Bücher mit dem Tag "afghanistankrieg"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "afghanistankrieg" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Der Ruf des Kuckucks (ISBN: 9783442383214)
    Robert Galbraith

    Der Ruf des Kuckucks

     (728)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Das Doppelte. Das war das K.o. für Strikes sonst so felsenfestes und unbeugsames, aber durch wiederholte Schicksalsschläge angezähltes Gewissen. Sein innerer Schweinehund hingegen vergnügte sich bereits mit fröhlichen Spekulationen: Ein Monat in Bristows Diensten, und er könnte die Aushilfe und einen Teil der ausstehenden Miete bezahlen. Zwei Monate, und er wäre die dringendsten Schulden los… Drei Monate, und das überzogene Konto wäre so gut wie ausgeglichen… Vier Monate…«

     

    Privatdetektiv Cormoran Strike hat eigentlich Prinzipien und nimmt keine Aufträge an, die er als aussichtslos ansieht. So viel Anstand hat seine finanzielle Situation allerdings schwer erschüttert und der vor ihm sitzende John Bristow ist nicht nur ein reicher Mann, sondern auch felsenfest davon überzeugt, dass seine Schwester, das berühmte Model Lula Landry, nicht wie von der Polizei abschließend festgestellt Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde.

    Strike macht sich also an die Arbeit. Anfangs ist er davon überzeugt, dass die Polizei gründlich ermittelt hat, doch dann stößt er doch auf Ungereimtheiten, interessant und erschreckend zugleich…

     

    Auf das Buch wurde ich aufmerksam, weil ich ein großer Fan der Harry-Potter-Reihe bin und nun mal sehen wollte, wie J.K. Rowling (Robert Galbraith ist ihr Pseudonym) einen Krimi umsetzt. Durchgehend überzeugen konnte sie mich hier leider nicht.

    Trotz der eigentlich sehr interessanten Handlung empfand ich einige Abschnitte als zäh und langatmig. Vielleicht hat es am Umfang gelegen. Frau Rowling ist es gewohnt, sehr viel zu schreiben, aber was bei Harry Potter gut passt, passt nicht automatisch auch auf einen Krimi. Ich lese gern und viel Krimis, mag auch präzise Beschreibungen der Ermittlungsarbeiten, aber hier hätten ein paar Kürzungen dem Buch gutgetan.

     

    Was mich auch nicht so begeisterte, war der Protagonist selbst. Das liegt allerdings daran, dass ich diesen Typ heruntergekommener Ermittler, privat und beruflich verkorkst, nicht so mag. Stimmig und rund beschrieben war sein Charakter allerdings. Und Strikes Aushilfe Robin Ellacott habe ich gleich ins Herz geschlossen. Eine tolle und starke Frau, ohne die er an mehr als einer Stelle aufgeschmissen gewesen wäre.

     

    Abgesehen von diesen Kritikpunkten empfand ich die Handlung als gelungen und gut und schlüssig umgesetzt. Im letzten Drittel kam dazu ordentlich Spannung auf, das hat mir gefallen und mich mit zähen früheren Phasen ein wenig versöhnt. Ich denke, ich werde noch einem weiteren Band der Reihe eine Chance geben.

     

    Fazit: Interessanter Krimi, an einigen Stellen aber ein wenig zäh, so dass er mich nicht durchgehend überzeugen konnte.

  2. Cover des Buches Der Afghane (ISBN: 9783328107262)
    Frederick Forsyth

    Der Afghane

     (56)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
    Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
    Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

    Meine Meinung:
    Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
    Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

    An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

    Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

    Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

    Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

    Fazit:
    Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

  3. Cover des Buches Die Löwen (ISBN: 9783838703497)
    Ken Follett

    Die Löwen

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Moni 3007
    Sie kennen sich aus gemeinsamen Tagen in Paris: die schöne, selbstbewußte Engländerin Jane, ihr französischer Mann Jean-Pierre und der Amerikaner Ellis. Zufällig begegnen sie sich während des Afghanistankrieges im Hindukusch wieder - und verstricken sich in ein unsichtbares Netz aus Stammesfehden, Großmachtinteressen, Intrigen und persönlichen Leidenschaften. Hier hat Ken Follett einen spannenden Thriller verbunden mit einer Liebesgeschichte geschrieben. Allerdings hat er schon bessere Bücher geschrieben. Ich fand zum Beispiel seinen Roman "Die Nadel" weitaus bewegender und mitreißender. .
  4. Cover des Buches Die Company (ISBN: 9783596185924)
    Robert Littell

