Bücher mit dem Tag "algerien"
151 Bücher
- Albert Camus
Die Pest
(525)Aktuelle Rezension von: LucianVicovanIch klebte das erste Posted auf Seite neun ein. Bis zum Ende des Buches gingen sie mir aus!
Im Schnitt fand ich auf jeder 2.- 5. Seite eine neue Phrase, einen neuen Satz, einen weiteren Absatz den ich ja niemals wieder vergessen, und den ich immer wieder imstande sein wollte wiederzufinden!
Was für eine Meisterleistung!!! 🏆
- Albert Camus
Der Mythos des Sisyphos
(122)Aktuelle Rezension von: tristannoltingAlbert Camus stellt existentielle Fragen. Das ist eine der vielen Dinge, die ihn als Philosoph auszeichnen. Und damit hilft er auch anderen Menschen, die wichtigen Dinge des Lebens neu einzuordnen.
- Merle Kröger
Havarie
(17)Aktuelle Rezension von: BirkhenneEin Roman über die Begegnung zwischen einem Schlauchboot und einem Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer! Hört sich interessant an, ist es aber leider nicht.
Warum dieses Buch auf die Bestenliste in der KrimiZEIT gekommen ist, erschließt sich mir nicht.
Dieses Buch macht einfach nur schlechte Laune! Vielleicht ist das auch beabsichtigt mit diesen kurzen abgehackten Sätzen, wie "Vogel friss oder stirb!".
Es ist eine Geschichte über das Drama im Mittelmeer, wie sie realistischer kaum sein kann....
Als Krimi würde ich dieses Buch aber keineswegs bezeichnen! Es liest sich eher wie ein Zeitungsartikel in stichpunktartigen Sätzen, wahrscheinlich eher die Drehbuchvorlage für den Film, der noch in diesem Jahr in die Kinos kommen soll.
Am Anfang des Buches hat mich der abgehackte Schreibstil noch nicht sehr gestört aber nach und nach war er für mich lesehemmend. Ich hatte keine Lust mehr weiterzulesen, was mir nur selten passiert. In diesem Fall könnte der Film um Längen besser werden....
Eine Krimihandlung findet man in diesem "Krimi" nicht! - Wolfgang Haupt
Die dunkle Talion
(13)Aktuelle Rezension von: SaintGermainDas Cover ist einfach und trotzdem auffällig.
Durch den Schreibstil werden die Figuren lebendig, sodass man sie sich nicht nur sehr gut vorstellen kann, sondern auch mit ihnen mitfühlen. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Das Ende war für mich sehr überraschend, das ganze Buch wirkt sehr logisch konstruiert.Fazit: Toll erzählter Thriller. Absolute Leseempfehlung - Martin Walker
Bruno Chef de police
(272)Aktuelle Rezension von: BloomingLillyZu Beginn hatte ich Schwierigkeiten, richtig in das Buch hineinzukommen. Der Einstieg fiel mir schwer, weshalb ich mich schließlich für das Hörbuch entschied. Diese Entscheidung erwies sich als positiv, denn das Hörbuch fand ich deutlich angenehmer und es half mir, besser in die Geschichte einzutauchen.
Die Figur des Bruno, des charmanten Dorfpolizisten, ist zweifellos eine der Stärken des Buches. Er ist ein sehr sympathischer Mann, dessen Liebe zu seinem Dorf und dessen Bewohnern authentisch und herzlich rüberkommt. Dennoch fand ich, dass die zwei britischen Frauen am authentischsten wirkten und dem Buch eine besondere Note verliehen haben.
Die Mordermittlung selbst war gut ausgearbeitet und bot interessante Wendungen und Einblicke in das Leben in einem kleinen französischen Dorf. Allerdings empfand ich die Ermittlung an manchen Stellen als langatmig, was den Lesefluss ein wenig hemmte.
