Bücher mit dem Tag "aldous huxley"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "aldous huxley" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.186)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Wie bereits 1984 stand auch Schöne neue Welt seit meiner Schulzeit auf meiner Wunschliste. Seit einiger Zeit liegt es jetzt auf dem SUB rum und nun habe ich mich endlich ran gewagt.

    Cover:
     Das Cover wäre mir nicht ins Auge gehüpft, allerdings wenn man es mal entdeckt hat, ist es ganz passend. Der sehr steril und langweilig wirkende Treppenaufgang rauf in den blauen Himmel und am unteren Treppenabsatz eher Dunkelheit und Schatten.

    Inhalt:
     Der Gesellschaft ist es gelungen, ein Leben ohne Krankheit, Krieg, Armut und Alter zu schaffen. Niemand soll mehr unglücklich sein und die Stabilität steht an oberster Stelle. Dazu wurde der Lebensweg von jedem Menschen geplant und bereits Föten und Babies darauf genormt. Um sich vor kritischen Gedanken zu schützen, gibt es die Droge Soma. Ein Außenstehender erkennt allerdings, dass diese schöne neue Welt wohl nicht die ist, die sie zu sein scheint.

    Handlung und Thematik:
     Das Buch gilt als der absolute Dystopie-Klassiker. Das besondere Setting: Stabilität, Ungleichheit, Drogen und Konsum stehen an vorderster Stelle. Es gibt ein Kastensystem (Alpha bis Epsilon), dem jeder Mensch zugeordnet wird. Zuerst wird alles in seiner Positivität dargestellt, anschließend dann kritisch beleuchtet.

    Charaktere:
     Wir begleiten Sigmund, der als Alpha Plus nicht der Norm entspricht, da Alphas nicht in der Art genormt werden, wie z.B. ein Delta. Er genießt Einsamkeit und gönnt sich auch Hobbies die nicht seiner Kaste entsprechen. Er macht zusammen mit Lenina, einer Beta, in einem Reservat in Neu-Mexiko Urlaub, nachdem sie hartnäckig war mitzukommen. Lenina genießt ihren Kastenstand, auch wenn sie stellenweise kritische Gedanken hat. Der aus dem Reservat stammende „Wilde“ Michel ist der dritte im Bunde, den wir begleiten. Er kommt mit seiner Mutter Filine in die „schöne neue Welt“, die er bislang noch nicht kannte.

    Schreibstil:
     Der Autor bringt die Ungleichheit, die Drogen und auch generell den Konsum kritisch und gut rüber, aber vor allem zu Beginn fühlte sich das Buch ziellos an. Es dauerte lang, bis ich wusste, wohin der Weg gehen soll. Bis zu diesem Punkt plätscherte die Handlung eher und es ging hauptsächlich um den Setting-Aufbau und die Vorstellung der neuen Welt. Es war jetzt nicht direkt langweilig, aber mitgerissen hat es mich nicht auch sonderlich. Das Setting an sich und der generelle Aufbau des Buches passten aber. Die Charaktere wurden auch mit der notwendigen Tiefe ausgestattet. Dennoch hatte ich mehr von diesem Klassiker erwartet. Zum Ende hin fühlte es sich unvollständig an.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Hatte mehr erwartet. Die Handlung zog mich am Anfang nicht mit und zum Schluss fehlte mir etwas.

  2. Cover des Buches Brave New World (ISBN: 9783150145081)
    Aldous Huxley

    Brave New World

     (581)
    Aktuelle Rezension von: CarstenRabe

    Warum ein Buch rezensieren, das im Laufe der Jahrzehnte unendlich oft besprochen wurde? Zwei Gründe:
    1. Auch in der heutigen Zeit auf dieses Buch aufmerksam machen.
    2. Mit dem Wissen unserer Zeit einen Blick auf den Roman werfen. Ist er noch aktuell? Ist er empfehlenswert?

    Um was geht es?
    Die Menschheit hat in der Zukunft eine neue Gesellschaft geformt: Die Menschen sind in Kasten eingeteilt, die jeweils bestimmte Aufgaben und in den höheren Kasten Privilegien haben. Entscheidend: die Menschen werden in Fabriken gezüchtet, in denen vor der Geburt festgelegt wird, in welche Kaste die Neugeborenen gehören werden. Die einen werden optimiert, die anderen künstlich klein gehalten, geschädigt, ihre Intelligenz gemindert. Zugleich sind sie schon vor der Geburt einer Dauergehirnwäsche ausgesetzt, mit dem Ziel, sie für ihre künftige, vorher festgelegte Aufgabe zu optimieren und sie die Regeln der Gesellschaft verinnerlichen zu lassen. Alle Menschen werden zudem mit einer Droge und Vergnügungen ruhig gehalten.
    Die Protagonisten des Buches haben sich zum Teil mit dem System arrangiert, zum Teil hadern sie damit. Die Mehrheit der Menschen findet dieses Gesellschaft die einzig akzeptable - kein Wunder, sie wurden darauf trainiert. Entsprechend lenken die Weltherrscher die Menschen nicht mit unmittelbarer Gewalt, sondern mit dem kalten Zynismus eines hochtechnologisierten Systems, in dem die Masse der Mitläufer und Mitläuferinnen selbst dafür sorgt, Abweichler auszugrenzen.

    In diese Mischung aus Utopie und Dystopie platzt ein "Wilder" aus den Reservaten, noch auf natürlichem Weg geboren. Zunächst reißen sich alle um den Mann, der keine Drogen braucht und die Welt und das Leben so anders sieht als alle anderen. Aber dann kommt es zum Konflikt der Kulturen.

    Was sagt uns das Buch heute?
    Das Buch wurde 1932 veröffentlicht. Dementsprechend spielen Computer, Künstliche Intelligenz und Internet keine Rolle darin. Manches ist natürlich aus heutiger Sicht veraltet - wer einen möglichst realistischen, modern geschriebenen Science-Fiction sucht, ist hier falsch. Wer aber lesen möchte, wie Gesellschafts- und Menschheitskritik statt der blinden Technikgläubigkeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in das Genre Science-Fiction gekommen sind, findet hier einen der wichtigsten Texte.
    Die Mittel zur Manipulation der Massen stehen nicht im Zentrum des Buches, es geht nicht um eine Auseinandersetzung Mensch-Maschine wie in vielen heutigen Dystopien. Es geht um die zeitlosen Fragen, wie eine Gesellschaft funktioniert, welchen fragwürdigen Entwicklungen wir uns nur allzu gern hingeben, weil es ein bequemer Weg scheint. Es geht um die Freiheit des Einzelnen und die Schwarmdummheit, um zeitlose menschliche Werte und um deren Verachtung im Zeichen des angeblich Guten. Genau das macht das Buch immer wieder lesenswert.



  3. Cover des Buches Elementarteilchen (ISBN: 9783832162788)
    Michel Houellebecq

    Elementarteilchen

     (433)
    Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeone

    Ich habe dieses Buch vor allem deshalb gelesen, weil es zu den Klassikern und meist diskutierten Werken überhapt gehört - und war leider schnell abgestoßen davon. Dies ist vor allem meinem persönlichen Geschmack "geschuldet", denn ich lese einfach ungern Bücher mit so extrem expliziten Inhalten - mir geben solche Beschreibungen leider nichts außer ein ungutes Gefühl und den Drang, die Passage schnell zu überspringen oder das Buch gar weg zu legen; hier habe ich es zwar bis zum Ende geschafft, jedoch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es mag durchaus genug Leser*innen geben, die damit kein Problem haben oder so etwas sogar gerne lesen - für diese könnte Elementarteilchen bestimmt eine fesselnde Lektüre sein, nur gehöre ich eben leider nicht dazu. Inhaltlich hat mir der Text nichts gegeben, leider ein absoluter Reinfall für mich.

  4. Cover des Buches Die Pforten der Wahrnehmung • Himmel und Hölle (ISBN: 9783492976565)
    Aldous Huxley

    Die Pforten der Wahrnehmung • Himmel und Hölle

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "If the doors of perception were cleansed every thing would appear to man as it is, infinite. For man has closed himself up, till he sees all things through narrow chinks of his cavern." William Blake "Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritze seiner Höhle sieht."
  5. Cover des Buches Der Haschisch-Club (ISBN: 9783932170577)

    Der Haschisch-Club

     (5)
    Aktuelle Rezension von: LeveretPale
    Erst einmal etwas zur Aufmachung des Buches, denn die ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Die schwarzweiß Illustrationen im Inneren harmonieren perfekt mit den psychedelisch anmutenden Grafiken, die übrigens im Dunkeln leuchten, auf dem Cover.
    Entgegen des Titels, handelt das Buch aber nicht ausschließlich von Haschisch, sondern auch von anderen Drogen,  nämlich Meskalin, Kokain und LSD. (Opium leider nicht, was ich irgendwie schade finde, weil diese Droge vor  allem in der Romantik eine große Rolle spielte und es viele gute Texte dazu gibt). Die ersten Text handeln ausschließlich von Haschisch, aber desto weiter man liest, desto moderner werden die Texte und Psychedelika erlangen mehr an Bedeutung. Genrell sind die Texte gut ausgewählt, aber zugleich mein größter Kritikpunkt:
    Viele Texte aus diesem Buch, sind Fragmente aus anderen, wie z.B.: aus Huxleys "Die Pforten der Wahrnehmung", Albert Hoffmanns "LSD - Mein Sorgenkind" oder Baudelaires "Künstliche Paradise". D.h. die Text sind deswegen nicht ganz vollständig und schneiden ein Thema an. Es ist als würde man ein Stück Kuchen essen und in der Mitte gezwungen werden es wieder auszuspucken. Für jemanden, der nur einen groben Überblick über die Drogenliteratur haben und nur paar Details aufschnappen will, ist das in Ordnung. Wer sich jedoch ernsthaft damit beschäftigen will, bekommt hier nur Anregungen für weiterführende Literatur, wobei die auch nicht so vollständig sind - wie gesagt, das Opium und damit  De Qunicey und Poe hätten hier ruhig Einzug halten können. Am Ende war der Fokus etwas zu sehr auf LSD gerichtet.

    Fazit:
    Für jemanden, der nur ein bisschen schnuppern will - perfekt. Wer mehr wissen will oder bereits mehr weiß oder wirklich fundierte Fakten sucht, der holt sich am besten gleich die Originale, statt sich mit dieser  Leseprobensammlung zu beschäftigen.
  6. Cover des Buches Modern English Short Stories. Vol. 1 (ISBN: B0000BOHH0)

    Modern English Short Stories. Vol. 1

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Kurzgeschichten von sehr prominenten englischsprachigen Autoren wie Somerset Maugham und Dylan Thomas, aber manche Geschichten wie zB die von Thomas über einen dementen Großvater waren mir zu läppisch. Für fortgeschrittene Englischschüler oder für echte Profis.
  7. Cover des Buches Sternenspiel (ISBN: 9783453524118)
    Sergej Lukianenko

    Sternenspiel

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Hypokras

    Die Bücher:


    Sternenspiel - ISBN 3-453-52411-8
    Sternenschatten - ISBN 3-453-52553-5

    Zusammenfassung


    Kurz: Mensch rettet Erde vor Zerstörung
    Etwas länger: Pjotr Chrumov, ein kosmischer "Furhmann" (so werden die Menschen von den Starken Rassen des "Konklave" genannt) schon beinahe Anti-Alkoholiker gerät durch intrigante Machenschaften in die Position des Retters der Erde.
    Die Starken Rassen drohen die Erde zu zerstören und dies wird Pjotr von einem "Zähler", einem Reptilienartigen Wesen mitgeteilt. Dieser will unbedingt zur Erde und mit Pjotrs Grossvater sprechen, einem 72-jährigen Zyniker und Alien-Hasser. Die Zähler wissen schon länger, dass etwas im argen liegt. Aber nicht nur die Zähler sind mit dem Status Quo unzufrieden ...

