Bücher mit dem Tag "afroamerikaner"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "afroamerikaner" gekennzeichnet haben.

133 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Gottes Werk und Teufels Beitrag (ISBN: 9783257600209)
    John Irving

    Gottes Werk und Teufels Beitrag

     (1.018)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Der Roman „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving ist ein moderner Klassiker und spielt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Buch erschien 1990 im Verlag „Diogenes“ und wurde aus dem Amerikanischen von Thomas Lindquist übersetzt. Es umfasst 764 Seiten ohne die Anmerkungen des Autors. Die Anmerkungen lassen darauf schließen, dass das Buch sehr sorgfältig recherchiert wurde. Es handelt vom Waisenhaus „St. Cloud’s“ und einem dort geborenen Waisenjungen. Es war kein gewöhnliches Waisenhaus, in diesem Waisenhaus wurde nämlich sowohl Gottes Werk als auch Teufels Beitrag durchgeführt.


    Die beiden Hauptprotagonisten sind Homer Wells, der in St. Cloud‘s als Waisenjunge geboren und aufgewachsen war, und Dr. Wilbur Larch, der sich dem Waisenhaus als Arzt verschrieben hatte und unter anderem auch Homer auf die Welt brachte. Im Waisenhaus gab es Regeln und Gewohnheiten, die Dr. Larch sehr schätzte. Er dachte, es wäre gut für die Waisenkinder einen geregelten Ablauf zu kennen. Auch er selbst hatte seine eigenen Gewohnheiten, wie zum Beispiel die kurzen Geschichten von St. Cloud‘s zu verfassen oder sich dem Ätherrausch hinzugeben. 

    Die Adoptionsversuche von Homer gingen immer schief, somit gehörte der Junge also lange Jahre zum Waisenhaus und wusste sich dort nützlich zu machen. Dr. Larch übertrug ihm im Laufe der Zeit viele Aufgaben, die im Waisenhaus anfielen. Als Homer älter wurde, erfuhr er, dass die Frauen nicht nur für eine Geburt nach St. Cloud‘s kamen, dafür waren ihre Bäuche noch viel zu klein. In seiner Jugend lernte er alles von Dr. Larch und aus „Gray‘s Anatomy“ über den weiblichen Körper. Homer wurde besser als Dr. Larch es jemals war. 

    Homer lernte im Waisenhaus nicht nur alles über Geburten und Abtreibungen - nein - er lernte auch andere Sachen, die andere Teenager in diesem Alter auch lernen. Aber das lernte er nicht von Dr. Larch, sondern von Melony, einer anderen Waise von St. Cloud‘s. Sie war ungefähr im gleichen Alter wie Homer und war stämmig, ja fast grob gebaut. Und so gab sie sich auch in der Zeit im Waisenhaus. Sie trug eine enorme Wut in sich und konnte diese teilweise nicht kontrollieren. Trotzdem liebte sie Homer „Sonnenstrahl“ Wells und erwartete insgeheim, dass er irgendwann ihr Held werden würde.

    Im Waisenhaus gab es außerdem noch die alten Schwestern, die sich um die Kinder kümmerten. Sie waren liebevoll und fürsorglich und von ihnen bekamen die meisten Kinder ihre Namen. Manche trugen den Namen vorübergehend, andere behielten ihn ihr ganzes Leben.

    In seiner späteren Jugend bekam Homer doch noch eine Chance, einen anderen Teil der Welt kennenzulernen, außerhalb von St. Cloud‘s. Die Trauer um den Weggang von Homer in St. Cloud‘s war riesig, wo er doch dorthin gehörte - nach Ansicht der Schwestern und Dr. Larch.

    Homer wurde bei den Worthingtons aufgenommen und lernte das Apfelleben kennen. Er war nicht als richtige Waise dort, er war nicht adoptiert, er war eine Hilfskraft für die Farm, die im Puppenhaus wohnen durfte. Eine ganze Weile war Homer Wells glücklich und verschwendete nur wenige Gedanken an St. Cloud‘s.

    Er bildete sich eine eigene Meinung zu Gottes Werk und Teufels Beitrag:
    - Ich glaube es ist falsch, aber ich glaube auch, daß es die persönliche Entscheidung jedes einzelnen sein sollte. -

    Erst als es zu einer persönlichen Angelegenheit kommt, wird er diese Meinung noch einmal überdenken.


    Der Schreibstil des Autors ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem am Anfang kommen sehr viele Perspektivenwechsel vor, die mich ein wenig verwirrt haben. Insgesamt ist das Buch flüssig zu lesen und gut gegliedert. Es hat eine gute Mischung aus leichter Lektüre und gehobener Ausdrucksweise.

    Die Charaktere haben alle ihre Eigenheiten und wurden schnell vom Gefühl her zu alten Bekannten. Die Handlungen der Personen passten stets zu ihren Eigenschaften. 

    Der Spannungsbogen war gleichbleibend und nicht unbedingt sehr hoch. Das Buch zeichnet sich eher durch die Botschaften zwischen den Zeilen aus. Es handelt von einem nach wie vor aktuellen Thema und lässt viel Spielraum sich eigene Gedanken zu machen.


    Zum Schluss bleibt nur zu sagen:
    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, aufgrund des kritischen Themas, welches so wunderbar vom Autor aufgegriffen und umgesetzt wurde. 


  3. Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 5051890268310)
    Margaret Mitchell

    Vom Winde verweht

     (756)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler  kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .

  4. Cover des Buches To Kill A Mockingbird (ISBN: 9781784752637)
    Harper Lee

    To Kill A Mockingbird

     (469)
    Aktuelle Rezension von: finjalovesthesea

    Ich habe das Buch gelesen, da es auf meiner „100 Bücher die man gelesen haben muss“ Liste auftaucht. Ich finde es immer schwierig solche „Klassiker“ zu bewerten, denn ich habe das Gefühl, dass ich mit anderen Erwartungen an diese gehe.

    „To kill a mockingbird“ war seid einiger Zeit das erste englische Buch, dass ich gelesen habe, aber ich habe mich schnell an die Sprache gewöhnt.

    Die Geschichte selbst lehrt einen viel über die Gesellschaft, Vorurteile, Rassismus und die Aufrichtigkeit kindlichen Denkens.

    Trotz minimaler Längen wird dieses Werk seinem Ruf gerecht. Ich mochte Scout, Jem, Atticus, Calpurnia und die etwas schrägen Nachbarn. Die Charaktere sind sehr individuell eigentümlich gezeichnet, was mir gut gefallen hat. Die Handlung braucht etwas, bis sie in Fahrt kommt, das tut aber aufgrund des tollen Settings dem Roman keinen Abbruch.

    Insgesamt eine schöne und lehrreiche Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

  5. Cover des Buches Kleine große Schritte (ISBN: 9783328102601)
    Jodi Picoult

    Kleine große Schritte

     (256)
    Aktuelle Rezension von: Nicci1985

    Mit dem 1. Satz dieses Buches konnte ich es kaum mehr aus den Händen legen! Ich wüsste nicht, wann ich zuletzt so ein gutes Buch gelesen habe. Das Thema, der Schreibstil, die Abwechslung, die Spannung, die Vielseitigkeit....unübertrefflich!!

    Die Autorin beschäftigt sich hier sehr kritisch mit dem Thema Rassismus und das gelingt ihr durch die tragische Geschichte der Säuglingsschwester Ruth überaus gut. Richtig gut gefiel mir dabei, dass immer abwechselnd aus Sicht von Ruth, ihrer Anwältin Kennedy und dem Rechtsextremisten Turk erzählt wird, das hat mich sehr positiv überrascht! Man kann auch nicht behaupten, dass die weitere Handlung vorhersehbar wäre, ganz im Gegenteil, es fesselte und überraschte mich bis zum letzten Satz!

    Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht schreiben, ich möchte dieses Buch einfach jedem empfehlen, der gern anspruchsvolle und kritische Literatur liest. Ich würde am Liebsten 10 Sterne dafür vergeben, Jodi Picoult hat sich definitiv in mein Herz geschrieben!

  6. Cover des Buches Der menschliche Makel (ISBN: 9783446262386)
    Philip Roth

    Der menschliche Makel

     (357)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht

    Der Professor Coleman Silk gerät aufgrund eines lächerlichen und völlig unberechtigten Rassismus-Vorwurfs in die Bredouille. Keiner seiner Freunde und Kollegen ergreift für ihn Partei. eEr verlässt schließlich völlig frustiert mit seinem Geheimnis die kleine US-Hochschule. Ein Kollege beginnt die Geschichte aufzuarbeiten. Lesenswert.

  7. Cover des Buches Ein amerikanischer Traum (ISBN: 9783446233676)
    Barack Obama

    Ein amerikanischer Traum

     (82)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    In diesem wunderbaren Buch beschreibt Obama, wie er aufgewachsen ist und man erfährt viel über seine Familie und seine Wurzeln. Da mich dieser Mann und seine private Denkweise schon immer interessiert haben, fand ich das Buch sehr informativ. In meinem Hawaii Urlaub 2022 bin ich ein paar kleinen Spuren, die ich dem Buch entnehmen konnte, gefolgt. Ich muss sagen, seine private Weltansicht gefällt mir und passt zu den Thesen, wie ich die Welt sehe. Ein sympathischer Mann, der sehr gerne noch länger hätte Präsident sein dürfen! Vielleicht wäre uns Trump dann erspart geblieben! 

  8. Cover des Buches Die Jury (ISBN: 9783453417908)
    John Grisham

    Die Jury

     (532)
    Aktuelle Rezension von: Tamara88

    Optik - Cover + Klappentext: Das Cover ist sehr einfach gehalten, nur in schwarz-weiß Tönen. Der Name des Autors prangt unverkennbar in der Mitte, darunter das Genre und erst danach der Titel des Buches. Man sieht in der oberen linken Ecke den Verlagsnamen, mitten im Bild zwei Schachfiguren. Es wirklich schlicht, hat mich aber dennoch neugierig gemacht. Der Klappentext enthält eine aussagekräfte Headline. Alle anderen Sätze sind kurz und knapp gehalten, machen aber definitiv Lust auf mehr. Ich musste es kaufen, denn die Geschichte versprach, interessant zu werden.

    Buchsatz + Schreibstil + Grammatik: Die Kapitel sind nummeriert, Fehler im Text sind kaum zu finden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, spannend und vielleicht etwas kühl gehalten. Für mich hat es aber perfekt zum Genre gepasst und eine düstere Atmosphäre erzeugt. Außerdem ist alles wahnsinnig realistisch beschrieben worden und zieht den Leser so nur noch mehr in den Bann. Die Charaktere sind vielseitig und authentisch, das Setting sehr schön beschrieben und auch die Handlung an sich schlüssig und nachvollziehbar mit Spannung gemacht, auch wenn es mittig etwas langatmiger wurde. Es war ein Genuss, das Buch zu lesen. Aufwühlend, interessant, nachdenklich. Alles in einem.

    Inhalt: Nachdem Carl Lees zehnjährige Tochter von Weißen vergewaltigt und schwerst misshandelt wurde, übt der Schwarze Selbstjustiz, indem er die Täter erschießt. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, ob diese Handlung gerecht war oder nicht und ob er nun dafür bestraft werden soll oder nicht. Ich muss zugeben, den Film nicht zu kennen, aber vom Autor bereits gehört zu haben. Ich konnte also völlig unvoreingenommen in sein Werk einsteigen und bin wirklich überrascht, wie wahnsinnig detailliert, gerade im juristischen Sinne, es ist. Wie realistisch gemacht, wie herzergreifend und gleichzeitig brutal, dass es mir bei einigen Szenen mächtig durch den Magen ging.

