Bücher mit dem Tag "albert camus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "albert camus" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Die Pest (ISBN: 9783499006166)
    Albert Camus

    Die Pest

     (517)
    Aktuelle Rezension von: Elektrifix

    Die Geschichte spielt in Oran, einer Stadt an der Küste Algeriens in den 40er Jahren (194+). Sie könnte aber jeder Zeit, überall genauso geschehen.


    Das “normale” Leben wird durch das Massensterben von Ratten zunächst nur oberflächlich gestört. Und auch als die ersten Menschen an einer geheimnisvollen Krankheit sterben, wird die “Sache” klein geredet, bzw. ignoriert.


    Erst als die Stadt hermetisch abgeriegelt wird, begreifen die Bewohner den Ernst der Lage.


    Der Erzähler beschreibt neben Dr. Rieux, einem Arzt, der bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung versucht zu helfen, um festzustellen, dass er “nur” noch der Verwalter der Kranken ist, einige weitere Charaktere sehr detailliert. 

    Diese Menschen versuchen dan zusammen mit dem Doktor, der Lage Herr zu werden.


    Große Themen sind: Die Trennung von liebenden Menschen, die Verhaltensveränderungen der Menschen in den verschiedenen Stadien der Epidemie, der Tod und die Vereinsamung.


    Die Erfahrungen mit Corona (COVID-19) machten mich beim Lesen sehr betroffen, so dass ich schon Mal ans Abbrechen dachte. Ich habe aber “durchgelesen” und es nicht bereut.



  2. Cover des Buches Der Mythos des Sisyphos (ISBN: 9783644026612)
    Albert Camus

    Der Mythos des Sisyphos

     (121)
    Aktuelle Rezension von: tristannolting

    Albert Camus stellt existentielle Fragen. Das ist eine der vielen Dinge, die ihn als Philosoph auszeichnen. Und damit hilft er auch anderen Menschen, die wichtigen Dinge des Lebens neu einzuordnen. 

  3. Cover des Buches L'étranger (ISBN: 9782070453177)
    Albert Camus

    L'étranger

     (77)
    Aktuelle Rezension von: berenstein

    Ein Mann lebt in den Tag hinein, gleichgültig, leidenschaftslos. Eines Tages begegnet er einem Araber am Strand. Es gab eine Vorgeschichte, die die beiden verbindet, doch ist das von Belang, von Interesse? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Der Mann erschießt den Araber, es wird nicht klar, ob in Notwehr oder nicht.

    Meursault heißt der Mann, der unvermittelt (unmotiviert?) zum Mörder wurde, der mit ein paar Schüssen das Leben eines anderen auslöschte und deshalb hingerichtet werden soll. Seine Geschichte spielt im Algerien der 30er Jahre, er selbst ist französischer Abstammung. Seine Mutter wurde vor kurzem beerdigt, er beginnt eine Affäre mit einer Frau, er lässt sich von einem mutmaßlichen Zuhälter einspannen – doch warum geschieht das alles, geschieht es ihm, Meursault, das alles?

    No reason. No reason? Vielleicht.

    „Der Fremde“ ist Albert Camus‘ erster Roman und nimmt auf eindrückliche Weise vorweg, was die Philosophie des Absurden, die von Camus stark geprägt wurde, ausmachen wird. Der Roman ist äußerst sparsam und karg in seiner Sprache, rätselhaft in seiner Handlungsführung. Er bietet keine zu lösende Kriminalgeschichte, er psychologisiert nicht, er hat keine Antworten, keine (Er-)Lösungsansätze. Nichts dergleichen.

    Kein Wort zu viel, die Dinge geschehen. Und am Ende – ja, und am Ende.

  4. Cover des Buches Der Fremde (ISBN: 9783644026216)
    Albert Camus

    Der Fremde

     (612)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Der Fremde“ ist ein Klassiker, der Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Moral und Gerechtigkeit aufwirft. Albert Camus, ein Vertreter des Absurdismus, zeigt uns die Welt aus der Perspektive eines Menschen, der sich von der Gesellschaft entfremdet hat und wegen eines Mordes zum Tode verurteilt wird.

    Von Camus‘ „Der Fremde“ hatte ich mir mehr Tiefe erhofft, etwas, das mich an seine Größe heranführen und mich sein ganzes Werk lesen lassen würde. Schließlich war dieses Buch sein Durchbruch. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall.

    Stilistisch ist es schwierig, dem Inhalt zu folgen, da man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Erzählform macht den Grund für die einzelnen Handlungen nicht verständlicher. Auch beim Lesen zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem Warum und Wieso nicht beantwortet. So wird der Leser an ein Rätsel gestellt, das er selbst zu lösen hat. Er wird herausgefordert, seine eigenen Werte und Urteile zu hinterfragen und sich mit der Absurdität des Menschseins auseinanderzusetzen. Ob sich dies so gut mit der Handlung vereinbaren lässt, sei dahingestellt.

    Bei dem Protagonisten Meursault handelt es sich um einen abgestumpften, passiven und äußerst gleichgültigen Menschen. Er nimmt sein Schicksal widerstands- und hoffnungslos hin und zeigt weder Reue noch Empathie für seine Tat. Das macht die Geschichte frei von Sinneswandel oder Wendung. So sind die Dinge. Es geschieht, wie es geschieht. Es ist die Beschreibung eines Lebens ohne Sinn und ohne Ziel.

    Gegen Ende habe ich gehofft, dass es noch eine Wendung gibt. Etwas, das wirklich für einen Überraschungseffekt sorgt, aber stattdessen geht die Geschichte geradlinig weiter. Und genau das macht das ganze Buch so unglaublich langweilig. Es mag ein Klassiker sein, aber warum eigentlich?

    Trotz meines Bemühens, mich diesem Werk kritisch, aufgeklärt und mit Sinn für große Literatur zu nähern, ist es mir nicht gelungen zu verstehen, warum „Der Fremde“ als eines der bedeutendsten Werke der Geschichte bezeichnet wird. Aus diesem Grund kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

  5. Cover des Buches Das Café der Existenzialisten (ISBN: 9783406814396)
    Sarah Bakewell

    Das Café der Existenzialisten

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    In “Das Café der Existenzialisten: Freiheit, Sein und Aprikosencocktails” von Sarah Bakewell wird die faszinierende Geschichte des Existenzialismus und der Phenomenologie auf lebendige Weise erzählt. Die wichtigen Aspekte dieser philosophischen Bewegung werden gut verständlich dargestellt, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Aber das eigentliche Highlight des Buches ist die Darstellung des Lebens und Denkens der Existenzialistinnen und Existenzialisten.

    Es fällt auf, dass das Buch Jean-Paul Sartre in dieser Gruppenbiografie ein wenig zu sehr in den Mittelpunkt rückt und er scheinbar über jede Kritik erhaben ist. Dieser Fokus auf Sartre kann für einige Leserinnen und Leser möglicherweise etwas überwältigend sein. Es hätte spannend sein können, mehr über andere bedeutende Existenzialisten wie Albert Camus unabhängig von Sartre zu erfahren. Simone de Beauvoir, die eine bedeutende Rolle spielte, wird zwar erwähnt und ihr Werk “Das andere Geschlecht” wird erklärt, aber oft in Beziehung zu Sartre. Hier hätte ich mir eine eigenständigere Betrachtung gewünscht.

    Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mir die Lektüre viel Spaß gemacht und ich habe tatsächlich Neues über den Existenzialismus gelernt. Sarah Bakewell hat es geschafft, die Existenzialistinnen und Existenzialisten zum Leben zu erwecken und ihre Gedanken verständlich zu vermitteln. Am Ende des Buches stelle ich mir die Frage, wie Intellektuelle wie Sartre Sympathien für den Kommunismus hegen konnten, während sie die Gräueltaten von Stalin, Mao Tse Tung und Pol Pot ignorierten oder tolerierten. Dies regt zum Nachdenken an und zeigt, dass selbst Genies wie Sartre nicht frei von Fehlern und Blindstellen waren.

  6. Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783644485211)
    Albert Camus

    Der Fall

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieser im Jahr 1957 veröffentlichte schmale Band enthält die Lebensgeschichte des Pariser Anwalts Johannes Clamans. Im Stil eines Gesprächs gibt er sich in einem Zeitraum von fünf Tagen einem fiktiven Dialogpartner im Amsterdamer Hafenviertel zu erkennen. Geschildert werden der kometenhafte Aufstieg des jungen Mannes in der Pariser Gesellschaft, begünstigt durch ein Wesen, dass durch Eigenliebe, Opportunismus und einen Mangel von Empathie gekennzeichnet ist. Durch seine Zeugenschaft bei einem Suizid einer jungen Frau gerät sein Welt- und Selbstbild ins Schwanken. Er verlässt den eingeschlagenen Weg und hält nun mit Hilfe seiner Selbstanklage den Menschen den moralischen Spiegel vor. Doch ist diese Veränderung nicht durch Läuterung gekennzeichnet, sondern von dem Versuch, sich selbst zu ent- und den Gesprächspartner zu belasten, sodass dieser gezwungen wird, seine eigene Lebensbeichte abzulegen. Camus schafft es, auf knapp 120 Seiten eine große Menge von Themen anzusprechen. Liebe, Glaube und Gemeinschaft bilden hier die Pfeiler der Argumentation, welche den Leser nachdenklich und betroffen zurücklässt. Dass der Autor hierfür den Nobelpreis erhielt, ist mehr als nachvollziehbar. Ein Muss für jeden, der sich für die Triebfedern menschlichen Handelns und des "Pudels Kern" der Gesellschaft interessiert.
  7. Cover des Buches Der erste Mensch (ISBN: 9783644004535)
    Albert Camus

    Der erste Mensch

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Das Manuskript zu diesem autobiografischen Roman wurde in Camus Mappe gefunden, als dieser bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Erst 34 Jahre später wurde es dann zum ersten Mal veröffentlicht.


