Bücher mit dem Tag "akten"
43 Bücher
- Michael Ende
Die unendliche Geschichte
(7.017)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIn einem alten, geheimnisvollen Antiquariat findet Bastian ein besonderes Buch und beginnt zu lesen. Es ist eine fantastische Geschichte. Atreju kämpft sich durch ein Land, dass immer mehr kaputt geht. Die kindliche Kaiserin ist krank und es gibt scheinbar keine Heilung, aber es muss eine geben, denn sonst kann das Land nicht gerettet werden. Atreju reitet, kämpft, entdeckt, spricht und muss viele Gefahren überstehen und trifft auf die unterschiedlichsten Wesen und Kreaturen und nicht jeder ist ihm wohl gesinnt. Bastian fiebert mit und merkt, dass er irgendwie ein Teil der Geschichte ist. Michal Endes Klassiker begeistert immer wieder aufs Neue und lässt einen nie mehr los.
- Stieg Larsson
Verblendung
(6.225)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltIch habe „Verblendung“ von Stieg Larsson gelesen und kann dir sagen, dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt auf einer schwedischen Privatinsel, wo während eines Familientreffens Harriet Vanger spurlos verschwindet. Jahrzehnte später ist ihr Schicksal immer noch ungeklärt, und der in Ungnade gefallene Journalist Mikael Blomkvist wird von ihrem Onkel Henrik Vanger engagiert, um den Fall endlich zu lösen.
Mikael Blomkvist, auch bekannt als Kalle Blomkvist, ist ein faszinierender Charakter. Trotz seiner professionellen und persönlichen Rückschläge – darunter eine gerichtliche Verurteilung wegen eines fehlgeschlagenen Enthüllungsartikels – zeigt er unermüdlichen Einsatz. Sein Engagement und sein journalistischer Instinkt machen ihn zu einem perfekten Ermittler für diesen komplexen Fall.
Dann gibt es da noch Lisbeth Salander. Wenn du denkst, du hast schon alle unkonventionellen Detektive kennengelernt, dann hast du Lisbeth noch nicht getroffen. Sie ist eine geniale Hackerin mit einer turbulenten Vergangenheit und einem unbestechlichen moralischen Kompass. Ihr Zusammenspiel mit Blomkvist ist einfach großartig – die Dynamik zwischen dem rationalen, methodischen Journalisten und der rebellischen, intuitiven Hackerin hält die Spannung stets aufrecht.
Die Handlung entfaltet sich langsam und nimmt dann plötzlich Fahrt auf. Anfangs könnte man meinen, dass es sich nur um eine Geschichte über Wirtschaftskriminalität handelt, aber Larsson schafft es, geschickt von dieser Ebene zu einer tiefgründigen Familiengeschichte zu wechseln. Die Familie Vanger ist voller Geheimnisse und düsterer Machenschaften, und je tiefer Blomkvist und Salander graben, desto mehr erschreckende Details kommen ans Licht.
Der Schreibstil von Larsson ist fesselnd und detailreich. Obwohl das Buch fast 700 Seiten umfasst, habe ich mich nie gelangweilt. Larsson versteht es, die Spannung kontinuierlich zu steigern und den Leser immer wieder mit neuen Wendungen zu überraschen. Besonders beeindruckend fand ich die realistischen Beschreibungen der Ermittlungsarbeit und die psychologischen Einblicke in die Charaktere.
Was das Buch für mich besonders gemacht hat, ist die Tiefe der Charaktere und die sorgfältig konstruierte Handlung. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte und Motive, die ihn oder sie antreiben. Besonders Lisbeth Salander ist eine Figur, die einem im Gedächtnis bleibt. Ihre Fähigkeit, sich gegen das System aufzulehnen und für Gerechtigkeit zu kämpfen, ist inspirierend und macht sie zu einer unvergesslichen Heldin.
Natürlich gibt es auch Momente, in denen das Buch ein wenig langatmig wird, besonders wenn es um die vielen Details der Familiengeschichte der Vangers geht. Aber diese Details sind notwendig, um die Komplexität der Handlung vollständig zu erfassen und das volle Ausmaß der Geheimnisse zu verstehen.
Insgesamt ist „Verblendung“ ein meisterhafter Thriller, der nicht nur Spannung und Nervenkitzel bietet, sondern auch tiefgründige Charakterstudien und gesellschaftskritische Themen. Wenn du auf der Suche nach einem fesselnden Krimi bist, der dich nicht mehr loslässt, dann kann ich dir dieses Buch wärmstens empfehlen. Die Mischung aus intensiver Ermittlungsarbeit, düsteren Familiengeheimnissen und den einzigartigen Charakteren macht es zu einem Leseerlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst.
- Amie Kaufman
Illuminae
(554)Aktuelle Rezension von: Michi_93Ein unfassbar gutes Buch und so ganz anders in der Aufmachung als alle jemals gelesenen Bücher. Die Idee finde ich wirklich klasse und die Gestaltung der Seiten ist atemberaubend. Die Buchgestaltung hat mich umgehauen. Eigentlich bin ich gar nicht so der Fan von Science-Fiction, generell mag ich so gut wie nichts was im Weltall passiert (seien es Bücher oder Filme) aber dieses Buch ist der absolute Wahnsinn. Das Buch ist aus einzelnen Akten aufgebaut, inklusive kleiner Anmerkungen die ab und an auftauchten. Also aufgepasst, hierbei handelt es sich wirklich nicht um einen klassischen Roman, sondern um eine Aneinanderreihung von Akten eines Falles. Es hat richtigen Spaß gemacht das Buch zu lesen. Man ist direkt von der ersten Seite an von der Story gefesselt. Die einzelnen Akten sind wunderbar herausgearbeitet und gestaltet. Durch diesen Speziellen Aufbau ist es schwieriger etwas zum Schreibstil zu sagen, aber ich bin auf jeden Fall super damit zurechtgekommen. Zu keiner Zeit war ich überfordert, weder mit den vorkommenden Personen, noch von den auftretenden Orten / Schiffen. Die beiden Hauptprotagonisten Kady Grand und Ezra Mason sind zwei ganz besonders charakterstarke Protagonistin. Sie sind beide sehr sympathisch und verfügen über äußersten Mut. Die Entscheidungen die Kady getroffen hat, waren für mich realistisch und nachvollziehbar, niemals überheblich. Zu jeder Zeit habe ich mit Kady und auch Mason mitfiebern können. Auch die anderen auftretenden Protagonisten wurden gut herausgearbeitet. Der Spannungsbogen war immer bis zum Äußersten gespannt. Es war mir ein einzigartiges und großartiges Vergnügen die Illuminae Akten zu studieren und ich bin richtig gespannt auf den nächsten Teil der Reihe. Das Ende des ersten Bandes hat mir sehr gut gefallen und ist für mich Schlüssig. Ich kann euch leider gar nicht weiter viel zum Inhalt sagen, da der Klappentext schon mehr als perfekt beschreibt, was in etwa vor sich geht, alles andere würde euch viel zu viel verraten und ich möchte euch ungerne etwas verraten, was euch am Ende den lese Spaß nimmt.Ich freue mich schon auf den zweiten Band!