Insgesamt ist "Bruno, Chef de police" von Martin Walker ein lesenswerter Krimi mit charmanten Charakteren und einer schönen Atmosphäre. Besonders als Hörbuch fand ich es angenehm und unterhaltsam. Trotz einiger Längen in der Handlung lohnt sich die Lektüre für Liebhaber von gemütlichen Kriminalromanen, die Wert auf eine authentische und charmante Dorfkulisse legen.
- Iris Radisch
Camus
(22)Aktuelle Rezension von: UteSeiberthMit großem Interesse habe ich diese Biografie von Iris Radisch gelesen,bei der man deutlich merkt,dass sie Camus und seine
Bücher sehr gut kennt.Es ist eine schöne Würdigung zum 100.
Geburtstag von Camus und zeigt sein Leben,das in einer armen Gegend in Algerien beginnt bei einer Mutter,die nicht sprechen kann
um in Paris Sartres Gegenspieler zu werden.Camus ist mir noch sympathischer geworden durch seine philosophischen und moralischen Ansichten,die ich so genau nicht gekannt hatte.
Schade,dass er so früh verstorben ist !Wer weiß,was er noch
alles geschrieben hätte! - Jean-Michel Guenassia
Eine Liebe in Prag
(9)Aktuelle Rezension von: leseleaManche Autoren haben das Glück bzw. das Talent, mit ihrem Erstlingswerk Leser und Literaturbetrieb gleichermaßen zu begeistern. Der Roman wird dann auf diversen Long- und Shortlists verzeichnet, erhält vielleicht sogar einen der begehrten Preise und darf sich auf einschlägigen Plattformen über hervorragende Rezensionen freuen. Das zweite Buch des gleichen Autors kann dann nur mit besonderer Spannung erwartet werden: Erfolgt der Sprung vom literarischen Strohfeuer zum Dauerbrenner? Lassen sich thematische Schwerpunkte oder eine große Vielfalt im Inhalt ausmachen? Kristallisiert sich ein Stil heraus oder gibt es vom ersten zum zweiten Buch schon eine markante Entwicklung? Und vor allem: Kann das zweite Buch den hohen Erwartungen gerecht werden?
Bei Jean-Michels Guenassias Roman Eine Liebe in Prag fällt das Urteil leider eindeutig aus: Kann es nicht! Guenassias erster Roman Der Club der unverbesserlichen Optimisten, 2009 mit dem Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet, hat Millionen Leser verzaubert – auch mich. Ich habe das Werk für seine eindringliche Atmosphäre, die historischen Bezüge, die Entwicklungsgeschichte und die nicht zu leugnende Spannung geliebt und zwar so sehr, dass es seitdem im Regal für die Lieblingsbücher sein Zuhause hat. Doch alles, was das Debüt hatte, geht dem zweiten Roman leider völlig ab: Die Sprache ist hölzern und steif, sodass sich keine Stimmung einstellen will; die Figuren bleiben unscharf und fremd, sodass ihr Schicksal mir egal bleibt; die Handlung ist ohne Ziel, ohne Spannung, sodass mich die Lektüre leider zum größten Teil langweilte.
Dabei sind die Startbedingungen – wie so häufig – gut: Erzählt wird von Josef Kaplan, einem tschechischen Juden und Mediziner, der in den 1930er Jahren vor den Nazis erst nach Paris, dann nach Algier flieht, um schließlich nach dem Krieg wieder in seine Heimat zurückzukehren. Kaplan ist also eine Figur, die maßgeblich von den Zeitumständen des 20. Jahrhunderts betroffen ist – doch davon merkt man beim Lesen nichts. Das historische Weltgeschehen nimmt zwar seinen kontinuierlichen Lauf, ist aber nur oberflächlich mit den Figuren verbunden oder, schlimmer noch, wird in seiner Bedeutung erzählerisch nicht richtig eingefangen. Es wird trocken, beinahe nacherzählend und abhandelnd in die Geschichte eingespeist, man kann die Fakten aufnehmen und verstehen, aber man „lebt“ und „fühlt“ sie nicht mit den Figuren. Der Niederschlag des Prager Frühlings? Das Leben unter der tschechoslowakischen Geheimpolizei? Prinzipiell spannende Themen, die man aber hier achselzuckend hinnimmt, für schlimm erachtet und sie doch zwei Seiten später wieder vergessen hat.
