Bücher mit dem Tag "alisha bionda"
10 Bücher
- Alisha Bionda
Der ewig dunkle Traum
(22)Aktuelle Rezension von: SchwarzeRoseWer es liebt, und sich gerne fürchtet ist "Der ewige dunkle Traum" genau das richtige für einen. Ich muss sagen, an manchen Stellen lief es mir kalt über den Rücken. Verschiedene Geschichten, von verschiedenen Autoren erzählt. Einfach super toll. - Linda Budinger
Unter dem Vollmond
(3)Aktuelle Rezension von: Kendra"Unter dem Vollmond" von Linda Budinger ist ein temporeicher und mit Geheimnissen gepickter Roman, der immer wieder zu wilden Vermutungen anregt und den Leser somit in den Bann zieht. Auch das tolle Cover sei positiv erwähnt, dass einen gleich ins Auge fällt. Zusätzlich gibt es im Inneren noch eine schöne und besondere Zugabe; das Auftauchen vereinzelter Bilder, die nicht nur wunderschön gestaltet sind, sondern auch den Inhalt perfekt in ihrer Darstellung widerspiegeln. Wirklich eine klasse Idee! Jetzt jedoch kommen wir zum Inhalt :-) Bereits der Prolog schafft es spielerisch das Leseinteresse zu schüren: Ein tragischer Unfall, der nicht nur sehr emotionsvoll beschrieben wurde, sondern auch die Hintergründe der Hauptperson Verena Seiler ans Licht bringt. Die seitdem nicht nur ein kaputtes Knie von diesem Ereignis davontrug, sondern auch eine besondere Gabe erhielt. Denn sie kann anhand der Farbe der Aura, die der Mensch mit sich trägt, dessen Gesundheit ermitteln. Vielleicht ist dies auch ein Grund dafür, dass sie als Krankenschwester in einem Krankenhaus und nebenbei an ihrem Arztstudium arbeitet. Doch ihre besondere Fähigkeit, auch wenn sie von Nutzen für die Menschheit ist, ruft Neider hervor. Als sie auch noch Probleme mit der Presse bekommt, nachdem sie einen Toten auf ihrem Heimweg entdeckt hatte, verliert sie ihre Stelle. Doch die Kündigung ist nicht ihr größtes Problem, denn anscheinend wird sie von dem Mörder verfolgt, der in der Presse als der Lumpensammler Mörder bekannt ist! Doch zum Glück kommt ihr ein Stellenangebot wie gerufen, dass wirklich sehr kurios und zeitpassend an sie adressiert ist. Verena die froh darüber ist Abstand von ihrer Lage zu erhalten und womöglich aus dem Blickwinkel des Täters zu gelangen, nimmt das Jobangebot an. Doch schon bald muss sie feststellen dass einiges an Geheimnissen ihren Arbeitgeber Wolf von Hagendorn und seine gebrechliche Mutter umgibt. Denn nicht nur das Anwesen und seine Geheimgänge und versteckte Keller lassen sie aufhorchen, auch ihre Träume, indenen ein Kind und ein junges Mädchen auftauchen, erwecken in ihr den Eindruck, dass sich so einiges hier zugetragen hat. Als sie dann auch noch ein Gemälde entdeckt, dass verblüffende Ähnlichkeit zu ihr aufweist, versucht sie auf eigene Faust zu ermitteln. Doch manchmal ist es besser Geheimnisse im Verborgenen zu lassen..... Wirklich ein richtig schöner Gruselthriller, der mit Spannung und mit Rätseln immer wieder überrascht. Besonders der Schluss war für mich eine wirklich gelungene und nicht zu erkennende Wendung. Auch der mysteriöse angehauchte Stil, besonders gegen Ende hin, fand ich gelungen, auch wenn es somit den Thriller etwas aus den Angeln hob, für das der Roman eigentlich größtenteils für mich stand. Empfehlenswert für all diejenigen, die sich in den dunklen und kalten Herbsttagen in die gespenstische und geheimnisvolle Welt entführen lassen wollen, die Linda Budinger erschaffen hat. - Alisha Bionda
Kuss der Verdammnis
