Bücher mit dem Tag "afroamerikanische literatur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "afroamerikanische literatur" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Sehr blaue Augen (ISBN: 9783498003678)
    Toni Morrison

    Sehr blaue Augen

     (82)
    Aktuelle Rezension von: frischelandluft

    Ich kannte bisher von Morrison nur „Beloved“ und einige Essays. Dieses Frühwerk passt dazu. Es erinnert mich thematisch auch ein bisschen an „Die Farbe Lila“ (The Color Purple) von Alice Walker. Es geht auch hier um Selbstachtung, Integrität, um Respekt, um Missbrauch und wie schwierig oder unmöglich es für einen Menschen ist, besonders eine Person of Color, sich aus miserablen Verhältnissen herauszuarbeiten.

    Thema ist die Lebensgeschichte eines Mädchens und seiner Familie, das als Person of Color in armen Verhältnissen geboren wird. Die Geschichte geht mir besonders nah, weil sie in weiten Teilen über den Fokus von Kindern erzählt wird. Aus kindlicher Neugier, aus Träumen und Hoffnung werden zunehmend Selbsthass und Desillusionierung. 

    Wie kann man sich aus einer verzweifelten Situation, Armut, Alkoholismus, Gewalt in der Familie, offensivem Rassismus um einen herum und absoluter Perspektivenlosigkeit herausarbeiten, wenn man nicht an sich glaubt, weil auch kein anderer an einen glaubt? Eine Freundin der Protagonistin beschreibt es so, sie waren am Anfang „arglos und ohne Eitelkeit [...] noch verliebt in uns selbst [...] wir konnten nicht begreifen, was daran hässlich sein sollte“. Sie benehmen sich gut, und trotzdem sagt sie, „wir waren weniger wert, netter, schlauer, aber trotzdem weniger wert“. Sie werden permanent gegen weiße Ideale und rassistische Klischees bewertet bis sie selbst dieses Wertesystem aufnehmen und sich verachten. Die Weißen sagen, sie benehmen sich schlecht und wären Abschaum, also muss es stimmen. Die Ausgangsposition der Erzählung ist eingebettet in eien existierende gesellschaftssoziale Situation, sie entsteht nicht durch ein Unglück oder ähnliches und sie endet auch nicht besser, als Leser stecken wir mitten in einer ausweglosen Situation. Es ist der Roman einer der wichtigsten afroamerikanischen Schriftstellerinnen mit einem wichtigen afroamerikanischen Thema, gilt für mich aber ebenso für andere Kinder, die im Präkariat aufwachsen und ist damit auf vielen Ebenen aktuell.

    Sprachlich ist der Roman interessant, sofern man das in einer Übersetzung beurteilen kann: mal ist sie kindlich einfach, mal etwas umgangssprachlich, unterbrochen von Einschüben, die wie Zitate aus einem Kindergedicht oder Grundschullesebuch klingen. Die Leserin spricht klar mit guten Betonungen, weder zu distanziert, noch zu dramatisch, sondern einfühlsam. Manches geht wahrscheinlich beim Hören gegenüber dem Lesen verloren, in der Übersetzung gegenüber dem Original, ich werde zumindest in Auszügen noch das Buch auf Englisch lesen. 

  2. Cover des Buches Beloved (ISBN: 9780099540977)
    Toni Morrison

    Beloved

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Und wieder ein Buch von meiner Leseliste abgehakt. Auf dieses hier war ich wirklich schon sehr gespannt - immerhin war es eines von den Büchern, die ich mehr oder weniger frei wählen durfte. Und dieses hier ist mir schon in der letzten Vorlesung über amerikanische Literatur ins Auge gestochen. Teils deswegen, weil Toni Morrison nur so oberflächlich behandelt wurde, obwohl sie Nobelpreisträgerin ist. Ich meine, wenn man ganze Vorlesungstermine Edgar Allan Poe widmen kann, warum dann nicht zumindest einen halben für Toni Morrison aufbringen und sie nicht nur in einem Nebensatz erwähnen? Der zweite Grund, warum mir dieser Text im Gedächtnis geblieben ist, ist der Inhalt: Die Sklavin Sethe flieht nach Ohio, wo sie aber bei weitem nicht so frei ist, wie sie es sich erhofft hat. Gerade ihr Kopf hält sie davon ab, endlich kein Eigentum mehr zu sein. Da sind so viele schreckliche Erinnerungen, so viele Ängste und so weiter. Dieser Roman spielt 18 Jahre später. Sethe wird immer noch von ihrer Vergangenheit verfolgt, vor allem aber von der Erinnerung an ihre kleine Tochter, die ohne einen Namen starb. Auf ihren Grabstein hat sie das Wort "Beloved", also "Geliebt" eingravieren lassen. Und dieses Kind spukt immer noch durch Sethes Leben - im wahrsten Sinne des Wortes...

    Ich habe lange gebraucht, um mit diesem Text warm zu werden. Besonders schwierig war für mich die Sprache, mit der die Autorin gearbeitet hat. Klar ist das streng genommen einfach nur Englisch, also eine Sprache, die ich durchaus beherrsche oder zumindest können sollte. Das Problem war, dass mit Dialekten gearbeitet wurde, der Syntax untypisch war und manche Wörter verkürzt. Teilweise war die Grammatik auch "falsch". So, wie das halt mit Dialekten so ist. Ich bin aus Tirol, ich weiß also, wie das so ist. Und irgendwann hab ich mich auch daran gewöhnt, nur der Einstieg war halt ziemlich schwierig.

    Was mir außerdem an diesem Buch ins Auge gestochen ist, ist der Mangel an sympathischen Figuren. Das ist kein Kritikpunkt, aber es ist mir aufgefallen. Normalerweise ist es ja doch so, dass die meisten Autoren und Autorinnen zumindest eine Figur einbauen, mit der sich der Leser identifizieren können soll, zumindest ein bisschen. Morrison hat darauf nicht wirklich viel Wert gelegt. Die Figuren waren alle ziemlich düster gezeichnet und mir war von Seite 1 klar, dass ich total verstehe, warum diese Familie von den anderen Einwohnern der Stadt gemieden wird. Und da wusste ich noch gar nicht, was eigentlich passiert ist. Das erfährt man als Leserin nämlich erst später im Buch. Es gibt von Anfang an Andeutungen und ich hatte schon sehr früh eine Vermutung, aber wow! Mit diesem Verlauf der Geschichte habe ich wirklich nicht gerechnet!

    Mein Fazit? Ein sehr spannender Klassiker, den ich aber auf sprachlicher Ebene doch eher schwierig zu verstehen fand.

  3. Cover des Buches A Raisin in the Sun (ISBN: 9783150198407)
    Lorraine Hansberry

    A Raisin in the Sun

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    1959 wurde dieses Theaterstück am Broadway uraufgeführt. Es ist die erste Frau of color überhaupt, die das erlebte. 

    Lorraine Hansberry ist am 19.05.1930 in Chicago geboren und an Bauchspeicheldrüsenkrebs am 12.01.1965 in New York City verstorben. 

    In dieses Drama hier sind ihre eigenen Erfahrungen miteingeflossen..

    Es geht um die in Chicago lebende Familie Younger. Das Ehepaar Walter und Ruth, deren Sohn Travis, Walters Schwester Beneatha und Walters Mutter Lena. 

    Sie leben unter beengten Verhältnissen in einer Wohnung in einem "Schwarzenviertel". 

    Lena erhält eine erkleckliche Summe aus der Lebensversicherung ihres Mannes. 

    Walter träumt davon, zusammen mit zwei Freunden, unter anderem Willy Harris, einen Schnapsladen zu eröffnen. 

    Seine religiöse Mutter hat damit Probleme. Zudem soll die Medizinstudentin Beneatha, die zwischen zwei Männern steht, einen Teil des Geldes erhalten. 

    Zudem möchte Walter, weil er ein weiteres Mal Vater wird, im "weißen Viertel" Clybourne Park ein Haus von Lenas Geld kaufen..

    Diese aber sperren sich aus rassistischen Gründen dagegen. Und Walter soll noch eine weitere, herbe Enttäuschung erfahren ...

    Das Buch ist aktueller denn je. Weil der Rassismus, ob nun offen oder verdeckt, auch in den USA offenbar nicht tot zu kriegen ist. 

    Der Februar ist ja der Monat der "black" History, um sich gewahr zu werden, wieviel noch im Argen liegt, aber dass auch schon viel erreicht wurde. 

    Männer sind im.breitesten Kontext in der Literatur immer noch unsichtbar, aber Frauen of color noch weit mehr. 

    Wird Zeit, dass sich das ändert, denn auf dem weiten Feld der Literatur gibt es viele faszinierende Literat*innen zu entdecken. Egal aus welcher Epoche. 