    Fazit: Das Buch ist wirklich von einem Meister geschrieben worden und ging mir sofort unter die Haut. Ich konnte mit allen Charakteren wunderbar mitfühlen, als wäre ich live dabei. Wer einen durchweg spannenden Thriller sucht mit einer gruseligen oder nervenaufreibenden Szene nach der anderen, könnte hier jedoch etwas enttäuscht werden, denn zwischendurch war es sehr ruhig. Mich störte es nicht, da es in sich trotzdem stimmig wirkte. Ein Buch mit verdienten fünf Sternen. Gern mehr.

  9. Cover des Buches Underground Railroad (ISBN: 9783596522279)
    Colson Whitehead

    Underground Railroad

     (338)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Schon in meinen frühen erwachsenen Lese-Jahren fühlte ich mich magisch angezogen von Geschichten aus dem amerikanischen Süden zur Zeit der Sklaverei. Allerdings waren es meist Geschichten, die das menschenunwürdige Handeln der weißen privilegierten Schicht gegenüber der „Ware“ Mensch romantisierten und die Perspektive der schwarzen Bevölkerung nich realistisch wiedergaben. Colson Whitehead hat Ihnen in unglaublicher Deutlichkeit eine Stimme gegeben und dafür den Pulitzepreis 2017 erhalten.


    Cora wird zu Beginn des 19. Jahrhunderts in ein Plantagenleben hineingeboren, das brutaler nicht sein könnte. Ihre Mutter ließ sie im Stich, und so ist sie schon als Zehnjährige sich selbst und den brutalen Machenschaften ihres Besitzers ausgeliefert. 

    Ihr gelingt es gemeinsam mit Caesar in Richtung Norden zu flüchten, über die „Underground Railroad“. Dieses Netzwerk wird von den Abolitionisten und ihren Helfern gesponnen, unterhalten und sorgt dafür, dass Entlaufene in den sklavenfreien Norden gelangen. In der Adaption des Autors ist es als unterirdisches Tunnelsystem mit Schienen und entsprechenden Fahrzeugen dargestellt. Das entspricht nicht der realen Vergangenheit dieses Rettungswegs. Es gab ihn aber, und er bestand aus getarnten, Verstecken und hilfsbereiten Menschen, die für die Freiheit anderer ihr Leben riskierten. Auch in diesem Roman begegnen wir immer wieder selbstlosen Mitgliedern der Gesellschaft, die oft teuer genug dafür bezahlen.

    Cora gelangt in verschiedene Staaten, die unterschiedlich mit Sklaverei und Rassengesetzen umgehen. Ihr Fluchtweg ist nicht gerade, sondern mit vielen Widrigkeiten durchzogen. Ein Kopfgeldjäger sorgt dafür für ausreichende Schreckmomente.

    Mit Spannung habe ich Coras Geschichte verfolgt und ihr die Daumen gedrückt . 


    Colson Whitehead spart nicht mit drastischer Schilderung. Die sadistischen Fantasien der weißen Plantagenbesitzer sind ekelerregend. Doch ist es wohl genau so passiert! In North Carolina wählt die Bevölkerung eine besonders widerwärtige Methode der Abschreckung. Und Staaten wie South Carolina, die gemäßigter unterwegs waren, vermitteln nur eine Pseudo Humanität, wenn man zum Beispiel die Szenen im Museum betrachtet.


    Der Plot ist spannend geschrieben, bis zum Ende weiß man nicht, ob Cora ihr Vorhaben gelingt. Die Kapitel sind mit einzelnen Staaten und Figuren betitelt, deren Wege man kreuzt. Dabei springt der Autor auch häufig in den Zeiten, was manchmal etwas verwirrt. 

    Die Vermischung von Fiktion und Realität ist gut gelungen. Ein ums andere Mal wollte ich es jedoch genau wissen. Über das Netzwerk die Underground Railroad, findet man sehr viel mehr im World Wide Web, als über die unterschiedlichen Rassengesetze einzelner Staaten. Dafür muss man englischsprachige Seiten aufsuchen, da selbst auf dem deutschen Wikipedia nur sehr spärliche Informationen zu finden sind. 


    Ein bedrückendes Werk, dass uns einmal mehr zeigt, wozu menschenfähig sind. 

  10. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783312012909)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (337)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    Nach ca. 40 Jahren erschien der weltberühmte Klassiker „Die Farbe Lila“ von Alice Walker in einer neuen Übersetzung, die dem heutigen Bewusstsein sensibler Sprache entspricht und diskriminierende Begriffe umschreibt. Ich kenne die alte Übersetzung nicht, finde jedoch die neue sehr gelungen und überaus lesenwert.

    „Die Farbe Lila“ ist ein Briefroman, in dem die Afroamerikanerin Celie ab ihrem 15. Lebensjahr und über einen Zeitraum von gut 30 Jahren in Briefen, die sie an den Lieben Gott richtet, aus ihrem Leben schreibt. In der zweiten Hälfte kommen noch an Celie gerichtete Briefe ihrer Schwester hinzu. Celies Sprache spiegelt ihren niedrigen Bildungsstand wieder, statt „an einen Mann und dessen Frau“ sagt sie beispielsweise „an einen Mann und dem seine Frau“, den Komparativ bildet sie mit „wie“ statt „als“. Dennoch liest sich der Roman sehr angenehm und besitzt einen sehr eingängigen Sprachrhythmus.