(15)Aktuelle Rezension von: SchwarzeRoseWer sich nicht fürchtet, für den ist das Buch "Kuss der Verdammnis" genau das Richtige. Es enthält das, was es verspricht. - Linda Koeberl
Blutfesseln
(2)Aktuelle Rezension von: KendraBlutfesseln von Linda Koeberl ist ein wirklich sexy und düster angehauchtes Werk, dass mit seinen dunklen Geheimnissen den Leser ziemlich überrascht :-) Vor allem das Ende hat es wahrlich in sich, soviel sei schon mal verraten.....zwinker. Doch fangen wir mal mit dem Cover an, dass auf mich einen mehr als ansprechenden Eindruck macht. Die dunklen gehaltenen Farben und die sexy Lady mit Vampirzähnen auf der Vorderseite lässt den Leser bereits auf den Inhalt spekulieren. Und richtig, auch im Inneren findet man viel von Gefahr, Geheimnissen und dunklen Abgründen wieder. Was der sehr kurze, dafür aber um so knackiger Prolog bereits verspricht, kann das Buch glänzend einhalten :-) Auch wenn ich nicht weiß, ob die Frage am Anfang für unsere Hauptperson: "Wofür lebe ich, seit ich unsterblich bin?", explizit aufgeklärt wird. Kurzinhalt: Alexandra Romanow, später auch als Sascha betitelt, wird freiwillig zu einer Bluttrinkerin, als sie an der Schwindsucht erkrankt und ihrem damaligen Bekannten und Geliebten Sergej um ihre Verwandlung zu einer Daywalkerin bittet. Obwohl dieser selber sehr schwer mit seinem Schicksal zu kämpfen hat, kann er ihr diesen Wunsch jedoch nicht abschlagen und verwandelt sie. Während sie am Anfang noch Probleme mit ihrer neuen Lebensweise hat, verflüchtigt sich bald ihr anfängliche Scheu und nachdem sie eine Art Seelenverwandten in Christos , einem Nightwalker Vampir entdeckt hat, genießt sie ihre neuen Kräfte und Möglichkeiten. Doch bald will Christos, der für sie mehr Bruder als Geliebter ist, sie zu seiner Gefährtin machen. Alexandra flieht.......doch schon bald muss sie feststellen, dass er nicht aufgibt. Über all die Jahre verfolgt er sie und zerstört immer wieder ihr gefundenes Glück, und schreckt dabei vor nichts zurück! In der Gegenwart versucht sie mit Dylan eine neue Zukunft aufzubauen, nicht wissend dass erneute Gefahr lauert.... Fazit: Sehr schön wie man Einblicke in die Gegenwart und auch in die Vergangenheit erhielt, denn in den breit gefächerten Vergangenheitsauszügen ihrer Gedanken konnte man Mäuschen spielen und das Erlebte besser verstehen. Auch die Ich-Schreibweise von der Hauptperson fand ich gelungen. zusätzlich kommt positiv dazu, dass man in verschiedenen Orten entführt wird, wie z.B. nach Schottland oder auch nach New Orleans- dem Ursprung des Voodoos und sehr schön fand ich das Flair, dass man an diesen Handlungsorten verspürte. Vor allem die Innengrafiken haben das i- Tüpfelchen ausgemacht. Sehr schillernd, sehr dunkel, sehr erotisch und verrucht haben die Bilder einen zusätzlichen Appetit auf die beschrieben Szenen gemacht. Und diese haben gekonnt den Spagat geschafft nicht billig oder vulgär zu wirken. Ein Buch dass mich magisch in den Bann zog. - Arthur Gordon Wolf
Am Ende der Reise
(4)Aktuelle Rezension von: LivillaAllein das Cover dieser liebevoll gestalteten Anthologie ist ein Augenschmaus – überhaupt die wunderbaren Grafiken – dazu erfährt man in kurzen Texten der Autoren einiges über den verstorbenen Künstler Crossvalley Smith. Viele der Autoren kannten ihn, andere haben sich durch seine Kunst angesprochen gefühlt, bei diesem Band mitzuwirken. Auch die Herausgeberin und die Schwester Crossvalley Smiths kommen zu Wort.
