Bücher mit dem Tag "aktivisten"

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37 Bücher

  1. Cover des Buches Der Fluch des Erlkönigs (ISBN: 9783944788609)
    Carola Wolff

    Der Fluch des Erlkönigs

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Anneja

    Das die Autorin Carola Wolff fantastische Buchideen hat, konnte ich bereits in einem anderen Buch von ihr erlesen. Um so gespannter war ich auf dieses, da es Goethes Gedicht „Der Erlkönig“ aufgriff und es in eine packende Geschichte für Jugendlicher packte. Das fand ich in der Hinsicht clever, da das Gedicht in meisten Schulen zur Pflichtlektüre gehört und somit wenigstens vom Namen her erkannt werden dürfte. 


     


    Um so gespannter ging ich an das Buch heran, das mich zum Glück nicht enttäuschte. Mich erwartete eine faszinierende Welt, deren Charaktere nicht nur sympathisch, sondern auch einen ganz eigenen Zauber verströmten. Ich sage Charaktere, da mich nicht nur der Hauptcharakter Finn begeisterte, sondern auch viele Nebencharaktere. Dies lag vor allem daran, das jede Person sehr individuell erstellt worden war und es immer etwas gab, was man mit ihnen verbinden konnte. Finn war z.B. ein hervorragender Zeichner, Gudrun eine leidenschaftliche vegetarische Köchin und Tonja ein Mitglied der Graswurzelrebellen, welche sich für Umweltschutz einsetzten. Etwas spezieller wurde es dann im Reich der Erlkönigin, da hier die Magie eine vielfältige Fähigkeit war. 


     


    Einzig die Eltern von Finn und seinem Bruder Jojo wirkten in dem ganzen Szenario etwas aufgesetzt. Es gab eine emotionale Familiengeschichte, welche sich um den Tod von Finn´s Mutter drehte. Aber warum man dann eine eingebildete und auf Dauer-Diät-befindende Stiefmutter einband, blieb mir ein Rätsel. Besonders da der erst sehr strenge Vater eigentlich sehr liebenswert und alles andere als oberflächlich war.


     


    Zum Erlkönig möchte ich nicht wirklich viel sagen, da er das wohl der Charakter mit der meisten Mystik war. Dies lag vor allem an Goethes Gedicht, welches spielerisch mit in die Geschichte eingebaut wurde und so manche Beschreibung daraus erklärte. Besonders faszinierte mich aber den Humor, welchen die Autorin mit einfließen ließ. Wo im Gedicht noch ein Kind zu Schaden kommt, erklären die Elfen im Buch, das sie keine Ahnung haben, wie Goethe darauf kommen könnte, das sie kleine Kinder von Menschen haben wollen. Immerhin müssten sie die ja wickeln und ihr Geschreie ertragen, was ihnen den letzten Nerv rauben würde. 


     


    Während die Geschichte mit seinen stimmigen Charakteren und der tollen Geschichte mein Herz eroberte, konnte dies das Cover nicht. Es passte einfach nicht zum Thema. Schon als ich es auf einer Messe sah, dachte ich, es handele von einem Eiskönig. Dabei handelte es ja vom Erlkönig und somit von einem Elfen, welcher die Natur verehrt. Daher wäre ein grünes Coverdesign wünschenswerter gewesen. Trotzdem empfand ich die Gestaltung als nicht komplett misslungen. Das Buch wirkt immer noch hochwertig, was besonders an den eingefärbten Seitenrändern liegt, welche beim Verlag stets vorzufinden sind. 


     



     


    Von außen etwas irritierend, wusste die Geschichte im Inneren zu überzeugen. Tolle Charaktere, mit vielschichtigen Persönlichkeiten und eine Handlung die nicht nur ein Gedicht würdig in Szene setzte, sondern es auch noch aufpimpte. Für Kinder und Jugendliche auf jeden Fall eine tolle Lektüre, die sie unterhält und ihnen etwas zum Thema Umweltschutz beibringt.

  2. Cover des Buches Aufbruch (ISBN: 9783442716029)
    Gloria Steinem

    Aufbruch

     (12)
    Aktuelle Rezension von: virginiestorm_autorin

    Gloria Steinem, Journalistin und Feministin, hatte eine unkonventionelle Kindheit. Mit ihren Eltern und ihrer Schwester reiste sie durch die USA. Auch später behielt sie dieses Leben bei. Sie erzählt von Reisen mit dem Auto, dem Flugzeug, Gesprächen mit Taxifahrern, Flugbegleiterinnen, Studentinnen und LKW-Fahrern.


    Geprägt durch den Vater, der sich gegen Regeln auflehnte und ihrer Mutter, die in der Ehe verkümmerte, setzt sie sich bis heute für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit ein.

     

    »Wir reden über eine Gesellschaft, in der keine anderen Rollen existieren werden als die, die man sich gewählt oder verdient hat; wir reden ernsthaft über Menschlichkeit.«


    Beim Feminismus geht es nicht nur um Frauen, sondern auch um Menschen mit Behinderungen, Menschen verschiedener Nationalität und Hautfarbe und natürlich auch um Männer.


    Zusammen mit der Autorin wirft man einen Blick zurück bis in die 60er. Steinem erzählt, dass 1971 den Studentinnen der juristischen Fakultät von Harvard nur am “Ladys Day” gestattet war in den Seminaren Fragen zu stellen. Sie schreibt über den Indian Removal Act, der das Land der Cherokee an weiße Sklavenhalter gab, das Eheverbot für Flugbegleiterinnen, die Nationale Frauenkonferenz 1977 und den Vietnam-Krieg. Sie schildert, dass die katholische Kirche Abtreibungen bis ist 19. Jahrhundert geduldet hat und diese erst später aus demografischen Gründen verboten wurden. Sie berichtet von Frauen, die einen Schwangeschaftsabbruch vornehmen ließen und sich anschließend wieder zurück vor die Klinik stellten, um weiter gegen Abtreibungen zu protestieren. Sehr interessant auch der Wahlkampf um das Präsidentenamt, bei dem Steinem Hillary Clinton unterstützte. 


    »Und kein Wunder, dass Frauenfeindlichkeit in den Medien kein Thema war. Die Medien selbst waren frauenfeindlich.«


    Ein spannendes Buch, das uns daran erinnert, welchen Weg die Gesellschaft innerhalb der letzten 60 Jahre zurückgelegt hat. Vieles hat sich verändert und ist heute kaum mehr vorstellbar. Das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten ist gestiegen. Doch gleichzeitig scheint es, als würden an neuen Stellen die gleichen alten Probleme auftreten.


    “Women have two choices: Either she's a feminist or a masochist.”

  3. Cover des Buches The Sea in your Heart (ISBN: 9783499006647)
    Kira Mohn

    The Sea in your Heart

     (184)
    Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibro

    Lilja liebt das Meer und tut alles, um seine Bewohner zu beschützen. Vor allem vor skrupellosen Walfängern, die in illegalen Gewässer töten. Eines Abends lernt sie einen Unbekannten kennen und verbringt eine wunderschöne Nacht mit ihm. Doch Jules und Lilja sollten nie zueinander finden, oder?

    Meine Meinung:

    Ich hab ehrlich was anderes erwartet. Die Walfangszenen haben mich schon ziemlich mitgenommen. Vor allem, weil ich erst letztes Jahr an einer wunderschönen Whale Watching Tour in Island teilnehmen durfte und die Wale selbst in der Wildnis sehen durfte. Außerdem haben sich mein Mann und ich eines Abends in einem kleinen Fischerdorf trotz Hunger angewiedert von dem Restaurant abewandt, als wir auf der Speisekarte Walfleisch gesehen haben. Ich kann Liljas Emotionen echt gut nachempfinden und mir sind die Szenen im Buch echt nah gegangen.

    Die Liebesgeschichte war hier echt nebensächlich, was aber auch ok war.

    Fazit:

    Kann ich empfehlen, aber ist definitiv kein happy Buch.

  4. Cover des Buches Angeschwärzt (ISBN: 9783839225233)
    Friederike Schmöe

    Angeschwärzt

     (6)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Ein undurchsichtiger Fall, der wirklich sehr verzwickt ist und es auch dem Leser nicht einfach macht.

    Bernhard Lechner, Juwelier, ist verschwunden. Seine Ehefrau und die Tochter Mara beauftragen Katinka mit der Suche nach ihm. Bei den Nachforschungen kommt dann einiges ans Licht; auch dass die beiden Damen Katinka gegenüber nicht ganz ehrlich waren. Aber um was geht es denn nun wirklich – eine Entführung, Unfall , Versicherungsbetrug oder gar Mord? Und welche Rolle spielt Ben, der Freund von Mara, dabei?

    Es gibt Drohungen und Anfeindungen und Katinka weiss gar nicht so recht, wie sie das alles anpacken soll – obwohl ihr natürlich Dante und Harduin zur Seite stehen.

    Da immer wieder neue Aspekte auftauchen, wird der Leser ganz schön in die Irre geführt, obwohl manches doch auch offensichtlich war. Oder doch nicht? Nun, das müsst Ihr selber lesen !

    Wie immer ist der Schreibstil lebendig und die Protagonisten sind gut dargestellt. Trotzdem finde ich, dass die Reihe um Katinka Palfy nun mit der Zeit doch etwas langweiliger wurde, vor allem, da die Polizei ihr fast uneingeschränkt zur Seite steht. Das war früher mal anders…und dadurch auch lebendiger und spannender.

  5. Cover des Buches Das Jahr der Flut (ISBN: 9783492313414)
    Margaret Atwood

    Das Jahr der Flut

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier

    Mit „Das Jahr der Flut“ kehrt Margaret Atwood in den Kosmos von „Oryx und Crake“ zurück. Und zunächst springt sie auch zurück in der Zeit, um die Geschichte noch einmal aus anderer Perspektive zu erzählen. Man erfährt nun, dass Jimmy nicht der einzige Überlebende des verheerenden Virus ist. Während der erste Teil hauptsächlich bei der privilegierten wissenschaftlichen Elite in den  Komplexen spielte, wird sich im zweiten Teil auf das Plebsland konzentriert und besonders die sogenannten Gottesgärtner. Die Gottesgärtner sind eine religiöse Gemeinschaft, die bewusst in Naturverbundenheit und Armut lebt, Fleischkonsum und Gewalt ablehnt. Sie werden von Personen geleitet, die die Ehrentitel Adam beziehungsweise Eva tragen und allerlei Außenseiter bei sich aufnehen wie die Prostituierte Tony oder das Mädchen Ren, das mit ihrer Mutter aus den Komplexen floh.

     

    Atwood hat ihren ganz eigenen Stil, auch die „Oryx und Crake“-Reihe ist fantasievoll, morbide, beunruhigend, brutal, teilweise auch humorvoll. Dieser Band gefiel mir noch besser als der erste Teil. Der dem Wahnsinn nahe Jimmy aus dem ersten Band ist als Erzähler mit der Zeit sehr anstrengend und ich habe mich gefreut, hier mehr aus der Sicht verschiedener Personen zu erfahren.

    Zudem fand ich es faszinierend, wie Atwood ganze Bibelstellen neu interpretiert, um eine Grundlage für den Glauben der Gottesgärtner zu schaffen. Am Ende wurden zwar einige Fragen geklärt, aber auch noch mehr wieder aufgeworfen. Ich bin also gespannt auf den Abschluss der Trilogie.

  6. Cover des Buches Stupid white men (ISBN: 9783492241274)
    Michael Moore

    Stupid white men

     (560)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    In dem Buch „Stupid White Men“ betrachtet Michael Moore Amerika und die Regierung Bush von einer anderen Perspektive. Er kritisiert offen und begründet dies auf nachvollziehbare Weise. Auch stellt er Fragen, deren wahren Antworten wir wohl nie kennen werden. Als Leser sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Informationen zu bestimmten Themen mittlerweile veraltet sind. Diese Teile habe ich übersprungen, weil sie langweilten. Dennoch regt der Inhalt zum Nachdenken an, da auch parallelen zu unserem heutigen Alltag gezogen werden können, auch wenn man nicht in Amerika lebt. Unterhaltend ist auch der Humor von Moore. Kurz um, ein gutes Buch, was mittlerweile aber überholt ist.

  7. Cover des Buches Mordssand (ISBN: 9783751937276)
    Ulrike Busch

    Mordssand

     (3)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Mit "Mordssand" gibt es einen weiteren Nordseekrimi aus der Feder von Ulrike Busch, der bei Books on Demand erscheint. 


    Friso Wiborg ist Star-Architekt in St. Peter-Ording und plant direkt am Strand ein besonderes Bauwerk zu errichten, dort soll ein riesiges Hochhaus-Hotel entstehen. Umweltschützer gehen dagegen auf die Barrikaden. Kurze Zeit später findet man die Leiche des Architekten in der Sandskulpturen-Werkstatt in Westerhever, verpackt in Sand auf einem Thron. Das Ermitterteam findet eine Menge an verdächtigen Personen im Umfeld des Toten. Und auch Fennas Tochter Fee ist irgendwie involviert.   

    In Westerhever bei St. Peter-Ording läuft ein Workshop in der ansässigen Sandskulpturenwerkstatt, dort entdeckt man einen Toten in einer Sandskulptur, ein etwas skurriler Fundort für eine Leiche. Welche Feinde hatte der Tote und warum hat man ihm so ein "Denkmal" gesetzt? Die Ermittler Tammo Anders und Fenna Stern haben viele offene Fragen und zahlreiche Verdächtige zu befragen.

    Wie man es von der Reihe gewohnt ist, ist auch dieses Buch ein Cosy-crime und es geht unblutig und eher unterhaltsam und ziemlich menschlich zu. Die Ermittlung steht im Mittelpunkt des Geschehens und die Befragungen setzen den Leser über die Beziehungen, Verflechtungen der Personen und das Geschehen ins Bild und man kann gut miträtseln. An Tatverdächtigen mangelt es auch in diesem Fall nicht. Friso Wiborg war überheblich und sein geplanter Bau des Friso-Towers war ein Grund für die Umweltaktivisten ihn anzugehen, aber auch unter den Mitarbeitern und im privaten Umfeld gab es Probleme. Große Sorge bereitet den Ermittlern bei diesem Fall auch die rätselhafte Verbindung ihrer Tochter Fee zu dem Toten.  

    Was mir bei dieser Reihe besonders gut gefällt, sind die familiären Einblicke in das Privatleben des Ermittlerpaares der Familie Anders/Stern. Es macht Spaß, die Entwicklungen und Erlebnisse der Familienmitglieder zu verfolgen und man fühlt sich bei ihnen inzwischen schon richtig heimisch. 


    Mit reichlich Nordseeflair, einem interessanten Fall und vielfältigen Ermittlungen durch liebenswerte Kommissare konnte mich diese Lektüre vollkommen überzeugen.

  8. Cover des Buches Das Spiel der Anderen (ISBN: 9783894254728)
    Carlo Feber

    Das Spiel der Anderen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Ich reiße den Mund weit auf, werfe den Kopf zurück und hacke mit den Zähnen in den Geldhaufen. Ein roter Zehner rutscht von meinen Lippen. Aber ein Zwanziger bleibt mir an der Zuge kleben. Langsam zerbeiße ich den Schein. Hört ihr das Papier knistern? Fetzen haften an meinem Gaumen wie fades Knäckebrot, das nicht rutschen will. Wie alter Rauch hängt mir beim Runterwürgen der pappige Scheißgeschmack auf der Zunge. Immer noch auf den Knien richte ich den Oberkörper auf und fische einen Zweihunderter aus dem Napf. „Soll ich den auch noch fressen?“ Auszug Seite 5


    Vier junge Menschen haben genug von der Ausbeutung des Planeten durch die kriminelle Finanzwelt. Um die schmutzigen Geschäfte der German Global Credit Bank am Potsdamer Platz in Berlin aufzudecken, verfolgen sie einen Plan. Die vier Politaktivisten Marie-Luise, genannt Malu, ihr Freund Leon, der Libanese Habibi und der Hacker Sanctus haben monatelang alles akribisch vorbereitet. Die Vorstände der global agierenden Bank sollen entführt werden und dadurch zum öffentlichen Eingeständnis ihrer kriminellen Machenschaften gezwungen werden. Die Bevölkerung soll über die illegalen Geschäftspraktiken der Bank informiert werden, deren Verdienste zu Lasten von Mensch und Umwelt gehen. Das erinnert mich ein bisschen an die Radikalität der RAF in den 70er Jahren, aber der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung soll möglichst ohne Blutvergießen geschehen.

    Und die Entführung des Vorstandsvorsitzenden Harald Lengsfeld, die Nummer eins auf der Angriffsliste, verläuft dann auch wie am Schnürchen. Doch danach geht alles schief. Der zweite Bankvorstand Joachim Fokker, den die vier Freunde als nächstes Kidnappingopfer auserkoren hatten, wird zeitgleich ermordet in seinem total ausgebrannten Mercedes SLS Coupé aufgefunden. Anscheinend hat sich irgendjemand in ihre Pläne gehackt und verfolgt diese jetzt als Trittbrettfahrer. Des Weiteren erweist sich der im Keller unter Leons Skateboardladen gefangen gehaltene Banker Lengsfeld als zäher Bursche, der an harte Verhandlungen gewöhnt, sich nicht so leicht einschüchtern lässt. Er zeigt überraschenderweise kaum Angst und konfrontiert seine Entführer damit, einen von ihnen, nämlich Leon, erkannt zu haben.

    Das angespannte Quartett darf jetzt nicht kopflos oder übereilt agieren, sondern muss improvisieren. Der in der Hacker-Szene berühmte Sanctus hatte sich vor einem Jahr mit gefälschtem Lebenslauf als Systemadministrator in die Bank eingeschleust. Als Head of Data will er sich jetzt nicht auffällig verhalten, denn er fürchtet die Aufdeckung seiner Systemmanipulationen durch den IT-Kollegen Hellcamp. Malu versucht indessen herauszufinden, wer mit ihren Plänen ein anderes Spiel spielt und hat auch schon eine Vermutung.

    Im Berliner LKA laufen die Ermittlungen inzwischen auf Hochtouren. Das Innenministerium hat Sicherheitsstufe drei zur Gefahrenabwehr und zum Schutz der öffentlichen Sicherheit ausgerufen. Kriminalrätin Dr. Vera Werchteshaus bildet zwei separate Sokos. Während die junge Polizeihauptkommissarin Kara Menzel und ihr Kollege Oberkommissar Jörg Olvers im Mordfall Fokker ermitteln, übernimmt den Entführungsfall Lengsfeld eine andere Abteilung.

    Die dritte Vorstandsvorsitzende, Gerlinde Schindhelm, gewährt ihnen nur zögerlich Einblicke in die Arbeitsabläufe der Bank. Die für die Konzernsicherheit zuständige Bankmanagerin setzt mehr auf die von ihr eingesetzten Londoner Sicherheitsexperten des Kerberos-Ten-Teams. Da der ermordete Joachim Fokker zuletzt von den außen an der Bank befindlichen Sicherheitskameras aufgenommen wurde, konzentrieren sich die beiden Kommissare erst mal auf die direkte Verbindung der Tiefgarage mit der Vorstandsetage. Schnell finden sie in dem ehemaligen Abteilungsleiter Georg Ducasse einen Verdächtigen. Der Ingenieur war für technische Gutachten großer Industrievorhaben zuständig und für die Bank in Usbekistan tätig. Nachdem er fünf Wochen in usbekischer Gefangenschaft gelitten hatte, streitet er um Entschädigung. Er hatte als letzter einen Termin mit dem für Personalfragen zuständigem Fokker.

    Aus einem eingehendem Erpresserbrief wird schnell deutlich, dass es sich um einen Trittbrettfahrer handeln muss. Sanctus liest aus dem Brief versteckte Botschaften heraus, die sich an die vier wirklichen Entführer richten. Die Polizei hat derweil einen schwierigen Stand. Man erwartet schnelle Ergebnisse, aber aufgrund der Nachrichtensperre werden Kara und Jörg wichtige Daten nicht zugänglich gemacht. Kara Menzel ist der große Sympathieträger und agiert umsichtig und mit Verstand. Als sie ihren schwedischen Freund Thure von der Rikspolisen um Rat fragt, warnt er sie explizit vor den Mitarbeitern des Kerberos-Ten-Teams.


    Carlo Feber hält sich in seinem Politthriller 'Das Spiel der anderen' nicht lange mit Erklärungen auf. Sofort findet sich der Leser mitten in der Geschichte wieder und man springt von einer Szenerie zur nächsten.

    Auch die Charaktere werden nicht groß eingeführt. Das Figurenpersonal ist nicht ganz frei von Klischees, aber durchweg glaubwürdig und authentisch dargestellt. Ich konnte sie mir alle gut vorstellen, den Hacker Sanctus mit seinem Samuraizopf oder den hartgesottenen Banker Lengsfeld, der oft als Finanzexperte in Talkshows mit seinem selbstgerechten Tonfall nervt. Dazu passend wohnt sein Sohn natürlich in einer Luxuswohnung mit Blick auf den Berliner Lietzensee.

    Der in der Pfalz geborene Autor lebt mittlerweile in Berlin und man merkt seinen detaillierten Schilderungen an, dass er sich hier auskennt. Ob die Beschreibungen der unkonventionellen Hipster mit Bart und schrägen Klamotten im Berliner Friedrichshain oder die deprimierende Tristesse in Berlin-Niederschöneweide, wo noch die Backsteinmauern an DDR-Zeiten erinnern und billig sanierte Werkhallen an Künstler vermietet werden. Das alles ergibt ein stimmiges Setting. Die Sprache ist anspruchsvoll und modern mit vielen Anglizismen und Netzjargon.

    In unterschiedlichen Erzählperspektiven verfolgt man die vier jungen Politaktivisten oder die Ermittlungsarbeit der Polizei. Am Anfang empfand ich bei dem flotten Erzähltempo eine fast atemlose Spannung und konnte den Thriller nur schwer aus der Hand legen. Ein Pageturner, der seinen Namen verdient. Diese rasante Spannung kann der Autor natürlich nicht durchgehend halten und in der Mitte hatte ich einen kleine Hänger. Oder wie es auf Seite 251 heißt: Kara rauchte der Kopf. Mir auch bei all den Verwicklungen, Machtspielchen und falschen Machenschaften. Der Autor verlangt dem Leser ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration ab. Zum Schluss läuft der lesenswerte Thriller noch auf ein spannendes, actionbetontes Finale zu, das noch mit einigen Überraschungen und unvorhersehbaren Wendungen aufwartet.


    Carlo Feber beschäftigt sich in seinem fesselnden Politthriller kritisch mit der Finanzwelt, in dem er die Machenschaften einer Bank darstellt und die politischen Abgründe aufzeigt. Auch den Einfluss der Wirtschaft auf die Politik nimmt er dabei ins Visier.

    Der studierte Politologe ist 1965 in der Pfalz geboren, lebt heute in Berlin. Hier gibt er auch Schreibseminare. Als Schriftsteller arbeitet er mit verschiedenen Pseudonymen in unterschiedlichen Genres und auch als Ghostwriter.


  9. Cover des Buches XXX (ISBN: 9783954002580)
    Martin Sudermann

    XXX

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Tiffi20001
    Klappentext:

    November 2010. Zwei Tage nach einem von heftigen Auseinandersetzungen begleiteten Castor-Transport wird die Leiche eines Demonstranten in der Göhrde entdeckt. Holger Becker, 54 Jahre alt, sportlich und kerngesund, soll in einem knöcheltiefen Bach ertrunken sein. Seine Freunde, altgediente Autonome und junge Antiatomkraftaktivisten aus dem Wendland, glauben keine Sekunde an diese Geschichte.
    Auch der Journalist Thomas Krüdewagen ist tief erschüttert, als er vom Tod seines alten Genossen und Freundes hört. Auf der Beerdigung beschließt er, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Thomas Recherchen in der Bewegung, der er selbst vor Jahren den Rücken gekehrt hat, erweisen, dass Holger all die Jahre militant geblieben ist und sich mächtige Feinde gemacht hat: BKA, Staatsschutz und nicht zuletzt den Energiekonzern WEAG.
    Aber die bringen doch niemanden um. Das sind doch irre Verschwörungstheorien. Wir leben doch nicht in den Siebzigern. Nur wer war es dann? Falsche Freunde? Rivalen? Oder sollte etwa doch...?

    Buchgestaltung:

    Das Cover zeigt den Titel „XXX“, wobei die Buchstaben aus einem Bild von Atomfässern ausgeschnitten sind, und den Untertitel „Ein Atomkraft – Krimi“. Ansonsten ist das Buch komplett in schwarz gehalten worden. Das Cover ist meiner Meinung nach nur teilweise gelungen. Zwar kann man den Zusammenhang zwischen dem Buchinhalt und der Buchgestaltung erkennen und beim näheren Betrachten erhält der Leser auch einen Einblick in die Geschichte, vor allem wird dies durch den Untertitel erreicht, jedoch ist mir das Cover zu düster. Ich finde das viele Schwarz sehr erdrückend und der Titel als Farbakzent reicht mir persönlich nicht aus. Der Titel ist mir persönlich auch zu wenig aussagekräftig, lediglich den Untertitel finde ich sehr passend. Der Klappentext ist ebenfalls sehr gelungen, er beschreibt das Buchgeschehen relativ gut und verrät vor allem nicht zu viel, sodass er das Buch interessant macht. Alles in allem gesehen ein Buchcover, das mich nicht komplett überzeugen kann und bei dem ich die Befürchtung habe, dass es in der Buchhandlung leicht übersehen werden kann. 

    Eigene Meinung:

    Das Buch handelt von Anti-Atomkraft-Aktivisten und es wird in unterschiedliche Zeitebenen versucht den Tod eines Aktivisten aufzuklären. Die Grundthematik des Buches ist toll ausgesucht und auch gut dargestellt worden. Die Handlung finde ich prinzipiell gesehen ebenfalls sehr gelungen und auch interessant. Ich empfand es jedoch zu Beginn relativ schwierig mich in die Geschichte einzufinden, dies besserte jedoch sich im Verlauf des Buches. Die Charaktere sind zwar gut dargestellt, doch ich konnte mich nicht immer mit ihnen identifizieren und sie waren mir auch nicht durchwegs sympathisch. Die Sprache dagegen ist gelungen, sie ist sehr flüssig und angenehm zu lesen.

    Fazit:

    Ein Krimi mit einem interessanten Hintergrund, den ich durchaus empfehlen kann.

    Autor:

    Hinter dem Pseudonym Martin Sudermann verbirgt sich ein echtes Kind des Sauerlands, das heute als freier Journalist tätig ist. In seinem Krimidebut "Mordsgeschäfte" bewies der heute in Köln lebende Autor neben großer Sachkenntnis viel Gespür für die Sauerländer Mentalität, Spannung und Timing. Sein zweiter Roman "XXX" spielt im Anti-AKW-Milieu des Wendlands.

    Allgemeine Infos:

    Titel: XXX: Ein Atomkraft - Krimi
    Autor: Martin Sudermann
    Verlag: Sutton Krimi
    Seitenzahl: 240
    Preis: 12,00 EUR
    ISBN: 978-3954002580
  10. Cover des Buches Prophezeiung (ISBN: 9783462043976)
    Sven Böttcher

    Prophezeiung

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Limericks
    Ich fand das Buch insgesamt gesehen sehr gut geschrieben und auch spannend gehalten. Was einen negativen Touch gibt ist die Tatsache dass anfangs sehr viele Fachausdrücke verwendet werden und man daher sehr aufmerksam lesen muß um Zusammenhänge herzustellen zwischen IICO und den Geschehnissen in Hamburg und Umgebung. Was ich sehr gut finde, ist dass auch aufgezeigt wird in welchem Mass wir überwacht und manipuliert werden könnten... Es waren einige Sachen dabei wo ich mit einem Computeringenieur Rücksprache gehalten habe der mir bestätigt hat dass alles was in diesem Buch beschrieben wird schon seit Jahren möglich ist. Auch wenn das Szenario mit den Unwettern weit entfernt scheint und weit in der Zukunft - lassen wir uns nicht täuschen, auch dieses könnte schon sehr bald so geschehen wenn es mit der Umwelt weiter so bergab geht wie in der letzten Zeit...

    Insgesamt gesehen ein sehr schöner Ökothriller der eine Mahnung darstellen könnte in welche Richtung wir uns umwelttechnisch gesehen bewegen.
  11. Cover des Buches Das innere Korsett (ISBN: 9783406675294)
    Gabriela Häfner

    Das innere Korsett

     (21)
    Aktuelle Rezension von: DaniRoe
    Klappentext:
    Geblendet von einigen erfolgreichen Karrierefrauen übersehen wir, dass Frauen heute keineswegs vorpreschen, sie treten auch nicht auf der Stelle, sie rudern vielmehr zurück. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland in Sachen Gleichberechtigung inzwischen sogar schlechter ab als Nicaragua und die Philippinen. Wie kann dies sein?

    Bärbel Kerber und Gabriela Häfner zeigen auf, dass der Grund hierfür Rollenklischees sind, die Mädchen und klein auf anerzogen werden. Zwar bildet man Mädchen heute dazu aus, beruflich durchzustarten, zugleich erwartet man von ihnen jedoch, liebevoll und fürsorglich zu sein. Umsicht und Sanftmütigkeit helfen ihnen aber im Arbeitsleben – und auch in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Partner – nicht weiter. Dieses Büch öffnet die Augen dafür, wie Frauen durch Rollenbilder ausgebremst werden, die die gesellschaftliche Vorstellung davon bestimmen, wie eine Frau zu sein hat.

    Cover:
    Das Cover ist komplett in einem matten rot gestaltet. Zu sehen ist ein angedeutetes Korsett in dem der Buchtitel „Das innere Korsett“ in einem matten rosa steht. Der Untertitel „Wie Frauen dazu erzogen werden, sich ausbremsen zu lassen“ ist in weiß unterhalb des Korsetts zu lesen. Die Haptik ist sehr glatt und angenehm.

    Inhalt:

    1. Das große Rätseln

    2. Starke Frauen, schwache Bilanz

    3. Persönliche Wendepunkte

    4. Die (un)heimlichen Erzieher

    5. Zeit für neue Geschlechterbilder


    Meinung:

    Ein gut recherchiertes Buch, das alle Facetten der heutigen Frau in Deutschland wiedergibt.

    Der Charakter des Buches, ist ähnlich einer Dissertation (was sich auch durch den umfangreichen Anhang zeigt).

    Es ist kein Buch für Feministinnen, aber eines dass zum Nachdenken und hoffentlich auch zum Umdenken auffordert.

    Ich kann wirklich keine Filme mehr ansehen, oder Werbung oder ähnliches – ohne die Klischees zu entdecken. Gruselig.

    Fazit:
    Es ist die Zeit des Umdenkens gekommen. Wieder einmal.

    Hoffentlich erreicht dieses Buch viele Leserinnen und Leser. Und hoffentlich werden die Medien auch darauf aufmerksam und ändern an der Unterhaltungsgestaltung etwas.

    Für diese komplexe Meisterleistung, die thematisch gut aufgebaut, wissenschaftlich fundiert und dennoch gut lesbar ist gibt es 5 von 5 Punkten.

  12. Cover des Buches Friesenmilch (ISBN: 9783839218341)
    Sandra Dünschede

    Friesenmilch

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Lesewuermchen

    Dirk Thamsen und sein Kollege Ansgar Rolfs haben es diesmal mit einem Erpresser zu tun. Der Chef der örtlichen Molkerei wird erpresst, Geldübergaben scheitern - oder geht es gar nicht um Geld? Es gibt einige Verdächtige. Haie lässt es sich nicht nehmen, seine Nase in den Fall zu stecken und auch Tom kann einige gute Hinweise geben. 

    Gut finde ich, dass auch private Probleme der Hauptpersonen zur Sprache kommen. Nur ermitteln und kaum Privatleben geht gar nicht. Und dass dies Privatleben nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen hat, hat die Autorin in dem Krimi sehr gut mit dem Kriminalfall verbunden. Für mich werden die Charaktere dadurch mit jedem Buch menschlicher und man kann das Zusammengehörigkeitsgefühl der Freunde gut nachvollziehen.

    Ein paar Mal dachte ich, ich bin der Lösung des Falles auf der Spur, aber dann ergab sich wieder eine andere Wendung. Die Aufklärung des Falles ist schließlich recht einfach gehalten, aber insgesamt hat mich das Buch wieder sehr gut unterhalten.

  13. Cover des Buches Ein Fall für Julia Wagner / Benzin - Ein Fall für Julia Wagner (ISBN: 9783752992557)
    Axel Hollmann

    Ein Fall für Julia Wagner / Benzin - Ein Fall für Julia Wagner

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Annika_Kama

    Eine Aneinanderreihung von Klischees - einfach nur plump und vor allem in der Auflösung von Beginn an vorhersehbar und durchsichtig. Schade - verschwendete Zeit 

  14. Cover des Buches Divided States of America (ISBN: 9783959814997)
    Claudia Kern

    Divided States of America

     (28)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    Es war mir eine Qual das Buch zu lesen. Es sind einfach viel zu viele Personen vorhanden. Das stiftete nur Verwirrung, wenn man mal das Buch weggelegt hat, konnte es sein, dass man manche vergaß, da die vielen Charaktere wechselweise in ihren Kapiteln vorkamen, die auch noch in verschiedenen Schauplätzen in den USA verteilt lebten und handelten. 

    Inhaltlich knapp gefasst: Wer eine gruseligere, schlimmere Version von Donald Trump als Präsidenten sich schon immer einmal vorstellen wollte, dem ist dieses Werk zu empfehlen. 

    Es tut mir schrecklich leid, man merkt, dass Kern hier wirklich viel recherchiert hat und all ihr Herzblut einfließen lassen konnte. Jedoch ist sie mit über 600 Seiten ein wenig damit über das Ziel hinausgeschossen. Man muss wirklich sehr konzentriert lesen.

  15. Cover des Buches Pirate Cinema (ISBN: 9783453267534)
    Cory Doctorow

    Pirate Cinema

     (5)
    Aktuelle Rezension von: lyydja
    Pirate Cinema von Cory Doctorow, der Autor von Little Brother / Little Brother Homeland, umfasst diesmal das Thema Film Piraterie,künstlerische Freiheit und die Mediale Lobby. Er schafft es wie auch schon bei Little Brother das Thema gut rechachiert darzulegen und einen näher in das Thema und in seine Ansichtsweise einzuführen mit interessanten Ansichtsweisen, die mich beschäftigt haben und gut nachvollziehbar waren auch wenn ich manchmal anderer Meinung war, besonders da Internetpiratiere in unserer Zeit ein immer größeres Thema wird und natürlich auch wichtig ist. den Auch im Internet ist Diebstahl, Diebstahl und gehört doch bestraft. Doch was Cory Doctorow hier darstellt ist künstlerisches Schaffen, welches ja durch dieses Gesetz auch beeinträchtigt wird und zwar mit unverhältnismäßigen Strafen, die ganze Familien ins Unglück stürzen. Zusammen mit den Charakteren, die jeder auf seine Art besonders waren, besonders Jem und 26 haben mir gefallen und natürlich Trent, der sich im Laufe der Geschichte wahnsinnig entwickelt hat, einer Schreibweise bei der man das Gefühl hat, dass Trent einem gerade gegenübersitzt und das Erlebte erzählt gibt Pirate Cinema eine ziemlich gute Geschichte über ein wichtiges Thema, welches mich zum Nachdenken gebracht hat. Einziger Minuspunkt ist, dass es doch wie ich finde, viele Parallelen zu Little Brother aufweist.
  16. Cover des Buches Amy und die geheime Bibliothek (ISBN: 9783446262119)
    Alan Gratz

    Amy und die geheime Bibliothek

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Osilla

    Das Buch "Amy und die geheime Bibliothek" von Alan Gratz (ins Deutsche übersetzt von Meritxell Janina Piel) entdeckte ich bei einem meiner leider eher seltenen Besuche in einer Buchhandlung. Zumeist recherchiere ich ja im Netz, da die Zeit recht knapp ist, sobald man Kinder hat. Hin und wieder kann ich es mir aber doch gönnen und eine Buchhandlung durchstöbern. Wenn mir etwas gefällt, mache ich mir dann meist erst einmal ein Foto davon, denn ich kann mir unmöglich alle Bücher selbst kaufen. Dann wäre ich bereits pleite. Amy und die geheime Bibliothek wurde mir dann auch netter Weise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Und so konnte ich ganz unkompliziert die Geschichte um die verbannten Bücher und das schüchterne Mädchen Amy lesen und genießen.

    Zitat: "Gute Bücher sollten nicht von Kindern ferngehalten werden. Sie sollten so oft wie möglich und von so vielen Kindern wie möglich gelesen werden. Aber auch das stimmte noch nicht ganz. Nicht nur die guten Bücher sollten gelesen werden, sondern alle Bücher. Egal welche Bücher." Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek (Seite 118)

    Der Autor:

    Alan Gratz (geboren 1972) ist ein amerikanischer Autor. Er schrieb bereits einige Bücher für Kinder und Jugendliche und wird von Kritikern gelobt und gefeiert. In Tennessee wuchs er auf, inzwischen lebt er mit seiner Familie im westlichen North Carolina.
    Meritxell Janina Piel schloss ihr Studium in Geschichte und Philosophie ab und promovierte in Philosophie. 2014 machte sie sich als freiberufliche Übersetzerin und Sprachlehrerin selbstständig.

    Inhalt:

    „Amy liebt Bücher und das Lesen. Doch dann wird ihr Lieblingsbuch aus der Schulbibliothek verbannt – angeblich ist es respektlos und unmoralisch. Amy sieht das ganz anders: Es ist ein tolles Buch und alle sollen es lesen können! Als immer mehr Bücher aus den Regalen verschwinden, eröffnet Amy kurzerhand die G.S.B., die Geheime Schließfach-Bibliothek. Schon bald leihen immer mehr Mitschüler die verbannten Bücher aus, und die Kinder schmieden gemeinsam einen Plan, um sich gegen die Bücherverbannung zur Wehr zu setzen. Niemand soll ihnen vorschreiben, welche Bücher sie lesen dürfen!“ (Klappentext)

    Kritik und Fazit:

    Auf dem Cover sehen wir sofort die drei Hauptinitiatoren der Geheimen Schließfach-Bibliothek. während Amy ihre Nase in ein Buch steckt, stehen ihre beiden Freunde dahinter und balancieren jeder einen großen Bücherstapel auf den Armen. In den Regalen dahinter klaffen bereits große Lücken durch die Bücherverbannung. Der Hintergrund ist in Blautönen gehalten, während die drei Kinder und ihre Bücher in bunten Farben daher kommen. Das Cover hat mich als Buchliebhaberin natürlich sofort angesprochen.

    Der Schreibstil des Autoren ist gut verständlich und der Zielgruppe entsprechend angemessen. Man wird sofort in die Handlung geworfen und kann durch Amys Augen und Ohren an der Geschichte teilhaben, die in der ich-Perspektive geschrieben ist. Amy geht in die Grundschule und ist eine Leseratte, die ihre Zeit auch gerne allein zwischen den Buchdeckeln verbringt. So hat sie nur wenige Freunde, eigentlich zu Beginn der Geschichte nur eine beste Freundin. Und auch da bestehen doch recht unterschiedliche Interessen. Dennoch halten die zwei zusammen und auch der dritte im Bunde, Danny, wird zu einem wichtigen Mitglied der G.S.B.

    Zitat: "[…] doch ich hatte bloß getan, was ich immer tat: Ich hatte dagesessen und nichts gesagt." Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek (Seite 47)

    Amy wird in ihrer Familie als älteste Tochter stark benachteiligt und ungerecht behandelt. Ich empfand die Beschreibung teilweise etwas zu extrem und fragte mich, ob das wirklich so in manchen Familie stattfindet. Denn gleichzeitig sind ihre Eltern wirklich lieb und hilfsbereit. Diese Darstellung der Ungerechtigkeit wurde mir dann auch ein wenig zu viel und dass sich Amy innerhalb der Familie kaum zur Wehr setzt, wirkte auf mich eher unglaubwürdig. Zu Hause ist ja eigentlich der Ort, an welchem man als Kind offen sein und starke Emotionen zeigen kann. Amys schüchterne Art wurde mir so ein wenig zu überspitzt dargestellt. Dass die Eltern so gar keine Rücksicht auf sie nehmen, sie im Vergleich zu ihren Geschwistern immer den kürzeren zieht, selbst wenn es um Schularbeiten geht, das konnte ich so gar nicht akzeptieren. Diese Situation mit den Eltern war irgendwann einfach nur noch stark wiederholend und für die Geschichte nicht unbedingt notwendig.

    Was wirklich spannend war, war die Tatsache, dass die verschollenen Buchtitel tatsächlich existierende Bücher sind, von Klassikern bis hin zu mir teilweise noch unbekannten aktuelleren Titeln, werden einige Bücher genannt und auch kurz zusammenfassend vorgestellt. So hat man gleich einen guten Eindruck, wieso die Bücher verbannt wurden und auch weshalb sie so beliebt sind. In der Danksagung des Autoren erfährt man dann auch, dass eben genau diese Bücher in Wirklichkeit aus einigen amerikanischen Schulbibliotheken verbannt wurden. Es handelt sich hier also zwar um eine fiktive Geschichte, die Grundthematik der Bücherverbannung ist aber eine wahre Begebenheit.

    Zitat: "Hin und wieder musste man zwar die Regeln brechen, um das Richtige zu tun, aber manchmal war es einfach besser, sich an die Regeln zu halten." Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek (Seite 315)

    Da Amys Bibliothek rapide anwächst und sie immer mehr Bücher an immer mehr Kinder verleiht, muss sie sich ein System verschaffen, um die Übersicht zu behalten und allen Kindern die gleichen Möglichkeiten, die Bücher zu lesen, zu geben. Hierbei wird der Leser in die Grundlagen des Bibliothekswesen eingeführt und erfährt außerdem, wie Bücher früher ausgeliehen wurden, als es noch keine elektronische Datenverarbeitung gab. Das ist für die Kinder dieser Genration bestimmt spannend zu erfahren.
    So muss Amy also ein Problem nach dem anderen mit ihrer Bibliothek überwinden. Wie gibt man bekannt, welche der verbannten Bücher in einer geheimen Bibliothek zu entleihen sind? Wie lange sollten Bücher verliehen werden, um jedem Kind den Zugang zu gewähren und wie kann man das kontrollieren? Und wie verhindert man, dass der ein oder andere Leser durch Unvorsichtigkeit die Bücher der Öffentlichkeit sichtbar macht?

    Zitat: "Brave Mädchen gehen selten in die Geschichte ein." Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek (Seite 289)

    Amy macht im Verlauf der Geschichte eine große Wandlung durch. Von dem stillen Mäuschen wird sie zur Rebellin bis hin zu einem mutigen Kind, welches für seine Meinung und seine Bedürfnisse einsteht. Ihre Wut und Verzweiflung lassen sie sogar vor großen Menschenansammlungen und den Medien sprechen. Davor war sie immer ruhig und eher in sich gekehrt. Doch wenn man sich für etwas einsetzt, dann kann man Großes schaffen. Dabei vergisst Amy aber auch nicht, sich in die Situation des sogenannten Feindes hineinzuversetzen. Was treibt ihn an? Ist er im Grunde seines Herzens wirklich böse?

    Zitat: "So fühlt es sich an, für das Richtige zu kämpfen." Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek (Seite 289)

    "Amy und die geheime Bibliothek" ist eine fiktive Geschichte mit einem – trauriger Weise – absolut wahren Kern. Bücherverbannungen existieren wirklich. Dabei ist die Botschaft dieses Buches dann auch ganz klar: Jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden dürfen. Jeder sollte uneingeschränkten Zugang zu Büchern und dem geschriebenen Wort haben. In den Schulen muss es ein ausgewogenes System geben, anhand dessen entschieden wird, welche Bücher für Grundschüler ungeeignet sind. Die Entscheidung darf nicht bei einer Person alleine liegen. Und dafür kämpft Amy, wird zur Rebellin und scharrt Gleichgesinnte um sich.

  17. Cover des Buches Die digitale Gesellschaft (ISBN: 9783423249256)
    Markus Beckedahl

    Die digitale Gesellschaft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Einleitung Die beiden Autoren dieses Buch wollen dem Leser klar machen, dass die Digitalisierung der heutigen Zeit und das Internet allgemein etwas völlig Neues sind und unsere Gesellschaften vor gänzlich neue Herausforderungen stellen. Zusammenfassung In äußerst kurzen und prägnanten Kapiteln erklären sie hier unter 7 großen Hauptthemen ihre Anliegen. 1. unter "Menschen und Maschinen", soll dargestellt werden, wie eigentlich die Interaktion rund um das Netz aussieht. Wer alles beteiligt ist und in welcher Form. 2. unter "Freiheit und Sicherheit", die bereits uralte Frage des Gleichgewichts zwischen Freiheit und Sicherheit, die sich selbstverständlich auch bezüglich des Internets stellt. Vergangene gescheiterte und durchgesetzt Maßnahmen finden sich hier ein. Beispielsweise die Stoppschild-Aktion von von der Leyen und der Bundestrojaner. Recht anschaulich werden auch gewisse Schlagworte unter dem neuen digitalen Aspekt beleuchtet, sei es nun Datenschutz, künftiger Datenschutz, Jegendschutz, Politik und Rechtsstaatlichkeit. Auch sehr interessant: die Erörterung der Gefahr von Plattformen wie Facebook bezüglich der persönlichen Daten. 3. unter "Wissen und Macht", als 2 Hauptpunkte das Urheberrecht und der neue umfassende Zugang zu Wissen. Und vor allem wie mit beiden im Genauen umzugehen ist. Bei ersterem der Versuch dem Leser klar zu machen, dass Urheberrecht prinzipiell eine sehr vernünftige Sache ist, aber derzeit noch sehr unpassend durchgeführt wird. 4. unter "Wirtschaft als globales Netz im Netz", die kommende und bereits einsetzende massive Änderungen der Arbeitswelt und das nur natürliche Engagement und Interesse vin Wirtschaftsverbänden im Netz. 5. unter "Neue und alte Öffentlichkeit", der erodierende Journalismus, die durchsetzungskräftigen Möglichkeiten digitaler, öffentlicher Kampagnen und die Unmöglichkeit unpopuläre Informationen wieder aus dem Internet entfernen zu können. 6. unter "Gemeinsam in die Gesellschaft von morgen ?", scheint mir der Versuch zu sein, ein Bewusstsein beim Leser dafür zu schaffen, dass die Digitalisierung bewusster und öffentlichkeitsnäher gestaltet und gelenkt werden sollte, als es das bisher ist. 7. unter "Warum Netzpolitik alle etwas angeht", erklärt sich aus meiner Sicht von selbst. Die Autoren versuchen den Bezug des Netzes zu bestimmten Gruppierungen zu illustrieren. Fazit Joa. Ich habs gelesen. Und bin mir nicht so sicher, was ich davon halten soll. Einerseits sind gewisse Aspekte gut herausgearbeitet, sehr verständlich und absolut verständlich präsentiert. Es lenkte meine Gedanken, zu Recht wie ich nun verstehe, auch auf die digitale Schiene, die ich bisher oftmals vernachlässigte. Klar ist nun, dass dort Dinge am Laufen sind, die tatsächlich die Zukunft zu großen Teilen mitbeeinflussen können. Aber warum dann eine solch schlechte Bewertung ? Auch wenn das Buch im Großen und Ganzen aufschlussreich und klar formuliert ist, gibt es mehrere, kleinere Punkte, die mein Vertrauen in die Autoren beeinträchtigten. Beispielsweise die massive Fokussierung auf die digitale Welt. Oft hatte ich tatsächlich das Gefühl, als wollten mir die Autoren vermitteln, dass, wenn wir dieses Problem bewältigen, es keine anderen mehr gäbe. Die Digitalisierung sei Dreh- und Angelpunkt des Weltgeschehens. Vielleicht sollte es so nicht rüberkommen, aber so kam es mir oft vor. Was natürlich völlig absurd ist. Dann unüberlegte und gänzlich irrationale Forderung an die Zukunft, wie die Universität als zentrale Bildungseinrichtung komplett abzuschaffen und es auf das Netz zu verlagern. Mein erster Gedankengang lautete wie folgt: "........" (entsetzte Sprachlosigkeit), gefolgt von einem gedanklichen "WHAT THE FUCK ?!" (ich bitte wegen der Wortwahl um Verzeihung). Nur weil es MÖGLICH ist, heißt es noch lange nicht, dass es umgesetzt werden muss. Was ich dem Netz keinesfalls streitig mache, ist das wunderbare und sehr hohe Potenzial, das es bietet, die universitäre Ausbildung deutlich zu verbessern. Aber ersetzen ? Ich bitte euch. Mit diesem System waren wir Deutschen mehr als ein ganzes Jahrhundert die Bildungselite der ganzen Welt. Nur weil es momentan nicht gut ist, sollte es vielleicht wieder verbessert und (mit dem Netz) angereichert und nicht gänzlich ersetzt werden. Was mich zusätzlich störte war die pure Unwissenschaftlichkeit des Buches. Ausdrücke wie "Das ist dumm", gehören nicht in Bücher, die intellektuell und vertrauenswürdig sein wollen. Und was die Autoren in einem Kapitel schön formulierten, war ihr Verständnis des sinnvollen Sinns von Fussnoten. Verwenden selbst aber keine.Vermutlich, weil "alles, was sie sagen zu jeder Zeit im Internet nachprüfbar ist". Solch ich das für eine Ausrede dafür halten, dass sie sich mehr Arbeit ersparen wollten ? Fussnoten sind eine hervorragende Möglichkeit, um dem Leser die direkte Möglichkeit zu bieten, die Gedankengänge, Quellen, Schlussfolgerungen des Autors nachzuvollziehen und eventuell für sich selbst andere Schlüsse ziehen zu können. Nur weil theoretisch alles im Netz nachprüfbar ist, soll das noch lange nicht als Ausrede dienen, dieses sinnvolle System der Fussnoten völlig über Bord zu werfen. Bei Aussagen wie diese stellten sich mir wahrlich die Nackenhaare auf.
  18. Cover des Buches Why We March: Signs of Protest and Hope--Voices from the Women's March (ISBN: 9781579658281)
  19. Cover des Buches Kalte Havel (ISBN: 9783740800017)
    Tim Pieper

    Kalte Havel

     (51)
    Aktuelle Rezension von: hapedah

    Am Havelufer wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden, einer seiner Freunde, mit dem das Mordopfer in der Nacht unterwegs war, wird vermisst. Dessen Mutter, die Staatsanwältin Caren Winter, überredet Toni Sanftleben, in den aktiven Dienst zurück zu kehren, um die Suche nach ihrem Sohn zu leiten. Neben den Ermittlungen halten den Kommissar auch seine privaten Probleme auf Trab, zwar lebt seine lange verschollene Frau Sofie inzwischen bei ihm auf dem Hausboot, doch zwischen den Eheleuten hat sich eine Distanz aufgebaut, die Toni trotz aller Bemühungen nicht überwinden kann. 

    "Kalte Havel" von Tim Pieper ist der zweite Fall um den sympathischen KHK Toni Sanftleben, der mich, wie schon sein voriger Band auf ganzer Linie begeistert hat. Tim Piepers Schreibstil kenne und mag ich schon aus zwei anderen Regionalkrimis (ich bin mit Tonis fünftem Fall in die Reihe eingestiegen und lese nun die Vorgänger in chronologischer Folge). Daher hat der Ermittler schon einen Stammplatz in meinem Herzen und ich genieße es, mehr über sein privates Leben zu erfahren. Meiner Meinung nach gibt das dem Charakter Tiefe, so dass Toni für mich keine flache Papierfigur ist, sondern sich real und lebendig anfühlt, ich hoffe, bange und leide beim Lesen mit ihm mit. 

    Auch seine Ermittlungen sind spannend geschildert, immer wieder gibt es kleine Rückblicke, die das Geschehen aus der Sicht des Opfers und einige Male sogar aus dem Blickwinkel des Täters beleuchten. Dabei bin ich willig allen Spuren gefolgt, die der Autor für seine Leser ausgelegt hat, dennoch war ich von der Auflösung des Falles sehr überrascht. Auch in diesem Roman wird der Hintergrund im idyllischen Havelgebiet umfassend und bildlich beschrieben, im Rahmen der Handlung habe ich unter Anderem die Beelitzer Heilstätten erkundet und einiges über die regionale Geschichte erfahren. Damit hat Tim Pieper die für mich perfekte Mischung aus spannender Krimihandlung, Einblick in das persönliche Leben des Ermittlers und Beschreibung der Umgebung geschaffen, so dass ich dieses wunderbare Leseerlebnis gern weiter empfehle.

    Fazit: Spätestens mir diesem Buch steigt Tim Pieper in die Ränge meiner liebsten Krimiautoren auf, seine Fälle sind spannend und Toni Sanftleben ist ein Ermittler, den ich mittlerweile sehr mag. Auch die Havelregion, in der die Geschichte spielt, ist einladend geschildert, so dass ich immer mehr Lust bekomme, mir die Schauplätze einmal selbst anzusehen. Für den fesselnden Regionalkrimi spreche ich mit Freude eine Leseempfehlung aus. 

  20. Cover des Buches Boy oh Boy (dt.) (ISBN: 9783791374185)
    Cliff Leek

    Boy oh Boy (dt.)

     (6)
    Aktuelle Rezension von: evafl

    Dieses Buch bringt Kindern bzw. allen voran Jungs die unterschiedlichsten 30 berühmten bzw. bekannten Männer näher, die Konventionen und Klischees bekämpft haben. Somit kann Mut gemacht werden und man erfährt auf spannende Art und Weise etwas über die verschiedensten Männer, die beeindruckendes geleistet haben, beispielsweise über David Hockney, Prinz, Hans Scholl, Oscar Wilde oder auch Alfred Nobel.

    Von diesem Buch hatte ich schon vor einiger Zeit etwas gelesen und wurde somit neugierig darauf. Entsprechend habe ich mich sehr gefreut, als ich es nun selbst in den Händen halten durfte.

    Das Buch kommt in einer tollen, farbigen, knalligen Aufmachung daher, die einem direkt ins Auge sticht – ich mag sowas und finde das absolut gelungen. Vorn im Buch findet man eine Übersicht über die einzelnen Helden, genial gestaltet, wie ich finde – natürlich mit der Seitenangabe, dazu aber einem jeweils passenden Symbol. (Prince z.B. mit Discokugel, LeBron James mit Basketball)

    Auf den einzelnen, ebenso bunt gestalteten Doppelseiten erfährt man dann etwas über die jeweilige Person, auf der einen Seite findet man ein Bild, auf der gegenüberliegenden Seite dann eine entsprechende, gute verständliche Information, quasi einen Lebenslauf in Textform. Ganz oben findet man die Geburts- sowie teilweise Sterbedaten, was ich gut gemacht finde. Die Texte sind jeweils sehr angenehm geschrieben, wirklich gut verständlich, auch für die junge Generation schon geeignet. (Ich denke dieses Buch ist ab dem Teenageralter interessant.)

    Die Auswahl der Personen finde ich durchaus gelungen, auch ich kannte bisher nicht alle der dreißig aufgeführten Personen bzw. habe so selbst noch etwas dazu gelernt und erfahren. Für mich ist dies insofern ein wirklich absolut gelungenes Buch, das nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene wirklich toll ist – und ganz sicher auch Mut machen kann, den eigenen Weg zu gehen.

    Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

  21. Cover des Buches 2024 Grüne Neue Welt (ISBN: 9783347088177)
    Hanns Fritz

    2024 Grüne Neue Welt

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Das Buch fällt nicht in das Genre das ich normalerweise lese, aber ich war neugierig, wie der Autor Deutschland in 4 Jahren sieht.

    Ein Buch, dass zum Nachdenken anregt ob die zunehmende Digitalisierung eher zur Überwachung oder zum Schutz der Bürger dient. Es ist eine Interessante Kombination aus Politik, Spannung und der ersten großen Liebe.

  22. Cover des Buches Robin und Jennifer. Historischer Liebesroman (ISBN: 9783887697389)
    Elke Weigel

    Robin und Jennifer. Historischer Liebesroman

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Inhalt


    Robin und Jennifer leben in verschiedenen Gesellschaftsschichten, doch sie spüren beide, dass sie nicht so recht in die Welt passen, in die sie hineingeboren wurden. Zu ihrem Glück ist die Welt im Wandel und schließlich finden sie einen Ort, an dem sie freier sein können, als in ihrer jeweiligen Heimat. Dennoch ist ihre Liebe bedroht...


    Meine Meinung


    Wow! Dieses Buch ist bisher das Highlight des Jahres und entspricht so genau meinem Geschmack, dass es mich fast erschrocken hat. Vor allem, weil ich das Buch nur zufällig beim Bummeln in der Bibliothek entdeckt habe... doch diesem eindrücklichen und überaus schön gestalteten Cover konnte ich mich einfach nicht entziehen.

    Die Protagonistinnen Robin und Jennifer wurden in unterschiedliche Gesellschaftsschichten im Europa des beginnenden 20. Jahrhunderts hineingeboren und haben damit auch unterschiedliche Freiheiten und Möglichkeiten. Die Liebe zu Frauen verbindet sie, doch obwohl die Geschichte sich im Kern um die Beziehung der beiden zueinander Protagonistinnen dreht, nehmen die Einzelbiographien den größten Teil des Buches ein. Der Leser begleitet die beiden in abwechselnden Kapiteln von Kindheitstagen an und lernt sie so immer besser kennen.

    Robin, eigentlich Roberta, Tochter eines verwitweten Apothekers, fühlt sich eingezwängt von dem Korsett, das Frauen zur damaligen Zeit auferlegt wird. Zum Leidwesen ihrer regelkonformen Tante kleidet sie sich am liebsten in Jungenkleider und erkundet so unbehelligt ihre Umgebung. Sie interessiert sich für Frauenrechtlerinnen und beginnt schließlich auch, sich politisch zu engagieren. Ihre Jugendliebe Paula kann sie jedoch nicht für sich gewinnen, denn diese beugt sich schließlich dem Druck, den die Gesellschaft auf sie ausübt, und heiratet einen reichen Farmer, wie es von ihr erwartet wird. Zum Glück bietet sich Robin daraufhin die Mäglichkeit, mit ihrem Bruder in Italien, in Monte Verità, ein neues Leben anzufangen.

    Die junge französische Tänzerin Jennifer hingegen wächst unter Bohèmes auf, die ihre wohlhabende Mutter regelmäßig auf ihr Anwesen einlädt, und so fällt es ihr leichter, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich ganz der Kunst hinzugeben. Mit der Pianistin Sophie geht sie eine Affäre ein, doch Sophie ist flatterhaft und wendet sich schließlich von Jennifer ab. Wegen ihres fanatischen Stiefvaters fliehen Mutter und Tochter kurz darauf nach Italien, wo Jennifer und Robin schließlich aufeinander treffen.

    Von Anfang an merkt man, wie unterschiedlich die beiden Frauen sind, was das Buch in den buntesten Farben schillern lässt und verschiedene Facetten des Frauseins zur damaligen Zeit beleuchtet. Doch Gegensätze ziehen sich an, und die beiden entdecken schließlich ihre Gefühle für einander. Homosexuelle Liebe wird zwar in dem von Freigeistern geprägten Ort nicht so kritisch beäugt wie in der Heimat, dennoch hat Robin Angst und unterdrückt ihre Gefühle, denn im Angesicht des Ersten Weltkriegs ist die Welt noch lange nicht bereit für Beziehungen dieser Art. Daran drohen die beiden beinahe zu zerbrechen und es bleibt spannend bis zur letzten Minute.

    Wie gesagt, das Buch hat mich tief berührt und beinhaltet einfach alles, was ich mir von einem Roman dieser Art erhofft habe. Massenweise starke Frauen (man lernt mehr als nur eine interessante historische Frauenfigur kennen) und freiheitsliebende Künstlerinnen und Künstler, aber auch feministisch orientierte Männer wie Robins Bruder. Diese werden leider häufig vergessen, trugen aber maßgeblich zum Erfolg der Frauenrechtsbewegung bei. Aber auch andere Details und politische Informationen wirken besonders gut recherchiert und katapultieren den Leser direkt in die damalige Zeit.

    Dass die Autorin selbst Tänzerin ist, merkt man übrigens deutlich an den mit besonderer Hingabe geschriebenen Tanzszenen Jennifers. Die Beschreibungen der Gefühle und der Bewegungsabläufe können eigentlich nur aus der Feder einer Tänzerin kommen und verleihen dem Roman somit eine ganz besondere Note.

    Ich vergebe 5 von 5 Wolken und habe "Robin & Jennifer", wie ihr oben sicher gesehen habt, zu meinem (bisherigen) Liebling 2015 gekürt. Wenn ihr euch für die Thematik interessiert, dann lest das Buch! Unbedingt!
  23. Cover des Buches Die Frauen (ISBN: 9783442752744)
    Kate Walbert

    Die Frauen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Klappentext


    Wozu ist eine Frau fähig, wenn es um ihre Freiheit geht? Sie teilen eine gemeinsame Sehnsucht. Den Wunsch nach Aufbruch. Nach der persönlichen Freiheit. Über Generationen hinweg. Sei es im Kampf für das Wahlrecht oder für die Anerkennung als berufstätige Mutter. Und sie nehmen einiges in Kauf. So wie die Sufragette Dorothy Townsend, die im England des frühen 20. Jahrhunderts in den Hungerstreik tritt und für ihre Überzeugung stirbt. Eine Entscheidung, die Nachhall findet in den Lebensgeschichten ihrer weiblichen Nachkommen: Eine Tochter, die nach Amerika flieht, um als Wissenschaftlerin Karriere zu machen. Eine Enkelin, die sich nach dem Tod ihres Sohnes mit Haut und Haar der Antikriegsbewegung verschreibt. Eine Urenkelin, die über die diffusen Terrorängste unserer Zeit lacht, bevor sie beim durchorganisierten Spieletreffen ihres Kindes in Panik gerät und sich gnadenlos betrinkt. Und deren Schwester, die im Internet zufällig auf den Blog der Mutter stößt und merkt, wie ähnlich sie sich alle sind. Denn manche Fragen stellen sich wieder und wieder. Und doch hinterlässt jede Entscheidung Spuren.


    Meine Meinung


    Dieser Roman stand auf der New York Times-Liste der 10 besten Bücher des Jahres, mich hat er jedoch ziemlich enttäuscht. Im Internet habe ich kaum deutsche Rezensionen dazu gefunden, weshalb ich derzeit nicht beurteilen kann, ob es anderen Leserinnen und Lesern ähnlich geht und damit vielleicht an der Übersetzung liegt. Ich würde mich über eure Meinung freuen, falls ihr das Buch gelesen habt. Für alle anderen nun eine kurze Begründung meiner Bewertung. 

    Ganz zu Anfang des Buches findet man einen Stammbaum aller relevanten Nachfahren von Dorothy Trevor Townsend, einer Feministin, die sich 1914 für das Frauenwahlrecht zu Tode hungerte. Kapitelweise werden ihre Nachfahrinnen (oftmals Namensvetterinnen) beleuchtet, ihre Lebensgeschichten und Errungenschaften werden beschrieben sowie ihre jeweils anders geartete Verbundenheit mit der berühmten Vorfahrin. Einen Großteil des Buches nehmen Kapitel über ihre Tochter und ihre Enkelin ein.

    Das erste, das mich verwirrte, war, dass Walbert nicht chronologisch vorgeht. Sie springt zwischen Charakteren und damit auch zwischen den Jahrzehnten hin und her oder kehrt nach einem Kapitel über eine Frau wieder zu der zurück, von der ein Kaptiel zuvor erzählt wurde. Ich konnte den roten Faden darin nicht erkennen (obwohl ich sicher bin, dass da einer sein muss) und hatte regelmäßig Schwierigkeiten, mich wieder in das jeweils andere Leben einzufinden.

    Desweiteren kam ich mit ihrer Erzählweise nicht zurecht. Die Verwendung der Tempi finde ich sehr gewöhnungsbedürftig und die Struktur der oft sehr langen Sätze schwerfällig. Von Lesefluss kann in meinem Fall kaum die Rede sein, denn das Lesen ging nur zäh voran. Ich hatte in meinen Lernpausen selten Lust, zu dem Buch zu greifen, und das will schon was heißen.

    Trotzdem habe ich das Buch nicht weg gelegt, denn einzelne Textstellen haben mir sehr gut gefallen und mich auf eine Wendung hoffen lassen. In diesem Zusammenhang möchte ich die Szene nennen, die auf den berühmten "Seemannskuss" auf dem Times Square Ende des Zweiten Weltkrieges basiert. Dieser galt jahrelang als romantisch, da man den Matrosen und die Frau für ein Pärchen hielt. Mittlerweile wurde der Fall jedoch als sexueller Missbrauch identifiziert, denn die beiden kannten sich nicht. Eben diese Szene ereignet sich auch in Walberts Roman, allerdings mit geänderten Namen, was mir sehr gefallen hat.

    Die immer wieder kurz aufleuchtenden interessanten Textstellen können meine Gesamtbewertung des Romans aber trotzdem nicht wesentlich verbessern. Den Klappentext empfinde ich als überzogen - ich fand in dem Roman einfach nicht das, was er mir versprach. Ich vergebe daher nur 2 von 5 Wolken.
  24. Cover des Buches Die Feigheit der Frauen (ISBN: 9783442157204)
    Bascha Mika

    Die Feigheit der Frauen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Klappentext


    Wir fordern ein eigenständiges Leben, aber ordnen uns freiwillig unter. Wir reden von Sebstbestimmung, aber stolpern in die Rollenfallen. Wir wollen nach vorne, aber bleiben in der zweiten Reihe stehen. Was ist nur los mit uns Frauen? Können wir nicht frei und gleich sein oder wollen wir nicht?



    Meine Meinung


    Ein schwieriges Thema, dem sich die Frauenrechtlerin Bascha Mika hier einmal mehr zuwendet. In mehreren Kapiteln, die einzeln oder am Stück gelesen werden können, beschreibt sie anhand von beispielhaften Frauen, die sie selbst kennengelernt hat, typische Rollenfallen, in die wir Frauen auch heute noch tappen. Diese sind unter Anderem "Die Liebeslist", "Die Modelzucht", "Das Kümmersyndrom" und "Das Hormonkomplott", und bei mir stellte sich allein schon beim Lesen der Titel ein sauerer Geschmack im Mund ein, denn ich wusste, dass das was kommt, berechtigte Vorwürfe sind.

    Zugegeben - ihre Wut auf unsere Gesellschaft schlägt sich sehr stark in Sprache und Ausdruck des Buches nieder, was den Anschein mangelnder Objektivität erwecken kann. Andererseits hat sie allen Grund, wütend zu sein, das sollten wir alle. Es ist wirklich haarsträubend, wie wir Frauen uns häufig den Männern fügen, und mir fiel zu jedem der Kapitel mindestens eine Freundin oder Bekannte ein, die genauso gehandelt hat. Ihrem Mann zu liebe alles aufgab, ihre eigenen Träume sausen ließ. Vielleicht ist es auch nur durch wütende Aufrufe möglich, uns aus unserem Dornröschenschlaf zu erwecken.

    Interessant ist, dass Mika in ihrem Buch nicht primär die Männer für den Zustand verantwortlich macht, der viele Frauen noch heute wie vor 100 Jahren leben lässt. Wie der Untertitel "Rollenfallen und Geiselmentalität. Eine Streitschrift wider den Selbstbetrug" schon sagt, ist es ihrer Meinung nach größtenteils die Schuld der Frauen, die sich widerstandslos in ihre Rollen fügen, weil es von Mutter, Schwiegermutter und Schwester so vorgelebt und erwartet wird. Wir selbst seien es, die den Männern zu ihrer Vormachtstellung verhelfen, daher hätten wir selbst es auch in der Hand, dies zu ändern. Nein, wir hätten sogar die Pflicht dazu.

    Neben ihren eigenen Erfahrungen führt Mika auch Zitate von Ärzten und Ärztinnen, Psychologen und Psychologinnen sowie anderen Menschen, die mit der Problematik der weiblichen Unterwerfung zu tun haben, auf. Man erfährt von Studien und Statistiken, die die Thesen belegen, und diese sind teilweise wirklich erschreckend. Dennoch hat Mika für dieses Buch viel negative Kritik erhalten, auch und vor allem von Seiten von Frauen, die sich selbst für das Leben als Hausfrau und Mutter entschieden haben.

    Mika räumt zwar ein, dass auch solch eine Entscheidung okay ist, doch es wir mehr als deutlich, dass sie der Meinung ist, diese Frauen belögen sich selbst. Und es steckt auch viel Wahres hinter dieser Annahme. Es gibt viele Frauen, die die altbewährten "drei K" zu ihrem Lebensinhalt machen, ihre Entscheidung jedoch als selbstbestimmt und -gewollt darstellen. Die sich von ihrem Mann abhängig machen, weil sie kein Gehalt und später keine Rente beziehen, und die später hart auf dem Boden der Realität aufschlagen, wenn der Mann sie verlässt oder durch eine Krankheit aus dem Leben gerissen wird. Auch ich selbst kenne solche Frauen.

    Man kann dieses Buch gut oder schlecht finden - die Hauptsache ist, dass man zum Nachdenken angestoßen wird und sich eine eigene Meinung bildet. Wie ist es eigentlich bei mir? Was sind meine Ziele und welche Rolle spielen Männer darin? Dazu ist das Buch bestens geeignet und ich vergebe 4 von 5 Wolken.

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