    Die Romanhandlung ist nicht genauer datiert, spielt aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich etwa daran, dass gegen Ende beiläufig der zweite Weltkrieg erwähnt wird. Celies Lebenswelt ist hart, geprägt von patriarchalen Strukturen, Misogynie, Inzest und Gewalt. Frauen werden behandelt wie Ware, ihr Leben zählt nichts, sie sind ihrem Mann auf Leben und Tod ausgeliefert und haben bedingungslos zu gehorchen. Doch im Laufe ihres Lebens begegnet Celie starken Frauen, die – obwohl sie teils hart dafür bezahlen – für ihre Unabhängigkeit kämpfen und sich widersetzen. Diese Frauen setzen auch bei Celie eine Entwicklung in Gang, und insbesondere die Liebe zu Shug Avery hilft ihr, ihre eigene Stärke zu erkennen. Die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen den Frauen untereinander, die trotz wechselnder Familien- und Beziehungskonstellationen zusammenhalten und letztlich mit- und aneinander wachsen, ist ein zentrales Element dieses Romans.

    Auch Rassismus und Diskriminierung spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Suche der afroamerikanischen Bevölkerung nach ihrer Identität. Anhand der Briefe von Celies Schwester wird auch die Missionarsarbeit in Afrika und die Ausbeutung der nativen Bevölkerung durch die Kolonialherren und Plantagenbesitzer thematisiert, die die dort seit Jahrhunderten siedelnden Stämme ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage berauben.

    Ein sehr berührender, nachdenklich stimmender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

  11. Cover des Buches Americanah (ISBN: 9783596521067)
    Chimamanda Ngozi Adichie

    Americanah

     (197)
    Aktuelle Rezension von: Linda_Nicklisch

    Dank meiner Schwester bin ich auf dieses wunderbare Buch aufmerksam geworden. 


    Zwei Jugendliche - Ifemelu und Obinze - begegnen sich in ihrer Heimat Nigeria. Es ist etwas besonderes zwischen den beiden, das spürt man schnell. Dieses Buch ist aber alles andere als eine kitschige Liebesgeschichte. Es ist eher eine Studie über zwei Menschen,  deren Leben sich voneinander wegbewegen, die sich aber trotz allem nie wirklich verlieren.


    Ifemelu bekommt die Chance in den USA zu studieren. Sie muss feststellen, dass es Unterschiede zwischen amerikanischen und nicht amerikanischen Schwarzen gibt. Zunächst beginnt sie auch anzupassen und findet Anschluss und auch eine neue Liebe. Die Beobachtungen die sich macht, schreibt sie in einem Blog auf, der entgegen ihrer Erwartungen extrem erfolgreich wird. Sie findet Arbeit und bleibt viele Jahre in den USA. 

    Aufgrund einer ihr sehr unangenehmen Begebenheit zu Beginn ihres Aufenthalts bricht sie den Kontakt zu Obinze ab.


    Obinze versucht noch lange Ifemelu zu erreichen. Ohne Erfolg. Er geht nach England. Nach Ablauf seines Visums bleibt er noch eine Weile illegal, wird aber irgendwann doch abgeschoben. In Nigeria zurück baut er sich ein Unternehmen auf, wird erfolgreich, heiratet, wird Vater.


    Jahre später kommt Ifemelu zurück und sie treffen wieder aufeinander...


    Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Zwischendrin empfand ich einige Passagen als zäh, aber größtenteils übten vor allem das Leben Ifemelus eine große Faszination auf mich aus. Zudem wurden bei Charaktere so beschrieben,  dass ich sie am Liebsten persönlich kennenlernen wollte. 


    Ein ehrlicher teilweise auch erschütternder Blick auf Migranten und damit auch bei uns hochaktuell. 


    Klare Lesemepfehlung.


  12. Cover des Buches Asche (ISBN: 9783802584909)
    Lori Handeland

    Asche

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Nora4

    Es war ganz okay. Ich muss ehrlich sagen, dass es wohl keine allzu gute Idee war das Buch vor dem Fernseher während der Werbepause zu starten, denn ich bin nie richtig reingekommen und habe mich danach auch nicht mehr bemüht in die Geschichte zu tauchen, dazu kommt die lange Pause zwischen dem Lesen und der Rezension (sie wurde auf Wunsch eines Mitglieds des Aminos noch später geschrieben). Vieles weiss ich dadurch auch gar nicht mehr, denn ich habe die Seiten wirklich nur durchgescannt.

    Das Buch wäre wohl sicher nicht allzu schlecht, wenn ich nur konzentrierter gewesen wäre, aber bildet euch bitte eine eigene Meinung dazu!

    Ich selbst bin nicht ganz so begeistert von der Sache. Wie gesagt, ich bin von Anfang an nicht gerade gut mitgekommen und so ist mir auch nicht viel Positives aufgefallen. Die Geschichte entspricht eigentlich einem Bereich den ich mag: Fantasy mit einigen erotischen Seiten, aber in diesem Genre habe ich definitiv schon besseres gesehen. Wenn es mich trotz schlechtem Start nicht packen kann, ist es einfach nicht so gut.

    Auch Negatives gibt es durch dieses „nicht-viel-Mitbekommen“ nicht viel zu bemerken. Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass der Titel nicht viel aussagt. Es gibt Gestaltwandler in dem Buch, die sich in Tiere verwandeln, aber keinen der sich in einen Phönix verwandelt. Dieser ganze Phönix und Ascheaspekt wird allgemein viel zu wenig aufgegriffen. Sogar in den „GrimmChroniken“ wird der Phönix besser beschrieben und dort ist sie nur eine von vielen Charakteren. Ich hatte wirklich etwas mehr darauf gehofft.