Das berührt – ebenso wie die Geschichten berühren. Die unterschiedlichsten Autoren haben sich durch die Grafiken inspirieren lassen. So sind abwechslungsreiche, teils düstere und tiefsinnige Texte entstanden, die mir persönlich sehr gut gefallen haben. Wer gerne Kunstgenuss mit Texten verbindet liegt mit dem Band richtig. - Alisha Bionda
Die Knochenkirche
(1)Aktuelle Rezension von: Elmar Huber1866 beauftragte die Fürstenfamilie Schwarzenberg den Holzschnitzer František Rint aus Skalitz mit der Innenausstattung des Ossariums im Untergeschoss der Allerheiligenkirche auf dem Sedletzer Friedhof. Als Baumaterial sollten ihm die im Beinhaus eingelagerten Knochen der Pesttoten und der Opfer der Hussitenkrige dienen, die im Untergeschoss des Kirchengebäudes eingelagert waren. Von etwa 40.000 Skeletten wurden rund 10.000 verwendet, um das kunstvolle Inventar der Kirche zu erschaffen. Seit dem ist das Gotteshaus als die „Knochenkirche“ bekannt.
“Doch es gibt Orte auf dieser Welt, an denen sich die Toten versammelt haben, um uns ihre Geschichten regelrecht entgegenzubrüllen. Nirgends sind die Stimmen der Toten so laut und kräftig, so unüberhörbar wie dort. Geheime Knotenpunkte, über die man meist nur zufällig stolpert. Oft sind es geschichtsträchtige Orte. Oder Zentren des Todes, wie etwa ehemalige Schlachtfelder oder längst vergessene, untergegangene Städte. Dann gibt es noch Plätze, an denen man die Toten absichtlich zusammengetragen hat. Friedhöfe, zum Beispiel, Massengräber oder Todesbunker.”
(Tobias Bachmann: Das nekrotische Sakrament)Vincent Voss: Knochenflüstern
Sedlec 1510: Um die geplante Kirche auf dem Sedletzer Friedhof bauen zu können, muss ein Teil der Toten umgebettet werden. Einer der drei Mönche, die die Gebeine der Verstorbenen ausgraben, beginnt plötzlich mit den Knochen zu sprechen.
1866: Der Holzschnitzer Frantisek Rint erhält von Fürst Schwarzenberg den Auftrag, das Ossarium der Kirche mit seinen Holzarbeiten auszukleiden. Doch plötzlich beginnen die dort aufgeschichteten Knochen zu ihm zu flüstern.
Heute: Anna Rint, eine Urenkelin von Frantisek Rint wird bei Pater Nemec vorstellig. Ihr Sohn hat beim Spielen im Keller eine aus Knochen gefertigte Miniatur der Knochenkirche gefunden. Offenbar ein Erbstück von Frantisek selbst. Und die Miniatur weint schwarze Tränen.
Gabriele Ketterl: Das Flammenopfer
Auf dem Weg zu ihrem Freund nimmt Silvana die falsche Abzweigung und steht plötzlich vor der verlassenen abgebrannten Burgruine. Plötzlich werden dir Geister der Vergangenheit lebendig und Silvana sieht sich halbverbrannten Kreaturen gegenüber, bevor ihr ein geheimnisvoller Mann die Flucht vor den lebenden Leichen ermöglicht
Guido Krain: Das Gefängnis
Bei seinem Eintritt in die Knochenkirche saugt einer der Schädel den Besucher förmlich in die Vergangenheit. Dort wird der Zeuge des grausamen Wirkens des blinden Generals Jan Zizka ebenso wie von dessen Tod, den heute noch ein Geheimnis umgibt.