    Meine Meinung


    Abgesehen von sehr viel russischer Sozialkritik und diversen Zitaten aus anderen Quellen findet sich sehr gut verpackt in eine wunderbare Geschichte, die nicht so ausgeht wie erwartet, die Entwicklung eines Menschen der vom "Fuhrmann" zum Helden wird und schliesslich Frieden mit seinem "Schicksal" und seiner "Bestimmung" schliesst.
    Absolute Empfehlung für alle Fans von tiefgründiger Sci-Fi. Sehr wenig Effekte. Keine Riesenknaller. Dafür gut verpackte Sozialkritik und Anregungen zu Themen wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ...
  8. Cover des Buches LeseLust England (ISBN: 9783442119356)
    Graham Greene

    LeseLust England

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    LeseLust England – Erzählungen berühmter englischer Autoren. Dieses Goldmann Taschenbuch mit Kurzgeschichten hat mich ähnlich beeindruckt wie das „Diogenes Lesebuch englischer Erzähler“, ISBN 9783257202724, auf das ich hier gerne verweisen möchte, da es für mich auch sehr eindrucksvoll die englische Manier transportieren konnte. Aber auch das Goldmann Taschenbuch hat seinen englischen Charme. Da ist die Erzählung „Das Bild mit dem Fischerboot“ von Alan Sillitoe. Eine schlichte Geschichte über das Ende einer unspektakulären Ehe und die Verbundenheit des Paares über Jahre hinweg. Wie gesagt eine „schlichte“ Alltagsgeschichte, die jedoch ausdrucksstark von Sillitoe präsentiert wird. Ich habe vor kurzem „Die Lumpensammlertochter“ von ihm gelesen und werde nach weiteren Werken Ausschau halten. Oder Oscar Wildes Erzählung „Lord Arthur Saviles Verbrechen“ über Weissagungen eines Handlesers, die von einem Herrn als gegebenes Schicksal angesehen werden und somit alle seine zukünftigen Handlungen praktisch vorbestimmten. D.H. Lawrence Geschichte „Der Mann, der die Inseln liebte“ erzählt von einem Herrn, der zunehmend die Einsamkeit und Isolation auf immer kleineren Inseln sucht. Beschränkt auf die Naturgewalten und Elemente zieht er sich mehr und mehr aus der Gesellschaft zurück. Die verwirrende Geschichte „Felder in einem glücklichen Herbst“ von Elisabeth Bowen. Hier verschwimmt die Wahrnehmung zusehends und der Leser wird mit der Protagonistin hin- und hergerissen zwischen Traum und Wirklichkeit und dem Bewusstsein, dass tiefe seelische Bande über Generationen bestehen können. Nennen will ich noch Agatha Christie, die ja für die Raffinesse ihrer Kriminalgeschichten bekannt geworden ist. So auch in „Villa Nachtigall“, der Geschichte von Alix und ihrer überstürzten Heirat mit einem ihr im Grunde Unbekannten. Ist er ein Bigamist und angeblicher Frauenmörder? Wie kann sie ihm in der ländlichen und einsamen Idylle der Villa Nachtigall entkommen? Spannung bis in den letzten Satz, Agatha Christie eben. Doris Lessing, Graham Greene, Charles Dickens, Sylvia Plath, V.S. Pritchett und Aldous Huxley sind die weiteren namhaften Autoren von ebenso interessanten Geschichten. Ich kann es nur empfehlen auch einmal Kurzgeschichten zu berücksichtigen.
  9. Cover des Buches Rauschgiftesser erzählen (ISBN: 9783907080870)
  10. Cover des Buches Der Krieg mit den Molchen (ISBN: 9783746661094)
    Karel Čapek

