Bücher mit dem Tag "aktuell"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "aktuell" gekennzeichnet haben.

58 Bücher

  1. Cover des Buches Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele (ISBN: 9783751203036)
    Suzanne Collins

    Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele

    (17.911)
    Aktuelle Rezension von: Veezi

    Ich liebe die Tribute von Panem Reihe. Sie ist spannend, schockierend und ich lese diese Bücher fast jedes Jahr einmal. Ein größeres Komplimen kann ich nicht vergeben. Ich hoffe, dass wir so etwas niemals erleben und den gleichen Mut wie Katniss und Peeta finden müssen. Eine der wenigen Bücher, die auch richtig gut verfilmt wurden. 

  2. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört ... (ISBN: 9783499218255)
    Harper Lee

    Wer die Nachtigall stört ...

    (1.042)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Ich habe den Roman in der von Niklaus Stingl überarbeiteten Übersetzung von Claire Malignon gelesen.

    Harper Lees Roman "Wer die Nachtigall stört" erzählt von Scout und Jem Finch, die in den 1930er-Jahren in Maycomb, Alabama, aufwachsen.

    Die Geschichte wird aus Scouts Perspektive geschildert, einem achtjährigen Mädchen aus einer angesehenen, alteingesessenen weissen Familie. Scout beobachtet die Welt mit wacher Neugier, direkter Art und vorlauter Altersklugheit, erfasst aber vieles noch nicht vollständig. Alles, was ausserhalb ihres Blickfelds liegt – das Leben armer weisser Familien, gesellschaftlich abgewerteter „White-Trash“-Figuren oder Schwarzer Menschen – bleibt im Hintergrund, was die Perspektive konsequent und glaubwürdig macht.

    Thematisch verbindet der Roman Fragen von Gerechtigkeit, Erwachsenwerden und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Atticus Finch steht für Integrität und den Mut, für Recht und Moral einzutreten. Scout und Jem erkennen Ungerechtigkeit, entwickeln Empathie und lernen, die Komplexität menschlicher Beziehungen zu verstehen. Vorurteile, soziale Unterschiede und die Ausgrenzung von Aussenseitern werden sichtbar, ohne dass die kindliche Perspektive sie explizit kommentiert.

    Die Stärke des Romans liegt in der Mischung aus Wärme, Humor und Ernsthaftigkeit sowie in der konsequent kindlichen Perspektive. Ein ausgesprochen lesenswertes Werk. Die Debatte in den USA betrifft weniger den Roman als vielmehr seinen Einsatz im Schulunterricht.

  3. Cover des Buches Der Circle (ISBN: 9783462048544)
    Dave Eggers

    Der Circle

    (829)
    Aktuelle Rezension von: Buecherengel_

    Im Roman "Der Circle" von Dave Eggers geht es um die heutige Zeit mit unseren Social-Media-Seiten und der dauerhaften Möglichkeiten erreichbar zu sein und alles von uns zu teilen, wann und wie wir es wollen. Aber was passiert, wenn am Ende nichts mehr privat ist, sondern alles öffentlich?
    Genau davon handelt diese Dystophie. Im Mittelpunkt steht Mae Holland, die zu Beginn gar nicht so gläsern ist, wie es "Der Circle", also das Unternehmen, in welchem sie neu zu arbeiten beginnt, gerne von ihr hätte. Doch sie gliedert sich immer mehr ein.

    Der Roman hat mich sehr zum nachdenken angeregt und mich einiges in meinem Leben hinterfragen lassen, ebenso in meinem Verhalten auf Social-media, was ich so schaue und poste. Dahingehend kann ich es nur jedem aus unserer Zeit empfehlen.
    Allerdings muss ein jeder sich auch bewusst sein, dass diese Botschaft auf 560 Seiten transportiert wird. Und hier muss ich leider sagen, auch wenn ich dicke Romane liebe und gerne verschlinge, ich mich hier ab und an etwas "durchgequält" habe. Das macht im großen und ganzen dem Buch keinen Abriss in seiner zu transportierenden Nachricht, aber ich find es schade, weil es dadurch einfach ab und an etwas zäh war.

    Dennoch ein muss für jeden, der gerne etwas zum nachdenken hat, ohne direkt ein Lehrbuch in die Hand nehmen zu wollen.

  4. Cover des Buches Der Zopf (ISBN: 9783103973518)
    Laetitia Colombani

    Der Zopf

    (875)
    Aktuelle Rezension von: Jacqueline___

    Das Buch wurde mir mehrfach empfohlen, aber ich fand es wirklich absolut nicht gut. Mit den Protagonisten wurde ich null warm, Tiefe hab ich vergebens gesucht. Die Geschichte an sich war sehr vorhersehbar, null spannend und die Redewendungen gingen mir auf die Nerven. Der Schreibstil hat mir gar nicht zugesagt, die kurzen, abgehackten Sätze waren nicht mein Fall. Nach einiger Quälerei hab ich das Buch dann irgendwann abgebrochen.

  5. Cover des Buches Sternenschimmer (ISBN: 9783646600872)
    Kim Winter

    Sternenschimmer

    (418)
    Aktuelle Rezension von: Mandthebooks
    Rezension: (kann Spoiler enthalten)

    Die ganze Buchreihe hatte ich als Mängelexemplare noch recht günstig bekommen, da sie jetzt nur noch schwer zu kriegen ist. Und ich war echt gespannt, denn ich habe mich doch gefragt, wie gut das Thema mit Außerirdischen, die auf die Erde kommen, umgesetzt werden kann.
    Und eins muss ich sagen: Die Umsetzung gefiel mir doch sehr gut.
    Für mich war die Protagonistin aufgrund ihres Alters einfach in ihrem Verhalten etwas unreif, was ich persönlich zwar als anstrengend empfand, mir ist aber bewusst, dass ich nicht mehr unbedingt der Zielgruppe entspreche, daher ist das für mich jetzt auch kein sonderlicher Kritikpunkt, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, dass sie erwachsener reagiert, weil manches selbst für ihr Alter etwas deplatziert war.
    Ich fand die Außerirdischen aber alle nicht nur in ihrem Charakter, sondern auch in ihrer Kultur durchaus interessant konzipiert. Jeder hatte so seine Aufgabe/sein Ziel und mittendrin Mia, die irgendwie versucht, sich da mit um die Kinder zu kümmern.
    Es war da durchaus ganz spannend, neben der vielleicht etwas dramatischen Lovestory, die Geschichte auch rund um das Dilemma mit der Pflicht gegenüber der eigenen Heimat zu verfolgen.
    Auf Band 2 freue ich mich definitiv.

    4 Sterne
  6. Cover des Buches Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben? (ISBN: 9783596706679)
    Arno Strobel

    Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?

    (446)
    Aktuelle Rezension von: Kaesekuchen

    In diesem Buch von Arno Strobel geht es um ein sehr relevantes Thema - Fälschungen von Videos durch KI. In unserem Fall geht es um Patrick, der plötzlich beschuldigt wird, eine Frau, die er nicht kennt, ermordet zu haben. Die Beweise? Zwei Videos, eindeutig mit seinem Gesicht. Die verzweifelte Suche nach der Wahrheit beginnt. 

    So weit so spannend ist die Idee. Man kann von Anfang an die Verzweiflung von Patrick verstehen und je aussichtsloser die Lage wird, um so mehr Mitleid bekommt man mit ihm. Dies trägt auch sehr zur Spannung bei. Das Buch lässt sich insgesamt auch sehr gut lesen. Obwohl ich eigentlich keine sehr schnelle Leserin bin, hatte ich es in wenigen Stunden durch. 

    Inhaltlich muss aber leider sagen, ist die Story etwas dünn. Es passiert nicht besonders viel, außer dass ständig die Polizei in der Tür steht. Gut gefallen hat mir dafür, dass die Geschichte mehrere Erzählstränge hat und man am Anfang von Patrick erklärt bekommt, dass er dieses Buch als Rückblick mit seiner Sicht der  Dinge schreibt. Auch über seinen Anwalt schreibt er mehrere Artikel. Fand ich mal eine nette Abwechslung und natürlich muss man dann damit rechnen, dass die Geschichte etwas subjektiv ist. 

    Leider hat mir auch das Ende und die Auflösung nicht gefallen. Ich kann leider nicht darauf eingehen, warum, da es ein massiver Spoiler wäre, aber ich habe das Ende genau so kommen sehen und fand es auch nicht besonders innovativ. 

    Fazit:
    Ein Thriller, der sich wahnsinnig schnell und gut lesen lässt und der ein sehr relevantes Themas bespricht. Leider ist er inhaltlich sehr dünn und besitzt ein Ende, über das man streiten kann. Aus meiner Sicht eher ein schwächeres Buch des Autors. 

  7. Cover des Buches Shelter (ISBN: 9783743200517)
    Ursula Poznanski

    Shelter

    (303)
    Aktuelle Rezension von: Buecherseele79

    Auf einer Geburtstagsfeier hat die Clique um Benny eine tolle Idee - wie weit lassen sich Verschwörungstheorien eigentlich verbreiten? Ein Zeichen sowie eine passende Geschichte dazu wird überlegt und bringt Dinge ins Rollen die plötzlich das Leben aller bedrohen...

    "Es war so läppisch einfach, Irre jeder Art aus ihren Löchern zu locken. Die von der gutgläubigen Sorte und die von der vollkommen durchgeknallten". (Seite 66/67)

    Mein erstes Buch der Autorin und im Gesamtblick ein sehr spannendes aber auch unglaublich erschreckend realistisches Ereignis.

    Der Schreibstil ist perfekt, gerade für die junge Leserschaft. Man bekommt und kommt mit allem mit, die Clique ist bunt und einzigartig und jeder bekommt seinen Standpunkt und seine passende Rolle.

    Für mich als erwachsene Leserin wären gewisse Dinge eher vorhersehbar, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, im Gegenteil.

    Die Clique, wie gesagt bunt gemischt, aber hauptsächlich haben wir es mit Benny zu tun. Ein ganz angenehmer Typ, aber es wird klar dass er die Gespenster der Vergangenheit mit sich trägt und somit eine Bürde hat. Trotzdem ist die Entwicklung von ihm sehr realistisch und verdammt gut umgesetzt.

    Aus Spaß und weil ein paar Freunde der Clique an Verschwörungstheorien glauben wollen sie ihre eigene Theorie aufstellen. Gesagt - getan. Doch schneller als man denkt übernimmt ein Anderer das Zepter und spinnt die Geschichte weiter. Was als Spaß beginnt entwickelt sich immer mehr zu einem grösseren Problem.

    Die Entwicklung dieser Verschwörungstheorien, die ehrlich an den Haaren herbeigezogen ist, war erschreckend und vor allem realistisch. Dass Menschen jeder Altersgruppe und egal welchen Stand in der Gesellschaft, an solch einen Blödsinn glauben und dafür auch Straftaten begehen würden - da trifft die Autorin komplett ins Schwarze.

    Zeitweise packt eines dieses beklemmende Gefühl beim lesen und hin und wieder habe ich mich umgedreht weil ich selbst Paranoia entwickelt habe. 

    Auch die Dynamik in der Clique ändert sich. Während die einen hier die Probleme sehen wollen die anderen die Entwicklung vorantreiben und weitere Ergebnisse abwarten. Plötzlich sind nicht mehr alle Freunde zu erreichen, mysteriöse SMS erreichen Benny und man ist gefangen zwischen Wahrheit und Lüge.

    Das Ende war sehr gut und im Ganzen realistisch gesetzt umgesetzt und ich muss sagen- ein Buch was man gelesen haben sollte.

  8. Cover des Buches VIEWS (ISBN: 9783548073699)
    Marc-Uwe Kling

    VIEWS

    (489)
    Aktuelle Rezension von: a_dreamer

    In meinem Kopf waren unter Marc-Uwe Kling stets die "Känguru-Chroniken" abgespeichert. An seine neuesten Romane wagte ich mich irgendwie nie heran, bin ich eben einfach keine leidenschaftliche Krimi-Leserin. Nun, ein Jahr nach Erscheinen von "Views", muss ich sagen: Bloß gut, dass es mir auf Arbeit (wieder) in die Hände gefallen ist. Bei uns in der Bibliothek spielen medienpädagogische Angebote eine bedeutende Rolle und das Thema "Künstliche Intelligenz" wird oft besprochen. Ich sehe nicht alles rosarot, sondern durchaus kritisch. Nach Klings neuestem Roman erst recht. Eine Dystopie, die so verdammt nah an der Realität und baldigen Zukunft kratzt, dass ich auf gefühlt jeder Seite Aha-Effekte hatte und große Augen bekam. Wie weit sind wir noch davon entfernt, dass wir brillant gemachte Fake News gar nicht mehr erkennen und aufhalten können? Welche Auswirkungen hat es auf die Politik, Meinungsbildung und unseren Alltag? Was macht es mit jedem Einzelnen von uns?