Tobias Bachmann: Das nekrotische Sakrament
Der einzelgängerische Jan Kerner ist fasziniert von Grabsteinen und Friedhöfen. Er kartographiert die Totenäcker regelrecht. Als er von der Knochenkirche von Kutná Hora erfährt, sieht er sein bislang größtes Projekt darin, herauszufinden, wer die Toten waren, deren Gebeine dort im Inneren der Kirche verbaut wurden. Hilfe erhofft sich Kerner von einem alten Prager, der übersinnliche Forschungen betreibt und dem Deutschen seine Hilfe anbietet. Doch bald bemerkt Kerner, dass der Alte eigene Ziele verfolgt.
Florian Hilleberg: Die Knochenkirche
Nachdem ein Detektiv, der für sein Auftraggeber eine der beiden Monstranzen aus der Knochenkirche stehlen sollte, spurlos verschwunden ist, soll eine Gruppe Söldner diesen Job erledigen. Doch als die vier Profis vor Ort eintreffen, müssen sie feststellen, dass sie nicht alleine sind. Außer ihnen tummelt sich dort eine Familie aus Deutschland, die einem geheimnisvollen Ruf gefolgt ist.
Ladina Bordoli: Rebekkas Licht
Um den Kronleuchter der Knochenkirche, der angeblich aus allen Knochen des menschlichen Skeletts besteht, rankt sich eine seltsame Legende: Der Schöpfer dieses Kunstwerks, Frantisek Rint, soll sich vor dem Beginns einer Arbeit in die Verlobte des Bauherrn verliebt haben, die später im Kindbett verstarb. Aus ihren Knochen ist „Rebekkas Licht“, wie der Kronleuchter genannt wird, angeblich gefertigt. Und angeblich soll Frantiseks Geist noch immer die Kirche besuchen, um seiner Geliebten nahe zu sein.
Lothar Nietsch: Er
Ein unergründliches Verlangen zieht den introvertierten Jan förmlich in die Knochenkirche. Kaum hat er das makabre Gotteshaus betreten, suchen ihn Visionen eines grausamen Dämons heim. Doch sind es tatsächlich nur Wahnvorstellungen?
Sören Prescher: Waldemars Beichte
Als Vater Christoph die Knochenkirche von Kutná Hora besucht, spricht ihn plötzlich ein Mann namens Waldemar an, der ihn bittet, ihm die Beichte abzunehmen. Waldemar schien von Geburt an etwas vorherbestimmt zu sein. Eine Wahrsagerin kreuzte Waldemars Weg und in ihren Visionen spielt er eine entscheidende Rolle beim bevorstehenden Untergang der Welt. Doch gleich mehrere Termine, die sie für den Exodus benennt, verstreichen, ohne dass etwas passiert. Aus Enttäuschung beginnt Waldemar selbst, sich mit dem okkulten zu beschäftigen und gerät an einen Dämon namens Zholduk. Nur in der Knochenkirche ist es ihm möglich, den Dämon wieder abzuschütteln. Waldemars Hoffnungen erfüllen sich und Vater Christoph ist gezwungen, dem Dämon entgegen zu treten.
Martin Barkawitz: Golem-Rache
Der junge adlige Ludwig ersucht den zauberkundigen Dr. Samuel aus dem Prager Ghetto, um ein Treffen in der Knochenkirche von Sedlec. Er erteilt dem Alten den Auftrag, die schöne Lea, die angeblich von dem gewalttätigen Baron Schach entführt wurde, zu befreien und in die Knochenkirche zu bringen. Es gelingt dem Magier, das Mädchen zu befreien, doch zum Dank entledigt sich Ludwig kurzerhand des unliebsamen Mitwissers. Doch Samuel hat für diesen Fall vorgesorgt.