    Wie bereis gesagt, ich habe das Buch zu einem blöden Zeitpunkt gestartet und war so nicht richtig reingekommen und hatte danach auch keine Lust mehr und so ging die Geschichte einfach an mir vorbei. Bildet euch bitte eine eigene Meinung dazu. Ich werde noch Bücher von der Autorin lesen und wenn mir diese gefallen, werde ich dem Ganzen sicher noch eine Chance geben. Von mir reicht es in diesem Falle aber nur für drei Sterne.

    (Die Rezension ist schon um einiges älter (2019), wurde nun aber von meinem Amino Leserunde für diese Seite noch übernommen (und dafür noch leicht angepasst), damit ich sie mit mehr Leuten teilen kann. Weitere ältere Rezensionen werde ich ebenfalls noch teilen). :)

  13. Cover des Buches Dreh dich nicht um (ISBN: 9783365005231)
    Karin Slaughter

    Dreh dich nicht um

     (1.119)
    Aktuelle Rezension von: Demi_Januar05

    Ich sage euch ehrlich- ich habe es vor Jahren gelesen und kann nicht genau erfassen, ob es am Buch oder an mir ( situationsbedingt) liegt.

    Zusammenfassend kann ich aktuell nicht, ich meinte bloss, es hätte mich etwas gelangweilt damals.

    Ich schreibe hier aber morgens um halb fünf den ersten Kommentar überhaupt nach einigen privaten Turbulenzen..

    Von daher: Ich weiss nicht, ob ich mir den Karin Slaughter- Stil zu sehr angewöhnt habe oder ob es mit der momentanen eigenen Verfassung zu tun hat.

    Für mich killt es z.Z. die Anfangsstories.

  14. Cover des Buches American Spy (ISBN: 9783608504644)
    Lauren Wilkinson

    American Spy

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Die_Wortsammlerin

    Klappentext Ein Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist.

    1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso.

    Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen. Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend. Dieses Gesicht des Kalten Krieges kennen Sie noch nicht.

    Ich muss leider sagen das ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe
    Die Thematik fand ich toll auch das im ersten Kapitel direkt der Mord war und quasi das von da an erzählte wie es dazu kam das der Mord geschah. Eigentlich total spannend aber ich muss ehrlich sagen ich kam an einen Punkt wo ich nicht mehr weiterlesen mochte.

  15. Cover des Buches Das Geständnis (ISBN: 9783453409491)
    John Grisham

    Das Geständnis

     (153)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Es ist ein bitter kalter Tag, als Reverend Keith Schroeder Besuch bekommt. Travis Boyette bittet ihn um ein Gespräch und was Keith da erfährt, verändert sein Leben. Vor vielen Jahren hat Travis ein junges Mädchen entführt, mehrmals vergewaltigt und dann ermordet und vergraben. Verurteilt wurde er deswegen nie, aber ein anderer! Der Afroamerikaner Donté Drumm wurde nach einem Geständnis verurteilt und wartet seit über neun Jahren in der Todeszelle auf die Hinrichtung. Keith bittet den an einem Gehirntumor leidenden Travis die Wahrheit zu sagen und eine Hinrichtung zu vermeiden, aber der kranke Mann zögert. Während dessen wird Donté auf seine Hinrichtung vorbereitet und sein Anwalt arbeitet auf Hochtouren für eine Verschiebung und seine Familie ist in heller Aufregung. Die Mutter des Opfers trauert wie immer medienwirksam und lässt sich von Kameras begleiten. Keith überredet Travis die Wahrheit zu sagen, aber die Hinrichtung ist beschlossen und der Termin steht. Ein Wettlauf gegen die Zeit, gegen die Mühlen der Justiz und für die Gerechtigkeit beginnt. Wie kein anderer versteht es John Grisham einen zu fesseln. Die unterschiedlichen Ebenen des Buches, die verschiedenen Blickwinkel und die massiven Fehler im Rechtssystem lassen uns Leser staunen, zornig werden und einfach mitfiebern. John Grisham entfacht die Diskussion über die Todesstrafe erneut und bietet mit seinem Thriller politischen Sprengstoff. Bestseller!

  16. Cover des Buches Zwölf Leben (ISBN: 9783423144360)
    Ayana Mathis

    Zwölf Leben

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Frau_M_aus_M

    Das hier ist ein richtig gutes Buch. Wenn ich könnte, würde ich 6 oder mehr Sterne vergeben.

    Es geht um Hatty, eine farbige Frau in den USA Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, und deren elf Kinder und ein Enkelkind. Jedes der Kinder wird in einem Kapitel zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte beleuchtet. Die jeweilige Person steht dann im Mittelpunkt und die Umstände werden aus ihrer Sicht und in der Situation, in der sie sich gerade befindet, betrachtet. Daraus ergibt sich mosaikartig die Geschichte der Familie Shepherd im Laufe der Zeit.

