Bücher mit dem Tag "alkoholismus"
501 Bücher
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
(8.289)Aktuelle Rezension von: Hortensia13Nach ihrer dramatischen Rettung aus der Arena erwacht Katniss im zerstört geglaubten Distrikt 13. Während Panem im Chaos versinkt, wird sie zum Gesicht der Rebellion gegen das Kapitol. Doch der Kampf fordert Opfer, und Katniss muss entscheiden, wie weit sie gehen will, um Freiheit und Gerechtigkeit zu erreichen. Zwischen Manipulation, Propaganda und wachsender Verzweiflung wird ihr klar, dass es in einem Krieg keine einfachen Antworten gibt.
Dieses Buch ist das Finale der «Die Tribute von Panem»-Reihe. Die Geschichte hat mich tief bewegt. Der letzte Teil ist deutlich düsterer als die Vorgänger und zeigt eindrucksvoll die psychischen Folgen von Gewalt und Krieg. Katniss ist keine klassische Heldin, sondern eine gebrochene, zweifelnde Figur, deren Entwicklung sehr authentisch wirkt. Besonders beeindruckt hat mich die schonungslose Darstellung von Machtmissbrauch und die Frage, was wahre Gerechtigkeit bedeutet. Trotz der Härte der Handlung bleibt die emotionale Bindung zu den Figuren stark spürbar, was das Buch umso eindringlicher macht.
Mein Fazit: Ein mutiges und kraftvolles Finale, das keine einfachen Auswege bietet und genau deshalb so überzeugend ist. Für mich der stärkste Teil der Reihe. 5 Sterne.
- Audrey Niffenegger
Die Frau des Zeitreisenden
(4.377)Aktuelle Rezension von: dadaeliDer Einband verspricht viel und die auf der Rückseite abgedruckten Rezensionen versprechen noch mehr. Von "einer der großartigsten gefühlvollsten Liebesgeschichten aller Zeiten" ist hier unter anderem die Rede. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch und konnten dadurch leider umso tiefer fallen.
Die Sprache im Buch war an einigen Stellen unangemessen derb und unpassend. Im Verlauf der Geschichte tauchen zunehmend logische Fehler bzgl. des Zeitreisens auf (Regeln die zu Beginn selbst auferlegt wurden, werden nach und nach gebrochen oder nicht beachtet). Durch die ständigen Zeitsprünge ist es auch durchweg schwer als Leser den Überblick zu behalten. Darüber hinaus steuert die Geschichte auf einen vermeintlichen Höhepunkt und Plot zu, den es schlichtweg nicht gibt.
Fazit: Schade und leider (für mich) vergeudete Lesezeit
- David Nicholls
Zwei an einem Tag
(3.712)Aktuelle Rezension von: AukjeEmma und Dexter verbringen während ihres Abschlusses, der 15. Juli, eine Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege wieder. Seit dem versuchen sie sich über die nächsten zwanzig Jahre, immer am 15. Juli zu treffen. In dieser Zeit durchleben sie verschiedene Schicksalschläge gemeinsam, aber können sich nicht gegenseitig ihre wahren Gefühle für einander gestehen……
Habe das Buch gelesen, da mir die Grundidee der Story gefallen hat ... zwei Menschen begegnen sich über mehrere Jahre am selben Tag!
Von Seite 1 bis zum Ende, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man baut ziemlich schnell eine emotionale Bindung auf. Selbst wenn einer der beiden mal eine Fehlentscheidung trifft, ist diese immer nachvollziehbar. Zum Ende lief mir während des Lesen schon mal die ein oder andere Träne.
Absolut empfehlenswert!
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.961)Aktuelle Rezension von: Johanna_FantasyloverDieses Buch habe ich in der Schule lesen müssen und es war viel besser als erwartet.
In die Geschichte von dem Jungen Maik kann man sich richtig gut hineinversetzen. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen auch wenn du nicht oft und nicht so gerne liest. In der Geschichte konnte ich richtig mitfiebern und wartete immer auf den nächsten Schritt.
Ich finde man sollte diesem Buch auf jedenfall eine Chance geben auch wenn man nicht gerne liest da man einfach Spaß dabei hat.
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.251)Aktuelle Rezension von: FutziwitchNachdem Tod seiner Eltern wird Rob von einem Bader aufgenommen und das Handwerk Leute zu heilen eingeführt dort nach deren Tod führt sein beschwehrlicher Weg nach Persien eine Reise die ihm sehr viel abverlangt da er als Christ niemals das Handwerk als Medicus erlernen kann also schlüpft er in die Rolle eines Juden um im fernen Isfahan den Beruf zu erlernen aber nicht nur die Religion aber auch viele andere Regeln der Juden muss er erlernen . Eine wunderbare Geschichte die einem Persien den Judentum ihre Art und Weise ihre Regeln man taucht in diese Welt ein es ist ein sehr interessantes Buch denn Rob erlebt einen grossen weiten Weg und lernt nicht nur die Kunst als Medikus aber auch vieles über sich und man lernt dass wenn man etwas will kann man Brücken erbauen .