    Der Titel des Stückes von Lorraine Hansberry bezieht sich übrigens auf eine Gedichtzeile von Langston Hughes. 1961 wurde das Drama übrigens mit dem großartigen Sidney Poitier verfilmt. 

  4. Cover des Buches Harriet Wilson's "Our Nig": A Cultural Biography of a "Two-Story" African American Novel (Costerus NS 149) (Costerus NS) (ISBN: 9789042011571)
  5. Cover des Buches Their Eyes Were Watching God (ISBN: 9780062001702)
    Zora Neale Hurston

    Their Eyes Were Watching God

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    Zora Neale Hurstons 1937 erschienener Roman "Their Eyes Were Watching God" ist mittlerweile ein Klassiker afroamerikanischer feministischer Literatur. Der Roman entstand innerhalb weniger Wochen auf Haiti, die Handlung selbst spielt in Florida.

    Erzählt wird die Geschichte der jungen Janie Crawford, deren ehemals versklavte Großmutter sie mit dem Argument der finanziellen Sicherheit von der Heirat mit einem deutlich älteren Mann überzeugt. Über diverse Umwege erkennt Janie jedoch, dass dies nicht das Leben ist, dass sie sich wünscht und versucht, sich von den sie umgebenden Konventionen zu befreien. Sie verstößt gegen so ziemlich jede davon, aber um Spoiler zu vermeiden, bleibe ich an der Stelle sehr vage und empfehle die sehr lohnenswerte Lektüre des Buchs.

    Markantestes Merkmal des Romans ist das African-American Vernacular English der Figuren, d.h weite Teile des Buchs und insbesondere die direkte Rede weichen deutlich von der Standardsprache ab und erfordern deshalb gerade am Anfang etwas Gewöhnung und "inneres Aussprechen", um die Wörter zu erfassen. Dafür wurde Hurston zunächst verlacht, mittlerweile gilt genau das als Qualitätsmerkmal des Romans. Ich empfehle deshalb auch, das Buch im Original zu lesen, denn ich stelle mir die Reproduktion der dadurch hervorgerufenen, sehr greifbaren und lebhaften Atmosphäre in einer deutschen Übersetzung schwierig vor. 


    Die Handlung ist abwechslungsreich und dicht, das Buch ist relativ schmal. Die Figuren zeichnen sich durch eine starke Ambivalenz aus, weder sind einzelne Charakter grundsätzlich liebenswert oder Hassfiguren. Dabei ist es gerade die nahbare, einfach gehaltene Sprache, die auch das Innenleben der Figuren in seiner Komplexität deutlich macht. Hurston beweist dabei nicht nur eine scharfe Beobachtungsgabe, sondern arbeitet auch Generationenkonflikte innerhalb der Schwarzen Community Anfang des 20. Jahrhunderts heraus: Während für Janies Nanny, die von den Erfahrungen der Sklaverei geprägt ist, finanzielle Sicherheit und die Möglichkeit, als feine Dame den Tag im Schaukelstuhl zu sitzen, als erfülltes Leben gelten, sind es genau diese Tagesabläufe, die Janie langweilen. Ihre individuelle Emanzipation steht zwar im Zentrum des Texts, wird jedoch immer wieder mit den Prozessen Schwarzer Communitybildung verbunden. 

    Manche Teile des Plots mögen klischeehaft wirken, aber das liegt auch an der zeitlichen Perspektive. Denn Hurston ist die Urheberin, nicht die Nutzerin dieser "Klischees" und die Handlung schafft es durchaus, zu überraschen. 

    Ich bin froh, Hurston nun doch gelesen zu haben, nachdem ich vor Jahren vom Black Vernacular eingeschüchtert nach wenigen Seiten abgebrochen hatte - zu Unrecht, denn nach kurzer Gewöhnung liest es sich sehr flüssig.  

  6. Cover des Buches Selected Works of Angelina Weld Grimke (ISBN: 0195061993)
  7. Cover des Buches Passion (ISBN: 0807032190)
    June Jordan

    Passion

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  8. Cover des Buches Our nig (ISBN: 9783842438156)
  9. Cover des Buches Night Song (ISBN: 9783203506449)
    John A. Williams

    Night Song

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Black Feminist Thought (ISBN: 0415964725)
  11. Cover des Buches Der unsichtbare Mann (ISBN: 9783499138782)
  12. Zeige:
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