    Der Krieg mit den Molchen

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Auf Karel Capeks Der Krieg mit den Molchen bin ich durch die ausgezeichnete Science Fiction Ausgabe des Bücher Magazins aufmerksam geworden. Zwar wurde dort eine andere Edition vorgestellt, aber mich hat die Geschichte gepackt und nicht die Ausgabe. Auch wenn die aktuelle mit Illustrationen versehene Aufmachung der Büchergilde fantastisch aussieht. Karel Capek hat den Krieg mit den Molchen bereits 1936 veröffentlicht, also kurz vor dem sogenannten Zusammenbruch der Zivilisation. Das ist auch der Grund warum Capek immer darauf bestanden hat keinen Science Fiction Roman geschrieben, sondern sich ausschließlich mit der Gegenwart beschäftigt zu haben. Es ist weder eine Geschichte über die Zukunft noch über Molche. Es ist die Geschichte der Menschen und ihres eigentümlichen destruktiven Wesens.

    Karel Capek erzählt die Geschichte des Zeitalters der Molche. Der Roman ist dabei als Deskription aufgemacht. Es gibt also keinen Protagonisten, sondern die Geschichte der Molche von ihrer Entdeckung bis zum Krieg sind der Gegenstand der Berichterstattung und Betrachtung. Dabei wechseln sich unterschiedliche Stile ab. Der erste Abschnitt ähnelt dabei noch am ehesten dem eines Romans. Im zweiten Abschnitt dominieren Zeitungsartikel und -ausschnitte während im dritten Abschnitt wieder ein erzählerischer Stil gewählt wurde. Dabei gibt es immer wieder Fußnoten, die dem Ganzen eine wissenschaftliche Konnotation verleihen. Kurz: Der Krieg mit den Molchen ist ein „Sachbuch“ über den Krieg mit den Molchen, damit sich spätere Generationen über eben diesen Krieg informieren können.

    Der Krieg aller Kriege

    Während des Lesens muss man sich immer wieder vergegenwärtigen, dass Capek das Buch Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts geschrieben hat. Die beißende Gesellschaftskritik, die heute noch uneingeschränkt gültig ist, muss damals eine geradezu revolutionäre Tat gewesen sein. Es ist nicht nur eine radikale Kritik und grandiose Satire, es ist vor allem ein Buch im Geiste des aufklärerischen Humanismus. Wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg, der alle Kriege beenden sollte und wenige Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg, dem Holocaust und dem Vernichtungskrieg der Deutschen, schreibt Capek einen fantastischen Roman, der nicht weniger ist, als die Mahnung vor der gegenseitigen Auslöschung.

    Zugleich ist es eine Kritik an Rassismus und Ausbeutung, eine Kritik an der totalitären Dominanz einer auf Profitmaximierung angelegten Ökonomie und es ist eine Kritik an einen technischen Fortschrittsglauben, der die negativen Konsequenzen dieser Errungenschaften ausblendet.

    „Schauen Sie, Bellamy“, sagte ich, „Sie sind doch ein anständiger Mensch und, sozusagen, ein Gentleman. Geht es Ihnen nicht manchmal gegen den Strich, einer Sache zu dienen, die im Grunde nichts anderes als der abscheulichtse Sklavenhandel ist?“ Bellamy zuckte die Achseln. „Molche sind Molche“, brummte er ausweichend. „Vor zweihundert Jahren hieß es, Neger sind Neger.“ „Und wahr es nicht wahr?“ sagte Bellamy.

    Der Mensch ist des Menschen Wolf

    Der Krieg mit den Molchen ist eine moderne Fabel. Die kleine Population von Andrias Scheuchzeri also Riesensalamandern oder eben Molchen wird zufällig auf einer abgelegenen Insel entdeckt. Der tschechische Schiffskapitän Vantoch, der eigentlich hauptsächlich Perlen „ernten“ soll, scheitert beinahe bei seinem Vorhaben, da sich seine Taucher nicht in das Meer mit „den Teufeln“ gehen wollen. Die Teufel stellen sich als die kindgroßen Molche heraus. Diese sind nicht im Geringsten gefährlich, ganz im Gegenteil sind sie sogar äußerst possierlich und hilfsbereit. Dazu scheinen sie noch äußerst gelehrig zu sein und beginnen sogar in kürzester Zeit zu sprechen. Vantoch erkennt das Potenzial der Molche und beginnt einen Tauschhandel. Die Molche ernten die Perlen und dafür bekommen sie Messer, um sich gegen Haifische verteidigen zu können.

