Bücher mit dem Tag "allgäu"
160 Bücher
- Jürgen Seibold
Spritztour
(29)Aktuelle Rezension von: OdenwaldwurmIdeales Wanderwetter sorgt für Hochbetrieb auf dem Tegelberg bei Füssen. Unentwegt drängen sich die Besucher dicht an dicht in die Seilbahn. Rechtsmedizinerin Resi und Kommissar Hansen macht das nichts aus, sie schwelgen in Hochzeitsvorbereitungen und können sich nicht nahe genug sein. Nur der Mann mit dem Schnauzbart stört, der sich zwischen Resi und das Kabinenfester drängt. Er lehnt schlapp an ihrer Schulter und macht keine Anstalten, sich dafür zu entschuldigen. Schnell wird klar, warum. Er ist tot, und die Einstichstelle im Nacken verrät: Es war Mord … (Klappcovertext vom Buch)
Dies ist mein erster Krimi von Jürgen Seibold. Bisher hatte ich nur „Zwei likes für Lena“ gelesen. Aber auch der Krimi konnte mich überzeugen, auch wenn es einer von mehreren Bänden war. Ich liebe den Schreibstil des Autors, der gut und flüssig zu lesen ist. Die Charaktere sind toll beschrieben, so dass mir die Rechtsmedizinierin Resi und ihr Verlobter, Kommissar Hansen schnell begeistern konnten. Stopp da hätte ich fast noch einen vergessen, Kater Ignaz ist einfach nur toll. Die Spannung ist einfach nur toll durch die verschiedenen Spuren die der Autor legt. Der Schluss hat mir sehr gut gefallen und mach mich schon neugierig auf den nächsten Band, den will ich auch unbedingt lesen.
Ich kann den Krimi und die Bücher von Jürgen Seibold nur sehr empfehlen. Besonders die Reihe Allgäu-Krimi werde ich sicherlich noch öfters lesen. - Rita Falk
Winterkartoffelknödel
(1.075)Aktuelle Rezension von: Kimmie8484Dorfpolizist Franz Eberhofer lebt ein gemütliches Leben in Niederkaltenkirchen – zusammen mit seiner schwerhörigen Oma, die ihn mit köstlichen Hausmannsgerichten verwöhnt, und seinem kiffenden Vater, der am liebsten Beatles-Platten hört.
Doch als sich in der Familie Neuhofer mysteriöse tödliche Unfälle häufen, wird Eberhofer misstrauisch. Irgendetwas passt ihm an der ganzen Sache nicht, und so beginnt er, auf seine typisch eigenwillige Art zu ermitteln. Unterstützung bekommt er dabei von seinem alten Freund und Ex-Kollegen Rudi Birkenberger.
Mit Winterkartoffelknödel startet Rita Falk die humorvolle Krimireihe rund um den schrulligen, aber charmanten Ermittler Eberhofer – eine Mischung aus skurrilen Mordfällen, bayerischem Dorfleben und jeder Menge schwarzem Humor.
Besonders gut gefallen hat mir die urige, bayerische Atmosphäre – vor allem, wie sie geschaffen wird. Der Dialekt, diese bäuerliche Art – das wirkt authentisch und verleiht dem Buch jede Menge Charme. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Jeder hat seine eigene Art, eigene Floskeln – das macht die Figuren lebendig und unverwechselbar.
Der Humor trifft absolut meinen Geschmack. Rita Falks Schreibstil ist mühelos, flüssig und angenehm zu lesen – es gibt keine unnötigen Kanten, alles wirkt rund und natürlich. Und dabei ist es durchgehend urkomisch!
Die Geschichte selbst ist spannend, aber auf eine lockere Art. Es ist, als würde man in ein Karussell steigen und sich einfach mitreißen lassen. Bei diesem Krimi geht es nicht nur um den Fall, sondern um das gesamte Drumherum: die Theorien, die Gespräche, die schrägen Situationen. Genau das macht das Buch so unterhaltsam!
Für mich gab es an diesem Buch eigentlich nichts, was ich mir anders gewünscht hätte – es war einfach rund zu lesen. Winterkartoffelknödel ist das ideale Buch für alle, die beim Lesen einfach mal herzhaft lachen wollen. Wer gerne in der Öffentlichkeit liest, sollte sich darauf einstellen, neugierige Blicke auf sich zu ziehen – denn man wird garantiert immer wieder kichern müssen.
Besonders empfehlen würde ich das Buch allen, die humorvolle Krimis mit skurrilen Charakteren mögen und ein Faible für das Urbayerische haben. Diese herrlich bäuerlich-rohe Art der Figuren macht einfach Spaß.
- Jürgen Seibold
Schandfleck
(27)Aktuelle Rezension von: twentytwoEin bizzarer Mord und eine verschworene Dorfgemeinschaft – Hansen, Haffmeyer und Hanna haben bei ihren Ermittlungsarbeiten ihre heillose Not die Spreu vom Weizen zu trennen. Nur schwer gelingt es ihnen die Nachbarn des Mordopfers zu ehrlichen Aussagen zu bewegen, die einerseits kein gutes Haar an dem Toten lassen und ihm daher auch keine Träne hinterher weinen, auf der anderen Seite aber auch kein echtes Mordmotiv zu haben scheinen. Doch steter Tropfen höhlt den Stein und so haben sie im entscheidenden Moment tatsächlich genügend Beweise in der Hand um den wahren Täter zu entlarven.
Fazit
Ein verwickelter Allgäu-Krimi, der mit humorigen Seitenhieben auf das kleinkarierte Dorfleben für kurzweilige Lesestunden im klischeereichen Alpenidyll sorgt. - Stefanie Kasper
Der dunkle Grund des Sees
(20)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerFür meinen Geschmack hatte das Buch etwas zu viel von einer recht komplizierten Liebesgeschichte, die auch nicht am Ende aufgelöst wird. Des weiteren gibt es mir etwas zu viele Verweise auf die Krankheit, obgleich diese gut eingebracht werden und gleichwohl authentisch geschrieben sind.
Auch wenn man gegen Ende erst einmal nicht sonderlich überrascht wird, entwickelt sich in den letzten achtzig bis hundert Seiten ein hervorragend gestalteter Plot!
Von der Sprache her konnte mich dieses Buch gut überzeugen!
Alles in allem also ein schönes und doch auch spannendes Buch!
- Siegfried Langer
Berlin Ripper
(20)Aktuelle Rezension von: Podcast_buecherreich
"Berlin Ripper" ist bereits der dritte Teil der Reihe rund um Privatdetektivin Sabrina Lampe und Kommissar Niklas Steg. Ich mag die Reihe sehr, sehr gerne, weil ein toller trockener Humor immer mit von der Partie ist. Besonders in Sabrinas Umfeld tummeln sich skurrile Charaktere und Situationen, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringen.
Ich wurde auch beim 3. Fall nicht enttäuscht, was den Humor anging! Leider hatte ich das Gefühl, dass der eigentliche Fall (Mörder schlitzt Frauen bäuchlings auf) dieses Mal hinter der Charakter-Entwicklung zurückstand, was das Buch etwas einseitig machte. Mit hoffentlich mehr Balance lese ich dann gerne auch Band vier, sobald verfügbar! :D
Hört mal in meine Januar-Episode vom Podcast bücherreich rein, dort erfahrt ihr mehr und mündlich. ;)
- Volker Klüpfel und Michael Kobr
Milchgeld
(911)Aktuelle Rezension von: Robin_NeunerAuf der Suche nach deutschen Krimis bin ich auf Klüpfel und "Milchgeld" gestoßen. Anschließend habe ich mir die ganze "Kluftinger-Reihe" gekauft. Warum?
Vorweg sei gesagt, dass ein Werk urch Übersetzungen manchmal schwerer zugänglich ist, als es vom Autor geplant ist. Dass in diesem Buch die Dialoge teilweise bayrisch sind, und ich des Dialekts nicht mächtig bin, war eine andere Form des Übersetzens.
Viel wichtiger ist jedoch, dass das Buch durchweg ein Gefühl von heimatlichen Wohlfühlens bei mir erweckt hat. Klüpfel beschreibt eine Welt, in der noch vieles so läuft, was Nostalgiker sich wünschen. Die Hauptperson Kluftinger passt perfekt in diese Welt.
Der Beginn der Handlung ist etwas schleppend, aber der überaus sympathische Ermittler macht so vieles wieder wett. An einigen Stellen hätten die Beschreibungen durchaus kürzer ausfallen können. Die Auflösung des Falls ist ebenfalls etwas vorhersehbar. Für ein Debüt ist es dennoch ein sehr gelungener Krimi.
Ich empfehle dieses Buch all denjenigen, die sich in eine Zeit, in der noch alles gut zu sein scheint, entführen lassen wollen und nebenbei einen sympathischen Ermittler begleiten möchten.
- Rita Falk
Dampfnudelblues
(698)Aktuelle Rezension von: Kimmie8484In Niederkaltenkirchen geht es wieder rund: Franz Eberhofer, seines Zeichens Dorfpolizist, hat es diesmal mit dem Mord an einem Lehrer zu tun. Als Verdächtige stehen einige seiner Schüler im Fokus, die mit dem Pädagogen nicht gut zurechtkamen. Während Franz zwischen Mordermittlungen und familiärem Chaos jongliert, sorgt sein Kumpel Rudi für zusätzliche Verwirrung. Dazu gibt’s wie immer jede Menge bayerischen Charme und schräge Figuren.
Dampfnudelblues verbindet gekonnt spannende Ermittlungen mit Gemütlichkeit. Rita Falk schafft es auch hier wieder, den bayerischen Dorfcharme wunderbar einzufangen – eine urige Atmosphäre, gepaart mit teils skurrilen, aber liebenswerten Charakteren. Das Dorfleben und seine Eigenheiten werden mit viel Humor und einer Prise Lokalkolorit dargestellt, sodass man sich direkt nach Niederkaltenkirchen versetzt fühlt. Der Roman ist sehr angenehm und leicht zu lesen, was ihn zu einem kurzweiligen Vergnügen macht.
Fazit:
Ich empfehle Dampfnudelblues allen, die den Eberhofer schon aus dem ersten Teil kennen, aber auch neuen Leser & Leserinnen, die in die Reihe einsteigen möchten. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann problemlos unabhängig vom Vorgänger gelesen werden. Besonders Fans von humorvollen Krimis mit bayerischem Flair werden hier auf ihre Kosten kommen.
- Alexandra Scherer
Magdalena Sonnbichler
(23)Aktuelle Rezension von: CentoValliSechs Monate sind vergangen, seit ich diesen in Wangen im Allgäu und Umgebung spielenden Krimi gelesen habe, und ich habe mich jetzt gefragt, was hängen geblieben ist. – Antwort: Nicht viel. Eiskalter Tod ist ein Buch ohne Höhepunkte, ohne Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Es ist eine Geschichte, die vor sich hin plätschert mit der Penetranz von Zahnschmerzen, die einfach nicht aufhören wollen. Ich werde also auch zukünftig bei Wangen vor allem an erstklassigen Leberkäse denken. - Volker Klüpfel
Grimmbart
(235)Aktuelle Rezension von: GivemeabookKluftinger ist ein Kommissar, der mich an Colombo erinnert. Er hat nichts für Mode übrig, hat mit technischen Neuerungen seine liebe Not, fährt einen uralten Passat Diesel und tut sich mit Fremdsprachen schwer. In "Grimmbart", Kluftingers achtem Fall, heiratet sein Sohn und zur Hochzeitsfeier haben sich die Schwiegereltern aus Japan angesagt. Eine kulturelle Herausforderung für Kluftinger, der kein Fettnäpfchen auslässt. Für meinen Geschmack waren es ein paar zuviel.