Überhaupt bleibt wenig haften von dieser Geschichte, was auch an der nicht vorhandenen Struktur liegt. Es gibt zwar immer wieder so etwas wie Kapitelanfänge oder klar voneinander getrennte Absätze, auch wird der Roman insgesamt in zwei große Teile unterteilt; doch diese Einteilung kommt einem willkürlich vor, nicht immer erschließen sich diese gesetzten Sinnabschnitte. Diese Fahrigkeit in Kombination mit der fehlenden inhaltlichen Dichte führt leider schnell zu der Frage, was man hier eigentlich liest und warum gerade diese Geschichte erzählt wird. Da hätte es sicherlich spannendere historische oder literarische Figuren gegeben, deren Lebensgeschichte man in den Mittelpunkt eines Romans hätte stellen können!
Hin und wieder blitzt zwar das Erzählkönnen Guenassias auf, das ich in Der Club der unverbesserlichen Optimisten noch so bewundert habe. Zudem erweist sich überraschenderweise das Ende als sehr gelungen, umso mehr da intertextuelle Bezüge zum Debüt angedeutet werden. Insgesamt ist Eine Liebe in Prag aber das klassische enttäuschende Buch, das auf einen weltweiten Bestseller folgt. Um meine Niedergeschlagenheit zu verarbeiten, muss ich jetzt dringend Der Club der unverbesserlichen Optimisten noch einmal lesen!
- Albert Camus
Der Fremde
(621)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Der Fremde“ ist ein Klassiker, der Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Moral und Gerechtigkeit aufwirft. Albert Camus, ein Vertreter des Absurdismus, zeigt uns die Welt aus der Perspektive eines Menschen, der sich von der Gesellschaft entfremdet hat und wegen eines Mordes zum Tode verurteilt wird.
Von Camus‘ „Der Fremde“ hatte ich mir mehr Tiefe erhofft, etwas, das mich an seine Größe heranführen und mich sein ganzes Werk lesen lassen würde. Schließlich war dieses Buch sein Durchbruch. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall.
Stilistisch ist es schwierig, dem Inhalt zu folgen, da man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Erzählform macht den Grund für die einzelnen Handlungen nicht verständlicher. Auch beim Lesen zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem Warum und Wieso nicht beantwortet. So wird der Leser an ein Rätsel gestellt, das er selbst zu lösen hat. Er wird herausgefordert, seine eigenen Werte und Urteile zu hinterfragen und sich mit der Absurdität des Menschseins auseinanderzusetzen. Ob sich dies so gut mit der Handlung vereinbaren lässt, sei dahingestellt.
Bei dem Protagonisten Meursault handelt es sich um einen abgestumpften, passiven und äußerst gleichgültigen Menschen. Er nimmt sein Schicksal widerstands- und hoffnungslos hin und zeigt weder Reue noch Empathie für seine Tat. Das macht die Geschichte frei von Sinneswandel oder Wendung. So sind die Dinge. Es geschieht, wie es geschieht. Es ist die Beschreibung eines Lebens ohne Sinn und ohne Ziel.
Gegen Ende habe ich gehofft, dass es noch eine Wendung gibt. Etwas, das wirklich für einen Überraschungseffekt sorgt, aber stattdessen geht die Geschichte geradlinig weiter. Und genau das macht das ganze Buch so unglaublich langweilig. Es mag ein Klassiker sein, aber warum eigentlich?
Trotz meines Bemühens, mich diesem Werk kritisch, aufgeklärt und mit Sinn für große Literatur zu nähern, ist es mir nicht gelungen zu verstehen, warum „Der Fremde“ als eines der bedeutendsten Werke der Geschichte bezeichnet wird. Aus diesem Grund kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.