    Die Company

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Arun
    Klappentext: Robert Littell entfaltet in seiner fesselnden CIA-Saga die Geschichte des US-Geheimdienstes über mehrere Generationen. Jack, Leo und Jewgeni haben zusammen in Yale studiert und sind beste Freunde geworden. Nach dem Examen werden Jack und Leo von der CIA angeworben, Jewgeni, der russische Austauschstudent, kehrt nach Moskau zurück. Und bald auch wieder in die USA, mit falscher Identität. Alle drei kämpfen 45 Jahre lang an den Frontlinien des Kalten Krieges, angefangen mit der legendären Berliner Basis über das Desaster der Schweinebucht bis hin zum sowjetischen Einmarsch in Afghanistan und dem Sturz Gorbatschows ... Ein virtuoses, hoch spannendes Epos über Macht und Moral, Mord und Verrat, Liebe und Verlust.

    Meine Meinung: Ein Buch wie ein Paukenschlag, bisher eines der Besten auch dem Bereich Agenten-Spionage-Verschwörungsthriller das ich gelesen habe.
    Auf 1000 Seiten breitet der Autor ca. 50 Jahre Spionage, Gegenspionage und Politische Ränke aus, auf eine Art und Weise welche auch der Wirklichkeit entnommen sein könnte.
    Die Hauptthemen sind: Berlin der vier Sektoren 1951, der Ungarnaufstand 1956
    der Invasionsversuch auf Kuba - Bahia de Cochinos (Schweinebucht) 1961
    und der Putschversuch in Russland während der Gorbatschow - Regierung 1991
    Was mir besonders zugesagt hat ist das fast jedes politische Ereignis bei dem die USA die Hände im Spiel hatte kurz erwähnt oder angedeutet wird und dabei auf politische Korrektheit nicht immer Wert gelegt wird.
    Alles schön verpackt in eine durchgängig gelungene Saga über Agenten aus verschiedenen Himmelsrichtungen.
    20 Stunden beste Leseunterhaltung von einem der Großmeister dieses Genres.
    Für Freunde des Politthrillers eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
  5. Cover des Buches Entscheidungen (ISBN: 9783455850741)
    Gerhard Schröder

    Entscheidungen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wer Politik verstehen will, muss die Menschen kennen die sie machen. In diesem Buch lernen wir einen davon kennen. Gerhard Schröder beschreibt die Anforderungen denen er sich ausgesetzt sah und wie er sie zu meistern gedachte. Er beschreibt seine Faszination am Gestalten und den Höhepunkt seiner Laufbahn. Für eine „echte“ Biografie fehlt dem Autor schlicht die Distanz zu seiner aktiven Laufbahn, zu oft wird deutlich das er seine Agenda 2010 gern noch persönlich zu Ende gebracht hätte. Die geschichtliche Bewertung seines Lebens wird wohl zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden. Insgesamt kein schlechtes Werk, aber wohl doch eher für Insider geeignet.
  6. Cover des Buches Brennende Kälte (ISBN: 9783462300093)
    Wolfgang Schorlau

    Brennende Kälte

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    Privatermittler Georg Dengler bekommt einen seltsamen Auftrag. Sarah Singer kommt zu ihm und will, dass er ihren Mann findet. 

     

    Dieser ist vor kurzem in einem Supermarkt ausgerastet. Zwar wurde er in die Psychologie eingewiesen, ist jedoch von dort geflüchtet. 

     

    Soldat, psychologisch angeschlagen, auf der Flucht. Dengler nimmt die Ermittlungen auf. 

     

    „Brennende Kälte“ ist der vierte Fall aus der Feder des Autors Wolfgang Schorlau.

     

    Das Buch hört sich spannend an und das Cover ist sehr ansprechend. 