    Gespiegelt in der Figur des Jacques Comery erzählt Camus von seiner Kindheit, die er mit seiner fast stummen, analphabetischen Mutter und einer dominanten Großmutter im Armenviertel Algiers verbringt. Nur durch die Unterstützung seines Volksschul-Lehrers kann seine mittellose Familie davon überzeugt werden, dass der begabte Junge ins Gymnasium gehört. Vaterlos aufgewachsen (Der Vater fiel im ersten Weltkrieg.), beginnt er über seine Herkunft zu reflektieren. 👤


    Camus Geschichte ist ebenso humorvoll wie berührend. Laut Manuskript ist sie seiner geliebten Mutter gewidmet ("Dir, die Du dieses Buch niemals wirst lesen können").

  8. Cover des Buches Wie wir verschwinden (ISBN: 9783895619847)
    Mirko Bonné

    Wie wir verschwinden

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Himmelfarb
    Der mit Abstand beste deutsche Roman, den ich seit langer Zeit gelesen habe, alle Buchpreisträger (dieser Roman stand nur auf der Longlist) eingeschlossen. Mit wieviel Feingefühl Bonnè seine Protagonisten beschreibt, wie meisterlich seine Sprache ist, und wieviel Empathie er in dieses Werk legt, ist bemerkenswert. Ganz sicher wird das nicht das letzte Buch dieses großartigen Schriftstellers sein, welches ich lese!
  9. Cover des Buches Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung (ISBN: 9783462050608)
    Kamel Daoud

    Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung

     (11)
    Aktuelle Rezension von: JoBerlin

    Kamel Daouds Gegendarstellung zum Fall Meursault bezieht sich auf das Buch „Der Fremde“ von Albert Camus. In diesem Roman mit Handlungsort Algerien wird ein Araber getötet. Es gibt keine wirkliche kriminalistische Untersuchung, der Täter Meursault, ein algerischer Franzose, ist schnell gefasst, er leugnet nicht. Ein Exempel soll statuiert werden, der Staat fordert die Todesstrafe.


    „Der Fall Meursault“ ist nicht die erste literarische Replik auf Camus – das ist verständlich, ein so sinnloser Mord wie hier geschildert, provoziert geradezu die Weiterbeschäftigung mit der Untat.
    Kamel Daoud möchte dem Gemordeten ein Gesicht, eine Geschichte, einen Namen geben. Dabei wird impliziert, dass sein Zuhörer, also sein Leser, sozusagen der gegnerischen Gruppe der verhassten Kolonialherren angehört, er wird süffisant-sarkastisch mal als „Herr Kommissar“, mal als „Herr Literaturwissenschaftler“ tituliert. Die Überheblichkeit, die der Erzähler der Leserschaft unterstellt ist jedoch nicht stimmig, vielmehr entsteht der Eindruck, als möchte er sich als Rechtsanwalt seiner selbst erhöhen. Und hat er nicht vielmehr eigene, ganz private Gründe für seinen Hass auf den Mörder und seinen Autor Albert Camus? „Während ich nach Spuren meines Bruders suchte, fand ich mich selbst wiedergespiegelt und entdeckte mich fast als Doppelgänger des Mörders“. 


    Interessant und wichtig ist die Darstellung von Frauengestalten, denn eine Frau war die Auslöserin der tödlichen Auseinandersetzung im Roman Camus‘. Doch ihre Persönlichkeit, ihre Leiden interessieren Daoud nicht und werden also auch nicht weiter untersucht. Frauen sind entweder Mütter oder Schwestern oder eben Huren. Und doch ist da eine zum Verlieben - „sie gehörte zu einer Art von Frauen, die es heute in diesem Land nicht mehr gibt: frei, bereit sich erobern zu lassen und zu erobern, niemanden unterworfen sein und ihren Körper als Gabe zu leben und nicht wie eine Sünde oder Schande“ – doch sie verlässt ihn, selbstbewusst und frei eben.


    So werden nach und nach Motive aus „Der Fremde“ abgearbeitet: die ungeliebte Mutter, die unglückliche Liebe, die hoffnungslose Religion. Auch wenn Daoud behauptet „das ist keine banale Geschichte von Vergeltung und Rache, das ist ein Fluch, eine Falle“ wiederholt sich in seiner Roman-Spiegelung beständig und ermüdend der grundsätzliche Vorwurf: Der Mord an einem namenlosen Araber durch einen blasierten Franzosen. 

     
    Im Fazit muss sein Roman als misslungen bezeichnet werden, geht seine Gegendarstellung komplett an Sinn und Inhalt von „Der Fremde“ vorbei und kann Camus mit seiner Kritik niemals erreichen. Camus geht es gar nicht um Schuld und Sühne eines Mordes, noch um Dispute zwischen Arabern und Franzosen , sondern um die Darstellung der Gleichgültigkeit der Welt. Hinter unseren Taten, unseren kleinen Leben, steht kein tieferer Sinn. Der Mensch steht nicht im Einklang mit Gott oder mit der Natur. Er steht allein und kann nur selbstbestimmt für sich eine Sinnhaftigkeit des Daseins schaffen.
    Daoud hat dazu nichts zu sagen. Absurd.

  10. Cover des Buches An den Ufern der Seine (ISBN: 9783608983814)
    Agnès Poirier

    An den Ufern der Seine

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Agnès Poirier entführt die Leser*innen an die Ufer der Seine, in die magischen Jahre von Paris 1940 bis 1950. Dies ist kein trockenes Sachbuch, das Fakten trostlos aneinanderreiht. Hier wird eine Epoche lebendig, hier wird Geschichte erlebbar. Während des Lesens singen Juliette Gréco und Édith Piaf ihre klassischen Chansons leise im Hintergrund. Ich versinke im Ohrensessel, ein heißer Tee steht auf dem Bistrotisch und weht mir seinen Vanilleduft unter die Nase. Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre sitzen mir gegenüber im Café de Flore. Fast scheint es mir als würde der Pfeifenrauch durch mein Lesezimmer ziehen.

    Die 1940er Jahre, eines der schlimmsten Jahrzehnte der Menschheitsgeschichte, totaler Krieg, totale Vernichtung und totale Kontrolle stehen dem Willen zur totalen Freiheit gegenüber. Und in einem kleinen, alten, verwinkelten Stadtteil von Paris, gegenüber von Notre Dame, einen Steinwurf von der Seine entfernt, begegnen sich einige der wichtigsten Intellektuellen und Ikonen jener Zeit. Philosophen, Schriftsteller, Musiker, Künstler aber auch Lebemänner und Dandys. Existenzialismus und Kommunismus, neue Werte in einer alten Welt, prägen die Diskussionen. Nelson Algren, Simone de Beauvoir, Samuel Beckett, Saul Bellow, Albert Camus, Jean Cocteau, Miles Davis, Janet Flanner, Alberto Giacometti, Juliette Gréco, Arthur Koestler, Jean Paulhan, Pablo Picasso, Jean-Paul Sartre Boris Vian und Richard Wright, um nur einige zu nennen, leben in den 40er Jahren auf wenige hundert Quadratmeter verteilt, am linken Seineufer, dem Rive Gauche. Wie kann es sein, dass so viele bedeutende Persönlichkeiten in Paris zusammenkommen, um die Weltgeschichte zu verändern?

    Leben am Rive Gauche

    Leider geht die Kontinuität des Rive Gauche in Poiriers Erzählung etwas unter. Bei ihr erscheint es so, als würden die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts den Mythos des linken Seineufers, des intellektuellen Stadtteils begründen. Dabei haben in den 20er Jahren bereits eine ganze Reihe Künstler dort gelebt und gewirkt, z.B. Ernest Hemingway, Henry Miller, Anaïs Nin, Gertrude Stein, und Sylvia Beach. Und auch davor, war das Quartier geprägt durch die Sorbonne und den zahlreichen Studenten, die hier wohnten. Das traditionelle Universitätsviertel war seit jeher das intellektuelle Zentrum. Auch weil man hier, im Vergleich zum bürgerlichen rechten Seineufer, weitaus günstiger leben konnte.

    In diesem Quartier Latin konzentriert sich in den 40er Jahren ein bedeutender Teil der westlichen Intelligentzija. Die meist 20 bis 30jährigen sind gezeichnet vom Weltkrieg, von den Erfahrungen der deutschen Besatzung, der Kollaboration oder der Résistance. Drehte sich jahrelang alles ausschließlich ums Überleben und den Widerstand gegen die Faschisten, veränderte sich mit der Niederlage Nazideutschlands die ganze Welt. Die jungen Erwachsenen fanden sich zurückgeworfen auf existenzielle Fragen: wie konnte es zum Krieg kommen, was fängt man mit seinem Leben nach dem Krieg an? Was ist der Sinn des Lebens? Und wie kann man ihn verwirklichen? Geprägt durch eine grundlegende Skepsis am Kapitalismus, der sich allzu schnell mit dem Faschismus verbrüderte, kokettieren viele Intellektuelle jener Zeit mit dem Kommunismus, dem der Nimbus des Antifaschismus anhaftet.