    Erschütternd beginnt das Buch 1925 mit der Geschichte von den Zwillingen Philadelphia und Jubilee, die im beide im Alter von sieben Monaten an einer Lungenentzündung sterben.
    Floyd, der Musiker ist und seine Homosexualität nicht länger verdrängen kann, wird im Jahr 1948 beschrieben.
    Six, der sich zum Priester berufen fühlt, lernen wir 1950 kennen.
    Ruthie treffen wir im Jahr ihrer Geburt 1951. Sie ist nicht die Tochter von August, Hattys Ehemann.
    Ihr Vater ist Lawrence, der Mann, mit dem Hatty aus ihrer unglücklichen und trostlosen Ehe fliehen wollte. August ist kein besonders fürsorglicher Familienvater. Er bringt die Abende in Kneipen zu, hat Affären und gibt Hatty nicht viel Geld für die Familie. Lawrence scheint anders zu sein. Er ist charmant und liebevoll und er verspricht, für Hatty und ihre Kinder zu sorgen. Aber leider ist auch er nicht beständig und außerdem spielsüchtig. Hatty kehrt zu August zurück und findet sich ab.
    Die kleine Ella kommt 1954 in den Focus. Sie ist Hattys letztgeborenes Kind. Auf Grund der schwierigen finanziellen Situation und weil Hatty schon 46 Jahre alt ist, nimmt sie das Angebot ihrer Schwester, die kinderlos ist, an und gibt Ella schweren Herzens in deren Obhut.
    Alice und Billups sind 1968 beide erwachsen und bis hierher unzertrennlich. Sie verbindet das Geheimnis um Billups sexuellen Missbrauch, der ihm als Kind zugefügt wurde. Alice fühlt sich schuldig. Sie ist ebenso verletzt wie er. Alice glaubt, ihr Leben für Billups leben und stets für ihn sorgen zu müssen. Letzlich ist es aber nur eine Bevormundung, aus der sich Billups befreit. Es gelingt ihm, mit der Vergangenheit abzuschließen. Alice bleibt allein und verzweifelt in einer leeren Ehe mit einem kaltherzigen Mann zurück.
    Franklin ist 1969 Soldat in einem Minenlegertrupp in Vietman. Er hat eine Frau, die ihn verlassen hat und ein Kind, das er noch nie gesehen hat. Er ist wohl seinem Vater ziemlich ähnlich. Er hasst sich selbst für das was er der Frau, die er liebt angetan hat und ist gleichzeitig unfähig, sich zu ändern.
    Bell ist 1975 schwer krank und stirbt fast an TBC. Sie hatte eine Affäre mit Lawrence, was ihr Hatty nicht verzeihen kann. Sie rettet sie jedoch und lässt sie nicht allein.
    1980 treffen wir Cassy, die psychisch krank ist und in eine Klinik eingeliefert wird.
    Die Geschichte von Cassys Tochter Sala ist der Schlusspunkt des Buches. Im allerletzten Satz gibt es einen symbolischen Lichtblick, als Hatty ihre traurige Enkelin Sala in den Arm nimmt und sie liebevoll beschützt.

    Obwohl der Roman im Laufe des 20. Jahrhunderts in Amerika spielt und die Protagonisten Farbige sind, wird doch erstaunlicherweise klar, dass die Probleme, die sie haben, allgemein menschlich sind und so ähnlich überall auf der Welt zu jeder Zeit vorkommen können. Es wird klar, dass jeder sein Leben selbst gestalten muss. Auch wenn wir dieselbe Mutter haben, können wir sehr verschieden sein. Vielleicht wissen wir auch gar nichts oder nicht viel voneinander. Es gibt immer Leute, die auf uns herabsehen und sich als was Besseres fühlen. Wir alle müssen uns mit Situationen, die wir nicht ändern können, arrangieren. Wir alle haben unerfüllte Sehnsüchte, wir alle werden enttäuscht oder enttäuschen andere...

    Die Übersetzung ins Deutsche ist sehr gut gelungen. Man ist sofort gefesselt und mittendrin im Geschehen.

  17. Cover des Buches Die Nickel Boys (ISBN: 9783446262768)
    Colson Whitehead

    Die Nickel Boys

     (196)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ein drastisches Buch. Ein schmerzhaftes Buch. Ein Buch, dass in aller Nüchternheit die Selbstverständlichkeit und Brutalität des amerikanischen Rassismus des 20. Jahrhundert erzählt, fiktional aber basierend auf wahren Begebenheiten. Wie abstoßend können Menschen sein, wieviel Menschenverachtung kann in ihnen stecken. Und wieviel davon ist über Jahrhunderte so „normalisiert“ worden, dass es auch aus den Köpfen späterer Generationen schwer zu entfernen ist. Traurig und wichtig.

  18. Cover des Buches The sun is also a star (ISBN: 9783570315248)
    Nicola Yoon

    The sun is also a star

     (280)
    Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesicht

    Natashas härtestes Tag steht ihr bevor: ihre Familie und sie werden aus Amerika abgeschoben. Durch ein Vergehen ihres Vaters wurde öffentlich, dass sie illegal in Amerika leben. Nun steht die Abreise bevor, in 24 Stunden ist sie in Jamaika. Ein Land, an das sie nur noch entfernt Erinnerungen hat und in dem sie sich nicht heimisch fühlt. Natascha will ein letztes Mal versuchen die Ausreise zu verhindern und macht sich auf den Weg ihre Familie zu retten. Dabei stößt Daniel auf sie. Er hat auch einen großen Tag vor sich: ein Empfehlungsgespräch für Yale. Seine Eltern wollen unbedingt, dass er Medizin studiert und ein erfolgreicher Arzt wird. Daniel will das genau so wenig wie sein älterer Bruder Charlie, der gerade erst von Yale suspendiert wurde und somit Schande über die Familie bringt. Daniel und Natascha treffen zufällig aufeinander. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, sie glaubt nicht an sowas. Nun versucht Daniel sie vom Gegenteil zu überzeugen während beide auf die wichtigsten Termine ihres bisherigen Lebens warten.


    Der Schreibstil ist sehr gut. Ich habe vor vielen Jahren ein anderes Buch der Autorin gelesen, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnere, aber weil mir das so gut gefiel habe ich mir "The Sun Is Also a Star" gekauft. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Natascha und Daniel gelesen aber zwischendurch auch von zufälligen Randfiguren unter anderem von einer Kellnerin, einer Sicherheitsbeamtin oder einem Wachmann. Die Idee finde ich super und hat frischen Wind in die Geschichte gebracht. Aber auch ohne dieses Feature hätte mich das Buch von sich überzeugen können, denn die beiden Hauptfiguren sind Goldstaub.