     

    Der Inhalt war jedoch so gar nicht meins. Auf Seite 40 habe ich das Buch beendet. Der Schreibstil ist für mich unmöglich zu lesen. Er ist einfach nervig. Manchen mag es gefallen, dass Sätze nur ein bis zwei Wörter haben. Mich stört es ungemein. 

     

    Hier ein Auszug von Seite 18: 

     

    Da waren die Kassen.

    Endlich.

    Eine war besetzt.

    Nur zwei Kunden standen davor.

    Erleichterung. 

    Das schaffte er.

    Da war er sich sicher.

    Plötzlich blieb er stehen.

     

    Sorry, so etwas ist kein Schreibstil, den ich gerne lese. Es zieht sich durch das gesamte Buch. Dazu kommt, dass ständig nach Sätzen ein neuer Abschnitt gemacht wird. Ich schätze, das Buch ist keine 250 sondern nur 180 Seiten lang, wenn man es mal richtig formatieren würde. 

     

    Dazu kommt, dass Sarah Singer gerade mal drei Seiten da ist und Dengler schon geil auf sie ist. Das muss dann auch echt nicht sein. Zumal sie Dengler bittet, ihren Mann zu finden und nicht, sie flach zu legen. 

     

    Ich hab mir den Rest des Buches dann einfach erspart, da ich auf den ersten Seiten schon anfing, Sätze zu überspringen. Diese lobpreisenden Pressestimmen auf dem Cover kann ich nicht teilen. Vielleicht muss man so einen abgehackten Schreibstil auch mögen, um mit dem Buch klar zu kommen. Meins war es eben nicht, daher der Abbruch und nur 1 Stern von mir. 

     

  7. Cover des Buches Ein Ausflug nach wohin eigentlich keiner will (ISBN: 9783462045369)
    Kurt Krömer

    Ein Ausflug nach wohin eigentlich keiner will

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Buecherseele79
    Ich denke dass dem ein oder anderen Kurt Krömer bekannt ist und mit seiner frechen, direkten Art die auch mal unter die Gürtellinie
    geht kann bestimmt nicht jeder etwas anfangen.
    Ich persönlich mag die Art von Kurt Krömer und somit war ich auch gespannt was er in diesem ersten Buch nun zu berichten hat.
    Denn aussergewöhnlich ist es ja schon dass ein "Komiker" nach Afghanistan reist weil die Bundeswehr in ihren Lagern
    sich einen Auftritt vom ihm wünscht.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig, leicht und Kurt Krömer spart natürlich im ersten Teil nicht mit frechen Sprüchen und seinen
    privaten Ansichten über den Flug, das ganze Hin und Her um nach Afghanistan zu kommen, über die Bundeswehr.
    Denn Herr Krömer hat den Zivildienst sowie den Dienst in der Bundeswehr komplett verweigert, aus welchen Gründen und wie
    es dazu kam erzählt er ganz offen in seinem Buch.

    Vorweg muss gesagt werden- das Buch ist "nur" mit ca. 180 Seiten bestückt, also hier einen grossen Ratgeber oder eine
    halbe Lebensgeschichte was Herr Krömer dort erlebt hat darf man nicht warten.
    Trotzdem zolle ich Herrn Krömer meinen Respekt dass er diese Reise dann gleich 2x angetreten ist, einmal um eben die
    Bundeswehr zu unterhalten und dann nochmals weil er Afghanistan selbst kennenlernen wollte, die Leute, deren Leben unter Terror und Krieg, was hätte man besser machen können, wo bringen die verschiedenen Lager und Stellungen aus dem Ausland
    der Bevölkerung etwas?

    Welche Gefahren dort lauern, auch für die Bundeswehr zeigt Kurt Krömer hier in seinem Buch auf.
    Und umso mehr man liest, umso tiefer man in die Geschichte eintaucht umso mehr merkt man auch wie dieses Land
    Kurt Krömer zu reizen beginnt aber auch wie gewisse Situationen ihm zusetzen.
    Da ist dann erstmal Schluss mit Lustig und das kommt für mich auch sehr persönlich herüber, nichts ist gestellt oder übertrieben,
    weder in der Beschreibung noch mit seinem Humor.

    Das Gespräch gegen Ende des Buches finde ich am interessantesten als Kurt Krömer mit seinem "Fremdenführer" in Afghanistan spricht und von ihm wissen möchte was gut gelaufen ist, wie hat der Terror und der Krieg das Land und die Leute
    verändert, wie leben sie damit, wie gehen sie mit den ständigen Warnungen wegen Selbstmordattentätern um?
    Welche Fehler hat auch das Ausland gemacht?
    Wo hätte man besser, anders ansetzen müssen?

    In meinen Augen scheut Kurt Krömer nicht die Konfrontation und gibt es so von sich wie er die Reise gefühlt und erlebt hat.
    Ein kurzweiliges aber sehr interessantes und bewegendes Leservergnügen mit einem spritzer Humor.
  8. Cover des Buches Tod in der Hasenheide (ISBN: 9783954512959)
    Connie Roters

    Tod in der Hasenheide

     (26)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Auf diesen Krimi, der Auftakt zu einer mir bisher unbekannten Reihe, hatte ich mich gefreut. Nicht nur spielt er in der pulsierenden Hauptstadt Berlin, sondern hat auch ein Thema zum Vordergrund gemacht, das mich – basierend auf eigenen Erfahrungen - sehr interessiert. Es geht in der Geschichte um eine Leiche und die anschließende Jagd auf den Mörder, die schnell eine Verbindung zur Bundeswehr und ihre Afghanistan Einsätze herstellt. Hört sich bis jetzt sehr spannend an und das Thema hat ja auch durchaus Potential. Aber dennoch sprang bei mir der Funke nicht über, was mich bei alle den positiven Rezensionen anderer Leser sehr wunderte. Ich habe dieses Buch beendet, fand es aber sehr trocken und fast schon fad geschrieben. Diese Reihe werde ich nicht weiterverfolgen und kann leider auch nur zwei von fünf möglichen Sternen vergeben.

  9. Cover des Buches Der menschliche Körper (ISBN: 9783499255083)
    Paolo Giordano

    Der menschliche Körper

     (30)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Über Eine Liebe in Prag von Jean-Michel Guenassia habe ich nach meiner Lektüre damals geurteilt: „das klassische enttäuschende Buch, das auf einen weltweiten Bestseller folgt“. Diese Bewertung trifft eins zu eins auch auf Der menschliche Körper zu, das zweite Buch des Erfolgsautors Paolo Giordano, der mit seinem Debüt Die Einsamkeit der Primzahlen viele Leserinnen und Leser (darunter auch mich) begeistert hat. Ich hatte mich darauf gefreut, ein weiteres Werk des Autors zu entdecken, der mich auch mit Schwarz und Silber überzeugen konnte, doch leider konnte mich dieses Buch – das so ganz anders ist als die bisher von ihm bekannten – nicht für sich einnehmen.

    Dabei macht Giordano es prinzipiell richtig, indem er für sein zweites Buch ein Thema wählt, das so gar nicht an den gefeierten Erstling erinnert: den Afghanistankrieg. Giordano schickt eine Gruppe italienischer Soldaten im Rahmen der Nato-Mission in das seit Jahrzehnten umkämpfte Land. Sie sollen afghanische Polizisten ausbilden und die Sicherheit und Stabilität in der Region garantieren. Die Zweifel an diesem Einsatz sind spürbar, die Tage im Lager vergehen zwischen der Hoffnung, es möge endlich etwas passieren, und der Dankbarkeit, am Leben zu sein. Als die Gruppe ihr Lager und die darum errichtete Sicherheitszone verlassen müssen, passiert das unvermeidliche: ein Taliban-Anschlag kostet einigen Soldaten das Leben, die Überlebenden versuchen mit ihrem Trauma zu leben.

    Die erste Hälfte des Buches schildert die Lageratmosphäre und arbeitet die unterschiedlichen Typen heraus, die nun gezwungen sind, zusammenzuarbeiten, ja mehr noch, sich auf Leben und Tod aufeinander zu verlassen. Der Alltag mag authentisch erzählt sein – tatsächlich kann man sich das Lager und die dort herrschende Stimmung gut vorstellen –, leider ist das alles andere als spannend. Handlungsarmut ist das dominierende Merkmal, hinzu gesellt sich mangelnde Tiefe. Was macht dieses Soldatenleben mit der Psyche des Einzelnen? Wie stehen die Männer zur vermeintlichen Friedensmission, die doch im Zweifel mit der Waffe vollzogen werden soll? Solche Fragen, vom Klappentext suggeriert, werden jedoch nicht verhandelt, was auch an der Schablonenhaftigkeit der Figuren liegt: der jungfräuliche Zwanzigjährige, der durch die Armee zum Mann werden will; der pedantische Hauptmann, der der Pflicht dient und sich nur im Doppelleben als Callboy gehen lassen kann; der depressive Militärarzt, der sich selber Medikamente verschreibt; der draufgängerische talentierte Soldat, der bewundert wird, bei dem aber jeder rechnet, dass er die Gruppe in Gefahr bringen wird.

    Erst auf den letzten 160 Seiten des knapp 415 Seiten umfassenden Buches löst die Geschichte teilweise ein, was sie vom Grundaufbau verspricht: Der Anschlag der Taliban fordert seine Opfer und damit sind nicht nur die Toten gemeint. Die Überlebenden müssen sich mit ihrer möglichen Schuld und der Last der Verantwortung auseinandersetzen. Zum ersten Mal stellen sich einige der Männer die Frage, was für Soldaten sie sind und was sie für welche sein sollen. Als Leserin hat man an dieser Stelle aber schon beinah aufgeben; Emotionen und Mitgefühl kommen zudem aufgrund der distanzierten Erzählweise auch in den Szenen größten Schmerzes nicht auf.

    „Ein Buch über Männer, das auch Frauen unbedingt lesen sollten“, urteilte der Stern und ich frage mich tatsächlich, ob das Buch auf Leser anders wirkt als auf Leserinnen. Neben den oben genannten Kritikpunkten hat mich nämlich vor allem die testosteronaufgeladene Atmosphäre zutiefst gestört. Die dauernde Zurschaustellung einer für meine Begriffe toxischen Männlichkeit hat mein generell geringes Lesevergnügen noch weiter geschmälert. Die Chance, gerade diese zur Diskussion zu stellen, und den Roman um die oben genannten Fragen zu erweitern, wurde leider verpasst; vermutlich hätte es aber auch auf diese aufgrund der Oberflächlichkeit des gesamten Romans keine Antwort gegeben. 2 Sterne, keine Leseempfehlung.

  10. Cover des Buches Foxtrott 4 (ISBN: 9783570101308)
    Jonathan Schnitt

    Foxtrott 4

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Little_L94
    Ich sage gleich vorweg, dass ich selber niemals in Afghanistan war oder insgesamt als Soldatin angestellt war, was bedeutet, dass ich den genauen Wahrheitsgehalt oder die Realität beurteilen kann. Für mich als Laie wirkt es aber recht authentisch. Man lernt die Soldaten kennen mit Schnitt unterwegs war, schließt diese in das Herz und lernt die Gefühle der Soldaten zu verstehen.

    Es handelt sich um einen Insider Bericht des Journalisten Schnitt, welcher als Ex-Zivi überhaupt noch nicht bzw. kaum in Berührung mit der Bundeswehr gekommen ist und nun doch sechs Monate lang die Jungs des Foxtrottes 4 begleiten wird. Er erlebt mit seinen "Kamerade" die "guten" und die schlechten Tage, erlebt Kälte, schlaflose Nächte, senkende Hitze, Heimweh, Ängste und auch die Kameradschaft und teilweise Freundschaft der Männer. Bei den Einsätzen handelt es sich um ein Bad der verschiedensten Gefühle und Erlebnisse - dies haben mir auch schon Freunde aus der Bundeswehr bestätigt - und ich finde dies kommt sehr gut und vor allem authentisch rüber. Auch bringt der Autor seine Ansichten über den Einsatz mit ein ohne allzu negativ oder anklagend gegenüber den Soldaten etc. sind.

    Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, welcher sich wirklich mit dem Thema beschäftigen möchte oder muss und sich nicht im Dienst befindet. Wie hilfreich dieses Buch für Bundeswehrangehörige sind, kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich lese es aber immer wieder.
  11. Cover des Buches Kompakt & Visuell Geschichte (ISBN: 9783831031351)
  12. Cover des Buches Idioten Made in Germany (ISBN: 9783426784693)
  13. Cover des Buches Der Afghanistan-Konflikt (2002-2004) (ISBN: 9783895745409)
  14. Cover des Buches Das Haus der fünf Sinne (ISBN: 9783499247156)
    Nadeem Aslam

    Das Haus der fünf Sinne

     (7)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    'Es würde nicht einmal überraschen, wenn die Bäume und Rebstöcke in Afghanistan eines Tages aufhörten zu wachsen, aus lauter Furcht, ihre Wurzeln könnten, sollten sie sich weiter ausbreiten, auf eine in der Nähe vergrabene Landmine stoßen.' Inhalt: Der Engländer Marcus Caldwell lebt in der Nähe der Tora-Bora-Berge in Afghanistan und hat ein bewegtes Leben hinter sich: seine Ehefrau Qatrina wurde von den Taliban gesteinigt, die Tochter Zameen ist tot, der Enkel verschollen. Nun ist er der Gastgeber der Russin Lara, die in Afghanistan Hinweise auf den Verbleib ihres Bruders sucht. Anhand der Geschichte des Arztes Marcus, seiner Familie und Personen in seinem Umfeld schildert der Autor die Geschichte eines Landes, das seit Jahrzehnten keinen Frieden erlebt hat, und erzählt von den zahlreichen Verlusten, die die afghanische Bevölkerung durch anhaltende (Bürger-) Kriege und die Herrschaft der Taliban beklagen muss. Mein Eindruck: Der Einstieg in 'Das Haus der fünf Sinne' ist mir vergleichsweise schwer gefallen. Aufgrund der ständig wechselnden Perspektive und der recht blumigen Sprache musste ich mich erst einlesen und habe auch im weiteren Verlauf immer wieder den roten Faden verloren. Die Schilderungen sind bisweilen brutal, doch führen zu einer intensiven und emotionalen Auseinandersetzung mit dem Land Afghanistan und seiner grausamen Geschichte. Die Protagonisten wurden überzeugend beschrieben, die Geschichte an sich wirkt authentisch und sehr realistisch. Mein Resümee: Ein bewegender Roman über Afghanistan, über das alltägliche Leid und Elend, doch auch über die Kraft, sich gegen ein Regime aufzulehnen und seine Freiheit und Individualität nicht ganz aufzugeben.
  15. Cover des Buches Sprengsatz Afghanistan (ISBN: 9783426781166)
    Christoph R. Hörstel

    Sprengsatz Afghanistan

     (3)
    Aktuelle Rezension von: geraldrusch

    Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn der Autor nicht so eine verdammt traurige Geschichte hätte, die er allen mitzuteilen hat. Natürlich kann man Dinge besser wissen und der einzig wahre Checker auf dem Platz sein, aber das macht man mit wissenschaftlicher, kritischer und bitte auch bescheidener Art. Es ist leicht allen totale Inkompetenz vorzuwerfen, fast so leicht, wie einen reißerischen Titel zu finden. Es geht nämlich sehr wenig um die Bundeswehr. Es geht um böse CIA und große Verschwörung. Um Kenntnisse auf dem Gebiet zu erweitern, kann man dieses Buch aber ruhig mal lesen. 

    Nachdem ich also einen feuchtfröhlichen Tag mit diesem Buch verbrachte, fiel mir auf, dass der Autor krass auf dem Kriegsfuß ist. Irgendwie ist die Medienlandschaft nicht so wie er sie sich vorgestellt hat. Da mache ich mal Wikipedia auf und sieh da. Verschwörungstheoretiker, antisemitische Äußerungen, Holocaust-Leugnung, Nähe zur Hisbollah und zu den Taliban. Ja, lol, der scheint im Game drin zu sein. Ich hab das Buch für 0,50€ gekauft und bin gut unterhalten worden für 7h. Grenzpreis würde ich für dieses Buch zwischen 0,69€ und 0,71€ schätzen.

  16. Cover des Buches Die Marionette (ISBN: 9783426508992)
    Alex Berg

    Die Marionette

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Luc
    Inhalt:

    Katja Rittmer, deutsche Elitesoldatin, gerät mit ihrer Einheit in einen Hinterhalt und überlebt verletzt. Ihren Kamerden ergeht es schlechter. Nichts Ungewöhnliches im staubigen Afghanistan der fundamentalistischen Selbstmordattentäter, der allzeit präsenten Taliban Krieger und marodierenden Stammesfürsten, die gegen Bargeld jeden Fremden, jeden Menschen außerhalb ihrer Familie verkaufen würden, wie ein Stück Vieh.

    Als wären diese fremdländischen Sitten nicht schon schlimm genug, findet Katja Rittmer den Feind im eigenen Land. Die deutsche Rüstungsindustrie und ihr herausragendster Protagonist. Wer sonst sollte den Feind mit derart überlegenen Waffentechnik ausgestattet haben? Eric Mayer, ein inzwischen für den BND arbeitender ehemaliger Mitstreiter der Rittmer, versucht Licht ins Dunkel zu bringen und stößt dabei auf Valerie Weymann. Die Anwältin, bekannt für ihren Gerechtigkeitssinn, beginnt misstrauisch geworden Nachforschungen bei ihrem neuen Auftraggeber anzustellen. Morde geschehen. Schon bald befinden sich Eric und Valerie im Fadenkreuz von Politik und Wirtschaft. Während Katja, von vielen grässlichen Kriegserlebnissen traumatisiert, nur noch eines will: Rache, indem sie den Krieg, der jeden Tag in ihr tobt, in die Heimat trägt.

    Meinung:

    Der Roman „Die Marionette“ hat die Durchschlagskraft eines Stahlmantelgeschosses. Ein sehr handlungsorientiertes Lesevergnügen mit einem erstaunlichem Informationsgehalt, der nachwirkt. Traumatisierte Soldaten, einst von staatlicher Seite losgeschickt, um die Freiheit Deutschlands am Hindukusch zu verteidigen, werden die jungen Männer und Frauen von den verantwortlichen Politikern allein mit Leid und Risiken gelassen. Der Krieg in Afghanistan, inzwischen längst zu einem Treppenwitz in der Geschichte verkommen, weil ungewinnbar und trotz aller Beteuerungen sinnlos, wird bestenfalls in geschäftlicher Hinsicht zu einem Erfolg, dessen Währungen Blut und Gewalt sind. Welche von Marionetten zu erbringen sind, die von Wirtschaftsführern und politisch Verantwortlichen ins Nirwana kaputter Seelen geführt und verbrannt werden.

    Der Roman ist ein blendend herausgearbeiteter Polit-Thriller, sprachlich prägnant, rasant und spannend erzählt, mit fein ausgearbeiteten Figuren, die niemals in ein Gut-Böse Schema gepresst werden, ein wahres Lesevergnügen für Genre Junkies, wobei auch die Liebe nicht zu kurz kommt.

    Hervorzuheben ist die Fähigkeit von Alex Berg gesellschaftliche Probleme im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft in ein Unterhaltungsbuch zu gießen und einen überdurchschnittlichen Pageturner zu kreieren, der Menschen bewegt und zum Nachdenken anregt.
  17. Cover des Buches Andy und Marwa (ISBN: 9783570305430)
    Jürgen Todenhöfer

    Andy und Marwa

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Todenhöfer berichtet über zwei Menschen, die beide nicht unterschiedlicher von ihrer Herkunft her nicht sein könnten, und dennoch gleiche Wünsche und Ziele für sich und ihre Familie haben. Am 7. April 2003 endet ihr bisheriges Leben auf brutalste Weise. Der Autor erzählt uns parallel die Lebensgeschichte der beiden und zitiert zwischendurch immer wieder die zynischen Reden von George W. Bush. Den Forderungen, die Todenhöfer aus dem Ganzen abgeleitet, kann selbstverständlich nur absolut zugestimmt werden, daß diese beachtet werden, muß man aber leider bezweifeln.
  18. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks