Bücher mit dem Tag "al-qaida"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "al-qaida" gekennzeichnet haben.

41 Bücher

  1. Cover des Buches Der Afghane (ISBN: 9783328107262)
    Frederick Forsyth

    Der Afghane

     (56)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
    Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
    Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

    Meine Meinung:
    Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
    Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

    An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

    Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

    Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

    Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

    Fazit:
    Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

  2. Cover des Buches Ritter und die Al Qaida (ISBN: 9783942661416)
    Stefan Schweizer

    Ritter und die Al Qaida

     (17)
    Aktuelle Rezension von: michabe
    Ein sehr gutes Buch, auch noch Aktuell, aber auch erschreckend, ein guter Einblick in die Al Qaida und ihre Machenschaften. Super geschrieben und beschrieben, und sehr Interessant. Einiges wusste ich noch gar nicht. Ich finde Alle die das Thema Interessant finden sollten das Buch lesen. Es wird nichts beschönigt, egal wie brutal, ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. 
  3. Cover des Buches Radikal (ISBN: 9783462044485)
    Yassin Musharbash

    Radikal

     (61)
    Aktuelle Rezension von: BuchBarbie

    Klappentext:
    Ein Bundestagsabgeordneter im Visier von Fanatikern.
    Ein Terrorexperte, der im Untergrund recherchiert.
    Eine zu allem entschlossene palästinensische Studentin.
    Ein Staatssekretär, der in mysteriösen Politsalons verkehrt.
    Und eine Bombe, mitten in Berlin.
    Ein beängstigend realistischer Thriller über eine Gesellschaft im Alarmzustand – und über Radikale in mehr als nur einem Milieu.

    Der Autor Yassin Musharbash nimmt uns mit in die hintersten Ecken der Hauptstadt Berlin. Sowohl in den Wedding, wo man als Deutscher wissen muss, ob jemand Türke oder Araber ist, weil es „den Unterschied zwischen Schulterklopfen und einer blutenden Nase ausmachen“ kann. Als auch zum Prenzlauer Berg mit seinen weitläufigen von Singles bewohnten Lofts. Er weiß, wie es im Zimmer eines 18jährigen Schülers aussieht, der mehr Zeit mit Kiffen auf dem Sportplatz verbringt als in der Schule. Und er zeigt uns ebenso selbstverständlich die großzügig geschnittene Wohnung einer jungen strebsamen Journalistin aus reichem Elternhaus mit offener Küche aus gebürstetem Edelstahl.
    Genau so detailliert lässt uns der Autor seine Protagonisten kennenlernen, ihre inneren Kämpfe, ihre Schwächen und Stärken, ihre Macken und ihre liebenswerten Seiten.
    Da ist Samson, der eigentlich Samuel heißt und im Netz unter tausend weiteren Namen aktiv ist. Ein Nerd? Oder ein Fanatiker?
    Die Studentin Sumaya bezeichnet sich selbst als Ölauge, während sie Deutsche in Kartoffeln und Weißbrote einteilt. Aber wo gehört sie hin? Kann sie Deutschland ihre Heimat nennen? Oder ist sie Palästinenserin?
    Ein packender Thriller, den man nur ungern aus der Hand legt. Im Roman ist schnell klar, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Auch wenn die Guten ihre bösen Seiten und die Bösen ihre guten Seiten haben. Ein Buch, über das man diskutieren und nachdenken kann und dass ein offenes Ende einer billigen Lösung vorzieht. Auch wenn ich gerne gelesen hätte, dass es die ultimative Lösung für das aktuelle Terrorproblem gäbe und einen Grund, warum jemand radikal wird. Den Grund könnten wir dann nämlich gemeinsam beseitigen.

  4. Cover des Buches Eine unberührte Welt (ISBN: 9783404187676)
    Andreas Eschbach

    Eine unberührte Welt

     (59)
    Aktuelle Rezension von: FerrAbbs

    Kurz und sehr unterhaltsam! Eschbachs Aufführungen zu den Inspirationen der Geschichten und der Hintergründe machten diese Serie an Kurzgeschichten um so schöner. Klare Empfehlung für Zwischendurch bzw. Wenigleser*innen.                                

  5. Cover des Buches Die Schock-Strategie (ISBN: 9783455010770)
    Naomi Klein

    Die Schock-Strategie

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Naomi Klein legt mit diesem Werk wirklich eine eindrückliche Recherchearbeit vor. Eindrücklich beschreibt sie anhand internationaler Vorgänge, wie die Jünger Milton Friedmans, die sog. Chigago Boys, überall auf der Welt Katastrophen nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Die Schock Strategie sieht vor, den Staatsführern nach Krisen die Privatisierung wichtiger öffentlicher Bereiche anzupreisen. Damit wächst die Macht der Unternehnehmer, während wir Menschen immer weniger von Bedeutung sind. Das Buch beweist auch, dass der Turbokapitalismus nicht ohne Folter auskommt und zeigt unmissverständlich, dass der Kapitalismus der Feind allen friedlichen Lebens ist.

    Der Mittelteil ist leider sehr lang geworden und wiederholt die immer selben Vorgänge in verschiedenen Ländern. Für die Vollständigkeit ist das sehr wichtig und es macht das Buch unanfechtbar. Für die Lesbarkeit gibt es dabei jedoch leider Abzüge, denn im Grunde liest man immer wieder die selbe Geschichte in anderen Ländern mit anderen Akteuren. Man kann ab etwa der Mitte getrost zum letzten Kapitel springen, möchte ich meinen, wenn man nicht jede Zahl ganz genau abspeichern möchte.

    Dieses Buch ist sehr wichtig! Es sollte viele LeserInnen finden und wir sollten nach der Lektüre mindestens eine Haltung entwickeln, wenn nicht gar aktiv werden.
  6. Cover des Buches Machtlos (ISBN: 9783426414613)
    Alex Berg

    Machtlos

     (78)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Valerie Weymann, erfolgreiche Rechtsanwältin, Ehefrau und Mutter, gerät durch dubiose Kontakte ins Fadenkreuz deutscher und amerikanischer Geheimdienste - zumindest diese halten ihre Migranten-Freunschaften für überprüfbar.

    Nach einem erfolgreichen und einen weiteren anstehenden Terroranschlag muß Valerie ihre Kontakte erklären - jene Kontakte in die Terrorszene. Dies trifft Valerie hart, weil sie sich solcher Kontakte nicht bewußt ist. Die Geheimdienste sehen das anders und setzen die Daumenschrauben an. Und dies wortwörtlich.

    Der Thriller kommt sehr bodenständig daher, ist clever und spielt mit dem Leser.

    Daß er zum Schluß dann gutmenschelt, ist dem Zeitgeist geschuldet, in dem man wohl einfach USA-bashing betreiben muß; alles in allem serviert Berg jedoch einen klassischen Page-Turner, der sich vor amerikanischen Thrillern nicht zu verstecken braucht.

    Die Fortsetzung erschien 2011: "Die Marionette"; hier kehren einige Charaktere zurück.
  7. Cover des Buches Breakpoint (ISBN: 9783442469154)
    Richard A. Clarke

    Breakpoint

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Amerdale
    Meine Rezension: https://amerdale.wordpress.com/2015/06/24/gelesen-richard-a-clarke-breakpoint/
  8. Cover des Buches Mein Leben bei al-Qaida (ISBN: 9783442129829)
    Omar Nasiri

    Mein Leben bei al-Qaida

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein wahrhaft spannendes und zugleich schockierendes Buch. Für jeden Interessierten mehr als zu empfehlen, auch wenn man nicht immer blind ein Buch vertrauen soll!
  9. Cover des Buches Never Say Anything (ISBN: 9783406688928)
    Michael Lüders

    Never Say Anything

     (60)
    Aktuelle Rezension von: mapefue

    „Die folgende Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten und realen Personen sind nicht beabsichtigt, ergeben sich aber möglicherweise zwangsläufig.“ (Seite 4, links oben). Liebe Leser und Leserinnen dieses Buches, halten Sie sich dieses Zitat immer im Bewusstsein. 

    Überaus provokant könnte ich diese Rezension wie folgt beginnen: „Lesen Sie die Verlagsinformation auf dem Buchumschlag hinten und bilden Sie sich ihre eigene Meinung.“
    Die werden Sie ohnehin bilden, nun meine:
    Die junge Journalistin Sophie Schelling wird von ihrer Redaktion für einen Reisebericht nach Marokko geschickt. Über das Magazin „Outland“ des Marokkaners Hassan Maliki hat sie von einem kleinen Dorf in Marokko gehört, in dem ein Mann eine „Himmelstreppe“ baut, eine freistehende Treppe, die in den Himmel führen soll. Dort, in Gourrama, einem entlegenen Bergdorf angekommen erlebt sie einen Drohnenangriff, entgeht wenig später nur knapp einem tödlichen Helikopterangriff, bei dem der Großteil der Dorfbewohner getötet wird. Trotz einer Schussverletzung retten ihr unbekannt Helfer das Leben und sorgen dafür, dass sie zurück nach Berlin kommt. Sie beginnt mit ihren Recherchen, wer hinter dem Anschlag steckt; dass es Al-Qaida nach allgemeiner Meinung sei bezweifelt sie und vermutet amerikanischen Drohnen und Spezialeinsatzkräfte. Obwohl Schelling stichhaltige Beweise, als Augenzeugin, ihre eigenen Fotos und ein Video der Helikopterpiloten des Angriffs hat, scheut sich ihre Redaktion die Amerikaner öffentlich anzuprangern. Man könnte auch sagen, ihr Chef hat nicht die Eier, Mut zu zeigen. Von ihren Mitarbeitern in der Zeitung gemieden, gerät sie zunehmend in das Visier der Geheimdienste und des Militärs. Wie weit kann die Journalistin gehen um die Wahrheit ans Licht zu bringen ohne ihr Leben aufs Spiel zu setzen? Immer tiefer verstrickt sich Sophie in das Netz eines übermächtigen Gegners, bis aus ihrer Suche ein blutiger Kampf ums Überleben wird. Sophie muss die bittere und enttäuschende Erfahrung machen, obwohl ihre Gegner keine sachlichen Argumente gegen ihre offenlegende Recherche haben, nun versuchen sie als Person zu vernichten. „Langsam spürte sie eine Schlinge um den Hals.“

    Michael Lüders hat mit Sachkenntnis einen spannenden Polit-Thriller geschrieben, bei dem der Grat zwischen Fiktion und Realität nur noch unmerklich zu sein scheint. Polit-Thriller veranlassen den Leser immer, Stellung zu beziehen, auf einer Seite zu stehen. Das macht es schmerzlich und der Leser fühlt sich machtlos – wie unsere Heldin Sophie Schelling.
    Der Schreibstil flüssig und ohne unnötige Umschreibungen. Selbst wenn die Polit-Komponente wegfiele, ergäbe es immer noch einen spannenden und lesenswerten Thriller

    Micheal Lüders startete 2015 mit „Never Say Anything“, dem ersten Polit-Thiller der Sophie Schelling-Serie. 2020 folgte der zweite Band „Die Spur der Schakale“.

  10. Cover des Buches Geronimo (ISBN: 9783257244229)
    Leon de Winter

    Geronimo

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Fantasia08
    Ich fand die Ideologie von BinLaden-Tot schon immer fantastisch. Daher hat mich der Inhalt von de Winter's Buch mich sofort in Beschlag genommen.

    Zur Sprache kommen diverse Personen:

    - Usama bin Laden
    -Tom (Ex-Soldat)
    - Jabbar (christlicher, afghanischer) Junge

    Ich fand diese Charaktere haben massgeblich zur Spannung des Buches beigetragen. Sie sind so unterschiedlich, haben verschiedenen Ziele welche sie erreichen möchten und haben verschiedenen Hintergründe.

    Im Grundsatz dreht es ich in Geronimo um den vorgetäuschten Tod von Bin Laden. Denn die Soldaten, welche UBL töten sollten, entführten ihn und töteten ein Double. Doch sie verlieren im verlauf des Romans die Kontrolle....

    Ein gelungener Roman über eine Verschwöhrungstheorie!
  11. Cover des Buches Vergeltung (ISBN: 9783518465004)
    Don Winslow

    Vergeltung

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Ich lese die Thriller von Winslow gern, vor allem natürlich die über den verfluchten Krieg gegn die Drogen. Dieser hier hat nicht das Niveau, wirkt zusammengestoppelt, kostruiert und wie ein Abklatsch von die Glorreichen Sieben oder so. Trotzdem ganz unterhaltsam.

  12. Cover des Buches Bilal (ISBN: 9783888979644)
    Fabrizio Gatti

    Bilal

     (24)
    Aktuelle Rezension von: SwissCouchPotato
    Einwanderer aus Afrika: Wenn sie es nach Europa schaffen, sind sie als abstrakte (viel zu hohe) Zahl für viele Bürger und Politiker ein Ärgernis; wenn sie auf dem Weg umkommen, im besten Fall eine Randnotiz in der Zeitung. Der italienische Journalist Fabrizio Gatti wollte es genauer wissen und hat den selben Weg auf sich genommen. Er hat auf Gelände- und auf völlig überladenen Lastwagen die Sahara durchquert und sich als "Illegaler" auf Lampedusa festnehmen lassen.

    Auf diese Weise konnte er einigen wenigen der vielen Tausend Namenlosen einen Namen und eine Stimme geben, so dass ich als Leser ein wenig an ihrem Schicksal und an ihren Träumen teilhaben kann. Gattis Gespräche mit ihnen unterwegs gehören zu den bewegendsten Passagen des Buches. Anderen Abschnitten hingegen hätte eine Straffung nicht geschadet. Spannend wiederum Gattis Erlebnisse auf Lampedusa, und der Kontrast zum Befund einer offiziellen EU-Delegation. Schockierend waren die E-Mails und Gespräche mit Bekannten aus Libyen, die enthüllen, was mit schwarzafrikanischen Migranten passierte, nachdem Ghaddafi zum Verbündeten Italiens im Kampf gegen illegale Migration geworden war.

    Der Autor nimmt vorbehaltlos Partei für jene, die sich auf den Weg machen nach Europa, dem Ziel ihrer Träume, und die unterwegs immer wieder beraubt und geschlagen werden. Einerseits ist das eine Stärke des Buches, und ich bin geneigt, ihm beizupflichten, andererseits hat mich seine etwas zu selbstverständliche Einteilung in Gute, ja sogar "Helden", und Böse – die europäischen Staaten und ihre Beamten – zeitweise gestört. Insgesamt ein Buch mit wichtigen Erkenntnissen – vier Sterne.
  13. Cover des Buches Der Feind im Spiegel (ISBN: 9783423210881)
    Leif Davidsen

    Der Feind im Spiegel

     (6)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Als der dänische Schriftsteller Leif Davidsen in seinem vorletzten, 2001 in Deutschland erschienenen Thrillers „Der Fluch der bösen Tat“ am Ende den serbokroatischen Guerillakämpfer und späteren Berufskiller Vuk auf die Fähre nach Finnland fliehen ließ, dachte er nach eigenen Angaben im Nachwort des hier zu besprechenden neuen Buches nicht im Traum daran, diese brutale, gequälte und überaus komplizierte Romanfigur noch einmal wieder auferstehen zu lassen. Als der amerikanische Justizminister John Ashcroft unmittelbar nach dem 11. September 2001, dem bisher zerstörerischsten Terroranschlag des islamistischen Netzwerks al-Qaida auf Ziele der westlichen Welt, allen Menschen freies Geleit und Immunität zusicherte, die den USA bei der Aufklärung dieses Anschlages und beim weiteren Kampf gegen den Terror helfen könnten, da wusste Davidsen plötzlich, wo seine ungeliebte Romanfigur sich aufhielt, und er hielt sofort den brisanten Stoff für seinen neuen Thriller „Der Feind im Spiegel“ in Händen. Als John Ericsson hat Vuk in den USA mit gefälschten Pässen eine neue Existenz gefunden. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als er vom Terroranschlag gegen die Twin Towers hört, spürt er sofort, daß dies sein Alias-Leben verändern wird. Tatsächlich bekommt er wenige Wochen danach Besuch vom FBI. Er wird verhaftet und mehrere Monate lang in Hawaii in einem Safe-House des Geheimdienstes verhört. Das FBI will prüfen, ob er für dessen spezielle Tätigkeiten geeignet scheint. Den europäischen Verbündeten übermitteln sie indessen, Vuk sei tot. Parallel dazu erzählt Leif Davidsen, wie in Kopenhagen um seine aus den anderen Büchern bekannte Hauptfigur Per Toftlund herum eine spezielle Einsatzgruppe gegründet wird mit dem Ziel, dänische Zellen von al-Qaida zu identifizieren und auszuheben. All das geschieht in enger Kooperation mit den USA und den anderen NATO-Ländern. Die Mannschaft erhält den geheimen Namen „Troja“ und hat zunächst einige innere Konflikte zu lösen, die sich an der Person der einzigen Nicht-Polizistin im Team fest machen, Aischa Hussein. Sie ist 33, Palästinenserin, seit vier Jahren in Dänemark und hat nach ihrer Diplomarbeit über das Thema „Euroislam und Demokratie“ zunächst im ehemaligen Landwirtschaftsministerium gearbeitet. Sie gibt den Ermittlungen der Gruppe auch die ersten entscheidenden und weiterführenden Hinweise, als sie ein uraltes arabisches Handelssystem mit dem Namen „Hawala“ als möglichen Deckmantel für die enormen und bisher unbekannten finanziellen Transaktionen der Terroristen identifiziert. Ungefähr in dieser Phase der Ermittlungen erfährt Per Toftlund von seiner Chefin Vuldom, daß Vuk doch noch lebt. Sofort ist in seiner Seele die ganze Vorgeschichte präsent, als Vuk seinen besten Freund erschossen, zwei weitere Menschen kaltblütig umgebracht, seine Frau Lise entführt und seine eigene, Toftlunds, Karriere fast zerstört hätte. (vgl. „Der Fluch der bösen Tat“) Vuk seinerseits wird derweil in Hawaii vom FBI und CIA für einen Einsatz in Dänemark vorbereitet, seiner früheren Heimat. Denn eine wichtige Spur der internationalen Ermittlungen nach dem 11. September führt zu einem arabischen Mann in Kopenhagen mit einer Doppelexistenz in London. Er ist der sogenannte „Thronfolger“. Auch Per Toftlund und sein Team sind nach monatelanger Arbeit besonders durch den tatkräftigen und klugen Einsatz von Aischa Hussein auf die dänische al-Qaida Verbindung gestoßen, auf eben jenen Marko Cemal alias Mohammad Atlev. Einer der stärksten Teile des Buches sind die Beschreibungen dieser Zusammenarbeit zwischen Toftlund und Aischa. Es wird deutlich, wie schwer es ist, eine andere Kultur wirklich zu verstehen. Davidsen wechselt in der Mitte des Buches zwischen Kopenhagen und Hawaii hin und her, wo Vuk auf seinen Einsatz vorbereitet wird. Auch dort liefern die geschilderten Dialoge auch dem informierten Leser sehr gut recherchierte Einblicke in die Arbeit der Geheimdienste nach dem 11.9. 2001 und in der Vorbereitung des zweiten Irakkrieges. Die beiden Protagonisten, Vuk und Toftlund bewegen sich nun aufeinander zu. Dies liest sich spannend und immer informativ zugleich bis zum überraschenden Ende des Buches. Leif Davidsen hat extrem gut recherchiert. Er beschreibt sein Milieu so, als wäre man selbst dort. Man spürt die Hitze der Wüste, fühlt regelrecht die hohen Brecherwellen auf Hawaii, man riecht das brackige Wasser in den Kanälen von Venedig, wo Toftlund und Aischa einen wichtigen Kenner der Materie besuchen. Davidsen besitzt ein großes Wissen über außenpolitische Vorgänge und hat außergewöhnlich gute Kenntnisse über die internen Abläufe des dänischen polizeilichen Geheimdienstes. Und so ist die Geschichte, die er in „Der Feind im Spiegel“ aufrollt, zwar nicht die Wahrheit über den 11. September und den al-Qaida-Terrorismus, aber er liefert extrem wahrscheinliche Erklärungen für viele Vorgänge, die noch vor zwei bis drei Jahren uns allen etliche Rätsel aufgaben: zum Beispiel, wie die US-Regierung mit Hilfe des CIA eine plausible Erklärung und einen Vorwand für einen zweiten Krieg gegen den Irak fand. Und so ist ein außergewöhnlicher Thriller entstanden, spannend bis zur letzten Seite, dabei informativ und aufklärerisch wie ein guter politischer Essay. Durch seine, so selten gelesenen, Schilderungen des biographischen und religiös-kulturellen Hintergrundes von Aischa Hussein liefert er außerdem einen nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag für das für einen Westeuropäer fast unmögliche Verständnis des Lebensgefühls gebildeter Araber in der westlichen Welt und ihre Zerrissenheit zwischen den Kulturen und Identitäten. Leif Davidsen ist ein Schriftsteller, dessen bisher vier in Deutschland veröffentlichten Bücher mehr Beachtung verdient haben.
  14. Cover des Buches Overkill (ISBN: 9783869979168)
    Brad Thor

    Overkill

     (13)
    Aktuelle Rezension von: LeeAres
    "New York City am Nationalfeiertag, Tausende planen ein Wochenende im Grünen, doch aus der Stadt kommt niemand mehr hinaus. Ein höllisches Schreckensszenario versetzt Manhatten und das gesamte Land in heillose Panik. Und mitten im Chaos der blockierten, von der Außenwelt abgeschlossenen Stadt sucht eine Eliteeinheit nach dem größten Feind, den die US-Regierung jemals hatte" Tja, um was geht es so richtig in dem Buch? Der Klappentext verrät eher weniger darüber. Wir lesen hier aus verschiedenen Sichten: Aus der Sicht des Bürgermeisteres, der Terroristen selbst und aus Scots Harvaths Sicht, ein Mitarbeiter der Heimatschutzbehörde. (Und aus der Sicht einiger DIA-Agenten... es gibt sehr viele Sichten in diesem Buch, ich konnte sie jetzt nicht alle aufzählen) Es ist schon sehr Terroristen-lastig, hier wird viel über Amerika und die Politik gesprochen und auch einiges über Folter. Und viel über die Navy, was mir besonders gut gefallen hat. Scot Harvath versucht mit einem Team von absoluten Anti-Helden, während den Schreckensszenarien die Terroristen aufzuhalten und ist ihnen dicht auf der Fersen. Aber auch seine eigene Regierung spielt nicht mit offenen Karten. Insgesamt fand ich das But echt gut. Wie gesagt: Für alle, die auf sowas mit Terrorismus und Anschlägen stehen, holt euch das Buch! Der Universo-Veralg wurde aufgelöst, soweit ich weiß und diese Bücher gibt es gebraucht noch sehr sehr günstig. Eigentlich hätte ich vier Sterne gegeben, aber was mich ganz ganz arg gestört hat: Das Ende. Es scheint alles perfekt, bis der letzte Satz kommt und alles zerstört. Ich saß minutenlang da und hörte meinem klopfenden Herz zu, bis ich es nochmal lesen musste. Ich kann immer noch nicht sagen, ob ich den Autor für dieses Ende hassen soll oder ihn genial finden, denn eins ist klar: Dieses Buch wird mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben! Ich hoffe ich konnte euch einen kurzen Einblick in meine wirren Gedanken zu dem Buch geben - ich bin wirklich froh, es lesen zu dürfen und kann es nur empfehlen.
  15. Cover des Buches Fatale Bilanz (ISBN: 9783954000302)
    Stefanie Ross

    Fatale Bilanz

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Pharo72
    Auf den Bankmanager Joachim Kranz wird am Hamburger Rödingsmarkt geschossen. Auch ein umgehend herbeieilender Polizeiwagen gerät ins Fadenkreuz. Es wird jedoch niemand verletzt, die Schüsse galten offenbar als Warnung. Der Fall wird Sven Klein vom Wirtschaftsdezernat des LKA Hamburg übertragen. Er stößt jedoch auf immer mehr Fragen.

    Zeitgleich wird in der Bank wegen finanzieller Ungereimtheiten ermittelt. Die Spur des Geldes deutet auf die Unterstützung von Al-Qaida bei Terrorakten hin. Je näher die Ermittler den Terroristen kommen, umso gefährlicher wird es für das eigene Leben und das ihrer Angehörigen.

    Meine Meinung:

    Endlich bin ich nun mal dazu gekommen, meinen ersten Roman von Stefanie Ross zu lesen. Da ich gern strikt auf den korrekten zeitlichen Ablauf achte, galt meine Aufmerksamkeit vorerst dem Roman „Fatale Bilanz“.

    Der Leser wird hier ohne Umschweife in ein actiongeladenes Abenteuer geworfen, welches ihn bis zur letzten Seite kaum zu Atem kommen lässt. Da fühlt man sich manchmal doch sehr ans amerikanische Actionkino erinnert. Von Schusswechseln im Containerhafen, rasanten Verfolgungsjagden auf der Autobahn, Entführung, Hubschraubereinsatz und Folterszenen ist alles dabei. Als Liebhaber des Genres kann man da auch gern mal drüber wegsehen, dass Dienstvorschriften nicht so ernst genommen werden und Zivilisten wie kampferprobte Helden agieren, die die Elitekämpfer fast blass dagegen aussehen lassen.

    Der Bereich Wirtschaftskriminalität wird angerissen, ist aber auch für den Laien durchaus verständlich. Die regionale Komponente kommt vorrangig durch das Erwähnen diverser Straßennamen zum Tragen. Ich hatte anfangs auch ein wenig Probleme, die Ermittler und zugehörigen Partner auseinanderzuhalten. Mit dem Auftauchen des Seal-Teams erhöht sich die Anzahl an interessanten Charakteren für Folgeromane noch mal, aber zwischenzeitlich sollte der Leser die Zusammenhänge durchschaut haben.

    Ein wenig schnell ging mir die Entwicklung der Liebesbeziehung von Sven Klein, der doch eigentlich ein tiefgehendes Trauma zu verarbeiten hatte. Sehr schön dagegen dargestellt wurde die sich anbahnende Freundschaft der deutschen Beamten mit den amerikanischen Einsatzkräften.

    Trotz einiger kleiner Kritikpunkte hat mich der Roman sehr gut unterhalten. Wer gerne normale Polizeiarbeit begleitet und miträtselt, ist bei diesem Buch wahrscheinlich an der falschen Adresse, Liebhaber dramatischer Action kommen jedoch voll auf ihre Kosten. Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher der Autorin.

  16. Cover des Buches Der Tod wird euch finden (ISBN: 9783442129867)
    Lawrence Wright

    Der Tod wird euch finden

     (11)
    Aktuelle Rezension von: TimS
    Der mit dem Pullizer-Preis ausgezeichnete Autor beschreibt nicht nur den Aufstieg der Al-Qaida oder Osama Bin Ladin, sondern widmet sich der islamistischen Bewegung insgesamt. Beginnend mit dem frühen 20. Jahrhundert und einem idealistischen Moslem, zieht sich die Handlung über 80 Jahre hinweg bis zum Jahr 2006. An keiner Stelle des Buches wird es langweilig, keine gönnt dem Leser eine Verschnaufpause. Ohne es intendiert zu haben, werden gern verbreitete Mythen, etwa die USA hätten Al-Qaida im Afghanistan-Krieg der Sowjetunion aufgebaut oder finanziert, entkräftet. Dabei bezieht Wright zu keiner Zeit eine eindeutige politische Position, belegt großzügig sämtliche Ereignisse und Aussagen und schafft es somit, auch wissenschaftliche Leser zu saturieren.
    Die Schwächen des Werkes liegen in seinem Umfang. Um ein breites Publikum zu erreichen scheint es notwendig gewesen zu sein, die durchaus satte Quellenlage auf wenige Zeilen zu kürzen. Somit gelingt es nicht, eine tiefere Analyse oder noch genauere Kausalitäten herauszuarbeiten. Da dies jedoch nicht der Anspruch eines Journalisten sein kann, der sich verkaufen muss, fällt es nicht schwer ins Gewicht.
  17. Cover des Buches Die Jagd auf Osama Bin Laden (ISBN: 9783421045515)
    Peter L. Bergen

    Die Jagd auf Osama Bin Laden

     (2)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Schon 1997 hatte der mittlerweile zu einem der führenden Terrorismusexperten der Welt avancierte Brite Peter L. Bergen in Afghanistan ein langes Interview mit dem damals noch relativ unbekannten Osama Bin Laden geführt und es veröffentlicht. Es war dieses Interview, das den später weltweit gefürchteten Terroristen und seine Ziele mit einem Schlag der ganzen Welt bekannt machte. Bergen baute seine Recherchen zu einem Buch aus, das er unter dem Titel „Heiliger Krieg“ genau eine Woche vor den Anschlägen auf die New Yorker Twin Towers fertig stellte. Das Buch wurde damals nicht nur ein Bestseller, sondern auch eine wichtige Informationsquelle über das größte und radikalste Terrorunternehmen unserer Zeit. Die sofort nach den Anschlägen von den USA ausgerufene „Jagd auf Osama Bin Laden“ hat auch Peter L. Bergen all die Jahre mitverfolgt bis zum Aufspüren des Terroristenchefs in seinem pakistanischen Versteck. Wie sich Osama Bin Laden über so viele Jahre seiner Gefangennahme entziehen konnte, auf wen er sich dabei stützen konnte, und wie ihm die amerikanischen Spezialkommandos über die Köpfe der pakistanischen Verbündeten hinweg dennoch auf die tödliche Spur kamen – all das kann man in diesem Buch nachlesen. Es ist ein Meisterwerk des investigativen Journalismus und liest sich wie ein Thriller. Gleichzeitig ist es ein zeitgeschichtliches Dokument von großer Wichtigkeit. Auch wenn laut Meldungen der letzten Wochen, die Tage von Al Kaida gezählt sind, kaum etwas hat unsere westlichen Gesellschaften so radikal verändert wie die Bedrohung durch diese islamistischen Fanatiker und die Reaktionen darauf.
  18. Cover des Buches Die Welt aus den Fugen (ISBN: 9783548375274)
    Peter Scholl-Latour

    Die Welt aus den Fugen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Spätestens seit den auf die New Yorker Twin Towers am 11. September 2001 verübten Anschlägen und dem sich daran anschließenden von den USA angeführten internationalen Kampf gegen den Terror verbunden mit einem beispiellosen Generalverdacht gegen alle Muslime und den Islam insgesamt, scheint es, dass die Welt , wie wir sie bisher kannten, völlig aus den Fugen geraten ist. Doch nicht nur das: seit dem Kollaps der Lehman Bank im Jahr 2008 beherrscht eine Finanzkrise vor allem die europäische Politik, deren Krisenmanagement sie über Jahre zu keiner wirklich erkennbaren eigenständigen Außenpolitik mehr finden ließ. Überall auf der Welt scheinen Krisen und unstabile Verhältnisse zu herrschen. In Schwarzafrika, in Lateinamerika, in Arabien und im Nahen Osten – überall drohen unheilvolle Szenarien. Szenarien, die im Zeitalter der Globalisierung nicht auf die jeweilige Region beschränkt bleiben werden, sondern dramatische Folgen für alle haben werden. Schon in seinen letzten Büchern hat sich der mittlerweile 88-jährige Journalist Peter Scholl-Latour nicht nur als ein profunder Kenner und Analyst insbesondere der arabischen Welt erwiesen, sondern auch seine Einschätzungen zu Entwicklungen in anderen Teilen der Welt haben den Lesern seiner Bücher Vorgänge erklärt, die sie in der normalen Presse und erst recht in den TV-Nachrichten so nie finden würden. Auch sein neues Buch leistet dies in bemerkenswerter Weise. Bis auf wenige Ausnahme sind seine chronologisch geordneten Texte unter dem Titel „Notabene“ zwischen 2008 und 2012 als Kolumnen in der Schweizer Illustrierten erschienen. Eingeleitet hat er sein Buch mit einer etwa einhundert Seiten langen sehr informativen Einführung in die gegenwärtigen Situation einer „Welt aus den Fugen“, die er im Sommer 2012 in Ulan Bator geschrieben hat und in der nicht nur deswegen der asiatischen Region besonderen Raum gibt. Am Ende des lesenswerten Buches sind einige Interviews mit Peter Scholl-Latour abgedruckt, aus denen man etliches über seinen Lebenslauf und seine grundsätzliche politische Einstellung erfahren kann. Seine lange Erfahrung hat ihn gelehrt, skeptisch zu sein. So sagt er am Ende auf die Frage, ob er glaube, dass die Menschheit jemals von der Politik der Kriege wegkomme: „So wie es im Moment aussieht, leider nicht. Die deutsche Sicht der Dinge ist dadurch getrübt, dass das Land im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der Welt sechzig Jahre Frieden hinter sich hat. Deshalb meint man hier, dass Frieden der normale Zustand der Menschheit sei. Aber ich glaube, dass der normale Zustand leider die kriegerische Auseinandersetzung ist.“ Ob das wirklich so bleiben muss?
  19. Cover des Buches Das Netz (ISBN: 9783453722385)
    Colin Forbes

    Das Netz

     (13)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Wenn ich bisher ein dümmeres Buch gelesen habe, kann ich mich zumindest nicht daran erinnern.

    Eine Einheit des britischen SIS soll die Entführung einer Ministergattin klären. Und schwups deutet plötzlich alles daraufhin, daß die Al Kaida einen Anschlag auf London plant, der 09/11 wie einen Kindergeburtstag aussehen lassen wird.
    Recherchen beschränken sich auf Dienstreisen zu Kontaktpersonen, mit denen ein, zwei Sätze gewechselt wird und zwischen den Worten gedeutet wird. Natürlich in die richtige Richtung.

    Das ganze Buch liest sich wie ein Gauner-Stück aus den 60igern. Bis auf die Femme Fatale sind Frauen schwer von Begriff, ängstlich, aber stur, werden als "Puppen" oder "steile Zähne" bezeichnet und die Kerle sind zigarettenrauchende Flirt-Maniacs.

    Forbes Horizont geheimdienstlicher Tätigkeiten ist recht beschränkt. Oder schlicht veraltet. Höchste technische Errungenschaften scheinen Handies und Nachtsichtgeräte zu sein. Alles andere wird mit solider Detektiv-Arbeit abgearbeitet.
    Brüllen mußte ich, als die "Top-Agenten" zum Transport ihrer Uzis doch tatsächlich Geigenkästen aus dem Schrank holen.

    Wenngleich das Buch scheinbar mit der Wut nach den Anschlägen in N.Y. geschrieben wurde, rechtfertigt es nicht den unterschwelligen Rassismus. 
    Ein Turbanträger bekommt gleich auf den ersten Seiten eine Flasche übergezogen - weil er einen Turban trägt.

    Auch im Rest des Buches bleibt die Identifikation von Al-Kaida-Leuten einfach: sie tragen Vollbart und einen schwarzen (!) Turban. 

    Fazit: wäre er nicht mittlerweile verstorben, müßte man dem alten Mann das Schreiben verbieten. 
    Von Peinlichkeiten abgesehen übersteigt der Wortschatz auch leider nicht den eines "Jerry-Cotton"-Romanes.

    Hätte ich übrigens den Wikipedia-Beitrag zu diesem Autoren früher gelesen, hätte ich 8,95 € sparen können. Für den Umschlagstext („rasant“, „hochdramatisch“, „schwindelerregend schnell“, „unerbitterlich“) gehören die Schreiber verdroschen.
  20. Cover des Buches Schmutzige Kriege (ISBN: 9783423348522)
    Jeremy Scahill

    Schmutzige Kriege

     (1)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick

    Dieses Buch des angesehenen Journalisten und Reportes Jeremy Scahill. der schon mit „Blackwater“ (ebenfalls bei Kunstmann) lange verdeckt gebliebene Tatsachen enthüllte, wird das Bild, das man hierzulande von der amerikanischen Politik zum einen und von Barack Obama im Besonderen hatte, verändern. Die gegenwärtige Debatte um den  Abhörskandal  der NSA und anderer Geheimdienste der USA hat den Rest des Glanzes, den vor allem die deutsche Bevölkerung Barack Obama schon vor seiner Wahl fast einem Messias gleich verliehen hat. zerstört.

     

    Der, der angetreten ist, dem Weltfrieden neue Impulse zu geben, der, noch heute unverständlich, schon gleich zu Beginn seiner ersten Amtszeit der Friedensnobelpreis erhielt, ist einer der kriegerischsten Präsidenten geworden, den die Geschichte der USA kennt.

     

    Scahill zeigt in seinem erschütternden Buch, wie nach dem zweifellos für die USA traumatischen Schock der Anschläge vom 11.9. 2001 in der Folgezeit und in den letzten Jahren immer intensiver sich ein  neues Paradigma amerikanischer Kriegsführung etabliert hat: Gekämpft wird überall, von Spezialkräften, die offiziell gar nicht existieren, aber weltweit tausende Einsätze im Monat durchführen, die nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.  Angeblich um den Terror auszumerzen bzw. das Land und den Westen vor ihm zu schützen, lassen diese mörderischen Aktionen und die neuen „schmutzigen Kriege“ den Terror weiter wachsen und sich ausbreiten.

     

    Amerika, das lange für die Werte des Westens stand, zerstört so seine eigenen demokratischen Grundlagen und deren Ruf in den Teilen der Welt, die schon immer eine andere Form der Organisation ihrer Gesellschaft für praktikabler hielten. Etwa die islamische Welt und die asiatischen Länder.

     

    Es kann mir im Übrigen keiner mehr erzählen, Obama wüsste von all dem nichts. Die Mutation eines angeblichen Friedensengels mit einer die Massen begeisternden Botschaft in einen Kriegsherrn, der seine Freunde belauscht und belügt, ist schon erschütternd.

  21. Cover des Buches Empire State (ISBN: 9780753828397)
    Henry Porter

    Empire State

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Henry Porter beschreibt in Empire State realistisch die heutige Zeit des Terrorismus , der Spionage und Politik . Sehr gut zu lesen. Macht sehr nachdenklich, aber auch aufmerksam. Sollte es der Terrorismus wirklich so einfach haben?
  22. Cover des Buches Krieg um jeden Preis (ISBN: 9783864891076)
  23. Cover des Buches Schöne Neue Welt (ISBN: 9783746738710)
  24. Cover des Buches Mein Leben ist eine Waffe: Selbstmordattentäter - Psychogramm eines Phänomens (ISBN: 9783570006467)

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