Bücher mit dem Tag "albanische literatur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "albanische literatur" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Chronik in Stein (ISBN: 9783596191789)
    Ismail Kadare

    Chronik in Stein

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Hallogen
    Schönes Buch, das mich lange mit den vielen Namen verwirrt hat, aber am Ende kapiert man dann doch, was das soll. Vor allem starke Bilder kann der Autor immer wieder hervorzaubern, doch manches wirkte etwas gewollt. Am meisten gestört hat mich aber die burleske Ausrichtung, die mich zu stark an Bulatovic ('Der Held auf dem Rücken des Esels') erinnert hat. Manche Überlegungen des naiven Kinderblicks sind einfach nur albern und überflüssige Wortklaubereien. Auch lassen mich manche unbekannten Wörter etwas ratlos zurück. Ebenso die Dreiteilung des Buches in Kapitel, Ausschnitte aus Chronik und Tagebüchern sowie kursive Texte, deren Abhebung sich mir einfach nicht erschließen will. Schließlich ist da noch das Zugeständnis an Partisanenpathos, das aber wohl unvermeidbar war. Trotzdem glaube ich, dass vieles hängen bleiben wird, etwa die tolle Geschichte von dem jungen Mann, der öffentlich ein Mädchen küsst und sie dann sucht oder die alten Frauen, die mit ihren Häusern verwachsen und sie über Jahrzehnte nicht verlassen.
  2. Cover des Buches Ein folgenschwerer Abend (ISBN: 9783596191284)
    Ismail Kadare

    Ein folgenschwerer Abend

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    Politik im Wechsel von undurchschaubaren Machtstrukturen! Der in Albanien geborene Schriftsteller Ismail Kadare kennt sich gut aus in seinem Land und ist mit seiner Geschichte bestens vertraut. Wer könnte besser darüber schreiben, wie die wechselvollen Machtstrukturen durch Nazis, Italiener, Griechen, Türken und zuletzt Kommunisten das Leben in Albanien beeinflusst haben? In fast apokalyptischer Sprachweise beschreibt der anerkannte Autor Ismail Kadare hier eine Handlung, die, mysteriös und geheimnisvoll, im zweiten Weltkrieg passiert ist und weit in die kommunistische Ära unter Stalin reicht. Der deutsche Oberst Fritz von Schwabe marschiert 1943 mit den deutschen Truppen in die Stadt Gjirokastra ein. Als erstes sucht er einen alten Studienfreund aus Münchner Studientagen auf, den großen Doktor Gurameto. Er befleißigt sich der Gastfreundschaft an seinem alten Freund, und es findet ein großes Gelage in seinem Hause statt. Doch der Abend der Einladung ist von trüben und unguten Begleiterscheinungen belastet: haben doch albanische Rebellen die Deutschen beim Einmarsch überfallen und viele ihrer Soldaten getötet. Im Gegenzug will der Oberst achtzig Geiseln hinrichten. Wie immer der Abend verläuft, es gelingt dem großen Gurameto, die Freilassung der Geiseln, unter denen auch ein Jude ist, zu erwirken. Nun weiß man, dass Albanien ein Land zwischen den Fronten geblieben war, einmal germanisch, dann wieder italienisch-albanisch - afrikanisch, ganz zu schweigen von den Machtverhältnissen zu Zeiten des osmanischen Reiches. Man wusste sich am Ende zu behaupten; jetzt geht es um die nationale Identität. Unter den Rebellen kursieren Gerüchte, nach denen der große Doktor eine unklare politische Haltung einnimmt. Ist er einer der Ihren oder ein Kollaborateur der deutschen Truppen? Inhaltsschwer und voller geheimer Andeutungen und Vermutungen unter der einheimischen Bevölkerung muss sich der große Doktor auf schlechte Zeiten einrichten. In der Tat wird bei Übernahme des Landes durch die Kommunisten und damit der Besiegelung des eisernen Vorhangs zwischen Ost und West die Handlung von damals wieder aufgegriffen, und man sucht herauszufinden, in welcher Weise sich der große Doktor verräterisch verhalten hat. Die dramatische Handlung spiegelt die Zerrissenheit der Menschen in Kriegen, die ihnen aufgezwungen werden, und in denen Freunde zu Feinden und Feinde zu Freunden werden können. Ismail Kadare befördert mit seiner Sprache die bedrückende Dumpfheit und verschwiegene Bosheit und Angst der Menschen zutage. Der große Doktor Gurameto gerät zwischen alle Fronten und ist vielfacher Folter ausgesetzt, während der kleine Doktor gleichen Namens, der nur eine untergeordnete Rolle spielte, in der Erzählung am Ende ganz verloren geht. Wie kann man in einem Volk überleben, das hin und her gerissen wird zwischen der Frage nach dem Guten und Bösen, und das nicht weiß, wo die Grenzen vom einen zum anderen verlaufen? Gleiche Konstellationen aus Kriegsgeschichten aller Zeiten sind bekannt: hier wird sie zur Parabel, an der sich abmessen lässt, dass in der Tat der Mensch des Menschen schlimmster Feind ist.
  3. Cover des Buches The Accident (ISBN: 9780802145512)
  4. Cover des Buches The Ghost Rider (ISBN: 9781847673411)
  5. Cover des Buches Götz und Meyer (ISBN: 9783518456965)
    David Albahari

    Götz und Meyer

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Hallogen
    Bücher von David Albahari sind oft anstrengende Lektüre, weil es wie bei den anderen großen jüdischen Schriftstellern Serbiens (Aleksandar Tisma und Danilo Kis) um die Aufarbeitung und den Umgang mit der Erinnerung geht, weil versucht wird, so viel wie möglich festzuhalten, und niemand in der Lage ist, festzustellen, was nach dem Massenmord von Jasenovac und den hier beschriebenen Wahnsinnstaten der Deutschen bewahrenswert ist. Was die Lektüre aber ungemein erschwert, ist nicht so sehr die Trostlosigkeit, die viele dieser Werke (etwa "Das Buch Blam" oder "Garten, Asche") ausstrahlen, denn die ist mehr als verständlich, sondern die Art und Weise, in der es präsentiert wird: Wie auch "Tagelanger Schneefall", der Exil-Roman Albaharis, ist dieses Buch komplett ohne Absätze geschrieben. Das verleitet sehr schnell dazu, alles zu überfliegen. Man kommt kaum zum innezuhalten und reflektiert somit auch nicht, was man da liest. Es fiel mir immer dann auf, wenn ich nach einer Pause weitergelesen habe, und erst eine Weile brauchte, um die Stelle wiederzufinden. Das ist schade, denn Albahari zeigt hier einen Lehrer, der als einer von wenigen aus seiner Familie den Holocaust überlebte, und nun - fast fünf Jahrzehnte später - seinen Schülern klarmachen will, was es heißt, wenn man in ein Konzentrationslager aufbricht, und welche grausam-zynische Tötungsmechanismen die Deutschen auch hier ausprobierten. Diese Gaswagen, die alle Menschen im Frachtraum des Fahrzeugs mittels der Autoabgase töten, fuhren - von dem KZ aus - durch die Straßen der Stadt, während sich die Fahrer langweilten und vermutlich an zahllosen ahnungslosen Passanten vorbeifuhren. Ihm geht es vor allem um die Täter, um deren Schutzmechanismen, mit denen sie sich bemühten, sich nicht die Hände dreckig zu machen, während Zentimeter hinter ihnen bis zu 100 Menschen auf einmal starben. Dieser Genozid, der im Fall von Belgrad zirka 5.000 Frauen, Kinder und Alte betraf, ist angesichts der gewaltigen Opferzahlen des Zweiten Weltkriegs vielleicht übersehen worden, doch was es für einen einzelnen Menschen bedeutet, das zeigt Albahari hier in seinem gewohnten Stil zwischen Realität und Fiktion schwankend, und doch dichtet er nichts hinzu.
  6. Cover des Buches The Concert (ISBN: 9780099560890)
  7. Cover des Buches Doruntinas Heimkehr (ISBN: 9783701707645)
    Ismail Kadare

    Doruntinas Heimkehr

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Hallogen
    Das kurzweilige Werk beleuchtet einen Kriminalfall aus dem mittelalterlichen Albanien, wobei sich die Wiederkehr der in die Ferne verheirateten Tochter zu einem Politikum entwickelt. Gut geschrieben, gut durchdacht, aber am Ende etwas viel gewollt, denn die Auflösung des Falls erfolgt bereits in der Mitte des Buches, dann wird daraus der Entwurf einer neuen Gesellschaftsordnung. Geschickt verbindet Kadare hier Elemente der Schauergeschichten mit einem Ermittler, der sich gegen den Aberglauben und verschiedene Interessengruppen (wie die Kirche) durchsetzen muss. Manchmal war das Durchspielen verschiedener Möglichkeiten etwas übertrieben ausführlich, zumal einem leicht weitere einfallen würden.
  8. Cover des Buches Hana (ISBN: 9783906811048)
  9. Cover des Buches Minus (ISBN: 9783990122280)
  10. Cover des Buches Spring Flowers, Spring Frost (ISBN: 9781611454734)
  11. Cover des Buches Der Raub des königlichen Schlafs (ISBN: 9783596188710)
    Ismail Kadare

    Der Raub des königlichen Schlafs

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Ismail Kadaré: Der Raub des königlichen Schlafs Der schweizer Ammann Verlag verlegt seit Jahren konsequent die Romane von Ismail Kadaré. Nachdem man von „Traumpalast“ oder „Der zerrissene April“, „Spiritus“, „Der Nachfolger“ und den anderen Romanen begeistert war, folgt nun wieder bei Ammann Meridiane eine knapp unter fünfhundert Seiten starke Sammlung der Kurzprosa Ismail Kadarés. Und diese Sammlung ist eine wirkliche Sternstunde. Der Weg, den man als Leser in Ismail Kadarés Sammlung von Erzählungen und Kurzromanen geht, ist weit, sehr weit sogar. Doch es ist ein sehr abwechslungsreicher Weg, der von Italien bis nach China führt. Er umspannt mehr als acht Jahrhunderte und führt durch die undemokratischen Herrschaften von Großwesiren, Sultanen und kommunistischer Diktatoren. Man liest über Dekrete, die die Abschaffung des Berufsstands der Verwünscher behandeln, Schönheitskonkurrenzen für Männer auf verwünschten Almen sowie der Geschichte des albanischen Schriftstellerverbands im Spiegel einer Frau. Ismail Kadaré fabuliert virtuos nach Lust und Laune und eröffnet dem Leser in jeder Erzählung eine neue, ungewohnte und höchst überzeugende Welt. Dass jedes Prosastück in dieser Sammlung weit entfernt und erfrischend anders, als die heutzutage in Massen produzierte Ich-bezogene Empfindlichkeitsprosa der jüngeren Schriftstellergeneration ist, ist selbstredend. Die Grenzen zwischen Mythos und Wirklichkeit verschwimmen. Unter den scheinbar harmlosen Oberflächen verbergen sich ungeahnte Tiefen. So kann ein unbeschwert anmutender Schönheitswettbewerb einen aus obsessiver Eifersucht begangenen Mord am unglücklichen Gewinner dieser Veranstaltung auslösen. Auch die Erzählung „Der Reiter mit dem Falken“, die den milzkranken italienischen Architekten Ernesto Mohr, den durch Ehe mit Mussolini verwandten Grafen Ciao und den jungen Albaner Bardh Beltoja miteinander verbindet, kulminiert in einem gewaltsamen Jahrzehnte umschließenden Tod. Und das, obwohl sich diese Männer am 7. April 1939 auf verschiedenen Seiten der Adria (bzw. diese in einem Flugzeug überquerend- was eine interessante Variante einer symbolischen geographischen Kreuzigung- in Hinblick auf die späteren Ereignisse ergibt) befinden und damit jeweils zweitausend Kilometer von dem Bild entfernt sind, Im Kurzroman „Der Blendferman“ hält Ismail Kadaré Befehlsempfängern den Spiegel vor, indem er auf beeindruckende Weise zeigt, was passieren kann, wenn sich unerklärliche Unglücksfälle häufen, diese Vorgänge als Taten des Bösen Blicks abgestempelt werden und der regierende Sultan zum Trotz seiner Berater das Dekret „Blendferman“ erlässt, das Blendung als Strafe für die Ausübung des Bösen Blicks vorsieht und verschiedene Blendungsarten für die verschiedenen sozialen Schichten vorgibt. Eine eindringliche Geschichte, die zeigt, wie schnell aus Mittätern und Befehlsempfängern auch Opfer werden können. Das besonders Faszinierende an dieser Erzählung ist, dass Ismail Kadaré eine Liebesgeschichte quasi in den Mittelpunkt (um den herum sich die Blendferman Geschichte entwickelt) stellt, die in seinem Schaffen als seltenes Beispiel für Erotik eher eine (jedoch sehr überzeugende) Ausnahme darstellt. In „Die Kirche zur Heiligen Weisheit“ erfährt ein junger Architekt nach der Besetzung Konstantinopels des Sultans zweifelhaftes Vertrauen (da im Falle des Misslingens mit dem sicheren Tode zu rechnen sei) und erhält den Auftrag, die Hagia Sophia Kirche in eine Moschee umzuwandeln. Bravourös und feinfühlig, wie hier Christentum und Islam aufeinanderprallen, jedoch allein Intelligenz und Diplomatie siegen. Parabeln wechseln sich mit report-ähnlichen Narrativen ab. Zu ersterem Genre gehört u. a. der Kurzroman „Der Adler“, der magische Parallelwelten suggeriert, in die jeder von uns aus verschiedensten Gründen (die Symbolik der Diktatur in dieser Erzählung ist natürlich nur eine von vielen möglichen Deutungen) fallen kann. Ob Wahn oder Realität lässt Ismail Kadaré gekonnt der Imagination des Lesers zur Entscheidung offen. Die Erzählung „Die große Mauer“ wiederum offenbart die abwechselnden Narrative des Aufsehers Zhong und des Nomaden Kutluk (bzw. später die des Geistes des Nomaden Kutluk). Hier durchleuchtet der Autor die brutale Ausnutzung der Menschen (beim Mauerbau) aus verschiedenen Blickwinkeln. Im „wartenden Haufen“ der Nomaden wird der Geist des Nomaden Kutluk auf einen Mann aufmerksam gemacht, der Jesus Christus heißen soll, „dessentwegen seit ewigen Zeiten alle möglichen Eingaben gemacht würden“, der Ursache und Widmungsträger der vielen Kathedralen ist, „deren Kuppeln sein Zeichen tragen“ und so kommt er zu dem Schluss, „dass niemand von uns auf der Erde sehnlicher erwartet wird als er“. Das Trugbild platzt und Ismail Kadaré schließt diese Erzählung mit den Worten; „Dennoch wird man wohl sagen müssen, dass auch für ihn keinerlei Hoffnung besteht. Wenn er mit den anderen auf die Mauer zuläuft, zeigt er die Wundmale vor, die ihm von der Kreuzigung geblieben sind, aber die Wachtposten stellen sich blind. Oder sie haben, wie stets vermutet worden ist, tatsächlich keine Augen“. „Das Raub des königlichen Schlafs“ ist ein großartiges, magisches, literarisches Erlebnis, ein weises und engagiertes Buch, das die Geschichte Albaniens stellvertretend für die Geschehnisse unserer und der vorhergegangen Zeit in zwölf Prosajuwelen verpackt. Eine Kurzprosa-Sammlung von einem der wichtigsten Schriftsteller unserer Zeit, ein Schriftsteller, der mit einer klaren, präzisen, ungekünstelten und wunderschönen Prosa fesseln kann, der viel bzw. viel Wichtiges zu sagen hat und das hier auf wunderbare Art und Weise tut. (Roland Freisitzer, 15.09.2008 / Rezension zuerst veröffentlicht auf www.sandammeer.at)
  12. Cover des Buches Chronicle in Stone (ISBN: 9780857861818)
  13. Cover des Buches The Siege (ISBN: 9780802144751)
  14. Cover des Buches The File On H (ISBN: 9781446419441)
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