Fazit: Eine einzigartige Leseerfahrung, ein wunderbarerer Auftakt dieser einzigartigen Science-Fiction Reihe. Ich bin so begeistert Leute! Daher eine klare Leseempfehlung meinerseits!
- Jennifer Benkau
Dark Canopy
(869)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
"Dark Canopy" von Jennifer Benkau ist dieses typische Buch, was mich magisch anzieht. Ein wenig aussagekräftiges Buchcover, verbunden mit einem nichtssagenden Titel - und doch steckt eine explosionsartige Geschichte dahinter, die düster und gefährlich ist. Unberechenbar. Beim lesen konnte ich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit deutlich spüren. Es war ein beklemmendes Leseerlebnis, aber so sind Dystopien nunmal. Freudlos. Arglistig. Dunkel.
Dunkel ist vor allem die Welt rund um die 20-jährige Hauptprotagonistin Joy, die mit einem Clan von mehreren Leuten zusammenlebt. Sie ist eine Rebellin, die sich weit weg von der Stadt aufhält, in der die Percents herrschen. Und damit die Percents herrschen können, herrscht Dark Canopy. Eine Maschine, die den Himmel verdüstert und den Menschen jegliches Licht stiehlt. Jegliche Hoffnung. Denn die Percents sind keine wirklichen Menschen, aber ziemlich weit weg von der Unfehlbarkeit. Sie wurden für einen Krieg gezüchtet. Und sie haben Schwachstellen. Ihre Haut kann zwar Gerüche aufnehmen, aber das UV-Licht ist gefährlich, schwächt sie.
Als Joy vor ihrem 16. Geburtstag auf einen Percent trifft, weiß sie nicht warum sie ihn verschont. Er wirkt anders auf sie. Und auch er hätte die Chance sie zu töten, tut es aber nicht.
Bei einem Tauschhandel, den Joy und ihre beste Freundin Amber in der Stadt planen, geraten sie in einen Hinterhalt und werden gefangen genommen. Während Amber wie Vieh verkauft wird um den Diensten und Gelüsten der Percents zur Verfügung zu stehen, gerät Joy in eine ganz andere Lage. Sie soll eine Soldatin werden und sich im wahrsten Sinne des Wortes für einen Percent zu Tode rennen.
Joy kennt den Percent Neél - war er es doch, der sie verschonte - oder sie ihn? - doch was bedeutet das für sie? Eine Sonderbehandlung garantiert nicht, denn er ist ihr Feind...
Wow. Wow. Wow. Wow.
Ich bin immer noch aufgewühlt und durcheinander. Während des lesens bin ich so viele Gefühlsschichten durchlaufen, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, was mir gut gefallen hat und was weniger gut. Die kompletten Seiten troffen nur vor Düsternis und Hoffnungslosigkeit und zwischen den Zeilen spürte ich ganz leichte Rebellion von Joy, dass sie sich ihrem Schicksal nicht einfach so ergeben will. Joy ist eine schwer einzuschätzende Protagonistin. Sie weiß nicht wirklich was Liebe ist, aber tief in ihrem Herzen sehnt sie sich danach. In Matthial - dem Sohn des Clanführers - sieht sie einen guten Freund, mit dem sie allerdings am besten reden kann, wenn er schläft. Die Beziehung der Beiden ist auf seelische und körperliche Art greifbar.
Joy will mehr als sich nur verstecken und scheint dabei ein wenig Risikofreudig zu sein. Bei einer waghalsigen Rettungsaktion gerät sie selbst in die Fänge ihrer Feinde und man erlebt eine deutliche Rückentwicklung. Das ehemalige Messermädchen trifft nicht mehr...
Doch wie sie sich dann wieder aufrappelt und die Welt ihrer Feinde entdeckt - die vielen negativen, aber auch die positiven - ist wegweisend. Ihr ist ein schlimmes Schicksal vorbestimmt, aber sie denkt vielmehr an ihre beste Freundin, der es deutlich schlimmer ergeht. Für Amber ist Joy bereit alles zu riskieren, sogar Neél, dem sie immer näher kommt.
Neél war mir zu Beginn der Geschichte der typische Gruseltyp. Wortkarg, grob und stellenweise aggressiv und ablehnend, wusste ich gar nichts mit ihm anzufangen. Und dann - urplötzlich, aus heiterem Himmel - passiert die Veränderung. Bei dem Tempo kam ich überhaupt nicht mit.
Zu Beginn des Buches dehnt sich die Geschichte und man erfährt viel überflüssiges Zeugs, womit man auch im weiteren Geschichtsverlauf nichts anfangen kann. Zur Halbzeit ging es dann endlich ein wenig zur Sache und ich konnte wirklich begreifen, was Jennifer Benkau erzählt. Das Ende hat mich dann sehr stark an "Die Tribute von Panem" erinnert, auch wenn die Bücher überhaupt nicht viel gemeinsam haben. Doch die Jagd war so intensiv, dass ich gar nicht um den Vergleich herumkam. Diese Stelle hat mir schließlich am besten gefallen.
Das Buch hat es wirklich in sich. Dennoch glaube ich nicht, dass es was für schwache Nerven ist. Sicherlich gibt es weitaus schlimmere Bücher, aber in meinen Augen war es schon eine verstörende Geschichte, die mich wirklich gepackt hat. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich das Gefühl hatte, was wichtiges zu verpassen.
Dennoch gibt es eine Sache, die mich sehr gestört hat. Die letzten drei Seiten!
Eine Geschichte baut sich eigentlich immer nur auf, weiter auf und auf bis es zu einem Finale kommt. Alles läuft auf den finalen Schlusspfiff hinaus. Was dann wirklich am Ende passierte, war für mich eine einzige Enttäuschung, worauf ich aber nicht näher eingehen möchte, um Euch nicht zu viel zu verraten. ;-)
Ich sage nur soviel: Im Nachhinein war mein erster Gedanke: "Jetzt war alles verschwendet." Für so ein Ende hätte man sich auch weniger in die Geschichte reinsteigern können.... Das war wirklich schade.
[Edit vom 08.04.12] Die liebe BlueNa hat mir enorm weitergeholfen und gesagt, dass es eine Dilogie (ein Zweiteiler) wird und das die Fortsetzung zu "Dark Canopy" voraussichtlich im März 2013 erscheinen wird. Da freue ich mich ja und kann das Ende nun ganz gelassen nehmen.^^ Danke.
Fazit:
"Dark Canopy" ist zeitweise ein sehr verwirrendes und vorallem verstörendes Buch. Jennifer Benkau schreibt flüssig und lässt den Leser sehr stark mitfühlen. Ich weiß nicht was so besonders an ihrem Erzählstil ist - ich weiß nur, dass da etwas ist, was man als Fan von fantasievollen Dystopien nicht verpassen sollte. Die Erzählungen von Joy sind in der Ich-Form, aber man bekommt auch Einblicke in Matthial's Geschehnisse und was er versucht um seine Clanmitglieder zu retten. Man spürt, dass Matthial sich verändert und irgendwie dachte ich, Joy müsste sich eigentlich am meisten verändern, dabei ist sie der einzige Charakter, der trotz all der Ereignisse kaum eine Entwicklung durchläuft.
"Dark Canopy" ist ein passender Titel und auch das Cover erzählt, wofür diese Geschichte steht. Für alle, die nicht länger im Dunklen bleiben wollen: Lest es! ;-)
- Tom Rob Smith
Kind 44
(771)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDie Geschichte spielt in Moskau/ in der Sowjetunion 1953. Auf Bahnschienen wird ein toter Junge gefunden, der ganz offensichtlich ermordet wurde, doch zu Stalins Zeiten hat es keine Verbrechen zu geben. Also ist der Junge verunglückt. Auch Geheimdienstoffizier Leo Demidow glaubt zunächst daran, doch im Laufe der Geschichte beginnt er, die Dinge zu hinterfragen und seine Meinung zu ändern...
** Die Geschichte ist beklemmend, bedrückend, manchmal schwer zu ertragen. Ab der ersten Seite herrscht eine unglaublich düstere Atmosphäre. Gleichzeitig ist der Roman sehr spannend. Einerseits möchte man den Roman weglegen, weil die Stimmung so bedrückend ist, andererseits möchte man unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes geschieht. So ging es mir.
Das Buch regt zum Nachdenken an.
27.08.2024
- Nalini Singh
Leopardenblut
(1.132)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch habe "Leopardenblut" zum ersten Mal kurz nach dessen Release gelesen und dachte mir letztens, es wäre Zeit für einen Re-Read, um zu sehen, ob es immer noch so gut ist, wie in meiner Erinnerung.
Spoiler: ist es.
“Leopardenblut” ist der tolle Start einer noch schöneren Paranormal-Romance-Serie und ich bin mehr als gespannt darauf, weitere Romane von ihr zu lesen. Ich habe die Schreibweise, den Aufbau der hier zu findenden Welt sowie die Charaktere absolut geliebt.
Für mich positiv überraschend: Es gab tatsächlich eine Dynamik, eine Entwicklung der Charaktere und zwei starke Hauptfiguren, die nicht auf die übliche “Sie war ein Mädchen, er war ein Alpha-Junge” Handlung angewiesen waren.
Das Ende war zwar etwas schnell, aber das hat auf keine Weise meinen Genuss gemindert. 5/5 Sterne. Absolute Leseempfehlung.
- Arno Strobel
Das Wesen
(570)Aktuelle Rezension von: VarlannaAn sich mochte ich das Buch. Es war spannend geschrieben und wir haben mehrere Handlungsstränge kennengelernt. Das Buch sprang regelmäßig zwischen der aktuellen Zeit und der Vergangenheit, später dann noch weiter nach hinten, als die Vergangenheit der Charaktere beleuchtet wurde.
Der Wechsel war interessant, allerdings hatte man teilweise schon in etwa gewusst, was passiert. Die Hauptcharaktere fand ich sehr gut gelungen und ich habe ihr Handeln nachvollziehen können. Bei Bernd Menkhoff - einem der Protagonisten - war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe dauernd gedacht: es kann doch nicht sein, dass er so verblendet ist.
An einigen Stellen mochte ich sogar den Bösewicht der Geschichte. Vermutlich hat mich deswegen auch das Ende überrascht. Normalerweise find ich ein überraschendes Ende gut, allerdings wirkte es hier doch sehr konstruiert. Auf einmal war einer der Charaktere hinter alles gekommen und hat die Wahrheit schon irgendwie geahnt (ohne das wir als Leser etwas davon mitbekamen). Danach ging alles sehr schnell - ein wenig zu schnell für meinen Geschmack.
Dennoch war es ein gutes Buch.
- Stephan M. Rother
Ich bin der Herr deiner Angst
(222)Aktuelle Rezension von: KarenAydinMord im Hamburger Rotlichtviertel, das Spiel mit den Ängsten der Menschen, ein ominöser Killer in der Psychiatrie. Die Zutaten, die dem Klappentext zu entnehmen sind, sind schon einmal vielversprechend.
Worum geht es?
Die Ermittler Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs werden in den Hamburger Club „Fleurs du Mal“ gerufen. Ein Kollege ist auf grausame Art und Weise getötet worden. Der zweite, noch ungewöhnlichere, Mord lässt nicht lange auf sich warten. Wieder aus dem beruflichen Umfeld der beiden Protagonisten. Es scheint, als würde der Täter mit den Ängsten seiner Opfer spielen. Ihre Ermittlungen führen sie schließlich auf die Spur des Traumfängers, eines Killers, der sich allerdings in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie befindet. Was hat er mit den Morden zu tun?
Kritik
Mir hat schon zu Beginn der Name des Clubs „Fleurs du Mal“, Titel von Baudelaires infamer Gedichtsammlung, gefallen. Hier geht es um Eros und Tod, um das Hässliche und das Morbide. Dies stimmt schon einmal auf einen komplexen Inhalt ein. Was mir allerdings nicht gefallen hat, ist der Untertitel der Reihe „Hauptkommissar Jörg Albrecht ermittelt“ (den vermutlich der Verlag für Amazon so gewählt hat), denn aus meiner Sicht bleibt er gegenüber seiner Kollegin Hannah Friedrichs als Charakter zurück. Keinesfalls ist sie ein Sidekick. Das mag auch ein bisschen an den gewählten Perspektiven liegen. Der Roman ist auch erzählerisch ganz spannend konstruiert. Rother hat für Hannah die Ich-Perspektive gewählt, für Albrecht die etwas distanziertere personale Perspektive. Und dann gibt es noch eine dritte, die „Augen“.
Textprobe vom Beginn:
„Die Augen sind unsichtbar, Schatten inmitten von Schatten. Seit Stunden sind sie reglos auf die Szenerie gerichtet. Flutlichter färben den Horizont über dem Hafenviertel in den Tönen eines düsteren Regenbogens. Die Umrisse von Industrieanlagen ragen schwarz in den Himmel. Aber das ist weit entfernt. Auf dem verlassenen Gelände zwischen einer heruntergekommenen Schrebergartensiedlung und den Verladerampen des Raffineriehafens herrscht Dunkelheit. Es ist ein Ort wie geschaffen für einen Menschen, der von der Welt vergessen werden will. Ein Ort, an dem sich niemand freiwillig aufhält, ausgenommen die allgegenwärtigen Ratten.“
Der Wechsel zwischen den Perspektiven ist elegant, niemals störend und nicht verwirrend, sie ergänzen sich gut und er macht auch inhaltlich Sinn, da Hannah einem Menschen sehr nahe kommt, welcher durchaus der Täter sein kann. Hier wird das Thema „Eros und Tod“ vom Beginn ganz geschickt noch einmal aufgegriffen. Während Hannah auf mich grundlegend sympathisch und real wirkte, blieb Albrecht mir fremd, was nicht an Sympathie/Antipathie liegt. Ich muss Charaktere nicht mögen. Er ist schrullig, mir zu verkopft, zu philosophisch, mir in einigen Besonderheiten etwas zu künstlich, seine eigene Hintergrundgeschichte mit dem Cocktail aus Angst und Schuld mir etwas zu konstruiert. In meinen Lieblingsszenen des Buches, den ersten Begegnungen in der Psychiatrie zwischen Jörg Albrecht und Max Freiligrath (ganz klar mein Lieblingscharakter), würde man in einem Film sagen, dass der so genannte Traumfänger den Kommissar an die Wand spielt. Das ist zum Beispiel in der Szene, die ich sofort vor Augen hatte, Clarice Starling bei Hannibal Lecter, nicht der Fall, auch wenn mein Lieblingskannibale sie ebenso vorführt.
Die Erzählweise ist ungewöhnlich, ich hatte das Gefühl, die Ermittlungen quasi in Echtzeit mitzuverfolgen, minutiös wird die Jagd nach dem Mörder geschildert, jeder kleine Ermittlungsschritt und jede Überlegung geteilt. Normalerweise würde mich das abschrecken, hier passt es gut, weil Rother einfach sprachlich unglaublich stark ist. Er ist ein exzellenter Erzähler mit einem sauberen, sicheren, guten Stil. Der Bodycount ist zu Beginn recht hoch, flacht dann etwas ab. Dabei werden die Todesarten aber eher benannt. Für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte man das Brutale, das Morbide etwas mehr zelebrieren können. Das Thema „Beobachten“, die Augen aus der Exposition, taucht immer wieder auf, die Ermittler haben (zu Recht?) Angst, beobachtet zu werden und tatsächlich wird auch der Leser sehr schön in die Position des Beobachters versetzt. Ein schönes Spiel mit Skopophilie und Skopophobie – alles eine Frage der Perspektive.
Auf den fast 600 Seiten werden zahlreiche Themen angesprochen, Ängste, Schuld, Moral, Umgang mit Intensivstraftätern. Das fand ich ganz interessant. Insgesamt würde ich eher sagen, dass ich den Thriller im Mittelteil eher interessant und ansprechend als spannend fand. Der Leser hat viel Anteil an den Gedanken der Ermittler, es gibt aber relativ wenig Action. Das ändert sich im Showdown noch einmal ein wenig. Die Auflösung ist gut, alles schlüssig. Allerdings ist der Schluss ein bisschen länglich und dialoglastig. Es war ein bisschen so, als hätte man mit Freunden einen tollen Abend verbracht, aber dann möchten sie nicht gehen, während man selbst schon auf die Uhr schaut und einfach ins Bett möchte.
Insgesamt ist es ein sehr ansprechender, qualitativ hochwertiger und gut erzählter Thriller, dem ein bisschen mehr Action jedoch nicht geschadet hätte. Den zweiten Teil werde ich sicherlich auch noch lesen, der dritte sprach mich vom Klappentext weniger an, aber mal schauen, vielleicht wachsen mir Albrecht und Friedrichs ja ans Herz.
Wem könnte dieser Roman gefallen? Grundsätzlich allen, die Thriller mit interessanten Täterpersönlichkeiten mögen, denen es gefällt, wenn neben der Handlung Wert auf die Ausgestaltung der Charaktere gelegt wird. Vielleicht eher Lesern, die auch sonst wie ich allgemeine Belletristik lesen und nicht allein auf Crime Fiction spezialisiert sind und nichts als den Spannungskick suchen.
- Sandra Florean
The U-Files
(38)Aktuelle Rezension von: dorothea84Ich muss sagen, dieser Klappentext hat mich auf diese Sammlung der Geschichten neugierig gemacht und ich war überrascht, wie gut manche dieser Geschichten waren. Ok, wenn man mich kennt weiß man das ich und Kurzgeschichte, eine Hass - Liebe verbindet. Ja und trotzdem habe ich mir dieses Buch geholt. Jedoch war diese Sammlung eine wunderbare Mischung, wo die gute Geschichte überwogen habe. Einhörner in allen Facetten sind hier vorgekommen. Solche die man schon kennt, andere auf die ich so nicht gekommen wäre. Bei 2 - 3 Geschichten würde ich gerne mehr lesen. Das war wie ein Prolog lesen und jetzt bin ich bereit um die Geschichte dahinter zu lesen. Andere waren nett zu lesen und die ein oder andere Geschichte war nicht so für mich. Jedoch haben die guten Story´s überwogen. Auf jeden Fall ein Muss für alle Einhorn Fans.