    Erst langsam nehmen einige Wenige auch die Grausamkeiten des Stalinismus wahr und versuchen einen „dritten Weg“ in der Politik zu gehen. Ausgehend von der Philosophie des Existenzialismus, müsse es doch einen Weg jenseits von Kapitalismus und Kommunismus geben. Doch so politisch auch der Alltag war und so produktiv die Künstler und Schriftsteller waren, so wollten alle ihr junges Leben nach den Entbehrungen des Krieges, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und manchmal auch darüber hinaus, genießen. Eine neue Freizügigkeit nicht nur im Denken brach sich Bahnen. Neue Lebensentwürfe wurde erprobt, bürgerliche Traditionen abgelehnt. Simone de Beauvoir erkämpfte sich einen Lebensstil der bis dahin nur Männern vorbehalten war. Ungebunden, frei und mit vielen wechselnden Sexualpartnern, sogar beiderlei Geschlechts. Was für viele junge Frauen Vorbild werden sollte, war für das Bürgertum vor allem eines: ein Skandal.

    Exzessiver Exitenzialismus

    Und an Skandalen war das arme Paris der 40er Jahre reich. Poirier fängt das Sittengemälde und die Rebellion gegen verkrustete Strukturen grandios ein. Die Leser*innen folgen Sartre und Beauvoir die Treppenstufen hinab in dunkle Kellergewölbe in denen bei Jazzmusik gefeiert und vor allem viel getrunken wird. Die Partner vieler Intellektuellen scheinen im munterem Reigen wechselnde Tête-à-Tête einzugehen. Exzessives Leben in allen Bereichen. Wer will es jungen Menschen verübeln im Angesicht der Grausamkeiten, die nach und nach über den Holocaust bekannt werden oder angesichts einer zunehmenden Weltuntergangsstimmung der sich konfrontierenden Atommächte USA und Russland.

    Die Produktivität gepaart mit der verzehrenden Lebensweise hat seinen Preis und Poirier schildert auch die Schattenseiten der so leuchtenden Biographien. So war die Einnahme von Amphetaminen vollkommen gewöhnlich, Drogen und Aufputschmittel verschiedenster Art, anschließend Schlaftabletten um wieder Ruhe zu finden, gehörten zum Alltag. Ebenso wie Alkohol geschwängerte Streitigkeiten, die teils jahrelange Freundschaften zu ruinieren vermochten. So explosiv wie sich die Weltgeschichte darstellte, so heftig, hitzig und obsessiv lebten die jungen Intellektuellen jener Zeit. Und Poirier schafft es mit ihrer Sprache eine geradezu hypnotische Wirkung zu entfachen, ein Mahlstrom, der hinab in die Begierden und Leidenschaften einer unterdrückten Jugend führt. Wer die Menschheit liebt, muss an ihr verzweifeln.

    Moderne Zeiten

    Dabei darf man allerdings nicht übersehen, dass mitunter Genauigkeit und Differenzierung dem lockeren Schreibstil geopfert werden. Es ist ein erzählendes Sachbuch, eher eine Reise an die vergangenen Ufer der Seine, denn eine historisch korrekte Betrachtungsweise. Wenn man sich damit anfreunden kann und über die ein oder andere spekulative Szene, die als solche allerdings leider nicht deutlich gekennzeichnet ist, die ein oder andere Stereotypisierung und die ein oder andere verklärte Perspektive hinwegsehen kann, bekommt man eine wunderbare und informative Zeitreise in eines der intellektuellsten Jahrzehnte.

    Poirier reicht mit „An den Ufern der Seine“ einem jungen und neuem Publikum die Hand, um den intellektuellen und moralischen Aufbruch einer ganzen Generation zu verstehen. Geschichte wird gemacht und wirkt in die Gegenwart. Es wurden nicht nur literarische Grundfeste erschaffen, sondern zugleich weltanschauliche Wertemaßstäbe entworfen. Der Widerstand gegen Unterdrückung und Ausbeutung, gegen Faschismus und Autoritarismus, die Intoleranz gegenüber den Intoleranten und Antidemokraten sind zeitlose Imperative. Die Erinnerung daran erscheint nötiger denn je.

    Für Bibliophile sei allerdings die Warnung ausgesprochen, dass sehr viele literarische Werke angesprochen werden, die die Liste der zu lesenden Bücher mal wieder zu verlängern vermag.

  11. Cover des Buches Geschlossene Gesellschaft (ISBN: 9783499157691)
    Jean-Paul Sartre

    Geschlossene Gesellschaft

     (295)
    Aktuelle Rezension von: nana_what_else



    … die Hölle, das sind die anderen.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 59


    Das sagt der Verlag: Geschlossene Gesellschaft: Drei Personen, die im Leben einander nie begegnet sind, werden nach ihrem Tod für alle Ewigkeit in einem Hotelzimmer zusammen sein. Das ist die Hölle.


    Aufmachen! Aufmachen! Ich nehme alles hin: Beinschrauben, Zangen, flüssiges Blei, Halseisen, alles, was brennt, alles, was quält, ich will richtig leiden. Lieber hundert Stiche, lieber Peitsche, Vitriol als dieses abstrakte Leiden, dieses Schattenleiden, das einen streift, das einen streichelt und das niemals richtig weh tut.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seiten 54-55


    Persönlicher Leseeindruck: L’enfer, c’est les autres. Die Hölle, das sind die anderen. Auch, wenn ich mir als Agnostikerin mit Tendenz zu Wurschtigkeit/Frust gegenüber religiösen Themen nicht viele Gedanken darüber mache, was auf uns zukommt, wenn wir erstmal über die Regenbogenbrücke gegangen sind, den Löffel abgegeben, das Zeitliche gesegnet, ins Gras gebissen und schlussendlich die Radieschen von unten betrachtet haben, hat den nie-müden Ungustl in mir dieses Zitat immer auf verdrehte Weise angesprochen. Als Österreicher/in bekommt man das misanthrope Grantler-Gen ja praktisch frei Haus mitgeliefert und deshalb schien’s – nachdem mir diese eine Zeile immer wieder in der Zeitung, in Podcasts, Träumen und dem Kaffeesatz unterkam und ich mich irgendwann beim Sehen der Nachrichten dabei erwischt habe, wie ich sie passiv-aggressiv wie ein Mantra vor mich hinmurmelte – quasi meine heilige Pflicht zu sein, den Text, aus dem diese weisen Worte stammen, mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Scherz beiseite. Ich wollte mich schon seit Ewigkeiten etwas genauer mit Sartre befassen und wann ließe sich ein Text mit dem Titel „Geschlossene Gesellschaft“ wohl besser lesen als während einer globalen Quarantäne?


    Wir nämlich machen die Augenlider auf und zu. Zwinkern nannte man das. Ein kleiner schwarzer Blitz, Vorhang zu, Vorhang auf: Das war die Unterbrechung. Das Auge wird feucht, die Welt verschwindet. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie erholsam das war. Viertausend Pausen in einer Stunde. Viertausend kleine Fluchten.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seiten 13-14




    Das Stück kommt erwartungsgemäß mit sehr überschaubarem Personal aus: Inés, Estelle und Garcin sind die verblichenen ProtagonistInnen, die nach und nach von einem höflich-distanzierten Kellner in das Hotelzimmer geführt werden, welches die wiederum recht kleine, aber außergewöhnliche Bühne für die gesamte Handlung darstellt.


    Kurz, es fehlt hier jemand: der Folterknecht.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 28


    Ein fensterloser Raum, drei verschiedenfarbige Sofas – hellblau, spinatgrün und bordeauxrot, eine Büste, keine Spiegel, eine verschlossene Tür samt Klingel, die nicht funktioniert. Das Zimmer enthält praktisch nichts, was Zerstreuung bieten könnte. Wie trostlos und qualvoll eine Ewigkeit in solch kargem Umfeld ist, geht den drei Verdammten jedoch nicht gleich auf: Denn zunächst warten sie noch getrieben und verzweifelt auf das Erscheinen eines Folterknechts. Den jedoch scheint es nicht zu geben; Inès, Estelle und Garcin sind einander fortan die einzige Gesellschaft und langsam kommt die höllische Ménage-à-trois zu der Erkenntnis:

    Die Hölle, das sind die anderen. Nicht, wegen der Gräueltaten, die sie begehen oder weil das ewige Aufeinanderhocken, von dem es kein Entrinnen gibt, irgendwann unerträglich wird. Sondern deshalb, weil wir uns nur erkennen, wenn andere Augen uns sehen. Das Bild, das andere von uns haben, ist der Rahmen, in dem wir unser Leben leben und erleiden, ein Gefängnis zu Lebzeiten und danach.


    Man stirbt immer zu früh – oder zu spät. Und nun liegt das Leben da, abgeschlossen; der Strich ist gezogen, fehlt nur noch die Summe. Du bist nichts andres als dein Leben.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 57



    Ist man, wenn man von anderen nicht wahrgenommen wird? Kann man etwas anderes sein, als das, was die anderen in einem sehen?