    Marc-Uwe Kling zeichnet eine Geschichte, wie sie vermutlich passieren könnte, im schlimmsten Fall passieren wird. Kurzum: Kling kann Krimi. Unbedingt lesen!

  9. Cover des Buches Opfer 2117 (ISBN: 9783423219648)
    Jussi Adler-Olsen

    Opfer 2117

    (226)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    In Spanien wird die Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge als Mahnmal angezeigt. Ein Journalist macht Fotos und Opfer 2117 ist eine ältere Frau. Ihr Foto erscheint in der Zeitung und löst mehrere Handlungsstränge aus. Ein Junge will die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit wecken, indem er die Frau rächt und mit seinem Schwert Amok laufen will, sobald er in einem PC Spiel Level 2117 erreicht hat. Und Assad, Mitarbeiter des Sonderdezernats Q für Cold Cases ist mit dem Trauma seines Lebens konfrontiert. Die alte Dame hat ihn als Kind aufgenommen und ist nicht ertrunken, sondern wurde von dem Todfeind Assads, einem Folterknecht, der Assads Frau und Töchter entführt hat, ermordet. 

    Carl Mørck und das Sonderdezernat Q versuchen alles, um Assad zu helfen und einen Terroranschlag sowie den Amoklauf zu verhindern.

    Richtig gut geschrieben, hoch spannend mit überzeugenden und sympathischen Charakteren (zumindest die Guten) ist es ein wahrer Pageturner und ich kann es kaum abwarten, den nächsten Band zu lesen. Einer der spannendsten Krimis aus dieser Reihe. Klare Leseempfehlung nicht nur für Fans. Ich weiß, dass man diesen Band unabhängig von den anderen lesen kann, aber ich glaube, es erhöht das Lesevergnügen, wenn man mit Assad, Rose und Carl schon vertraut ist.

  10. Cover des Buches Underground Railroad (ISBN: 9783596522279)
    Colson Whitehead

    Underground Railroad

    (348)
    Aktuelle Rezension von: liceys_buecherwunderland

    [𝕦𝕟𝕓𝕖𝕫𝕒𝕙𝕝𝕥𝕖 𝕎𝕖𝕣𝕓𝕦𝕟𝕘]

    𝔹𝕦𝕔𝕙𝕔𝕝𝕦𝕓𝕓𝕦𝕔𝕙 im #Buchclub_Buchgefluester

    𝕋𝕚𝕥𝕖𝕝: Underground Railroad
    𝔸𝕦𝕤 𝕕𝕖𝕣 𝔽𝕖𝕕𝕖𝕣 𝕧𝕠𝕟: Colson Whitehead
    𝕍𝕖𝕣𝕝𝕒𝕘: Fischer Taschenbuch // Little, Brown Audio
    𝔾𝕖𝕤𝕡𝕣𝕠𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕟: Bahni Turpin
    𝔾𝕖𝕝𝕖𝕤𝕖𝕟/𝔾𝕖𝕙𝕠𝕖𝕣𝕥 𝕒𝕦𝕗: Deutsch / Englisch
    𝕌𝕖𝕓𝕖𝕣𝕤𝕖𝕥𝕫𝕥 𝕧𝕠𝕟: Nikolaus Stingl
    𝔸𝕧𝕒𝕚𝕝𝕒𝕓𝕝𝕖 𝕚𝕟 𝔼𝕟𝕘𝕝𝕚𝕤𝕙: Yes

    𝔽𝕣𝕒𝕘𝕖: Was haltet ihr von gekürzten Hörbüchern?

    𝔻𝕣𝕖𝕚 (𝕠𝕕𝕖𝕣 𝕞𝕖𝕙𝕣) 𝕎𝕠𝕖𝕣𝕥𝕖𝕣 𝕫𝕦𝕞 𝔹𝕦𝕔𝕙:
    Betroffen machend - Emotionslos - Schlimm

    𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥:
    Cora lebt auf einer Baumwollplantage in Georgia und ist nur einer der unzähligen, die dort schlimmer als Tiere behandelt werden. Als sie von der Underground Railroad hört, ist sie fest entschlossen dir Plantage hinter sich zu lassen. Aber findet sie am Ende der Reise wirklich die Freiheit?

    𝕄𝕖𝕚𝕟𝕖 𝕄𝕖𝕚𝕟𝕦𝕟𝕘:
    Es hat ein wenig gedauert, bis ich wirklich in die Geschichte gefunden habe. Denn trotz allem Elend ist das Buch eher sachlich und emotionslos erzählt. Versteht mich nicht falsch, ich fands von Anfang an schlimm, aber die Protagonistin ist eher sachlich dem ganzen Elend gegenüber.
    Durch die vielen unbekannten Begriffe habe ich mir beim hören des englischen Hörbuchs auch ein wenig schwer getan. 😅
    Da war es ganz gut, dass ich auch noch nebenher gelesen habe. 😊
    Irgendwann hat mich die Story dann trotzdem gepackt und ich habe Coras Reise mit Spannung und Mitgefühl verfolgt. Vor allem aufs Ende zu, war ich dann voll dabei.
    Irgendwie hätte ich mir aber gewünscht, von Anfang an ein wenig mehr mitgenommen zu werden. Aber vielleicht geht es auch genau darum, dass das Grauen und Elend zu alltäglich waren, dass es nichts mehr besonderes war und deshalb wenig emotional beschrieben wird.

    𝕃𝕖𝕤𝕖𝕖𝕞𝕡𝕗𝕖𝕙𝕝𝕦𝕟𝕘?
    Von mir gibt's eine Leseempfehlung für alle, die sich mit der Sklaven-Geschichte der USA auseinandersetzen möchten.

    𝔼𝕦𝕣𝕖 𝕃𝕚𝕔𝕖𝕪 ☘️

  11. Cover des Buches Dann schlaf auch du (ISBN: 9783442770557)
    Leïla Slimani

    Dann schlaf auch du

    (335)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Das Baby ist tot. Wenige Sekunden haben genügt. Der Arzt hat versichert, dass es nicht leiden musste. Man hat es in eine grau Hülle gelegt und den Reißverschluss über dem verrenkten Körper zugezogen, der inmitten den der Spielzeuge trieb. Die Kleine dag4egen war noch am Leben, als die Sanitäter kamen.

    Mit diesen Worten beginnt das Buch über eine Supernanni, die zum Schluss die Nerven verlor. Dabei hatte sie die Eltern der Kinder so glücklich gemacht. Vor allem die Mutter, die unbedingt wieder arbeiten wollte. Schließlich sollte sich das absolvierte Jurastudium auszahlen.

    Die Autorin erzählt hier eine Story, die einen ungläubig erschauern lässt. Ganz langsam erfahren wir, wie aus diesem Glücksgriff von Nanni, die sich nicht nur liebevoll um die Kinder kümmert, sondern auch gut kocht und den Haushalt in Ordnung hält, eine Mörderin werden konnte. Wir erleben als die sehr einsame Frau, der ihre eigenen Belange gleichgültig zu sein scheinen, im „fremden“ Leben.Erfüllung findet.

    Dies ist ein Buch, das nachdenklich macht und zeigt, wie es hinter einer hübschen Fassade aussehen kann. Mir hat es vor Augen geführt, dass eine Frau, die nach außen gesellschaftliche Ideale vorweist, an ihren versteckten Schwächen zerbrechen kann. Gleichzeitig hat sie die Gefühle einer gut ausgebildeten Mutter verdeutlicht, die zu Hause mit zwei Kindern isoliert und unglücklich ist.


    Die französisch-marokkanische Schriftstellerin Laїla Slimani wurde 1981 in Rabat geboren und wuchs in Marokko auf. Nach dem Studium an der Pariser Eliteuniversität Science Po arbeitete sie als Journalistin. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Der 2017 in Deutschland erschienene Roman „Dann schlaf auch du“ wurde mit dem höchsten französischen Literaturpreis, dem Prix Gondourt, ausgezeichnet. Insgesamt sind in Deutschland zur Zeit acht ihrer Romane veröffentlicht.

  12. Cover des Buches Das Flüstern der Bäume (ISBN: 9783328107842)
    Michael Christie

    Das Flüstern der Bäume

    (148)
    Aktuelle Rezension von: _seitenreise_

    Puh … hab mich mit diesem Buch leider echt schwer getan, obwohl der Klappentext so vielversprechend klang. Die Idee, dass die Familiengeschichte wie Jahresringe eines Baumes aufgebaut ist und man sich von außen nach innen und wieder nach außen arbeitet, ist toll. Aber so fühlte es sich für mich auch an: nach Arbeit. Zu Anfang wird man sehr in die Geschichte reingeworfen und braucht, um sich zurechtzufinden (obwohl ich das Gedankenspiel, dass die reichen Länder bald die sind, die noch Wälder und Natur haben, sehr spannend finde). Die Mitte der Geschichte rund um Everett, Harris und Temple hat mir sehr gut gefallen, das Ende des Buches leider gar nicht. Mir hat die Balance gefehlt … teils war es sehr langatmig und dann wird durch die Geschichte gehetzt. 

    Sehr schade, heute habe ich leider nur 2 Sterne zu vergeben.

  13. Cover des Buches Gegen den Hass (ISBN: 9783596522217)
    Carolin Emcke

    Gegen den Hass

    (53)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer sich auch nur ein wenig im Internet bewegt, weiß es schon lange: die Menschenfeinde versuchen lautstark, organisiert und hemmungslos ihren Hass als die wahre Meinung des Volkes, die aufrichtige Mehrheitsmeinung zu verkaufen. Dass es diesen rechten bis rechtsextremen Rand in jeder Gesellschaft gibt, ist nichts Neues. Dass diese fanatische Minderheit bis zu 20 Prozent der deutschen Gesellschaft ausmacht, könnte man auch seit Jahren wissen, wenn man die entsprechenden Studien verfolgt hätte. Hier haben die bürgerliche Mitte und die Verteidiger der offenen Gesellschaft schlichtweg zu lange weggeguckt. Die autoritären Charaktere mit ihrer Radfahrermentalität (Erich Fromm), nach oben buckeln und nach unten treten, die preußischen Untertanen, versuchen den Diskurs zu okkupieren und ihre Meinung als mehrheitsfähig in die Mitte der Gesellschaft zu transportieren.

    „Die Sorge erlebt zur Zeit eine erstaunliche Aufwertung. In der Sorge, so die rhetorische Suggestion, artikuliere sich ein berechtigtes Unbehagen, ein Affekt, der politisch ernst genommen und keinesfalls kritisiert werden sollte. Als seien ungefilterte Gefühle per se berechtigt. Als käme unreflektierten Gefühlen eine ganz eigene Legitimität zu.“

    Obsessiver Hass

    Erst mit dem Erstarken von Pegida und AfD wacht die im Konsum erstarrte offene Gesellschaft langsam auf. Erst mit dem Rückfall zahlreicher Deutscher in den völkischen Hass-Habitus schrecken Intellektuelle wie Carolin Emcke oder Harald Welzer auf. Es ist dringend an der Zeit die offene Gesellschaft zu verteidigen und sich klar und deutlich als Mehrheitsgesellschaft gegen den Hass zu positionieren. Emckes Plädoyer trifft den Kern der Debatte, was die Reaktionen der besorgten Bürger (u.a. in Amazon Rezensionen und Kommentaren) eindringlich bestätigen. Der Hass ist obsessiv geworden. Und seit geraumer Zeit werden aus den Worten auch Taten. Was Sarrazin, Pirinçci, Don Alphonso (Rainer Meyer), Höcke und sonstige Protagonisten der Neurechten sprachlich und gedanklich vorbereiten, führen die Hohlköpfe der neuen SA, die Hooligans, Kameradschaften, Freundeskreise und wie sich die rechtsextremen Gewaltaffinen auch nennen mögen, auf den Straßen aus.

    „Den Hass und die Angst schüren nicht zuletzt die, die sich von ihm Gewinn versprechen. Ob die Profiteure der Angst in der Währung der Einschaltquoten denken oder in Wählerstimmen, ob sie mit einschlägigen Titeln Bestseller produzieren oder sich mit griffigen Schlagzeilen Aufmerksamkeit verschaffen – sie alle mögen sich distanzieren von dem sogenannten »Mob« auf der Straße, aber sie wissen ihn ökonomisch für sich zu nutzen.“

    Mehr noch, muss man hinzufügen, sie sind sich in der Sache einig, lediglich die Methoden halten sie für falsch. Es ist diese Allianz der Hetzer mit dem Mob, die das gesellschaftliche Gefüge gefährden und der Menschenfeindlichkeit den Nährboden bieten. Carolin Emcke beginnt „Gegen den Hass“ mit genau solch einer Melange aus Worten und Taten. Clausnitz, wiedermal ein deutscher Ort, nach den überwunden geglaubten 90er Jahren, der zu einem Symbol des Hasses geworden ist.

    „Clausnitz ist nur ein Beispiel für den Hass und die Raster der Wahrnehmung, die ihn vorbereiten und formen, die Menschen unsichtbar und monströs zugleich machen. In Clausnitz traf es einen Bus mit Geflüchteten. In anderen Städten, in anderen Regionen trifft es Menschen mit einer anderen Hautfarbe, einer anderen Sexualität, einem anderen Glauben, einem uneindeutigen Körper, es trifft junge oder alte Frauen, Menschen mit einer Kippa oder einem Kopftuch, Menschen ohne Obdach oder ohne Pass, was immer gerade als Objekt des Hasses zugerichtet wird. Sie werden eingeschüchtert, wie in diesem Fall, oder kriminalisiert, sie werden pathologisiert oder ausgewiesen, angegriffen oder verletzt.“

    Als zweites Beispiel für „Hass und Missachtung“ führt Emcke den institutionellen Rassismus in den USA an. Es ist ein Beispiel, exemplarisch und nicht der Fingerzeig auf andere. Der institutionelle Rassismus ist kein Problem der USA, dort hat er lediglich eine spezifische Geschichte mit einer spezifischen und nicht einfach übertragbaren Ausprägung. Aber die Strukturen des Rassismus, die Missachtung des Lebens, die Menschenfeindlichkeit sind sehr wohl auch bei uns auszumachen.

    Der Mord an Eric Garner und sein Ausruf „This stops today“ ist Warnung, Mahnung und Aufforderung an alle Demokraten sich den Hass entgegenzustellen. Wie Harald Welzer es in „Wir sind die Mehrheit“ schrieb: Die Weimarer Republik scheiterte nicht, weil sie zu viele Feinde hatte, sie scheiterte, weil sie zu wenig Freunde hatte. Ebenso wie Welzer ruft Emcke dem Leser zu: Werdet Freunde der offenen Gesellschaft! Stellt euch gegen den Hass! Wir sind die Mehrheit!

    Der zweite Teil des Buches ist der Versuch den Kern der völkischen Ideologie, wie sie im Rassismus, bei Pegida, AfD und Neurechten gepflegt wird, aufzudecken: Homogen, Natürlich, Rein. Die Dreifaltigkeit der Einfältigkeit. Die Nähe von Neurechten, besorgten Bürgern und Islamisten wird hier besonders deutlich. Die Fundamentalisten sind immer gegen das vermeintlich Unnatürliche, das Unreine, die Biologisierung der eigenen Ideologie, der eigenen Ressentiments. Menschenfeinde sind Menschenfeinde – auch wenn sie es, geblendet von ihrem Hass, nicht erkennen werden.

    Emcke schließt das Buch mit dem dritten Teil, einem Plädoyer für den Pluralismus, die offene Gesellschaft. Hinter allem steht die Mahnung Eric Garners: Es muss heute aufhören! Der Hass muss aufhören.

    Während der erste Teil des Buches im journalistischen Stil geschrieben ist, dominiert im zweiten und dritten Teil ein philosophisch-akademischer Ton. Hierdurch wird meines Erachtens Potenzial verschenkt. Solche Bücher bedürfen einer großen Reichweite. Dass die besorgten Bürger das Buch nicht lesen werden, versteht sich von selbst. Aber die Mehrheitsgesellschaft besteht nicht nur aus Akademikern und Intellektuellen. Das ändert aber natürlich nichts an der Wichtigkeit des Buches und der trefflichen Analyse und Argumentation.

  14. Cover des Buches Wolfswut (ISBN: B077MRRFQV)
    Andreas Gößling

    Wolfswut

    (4)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    2016 in allen Schlagzeilen - aktueller und authentischer als Andreas Gößlings Thriller kann True Crime nicht sein!

    Ein paar harmlos aussehende Fässer in der Garage ihres verstorbenen Vaters verwandeln das Leben von Lotte Soltau in einen Trümmerhaufen: In den Fässern lagern fünf brutal zerstückelte Frauen, teilweise müssen die Verstümmelungen bei lebendigem Leib zugefügt worden sein. Während Lotte noch versucht zu begreifen, wie ihr Vater, ein geselliger, musisch begabter Mann, zu den Taten eines Serienkillers fähig sein konnte, geschieht ein neuer grausiger Mord, diesmal an einem 16-jährigen Jungen. Und die Tat trägt eindeutig die Handschrift des toten Soltau …

    Andreas Gößling, mit dem True-Crime-Genre bestens vertraut, verarbeitet den Fall eines deutschen Serienkillers zu einem schockierenden Thriller.
    Inhaltsangabe auf amazon

    Das Buch ist ohne Frage spannend.
    Es spielt in Berlin, das hat mir sehr gut gefallen, da ich früher mal für ein paar Jahre in Spandau und Charlottenburg gelebt habe. Da wird man ganz nostalgisch, wenn man mal wieder manchen bekannten Straßennamen oder Plätze hört, die man von damals kennt.
    Aber das, was den Opfern hier so passiert, das ist echt schon heftig. Und leider auch noch sehr detailiert beschrieben, damit auch ja nichts der Fantasie überlassen bleibt. Das war mir dann doch um einiges zu viel, denn nur mit Brutalität lässt sich Spannung ja nun auch nicht erzwingen.
    Zum Glück ist in diesem Buch auch spannend beschrieben, wie die Kommissare dahinter kommen, wie sich alles im Laufe der Jahre abgespielt haben muss.
    Trotzdem würde ich mir hiervon nicht unbedingt noch einen weiteren Teil holen, falls es denn einen geben sollte 
  15. Cover des Buches Corona 2.0: Und keiner wird dir glauben (ISBN: B08MV9P6C5)
    Franz Xaver List

    Corona 2.0: Und keiner wird dir glauben

    (16)
    Aktuelle Rezension von: Evelyn_Ziebuhr

    Mitten in der zweiten Welle gibt es im Herbst 2020 endlich einen Impfstoff gegen Corona. Der Journalist Christian Wegener soll dahingegen recherchieren und einen Bericht schreiben. Dabei stößt er auf tödliche Nebenwirkungen. Immer mehr Menschen, die geimpft wurden, klagen plötzlich über Nebenwirkungen. Jeder streitet es ab, dass es nicht von der Impfung kommen kann, denn diese soll ja Leben retten und nicht andersrum.

    So trifft er sich mit dem Verschwörungstheoretiker Alexander Wahu, der einen Stick mit geheimen Daten von der Firma VaccuTech hat und bittet Wegener, diese zu veröffentlichen. Tags drauf ist Wahu tot! Angeblich Selbstmord, aber daran glaubt Wegener nicht. Er stellt sich nun die Frage, ob er die Daten wirklich in einem Bericht veröffentlichen soll, doch bis er sich dazu entschließen kann, wird bei hm auf unerklärliche Weise eingebrochen und alles was fehlt, ist eben dieser Stick. Bald überschlagen sich die Ereignisse, in Deutschland bricht der Notstand aus und auch Christian selbst befindet sich in höchster Gefahr….

     

    Fazit / Meinung:

    Das Buch hat 9 Kapitel, plus Prolog und Epilog – insgesamt 200 Seiten. Es lässt sich gut und leicht lesen, der Schreibstil ist sehr flüssig. Ein Buch, wo man hofft, dass das so nicht wirklich passiert. Im Nachhinein betrachtet, könnte man meinen, der Autor hatte irgendwie eine gewisse Vorahnung, wie er es in seinem Buch beschreibt, noch bevor es teilweise Realität wurde, z.B. die Mutationsversion des Virus. Ich fand es spannend und erschreckend zugleich, dies zu lesen und es regt zum Nachdenken an….

    Allerdings bleiben zum Schluss doch noch relativ viele Fragen unbeantwortet, von denen ich gerne gewusst hätte, wie diese ausgegangen sind.

    Nichtsdestotrotz gibt’s von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!

  16. Cover des Buches Smart World (ISBN: 9783743141445)
    Lyl Boyd

    Smart World

    (14)
    Aktuelle Rezension von: bk68165
    Ivan Müller ist ein junger Mann, der in Deutschland lebt. Sein Vater hat es in die USA zurück verschlagen, seine Mutter ist zurück nach Russland. Seine Mutter ist tot und sein Vater lebt erfolgreich in den Staaten, neu verheiratet. Somit ist für Ivan klar, dass er beziehungsunfähig ist, Sex ja, aber eine Beziehung? Nein Danke! Er arbeitet als Programmierer, aber seine Leidenschaft ist das Hacken. In seiner Arbeit hat er eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen, aber eigentlich geht es ihm um Smart World. Wie können Menschen nur das Haus verlassen ohne zu wissen, wie in einer Stunde das Wetter ist? Aber was nutzt Dir die beste App, wenn diese nicht mehr das Wetter von Deinem Heimatort anzeigt ohne dass Du es merkst?
    Diese Kurzgeschichte regt wie jede andere Geschichte von Lyl Boyd zum Nachdenken an. Sind wir nicht alle Sklaven der Technik? Und merken wir das überhaupt noch? Vielleicht sollten wir alle mal unseren Umgang mit der Technik überdenken und vielleicht sollten wir uns alle ab und zu eine kleine Auszeit von der Smart World nehmen. Vielen Dank für diese tolle Geschichte und von mir 5 Sterne!
  17. Cover des Buches Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten (ISBN: 9783844537093)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten

    (29)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Zuerst muss ich sagen, dass Dieter Hallervorden die beste Wahl als Sprecher ist. Hätte mir keinen anderen dafür vorstellen können. 

    Die Story ist wie im ersten Teil wieder total skurril. Manchmal ist es etwas zuviel Verrücktheiten, aber ich denke das soll so sein. Trotz allem sind einige Themen etwas sozialkritisch, aber gut verpackt, dass es trotzdem noch lustig bleibt. 

    Für alle die ist verrückt mögen ist das hier perfekt. 

  18. Cover des Buches Die Mauer (ISBN: 9783608963915)
    John Lanchester

    Die Mauer

    (172)
    Aktuelle Rezension von: Leserstimme

    Joseph Kavanagh bewirbt sich als VERTEIDIGER an der Mauer Englands. Diese erstreckt sich über etwa 10000 km entlang der Küste. Die ersten Seiten klangen etwas befremdend, aber Kavanaghs immer wiederkehrender Gedanke "Betonwasserwindhimmel" prägt sich beim Leser dann doch ein und macht neugierig. Etwas sehr viel anderes gibt es hier nämlich nicht. 

    Kavanaghs Leben als Verteidiger ist trist, kalt und anstrengend. Einzige Abwechslung sind Ausflüge zu einer anderen Kompanie, um mit ihnen den Ernstfall zu üben: ANDERE drohen die Mauer anzugreifen, um ins Landesinnere zu fliehen und ein besseres Leben als vorher zu führen. Doch das scheint nur Privilegierten vorbehalten zu sein. 

    Für alle VERTEIDIGER gilt, ANDERE zu eliminieren und nicht zu versagen, ansonsten droht die "Abschiebung" ins Meer und man ist die längste Zeit Verteidiger gewesen. Kavanagh lernt auf der Mauer Hifa kennen, die sich auch ineinander verlieben und sich gegenseitig stützen im kargen "Betonwasserwindhimmel". Kurz keimt der Gedanke auf zu FORTPFLANZLERN zu werden, was auch sehr viel angenehmer und  luxuriöser wäre und zudem vom Staat gefördert wird. Doch dazu soll es nicht kommen. Der Hauptmann ihrer Kompanie, selbst einmal ein ANDERER gewesen, ermöglicht gerade diesen einen furchterregenden Angriff zu planen und die Mauer anzugreifen. Das bleibt nicht ohne Folgen und Kavanagh und Hifa werden mit anderen ihrer Kompanie aufs Meer verbannt. 

    Die Idee der Geschichte ist wahrscheinlich nicht ganz allein seinem Ideenreichtum entsprungen, gibt es doch schon "Die Mauer" in das "Lied aus Eis und Feuer" und den Film "Waterworld", an den die Geschichte durchaus erinnert. Doch seine Umsetzung eine Klassengesellschaft zu erschaffen von ANDEREN, VERTEIDIGERN; FORTPFLANZLERN und DIENSTLINGEN, lässt sich metaphorisch umsetzen in die heutige Gegenwart. Lanchester klingt durchaus politisch in seinem Roman, lässt aber großen Spielraum für eigene Gedanken und ist brandaktuell, was das Thema Klima betrifft. Die ureigene Angst ums nackte Überleben macht den Menschen wiederum zum Tier. Spannend und sprachlich sehr gut umgesetzt. Ein Highlight von mir! Das Buch ist auch durchaus als Schullektüre für höhere Klassen geeignet, da es sehr viel Interpretationsmöglichkeiten gibt.  Unbedingt lesen!

    Genre: Klimawandel, Dystopie, Klassengesellschaft

  19. Cover des Buches Das Geschenk (ISBN: 9783552075740)
    Gaea Schoeters

    Das Geschenk

    (202)
    Aktuelle Rezension von: Schwaetzchen

    Vor „Das Geschenk“ hatte ich noch nichts von der niederländischen Autorin Gaea Schoeters gelesen. Nachdem ich sie jedoch in einem Interview gesehen hatte, in dem sie über ihr Buch sprach, empfand ich sie als sehr klug, weltoffen und sympathisch. Entsprechend groß war meine Vorfreude auf ihren Roman.

    Nach der Lektüre des schmalen Buches blieb ich allerdings etwas enttäuscht zurück. Die Geschichte über die Elefanten, die der Staatschef Botswanas als Reaktion auf das neue Einfuhrverbot von Jagdtrophäen der deutschen Bundesregierung nach Berlin schickte, wollte sich mir weder als Satire noch als dystopische Erzählung erschließen. Für mich wirkten die Elefanten eher wie eine Metapher für äußere Einflüsse, die das gewohnte Leben der Menschen verändern – ein Gedanke, der durchaus interessant ist, mich aber nicht ganz überzeugen konnte.

    Viele Aspekte, die die Autorin beschreibt – gesellschaftliche Dynamiken, politische Machtspiele oder ökologische Zusammenhänge – sind real und bekannt. Manche Passagen erinnerten mich eher an eine Einführung in Biologie oder Klimapolitik, sodass ich persönlich wenig Neues daraus mitgenommen habe.

    Der Erzählstil ist schlicht und eher zurückhaltend, was sicherlich seinen Reiz haben kann, bei mir jedoch nicht die erhoffte literarische Wirkung entfaltet hat. Vielleicht spricht „Das Geschenk“ besonders Leserinnen und Leser an, die sich erstmals intensiver mit diesen Themenbereichen beschäftigen möchten. Für mich blieb die Lektüre trotz interessanter Ansätze hinter meinen Erwartungen zurück.


  20. Cover des Buches Auf zerbrochenem Glas (ISBN: 9781503901155)
    Alexander Hartung

    Auf zerbrochenem Glas

    (113)
    Aktuelle Rezension von: Smimo_Do

    Nik Pohl ist ein aufbrausender Eigenbrödler und Polizist bei der KDD München. Er hatte eine glänzende Karriere vor sich, bis ein Fall ihn völlig verändert hat. Pohl ist exzessiv, regelt lieber alles mit seinen Fäusten. Sein Kollege Collin ist ihm völlig egal und die zu bearbeitenden Fälle sind eh nur Kleinkram.Dann trifft Nik Pohl auf einen Mann, der sein Leben auf den Kopf stellt. Er nennt sich John, ist reich und erpresst Nik. Nik soll rausfinden was es mit dem Verschwinden von Viola Rohe auf sich hat. Doch der Fall scheint viel komplizierter und größer als erwartet .

    Puh was für ein Trip. Nik Pohl ist wahrhaft kein einfacher Protagonist und man muss mit seiner groben Art klar kommen. John ist das reiche Genie, das den Fall koordiniert. Das Geheimnis um Viola zieht viele weite Kreise, die immer noch eines oben drauf setzen.

    Diese Art von Thriller muss man mögen. Es wirkt etwas überladen, alles etwas überspitzt und die Protagonisten entsprechen dem gleichen übertriebenen Schema. 


    Es muss nicht immer alles so ernst sein. Mich hat dieser Thriller prima unterhalten und ich bin gespannt auf den nächsten Fall.

  21. Cover des Buches Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert (ISBN: 9783423352086)
    Tim Marshall

    Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert

    (22)
    Aktuelle Rezension von: Ralf-M-Ruthardt

    Ich hätte auch mehr Sterne für dieses Buch vergeben! - Die geostrategischen Zusammenhänge im Kontext der Bedeutung geografischer Lage & Rahmenbedingungen waren mir - obwohl ich mich für belesen halte - bei weitem nicht so transparent. Das Buch ist gut zu lesen, ausgesprochen informativ und bietet vor allem einen Wechsel von Perspektiven. Es ist unbedingt interessant & bereichernd. 

  22. Cover des Buches Verratenes Land (ISBN: 9783959674348)
    Greg Iles

    Verratenes Land

    (98)
    Aktuelle Rezension von: Reenchenz

    „Die meisten Leute verkaufen ihre Seele scheibchenweise. Was sie dafür kriegen, ist für immer verloren. Wenn du es hier richtig anstellst, verkaufst du deine Seele für eine Rekordsumme. Du kannst die Welt verändern – zumindest dein kleines Eckchen von der Welt.“

    Nach fast 30 Jahren kehrt der Journalist und Pulitzerpreisträger Marshall McEwans zurück in seine Heimatstadt Bienville, Mississippi. Sein Vater liegt im Sterben. Dann wird die Leiche des Archäologen Buck Ferris aus dem Fluss gezogen. Marshall ist überzeugt vom gewaltsamen Tod des Ziehvaters und seine Recherchen führen ihn zum „Bienville Pokerclub“, einen zwielichtigen Zusammenschluss zwölf reicher und mächtiger weißer Männer, die seit den Tagen des Bürgerkrieges die Geschicke der Stadt lenken. Denn die Ausgrabungen gefährden das Bauvorhaben der neuen chinesischen Papierfabrik, an deren Errichtung der Pokerclub das größte Interesse hat. Die Affäre mit seiner Highschoolliebe Jet, die nunmehr mit Marshalls Jugendfreund Paul verheiratet ist und deren Schwiegervater Max Matheson ein Mitglied des illustren Pokerclubs ist, macht die Nachforschungen noch brisanter.

    Greg Iles erzählt in „Verratenes Land“ über 830 Seiten eine fesselnde und aufwühlende Geschichte über Intrigen, Lügen, Korruption, Mord und Moral. Im ersten Drittel lernen wir Marshall kennen. Er ist die zentrale Figur dieser Geschichte, aus dessen Perspektive der Roman bis auf wenige Ausnahmen erzählt wird. Wie wichtig die vergangenen Ereignisse aus Marshalls Leben für das aktuelle Geschehen in Bienville sind, erschließt sich schnell. Erst ab dem zweiten Drittel des Buches nimmt die eigentliche Geschichte Fahrt auf. Dann aber richtig. An diversen Stellen hing ich mit vor Spannung beschleunigtem Puls an den Zeilen und habe begeistert mitgefiebert. Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Figuren sind verdammt gut gezeichnet und ich habe als Leserin sehr starke Sympathien und Antipathien entwickelt. 

    Am Ende des Buches werden die Hauptfiguren vor schwere Gewissensentscheidungen gestellt und man kommt nicht umhin, sich als Leser mit seinen eigenen Moralvorstellungen auseinander zu setzen. Dies ist für mich auch der Mehrwert dieses Thrillers, der nicht nur fantastische Unterhaltung garantiert, sondern auch zum Nachdenken anregt.

  23. Cover des Buches Talitha (ISBN: 9783851978254)
    Carolin Philipps

    Talitha

    (3)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlentaucher
    Talitha liebt Damaskus und Maalula, den Wohnort der Großeltern. Sie ist 14 Jahre alt, als der Krieg ihr alles nimmt, was ihr wichtig war.

     Früher haben die Menschen der syrischen Hauptstadt friedlich zusammengelebt. Die Religion spielte keine Rolle. Muslime und Christen feierten gemeinsam Feste. Talitha besuchte eine französische Schule. Doch dann brachte der syrische Bürgerkrieg Angst und Schrecken in ihre Familie. 

    In ihrem Tagebuch erzählt sie, wie ihr Stück für Stück die heile Welt entrissen wird. Zuerst ihr Bruder, danach auch sie, senden  die ergreifenden Bilder des Krieges  per Internet in die ganze Welt. Sie wird verhaftet, gefoltert und kann nur dank einem Freund des Vaters fliehen. In einem Versteck wartet sie, bis ihre Eltern zur Flucht bereit sind. 
    Hautnah erlebt man mit, was Sie, ihr kleiner Bruder und ihre Eltern auf der  gefährlichen Reise in Richtung Europa alles erleben. Die Unmenschlichkeit und die Brutalität der Schlepper, der Polizei, der Grenztruppen und der Bewohner der verschiedenen Länder wird ergreifend dargestellt. Immer wieder treffen sie aber auch auf Menschen, die den Flüchtlingen helfen.

     Wie in einem Film lebt und reist man mit Talitha mit. Ergreifend beschrieben die Liebe zwischen ihr, der christlichen Syrierin, und Fady, dem muslimischen Palästinenser. Dem einzigen Lichtblick in den Wochen vor der Flucht. 


    Sehr sensiblen Jugendlichen würde ich das Buch nicht geben. Allen anderen und auch Erwachsenen ist es sehr zu empfehlen. Ich habe schon einige Geschichten von Flüchtlingen gelesen und gesehen. So starke
    Mitgefühle wie bei der Geschichte von Talitha habe ich selten erlebt. 
  24. Cover des Buches Lincoln im Bardo (ISBN: 9783442770533)
    George Saunders

    Lincoln im Bardo

    (51)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Ich will mit alldem sagen, wir hatten etwas bedeutet. Wir waren geliebt worden. Waren nicht einsam, nicht verloren, nicht schuldig, sondern weise, jede und jeder auf ihre und seine Art. Dass wir abtraten tat weh."


    Ein sprachliches und poetisches Feuerwerk mit jeder Menge schwarzem Humor, originell, irgendwie auch faszinierend und stellenweise gar erhellend liefert uns George Saunders mit seinem Roman "Lincoln im Bardo".


    "Oh, wie pathetisch! - abgezehrt, von eingegrabenen Zügen unsagbarer Traurigkeit gezeichnet, das Aussehen eines einsamen Mannes, einer Seele mit so tiefem Kummer, so tiefer Bitternis, dass kein menschliches Mitgefühl je heranreichen könnte. Dies war weniger der Präsident der Vereinigten Staaten, besagte mein gewonnener Eindruck, als vielmehr der traurigste Mensch der Welt."


    Wir befinden uns in der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Abraham Lincoln ist der amtierende Präsident und gibt einen Empfang, als eine Etage über ihm sein geliebter Sohn Willie an Typhus verstirbt. In den damaligen Zeitungsberichten ist zu lesen, dass der trauernde Vater das Grabmal seines Sohnes allein aufsuchte, um seinen Sohn noch einmal in den Armen zu halten. 

    George Saunders beschäftigt sich in diesem Roman mit Abraham Lincolns Trauerprozess.

    Und so werden im Laufe dieser Nacht die Geister der Toten wach, denn Willie Lincoln befindet sich im Bardo, dem tibetischen Zwischenreich, in dem Verstorbene auf ihre Wiedergeburt warten. Und hier entbrennt schon bald ein großer Streit um die Seele des Jungen.


    "Am Tag, als Willie Lincoln begraben wurde, hob ein starker Wind überall Dächer von den Häusern und riss Fahnen in Streifen."


    Und ich muss auch direkt sagen, dass ich dieses Buch genau zur richtigen Zeit gelesen habe - nämlich im Urlaub. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mir zu einer anderen Zeit, in der ich vielleicht nicht die innere Ruhe dafür gehabt hätte, überhaupt nicht gefallen hätte. Denn dieser Roman liest sich ein wenig wie ein Drogenrausch und zugleich war es wie ein Theaterstück. Ich sah die drei Herren und auch die anderen Geister wie auf einer Bühne zusammenkommen und sich Sätze, Geschichten und Fragmente davon hin- und herwerfen, wie Kinder es mit einem Ball tun. Es war einerseits verwirrend und andererseits hatte es auch wieder etwas für sich. Es ist irre und wirr, poetisch und auch pathetisch, irgendwie auch genial, aber auch geistig sehr fordernd.


    "Und da saß der Mann, eine Last auf dem Haupt, über welche die Welt sich wundert - gekrümmt unter der Bürde auf Herz und Haupt -, taumelnd unter solchem Schlag, dass ihm sein Kind genommen ward!"


    Es fällt mir wirklich schwer, dieses Werk in Worte zu fassen. Ich kann nur jedem Interessierten raten sich eine Leseprobe zu besorgen. Denn das Buch ist schon sehr eigen und wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.


    "Flogen niedrig über Hügel uns Pfade, rauschten geschwind durch Kranken-Heimstätten und Schuppen und Bäume und sogar einen Hirsch aus jenem anderen Reich."


    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Frank Heibert. 

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