Bücher mit dem Tag "allgemeine relativitätstheorie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "allgemeine relativitätstheorie" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Zeit (ISBN: 9783499626005)
    Stephen Hawking

    Eine kurze Geschichte der Zeit

     (342)
    Aktuelle Rezension von: DrGordon

    Es gibt sicherlich nicht sehr viele Menschen, die das Buch auch nach mehrmaligen Lesen vollständig verstanden haben. Selbst wenn keine mathematische Formeln darin vorkommen. Der "Kampf zwischen der Allgemeinen Relativitätstheorie" und der Quantenphysik. Die Einbindung der Gravitationskraft, leichte und schwere anthropologische Kraft, eine vorwärts und eine rückwärtsgerichtete Zeit, drei oder mehr Dimensionen und vieles mehr. 

    Welchen (physikalischen) EInfluss hat Gott, warum macht es keinen SInn sich aus physikalischer Sicht zu Fragen was vor dem Urknall und der SIngularität war, welche Rolle spielt die Gravitation für eine Denken aus mehr als Drei Dimensionen.

    Das Buch fasziniert nicht nur "Trekkis" und Star Wars-Fans. Es erkennt aber auch seine Grenzen, da sich theoretische Physik sehr viel nur im Kopf abspielt. Was ist wichtiger Theorien oder Beobachtungen, oder ist es die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei.



  2. Cover des Buches Der Stoff, aus dem der Kosmos ist (ISBN: 9783442154876)
    Brian Greene

    Der Stoff, aus dem der Kosmos ist

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Gabriele246
    Brian Greene beginnt dieses Buch mit einer kurzen Einführung zum Thema. Das macht es gerade lesen wie mir, die zwar ein gewisses Vorwissen haben, aber viele Begriffe doch nicht im Detail in ihrer Definition im Kopf haben, wesentlich einfacher, den Ausführungen im Buch zu folgen. Immer, wenn ein neuer Fachbegriff, der nicht unbedingt zur Allgemeinbildung zählt, eingeführt wird, so wird er anhand von plastischen und gut nachvollziehbaren Beispielen erklärt. So hat auch der interessierte Laie die Möglichkeit, zu diesem Thema etwas Neues zu lernen.
    Die Superstringtheorie ist vielen Menschen ein Begriff, aber in den meisten Fällen weiß man nicht ganz genau, um was es da geht und wie sie mit anderen Theorien der Physik zusammenhängt bzw. welchen Erkenntnissen aus anderen Theorien sie widerspricht. Hierauf gibt der Autor absolut lesenswert Antwort. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, wird einem klar, dass die Begriffe des Raums und der Zeit nicht so klar und deutlich sind, wie wir sie im Alltag verwenden und wie sie von den meisten Personen im Allgemeinen verstanden werden.
    Brian Greene gibt in diesem Buch die Möglichkeit, Zusammenhänge zu erkennen, die man vorher so in den meisten Fällen nicht gesehen hat. Er bringt die Stringtheorie in Verbindung mit der Kosmologie, aber auch mit den kleinsten Teilen unserer Erde.
    In aller Kürze: für alle Personen, die sich für dieses Thema interessieren, ist dieses Buch ein absolutes Muss.
  3. Cover des Buches Herzlich willkommen im Universum (ISBN: 9783959721226)
  4. Cover des Buches Und wenn es die Zeit nicht gäbe? (ISBN: 9783499633881)
    Carlo Rovelli

    Und wenn es die Zeit nicht gäbe?

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    "Die Zeit existiert nicht. Man muss die Welt in nicht zeitlichen Begriffen denken, auch wenn das intuitiv als schwierig erscheint." Das sind doch tolle Neuigkeiten. Doch bevor uns der Kopf platzt, weil wir versuchen herauszufinden, was das nun genau bedeutet: Lest das Buch von Carlo Rovelli. 

    Carlo Rovelli ist Professor für Physik und hat mit Lee Smolin zusammen die Theorie der Schleifenquantengravitation entwickelt. 