- Albert Camus
La Peste
(30)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Zeitalter von Seuchen und Unglück.. die Aussichtlosigkeit der Menscheit im Kontrast zu Heldentum und Irrsinn - Yasmina Khadra
Die Engel sterben an unseren Wunden
(7)Aktuelle Rezension von: Daphne1962Der Autor "Yasmina Khadra" hat für sich ein Pseudonym gewählt. Wegen der strengen Zensur hat er den Vornamen seiner Frau ausgewählt. Er lebt in Frankreich im Exil und stammt ursprünglich aus Algerien und ist inzwischen 65 Jahre alt.
Der in Algerien angesiedelte Roman eines jungen und sehr armen Muslim beginnt im Gefängnis. Dort wartet er auf seine Hinrichtung. Er erzählt von seinen letzten Stunden und wie er die letzten Minuten erwartet.
Dann lernen wir "Turambo" genauer kennen, als er von seinem Leben erzählt und wie er im Gefängnis gelandet ist. Aber zuerst wurde sein Dorf von einer Flutwelle zerstört und dem Boden gleich gemacht. Er erzählt wie er von Graba nach Oran kam und sich als Junge in den Strassen behaupten musste. Jeder versucht den anderen zu betrügen um die kleinen Einnahmen, die er sich erarbeitet hat. Seine Familie hält allerdings
zusammen und jeder versucht sein Bestes zu geben. Der Vater ist traumatisiert aus dem Krieg gekommen und hat sich kurze Zeit später davon gemacht.Turambo lernt einen Jungen kennen, für dessen Mutter seine Mutter arbeitet. Sie pflegt diese Frau und dadurch freunden sich Gino und er an. Beide Jungs sind sich eine große Stütze, da sie beide Aussenseiter sind. Gino ist jüdischer Abstammung und Turmabo ist Muslim. Wir erfahren in dieser Geschichte, wie Turambo eine Boxerkarriere anstrebt und ein Leben kennen lernt, von dem er bisher nicht mal geträumt hat. Aber alles hat
seinen Preis.Mir gefallen die Bücher vom Autor sehr gut. Wir lernen das Leben in Algerien in den 30er Jahren kennen und schauen hinter die Charakter-eigenschaften von Menschen, denen Turambo begegnet und die alle nur sein Bestes wollen. Aber will er das alles auch?
Der Autor erzählt lebendig und es macht Spaß sich in einer anderen Welt zu verlieren, auch wenn sie noch so brutal und traurig erscheint.
- Richard Powers
Das größere Glück
(39)Aktuelle Rezension von: SkruttenAuch wenn es ein wenig Geduld kostet, den verschiedenen Handlungssträngen zu folgen, lohnt sich die Konzentration. Ja, diese ist außerdem notwendig, um die unregelmäßig auftretenden Passagen "richtig" lesen zu können, in denen der Autor den Leser komplett aus der Story heraus reißt und über Handlungsstrang und Personen sinniert. Ein interessanter Effekt, der mich keineswegs um den Genuss an diesem Buch gebracht hat.
Einzig die letztlich pessimistische Grundhaltung des Romans bedauere ich ein wenig ... - Albert Camus
Der Fall
(136)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieser im Jahr 1957 veröffentlichte schmale Band enthält die Lebensgeschichte des Pariser Anwalts Johannes Clamans. Im Stil eines Gesprächs gibt er sich in einem Zeitraum von fünf Tagen einem fiktiven Dialogpartner im Amsterdamer Hafenviertel zu erkennen. Geschildert werden der kometenhafte Aufstieg des jungen Mannes in der Pariser Gesellschaft, begünstigt durch ein Wesen, dass durch Eigenliebe, Opportunismus und einen Mangel von Empathie gekennzeichnet ist. Durch seine Zeugenschaft bei einem Suizid einer jungen Frau gerät sein Welt- und Selbstbild ins Schwanken. Er verlässt den eingeschlagenen Weg und hält nun mit Hilfe seiner Selbstanklage den Menschen den moralischen Spiegel vor. Doch ist diese Veränderung nicht durch Läuterung gekennzeichnet, sondern von dem Versuch, sich selbst zu ent- und den Gesprächspartner zu belasten, sodass dieser gezwungen wird, seine eigene Lebensbeichte abzulegen. Camus schafft es, auf knapp 120 Seiten eine große Menge von Themen anzusprechen. Liebe, Glaube und Gemeinschaft bilden hier die Pfeiler der Argumentation, welche den Leser nachdenklich und betroffen zurücklässt. Dass der Autor hierfür den Nobelpreis erhielt, ist mehr als nachvollziehbar. Ein Muss für jeden, der sich für die Triebfedern menschlichen Handelns und des "Pudels Kern" der Gesellschaft interessiert. - Albert Camus
L'étranger
(57)Aktuelle Rezension von: berensteinEin Mann lebt in den Tag hinein, gleichgültig, leidenschaftslos. Eines Tages begegnet er einem Araber am Strand. Es gab eine Vorgeschichte, die die beiden verbindet, doch ist das von Belang, von Interesse? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Der Mann erschießt den Araber, es wird nicht klar, ob in Notwehr oder nicht.
Meursault heißt der Mann, der unvermittelt (unmotiviert?) zum Mörder wurde, der mit ein paar Schüssen das Leben eines anderen auslöschte und deshalb hingerichtet werden soll. Seine Geschichte spielt im Algerien der 30er Jahre, er selbst ist französischer Abstammung. Seine Mutter wurde vor kurzem beerdigt, er beginnt eine Affäre mit einer Frau, er lässt sich von einem mutmaßlichen Zuhälter einspannen – doch warum geschieht das alles, geschieht es ihm, Meursault, das alles?
No reason. No reason? Vielleicht.
„Der Fremde“ ist Albert Camus‘ erster Roman und nimmt auf eindrückliche Weise vorweg, was die Philosophie des Absurden, die von Camus stark geprägt wurde, ausmachen wird. Der Roman ist äußerst sparsam und karg in seiner Sprache, rätselhaft in seiner Handlungsführung. Er bietet keine zu lösende Kriminalgeschichte, er psychologisiert nicht, er hat keine Antworten, keine (Er-)Lösungsansätze. Nichts dergleichen.
Kein Wort zu viel, die Dinge geschehen. Und am Ende – ja, und am Ende.
- Helga Hutterer
La Grande Bleue
(7)Aktuelle Rezension von: BkwrmLa Grande Bleu von Helga Hutterer beschreibt einerseits spannende und bedrückende Informationen aus der Geschichte Algeriens und andererseits viele Episoden aus der Biographie der Autorin. Diese Kombination ist sehr authentisch und hat den Leser von Anfang an mitgenommen.Beim Lesen hat man das Gefühl vor Ort mit dabei zu sein oder den Wunsch die Orte der Handlung zu besuchen, da die Beschreibung sehr bildhaft ist. Man kann sich gut vorstellen, mit Hannah durch Oran, Paris oder Algier zu reisen.Dennoch war ich am Ende etwas enttäuscht, da sich die Geschichte, die mit Krieg, Gewalt, Verlust und Terror beginnt, schließlich auf die Geschichte einer unglücklichen Liebesbeziehung zu einem älteren Mann reduziert. Nach allem, was die Autorin von Kindheit an erlebt hat, fand ich dieses Ende unpassend.Dennoch war der größte Teil spannend und interessant zu lesen und vor allem eine authentische Darstellung der Ereignisse, die mir zuvor nicht so bekannt waren.Insofern hat sich das Buch auf jeden Fall gelohnt. Gut gefallen hat mir außerdem die Gestaltung des Covers und das wertige Papier, etwas altbacken fand ich das Schriftbild. Prinzipiell kann ich es auf jeden Fall empfehlen. - Djura
Der Schleier des Schweigens
(13)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Dies ist nicht das erste Buch, welches ich zu dem Thema gelesen habe, daher kommt mir einiges doch bekannt vor.
Allerdings kann man sich als Westeuropäer nur sehr schwer vorstellen wie es ist sich diesen Situationen ausgesetzt zu sehen. Und was genau das für einen selbst bedeutet so aufzuwachsen und erzogen zu werden. Ich überlege ob die Ansichten der Autorin heute anders wäre, wenn sie in sehr jungen Alter nicht nach Frankreich gezogen wäre sondern weiterhin in Algerien gelebt und keine andere "Art" von Leben kennen gelernt hätte?Ein interessantes Thema und ein erschütterndes Buch. Die Autorin hat viel Kraft und Mut sich dem allen zu stellen und nicht daran zugrunde zu gehen. Die Schilderungen sind wirklich schrecklich und es ist schwer vorstellbar das auszuhalten.
Leider überzeugt mich die Schreibweise/Erzählweise nicht 100%. Es definitiv sehr interessant und lesenswert. Aber so richtig nah an ihre Gefühle lässt man den Leser nicht heran. Ab und an gibt es einige Längen/Wiederholungen, anderes ist dafür sehr abgespeckt wo man gerne etwas mehr erfahren hätte.
Fazit: Absolut lesenswert und sehr interessant, wenn man sich für das Thema interessiert.
- Jean-Michel Guenassia
Der Club der unverbesserlichen Optimisten
(38)Aktuelle Rezension von: Ksenia_GeorgievaDas Buch ist extrem atmosphärisch und authentisch.
Dem Autor ist gelungen alles in so einem Detail zu übertragen, dass ich sehr oft das Gefühl hatte wie eine Freiwillige Besucherin dazusitzen, die sehr müde durch Paris Spazieren würde und hat sich im "Balto" gesetzt um eine Tasse Kaffee zu trinken. Ich belausche die Gespräche, innerlich nehme in den Debatten teil und beobachte sehr nachdenklich die Schachspiele, trotz der Tatsache, dass ich selbst nicht spielen kann.
So viele Ereignisse sind in nur 5 Jahren passiert: romantische, schöne, lustige, aber auch schlechte, traurige und sogar tragische. Man geht alles mit den Protagonisten durch und am Ende ist es extrem schwierig sich zu verabschieden. Fabelhaftes und wunderschönes Buch, das ich nie vergessen werde. - Yasmina Khadra
Die Schuld des Tages an die Nacht
(65)Aktuelle Rezension von: Buckshaw- Übersetzt aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe -
Rezension:
Younes wächst im ländlichen Algerien auf einer Farm auf. Als diese abbrennt, verschlägt es seine Familie in ein Armenviertel der Stadt Oran. Alle Versuche seines Vaters ihre Situation zu verbessern scheitern und so gibt er Younes fort an seinen Onkel (ein studierter Apotheker, der eine Französin geheiratet hat), um ihm eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Fortan heißt der Junge Jonas, führt ein privilegiertes Leben und freundet sich mit den Kindern der französischen Siedler an. Letztlich sitzt er zwischen den Stühlen in allen Belangen, die Algerien spalten: arabisch und französisch, arm und reich, muslimisch und christlich. Mit der zunehmenden Spannung im Land, kulminierend im Unabhängigkeitskrieg, werden die Unterschiede mehr offenbar und der Druck sich zu positionieren steigt. Doch die historischen Ereignisse rauschen an Jonas vorbei und bilden lediglich den Hintergrund der Geschichte, während er passiv zuschaut und seiner verpassten Liebe nachtrauert. Eine tragische Liebesgeschichte, die im Mittelteil des Romans zu viel Raum einnimmt. Ein guter Anfang und ein gutes Ende trösten aber darüber hinweg. Man lernt etwas über die Geschichte Algeriens zwischen den 1930er und 60er Jahren und die verschiedenen Orte sind sehr gut vorstellbar gezeichnet. Die Charaktere sind real, machen Fehler und haben ihre unsympathischen Seiten, aber genau deshalb liest man gerne über sie. Dass die Folgen der Kolonialisierung, die Lage im Land und der Lebensalltag weitestgehend aus der Perspektive der „pied-noirs“, der Algerienfranzosen erzählt wird, hat mir sehr gefallen und verleiht der Geschichte mehr Komplexität, anstatt auf ein simples Schema aus Gut und Böse zurückzugreifen. Dieses spannende Potential konnte der Roman zwar nicht voll ausschöpfen, eine lohnende Lektüre ist er aber dennoch.