    Am besten hat mir Daniel gefallen. Er ist auf jeden Fall ein Bauchmensch, Träumer, Dichter und ein toller Fang. Ich habe ihn sehr schnell sehr gern gehabt. Seine Familie ist sehr bedacht auf Traditionen. So stell ich mir ehrlich gesagt auch eine asiatische Familie vor auch wenn das ein totales Klischee ist.


    Natascha mag ich auch gern. Sie ist definitiv ein Kopfmensch, sehr schlau, ehrlich und direkt. Sie hält ihre Gefühle gern zurück und gibt nicht alles preis. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist schlecht, denn er zieht sich zu sehr aus dem Familienleben raus um einen Traum hinterherzujagen, den er wahrscheinlich nie erreichen wird.


    Trotz der ernste Themen der Geschichte wie Abschiebung, Rassismus, Armut und verschiedene Familiedramen konnten mich die Jugendlichen auch immer wieder zum Lachen bringen. Besonders Daniels Gedanken in der Karaoke Bar waren zum Schreien.


    Über die Nebenfiguren hätte ich gern mehr erfahren. Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen warum Daniels älterer Bruder so ein großer Arsch ist oder warum sich Nataschas beste Freundin nicht mehr bei ihr gemeldet hat.


    Das Ende hat mir nicht gefallen.

  19. Cover des Buches Onkel Toms Hütte (Klassiker der Weltliteratur in gekürzter Fassung, Bd. ?) (ISBN: 9783764151201)
    Harriet Beecher Stowe

    Onkel Toms Hütte (Klassiker der Weltliteratur in gekürzter Fassung, Bd. ?)

     (317)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie

    Ich war gespannt auf diesen Klassiker. Der Schreibstil ist gut und ich habe das Buch schnell gelesen.

    Tom war mir direkt sympathisch. Er ist bescheiden und klug. 

    Ich fand es einerseits gut, wie die Arbeit der Sklaven dargestellt wurde. Für z.b. lesende Jugendliche war das sicherlich ausreichend. Doch wissen wir auch, dass es den Sklaven deutlich schlechter gegangen ist als beschrieben. Da war mir das Buch stellenweise doch etwas zu beschönigend. Es war mir zu wenig klar gestellt, wie wenig so ein Sklave wert war. 

    So war ich unentschlossen, habe aber gerade noch 4 Sterne vergeben.

  20. Cover des Buches Jazz (ISBN: 9783644004702)
    Toni Morrison

    Jazz

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die afro-amerikanische Autorin Toni Morrison widmet sich in ihrem Roman "Jazz" dem Amerika der 20er Jahre, das gekennzeichnet ist durch Rassentrennung, Urbanisierung und einem neuen Lebensgefühl, entstanden durch die Mischung der Sklavenlieder mit moderner Instrumentalisierung, dem Jazz. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Ehepaar Violet und Joe, das, vom Lande stammend, den Traum von Freiheit und Unabhängigkeit in der Stadt zu verwirklichen sucht. Schnell nimmt ihr Leben eine Wendung, die sie selbst sie nie für möglich gehalten hätten.
    Morrison gelingt es sprachgewaltig, das Lebensgefühl eines Jahrzehnts einzufangen und baut dabei, exemplarisch an den Protagonisten vollführt, die Geschichte der schwarzen Bevölkerung mit ein. Dabei erhebt sie nie den Zeigefinger, sondern bleibt immer der Handlung verpflichtet, die sich langsam, aber stetig entwirft und den Blick freigibt auf ein Amerika, das eigentlich überwunden schien, aber heute wieder sehr aktuell scheint. Eine Empfehlung für alle Freunde und Interessierte der amerikanischen Literatur!
  21. Cover des Buches Von dieser Welt (ISBN: 9783423147255)
    James Baldwin

    Von dieser Welt

     (66)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Mit diesem Roman aus der Feder des jüngst wieder »entdeckten« Autors James Baldwin reist der Leser in das Harlem der 1930er Jahre. Die Hauptfigur, ein kluger, unsicherer Heranwachsender namens John wächst im Schatten seines sich überaus fromm gebenden, gewalttätigen und die Familie beherrschenden Vaters aus, mit dem er sich in einem dauerhaften Konflikt befindet. 

    Baldwins Sprache und Fabulierkunst sind beeindruckend, auch in der sehr gelungenen deutschen Übersetzung. Bemerkenswert und oft beklemmend sind die Passagen über die Kirche und die ostentativ zu Schau getragene Frömmigkeit, die wie ein zu eng geschnürtes Korsett im Leben der Gläubigen wirkt. Ein menschliches Schwein bleibt ein Schwein, auch wenn es inbrünstig den Herrn anruft. 

    Nach einer Bluttat versammeln sich die Familienmitglieder zum Gottesdienst. Baldwin gibt jedem einen langen Abschnitt, den er mit »Gebet« überschreibt, voller Erinnerungen und Assoziationen. Der Weg, den sie zu diesem Punkt zurückgelegt haben, wird erzählt. Jeder hat seine Geschichte, die erklärt, woraus die haarsträubenden (Miss-)Handlungen der Mitmenschen, oft im Namen des »Herrn«, herrühren.  

    Natürlich spielt auch die Hautfarbe eine Rolle, Rassismus, wie er bis in die Gegenwart nicht wesentlich besser geworden ist, schlägt den Schwarzen entgegen, was wiederum in psychischer und physischer Gewalt gegenüber den eigenen Leuten münden kann. Ein wenig hat mit das an Die Farbe Lila erinnert, jene saufenden, hurenden Tunichtgute, die den Druck der weißen Gesellschaft an ihre Frauen und Kinder weitergaben.

    Ein lesenswerter Roman, der zum Glück nichts verschweigt, eben auch nicht, wenn die Schwarzen einander als »Nigger« bezeichnen, verhöhnend, verspottend oder achtlos hingeworfen. Manche Abschnitte, in denen Baldwin wortmächtig die religiöse Verzückung seiner Protagonisten nachzeichnet, waren mir schwer erträglich, denn mein beherrschender Gedanke war, dass so fanatische Gotteskrieger geboren werden. 

  22. Cover des Buches Beloved (ISBN: 9780099540977)
    Toni Morrison

    Beloved

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Und wieder ein Buch von meiner Leseliste abgehakt. Auf dieses hier war ich wirklich schon sehr gespannt - immerhin war es eines von den Büchern, die ich mehr oder weniger frei wählen durfte. Und dieses hier ist mir schon in der letzten Vorlesung über amerikanische Literatur ins Auge gestochen. Teils deswegen, weil Toni Morrison nur so oberflächlich behandelt wurde, obwohl sie Nobelpreisträgerin ist. Ich meine, wenn man ganze Vorlesungstermine Edgar Allan Poe widmen kann, warum dann nicht zumindest einen halben für Toni Morrison aufbringen und sie nicht nur in einem Nebensatz erwähnen? Der zweite Grund, warum mir dieser Text im Gedächtnis geblieben ist, ist der Inhalt: Die Sklavin Sethe flieht nach Ohio, wo sie aber bei weitem nicht so frei ist, wie sie es sich erhofft hat. Gerade ihr Kopf hält sie davon ab, endlich kein Eigentum mehr zu sein. Da sind so viele schreckliche Erinnerungen, so viele Ängste und so weiter. Dieser Roman spielt 18 Jahre später. Sethe wird immer noch von ihrer Vergangenheit verfolgt, vor allem aber von der Erinnerung an ihre kleine Tochter, die ohne einen Namen starb. Auf ihren Grabstein hat sie das Wort "Beloved", also "Geliebt" eingravieren lassen. Und dieses Kind spukt immer noch durch Sethes Leben - im wahrsten Sinne des Wortes...

    Ich habe lange gebraucht, um mit diesem Text warm zu werden. Besonders schwierig war für mich die Sprache, mit der die Autorin gearbeitet hat. Klar ist das streng genommen einfach nur Englisch, also eine Sprache, die ich durchaus beherrsche oder zumindest können sollte. Das Problem war, dass mit Dialekten gearbeitet wurde, der Syntax untypisch war und manche Wörter verkürzt. Teilweise war die Grammatik auch "falsch". So, wie das halt mit Dialekten so ist. Ich bin aus Tirol, ich weiß also, wie das so ist. Und irgendwann hab ich mich auch daran gewöhnt, nur der Einstieg war halt ziemlich schwierig.

    Was mir außerdem an diesem Buch ins Auge gestochen ist, ist der Mangel an sympathischen Figuren. Das ist kein Kritikpunkt, aber es ist mir aufgefallen. Normalerweise ist es ja doch so, dass die meisten Autoren und Autorinnen zumindest eine Figur einbauen, mit der sich der Leser identifizieren können soll, zumindest ein bisschen. Morrison hat darauf nicht wirklich viel Wert gelegt. Die Figuren waren alle ziemlich düster gezeichnet und mir war von Seite 1 klar, dass ich total verstehe, warum diese Familie von den anderen Einwohnern der Stadt gemieden wird. Und da wusste ich noch gar nicht, was eigentlich passiert ist. Das erfährt man als Leserin nämlich erst später im Buch. Es gibt von Anfang an Andeutungen und ich hatte schon sehr früh eine Vermutung, aber wow! Mit diesem Verlauf der Geschichte habe ich wirklich nicht gerechnet!

    Mein Fazit? Ein sehr spannender Klassiker, den ich aber auf sprachlicher Ebene doch eher schwierig zu verstehen fand.

  23. Cover des Buches Philadelphia (ISBN: 0553569139)
    Christopher Davis

    Philadelphia

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als ich dieses Buch vor kurzem in einem Secondhand-Bücherladen entdeckt habe, war ich skeptisch ob ich es tatsächlich kaufen sollte. Es ist eine halbe Ewigkeit her, seit ich den Film zum ersten und letzten Mal gesehen habe und darum konnte ich mich auch nicht mehr ganz an das Ende erinnern. 
    Wird mir dieses Buch gefallen, obwohl es den Film zu erst gab und erst dann das Buch? In diesem Bereich wurde ich schon ein mal enttäuscht. 

    Ich hab das Buch dann doch gekauft und anders als erwartet in einem Zug durchgelesen. Die Geschichte des Aids-Kranken Andrew hat mich einfach nicht mehr losgelassen. 
    Ich finde, der Autor, hat die schwere Aufgabe, ein Buch nach einem Drehbuch zu verfassen mit Bravour gemeistert. Mich hat diese Geschichte unglaublich berührt und nachdenklich gestimmt. Und ich glaube, DAS ist es, was dieses Buch so gut macht. Das Thema lässt einen nicht kalt. 
    Ich hab es mit Freuden gelesen und werde mir nun auch mal wieder den Film zu Gemüte führen. Ich freu mich drauf. 
  24. Cover des Buches Wurzeln (ISBN: 9783596501038)
    Alex Haley

    Wurzeln

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Um Romane im Ziegelsteinformat hatte ich bislang einen Bogen gemacht. Da mich das Thema von „Roots“ auch historisch interessierte, gab ich diesem 717 Seiten umfassenden Werk eine Chance. Und siehe da, ich war überrascht, wie mitreißend ein solch umfangreicher Roman sein kann. Dem Autor gelingt es das Schicksal eines freien Mandinka, der geraubt und als Sklave nach Amerika verschleppt wird, unterhaltsam, dramatisch, bedrückend und ergreifend zu erzählen. Eine Lebensgeschichte, die im weiteren Verlauf zu einer Familiensaga über mehrere Generationen anwächst. Ein grandioses Buch.

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