    Was als Universum in einer Nussschale beginnt, breitet sich unaufhaltsam apokalyptisch aus. Die Molche werden als billige Arbeitskräfte entdeckt. Zunächst nur als Perlentaucher, was zur völligen Überproduktion von Perlen führt und später als Arbeitskräfte für jeglichen Bereich, wenn auch vornehmlich im „Wasserbau“. Bald werden die Molche auch bewaffnet und als militärische Einheiten ausgebildet, sie bekommen Schulbildung und sogar höhere Bildung. Die Population explodiert und schon bald gibt es mehr Molche als Menschen. Es kommt wie es kommen muss. Es kommt zur Revolution und zum Krieg.

    „Man kann also sagen, ein bei lebendigem Leibe fast ausgweideter Molch ist noch immer lebensfähig. Kein anderes Tier besitzt eine solche Widerstandsfähigkeit gegenüber Verwundungen wie gerade der Molch. In dieser Hinsicht könnte er ein erstklassiges, nahezu unvernichtbares Kriegstier abgeben. Leider stehen dazu seine Friedfertigkeit und natürliche Wehrlosigkeit im Widerspruch.“

    Der Krieg mit den Molchen ist eine fantastische Geschichte mit grandiosen Anspielungen (die für heutige Leser nicht immer leicht zu erkennen sind) und bester Gesellschaftskritik. Ein ausgezeichnetes Lesevergnügen mit Botschaft und vor allem dem Zwang zur Selbstreflektion. Der Krieg mit den Molchen ist der Spiegel aus dem die hässliche Fratze der Menschheit auf uns zurück blickt.

    „Die Welt wird vielleicht versinken, untergehen, aber wenigstens aus allgemein anerkannten politischen und wirtschaftlichen Gründen, wenigstens mit Hilfe der Wissenschaft, Technik und der öffentlichen Meinung, unter Einsatz des gesamten menschlichen Scharfsinns! Keine kosmische Katastrophe, sondern lauter staatliche, machtpolitische, wirtschaftliche und andere Gründe. – Dagegen kann man nichts machen.“

  11. Cover des Buches Brave new world by Aldous Huxley (ISBN: 9781411469457)
    Sparknotes

    Brave new world by Aldous Huxley

     (4)
    Aktuelle Rezension von: MurphyS91
    Die beschriebene Welt in Huxleys Roman ist schier unglaublich. Eine Welt die fast ausschließlich von Sex und Drogen gesteuert wird, eine Welt, in der sogar die Menschen aus niedrigeren Klassen nur 7-8 Stunden am Tag arbeiten müssen scheint jedoch ziemlich verlockend zu klingen. Diese dystopische, oder utopische Welt, je nach Sichtweise scheint gar nicht sehr schlimm zu klingen, wie zum Beispiel die Welt, die in Orwells 1984 beschrieben wird. Dennoch schafft es Huxley die negativen Seiten einer solchen Gesellschaft zu beschreiben: Das Verschwinden der Familie. Durch künstliche Befruchtung gibt es keine natürlichen Erzeuger mehr, und somit keine Eltern, keine Familie, keine Verwandtschaft.
    Dieses Buch ist deutlich mehr als nur eine Beschreibung einer dystopischen Welt. Sie ist ein Tribut an die Wichtigkeit der Familie.
    LESENSWERT! Wenn ihr Wert auf großartige Klassiker mit Tiefe legt, dann solltet ihr dieses Buch auf jeden Fall lesen.
  12. Zeige:
    • 8
    • 12

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks