Bücher mit dem Tag "alkohl"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "alkohl" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Das Haus der Hildy Good (ISBN: 9783426306376)
    Ann Leary

    Das Haus der Hildy Good

     (11)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    Hildy ist eine Art Original: Die ältere Lady ist eine erfolgreiche Immobilienmarklerin, kennt so gut wie jeden im malerischen Küstenörtchen Wendover und kann sich auf Vorfahren berufen, die einst als Hexen verbrannt wurden.

    Dass ihre Töchter sie allerdings wegen ihres Alkoholkonsums haben einweisen lassen kann sie nur schwer verknusen. Sie ist doch keine Alkoholikerin! Aber den Kindern zuliebe bleibt sie auf dem Trockenen und verschließt bestmöglich die Ohren vor dem Klatsch und - noch schlimmer! - dem Mitleid ihrer Nachbarn und Freunde. Schließlich braucht sie den Alkohol nicht. Aber so ein heimliches Fläschchen am Abend, allein zu Hause hat bekanntlich auch noch niemandem geschadet. Immerhin ist sie eine erwachsene Frau und weiß, was sie tut!

    Die Geschichte um Hildy ist durchaus charmant, kam mir aber ein wenig zu behäbig daher. Hildy selbst ist eine tolle Mischung aus liebenswert und eigensinnig, klug und schnippisch. Auch der "Neuzugang" Wendovers, die reiche und leicht mysteriöse Rebecca, mit der sich Hildy langsam anfreundet, bringt wenig Schwung in die Geschichte. Der kommt eigentlich eher im letzten Viertel, als sich die Ereignisse überschlagen. Vorher lernen wir Hildy und ihre Stadt kennen. Das ist nett, war mir aber zu wenig.

    Gelungen ist allerdings die Schilderung von Hildys Alkoholkonsum. Schafft sie es zu Beginn noch im Handumdrehen den Leser und sich selbst davon zu überzeugen, dass sie kein Alkoholproblem hat, beginnt sich diese Wahrheit im Laufe der Geschichte mehr und mehr zu drehen.

    Wer sich für schöne Häuser, Dorfklatsch und eine eigensinnige Erzählerin begeistern kann, der liegt hier richtig. Auch wenn Hildy klasse ist: Ich hätte mir etwas mehr Schwung und Handlung gewünscht. So läd es teilweise zum überfliegen ein und bleibt mehr leichte Strandlektüre als einprägsamer Roman.

  2. Cover des Buches Töte mich (ISBN: 9783404168361)
    Jon Osborne

    Töte mich

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Eine Reihe von Morden erschüttert die Bevölkerung. Schnell erkennt man ein Muster. Morde berührter Serienkiller werden kopiert und ihre Fehler, derentwegen man sie damals geschnappt hat, werden dieses Mal ausgebessert. Nathan Stiedowe verfolgt das Ziel, der perfekte Killer zu werden. Ihm auf der Spur ist die FBI Agentin Dana Whitestone, die mit allen Mitteln versucht, den Killer zur Strecke zu bringen ohne zu ahnen, dass sie etwas mit dem Killer verbindet.

    Ich fand die Idee hinter diesem Buch faszinierend. Man kopiert bereits beinahe perfekte Morde und korrigiert sie um die Fehler, die damals dafür gesorgt haben, dass man den Mörder geschnappt hat. Mir fiel es nicht mal schwer zu begreifen, wie Nathan nicht eine einzige Kleinigkeit an den Tatorten zurückgelassen hat weil sein Perfektionismus und seine (offensichtliche) Zwangsstörung so offensichtlich dargestellt worden sind. 

    Auch die Verbindung zwischen ihm und Dana hat sich sehr sehr langsam aufgeklärt. Man bekommt als Leser immer nur ganz wenige Happen, die einem so zusammenhanglos vorkommen und deren Ergebnis man im Grunde erst am Ende so richtig erkennt. Das hat Spannung aufgebaut, aber es hat hin und wieder dafür gesorgt, dass sich dieses Buch unglaublich gezogen hat. 