- Ellen Sandberg
Die Vergessenen
(295)Aktuelle Rezension von: elycalxa1944 tritt die junge Kathrin eine Stelle in einer Heil- und Pflegeanstalt an. Sie verliebt sich in den leitenden Arzt, Dr. Sandmann. Zu spät kommt Kathrin dahinter, dass Dr. Landmann das Leben vieler Patieten bedroht.
213 Manolis erfüllt für Mandaten spezielle Aufträge. Er soll Akten einer alten Damen aufspüren. Bald ahnt er, dass diese Akten, grausame Geheimnisse bewahren, die Generationen übderdauern.
Die ist mein erster Roman von Ellen Sandberg doch für mich laß er siche eher wie ein Krimi. Ellen Sandberg ist es gelungen Spannung von der ersten Seite auszubauen. Ein packender, nahe zu fesselnder und sehr Bildhafter Erzählstil lassen den Leser das Buch so schnell nicht aus den Händen legen.
Besonders berührt hat mich die Thematik hinter der Geschichte, den auch wenn dieser Roman rein erfudnen sit, können die Grausamkeiten genau so gesehen sein.
Bewegender und spannender ROman!
Dies war definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin.
- Noah Charney
Original Meisterfälscher - Ego, Geld & Größenwahn
(18)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNoah Charney ist ein Experte für Kunstkriminalität und vermittelt mit seinem Buch „Original Meisterfälscher – Ego, Geld & Größenwahn“ dem kunstinteressierten Leser aufschlussreiche Informationen zur Geschichte der Kunstfälschung. Beispielhaft beschreibt er die Beweggründe von Kunstfälschern aus dem Mittelalter bis in die Gegenwart, Kunst zu fälschen. Deren kriminelle Lebensläufe und wie sie letztendlich entlarvt wurden, wird detailliert geschildert. Zudem gibt der Autor Auskunft über Methoden, Fälschungen forensisch zu entdecken bzw. Originale zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten. Dieses Sachbuch ist in Kapiteln unterteilt, die sich auf die verschiedenen Beweggründe von Künstlern beziehen, Kunst zu fälschen. Nicht immer war Geldgier der Grund zum Fälschen. Zumeist begannen Künstler Werke zu kopieren oder nachzuahmen, weil sie mit ihrer eigenen Kunst keinen Erfolg hatten und sich von Mitspielern aus der Kunstwelt gedemütigt fühlten – wie es heute sicher noch sein wird. Welch ein Gefühl der Genugtuung muss es da sein, dann zu sehen, wie leicht es ist, die Kunstwelt an der Nase herumzuführen? Denn die Vergangenheit hat gezeigt, wie einfach es zum Teil war, die Welt zu täuschen, da sie getäuscht werden wollte. Ebenso, wie es Noah Charney in seinen Kapiteln „Zu Beginn“ und „Fazit“ sagt: „Die Welt möchte getäuscht werden … also sei sie getäuscht.“ Hinzu kommt, dass Kunstfälscher, sollten sie denn entlarvt werden, wenig zu befürchten hatten und noch haben. Geringe Gefängnisstrafen und danach möglicherweise sogar der große Profit. Wolfgang Beltracchi zum Beispiel, über dessen kriminelle Karriere 2014 ein Film in die Kinos kam. Ruhm und Bewunderung wird Fälschern zuteil und man vergisst, dass es Kriminelle sind, die nach ihrer Entlarvung eigentlich nicht mehr von ihren kriminellen Hinterlassenschaften profitieren sollten. Dem stimme ich Noah Charney zu und meine, wie er, dass es Gesetze braucht, die genau das verhindern. - Mats Strandberg
Monster auf der Couch
(89)Aktuelle Rezension von: FranzysBuchsalonBuchinfo
Der bipolare Doktor Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!
Eine Psychologin verschwindet spurlos – in ihrem verlassenen Büro findet die Polizei Akten über ihre Patienten: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Ist es möglich, dass die zum Leben erwachten Figuren der Schauerliteratur tatsächlich in Therapie sind? Welche Geheimnisse hat die Psychologin über sie herausgefunden? Warum befinden sich Blutspritzer auf den Dokumenten? Und wollte die Verschwundene tatsächlich ein Buch mit dem Titel »Monster auf der Couch« schreiben? Nur wer die Akten der Psychologin durchstöbert, kann dem Mysterium ihres Verschwindens auf den Grund gehen und wird belohnt mit schauderhaftem Wissen: nämlich was uns Menschen zu Monstern macht – und Monster zu Menschen ... (Quelle: Amazon)Meine Meinung
Die Idee hinter dem Buch hat mir sofort gefallen. Charaktere aus Gruselklassikern zu Menschen werden zu lassen, die durch Raum und Zeit ihren Weg in unsere heutige Welt und auf die Couch einer Psychologin finden. Sie alle haben Probleme, die therapiert werden sollen.
Auch die Aufmachung des Buchs ist wirklich gelungen. Die Geschichte ist als eine Mischung aus aufgezichneten Sitzungen und Analysen der Psychologin geschrieben und hier und da mit Zeichnungen, Kaffeeflecken und ähnlichem versehen.
Ich bin sehr euphorisch an das Buch herangegangen, weil ich die Optik so toll fand und ich unbedingt wissen wollte, was es mit dem Verschwinden der Psychologin auf sich hat. Hat eines der "Monster" etwas damit zu tun? Ist sie weggelaufen, oder war es eine Entführung? Gab es vielleicht sogar einen Mord? Leider wurde ich in diesem Punkt schnell enttäuscht. Denn auf das Verschwinden der Dame, wird zu 99 Prozent der Zeit überhaupt nicht eingegangen. Es geht nur um die "Monster" und ihre Probleme. Man erfährt auch einiges aus dem Privatleben der Psychologin, aber das hat mich auch bereits schnell nicht mehr interessiert, weil ich weder eine Bindung, noch sonderlich viel Sympathie für die Frau aufbauen konnte (man erfährt ihren Namen nicht, deswegen kann ich sie nicht damit benennen).
Wenn ich nun näher auf alles eingehe, müsste ich etwas dazu sagen, warum die einzelnen Personen die Psychologin aufgesucht haben, was besprochen wurde und was im Endeffekt dabei raus kam. Da das zu viel spoilern würde, werde ich davon absehen.
Fazit
Das Buch mit seiner tollen Aufmachung und seiner eigentlich wirklich guten Grundidee hätte viel Potential gehabt, was meiner Meinung nach nicht genutzt wurde.
Insgesamt war das Buch für mich leider eher ein Reinfall. Schade!
- Melissa Müller
Das Mädchen Anne Frank
(89)Aktuelle Rezension von: JaniineHeute ist Tag des Tagebuchs 📔
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Führt ihr ein Tagebuch? 🖋
🇬🇧 Do you write a diary?
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Eines der wohl berühmtesten Tagebücher ist das Tagebuch der Anne Frank. Am 12. Juni 1942 schrieb sie ihren ersten Eintrag. Zu diesem Zeitpunkt war sie 13 Jahre alt. Während des Kriegs versteckte sie sich zwei Jahre lang zusammen mit Familienangehörigen und Bekannten im Hinterhaus vor den Nationalsozialisten. Der letzte Eintrag ist datiert auf den 01. August 1944 - 3 Tage vor ihrer Verhaftung. Nachdem die Familie abgeführt wurde nahm die Helferin Miep Gies das Tagebuch an sich. Anne wurde erst nach Auschwitz und später nach Bergen-Belsen gebracht. Dort verstarb sie vermutlich im Februar 1945. Als der Krieg vorüber war, übergab Miep Gies das Tagebuch an Anne‘s Vater, den einzig Überlebenden der Familie Frank. Dieser veröffentlichte die Aufzeichnungen seiner Tochter.
2009 wurde das Tagebuch von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
„Ich will von Nutzen und Freude sein für die Menschen, die um mich herum leben und die mich doch nicht kennen“ - vertraute Anne ihrem Tagebuch am 25. März 1944 an. - Nalini Singh
Im Feuer der Nacht
(436)Aktuelle Rezension von: MaryBolyenAuch dieser Teil der Reihe ist spannend, sexy und sehr gut geschrieben. Es macht Spaß die Geschichte von Clay und Tallin zu lesen und mit zu erleben,. Auch die Hintergrundgeschichte wird weitergeführt und gibt schon kleine Einblicke, wie es weiter gehen könnt.
Leider hat mir die Protagonistin Tallin gar nicht gefallen und ich musste Clay für seine Geduld bewundern.
Trotzdem ist auch der 4. Band der Reihe sehr lesenswert und zu empfehlen. Ich bleibe der Reihe auf jeden Fall treu.
- Karen Rose
Des Todes liebste Beute
(195)Aktuelle Rezension von: Leseratte2007Darum geht es (Klappentext):
Staatsanwältin Kristen Mayhew hat einen Verehrer. Er bezeichnet sich selbst als ihren ergebenen Diener – und schickt ihr regelmäßig Fotos seiner grausam zugerichteten Opfer. Es sind alles Verbrecher, gegen die Kristen vor Gericht keine Verurteilung durchsetzen konnte. Als der selbst ernannte Rächer auch den Sohn eines Mafiapaten auf seine Todesliste setzt, ist Kristen in Gefahr. Denn nun hetzt die Mafia ihre Killer auf sie. Detective Abe Reagan, der in der Mordserie ermittelt, schwört, alles daranzusetzen, die schöne Staatsanwältin zu schützen
Meine Meinung:
Karen Rose ist eine sehr beliebte Autorin im Thrillergenre, die bekannt dafür ist, gekonnt Romance und Thrillerelemente miteinander zu kombinieren. Auch mir hat die Geschichte rund um Kristen, Abe und den Rächer gut gefallen.
Ihr Schreibstil liest sich wunderbar flüssig und unterstützt durch die kurzen knackigen Kapitel bin ich förmlich durch die 600 Seiten geflogen.
Besonders gut haben mir die Charaktere gefallen. Kristen ist eine starke Staatsanwältin, die für ihre Klienten einsteht und alles in ihrer Macht stehende für die Gerechtigkeit tut. Dabei ist sie knallhart, aber auch unglaublich sympathisch.
Der Anfang war sehr stark, aber je länger die Geschichte voranschritt, umso mehr rückte der Fokus von Kristens Arbeit weg und verlagerte sich ausschließlich auf die Machtspiele der Mafia und die Morde. Ich hätte gerne durchgängig mehr von Kristens Alltag mitbekommen, denn es ist durchaus viel passiert, aber auch sehr viel, was gar nicht mit dem Fall zu tun hatte. In diesem Moment sind wir bei Abe Reagan angekommen, der nicht nur den Fall bearbeitet, sondern ebenfalls den Love Interest in der Geschichte darstellt.
Ich hätte mir niemals zu träumen gewagt, dass ich das mal sagen werde, aber mir war der Romanceanteil eindeutig zu groß. Ich mag Kristen und Abe und Abes herzensgute Familie, die der Geschichte stellenweise eine Wohlfühlatmosphäre verliehen hat, aber leider plätschert der Fall die Hälfte der Zeit vor sich hin, was ich sehr schade finde, weil ich die Auflösung des Falls eigentlich sehr gelungen finde.
Den Epilog möchte ich am liebsten unter den Teppich fallen lassen. Dieser ist an übermäßigem Kitsch und "Würg Momenten" nicht zu überbieten. Ich finde es unglaublich schade, dass so ein guter Thriller mit einem 0815 Liebesromanende abgeschlossen werden muss! Für mich ging der Schuss eher nach hinten los.
Insgesamt sympathische Charaktere, ein interessanter Fall, der sich ab der Hälfte leider im Kreis dreht und ein Epilog, der jedem 0815 "Frauenroman" alle Ehre machen würde. Ich vergebe 4/5 Sterne. - Hans-Jörg Wohlfromm
"Und morgen gibt es Hitlerwetter!" - Alltägliches und Kurioses aus dem Dritten Reich
(5)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchSehr kritisch und teils vergleichend mit der Neuzeit, zeigt das Buch auf, mit welcher Raffinesse hier alle Bereiche des Lebens durchdrungen wurden, was alles auf den Kopf gestellt war und wie tief es sich in Bewusstsein der Menschen eingrub.
Ein Feuerwerk von Informationen!