- Paula Hawkins
The Girl on the Train (English Edition)
(734)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRachel fährt jeden Tag mit dem Zug. Sie lebt in London und im Zug kann sie gut nach draußen sehen und fährt an schönen Häusern, tollen Gärten und glücklichen Paaren und Familien vorbei. Aber dann beobachtet sie etwas komisches. Ein Paar scheint Probleme zu haben und eine schöne Frau steht mit einem anderen Mann auf dem Balkon. Was geht hier vor sich? Was passiert in der vermeindlichen Idylle? Rachel ist alarmiert und fängt an Nachforschungen anzustellen und kommt doch etwas ganz furchtbarem auf die Spur, nämlich sich selbst und ihrer eigenen Geschichte. Das Buch packt einen von der ersten Seite an und jede weitere Angabe würde das Lesevergnügen und den Spannungsbogen vermiesen.
- Stephen King
Shining
(1.718)Aktuelle Rezension von: BookscatsandteaDer Hausmeister wars ! Wie originell,nicht ?
Nun,was platt und abgedroschen klingen mag,ist in Wahrheit - in gewisser Weise - ein Wettlauf gegen die Zeit. Wie lange kann ein Mensch sich dem Wahnsinn entziehen,wo er doch Stück für Stück den Verstand zu verlieren droht ? Oder ist am Ende nur alles Einbildung ? Haben wir als Kinder nicht alle schonmal etwas gesehen,das gar nicht da war ? Haben wir nicht alle schonmal Nachts wachglegen,und Geräusche gehört,die es gar nicht geben dürfte ? Und mal ehrlich,wann hat dich deine Familie das letzte Mal so richtig auf die Palme gebracht ? Apropos Familie...welche Leichen im Keller hat deine Familie zu verstecken,welche Geheimnisse sind in den dunklen Ecken des Dachbodens eingemottet worden ? Und,ganz so nebenbei,findest du den unsichtbaren Freund deines Kindes nicht auch manchmal unheimlich ?
Das,und noch vieles mehr trägt dieses Buch auf langsame,aber spannende Weise an den Leser heran. Von Anfang an schwingt zwischen den Seiten beim Lesen diese konfuse,nicht greifbare Angst mit,dieses bedrohliche Unbekannte,auf das so zielgenau hingedeutet wird,sodass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Von anfänglichen noch ganz suspekten,aber dezenten Andeutungen des Horros (oder sollte ich sagen Wahnsinns?), der einem die Pulsfrequenz langsam aber stetig in die Höhe treibt,über den mittelmäßigen,wenn auch nicht schlechten tatsächlichen Horror der sich gerne in Alltagsgegenständen und Situationen versteckt hielt,bishin zum tatsächlichen schnell fahrtaufnehmenden kommenden Showdown,der gleich einer Explosion ähnlich das Ende etwas abrupt herbeiführte; dieses Buch hat alles was das Leserherz lichterloh in Flammen der Begeisterung aufgehen lässt. Neben den tatsächlichen fantastischen Horrorelementen,spielt Shining mit dem "psychologischen Alltagshorror" der jedem in seinem Leben unter diversen Umständen begegnen kann,der einen oft verfolgt wie die jagdlüsterne Katze die arme,vom Leben geplagte Maus. Hier möchte ich nicht allzu sehr ins Detail gehen,da jeder das Buch für sich selbst entdecken und erleben soll,was das Leben mit einem Menschen anrichten kann,und was passiert,wenn man seine eigenen Traumata niemals richtig verarbeitet hat.
Idee : 🌟🌟🌟🌟🌟 5 von 5 Sternen
Umsetzung der Idee : 🌟🌟🌟🌟⭐️ 4,5 von 5 Sternen
Spannung : 🌟🌟🌟🌟 4 von 5 Sternen
Schreibstil : 🌟🌟🌟⭐️ 3,5 von 5 Sternen
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Gesamtbewertung : 🌟🌟🌟🌟⭐️ 4,5 von 5 Sternen
- F. Scott Fitzgerald
Der große Gatsby
(1.199)Aktuelle Rezension von: stefan182Inhalt: New York 1922. Nick Carraway ist gerade nach Long Island gezogen, um sich dort als Wertpapierhändler zu versuchen, als ihn die Fama um Jay Gatsby erreicht. Dieser wohnt in seinem Nachbarhaus und gibt rauschende Feste – allerdings weiß niemand so genau, wer er ist, woher er kommt und aus welchen Quellen sein Geld stammt. Als Nick zum ersten Mal eine Party Gatsbys besucht, geschieht das Unglaubliche: Gatsby offenbart sich Nick und nimmt ihn in seinen Freundeskreis auf…
Persönliche Meinung: „Der große Gatsby“ ist ein Roman von F. Scott Fitzgerald, der als großer, us-amerikanischer Klassiker gilt. Erzählt wird der Roman nicht – wie der Titel vermuten lässt – aus der Perspektive Gatsbys, sondern aus der Ich-Perspektive Nicks. Nick ist eher ein ruhiger „Durchschnittstyp“, verglichen mit dem schillernden Gatsby blass und funktioniert hauptsächlich als Kamera, durch deren Linse die Lesenden die Handlung wahrnehmen. Diese Handlung ist aufgrund von zwei Charakteristika fesselnd und interessant: Einerseits wegen der rätselhaften Figur Gatsby, andererseits wegen der Vielfältigkeit des Romans. Zunächst zu Gatsby: Dieser ist – da seine Herkunft unbekannt ist – ein großes Rätsel (für die handelnden Figuren wie für die Lesenden). Häppchenweise erfährt man während der Lektüre weitere Informationen über Gatsby, sodass sich schrittweise der Nebel um diese Figur lichtet und der dekadente, halbseidene Gatsby mehr und mehr an Tiefe gewinnt. Ähnliches gilt für die Handlung: Anfangs eher eine Darstellung des Lebens der Reichen und Schönen entwickelt sich die Handlung über eine Liebesgeschichte zu einer Tragödie – wobei die ein oder andere Wendung zu finden ist, mit der man nicht unbedingt rechnet. Abgerundet wird die Ausgabe des Diogenes-Verlags durch die Schriftstellerin Min Jin Lee, die die Entstehungsgeschichte des Romans beleuchtet sowie einen persönlichen Blick in den großen Gatsby wirft. Insgesamt ist „Der große Gatsby“ ein fesselnder Klassiker mit einer interessanten Titelfigur. - Emma Scott
All In - Tausend Augenblicke: Special Edition
(991)Aktuelle Rezension von: rainybooksNachdem ich mit den Büchern der Autorin bisher so meine Schwierigkeiten hatte – zwei abgebrochen, eines nur mit zwei Sternen bewertet und ein weiteres mit vier Sternen – wollte ich ihrer auf Deutsch erschienenen ersten Dilogie noch eine Chance geben. Und ich wurde positiv überrascht. Vieles, was ich an ihren späteren Büchern kritisiert habe, tauchte glücklicherweise hier nicht auf.
Die Geschichte wird wunderschön erzählt, und die meisten Charaktere sind liebenswert und gut ausgearbeitet. Zwar war die Handlung recht vorhersehbar, und ich konnte bereits erahnen, was im zweiten Band folgen würde, doch das minderte nicht die emotionale Wirkung der Erzählung.
Zugegeben, einige Beschreibungen empfand ich als etwas kitschig, aber insgesamt konnte mich die Geschichte überzeugen. Ein gelungenes Werk der Autorin.
- Fjodor Michailowitsch Dostojewski
»Das drucken Sie aber nicht!«
(493)Aktuelle Rezension von: Anke_KuehneTolles Buch, ich bin nachhaltig beeindruckt!!! Dostojewski schrieb es vor über 150 Jahren und er ist moderner als viele Politiker heute… Sprachlich ist es sperrig und brillant. Außerdem war mir diese russische Epoche bislang unbekannt, ich habe viel gelernt.
- Sebastian Fitzek
Amokspiel
(2.263)Aktuelle Rezension von: StolliNach "Die Therapie" und "Das Paket" war das "Amokspiel" von Sebastian Fitzek an der Reihe, Details u.a. in der Rezension, von daher meine persönliche Meinung
Die Beschreibung der Geschichte füge ich hier nicht ein, findet sich an vielen Rezensionen und auch im Link oben, daher nur meine Leseerfahrung:
Wie auch schon in den Vorgängern führt der Autor den Leser mehrfach bis wirklich ganz kurz vor Schluss in die Irre, wer das nicht mag, Finger weg!
Spannung ist so garantiert wenn sich auch die Handlung am Ende auf den letzten Seiten doch arg überschlägt, wenn das die einzige Kritik ist muss mir das Buch gefallen haben.
So ist es auch und es macht weiterhin Lust auf mehr.
- Stephen King
Doctor Sleep
(578)Aktuelle Rezension von: KeyofbooksIn diesem Roman erfährt man endlich, wie es dem kleinen Jungen nach der Katastrophe im Hotel Overlook ergangen ist. Und leider hat er den Schicksal seines Vaters wiederholt. Aber im Vergleich zu Jack, waren in Dan's Nähe Menschen, die ihm geholfen haben. Nun kommt er endlich mit seinem Shining klar und kann es sogar zur Gute nutzen. Ein toller Abschluss für die Geschichte von Overlook.
- Paula Hawkins
Girl on the Train
(1.249)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch lese oft Bücher, bei denen ich schon nach wenigen Kapiteln ahne, wie sie enden – die Spannung bleibt dann meist auf der Strecke. Doch Girl on the Train hat mich komplett überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Psychothriller so packen könnte. Die Geschichte ist clever konstruiert, die Perspektivenwechsel wirken intensiv, und vor allem: Ich habe das Ende nicht kommen sehen. Es hat mich buchstäblich vom Hocker gerissen. Ein fesselndes, düsteres Leseerlebnis, das ich absolut empfehlen kann!
- J.R. Moehringer
Tender Bar
(409)Aktuelle Rezension von: LesenLiebenLachenTender Bar ist ein kleinformatiger fast siebenhundert Seiten langer Roman auf dünnem, klein bedruckten Papier. Das soll nicht täuschen. Es ist keine ganz leichte Kost, trotzdem unfassbar leichtfüßig erzählt, manche Längen in der Story werden da gerne verziehen. 14 Tage Urlaubslektüre nicht nur für verregnete Abende oder heiße Strandtage. J.R. Moehringer ist einer der unterbewertesten Autoren und Tender Bar ein NEUER Klassiker. Hätte mir eine sorgfältigere und manchmal stimmigere Übersetzung gewünscht.
Die Abzüge gibts ausdrücklich nicht für die Story und den Autor, sondern das Format und die kleine Schrift... Inhalt 5 Sterne, Format 2 Sterne.
- Manfred Lütz
Irre! - Wir behandeln die Falschen
(282)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationEr geht in alle Diagnosen rein. Von der ab Demenz bis zur Suchterkrankung. Und für Praktiker ist schnell ersichtlich, dass hier ein Mann mit fundiertem Wissen& langer Erfahrung spricht. Praxisorientiert und stets mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ohne eine Diagnose und ihre Patienten ins Lächerliche zu ziehen. Absolute Empfehlung!
- Stephen King
Brennen muss Salem
(812)Aktuelle Rezension von: Skye-reads-booksAn alle, die hier irgendwelche innovativen Horrorgeschichten mit innovativen Charakteren erwarten: ihr könntet mit diesem Buch möglicherweise enttäuscht werden. An alle, die auf die alten Schinken wie "Dracula" stehen: das ist euer Buch. Oder könnte euer Buch sein. Ich gehöre wohl bedauerlicherweise der ersten Kategorie an, dabei kann ich diesem King-Klassiker durchaus etwas abgewinnen - spannend ist das hier auf jeden fall.
Ben Mears ist Schriftsteller und kehrt, um sein neues Buch zu schreiben, in seine alte Heimat "The Lot" zurück (wer an der Namensgeschichte interessiert ist: es muss sich wohl um ein besonders fieses Schwein gehandelt haben, das einem Bauern entwischt ist, aber das geht wohl an dieser Stelle zu weit - fand ich aber mal sehr erhellend). Das kleine Dörfchen liegt irgendwo im Nirgendwo und ist doch gar nicht so unscheinbar, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn hier tummelt sich so einiges, was nichts Gutes im Schilde führt (jetzt mal ganz nüchtern ausgedrückt). Ben kommt während seines Aufenthaltes ausgerechnet zu der Zeit, als ein Vampir sein Unwesen treibt (welch Zufall). Und während es zwar im Titel "Brennen" muss Salem lautet, so ist das Motto wohl eher "Ausbluten" muss Salem, zumindest wenn man den massiven Bevölkerungsrückgang aufgrund bluttrinkender Schauergestalten bedenkt und die damit einhergehen, fast rituell anmutenden (und mir fällt beim besten Willen kein besseres Wort ein) Schlachtungen.
Wie schon gesagt: hier wird es klassisch. Nach allem, was ich in der letzten Zeit so an Vampir-Content gelesen hatte, hat mich das zunächst etwas abgeschreckt. Plötzlich kann man Vampire wieder mit Knoblauch, Kruzifixen und Weihwasser bekämpfen und man tötet sie am besten mit Pfählungen. Sie sind nicht liebenswert (wohl eher das absolute Gegenteil) und glitzern auch nicht im Sonnenlicht (sie zerfallen WIRKLICH - also wenn das mal jemand Edward Cullen erzählt...). Ach: und sie sind zwar recht hübsch, aber im Grunde einfach nur tiefgreifend böse. Kein Potenzial für eine Vampir-Romance, sorry.
Ich persönlich fand den Horrorroman extrem gut geschrieben. Stephen Kind schafft es, mit seinem Geschriebenen, seinen Anspielungen aber auch seiner rohen Sprache, einen modernen Klassiker zu erschaffen. Leider hat mir das in dem Fall nicht gereicht. Es ist mal wieder wirklich mühselig, sich durch all die (zu Beginn) wirren Erzählungen in die Geschichte einzufinden und sich mit den Charakteren vertraut zu machen. Erst ab circa 1/3 wird es dann ehrlich mal spannend. Und ja, dann wird es am Ende selbst für Stephen King Verhältnisse blutig. Es muss ein ganzes Dorf dran glauben - wie der Titel irgendwie impliziert. Und es wird auch sehr viel hin und her gesprungen. Sicherlich auch ein Stilmittel, aber eines, dem ich hier ebenfalls eher wenig abgewinnen konnte.