    Ich fand auch generell den Einstieg sehr schwierig. Ich hab fast das halbe Buch gebraucht, bis ich einigermaßen in der Geschichte drin war und verstanden hab, was da eigentlich passiert. Ich verstehe, dass man ein paar Informationen zurückgehalten hat um das Buch spannend zu gestalten aber es waren doch ein paar Details zuviel, die man dem Leser vorenthalten hat.

    Auch an Klischees wird sich hier stark bedient mit der Agentin Dana, die eine schwere Kindheit hatte, ein prägendes Erlebnis in ihrer Kindheit hatte, dass Sie dazu animiert Verbrechen zu jagen, natürlich deswegen die absolut Beste in ihrem Fach ist und auch gerne mal zur Flasche greift um von ihrem Alltag runterzukommen. Außerhalb dessen ist sie ziemlich leer und ich fand es relativ schwer, mit ihr als Charakter warm zu werden. Da hatte Nathan definitiv mehr Tiefe, wenn er auch immer wieder widersprüchliches von sich gegeben hat.

    Insgesamt war das Buch nicht schlecht, aber nunmal auch nicht gut. Die Idee war definitiv gut aber die Umsetzung eher schwach.

  3. Cover des Buches Neuschnee (ISBN: 9783328106418)
    Lucy Foley

    Neuschnee

     (244)
    Aktuelle Rezension von: MikkaLiest

    Eine Gruppe von neun Freund:innen trifft sich in einer abgelegenen Hütte in den schottischen Highlands, um gemeinsam Silvester zu feiern. Das Treffen nimmt jedoch eine düstere Wendung, als eine:r von ihnen tot aufgefunden wird – während ein Schneesturm sie ohne Erbarmen von der Außenwelt isoliert. Geheimnisse kommen zum Vorschein, Spannungen innerhalb der Gruppe brechen sich ihre Bahn… Es beginnt ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich herausstellt, dass jede:r der Freund:innen etwas zu verbergen hat.

    Lucy Foley stellt ihren Thriller auf ein solides Fundament: ein isolierter Schauplatz, eine Freundesgruppe, bei der es unter der schönen Oberfläche gärt… Das mag nichts Neues sein, doch «Neuschnee» beweist, dass diese Kombination aus gutem Grund altbewährt ist! Auch in langsamen Passagen ist die Handlung meines Erachetens fesselnd, und die atmosphärischen Beschreibungen der schottischen Highlands tragen zu einer beklemmenden Grundstimmung bei. Mit jeder tückischen Wendung schrauben sich Paranoia und Verzweiflung innerhalb der Gruppe immer weiter hoch.

    Das Buch brilliert in meinen Augen vor allem durch die gelungene Konstellation komplexer, zwiespältiger Charaktere, die von der Autorin differenziert ausgearbeitet werden. Ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten tragen wesentlich zur Sogkraft der Geschichte bei.

    Fazit:

    Psychologische Spannung, menschliche Abgründe, unerwartete Wendungen, dichte Atmosphäre? Was will man mehr! Bei mir sorgte das Buch für ein entspannendes, spannendes Lesewochenende.

  4. Cover des Buches Ohne sie (ISBN: 9783596175925)
    Kluun

    Ohne sie

     (101)
    Aktuelle Rezension von: biblionarr
    Wie würde man reagieren, wenn seine eigene große Liebe Krebs hat und sich für den Weg des Sterbens entschieden hat. Das Buch weckt viele Emotionen; Wut; Verzweiflung, Liebe, Verständnis, Trauer und die große Frage Warum? und Wie würde ich in der Situation reagieren?

    Ich finde das Buch wirklich gut, obwohl es inhalt kontorvers ist. Kann man diesem Hauptcharakter überhaupt mögen, vieles spricht dagegen, doch auch versteht man ihn und seine für manche sehr extreme Reaktion. Wenn da nicht die Tochter ein Teil der beiden Parteien wäre.

    Ich kann das Buch sehr empfehlen.
  5. Cover des Buches Super, und dir? (ISBN: 9783548060217)
    Kathrin Weßling

    Super, und dir?

     (97)
    Aktuelle Rezension von: simone_richter

    Sie ist Jahrgangsbeste in der Schule, intelligent und studiert irgendwas mit Medien, und Marlene Beckmann ergattert nach ihrem Abschluss DEN Job, den sie schon immer haben wollte in DER Firma, für die sie schon immer arbeiten wollte: und zwar als Volontärin in der Social Media Abteilung. Alles scheint perfekt und zudem hat sie eine schöne, funktionierende Beziehung mit Jakob, ist sportlich und beliebt. Nach Feierabend bemüht sie sich in ein Fitnessstudio zu gehen und sich gesund zu ernähren. Das alles gehört dazu, um glücklich zu sein, glaubt sie. Sie macht Selfies von ihrem Leben und postet sie in den Netzwerken. Dann nimmt sie hier mal eine Pille, noch ein Glas Alkohol und da mal eine Mischung aus Amphetaminen. Ja, Marlenes Leben gerät aus den Fugen.

    In diesem Buch wird gezeigt, wie gefährlich es ist, Probleme zu verharmlosen und immer nur zu funktionieren. Drogenprobleme und Depressionen müssen ernst genommen werden, auch wenn die Betroffene gebildet und wohl situiert ist. Hier wird veranschaulicht, wie Selbstoptimierung in das Entgleiten des Lebens geschieht. Marlene versucht krampfhaft den Schein zu wahren. Ein Roman, der einen bewegenden Blick auf die moderne Arbeitswelt wirft ohne jegliche Work-Life-Balance. Mit Höchstleistungen und fremdbestimmen Funktionieren. Leben entgleitet und wie krampfhaft versucht wird, den Schein zu wahren. Marlene ist überfordert. Ein wichtiges und ernstes Thema, welches hoffentlich zum Nachdenken anregt. Eine Warnung für all die da draußen, die tagein tagaus nur denken, ihre Arbeit ist alles im Leben und das man alles schaffen könne, wenn man sich nur noch mehr anstrenge. Passt auf euch auf!

  6. Cover des Buches Brooklyn Brothers (ISBN: 9783257609035)
    Jason Starr

    Brooklyn Brothers

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Felisbooksdream

    Brooklyn Brothers


    Titel: Brooklyn Brothers

    Originaltitel: Lights Out

    Autor: Jason Starr

    Übersetzer: Ulla Kösters

    Verlag: Diogenes Taschenbuch Verlag

    Preis: (D) 10,90€


    Klappentext:


    Ganz Brooklyn ist aus dem Häuschen: Baseball-Star Jake Thomas, der hier aufgewachsen ist, hat einen Besuch angekündigt. Nur einer freut sich nicht: sein alter Kumpel Ryan Rossetti. Jake hat alles, wovon er und Ryan geträumt haben, als sie in ihrer Jugend zusammen Baseball spielten: den Ruhm, das Geld, jede Menge Frauen – dabei ist er seit der Highschool mit der schönen Christina zusammen. Ryan dagegen musste nach einer Verletzung seine Sportkarriere aufgeben und hält sich mit Malerarbeiten über Wasser. Was Jake aber nicht weiß: Ryan liebt Christina, und Christina liebt ihn. An diesem Wochenende will sie endlich mit Jake Schluss machen. Doch der hat andere Pläne: Die Bekanntgabe seiner Verlobung wäre die perfekte Schlagzeile, um einen drohenden Sex-Skandal abzuwenden. Wird Ryan diesmal Jake ausstechen? Als die Rivalen auch noch zwischen die Fronten einer Gang-Fehde geraten, brennt so manche Sicherung durch.


    Vorwort:


    Ich war zunächst skeptisch als ich begonnen habe das Buch zu lesen, denn jedes mal, wenn ich Diogenes Bücher gesehen habe, habe ich diese als „Bücher für Erwachsene“ abgestempelt. Ich dachte die wären irgendwie altmodisch und der Schreibstil spröde und trocken, doch Ich wurde eines besseren belehrt.


    Inhalt:

    Jake Thomas hat alles, was Ryan Rosetti nicht hat, aber hätte bekommen können.

    Ryan opferte seine Jugend dem Baseball und trainierte bis an seine Grenzen. Jake hingegen hatte einfach Talent und musste kaum trainieren. Doch beide waren in der Junior League in einer Mannschaft und bald warfen die Trainer der großen Mannschaften eine Auge auf die Beiden. Doch Ryan verletzte sich und musste den Traum vom Baseball Profi aufgeben, während Jake immer erfolgreicher wurde und Millionen verdiente. Unterdessen fiel Ryan in den Teufelskreis einer Depression, aber Christina, die Verlobte von Jake, rettete Ryan und begann eine Affäre mit ihm.

    Doch als Jake nach Brooklyn zurückkehrt um schlechte PR abzuwenden und den Hochzeitstermin festzusetzen läuft so ziemlich alles schief, was schief gehen kann.


    Meinung:


    Diese Buch beschreibt die Schicksale drei junger Männer und einer, sodass ich dieses Buch fast als Drama abstempeln würde. Während der eine immer wieder gute Miene zum bösen Spiel macht, hat der andere Probleme mit seiner Gang und wieder der möchte aus seinem elendigen Dasein als Anstreicher entkommen. Es ist eine interessante Mischung und auch echt abwechslungsreich in die verschiedenen Leben zu blicken. Die Charaktere sind auch von ihrem auftreten komplett unterschiedlich. Leider fand ich aber das an manchen Stellen nur an der Oberfläche gekratzt wurde und somit ein bisschen Tiefe gefehlt hat.


    Ryan war z.B. nur bei der Arbeit, wenn er da wieder ärger bekommt oder erfährt einige Sachen aus der Zeitung, die sein Kollege, rein zufällig natürlich, dabei hatte, und schon ist er auf den Weg zu Christina. Was dann an manchen Stellen ein bisschen zu vorhersehbar war. Aber abgesehen davon, konnte man schnell verstehen, wieso er so handelt, dadurch lockert das alles ein bisschen auf und ich konnte mich besser in die Handlung hineinversetzen

    Jake ist der Schnösel von Ruf, der aber gleichzeitig so Fake ist, wie der Hintern von Kim K.. Er gibt sich als Fan naher Sportler, der viel Verständnis für andere Menschen hat, doch in Wahrheit ist es sehr berechnend und ist nur auf die Kohle und gute PR aus. Auch an Christina liegt in nicht viel, wie man sehr schnell mitbekommt. Ständige Affären mit Stewardessen oder Schauspielerinnen, lassen ihn unsympathisch wirken.

    Saiquan, der dritte im Bunde, hat es nicht leicht, denn schon früh in der Schulzeit fing er an zu dealen und landete Später sogar im Knast. Als er wieder entlassen wird, kehrt er zu seiner Freundin und seinen drei Kindern in eine Gegend zurück, in der die Gangs regieren. Wohl gemerkt, dass er selber Mitglied in einer ist. Durch seine Versuche wieder Fuß zu fassen außerhalb des Knastes wirken ein wenig lieblos und sind meiner Meinung nach nicht wirklich Ziel führend, aber mehr erfahrt ihr, wenn ihr das Buch lest! :D


    Die Handlungen sind im im ganzen eigentlich nach vollziehbar, nur an manchen Stellen hatte ich das Bedürfnis die Figuren anzuschreien, dass sie etwas nicht machen sollen. Aber die besagten Stellen sind meiner Meinung nach fast die besten, da manchmal etwas unerwartetes passiert.

    Die Handlung passt perfekt nach New York, würde die Geschichte in einer anderen Stadt spielen, wäre es nicht die gleiche Atmosphäre. Hinzu kommt noch, dass man die dunkleren Ecken von NYC kennenlernt.

    An dieser Stelle gibt es nochmal eine Empfehlung von mir, was ihr unbedingt in New York mal machen müsst: Macht eine Bootstour um die gesamte Insel von Manhattan. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie es an der Spitze dort aussieht. Außerdem ist es ein unvergessliches Erlebnis.


    Der Schreibstil von Jason Starr, ist anders als erwartet, nicht trocken und eingestaubt, sondern erfrischend leicht und interessant zu lesen. Durch die vielen Wechsel der Perspektiven, wird das Lesen nicht so schnell Langweilig, sondern bietet immer neue Dinge, die man erfährt. Eine Sache die mir aber sehr gut gefallen hat, ist die neue Perspektive auf New York, Stadt der wahr werdenden Träume, sodass aus einem Anwärter zum Baseball Profi nur ein Anstreicher wurde, auch die Gangs wurden thematisiert, was an sich schon ein sehr spannender Punkt ist, wie ich finde. Doch leider kratzt Jason Starr bei manchen Stellen „nur“ an der Oberfläche, sodass man sich bei einigen Passagen nicht so sehr in die Person hinein versetzen kann.

    Zum Ende könnte ich mich jetzt auch noch auslassen, aber ich fasse meine Meinung jetzt in maximal zwei Sätzen zusammen:

    Das ist anders als erwartet, da es sehr plötzlich und sehr offen endet, was mir persönlich nicht so sehr gefällt, was dem Buch aber eine gewisse Würze verleiht.

    Fazit:

    Ich habe das Buch über einen längeren Zeitraum gelesen, was bei mir meistens darauf schließt, dass mir das Buch nicht so sehr gefällt, doch dem war nicht so. Durch die langen Pausen, habe ich mich mehr mit den Figuren an sich beschäftigt und konnte manche Handlungen besser nachvollziehen. Außerdem ist mir dadurch vor allem Christina ans Herz gewachsen.

    Die Drei Hauptpersonen sind meiner Meinung nach fast alle unsympathisch, was aber mal eine Abwechslung zu den üblichen Bücher bietet, die ich lese. Der Schreibstil ist, wie schon erwähnt, überraschend leicht und erfrischend.

    Aber durch mehrere Makel, wie Vorhersehbarkeit oder Oberflächlichkeit kann ich dem Buch leider nur 3,5/5 Punkten geben.

    Alle die gerne Bücher lesen, die in New York spielen, sollten diesem Buch eine Chance geben und mindestens einen Blick auf das erste Kapitel werfen.

  7. Cover des Buches Ecstasy (ISBN: 9780393343175)
    Irvine Welsh

    Ecstasy

     (44)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Dieses gänzlich pietätslose und abgrundtief schwarzhumorige Buch, das so nur in 1990ern populär werden konnte, lag schon lange auf meinem SUB. Der schottische Autor Irvine Welsh ist den meisten wohl bekannt durch seinen großartigen Debütroman ›Trainspotting‹ (1993, dt. 1996). Tatsächlich hat er aber noch jede Menge mehr geschrieben, wie diese drei Kurzgeschichten in dem Band Ecstasy. 

    Die erste Geschichte: Als die übergewichtige, exzentrische und narzisstische Bestsellerautorin für Regency Romances einen Schlaganfall erleidet, verändert sich alles. Sie erfährt von dem Doppelleben ihres Mannes, der sie dazu drängt, ihren letzten Roman zügig fertigzustellen. Rebecca macht dies, doch nicht so, wie er oder der Verleger es sich vorgestellt hat. Aus der Regency Romance wird ein Regency-Porno und dann sind da auch noch die feierfreudige Krankenschwester Lorraine und der nekrophile Freddy aus der Pathologie. 

    Die zweite Geschichte beginnt damit, dass das Kind eines Apothekerpaars aus Stoldorf entführt wird. Nach kurzer Zeit werden ihnen die Babyärmchen per Paket zugestellt. Dahinter steckt das Behinderten-Pärchen Samantha und Andreas, der Skinhead (the bleedin‘ Kraut), beide Tenazadrine-Opfer (Contergan), die einen Fußball-Hooligan als Waffe in ihrem Kreuzzug gegen die Verantwortlichen auswählen. 

    Im Gegensatz zur ersten Geschichte (für alle diejenigen, die das Buch im Original lesen) wird diese zum Teil in heftigem Scots erzählt (die Perspektiven wechseln mehrfach innerhalb der Geschichte). Ich finde das fucking brilliant, aber das ist nicht jedermanns Geschmack, wer Trainspotting liebte, wird aber auch hieran Gefallen finden  („moy all your problems be little uns! .. Ya’ll got to enjoy loife.“)

    Und dann gibt es noch die Geschichte von der frustrierten Heather, die in einem spießigen Kleinstadtleben gefangen ist, bis sie auf einem Rave dem notorischen Partygänger Lloyd begegnet. In dieser dritten Erzählung steht dann die titelgebende Droge Ecstasy im Zentrum. Für mich war diese dritte die schwächste der drei Geschichten, es handelt sich am ehesten um eine Liebesgeschichte. 

    Ich denke, an diesen kurzen Zusammenfassungen wird schon klar, dass die Geschichten in jeglicher Hinsicht transgressiv und punkig sind (ich werde nie wieder naiv Melonen essen können). Der Band ist ein Juwel der so genannten Chemical Generation (manchmal auch als Repetitive Beat Generation bezeichnet), einer kleinen Gruppe von (vornehmlich schottischen) Schriftstellern der 1990er Jahre, welche die hedonistische und nihilistische Jugendkultur voyeuristisch porträtieren, indem sie den Zeigerfinger nur für einige Buchstaben auf der Tastatur, aber sicher nicht zum Aufzeigen einer Moral verwenden. 

     

    Wem gefällt dieses Buch nicht? Also schon mal ganz klar keinem, der irgendwie zimperlich ist. Fuck wird in jeder grammatischen Form und sowohl in übertragener als auch literaler Bedeutung verwendet. Wer für jedes Fuck nen Schnaps trinkt, der ist in der zweiten Geschichte nach dem Prolog am Ende der ersten Seite sturzbetrunken. 

    Dann gefällt es sicher keinem, der gern eine Moral der Geschichte hat. Also, wer sich am gern Ende eines Matt Haig Romans mit einem Stofftaschentuch die Tränen der Rührung wegwischt vor soviel Menschlichkeit, die von den letzten Seiten trieft, der wird an den Geschichten keine Freude haben.

     

    Aber wem gefällt es denn dann? Alle diejenigen, die mit nach unten gezogenen Mundwinkeln seit Monaten maulen, was man denn überhaupt noch sagen darf, haben ein neues Lieblingsbuch!  

     

     

     

     

     

  8. Cover des Buches Cat on a Hot Tin Roof (ISBN: 9783150090398)
    Tennessee Williams

    Cat on a Hot Tin Roof

     (54)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Familie kommt zusammen, um Big Daddys Geburtstag zu feiern. Die Stimmung ist jedoch spannungsgeladen und unweigerlich kommt es zu Streitigkeiten zwischen den einzelnen Personen.
    Das Stück thematisiert den Umgang erwachsener Menschen miteinander. Im Mittelpunkt steht zunächst die Ehe zwischen Brick und Maggie, wozu sich jeder eine Meinung gebildet hat. Später dreht sich die Handlung um Big Daddys Gesundheitszustand. Bezeichnend für die familiäre Situation ist, wie hierbei mit der Wahrheit umgegangen wird.

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