    Besonders schön finde ich, dass in der Rowohlt Ausgabe das gesprochene Vorwort zur Schallplattenaufnahme abgedruckt ist, in der Sartre mit Missinterpretationen aufräumt: „Man glaubte, ich wolle damit sagen, dass unsere Beziehungen zu andren immer vergiftet sind, dass es immer teuflische Beziehungen sind. Es ist aber etwas ganz anderes, was ich sagen will. Ich will sagen, wenn die Beziehungen zu andern verquer, vertrackt sind, dann kann der andre nur die Hölle sein. Warum? Weil die andren im Grunde das Wichtigste in uns selbst sind für unsere eigene Kenntnis von uns selbst. Wenn wir über uns nachdenken, wenn wir versuchen, uns zu erkennen, benutzen wir im Grunde Kenntnisse, die die andern über uns schon haben. Wir beurteilen uns mit den Mitteln, die die andern haben, uns zu unserer Beurteilung gegeben haben. Was ich auch über mich sage, immer spielt das Urteil anderer hinein. Was ich auch in mir fühle, das Urteil andrer spielt hinein, Das bedeutet, wenn meine Beziehungen schlecht sind, begebe ich mich in die totale Abhängigkeit von andren. Und dann bin ich tatsächlich in der Hölle.“ (Seite 61)


    Wir sind in der Hölle, meine Kleine, es kommt nie ein Versehen vor,

    und die Leute werden niemals für nichts verdammt.

    Aus: Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre, Seite 27


    Fazit: Wir sehen in uns, was andere uns sehen lassen. Jean-Paul Sartres Stück ist ein kurzweiliges und intensives Lesevergnügen mit viel Tiefgang und einer Botschaft, die nie aktueller war als heute.


    Geschlossene Gesellschaft von Jean Paul Sartre. Stück in einem Akt.

    Originaltitel: Huis clos | Übersetzung: Traugott König | Taschenbuch, 75 Seiten

    Rowohlt Taschenbuch | ISBN: 978-3-499-15769-1

  12. Cover des Buches Das Labyrinth der Wörter, Audio-CD (ISBN: 9783455240108)
    Marie-Sabine Roger

    Das Labyrinth der Wörter, Audio-CD

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Germain lernt im Park beim Taubenzählen auf einer Bank die betagte Margueritte kennen. Doch nicht nur vom Äußeren her unterscheiden sich der große Klotz von Mann und die zierliche, fast zerbrechlich wirkende alte Dame. Während Germain kaum des Lesens mächtig ist, verschlingt Margueritte zeitlebens ein Buch nach dem anderen. Behutsam nähern sich die beiden an, zumal Margueritte ihrem Gegenüber mit viel Feingefühl und Neugierde begegnet. Und wobei das Schulsystem damals versagt hatte, gelingt Margueritte: Sie weckt das Interesse bei Germain mittels Bücher, seine Welt mit neuen Augen zu entdecken.....

    Die gekürzte Fassung wird auf 3 CD von Stephan Benson gelesen, der Synchronstimme von u.a. Daniel Craig und Kenneth Branagh. In einer Art Monolog werden die Geschehnisse aus Sicht Germains geschildert. Trotz seiner Schlichtheit hat er mit Hilfe von Margueritte Zugang zu manchen gänzlich neuen Empfindungen von sich gefunden.Vor den Augen des Hörers entsteht eine sympathische Figur, die manche Dinge unverblümt beim Namen zu nennen weiß und damit den Nagel auf den Kopf trifft.

    Fazit: Warmherzige kleine Geschichte zum Verschlingen


  13. Cover des Buches Tagebücher 1935-1951 (ISBN: 9783499114748)
    Albert Camus

    Tagebücher 1935-1951

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Albert Camus (ISBN: 9783499500503)
    Morvan Lebesque

    Albert Camus

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Le Mythe De Sysyphe (ISBN: 9782070322886)
    Albert Camus

    Le Mythe De Sysyphe

     (8)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Oscar Wilde im Spiegel des Jahrhunderts (ISBN: 9783458343394)
    Norbert Kohl

    Oscar Wilde im Spiegel des Jahrhunderts

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Oscar Wilde gehört zu jenen irischen Literaten, die zwar zu seiner Zeit bewundert wurden, aber gerade im prüden viktorianischen Zeitalter, als skandalöser Schriftsteller und als Snob verschrien war. Nachdem er wegen seiner homosexuellen Beziehung zu Bosie, Lord Alfred Douglas, zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, starb er vereinsamt und verarmt in einem Pariser Hotel. Seine Sprachgewandtheit kommt in seinem einzigen Roman deutlich zu Tage, den er neben seinen Bühnenstücken und den Märchen veröfftenlichte. The picture of Dorian Gray - Das Bildnis des Dorian Gray, eben jener einzige Roman, gehört zu jenen Büchern, die ich in mehreren Übersetzungen und in Englischer Sprache besitze und auch mehrmals zur Hand nehme. Auch die eine oder andere Verfilmung hab ich gesehen. Genauso wie jenen Film, in der Stephen Fry, Oscar Wilde und Jude Law, Lord Alfred mimt. Für einen Buchhändler, der natürlicherweise aus Neugier und aus beruflichen Gründen hauptsächlich Neuerscheinungen liest, eine Seltenheit. Nachdem ich nun auch - Das Tagebuch des Oscar Wilde - ein fiktiver Roman von Peter Ackroyd - gelesen und für gut befunden habe, wollte ich mich mit seiner Biographie näher beschäftigen und bin auf - Oscar Wilde im Spiegel des Jahrhunderts - gestoßen, in dem Zeitzeugen, Kollegen und Schriftsteller, sein Leben beleuchten. Es ist nicht wirklich eine Biografie, allerdings ein interessantes "Zuckerl" für Bewunderer von Oscar Wilde. Ein Who's who der literarischen Szene kommt zu Wort, darunter James Joyce, G. B. Shaw, André Gide, Albert Camus und Thomas Mann. Dabei sind nicht alle immer wohlwollend mit Wilde, sie spiegeln eben auch persönliche Vorlieben und Abneigungen wieder. In der Gesamtheit, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, und wenn man Aufmerksam zwischen den Zeilen liest, zeichnet sich allerdings ein klares Bild ab über Oscar Wilde, Bosie aka Alfred Douglas und dessen Vater Lord Queensberry. Es ist wie eine bitterböse Dreieinigkeit, die allesamt ein Unglück heraufbeschwören, dass ihnen so eigentlich gar nicht bewusst war. Schließlich gehörten zu einer unglücklichen Liebesgeschichte immer zwei, wenn man Wildes Ehefrau und Douglas Vater mit einberechnet, sogar vier dazu.

  17. Cover des Buches Existenzphilosophie (ISBN: 9783476103031)
    Thomas Seibert

    Existenzphilosophie

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Mallorca (ISBN: 9783458336310)
    Sieglinde Oehrlein

    Mallorca

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Ein weiteres literarisches Porträt des Insel-Verlages einer bestimmten Region. Die Herausgeberin Sieglinde Oehrlein schreibt begleitend einen kurzen Abriss über die literarische Szene Mallorcas im Laufe der letzten drei Jahrhunderte. Es tauchen die Namen auf, die über die Grenzen leider nur wenig bekannt geworden sind, dazu noch wichtige Gäste der Insel wie George Sand und Ludwig Salvator. Textproben und Werkauszüge werden den Biografien, die mal mehr oder weniger ausführlich sind, beigfügt. Vielleicht hätte man sich hier bei der Auswahl ein wenig mehr anstrengen sollen, einiges kommt zu willkürlich daher. Auch ein wenig mehr über die Querverbindungen einzelner Literaten (die durchaus exixtierten) hätte man dokumentieren können. Die Neuzeit (ab Kriegsende) kommt zu kurz, denn hier hat sich einiges getan, was erwähnenswert gewesen wäre. Ein wenig unausgewogen das Ganze.
  19. Cover des Buches Souvenirs. Ich habe immer getan was ich wollte (ISBN: 9783938045893)
  20. Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783869741529)
    Albert Camus

    Der Fall

     (2)
    Aktuelle Rezension von: claudiaausgrone
    Großartig gelesen und interprätiert von Ulrich Matthes. Er schenkt diesem schwierigen Text Leben.
    Für ein Hörbuch schwerer Stoff. Ich musste immer hochkonzentriert dabeibleiben. Wenig, nahezu keine Handlung, dafür ein dicht gepacktes philosophisches Gerüst. Für mich ein provokanter Text, der mich dauernd zum Widerspruch anregte. Daher sicher gut für eine Gruppenlesung auf hohem Niveau geeignet.
    Es geht um Schuld und Sühne, Verantwortung. Immer unter Vorgabe: "es gibt keinen Gott", wird u.a. die Frage diskutiert, wenn jemand moralisch Schuld auf sich lädt, aber gesetzlich nicht haftbar gemacht werden kann, wird er dann bestraft? "Der Fall" hat viel mit dem Sündenfall zu tun, obwohl Camus immer wieder betont, dass er überzeugter Atheist ist.
    So gut die Leistung von U. Matthes ist, bei so vielen Gedanken, wäre für mich das Printmedium besser gewesen.
  21. Cover des Buches Literatur im 20. Jahrhundert (ISBN: 9783896600868)
  22. Cover des Buches Albert Camus. Ein Lesebuch mit Bildern (ISBN: 9783499235283)
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