Anyways. Das ist definitiv keine Absage an dieses Buch. Vielleicht habe ich in der Zwischenzeit auch zu viel Vampir Trash gelesen und empfinde jetzt die Old School Vampire als überzeichnet und kitschig. Vielleicht muss ich mal wieder mehr von dem Horrorkram lesen, um mich an die Schreibweise zu gewöhnen und insbesondere an Stephen Kings Bücher muss man sich ja immer erst einmal einfinden und in gewisser Weise akklimatisieren.
Abschließend bleibt mir wohl nur zu sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, mal reinzulesen, wenn man denn mit besagtem Inhalt was anfangen kann und wenn einen viel Blut, Knoblauch und eine sehr gewaltvolle Sprache nicht abschreckt. Ja, und auch sehr viele Namen. Die irgendwie immer alle gleich klingen (und warum heißen die alle auch noch fast gleich - wer kann denn bitte Matt und Mark auseinanderhalten?).
Ach - und immer wieder schön, nach Easter Eggs in den Büchern zu suchen? Welche habt ihr entdeckt?
- Cecelia Ahern
Das Jahr, in dem ich dich traf
(395)Aktuelle Rezension von: AlinchenSeit Jasmine für ein Jahr von ihrer Arbeit freigestellt wurde, weiß sie nicht mehr, wer sie ist und was sie tun soll. Mit der vielen freien Zeit weiß sie wenig anzufangen. So fängt sie an ihren Nachbar Matt zu beobachten. Dieser ist der einzige "Rüpel" in der sonst ruhigen Nachbarschaft. Regelmäßig kommt er spät abends/nachts nach Hause, völlig betrunken, und randaliert vor dem eigenen Haus, bis seine Frau ihm die Tür öffnet. Doch eines Tages packt Amy, Matts Frau, ihre Sachen und die gemeinsamen Kinder und zieht aus. Was nicht unbedingt zur Besserung von Matt führt. Doch als auch dieser von seiner Arbeit als Radiomoderator freigestellt wird, entwickelt sich zwischen Jasmine und Matt eine reichlich merkwürdige Beziehung. Sie helfen einander, obwohl gerade Jasmine Matt nicht ausstehen kann.
Ich habe dieses Buch kurz nach seinem Erscheinen gelesen und nun (ca 10 Jahre später) erneut gelesen. Ich hatte kaum noch Erinnerungen an dieses Buch, nur dass ich es nicht als das Beste von Cecelia Ahern in Erinnerung hatte. Und genau dieser Eindruck hat sich erneut gefestigt.
Die Geschichte zieht sich. Ziemlich lange Zeit passiert gar nichts oder aber Jasmine jammert über ihr Leben. Auch finde ich es fragwürdig, dass überhaupt nicht reflektiert wird wie Jasmine Matt beobachtet. Für mich ist die Grenze zum Stalking überschritten. Gerne hätte ich auch mal eine Passage aus Matts Sichtweise gelesen.
Sehr gefallen hat mir die Figur von Heather. Wie gezeigt wird, was sie alles kann und wie sie für Jasmine sorgt, hat mich berührt.
- Caroline Wahl
Windstärke 17
(492)Aktuelle Rezension von: auszeit_lesen„Schreiben und Geschichten waren irgendwie meine Sprache, mein Ding. Und flüchten funktionierte mit Geschichtenerzählen fast noch besser als mit Lesen.“ (S. 228)
Worum geht’s?
Ungefähr 10 Jahre nach 22 Bahnen begleiten wir dieses Mal Ida, deren Mutter vor 2 Monaten verstorben ist. Auch wenn es nicht überraschend kam, reißt es Ida den Boden unter Füßen weg. Auch die Beziehung zu Tilda ist nicht mehr wie früher. Kurz entschlossen kündigt sie die Wohnung und findet sich auf Rügen wieder, wo das ältere Ehepaar Marianne und Knut sie aufnimmt. Während Ida versucht ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken, hat das Leben aber seine eigenen Pläne.
Wie war’s?
Wie findet man ins Leben zurück, wenn die alkoholkranke Mutter stirbt? Ida hat es alles andere als einfach im Leben. Sie ist so voller Wut und weiß nicht, wohin damit. Und so ist auch Windstärke 17 geprägt von Trauer, Wut, Tragik, jeder Menge Emotionalität und der Frage: Wie lässt sich das bewältigen? Mit ihrem irgendwie schon besonderen, nüchternen Schreibstil schafft Caroline Wahl es jedoch der ganzen Thematik die Schwere der Thematik zu nehmen. Idas Gefühle, ihre Beziehung zu ihrer Mutter und auch die angespannte Beziehung zu Tilda waren für mich in ihrer Ambivalenz unglaublich nachvollziehbar dargestellt. Und da sind da noch Marianne und Knut, die zu Idas Rettungsanker werden: Zwei fremde Menschen, die für sie aber die elterlichen Figuren darstellen, die sie nie hatte, die ihr Struktur und eine Aufgabe geben. Und während die Geschichte zeigt, dass Idas Weg auch weiterhin kein leichter sein wird, bleibt da doch die Hoffnung.
Windstärke 17 ist damit ein wirklich starker Folgeband. 22 Bahnen hat mir aber dennoch ein kleines bisschen besser gefallen.
- Jonathan Franzen
Die Korrekturen
(502)Aktuelle Rezension von: MiSoMiGelesen aufgrund eines Schulprojekts. Der Buchtext hat mir zugesagt, jedoch war das Lesen absolute Zeitverschiebung. Sehr freizügig alles... die Familie hat sehr unrealistische Verhältnisse. Hat mir gar nicht gefallen. Schade!
Ich dachte es würde über eine Familienzusammenführung gehen, an Weihnachten. Jedoch geht das Buch nach und nach in eine andere Richtung. Langatmige Vorerzählungen der Familienmitglieder mit meist sehr abstrusen Lebensläufen. Wer so was mag, kann ich es empfehlen. Ich habe mich ehr fremdgeschämt :(
- Caroline Wahl
22 Bahnen
(830)Aktuelle Rezension von: pagesofjessikDie Story dreht sich um Tilda, die zusammen mit ihrer kleinen Schwester Ida und ihrer alkoholabhängigen Mutter lebt. Tilda versucht alles, um Ida ein möglichst gutes Leben zu ermöglichen. Dabei muss sie selbst ganz schön viel aushalten. In ihrem letzten Semester bekommt sie dann ein besonderes Angebot, eins, das ihr Leben komplett verändern könnte. Doch dafür müsste sie ihre gewohnte Umgebung, Ida und alles Vertraute hinter sich lassen. Zweifel, Angst und ihr starker Beschützerinstinkt machen ihr die Entscheidung nicht leicht. Wird sie bleiben oder endlich ihren eigenen Weg gehen?
Ich war ehrlich gesagt total überrascht, wie viel Inhalt und Gefühl auf gerade mal 200 Seiten passt. Nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch der besondere Schreibstil haben mich richtig mitgenommen. Man möchte Tilda und Ida einfach nur in den Arm nehmen. Es ist heftig, was die beiden in so jungen Jahren alles durchmachen müssen. Mit einer Mutter, die mehr mit sich selbst kämpft als für ihre Kinder da zu sein.
Mehr will ich gar nicht verraten. Wenn ihr kein Problem mit ehrlichen, familiären Themen habt, dann kann ich euch das Buch wirklich nur empfehlen.
- Nicholas Sparks
Mein Weg zu dir
(730)Aktuelle Rezension von: traumweltenwandererAmanda und Dawson sind noch jung, als sie sich unsterblich ineinander verlieben. Doch mit ihrer Beziehung prallen Welten aufeinander. Amanda kommt aus gutem Haus, während alle in der Stadt um Dawsons gewaltbereite Familie einen großen Bogen machen. Es kommt, wie es kommen muss und ihre Wege trennen sich.
25 Jahre später begegnen sich Amanda und Dawson nach einem Schicksalsschlag in ihrer Heimatstadt wieder und die alten Gefühle sind wieder da. Sind sie bloß Erinnerungen an damals oder sind sie echt? Kann diese Liebe nach so vielen Jahren wieder neu geknüpft werden?
Wie alle Bücher von Nicholas Sparks hat auch Mein Weg zu Dir einen schönen, flüssigen Schreibstil, durch den man förmlich durch die Seiten fliegt. Dabei wirkt die Erzählweise zunächst etwas distanziert.
Am Anfang lag der Fokus hauptsächlich auf den Erinnerungen der beiden, dann verschob sich der Blickpunkt immer mehr auf das Jetzt, 25 Jahre später. Dabei hätte ich gerne mehr über die Zeit erfahren, die sie als Teenager miteinander verbracht haben, darüber findet man nämlich leider nicht so viel heraus. Dadurch kann man die Anziehung der Charaktere zu Beginn auch nicht wirklich nachvollziehen.
Amanda und Dawson sind sympathisch, durch den Erzähler in der dritten Person hat man jedoch nie zu 100% in ihre Gefühlswelt blicken können, was ich sehr schade fand.
Ich mochte es, dass auch Nebencharaktere mehr Hintergrundinformationen bekommen haben. Als gegen Ende dann immer mehr Erzählperspektiven dazu kamen und sich in schnellem Takt miteinander abwechselten, war ich kurz verwirrt, weil auf einmal Personen, die ich als Nebencharaktere abgestempelt hatte, doch eine größere Rolle spielten.
Die Spannung hat sich, meiner Meinung nach, so am besten aufgebaut.
Eine Wendung bzw. eine Entscheidung eines Charakters zum Schluss konnte ich nicht nachvollziehen und das war das einzige, was mir an diesem Roman absolut nicht gefallen hat.
Durch den Film wusste ich bereits, was am Ende passiert. Hat es mich davon abgehalten ein paar Tränen zu verdrücken? Absolut nicht!
Die Geschichte von Amanda und Dawson entwickelte sich langsam und ruhig und es war schön zu lesen, dass selbst eine Zeitspanne von 25 Jahren an ihren Gefühlen füreinander nichts geändert hat.
Ich erwische mich ab und zu noch dabei, wie ich über das "Was wäre, wenn" nachgrüble. An manchen Stellen (und an einer Stelle ganz besonders) hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht.
Eine schöne Liebesgeschichte, emotional, packend und am Ende sehr herzzerreißend.
- Tana French
Grabesgrün
(620)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltDu suchst einen Krimi, der dich tief in die Psyche der Charaktere eintauchen lässt und dabei noch ein düsteres Geheimnis bereithält? Dann könnte „Grabesgrün“ von Tana French genau dein Ding sein. Doch Vorsicht: Dieser Krimi ist kein typischer Pageturner, sondern eher eine Reise in die Abgründe der menschlichen Seele.
Die Geschichte beginnt mit dem Fund der Leiche der zwölfjährigen Katy Devlin auf einem Opferaltar bei einer archäologischen Ausgrabungsstätte in Knocknaree, nahe Dublin. Die Ermittler Rob Ryan und seine Partnerin Cassie Maddox werden mit dem Fall betraut. Doch Rob trägt selbst ein dunkles Geheimnis in sich: Vor zwanzig Jahren verschwand er im gleichen Wald mit zwei Freunden, die nie wieder auftauchten, während er selbst schwer traumatisiert und ohne Erinnerung an das Geschehene zurückblieb. Niemand darf davon wissen, und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die eigenen Dämonen.
French schafft es meisterhaft, eine Atmosphäre aufzubauen, die dich von der ersten Seite an fesselt. Ihr Schreibstil ist dabei außergewöhnlich bildhaft und poetisch, fast schon literarisch. Manchmal verliert sie sich in detaillierten Beschreibungen, die zwar nicht jedermanns Sache sind, aber für mich die Geschichte lebendig und greifbar machen. Es ist fast so, als würdest du selbst durch die nebelverhangenen Wälder von Knocknaree streifen.
Die Charaktere sind das Herzstück dieses Buches. Rob Ryan ist kein strahlender Held, sondern ein komplexer, fehlerhafter Mensch. Seine Vergangenheit und seine inneren Kämpfe machen ihn zu einem faszinierenden Protagonisten, auch wenn seine oft überheblichen und verschlossenen Züge nicht immer Sympathiepunkte sammeln. Cassie Maddox, seine clevere und loyale Partnerin, bringt hingegen eine erfrischende Dynamik in die Geschichte. Ihre Beziehung ist ein Balanceakt zwischen Vertrauen und unausgesprochenen Geheimnissen, was dem Ganzen eine zusätzliche Spannung verleiht.
Ein kleines Wort der Warnung: Wenn du Krimis liebst, bei denen am Ende alle Fragen beantwortet sind und der Fall sauber gelöst wird, könnte „Grabesgrün“ dich etwas frustrieren. French lässt einige Fäden offen und überlässt es dem Leser, eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. Das mag nicht jedem gefallen, aber es sorgt dafür, dass du noch lange nach dem Lesen über die Geschichte nachdenkst.
Besonders spannend fand ich die parallelen Ermittlungen: Während der aktuelle Fall immer mehr Verstrickungen offenbart, zieht Robs ungelöster Fall aus der Vergangenheit ihn immer tiefer in eine Spirale aus Erinnerungen und Vermutungen. French gelingt es, diese beiden Erzählstränge so geschickt zu verweben, dass du ständig hin- und hergerissen bist zwischen der Lösung des Mordes an Katy Devlin und der Suche nach der Wahrheit über Robs Vergangenheit.
Natürlich darf bei all der düsteren Atmosphäre auch ein wenig Humor nicht fehlen. Die Dialoge zwischen Rob und Cassie sind oft voller trockener, bissiger Bemerkungen, die trotz der ernsten Themen immer wieder ein Schmunzeln hervorrufen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: „Grabesgrün“ ist ein packender, tiefgründiger Krimi, der dich sowohl intellektuell als auch emotional fordert. Er ist nichts für schwache Nerven oder Fans von schnellen, actiongeladenen Geschichten, aber wenn du auf psychologisch ausgefeilte Erzählungen stehst und bereit bist, dich auf ein literarisches Abenteuer einzulassen, wirst du dieses Buch lieben. Also, mach es dir gemütlich, tauche ein in die Welt von Knocknaree und lass dich von Tana Frenchs meisterhaftem Erzähltalent gefangen nehmen.
- Sabine Schoder
Liebe ist was für Idioten. Wie mich.
(558)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinViki hat es nicht leicht in ihrem Leben. Ihre Mutter ist an Krebs verstorben, ihr Vater ein Alkoholiker, der seine Wut an seiner Tochter auslässt und sich und ihre Wohnung verwahrlosen lässt. Viki gibt sich stark, ist jedoch mit ihrem Leben überfordert. In der Schule hat sie Probleme, in vielen Fächern steht sie vor einem Ungenügend und der einzige Halt in ihrem Leben bildet ihre beste Freundin Melanie.
Als Viki an ihrem siebzehnten Geburtstag einen Joint zu viel raucht, landet sie mit Jay im Bett, dem Sänger einer Schülerband, den sie eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Am nächsten Morgen hat sie kaum mehr eine Erinnerung an den Abend und was passiert ist, aber Jay geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Die beiden können nicht voneinander lassen und so öffnet sie Jay auch ihr Herz. Doch Jay hat etwas zu verbergen, was Viki an ihrer Beziehung zweifeln lässt.
Viki ist ein siebzehnjähriges Mädchen, die ihre Probleme gern mit sich selbst ausmacht und ihre Emotionen hinter einer Fassade aus Zynismus und Ironie verbirgt. Der Roman ist aus ihrer Perspektive geschrieben, so man hinter die Mauern blicken kann, die sie aufgebaut hat und aufgrund ihres familiären Hintergrunds ihre Wut und Ängste verstehen kann. Jay bleibt dagegen etwas undurchsichtig, denn auch er verbirgt etwas, das er nicht preisgeben möchte, was der Geschichte die nötige Spannung verleiht.
Die Charaktere sind vielschichtig, haben ihre Ecken und Kanten, und hinter der typischen Teenie-Coolness verbergen sich zwei fürsorgliche und verletzlich Persönlichkeiten. Die Dialoge sind spritzig und amüsant, denn beide haben eine ironische Art und können wunderbar mit Worten umgehen. Die Geschichte hat deshalb humorvolle Szenen, auch wenn stets eine gewisse Düsterheit mitschwingt.
Auch wenn sich beide Protagonisten schnell annähern und aus der körperlichen Liebelei bald mehr wird, ahnt man, dass dies noch nicht das Happy End ist, sondern dass es noch zu einer Katastrophe kommen wird.
"Liebe ist was für Idioten. Wie mich." ist ein spannender und unterhaltsamer Young Adult-Roman mit problembehafteten Figuren, die durch die Liebe zu einander lernen, was es heißt, zu vertrauen und Gefühle zuzulassen. Der Roman handelt von Alkoholmissbrauch, Drogen und Vernachlässigung, wobei man nie die Hoffnung verliert, dass Viki aus ihrem sozialen Milieu ausbrechen kann und dass auch Jay nicht im Drogenrausch versumpft. Die Mischung aus Drama, Romantik und Humor ist ausgeglichen und durch den wortwitzigen Schreibstil ist die Geschichte auch für lebensältere Leser durchaus unterhaltsam und mitreißend, hätte jedoch gegen Ende etwas gestrafft werden können.
- Heinrich Böll
Ansichten eines Clowns
(469)Aktuelle Rezension von: Friedrich_SchoenhoffImmer wenn ich nicht begreife, warum ich so bin, wie ich bin, brauche ich nur das Buch zur Hand nehmen und mich an die Moral der Wirtschaftswunder-Gesellschaft erinnern. An Marie, die ihre Liebe Hans verlässt, weil er sich weigert, die Kinder, die sie bekommen könnten katholisch taufen zu lassen. Und Hans selbst, der, ohne sich hätte anstrengen müssen, in Wohlstand alt geworden wäre.
Statt dessen beschließt er, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, und Clown zu werden.
Er verachtet seine Eltern, die überzeugte Nazis waren und zeigt dem Spießertum erfolgreich den gestreckten Mittelfinger, bis Marie ihn verlässt
Nun wird er der traurigste aller Komödianten, ist völlig mittellos und blickt sentimental auf sein Leben zurück.
Das Buch reflektiert in Ansätzen eine Zeit, deren Macher mich groß gezogen haben, bis ich selbst gemerkt habe, wohin das Streben nach immer mehr führt und welchen Preis ich dafür bezahlen müsste.
Jeder ist ein Kind seiner Zeit und die, die folgen, bleiben Zeit ihres Lebens ein Stück Zeuge der Zeit, ob sie wollen oder nicht. Berührend und damals 1963 skandalös, als jemand sich traute, das Gesicht des Katholizismusses zu entlarven.
Der steht heute vor ganz anderen Problemen und löst sich gerade selbst auf