Desirée Hoese: Knochenspiel
Zuerst wirkt der attraktive junge Mann, der sich in einem Hotel in Kutná Hora einmietet und scheinbar Männlein wie Weiblein durch seinen bloßen Anblick zu verführen im Stande ist, wie ein ganz alltäglicher Besucher der Knochenkirche. Doch in der Nacht kehrt er heimlich zu der Kapelle zurück und setzt seinen wahren Plan in die Tat um.
“Die bleierne Stille, die diesen Ort erfüllte, hatte nichts mit dem üblichen Schweigen geweihter Hallen zu tun. Imaginäre Schreie schienen von den Wänden widerzuhallen, durchzogen von einem unablässigen Flüstern, welches eine Geschichte erzählte, die niemand hören wollte. Bleiche Knochen, denen eine letzte Ruhe auf makabre wiese verwehrt worden war, beraubten das Kirchengewölbe jeglicher Heiligkeit.”
(Ladina Bordoli: Rebekkas Licht)MEINUNG
Vor einigen Jahren besuchte Florian Hilleberg die sogenannte „Knochenkirche“ von Kutná Hora im dortigen Stadtteil Sedlec. Eine Auswahl seiner Fotoaufnahmen des Interieurs bebildert nun diese Sammlung von Kurzgeschichten, zu denen dieses morbide Kunstwerk die Inspiration lieferte. Dazu aktivierte Florian Hillebergs LITERRA-Mitbetreiberin Alisha Bionda einmal mehr ihr Autorennetzwerk, das insgesamt zehn Erzählungen unterschiedlicher Couleur um die Knochenkirche von Kutná Hora ablieferte.
Vincent Voss bietet in der Eröffnungsgeschichte gleich einen Rückblick in die Entstehungszeit der Knochenkirche und eine These, was den Holzschnitzer Frantisek Rint wohl zu diesem außergewöhnlichen Kirchenschmuck verleitet hat. Zweifellos waren dabei übernatürliche Mächte am Werk, die auch in der Gegenwart noch wirken, denn auch Rints Nachfahrin spürt den Ruf einer überirdischen Macht. Eine Idee, die auch Florian Hilleberg himself in der Titelgeschichte aufgreift. Sein Beitrag DIE KNOCHENKIRCHE ist der längste der Sammlung und bedient sich ganz bewusst eines Groschenheftszenarios, wie es Jason Dark nicht besser hinbekommen hätte. Neben einigen schwerbewaffneten Söldnern ist hier auch Frantisek Rints Geist unterwegs, der die Nähe seiner einstigen Geliebten sucht. Ein Thema, das auch Ladina Bordolis herausragender und sehr viel romantischer gefärbter Beitrag REBEKKAS LICHT teilt. Man kann innerhalb der Sammlung also durchaus thematische Ketten erkennen, die sich wohl auf die „offiziellen“ Legenden um die Knochenkirche stützen.
Andere AutorInnen machen das Gebäude, bei dem es sich im Grunde um ein Massengrab handelt, zum machtvollen Schnittpunkt dämonischen Wirkens, dem immer wieder arglose, doch auch ahnungsvolle Menschen anheimfallen. Auch wenn die Ansiedlung dieser Erzählungen in und um die Knochenkirche nicht notwendig wäre, ist es natürlich nachvollziehbar, diesem makabren Bauwerk eine solch mystische, lockende Macht zuzuschreiben, die das Übernatürliche in all seinen Facetten anzieht.
Guido Krain, Tobias Bachmann, Lothar Nietsch, Sören Prescher und im weiteren Sinne auch Martin Barkawitz und Desirée Hoese wählen diesen Weg. Abgerundet wird die Sammlung von einem kurzen, doch informativen Essay von Florian Hilleberg.
