mich durch seine klaren, aber nie aggressiven oder anklagenden Worte begeistert.


    Wer informiert sein möchte, dem könnte ein Blick in dieses Buch durchaus helfen, etwas klarer zu sehen.

  22. Cover des Buches Die große Regression (ISBN: 9783518072912)
    Heinrich Geiselberger

    Die große Regression

     (3)
    Aktuelle Rezension von: fluffywordsblog
    So ein kleines Buch, so ein großes Vorhaben. Die große Regression betreibt mit seinem kompakten Format und der schlichten Umschlaggstaltung (aber sehr angenehmen Haptik) ein Understatement, denn auf knapp über 300 Seiten finden sich, unter der Herausgeberschaft des Suhrkamp Lektors Heinrich Geiselberger selbst, theoretische Überlegungen 15 bedeutender Autoren, Journalisten und Soziologen zu keinem geringeren Gegenstand als dem Heute, unserer Gegenwart.


    Für das Projekt gewinnen ließen sich unter anderem zwei meiner liebsten Theoretiker, der kürzlich verstorbene Kritiker der Postmoderne, Zygmunt Bauman, sowie die nicht minder kritische Soziologin Eva Illouz. Jene bringt in ihrem Aufsatz den Populismus in ihrem Herkunftsland Israel mit der Entwicklung rund um Trump in den USA in Verbindung. Die sich allerorts verbreitende „reaktionäre Politik“ sei in Israel bereits seit 10 Jahren zu beobachten und ähnele beispielsweise im Bereich des Umgangs mit Einwanderern jenem, den Donald Trump propagiert. Die massivste Kritik Illouz‘ sowie nahezu aller Beitragenden gilt jedoch nicht pomadierten Feindbildern, sondern der Linken selbst. Während sie das Versäumnis aufführt, als jene politische Kraft auch die Stimme der israelischen Arbeiterbewegung zu sein, wertet der Soziologe Wolfgang Streeck das Nicht-Erkennen des Willens der ,,Verdrängten“ weltweit, in die politische Sphäre zurückzukehren, als ein Versagen der eigentlichen Vordenker.

    Hans-Martin Schönherr-Mann stört sich im Deutschlandfunk zwar daran, dass in diesem Buch primär linke Stimmen zu Wort kommen, verkennt damit aber das Ziel des Projekts: Die Linke muss die für ebenjene Vertreter zunächst gänzlich unverständlichen regressiven Entwicklungen in Richtung einzelstaatlicher Abschottung, Neoliberalismus und Populismus aus eigentlich freien und demokratischen Gesellschaften heraus erst einmal verstehen und beim ungestörten Verbleib unter sich verarbeiten, um selbst wieder handlungsfähig zu werden. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass beispielsweise Zygmunt Baumans differenzierte Betrachtung von Migration als ungerichteter Bewegung von etwas weg im Gegensatz zu Im- und Emigration, die er an einen Essay Umberto Ecos anlehnt, von den entscheidenden Personen gehört wird. Denn „in der heutigen Welt kann man zwar die Einwanderung (mit mäßigem Erfolg) zu begrenzen versuchen, die Migration jedoch folgt unabhängig von dem, was wir tun, ihrer eigenen Logik“.

    Die große Regression ist sicherlich kein Lösungsmanual für Probleme dieser Zeit, aber eine längst fällige Bemühung, internationale Debatten in Gang zu bringen, die sich sonst oftmals nur in wissenschaftlichen Elfenbeintürmen abspielen. Der Sammelband wird weltweit in Partnerverlagen publiziert und das Haus Suhrkamp strengt seine geballten Digitalmarketingkräfte an, um den Diskurs auch außerhalb des Buches voran zu treiben; mit eigener Onlinepräsenz und dem Hashtag #greatregression. So ein kleines Buch, so ein großes Vorhaben.

  23. Cover des Buches Viktor hilft (ISBN: 9783552063839)
    Vladimir Vertlib

    Viktor hilft

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Petris
    Ich habe bereits mehrere Romane des Autors gelesen und mag seinen Stil. Die Themen Flucht, Fremdsein, Ankommen, Anpassen,… beschäftigen mich gerade sehr, da war es schnell klar, dass dieser Roman auf meine Leseliste 2018 kommt. Dazu das wunderschöne Cover (mir gefällt einfach alles daran, Farben, Motiv, Schrift, genau das, was mich in Buchhandlungen „anspringt“), definitiv etwas für mich.

    Der einzige Haken, es handelte sich mal wieder um einen (teils) autobigrafischen Roman. Ein Genre, das ich nicht besonders mag, weil ich finde, dass das selten funktioniert. Autobiografische Romane rutschen ganz oft ins Selbstverliebte ab.

    Das konnte ich hier allerdings nicht feststellen. Es verschwimmen die Grenzen zwischen realer Geschichte und Fiktion und ich habe schnell gar nicht mehr versucht zu entscheiden, was, was ist und bin in die Geschichte eingetaucht.

    Viktor, Jude, selber als Kind als Flüchtling nach Österreich gekommen, engagiert sich 2015 in der Flüchtlingshilfe. Die Nachricht einer Jugendfreundin, die ihre Tochter sucht (deren Vater er angeblich ist), bringt sein in ruhigen Bahnen verlaufende Leben durcheinander. Er macht sich auf zur Tochter, die Unterschlupf bei einer AfD Familie in Deutschland gefunden hat und lernt hier die andere Seite der Medaille kennen.

    Mich hat die Geschichte sehr berührt, vor allem die Schilderungen aus dem Flüchtlingslager, oft hatte ich Tränen in den Augen und musste an meine eigenen Erfahrungen hier in Oberösterreich denken. Aber auch wie differenziert er die AfD-Funktionäre, bei denen die angebliche Tochter Aufnahme findet, darstellt, ohne ihr Denken und Handeln zu beschönigen, gefällt mir.

    Ein Roman, der berührt, zum Nachdenken anregt, aber den*die Leser*in immer wieder schmunzeln lässt. Von mir gibt es eine Empfehlung!

  24. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

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