- John Grisham
Die Firma
(537)Aktuelle Rezension von: winniccxxDas Buch "Die Firma" von John Grisham handelt vom jungen Anwalt Mitch McDeere bekommt ein Angebot einer ominösen Firma aus Memphis, das er sich entscheidet anzunehmen. Doch schnell stellt er fest, dass bei seinem neuen Arbeitgeber nicht alles mit rechten Dingen zugeht und gerät immer tiefer in mafiöse Verstrickungen. Grisham gelang dabei direkt mit seinem zweiten Buch ein Meisterwerk. Es ist packend geschrieben, ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen.
Grisham schafft es in dem Buch sehr gut, einen mit dem Hauptcharakter Mitch McDeere und dessen immer aussichtsloser werdenden Situation in der Firma mitfühlen zu lassen. Deswegen hofft man auch gerade am Ende, das er es schafft, der Firma zu entfliehen. Auch wenn Teile des letzten Viertels ein wenig unrealistisch scheinen, war das Buch für mich herausragend und es gibt 5/5 Sterne!
- Finn Thomas
The D-Files: Die Drachen Akten
(9)Aktuelle Rezension von: ChaoskendaAuf „Die Drachen Akten“ war ich sehr gespannt und die Auswahl ist sehr gelungen.
Nicht alle Kurzgeschichten konnten mich überzeugen, sehr überzeugend war aber die Auswahl. Hier ist für jeden was dabei und die Geschichten sind unglaublich unterschiedlich. Jede für sich hat ihren Reiz und der Ideenreichtum der Autoren ist wirklich super.Ab und zu eine Kurzgeschichte ist doch super. Die Längen der einzelnen Geschichten sind spitze und sie eignen sich sehr gut „für mal eben schnell“ aber auch zum „langsam und gemütlich“.
Gleich die erste Kurzgeschichte konnte mich packen. Und die Abwechslung ist ebenfalls der Hit. Auch wenn sich hier alles um Drachen dreht sind sie doch so unterschiedlich. Auch sehr überzeugend ist die Gestaltung, das Cover und auch die Innengestaltung zu Beginn und auch in den Geschichten.
Eigentlich möchte ich gar nicht so viel zu den einzelnen Geschichten sagen außer das hier jeder fündig wird und Drachenfans hier absolut auf ihre Kosten kommen.
Es gibt hier Geschichten über die ich gerne mehr lesen würde, andere haben mich anfänglich eher verwirrt. Es gab Drachen die mich auf Anhieb überzeugt haben, andere brauchten etwas länger.Ich bin hier auf unglaublich kreative Autoren gestoßen und konnte viele tolle Stunden mit den Drachen verbringen.
Fazit:
Mit „Die Drachen Akten“ gehen die Talawah-Anthologien in die nächste Runde. Hier sind sehr unterschiedliche Drachengeschichten zu finden. Nicht alle konnten mich auf Anhieb überzeugen, einige haben mich sogar anfänglich verwirrt und doch habe ich die Stunden mit ihnen genossen. Hier ist für jeden Drachenfan was dabei und ich liebe die Kreativität der Autoren. Ich kann „Die Drachen Akten“ sehr empfehlen.
- Nalini Singh
Eisige Umarmung
(516)Aktuelle Rezension von: ButtaVom Klappentext her hatte ich erst erwartet ich würde den Band weniger mögen als die ersten Beiden, aber ich lag falsch. Das ist bisher mein Favorit der Reihe. Ich liebe es wie mächtig Judd ist, wie er aber Brenna ihre Kämpfe überlässt und sie auf die Art unterstützt die sie braucht. Mir hat einfach alles gefallen. Ich habe die Interaktionen zwischen den Protas geliebt, mir gefällt wie die Rudel gemeinsam wachsen und lernen und die Medialen sie unterschätzen und einfach weiter mehr von der Welt zu erfahren. Ich wünschte mir eventuell noch etwas mehr Einblicke in die Rudel der Nicht-Prädatoren aber ansonsten top. Absolut mein Geschmack.
- Alexander Hartung
Auf zerbrochenem Glas
(109)Aktuelle Rezension von: NikoLausVom Autor hatte ich schon gehört und da sich jetzt die Gelegenheit ergab alle Teile der Nik Pohl Reihe zu lesen, habe ich die Chance genutzt.
Die Idee des ehemaligen Kripobeamten, der auf eigene Faust ermittelt ist nicht neu, aber wurde hier hervorragend umgesetzt.
Nik der kein Held sein will, der einfach nur Gerechtigkeit für die Opfer sucht, dem sein Leben ziemlich schnuppe ist. Das Bild, sowohl das charakterliche, wie auch das optische, das der Autor von ihm gezeichnet hat, macht ihn so interessant.
Er pfeift auf Regeln und nimmt es mit den Gesetzen nicht so genau, aber alles nur für die Guten! Ihm zur Seite stehen zwei Charaktere, die augenscheinlich gar nicht ins Bild passen. Aber alle drei zusammen ergänzen sich prima und sorgen auch für gute Unterhaltung.
Der zurückhaltende Computerfreak Jon, durch den Jan (wieder) auf diesen Fall gestoßen wurde und der Pathologe Balthazar, der mit seiner ganz speziellen Art öfter für ein Lachen sorgt, gefallen mir richtig gut!
Gemeinsam machen sie sich an die Lösung.
Spannend, sehr unterhaltsam und humorvoll!
Drei einzigartige Charaktere, die mir gerade deshalb so gut gefallen, weil sie so sind, wie sie sind!
- Anika Ackermann
Die Akten der Ars Obscura
(35)Aktuelle Rezension von: WaronaIch muss zugeben, dass ich wirklich etwas gebaucht habe, um in diese Geschichte eintauchen zu können. Am Anfang zog es sich und die Fragen waren gefühlt unendlich. Auch, dass man lange im Unklaren gelassen wird, was Aurora passiert ist, hat mich sehr genervt.
Viele gute Bücher brauchen ein bisschen, um in Schwung zu kommen, also las ich weiter.Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte entwickelt sich, genauso die Charaktere, die immer mehr Facetten bekommen. Es war alles schlüssig. Natürlich gibt es die ein oder andere Wendung, die man nicht erwartet, aber genau das macht es auch spannend.
Besonders gut hat mir die Hauptperson gefallen: Aurora. Normalerweise mag ich keine Bücher, die als Ich-Erzähler geschrieben sind. Aber hier hat es sehr gut gepasst. Auroras Charakter ist toll, ihr Verhalten passt gut, zu dem, was sie erlebt hat.
Warum also nur 4/5 Sternen?
Die letzten Kapitel waren vollstopft mit Wendungen, so dass ich frustiert ausgestöhnt und gedachte habe: "Aha, das jetzt auch noch..." - in meinen Augen hätte es nicht sein müssen. Es war zu viel des Guten.
Allerdings ist das tatsächliche Ende wirklich toll und somit hat es vieles wieder ausgeglichen. - Raymond Khoury
Dogma
(66)Aktuelle Rezension von: GiseReilly und Tess sind erneut dem Rätsel der Templer auf den Spuren und geraten dabei auch diesmal in größte Gefahr. „Dogma“ knüpft an die Geschichte in „Scriptum“ an und schickt seine zwei Protagonisten in ein weiteres nervenzerfetzendes Abenteuer. Der Plot ist dabei geschickt auf zwei Zeitebenen angelegt: So wie Tess und Reilly den Templern auf die Spur kommen, lüftet sich auch die Geschichte um den Tempelritter Conrad und seine Begleiter.
Mit seinen 556 Seiten ist das Buch ein ganz schöner Wälzer. Ich habe ziemlich mitgefiebert bei der Jagd auf den Gegenspieler der beiden, allerdings hätte man die Geschichte auch gut straffen können, manche Wendung war mir einfach zu viel. Mit meinem vierjährigen Knirps hatte ich immer wieder Diskussionen darum, ob und warum er etwas machen soll, und wir drehten manche Ehrenrunde, bis endlich was passierte – das kann ich in einem Schmöker nicht auch noch gebrauchen… Was mir auch nicht so besonders gefiel, ist der Action-Schwerpunkt in diesem Buch, ich hätte mir mehr historischen Hintergrund erwartet. Aber das ist reine Geschmackssache, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Obwohl das Buch die Fortsetzung von „Scriptum“ ist, kann man es auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Wem diese Action-Geschichts-Thriller jedoch gefallen, wird sicher mit Freuden beide Bände lesen wollen. - Sascha Eichelberg
The S-Files: Die Succubus Akten
(2)Aktuelle Rezension von: RajetDer Schreibstil ist flüssig, spannend, fantastisch, humorvoll, beängstigen und gut zu lesen – je nach Geschichte und Autor/in.
Das Cover ist ganz im Stil der anderen Files / Akten aus dem Verlag gehalten und einfach nur wunderbar.
Der Klappentext macht neugierig auf eine weitere sagenhafte Anthologie aus dem Talawah Verlag.
Fazit:
Wie schon die Vorgänger Anthologie aus dem Talawah Verlag zieht uns auch diese Anthologie in den Bann, vor allem Sukkubus ist ja nicht ganz so oft vertreten im Fantasy Genre.
Die Geschichten kreisen rund um das Thema Sukkubus aber auf ganz unterschiedlichste Weise, wobei mich selbstverständlich einige Erzählungen mehr ansprechen als andere, deshalb wird bei mir die gesamte Anthologie bewertet und nicht einzelne Geschichten – das finde ich unfair gegenüber dem Schreiberling – den die Geschmäcker der Leser sind nun mal verschieden!
Sukkubus und Prüfung scheint irgendwie einer mit der Kernthemas zu sein – es kommt ja doch öfter vor - wird aber jedes Mal anders geschrieben.
Bei der Vielfalt der Geschichten, würde mich schon mal interessieren, wie manche/r Autor/in ausgerechnet auf diese Umsetzung kam.
Am liebsten sind mir die Geschichten mit viel Humor (gerne auch mal Sarkastisch) und unerwarteten Wendungen, einige können wir ja in der Anthologie finden.
Aber die Geschichten sind nur bedingt für Kinder geeignet (zum Teil ja, zum Teil halt nicht), erst selbst lesen und dann überlegen was passt!Wieder ein sehr schönes Lesepaket mit dem sehr schönen Cover und den Kurzgeschichten zu Sukkubus (bzw. Incubus) aller Art, von mir auch für diese Anthologie 5 Sterne.
- Michael Chabon
Die Vereinigung jiddischer Polizisten
(59)Aktuelle Rezension von: Giselle74Sitka, Alaska. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Atombombe auf Berlin, durften sich geflüchtete Juden dort mit Erlaubnis der Amerikaner einen eigenen kleinen Staat errichten. Nun soll die Enklave zurück an die USA fallen und die dort wohnenden Juden wären wieder heimat- und staatenlos. In dem Chaos der Abwicklung und inmitten sich auflösender Behörden und Zuständigkeiten geschieht in einem kleinen, schmierigen Hotel ein Mord. Ein junger Schachspieler wird mit einer Kugel im Kopf auf seinem Zimmer aufgefunden. Der zufällig im selben Hotel wohnende Polizist Meyer Landsman beginnt zu ermitteln und sticht dabei in ein Wespennest.
Was für ein grandioser Roman! Einerseits ein Krimi im Stile Chandlers, mit einem Protagonisten, der ähnlich zerbeult agiert wie Philip Marlowe, andererseits aber auch ein Blick auf die unterschiedlichen Strömungen jüdischen Lebens. Die Chassidim und Zionisten kommen dabei eher schlecht weg, verhalten die "Schwarzhüte" sich doch ähnlich wie die Mafia und haben ihr Netzwerk über ganz Sitka gespannt.
Mit ungeheurer Fabulierlust, viel Wortwitz und genauso viel Einfühlungsvermögen führt uns Chabon durch seine Welt bzw durch Meyer Landsmans Welt. Glaube, Politik, Schach, die große Liebe, Identitätsfragen, Chabon verbindet und mischt diese Themen hemmungslos. Sein Blick ist zugleich zynisch, schwarzhumorig und liebevoll. Das muss einem erst einmal gelingen! Und wenn dann noch Ureinwohnerrecht auf jüdische Befindlichkeiten trifft, wird die Mischung explosiv...
Es ist beeindruckend, wie mühelos Chabon ein Meer durchquert, das klippenreicher nicht sein könnte. Er überschreitet Grenzen und verteilt seine Spitzen hemmungslos in jede Richtung: seien es geldgierige Stammesregierungen, tiefgläubige Mafiosi, gewinnorientierte Amerikaner oder attentatsbereite Zionisten. Und so ganz nebenbei zeigt dieser Roman auch, dass Menschlichkeit und Fanatismus sich ausschließen. Immer.
Wer also Krimis mag, wer... ach, Unfug! Lest dieses Buch, es ist einfach rundherum großartig!