Dass nicht jedem Leser alle Geschichten ausnahmslos oder gleich gut zusagen liegt in der Natur einer Anthologie, die einiges an Abwechslung bieten soll. Ungeteilt positiv ist jedoch die gewohnt schmucke Ausstattung zu bewerten. Jeder Geschichte ist eine Entry-Grafik vorangestellt, bei der es sich um eines der Fotos von Florian Hilleberg handelt, die von Grafiker Crossvalley Smith effektvoll bearbeitet wurden und die einen Eindruck dieses kunstvollen Beinhauses vermitteln. Ebenso die Covergrafik, die wieder einmal nahtlos in das elegante Reihenlayout eingefügt wurde. Auch die Verarbeitung des großformatigen Taschenbuchs lässt keine Wünsche offen. Erwähnenswert ist noch, dass dieser Band um etwa 50 Seiten umfangreicher ist, als die Vorgängerbände der ARS LITTERAE-Reihe, jedoch zum gleichen Preis angeboten wird.
FAZIT
Eine stilvoll gestaltete Anthologie, die sich auf phantastische Art ganz um die makabre Knochenkirche von Kutná Hora dreht und dabei eine Spannbreite von Pulp-Action bis kunstvoll-romantisch bedient.
- Alisha Bionda
LET'S TALK
(3)Aktuelle Rezension von: susanna_montuaMeine Meinung:
Ich beginne, wie immer, bei dem Cover, welches direkt das bunte Trio zeigt, um das es in Let's Talk letztlich geht. Und, wie ich finde, ist es sehr gut getroffen, genau so stelle ich mir eine illustre Klatsch-Runde vor, bunt gemischt und mitten im Geschehen.
Doch die Protagonisten verlieren sich nicht direkt nach dem Buchdeckel – nein, Gaby Hylla hat hier ganze Arbeit geleistet, indem sie Illustrationen zu einzelnen Kapiteln entworfen hat, die einen schon beim Umblättern rätseln lassen, in welchem Zusammenhang die Bilder nun stehen könnten. Das wiederum macht Let's Talk zu einem Pageturner!
Alisha Bionda erzählt (nicht immer ganz und gar) biografisch in der Ich-Perspektive. Kurze, knackige, witzige und anzügliche Storys über das Leben, mit sich selbst, und
Susan, die das krasse Gegenteil zu sein scheint, da sie sehr nüchtern an die Geschehnisse herangeht, aber, wie ich im Laufe der Story lernen durfte, durch Überraschungen glänzt und daher interessant bleibt.
Jojo, bereichert das Duo total und lässt es in ein schillerndes Trio wandeln. Er ist gerade heraus, mit einem weichen Kern und passt daher hervorragend dazu.
Die Sprache besticht durch ihren ironischen Unterton und teilweise sehr trockenen Ausdruck, der die Geschichten umso bekömmlicher macht. Es bereitete mir richtig Freude, nicht mit Fremdwörtern kämpfen zu müssen, Details zu erhaschen, ohne dabei mit vor Scham gerötetem Gesicht im Bett zu liegen – perfekt!
Fazit: Diese kleine Ansammlung kurzer Geschichten bereitet Spaß. Die Geschichten sind so authentisch und mit Leben und Liebe erzählt, dass ich zu keinem Zeitpunkt Zweifel hegte, dass auch nur eine davon komplett gänzlich erfunden sein könnte und das wiederum belebt die Seiten auf eine magische Art. Alisha Bionda hat hier ihr Versprechen gehalten – Let's Talk ist wirklich eine Ansammlung von wirklich humorvollem Spaß, Klatsch und Tratsch. Dafür gibt es eine Leseempfehlung von mir. - Tanya Carpenter
Snakewoman
(1)Aktuelle Rezension von: susanna_montuaMeine Meinung:
Wie immer, bei Anthologien, gebe ich ein kurzes Fazit zu den Geschichten, das meine Meinung und Empfinden wiederspiegelt - die Bewertung der gesamten Anthologie zeigt, wie mir das Gesamtwerk in Erinnerung geblieben ist.
Ich beginne beim Cover. Ich muss ehrlich gestehen, ich wusste nicht, was mich erwarten wird. Die Grafik sieht sehr experimentell aus, eine Mischung aus so vielem, dass ich wirklich nicht wusste, in welche Richtung diese Anthologie gehen wird, umso gebannter war ich dann schließlich.