- Albert Camus
Der erste Mensch
(75)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Manuskript zu diesem autobiografischen Roman wurde in Camus Mappe gefunden, als dieser bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Erst 34 Jahre später wurde es dann zum ersten Mal veröffentlicht.
Gespiegelt in der Figur des Jacques Comery erzählt Camus von seiner Kindheit, die er mit seiner fast stummen, analphabetischen Mutter und einer dominanten Großmutter im Armenviertel Algiers verbringt. Nur durch die Unterstützung seines Volksschul-Lehrers kann seine mittellose Familie davon überzeugt werden, dass der begabte Junge ins Gymnasium gehört. Vaterlos aufgewachsen (Der Vater fiel im ersten Weltkrieg.), beginnt er über seine Herkunft zu reflektieren. 👤
Camus Geschichte ist ebenso humorvoll wie berührend. Laut Manuskript ist sie seiner geliebten Mutter gewidmet ("Dir, die Du dieses Buch niemals wirst lesen können").
- Maria W. Peter
Eine Liebe zwischen den Fronten
(136)Aktuelle Rezension von: binchen79Man merkt, dass die Autorin sehr ausführlich recherchiert hat und so lernt man beim Lesen des Romans noch einiges über den deutsch-französischen Krieg. Mir hat der Schreibstil der Autorin gefallen, so kann man sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Zudem lässt sich der Roman sehr flüssig lesen.
Die Verbindung von fiktiver Liebesgeschichte und Historie ist sehr gelungen.
Mir hat das Buch sehr gefallen.
- Samia Shariff
Der Schleier der Angst
(82)Aktuelle Rezension von: jacarandaMir war der Erzählstil einfach etwas zu kindlich. Eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Der Hintergrund von vielen Geschehnissen hat einfach gefehlt. Auch die Unwissenheit und Leichtgläubigkeit von Samia konnte ich oft nicht verstehen. Ebenso kommt mir manches einfach unglaubwürdig vor, z. B. dass ihr zufällig eine Frau einen hohen Preis für ihren Diamantring bietet und bezahlt, obwohl eigentlich jeder weiß, dass Diamanten von keinem Mensch der Welt nur per Augenschein als echt oder unecht eingestuft werden können. Hab mich einfach manchmal gefragt, was wirklich gestimmt hat und was dazuerfunden worden ist.
- Federica de Cesco
Aischa oder Die Sonne des Lebens
(53)Aktuelle Rezension von: makamaAischa ist 16 Jahre alt und wäscht behütet in einer strenggläubigen muslimischen Familie auf. Sie darf aufs Gymnasium gehen und lernt gut. Eines Tages lernt sie bei einer Schulkameredin den jungen Vietnamesen Kim kennen. Kim ist 19 und hat schon viel Schlimmes erlebt. Aber das hat ihn nur reifen lassen. Die jungen Leute verlieben sich und für Aischa ist das ein Problem. Hin und her gerissen zwischen 2 Kulturen. Ihre Familie wacht eifersüchtig über ihre "Tugend"..... Doch Aischa ist entschlossen für ihre Liebe zu kämpfen. Hilfe findet sie bei ihrer Großmutter ....
Fazit und Meinung: Dieses Buch ist schon etwas älter, und sicher schon gut 20 alt. Doch viel geändert sich nichts. Die muslimischen Mädchen werden oft noch immer unterdrückt und müssen sich den Wünschen der Familie, sprich den des Vaters und der Brüder fügen. Fedrica de Cesco hat diesen Konflikt gut ausgearbeitet. Der leserfühlt mit Aischa aus deren Sicht das Buch geschrieben ist.Aischa muss einen schweren Weg gehen, aus dem es kein zurück gibt, um sich zu befreien...... Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich vergebe 5 Sterne.
- Frederick Forsyth
Der Schakal
(130)Aktuelle Rezension von: admitObwohl man schon anfangs weiß, der Killer wird scheitern, ist der Plot sehr spannend bis zum Ende. Forsyth war ja selbst im Dienste der Krone von England unterwegs und kann daher einiges an Hintergrund-Wissen bieten, das auch für Frankreich gilt. Diese Mischung aus Fiktion & Fakten macht den Text zeitlos lesenswert. Man erfährt, wie der Profikiller vorgeht und welche Vorbereitungen er trifft und wie unbarmherzig er reagiert, wenn ihn jemand zu erpressen versucht. Beim Bücherwühltisch also zugreifen, wenn 'Der Schakal' draufliegt!
- Jean-Claude Izzo
Total Cheops
(32)Aktuelle Rezension von: porte-bonheurZu diesem Buch ist auch auf diesem Portal schon soviel Kluges geschrieben worden, dass ich das eigentlich nicht noch um eine Stimme anreichern wollte. Dann war es mir aber doch wichtig - eher für mich selbst - ein weiteres Loblied hinzuzufügen. Nach all den vielen zuletzt so gelesenen "Regionalkrimis", ganz besonders diesen ganzen Serien in schönen Landschaften ermittelnder Kommissare und Kommissarinnen, ist Izzo und sein Werk eine völlige Wohltat: hier stimmt einfach alles! Und es zeigt, was ein Krimi noch soviel mehr sein kann als eine am Ende banale Aufklärungsarbeit von Mord und Totschlag.
Das Buch wurde bereits 1995 im französischen Original veröffentlicht und hat doch nichts von seinem Charme, seiner Kraft und auch seiner ihm zugrundeliegenden Wahrheit verloren. Und ich glaube, dass ich das gut beurteilen kann, denn ich hatte es mir tatsächlich im französischen Original gekauft, auch gelesen und jetzt eben noch einmal in der deutschen Fassung wiederum ganz intensiv duchlebt. Und es ist ein Erlebnis! Nicht nur dann, wenn man schon selbst in Marseille war und diese Stadt bei der Lektüre noch vor Augen hat.
Izzo liebt diese Stadt und hasst sie doch zugleich, das spürt man an seinem Gesang über sie. Er findet zu einem mitreißenden, über weite Strecken tief melancholischen Erzählstil, erfindet ein Personal, dass man auch wirklich glaubt, keine Abziehbilder oder Schablonen und er bettet alles in seine Stadt und deren Umgebung ein, dass man irgendwie selbst vor Ort ist und das eben nicht mehr nur als Tourist.
izzo beschreibt, wie wenig es oft ausmacht, auf welcher Seite des Gesetzes man zu stehen kommt, zumal wenn man anderer Abstammung, Hautfarbe oder Religion ist als der größere Teil der einen umgebenden Bevölkerung. Und das ist noch immer ein großes Thema an sich! Wir sehen, wie der Zufall oft darüber entscheidet, welchen Ausgang eine Geschichte nimmt. Wir fühlen mit, wenn man sich als Mensch einem anderen Menschen nicht so mitteilen kann oder will, dass dieser einen so versteht, wie man es selbst gerne hätte. Und wir lernen, wie wenig es im Leben bedarf, wirklich glücklich zu sein, wenn eben oft auch nur für einen Moment!
Auch nach meiner ersten Lektüre des Buches, also nach 27 Jahren, ist es noch immer ein beeindruckendes, wirklich mitnehmendes Beispiel für einen guten Krimi in einer eng umrissenen Region. Viel mehr als nur dahinplätschernde Unterhaltung, die man nur deshalb bis zum Ende mitmacht, weil man eben den Ausgang der Handlung wissen will. Es ist ein einzigartiger Gesang auf Marseille und seine Menschen, der es sogar schafft deren Düfte riechen und das Essen dort schmecken zu lassen!