Trotzdem ist er ein sympathischer Kerl, zwar tollpatschig, aber auch mit einem scharfen Blick, einem mitunter fotografischem Gedächtnis und einer Kombinationsfähigkeit, mit der ihm die Auflösung dieses Falles gelingt.
Ach ja, der Fall: Im Schloss in Bad Grönenbach wurde die Frau des Barons ermordet und wie auf einem uralten Familienporträt drapiert. Der Baron verschwindet immer wieder im schlosseigenen Märchenwald, der schon bessere Zeiten gesehen hat. Was macht er da? Der Fall ist interessant, aber meiner Meinung nach durch die Hochzeit etwas zu kurz gekommen.
- Rita Falk
Schweinskopf al dente
(589)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFranz Eberhofer ermittelt mittlerweile in seinem dritten Fall. Seit Monaten tummeln sich die ersten Bände auf den Bestsellerlisten und nun also Band drei. Mein erstes Buch von Rita Falk war Hannes. Von diesem Buch war ich restlos begeistert und völlig überrascht von der Stimme Falks. Jetzt habe ich mit Schweinskopf al dente meinen ersten Franz Eberhofer Fall gelesen. Ein Fan werde ich sicher nicht. Es ist nett, aber leider auch nicht immer. Es strotzt zum großen Teil vor Klischees und die Familie Eberhofer kommt leider all zu oft sehr dümmlich rüber. Richter Moratschek wird bedroht und in seinem Bett findet er einen Schweinskopf, der aber verschwunden ist, als die Kollegen der Streife eintreffen. Auf seine Autoscheibe ist eine Warnung ins Eis eingeritzt, aber als die Streife kommt ist es schon weg. Schnell weiß man wer dahinter steckt und der Fall ist brisant. Das war eigentlich schon die Krimihandlung, denn es geht eigentlich um die Familie Eberhofer. Franz wohnt quasi noch zu Hause und die Oma kümmert sich um ihren Bub. Seine Freundin ist mit einem anderen fort und so stolpert er durch seinen Alltag. Wie er zu seinem Beruf gekommen ist, ist manchmal fraglich, denn leider wirkt er oft nicht ganz hell. Zugegeben, es gibt einige witzige Szenen und Gegebenheiten, aber es ist alles zu lang, zu klischeehaft und kommt oft gar nicht richtig vom Fleck. Wenn ich Hannes zuvor nicht gelesen hätte, würde ich jetzt aufgeben mit Titeln von Rita Falk, aber jetzt werde ich doch noch 1 und 2 lesen, weil es muss doch am Hype was dran sein, oder? Ich bin froh schon erkannt zu haben, dass Rita Falk eine großartige Stimme in der Deutschen Literatur Szene ist, aber mit diesem Buch beweißt sie das leider nicht. Schade
- Nicola Förg
Heimatherz
(9)Aktuelle Rezension von: julestodoIch mag den kauzigen Weinzierl, ohne Frage... aber bei diesem Buch brauchte ich als Nordlicht doch öfter mal einen Übersetzer einiger bayerischer Begriffe, die ich nicht kannte und auch nicht ableiten konnte...
Die Spannung stieg erst im letzten Drittel, davor plätscherte die Handlung so vor sich hin.
- Alexandra Scherer
Haus im Nebel
(18)Aktuelle Rezension von: Pimpy2502Von Alexandra Scherer habe ich schon Kurzgeschichten lesen dürfen und „Haus im Nebel“ war mein erstes „richtiges“ Buch von ihr. Ich mag ja atmosphärische Bücher, die düster sind, gehörig das Kopfkino ankurbeln und mir beim Lesen eine Gänsehaut bescheren. Dies war auch bei diesem Werk so. Denn immer, wenn beim Fluss Nebel aufzieht, sterben Menschen. Dass die Nebelschwaden nichts Gutes bedeuten, muss auch Kathy O´Banion schnell feststellen, als sie in das Haus, das sie von ihrer Großmutter geerbt hat, zieht um sich dort von einem schweren Unfall zu erholen. Doch die Erholung währt nicht lange, denn sie will das Geheimnis um den bedrohlichen Nebel lüften, bevor sie ihm selbst zum Opfer fällt. Wird ihr das gelingen oder ist jemand oder etwas anderes schneller?
Alexandra Scherer hat es geschafft, mich schnell an das Buch zu fesseln. Man konnte sich die Szenerie gut vorstellen und alles war sehr stimmig. Das Haus der Großmutter war so genial beschrieben, dass es die düstere Buchstimmung noch einmal angeheizt hat. Ich fand es von Kathy sehr mutig, sich der Situation zu stellen (ich war froh, nicht in ihrer Haut zu stecken) und war am Ende total überrascht, wie sich eins zum anderen gefügt hat und wer da seine Finger im Spiel hatte. „Haus im Nebel“ war ein kurzweiliges, unterhaltsames Buch, das bei mir für Gruselfeeling gesorgt hat. Danke für die aufregenden Lesestunden!
- Jürgen Seibold
Volltreffer
(13)Aktuelle Rezension von: LesezeichenfeeFee zur Geschichte:
Kommissar Hansen möchte endlich seine Resi heiraten, doch da gibt es ja auch noch die hübsche Kollegin vom BKA. Haffmeyers guter Bekannter wird umgebracht. Ein guter Vorwand für Hansen mitten in den Hochzeitsvorbereitungen zu verschwinden.
Fees Meinung:
Charaktere:
Es war ein liebevolles Widersehen mit den Charakteren. Hansen ist immer noch nicht sicher, ob er Resi möchte oder nicht. Das fand ich jetzt extrem schade und das passt jetzt nicht wirklich zu ihm. Resi war eigentlich nur zwei Mal da, beim Schneider und bei der Hochzeit und da kam sie nicht wirklich gut weg. Dabei ist sie sympathisch, so wie ich sie aus den anderen Serienteilen kenne. Ignatz ist wie immer der Alte. Sehr witzig und einfach liebenswert. Frau Walburga, die ihm immer noch sein Hannover Bier aus dem Kühlschrank räumt und bayrisches Weißbier einräumt. Nichts Neues also. Haffmeyer, der einen guten Freund verliert und wegen dem er und sein Chef Probleme bekommen. Was ich nicht so ganz verstehe, weil sie doch eigentlich von Hansens Vorgänger „gedeckt“ sind. Einzig die Kollegin Hanna (Big Mama) kommt hier gut und positiv weg.
Ja, und wenn man sich das alles so überlegt, dann verstehe ich schon, warum das der – vorerst – letzte Teil der Serie ist. Zu den Charakteren hätte ich mir wirklich gewünscht, dass Resi öfters auftaucht und nicht als mürrische, unfreundliche Braut in die Geschichte eingeht, zumal sie auch Hansens Rache „versaut“. Nach diesem Teil zweifle ich wirklich ob Resi und Hansen die richtigen füreinander sind. Ich finde das sehr schade.
Lokalkolorit:
Den gab es natürlich auch, so nebenher. Und jene, welche die anderen Serienteile gelesen haben, kannten auch schon einige Orte. Trotz allem überlege ich mir, warum der Kommissar weiterhin am Forggensee bei Füssen wohnt, wenn er doch meistens – beruflich - eh in Kempten ist.
Spannung:
Also eins ist klar, man konnte nicht so gut mit raten, weil die wirklich wichtigen Leute erst zum Schluss richtig auftauchen. Es war spannend. Leider brach der Krimi dann zum Schluss ab. Man erfuhr jetzt nicht wirklich, ob das Geld „bei der Kripo“ auftaucht. Allerdings könnte das so gemacht worden sein, dass man irgendwann mit der Serie weitermachen könnte. Deshalb ist es ein „teiloffenes“ Ende.
Cover:
Das Cover ist sehr schön und ich finde es auch passend. Dem Cover und Rückentext kann ich eine 1 geben.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein bisschen bin ich schon enttäuscht, weil mir ein paar Sachen als eingefleischtem Fan nicht wirklich gefallen haben. Sonst, war es sehr spannend und als eifrige Leserin kann ich den Autor verstehen, dass er eine Pause benötigt. Trotz allem, der Krimi war nicht vorhersehbar, dafür sehr spannend, mit viel Lokalkolorit und sehr empfehlenswert mit 5 Sternen. Irgendwann würde ich gerne eine Fortsetzung davon lesen. Ich finde – nach wie vor – dass das die allerbeste Serie von Jürgen Seibold ist. Wobei seine anderen Bücher (vom „ehemaligen“ Silberburgverlag) auch sehr empfehlenswert sind. - Volker Klüpfel und Michael Kobr
Laienspiel
(419)Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt„Laienspiel“ von Volker Klüpfel und Michael Kobr ist ein Krimi, der dir nicht nur spannende Ermittlungen bietet, sondern dich auch durch seine humorvollen und teils skurrilen Szenen bestens unterhält. Als Leser wirst du von Hauptkommissar Kluftinger, der sich selbst durch die verrücktesten Situationen manövriert, direkt in das beschauliche Allgäu gezogen.
Dieses Mal hat es Klufti mit Terrorismus zu tun. Ja, du hast richtig gehört, Terrorismus im Allgäu! Ein Unbekannter, der unter Terrorverdacht steht, erschießt sich vor der österreichischen Polizei und plötzlich steht die ganze Region Kopf. Da muss natürlich das BKA, die österreichische Polizei und ein sichtlich überforderter Kluftinger ran. Die Zusammenarbeit mit dem arroganten österreichischen Kollegen Bydlinski bringt die nötige Würze in die Geschichte, und du wirst dich dabei erwischen, wie du lauthals über ihre Wortgefechte lachst.
Aber was wäre ein Kluftinger-Krimi ohne die charmanten, privaten Verwicklungen unseres Lieblingskommissars? Klufti muss sich mit einem Tanzkurs herumärgern – und das mit niemand Geringerem als seinem Erzrivalen Dr. Langhammer! Die beiden auf dem Tanzparkett sind eine absolute Lachnummer und geben dem Begriff „Tanzen wie auf rohen Eiern“ eine ganz neue Bedeutung.
Dann ist da noch die Freilichtinszenierung von „Wilhelm Tell“, bei der Kluftinger eine Rolle übernehmen soll. Allein die Vorstellung, ihn im Tell-Kostüm zu sehen, reicht aus, um mir ein breites Grinsen aufs Gesicht zu zaubern. Die Autoren haben hier einige grandiose Szenen geschaffen, in denen sich Klufti in seinen Kostümen verheddert und von seinen Kollegen aufgezogen wird.
Ein Highlight ist die Episode, in der Kluftinger einen rosa Smart mit „Manner“-Aufdruck fährt – ein echtes Desaster für seinen Stolz und eine Quelle unendlicher Heiterkeit für seine Umgebung. Und dann wird auch noch sein heißgeliebter Passat geklaut, was ihm schwer zu schaffen macht. Wie er diese Misere löst, werde ich dir nicht verraten, aber es ist definitiv eine seiner charmantesten Aktionen.
Das Buch ist durch und durch unterhaltsam, auch wenn man den Täter vielleicht schon etwas früh erahnen kann. Der Countdown, der das Buch in Kapitel gliedert, hält die Spannung bis zum Ende hoch. „Laienspiel“ ist ein gelungenes Zusammenspiel aus Spannung, Humor und den liebenswert-chaotischen Momenten eines Allgäuer Kommissars.
- Jörg Maurer
Oberwasser
(223)Aktuelle Rezension von: annluIm bayrischen Kurort sind zwei verdeckte Ermittler verschwunden. Das Team um Kommissar Jennerwein soll ermitteln. Dabei darf aber niemand Verdacht schöpfen, warum sie eigentlich im Ort sind. Ein Fake-Verbrechen rund um einen Wilderer muss her – und schafft es, dass Jennerweins Ermittlungen im Verborgenen ablaufen können.
Ich mag die Bücher der Reihe – schon allein wegen dem beißenden Humor, der immer wieder aufblitzt. Auch die Erzählweise ist eine ganz eigene. Scheinbar zusammenhanglos werden unterschiedliche Erzählstränge dem Leser präsentiert und dabei Fährten gelegt und Andeutungen gemacht, die in die Irre führen.
Hier nun hat es Jennerwein und sein Team mit BKA-Ermittlungen zu tun. Von den Verbrechern, denen hier nachgejagt wird, wird wenig offenbart – schließlich ist alles sehr geheim. Dafür trifft man auf alte Bekannte: die Grasseggers hat es wieder in den Kurort verschlagen. Nachdem diese seit dem ersten Band mit dabei sind, gehören sie für mich schon zur Geschichte dazu. Besonders, da ich manchmal das Gefühl habe, dass man von ihnen – und anderen Nebencharakteren – mehr Persönliches erfährt, als vom Team der Polizei.
Neben dem Kurort führt die Geschichte auch nach Marokko und zu einem Jungen, der auf eine interessante Münze stoßt. Diese verleitet ihn dazu ein Rätsel zu lösen, wodurch er ungeahnt in Schwierigkeiten gerät. Wie er mit den ganzen Ermittlungen zusammenhängt wird erst spät aufgedeckt.
Jennerwein greift hier auf einige Finten zurück. Ich fand es amüsant, wie er seine Gedankengänge und Überlegungen in ein urbayrisches Spektakel umsetzt und den Wilderer erfindet. Der spielt natürlich auch immer mal wieder eine Rolle und man bekommt unterschiedliche Szenen rund um ihn vorgesetzt.
Wie in jedem Band bisher trifft man auch hier auf einige der Kurorteinwohner, die man nur als schräg bezeichnen kann. Was mich aber immer sehr anspricht.
Fazit: Hier konnte wieder alles überzeugen – der Fall, die Umgebung, der Humor
- Volker Klüpfel und Michael Kobr
Seegrund
(478)Aktuelle Rezension von: Ana80Kluftinger findet bei einem Familienausflug durch Zufall einen Taucher in einer roten Lache am Alatsee. Nachdem er festellt, dass es sich nicht um Blut, sondern um etwas aus dem See handelt, ist er zwar zunächst beruhigt, muss der Sache allerdings trotzdem nachgehen, denn irgendetwas stimmt hier nicht.
Tja, dieses Buch lässt mich etwas gespalten zurück. Ich mag Krimis und auch dieses Heimatkolorit. Der Humor dieses Autorenduos gefällt mir auch sehr gut. Also eigentlich eine Mischung, die absolut für dieses Buch sprechen sollte. An sich ist die Geschichte hinter diesem Fall auch eine gute Idee und nicht weit hergeholt. Auch ist das Buch wirklich unterhaltsam geschrieben. Es bleibt jedoch insgesamt eher Flach, nicht zuletzt, weil der Fall halt nicht so richtig in Fahrt kommt Und auch die Pointen eher auf Klischees beruhen.
Also für „Klufti- Fans“ bestimmt lesenswert, ansonsten würde ich dieses Buch als Krimi allerdings nicht weiterempfehlen. Schade.
- Volker Klüpfel und Michael Kobr
Erntedank
(479)Aktuelle Rezension von: Robin_NeunerNach "Milchgeld" war ich sehr gespannt, ob die Autoren das Niveau halten können und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Hauptfiguren werden wie immer sehr menschlich und bodenständig dargestellt. Dies ist für mich eine absolute Stärke, da man sich gut vorstellen kann, dass es sich hier um ganz normale Menschen handelt, und nicht um irgendwelche Leute mit sonderbaren Fähigkeiten. Das Gefühl der "guten, alten Polizeiarbeit" macht sich breit. Auch wenn ich regional sehr weit weg bin, kommt alles sehr heimisch rüber.
Das Thema der alten Sagen und Legenden hat mich total gepackt und wurden hier wirklich toll erklärt und aufgearbeitet. Das Finale hat mich auf jeden Fall überrascht und ich habe mir sofort den dritten Fall von Kluftinger bestellt.
- Tara Neuhaus
Seraphina - Die Holunderfrau
(13)Aktuelle Rezension von: JazzyBeschreibung:
Seraphina wächst auf einem Bauernhof im Allgäu auf. Ihre launische Mutter und ihr kaltherziger Vater verurteilen alles, was sie tut. Und mit den Männern will es auch nicht klappen. Seraphina leidet seelisch und körperlich. Als sie mit Anfang Dreißig auszieht, fühlt sich dennoch nicht frei. Eine Therapie und die Tagebücher ihrer Tante führen sie in die Vergangenheit – was sie entdeckt, verändert alles.
Meine Meinung:
Das Cover des Buches hatte mir sehr gut gefallen und ich wurde neugierig auf den Inhalt des Buches. Der Einstieg des Buches ließ sich für mich relativ leicht lesen und ich war auch neugierig darauf, wie es Seraphina wohl ergehen würde. Leider musste ich dann im Laufe des Buches feststellen, dass es mir überhaupt nicht zugesagt hatte. Der Verlauf der Geschichte wurde in meinen Augen ohne deutlichen roten Faden durchgezogen und auch von dem Inhalt war ich sehr enttäuscht. Unter dem Klappentext hatte ich mir einfach etwas anderes vorgestellt. Seraphina erzählt aus ihrer Sicht über ihre Familie und ein schreckliches Erlebnis, dass ihr in der Kindheit zugestoßen ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Missbrauch an Kindern ein sehr heikles Thema ist und einfühlsam verarbeitet werden muss. Im Laufe ihres Lebens beeinflusst dies sehr Seraphinas Leben und wird auch somit im Buch verarbeitet. Allerdings war es mir zu sprunghaft und ich konnte nicht immer einen deutlichen roten Faden erkennen.
Seraphina stürzt sich in verschiedene Beziehungen hinein und versucht so ihren Weg zu gehen. Die Eltern können dies überhaupt nicht nachvollziehen und verstehen manche ihrer Handlungen nicht.
Wenn man das ganze Buch betrachtet, ist die Idee nicht schlecht und der seelische Verarbeitungsprozess nachvollziehbar, dennoch war es nicht mein Geschmack.
Fazit:
Ein Buch über ein hartes Schicksal, das in der Kindheit passiert ist. Mein Geschmack war es nicht, dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es anderen gefallen könnte.
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)
(343)Aktuelle Rezension von: a_different_look_at_the_bookIch weiß, ich bin „late to the party“, denn mittlerweile ist der 10. Band rund um die Henkerstochter erschienen. Nun, da ich den ersten Teil gehört habe, muss ich schauen, wann ich Zeit finde, auch die anderen zu konsumieren.
Früher habe ich öfter mal einen historischen Roman zur Hand genommen. Obwohl Geschichte in der Schule nicht mein Lieblingsfach war, mochte ich schon immer historische Ereignisse gut eingebettet in tollen Geschichten.
„Die Henkerstochter“ ist ein historischer Krimi und daher nicht ganz mein Gebiet, weil mir Krimis meist zu lasch sind. Ich bevorzuge dann schon eher (Psycho)Thriller.
Doch das vorliegende Werk konnte mich für sich gewinnen - was wahrscheinlich nicht zuletzt am genialen Sprecher lag.
Johannes Steck hat die Geschichte sehr lebendig rüber gebracht. Seine Stimme, die er immer wieder verstellt hat, war super authentisch. Wenn er die Dialekte nachmachte, kaufte ich ihm das 100%ig ab. Allein deshalb würde ich zu „Die Henkerstochter und der schwarze Mönch“ greifen.
Der Plot rund um die Henkerstochter Magdalena ist recht einfach und überschaubar. Am Ende gibt es zwar mehrere Stränge, die zusammenlaufen, doch man verliert sich nicht in ihnen.
Warum es die „Henkerstochter-Saga“ ist, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie taucht zwar immer mal wieder auf, doch würde ich ihr persönlich keine Hauptrolle zuschreiben. Vielleicht entwickelt sich das in den kommenden Teilen.
Der Autor hat Gefallen an Ausschmückungen. So lief bei mir während des Hörens ein Kopfkino ab, welches die Erzählung sehr lebendig machte. Daher ist er in meinen Augen eher nicht für Zartbesaitete geeignet. Es gibt einige brutale Szenen, die detailreich geschildert werden.
Aber auch das Leben einer Henkersfamilie zur damaligen Zeit wird überzeugend beschrieben. Erst hinterher habe ich erfahren, dass Oliver Pötzsch selbst ein Nachfahre dieser Dynastie ist. So hatte er exklusiven Einblick in den Beruf und wir erfahren einige Details dazu.Ich überlege tatsächlich, ob ich mir noch den zweiten Teil gönne, um zu schauen, ob die Saga generell etwas für mich ist oder ob ich direkt zur David-Hunter-Reihe wechsle, die eher meinem Beuteschema entspricht und genauso darauf wartet, von mir gehört zu werden. Mit Johannes Steck als Sprecher kann man sicherlich wenig falsch machen.
In „Die Henkerstochter“ kann man mal reinlesen / -hören, ob das Genre einem liegt. Man braucht jedoch, wie bereits erwähnt, starke Nerven an der ein oder anderen Stelle und zudem Ausdauer, denn zuweilen verliert sich der Verfasser ein wenig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
©2024 a_different_look_at_the_book
- Volker Klüpfel
Kluftinger (Kluftinger-Krimis 10)
(263)Aktuelle Rezension von: MinijaneDieser zehnte Teil der Kluftinger Reihe, der Jubiläumsband, ist mir quasi zugefallen. Ich habe zuvor noch kein Buch des Allgäu Kommissars gelesen und werde sicher auch nicht wieder dazu greifen.
Ich wollte zu gerne mal herausfinden, was den Charme dieser Reihe ausmacht. Schließlich gibt es eine große Fangemeinde.
Aber sorry Leute, es war nicht meins. Dieser einfältige Kommissar mit dem ausgeprägten Hang zum Fluchen, der nur selten etwas schnallt, konnte mich nicht begeistern, trotz „lustigem Dialekt“. Leider war mir der Humor viel zu platt.
Den Kriminalfall, bei dem der Kommissar selbst bedroht wird, war zu keiner Zeit spannend, und am Ende bleibt noch Vieles für eine Fortsetzung offen. (Ehrlich gesagt hasse ich das!)
Den Fans wünsche ich weiterhin viel Freude mit diesem Regionalkrimi. Die Nerven werden auf jeden Fall geschont, so vorhersehbar ist der Fall, und Kluftinger bekommt ein Enkelkind, und er stellt fest, dass er mit Hunden klarkommt, sogar dem Hund des Doktors, der nach dem Philosophen Wittgenstein nicht nach dem gleichnamigen Metzger benannt wurde. Sehr viele Belanglosigkeiten bekommen sehr viel Raum. Querlesen geht wunderbar.
Für mich war’s nix, keine Empfehlung!
- Susanne N. Bahro
Abschied am Alpsee
(16)Aktuelle Rezension von: LesezeichenfeeFee erzählt vom Buchinhalt
Carina ist mit ihrer Familie ins Allgäu gefahren. Ihre Kinder und ihr Mann wollten nicht dahin, sie hatten sich bis zuletzt gewehrt. Prompt bekommen sie gleich am ersten Tag Streit und Carina fühlt sich sofort wie Zuhause, in Immenstadt. Frank ihr Mann – selbstständiger Architekt – möchte hier einen Auftrag ergattern, wovon Carina nichts weiß. Da Carina sauer ist und sie die Möglichkeit hat in einem Blumengeschäft auszuhelfen, nutzt sie die Chance. Dort begegnet sie Daniel, ihrem alter Schulfreund.
Fees Meinung
Das Cover
Ist schon so schön und entführt mich schon wieder gedanklich ins Allgäu. Auch der Klappentext ist so, wie das Buch dann in Wirklichkeit ist. Einfach schön.
Charaktere
Also Carina und die ganzen Allgäuer mochte ich sofort. Und leider auch Daniel. Frank fand ich total doof und die Kinder verzogen. Ein toll beschriebenes Bild der Charaktere, so dass man sich alle gut vorstellen konnte.
Die Landschaft oder der Lokalkolorit
Na ja, auch wenn die Autorin eigentlich auf den Dialekt verzichtet stehen da doch einige Sachen drin, die aufs Allgäu hindeuten, weil man das nirgendwo anders sagen würde. Jedenfalls hat sicher keiner Probleme, der dieses Buch liest, denn es ist einfach alles zu verstehen. Und erst die Landschaft. Nirgendwo im Urlaub laufen und wandern wir so viel wie dort und auch die Charaktere tun dies. Es passt also alles. Ich fühlte mich so richtig heimelig. Auch das mit dem sanften Tourismus gefiel mir sehr gut. Also noch ein Schloss braucht das Allgäu nicht und vor allem nicht diese Seite des Allgäus.
Die Geschichte
Mit ihren Strängen ist echt toll, wie sich alles verknüpft und wie sich dort alle kennen. Das gefiel mir sehr gut. Ach, wenn doch das reale Leben auch so ein Happy End hätte, das wäre sehr schön.
Fees Fazit
Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich am liebsten weiterlesen würde. Die nächste Geschichte aus dem Allgäu von dieser tollen Autorin. Tolle Charaktere, wunderbare Landschaft, schöne einzelne Stränge, einfach perfekt. Total warmherzig und mit viel Liebe zum Allgäu beschrieben. - Petra Durst-Benning
Die Blütensammlerin
(94)Aktuelle Rezension von: BelisChristine ist den Tränen nahe. Entweder raus aus ihrem Haus samt geliebtem Garten oder ihren Ex-Mann auszahlen. Aber womit? Kurzerhand beschließen die Maierhofer-Frauen Christines Haus wird zur Casa Christine, einem B&B. Und um richtig durchzustarten beschließt Christine eine Aktion „Single-Team zum anstehenden Kochwettbewerb“ anzubieten. Die buntgemischte Truppe birgt Überraschungen und Herausforderungen.
Die humorvolle Erzählweise verleiht der romantischen Liebesgeschichte Wohlfühl-Atmosphäre. Idyllisches Dorfleben, unterschiedlichste Charaktere und die reizvolle Allgäuer Landschaft erzeugen Urlaubsgefühle. Wer die ersten Bände der Maierhofer-Reihe kennt trifft liebgewonnene Bekannte wieder. Die Handlung spurtet und plätschert abwechselnd.
Die völlig unterschiedlichen Hintergründe der Teammitglieder bergen Probleme und geheime Wünsche. In Verbindung mit Christines Neuanfang und dem Dorfalltag gibt es viel zu schmunzeln. Mal vorhersehbar, mal geschickt eingefädelt. Insgesamt konnte mich die Happy-End Erzählung einige Stunden gut unterhalten und in einen virtuellen Genuss-Urlaub mitnehmen.
Im Anschluss finden sich einige Rezepte um das Buch mit passender Begleitung zu genießen.
- Hanns Zischler
Das Mädchen mit den Orangenpapieren
(9)Aktuelle Rezension von: pardenWAS IST HEIMAT?
Elsa heißt das Mädchen, das hier im Mittelpunkt der episodenhaften Erzählung steht. Mit ihrem Vater lebt sie Mitte der 50er Jahre seit sieben Monaten in Marstein, einer kleinen Stadt an der Ache, in den Bergen, unweit des Chiemsees. Geflüchtet sind die beiden aus dem zerbombten Nachkriegs-Dresden, die Mutter Elsas kurz zuvor verstorben. Die Trauer und die Fremde haben Elsa und ihren Vater sehr zusammengeschweißt, und doch muss jeder seinen Alltag auf sich allein gestellt bewältigen.
Während der Vater arbeiten geht, besucht Elsa als Externe das Internat im hochgelegenen Schloss. Schon der Schulweg ist nicht leicht, denn Elsa laboriert an einem Hüftleiden, das ihr das Gehen erschwert. Aber auch sonst ist es nicht einfach an dem neuen Ort - als Auswärtige, die die hiesige Mundart kaum versteht, ist sie ein Außenseiter. Nur Pauli, ein Junge aus ihrer Klasse, hat nicht gelacht, als Elsa als Neue in ihrem Dresdner Dialekt zu sprechen begann.
Zuflucht vor der Einsamkeit und ihrer Trauer sucht Elsa in ihrer Sammlung von Orangenpapieren. Vielleicht erinnert sich noch jemand daran: Zitrusfrüchte wurden früher einzeln durch hauchzarte, federleichte, fast transparente Papierchen geschützt und so verpackt in eine Stiege gelegt. Diese Papierchen hatten stets ein aufgedrucktes Bild, das den Flair des Südens, des ganz Besonderen, noch verstärkte. Und diese Bilder der Orangenpapierchen kann Elsa stundenlang betrachten. In manchen der abgebildeten Figuren meint sie gar ihr bekannte Personen wiederzuerkennen.
Diese Orangenpapierchen setzt Hanns Zischler als wundervolle Symbolik ein für die Schutzhülle, in die Elsa sich flüchtet, wenn die Gefühle sie zu übermannen drohen. Und so wie die Orange ausgewickelt wird und erst dann ihre ganze Pracht offenbart, legt auch Elsa zunehmend ihre Schutzhüllen ab, in dem Maße, wie sie Freundschaft und Zuwendung erfährt.
Auch sonst bedient sich Hanns Zischler einer ausgesprochen bildgewaltigen und metapherstrotzenden Sprache, die mir allerdings gelegentlich als etwas zu bemüht erschien.
"(...) hat sie sich an den Anblick der Berge nicht gewöhnen können. Manchmal will sie den Blick gar nicht heben, zu erdrückend ist die Maßlosigkeit der dunklen Felsen und Klüfte. Das Auge rutscht ab an den glatten, baumlosen Kanten, den Brocken und Schründen. Fremd und kalt ragen die Berge auf, unerreichbar und undurchdringlich (...) Auch die aufregenden Farbenspiele - das Grauviolett des Himmels, die zentaurischen Wolken mit ihren jagenden Schatten, die blaugrünen Nadelwaldhänge, die helle Tonsur der hoch oben in den Wald eingekerbten Herzwiese - können die monumentale Fremdartigkeit nicht vertreiben. Elsa findet hier keinen Halt. Alles stürzt."
Durch die Genauigkeit der Beobachtung und die Konzentration auf das Einzelne gelingt es Hanns Zischler, die Atmosphäre jener Zeit einzufangen, die von Traumatisierung und Verlust geprägt war. Gerade einmal 112 Seiten umfasst das schmale Büchlein, doch durch das Aneinanderreihen von Episoden gelingt es dem Autor trotzdem, eine Entwicklung Elsas darzulegen. Allerdings empfand ich manche Episoden als sehr sprunghaft aneinander gesetzt, so dass das Bild Elsas Risse bekam. Handlungen und Reaktionen erschienen mir dadurch nicht immer gleich nachvollziehbar, eine plötzliche Offenheit des Mädchens sehr überraschend.
Dennoch war das literarische Debüt Hanns Zischlers, der mir eher durch seine schauspielerische Leistung bekannt ist, insgesamt recht angenehm zu lesen.
© Parden - Petra Durst-Benning
Das Weihnachtsdorf
(126)Aktuelle Rezension von: BelisAnfang Dezember. Das Genießerdorf Maierhofen richtet heuer zum ersten Mal einen Weihnachtsmarkt aus. Natürlich und liebevoll , einzigartig. Die geschäftigen Freundinnen organisieren und sind tatkräftig mittendrin dabei.
Auch Heiligabend zuhause will geplant sein. Kuschelige Zweisamkeit oder mit der Familie, jede hat andere Vorstellungen. Doch kurzfristig werden Erwartungen und Pläne geändert. Plötzlich wirbeln nicht nur Schneeflocken durch das beschauliche Dorf. Weihnachten hat seine eigenen Regeln.
Ich kehre gerne in das idyllische Bergdorf Maierhofen zurück. Die Charaktere sind mir aus den anderen Teilen der Reihe bereits bekannt, daher ordne ich die Figuren unproblematisch zu.
Weihnachtliche Düfte von Glühwein und Gänsebraten ziehen um die geschmückten Buden. Während Überraschungen geplant und kulinarische Genüsse gezaubert werden hofft Christine trotz ersichtlichem Unmut auf die Ankunft ihrer Töchter.
Die eher kurz gehaltene Wohlfühl Geschichte bietet Lesegenuss mit Rezeptvielfalt. Im Anschluss geben Figuren Tipps für weihnachtliche Getränke, kulinarische Leckerbissen und einfache Möglichkeiten weihnachtlicher Dekorationen.
Das Buch ist auf zweitem Weg zu mir gekommen. Für eine kleine Auszeit empfehle ich den Weihnachtsroman sehr gerne.