Fakt ist, diese Anthologie ist im Gedenken an den Illustrator Andrä Martyna. Die Innenillustrationen sind alle samt von ihm entworfen und sind so unterschiedlich und facettenreich, dass es wirklich wundervoll zusammenpasst. Hier wird dann auch klar, wie das Cover mit der Anthologie in Verbindung steht.
Die Widmungen der Autoren und der Familie des Verstorbenen sind in dieser Anthologie wahre Schätze. Ich wollte beim letzten Beitrag Rotz und Wasser heulen, weil die Worte einfach so wahr waren, so ehrlich und ich, auch wenn ich niemanden aus der Familie Martyna kenne, so berührt war …
Dragemenn – Tanya Carpenter: Wirklich gut durchdacht, die Sprache war so treffend und die Stimmung eindrucksvoll eingefangen, dass ich das Gefühl hatte, direkt dabei gewesen zu sein - perfekt!
Morvan's Dale – Ascan von Bargen: Die Sprache ist wirklich fantastisch gewählt für das Setting und die Fantasie, die hier drin steckt, ist ebenso nüchtern wie brutal - eine grandiose Geschichte, gleichermaßen eklig und unheimlich, aber spitze!
Die Stadt der schweigenden Türme – Linda Budinger: Eine traumhafte Geschichte und zauberhaft durchdacht, es fiel mir nicht schwer, jedes Wort zu Glauben - wirklich fantastisch.
Ein Leben für ein Leben – Ruth M. Fuchs: Dies ist eine sehr fantasievolle Geschichte, mit Drachen und Menschen und dem innerlichen Zwist, der entstehen kann, wenn ein Missgeschick, eine unbedachte Handlung die nächste nach sich zieht. Ich hätte mir jedoch etwas mehr Eleganz von Zerdéc erhofft - er war zwar der Weise, der gütige und nicht zuletzt der liebevolle, aber er war mir auch etwas zu starr.
Snakewoman – Barbara Büchner: Zugegeben, die Illustration ist komplett anders und wahrlich etwas, was es im Kunstgewerbe so nicht gibt und dennoch wurde die Illustration so harmonisch in eine eher realistische Geschichte verwoben - super. Das Ende kam mir etwas abrupt, wohl weil ich ahnte, dass hier noch der große Hammer kommen musste, dennoch, gute Arbeit.
Das Sammeln – Gundula Sell: Ich bin etwas enttäuscht. Ich habe mich wirklich durch den Text gequält, habe erkannt, dass da irgendwas verborgen lag, was sich mir einfach nicht erschließen wollte, und das blieb leider bis zum Schluss. Dem Text merkt man den Werdegang der Autorin deutlich an und scheinbar zähle ich nicht zu den Erlesenen, die ihn verstehen durften.
Hawleys Gemälde – Sören Prescher: Hier nimmt für mich die Anthologie wieder Fahrt auf. Diese Story hat etwas von »Nachts im Museum«, nur viel unheimlicher. Ich weiß schon, weshalb ich Gemälde nicht so mag ;)
Jagdfieber – Florian Hilleberg: Vom Inhalt her, hat sie alles: etwas Humor, etwas Drama, etwas ekelfaktor und Sex. Meine war es nun nicht unbedingt.
Rihanna – Gian Carlo Ronelli: Story mit Tiefgang, was will man mehr, auch wenn recht oft gebrüllt wird, wie ich feststellen musste, aber zwischen den Zeilen eine tolle Story!
Im Abbild des Mondes – Tobias Bachmann: Ich fand den Einstieg echt toll, konnte jedoch nicht bis zum Schluss am Ball bleiben. Leider weiß ich nicht wieso, denn die Umsetzung war wirklich gut.
Die Moorleichen – Alisha Bionda: Ein toller gebührender Abschluss mit ganz viel Gänsehaut und Grusel, wunderbar!!! - 8
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