    Wer jetzt Bahnhof versteht, dem geht es gleich wie mir, als ich das erste Mal von dieser Schleifentheorie gehört habe. Ich bin durch das GEO Magazin auf Carlo Rovelli gestossen. In einem Artikel beschreibt Rovelli, dass es die Zeit nicht gibt und erklärt was es mit der Schleifentheorie auf sich hat. Ich war hin und weg von seinen Gedanken und mein Gehirn sehnte sich nach mehr. Ab in die nächste Buchhandlung und dieses Buch (er hat bereits mehrere geschrieben) war gekauft. 

    Das Buch ist für Physik-Laien, wie ich eine bin, geschrieben und doch gibt es Stellen, wo die Physik überwiegt und ich ein wenig ins gedankliche Schleudern kam. Doch Carlo Rovelli erzählt in diesem Buch auch über sein Leben, wie die verschiedenen Etappen seiner Forschung aussahen und wie er die Menschen um sich herum erlebt hatte. Es ist persönlich und authentisch. Rovelli vertieft sich in die Theorien der Physik, die die Welt veränderten, traf die Menschen, die diese Theorien aufstellten und blickt mit einem kritischen und liebenden Blick auf die Wissenschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft. "Die wissenschaftliche Vorgehensweise besteht darin, ständig nach der besten Art und Weise zu suchen, die Welt zu denken." 

    Neben den spannenden physikalischen Erläuterungen beleuchtet Rovelli auch was Wissenschaft für ihn bedeutet, worin er die Aufgabe von Wissenschaft sieht. Er macht auch einige Kommentare zur momentanen starken Kritik gegenüber Wissenschaft und dem aufkommenden Kampf zwischen rational und irrational, was ihm Sorgen bereitet. 

    Rovelli beleuchtet viele Ecken in diesem Buch und man kann sehr gut auch nur die "unphysikalischen" Abschnitte lesen. Dieses Buch ist für alle, die anders denken, die nicht so ganz in die klassischen Strukturen passen und auch nicht passen wollen. Unsere Welt verändert sich, dank Menschen, welche die bestehende Auffassung von was richtig und was falsch ist, hinterfragt, überdacht oder nicht akzeptiert wird. " Die heutige Welt ist von denjenigen erdacht und erbaut worden, die in der Vergangenheit fähig waren zu träumen." 

    Ein wundervolles Buch. Für unsere Träume, für unsere Zukunft. Ein Buch, welches viel Stoff zum nachdenken gibt. 

  5. Cover des Buches Warum ist E = mc²? (ISBN: 9783440157732)
    Brian Cox

    Warum ist E = mc²?

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich kann mich den überaus positiven Rezensionen überhaupt nicht anschließen. Auch wenn Design und zeitweise der Sprachstil ganz hip und jugendlich daherkommen, sind die wesentlichen Abschnitte von Cox und Forshaw geradezu lähmend unverständlich und äußerst schwach geschrieben. Eine allgemeinverständliche Einführung ist dies auf gar keinen Fall! Als Sachbuch für Physiker, Mathematiker oder Ingenieure mag es seinen Zweck erfüllen. Wer sich aber jenseits eines beruflichen oder akademischen Interesses mit Einsteins Formel beschäftigen möchte, sollte zu den zahlreichen anderen Büchern zum Thema greifen. Thomas Bührkes E=mc2 ist da weitaus informativer.

    Wer die mathematische Herleitung und Beweisführung möchte, wird hier aber natürlich fündig.

  6. Cover des Buches Relativitätstheorie anschaulich dargestellt (ISBN: 9783034850308)
    Lewis C. Epstein

    Relativitätstheorie anschaulich dargestellt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    „Ein Juwel unter den Büchern zur Relativitätstheorie“ steht auf dem Cover. Und das ist vollkommen richtig. Die spezielle Relativitätstheorie, die von den Bewegungen im flachen Raum handelt, wird von vielen Autoren allgemeinverständlich dargestellt. Die allgemeine Relativitätstheorie dagegen, welche erklärt, wie durch die Krümmung der Raumzeit die Gravitationskraft entsteht, die scheint für den Laien unerreichbar. Weshalb Dinge zwar in ein schwarzes Loch hineinfallen, aber nicht wieder hinaus kommen können, das habe ich in keinem populärwissenschaftlichen Buch lesen können. - Ausser bei Epstein. Selbst in einer Astronomievorlesung, die ich vor 30 Jahren besuchte, wurde es falsch erklärt.

    Für skeptische Physiker ein Hinweis, wie Epstein die scheinbar unmögliche Erklärung schafft (Laien mögen diesen Abschnitt überspringen, das Buch ist viel einfacher): Epstein geht nicht von den üblichen Minkowski-Diagrammen aus, sondern er stellt die Eigenzeit einer Uhr dem Ort gegenüber. Dadurch wird die Metrik euklidisch, es wird also im Linienelement das Quadrat der Zeiteinheit nicht subtrahiert, sondern addiert. In den von Epstein verwendeten Diagrammen bewegen sich alle Objekte mit Lichtgeschwindigkeit c durch die Raumzeit. Dinge, die im Raum ruhen, fliegen mit c durch die Zeit. Je schneller sich etwas durch den Raum bewegt, desto langsamer vergeht die Eigenzeit. Epstein zeigt im Anhang, wie seine Diagramme in Minkowski-Diagramme umgerechnet werden können. Und er zeigt auch den Haken an seinen Diagrammen: Man kann in ihnen nur nach mühsamer Konstruktion erkennen, ob zwei Objekte zusammen stossen oder nicht.

    Bereits in der Volksschule lernt man Orts-Zeit Diagramme zu zeichnen, und damit besitzt jeder bereits die Grundlage zu Epsteins Erklärung. Der entscheidende Punkt in der allgemeinen Relativitätstheorie ist, dass die Zeit nicht überall gleich schnell läuft: Unten in einem Gravitationsfeld läuft sie langsamer, oben schneller. Wie muss man ein Orts-Zeit Diagramm abändern, wenn die Zeit unten langsamer läuft? – Nun man zeichnet die Zeitachse unten gestreckt. Und wenn man nach Epsteins Anweisungen ein solches gekrümmtes Diagramm auf ein Papier zeichnet und das Papier nach Anweisung krümmt, sieht man wie durch ein Wunder, wie der eingezeichnete Ball nach unten fällt, bzw., wenn er zuerst nach oben geworfen wird, wie er eine parabelförmige Flugbahn beschreibt.

    Weiter wird auch anschaulich klar, wie schwarze Löcher funktionieren und weshalb da wirklich nichts mehr raus kommt. Epsteins Idee funktioniert sogar so gut, dass man selbst Dinge korrekt versteht, die sonst regelmässig falsch geschildert werden: Die Gravitationskraft kommt nicht in erster Linie durch die Raumkrümmung zustande, sondern vor allem durch die Verlangsamung der Zeit. Gleichzeitig erkennt man an den Diagrammen aber auch, dass die Raumkrümmung bei hohen Geschwindigkeiten sehr wohl eine Rolle spielt. Dies hat bekanntlich sogar Albert Einstein übersehen, als er die Ablenkung des Lichtes an der Sonne berechnete.

    Mit Epsteins Methode ist es tatsächlich möglich, Schülern der Volksschule zu erklären, weshalb die Verlangsamung der Zeit zur Gravitation führt. Auch als ich mich später intensiver mit gekrümmten Räumen und mit Differentialgeometrie befasste, führte diese Darstellung nicht zu Irrtümern. Im Gegenteil konnte ich mehrmals intuitiv Resultate vorhersehen, die andere erst nach mühsamer und sehr abstrakter Rechnung erhielten – oder eben nicht, wenn sie falsch rechneten.

    Lustig ist übrigens ein längeres Zitat aus einem alten Lehrbuch: Hier wird über ‚Ätheratome’ spekuliert, die mit Rauchwirbeln verglichen werden, wie Helmholtz sie beschrieb.

    Hier findet man eine Animation, die auf Epsteins Idee beruht.
  7. Cover des Buches Die relativistischen Paradoxien und Thesen zu Raum und Zeit. Interpretationen der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie (ISBN: 9783930879014)
    Jürgen Brandes

    Die relativistischen Paradoxien und Thesen zu Raum und Zeit. Interpretationen der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli

    Gleich zu Beginn: Zumindest die spezielle Relativitätstheorie sollte man bereits ziemlich gut kennen. Dann macht das Buch aber so richtig Spass!

    Die wichtigste Gleichung der speziellen Relativitätstheorie ist nicht Einsteins E=mc^2, sondern die sogenannten Lorentz-Transformationen, mit welchen berechnet werden kann, wie die Koordinaten eines ruhenden Systems in ein relativ dazu bewegtes System umgerechnet werden können. Einsteins Beitrag war seine höchst erstaunliche, aber konsistente Interpretation dieser von Hendrik Antoon Lorentz gefundenen Gleichungen. Er schloss nämlich:

    • dass der gleiche Massstab für verschiedene Beobachter unterschiedlich lang sein kann,
    • dass die Zeit nicht für alle Beobachter gleich schnell läuft,
    • dass ‚gleichzeitig’ nicht für alle Beobachter das Gleiche bedeutet,
    • dass die träge Masse grösser ist, wenn ein Körper bewegt ist.

    Jürgen Brandes beleuchtet in diesem Buch einen Punkt, der in fast allen üblichen Darstellungen der Relativitätstheorie übergangen wird: Dass nämlich Einsteins Interpretation keineswegs die einzige mögliche ist.

    Einstein behauptete, alle Inertialsysteme seien „in Wirklichkeit“ gleichwertig. Ebenso gut hätte man aber auch sagen können: Alle Inertialsysteme „erscheinen“ als gleichwertig.

    Die erste Interpretation ist die, die wir in den Lehrbüchern finden. Oft steht sogar explizit etwa dazu: Die Relativitätstheorie zeigt, dass es kein ausgezeichnetes (absolutes) Ruhesystem gibt. Dies ist die Einsteinsche Interpretation der Relativitätstheorie.

    Das zeigt sie aber keineswegs. Sie zeigt nur, dass es kein absolutes Ruhesystem braucht. Wir können aber natürlich ein beliebiges Inertialsystem als Ruhesystem definieren. Z. B. würde sich das System, in dem die Sterne und Galaxien im Durchschnitt ruhen, als „absolutes Ruhesystem“ anbieten. Es ist klar, dass wir jede beliebige Bewegung in diesem Ruhesystem darstellen können. In manchen Fällen wird es zwar umständlich sein, alles umzurechnen, aber natürlich ist es möglich. Dies ist die Lorentzianische Interpretation der Relativitätstheorie.

    Brandes zeigt zunächst einmal auf, dass beide Interpretationen konsistent sind. Ausführlicher behandelt Brandes dieses Thema in seinem mit anderen Autoren herausgegebenen Buch ‚Die Einsteinsche und Lorentzianische Interpretation der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie’.

    Nach dieser Einführung in die Theorie bespricht Brandes eine ganze Reihe amüsanter Paradoxien, die sich wie Rätsel-Aufgaben lesen: Wo ist der Haken?

    Z. B. werden bekanntlich bewegte Gegenstände verkürzt. Wenn also die Parklücke zu eng ist, kann ich dann das Auto dennoch sauber und ohne zu touchieren reinkriegen, wenn ich genügend schnell einparke?

    Oder die Ehrenfest-Paradoxie: Wenn eine kreisrunde Scheibe rasch rotiert, erfährt der Umfang eine relativistische Verkürzung, während der Radius unbeeinträchtigt bleibt. Frage: Führt dies zu Spannungen, da die Kreisgleichung u=2r*pi nicht mehr erfüllt ist?
    Bedeutende Physiker schlossen daraus, dass ein rotierender, absolut starrer Körper nicht abgebremst werden könnte.

    Natürlich findet auch das berühmte Zwillings-Paradoxon seinen Platz. Je nach Bewegung kann es passieren, dass der eine Zwilling schneller altert. Was bei der Lösung in den meisten Lehrbüchern verschwiegen wird: Die allgemein akzeptierte Lösung führt zu (rechnerisch) negativen Eigenzeiten! Wenn also der eine Zwilling fortwährend ausrechnet, wie alt der andere gerade ist, kann es passieren, dass dieser andere gemäss Rechnung einige Zeit lang jünger wird. Dies hängt übrigens eng mit Horizonten zusammen, wie sie z. B. bei einem schwarzen Loch vorkommen.

    Mehr als 70 Seiten befassen sich mit dem gekrümmten Raum der allgemeinen Relativitätstheorie. Tatsächlich ist die allgemeine Relativitätstheorie näher an der Lorentzianischen Interpretation, können wir doch die kosmische Hintergrundstrahlung verwenden, um ein absolutes Ruhesystem zu definieren. Zudem können wir den Radius des Universums als absolute Zeit interpretieren.

    Auch wenn beide Interpretationen zur gleichen Physik führen, ist es wohl nicht schlecht, im Hinterkopf zu behalten, dass mehrere Sichtweisen möglich sind. Monatelang habe ich mir z. B. überlegt, ob die beiden Interpretationen beim Einstein-Podolsky-Rosen Experiment möglicherweise zu unterschiedlichen Resultaten führe. Aber egal, wie man sich zu den Interpretationen stellt: Es ist ein köstliches Buch mit herrlichen Denkübungen, um die Relativitätstheorie besser zu verstehen. Ich gebe nur vier Sterne, weil es nicht das erste Buch ist, das man lesen sollte. Es ist aber sicher ein gelungenes.
  8. Cover des Buches Wei E Zwerge - Schwarze Locher (ISBN: 9783540415343)
    Roman U. Sexl

    Wei E Zwerge - Schwarze Locher

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Während die spezielle Relativitätstheorie mathematisch überraschend einfach zu handhaben ist, bringt die allgemeine Relativitätstheorie selbst die meisten Physiker an die ihre Grenzen. Während die spezielle Relativitätstheorie schon der Satz von Pythagoras reicht, um die wichtigsten Formeln herzuleiten, spielt sich die allgemeine Relativitätstheorie im gekrümmten Raum ab, wo der Satz von Pythagoras abgeändert werden muss, und zwar in allen Richtungen der Raumzeit auf unterschiedliche Weise.

    Da mag es den Neuling beruhigen, dass die Autoren die Krümmung der Raumzeit nur am Rande erwähnen und das Rechnen mit der gekrümmten Geometrie gar nicht erst beginnen. Stattdessen verwenden sie eine Newtonsche Annäherung an die Relativitätstheorie, in der zusätzlich zur Newtonschen Physik postuliert wird, es könne kein Objekt schneller sein als das Licht im Vakuum.

    Damit kann man tatsächlich einige überraschende Erkenntnisse herleiten. Wenn z. B. ein Lichtstrahl in einem Gravitationsfeld ‚hinunter fällt’ nimmt seine Energie und daher auch seine Frequenz zu. Daraus leiten die Autoren korrekt her, dass Uhren weiter unten langsamer laufen als oben. Mit ähnlichen Argumenten berechnen sie auch die Lichtablenkung an grossen Massen (bis auf den Faktor 2, um den sich schon Einstein getäuscht hat), die Perihelverschiebung, die Einstein überzeugte, dass er richtig liegt und einige weitere Effekte in der Nähe grosser Massen.

    Die Sexls berechnen die Entwicklungen verschiedener Sternentypen: Weisse Zwerge, Neutronensterne, Pulsare und schwarze Löcher. Zwar kann man mit der Newtonschen Näherung nicht verstehen, weshalb nichts aus einem schwarzen Loch entweichen kann. Aber man kriegt doch einen gewissen Eindruck davon, dass hier etwas bisher Unbekanntes passieren muss. Die Autoren geben dazu einige Beispiele von rotierenden schwarzen Löchern, erklären die berühmte Hawking Strahlung und die unterdessen auch experimentell nachgewiesenen Gravitationswellen. Spannend sind auch die abschliessenden zwei Kapitel zu Dynamik und Geometrie des Kosmos.

    Wie alle Bücher von Roman Sexl didaktisch hervorragend und sehr sorgfältig geschrieben. Ideal als erster Kontakt mit der allgemeinen Relativitätstheorie. Die Autoren holen wohl alles heraus, was es zum Thema allgemeine Relativität und Kosmologie zu sagen gibt, - solange man sich nicht auf die gekrümmte Geometrie einlassen will. Einige einfache mathematische Techniken, wie sie etwa auf Matura- / Abiturniveau vorkommen werden vorausgesetzt. Im Anschluss an jedes Kapitel sind einige Übungsaufgaben.

    Achtung: Das Buch ‚Gravitation und Kosmologie’ von Roman Sexl und Helmuth Urbantke ist zwei bis drei gewaltige Stufen anspruchsvoller als dieses hier und nur noch für Vollprofis verständlich.
  9. Cover des Buches Können wir die Welt verstehen? (ISBN: 9783103974812)
    Josef M. Gaßner

    Können wir die Welt verstehen?

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    "Können wir die Welt Verstehen?" von den Physikern Josef M. Gaßner und Jörn Müller ist ein populärwissenschaftliches Sachbuch, in dem sie die Leser auf eine gedankliche Reise durch die Forschungsgeschichte der Physik von Aristoteles bis zur Stringtheorie mitnehmen. 

    Dafür bedienen sie sich auch der Metapher einer Gipfelexpedition. Diese beginnt bei den "Hügeln" der klassischen Mechanik, des Elektromagnetismus und der Atomtheorie. Weiter geht es über die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, die Quantenmechanik und die Quantenfeldtheorien. 

    Schließlich führen die Autoren die Leser zu den hohen "Gipfeln" der Schleifen-Quantengravitation, der Stringtheorie, der Supersymmetrie und der Dunklen Materie und Energie. Besonders ausführlich befassen sich die Autoren mit der klassischen Mechanik, der Quantenmechanik und der Quantenelektrodynamik.

    Die Erklärungen auf teils eher gehobenem populärwissenschaftlichem Niveau sind meiner Meinung nach meist wirklich gut verständlich, wobei es besonders in der zweiten Hälfte des Buches und vor allem im Bereich über die Quantenfeldtheorien für mich schon hin und wieder etwas kniffelige Stellen gab. Durch Abbildungen und Diagramme, die das Verständnis erleichtern, wird das Ganze ergänzt. Was auch zum Verständnis beiträgt, sind die vorkommenden Gedankenexperimente.

    Wer dieses Buch lesen möchte, sollte aber nicht vor physikalischen Formeln zurückschrecken. Denn die Autoren erklären auch die Mathematik vieler der vorgestellten Theorien, wenn auch in unterschiedlichem Umfang und mit meist zum Beispiel dadurch vereinfachten Formeln, dass nur eine Raumdimension berücksichtigt wird. Dabei kommen auch schon einmal (einfache) Differential- und Integralgleichungen zum Einsatz. Aber wie Integral- und Differentialrechung funktionieren, wird kurz und meiner Meinung nach ebenfalls gut verständlich erklärt. 

    Von den Autoren zum Beispiel aufgrund der verwendeten Formeln als besonders schwierig betrachtete Stellen, die nicht unbedingt für das allgemeine Verständnis gelesen werden müssen, sind durch ein "Achtung, rutschige Straße"-Schild und ein "Freie Fahrt"-Schild markiert.

    Man erfährt im Lauf des Buches zum Beispiel, wie Newton mithilfe der Erkenntnisse von Galilei zum freien Fall und den keplerschen Gesetzen auf sein Gravitationsgesetz gekommen ist und wie Planck aus dem Wienschen Verschiebungsgesetz und dem Rayleigh-Jeans-Gesetz sein eigenes Strahlungsgesetz gebildet hat.

    Außerdem wird erklärt, wie die zeitunabhängige und die zeitabhängige Schrödingergleichung zustande kommen. Ab der Herleitung der zeitabhängigen Schrödingergleichung nimmt dann die Anzahl der im weiteren Text vorkommenden Gleichungen merklich ab.

    Eingestreut im Text gibt es auch ein paar Einschübe, in denen Themen wie die Infinitesimalrechnung und die Fourier-Entwicklung erklärt werden. Auch die Herleitung des Planckschen Strahlungsgesetzes ist in einem der Einschübe, der auch als besonders schwierig markiert ist. Ich teile da aber nicht die Einschätzung der Autoren, da ich die Herleitung der Formel wirklich gut nachvollziehbar finde.

    Im Lauf des Buches werden viele Physiker genannt und ihre jeweiligen Beiträge zu den erläuterten physikalischen Erkenntnissen beschrieben. Von vielen der Forscher gibt es auch bildliche Darstellungen und über das Leben von manchen erfährt man auch etwas. Außerdem gibt es auch Zitate einiger Physiker, unter anderem von Albert Einstein und Richard Feynman.

    Gewürzt wird das Ganze mit etwas Humor hier und da. Zum Beispiel wird schon einmal der Passagier aus dem letzten Gedankenexperiment zuerst aus dem imaginären Raumschiff geworfen, bevor es mit neuer Fracht beladen wird.

    Schmunzeln musste ich auch jedes Mal, wenn mal wieder eine Orange zum Einsatz kam, für die die Autoren ein besonderes Faible zu haben scheinen. Auch ansonsten ist der Schreibstil sehr angenehm und leicht zu lesen. 

    Am Anfang gibt es ein von Harald Lesch verfasstes Vorwort und einen Prolog von den Autoren als Einleitung in die Thematik des Buches, die beide Lust aufs Lesen machen. Am Ende folgt dann noch ein Epilog, der offenbar von Josef Gaßner stammt. Wie man aus seinen eigenen Worten schließen kann, scheint dieser trotz der Nennung von Jörn Müller auf dem Einband der eigentliche oder zumindest der Hauptautor des Buches zu sein.

    An den Epilog schließt sich schließlich noch ein umfangreiches Stichwortregister zum gezielten Nachschlagen und die üblichen Quellennachweise an.

    So ziemlich an jedem Kapitelanfang und manchmal auch an anderen Stellen gibt es QR-Codes, die zu Videos führen, die auch auf der Internetseite urknall-weltall-leben.de und dem Youtube-Kanal Urknall, Weltall und Leben der Autoren zu finden sind. In diesen erfährt man wohl mehr zu den im Buch angesprochenen Themen. Da ich persönlich aber kein Smartphone besitze, konnte ich die QR-Codes nicht nutzen.

    Dennoch hat mir das Lesen im Großen und Ganzen aber viel Spaß gemacht und ich habe auch ein paar neue Dinge gelernt. Zum Beispiel kann ich jetzt etwas mehr mit den Begriffen Eichsymmetrie, Lie-Gruppen und abelsche Grupppen anfangen, da diese zumindest in den Grundzügen und mit anschaulichen Beispielen erklärt werden.

    Ich hätte mir aber noch ein griechisches Alphabet mit der Aussprache der Buchstaben im Anhang gewünscht, da im Text nicht von allen in den Formeln verwendeten griechischen Buchstaben die Aussprache genannt wird.

    Insgesamt gebe ich eine klare Kaufempfehlung für alle, die an Physik interessiert sind und sich dabei nicht von Formeln und dem, wenn auch stets populärwissenschaftlichen, teils eher gehobenen Niveau abschrecken lassen.

  10. Cover des Buches Darwin und die Götter der Scheibenwelt (ISBN: 9783492269162)
    Terry Pratchett

    Darwin und die Götter der Scheibenwelt

     (56)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die Zauberer der Scheibenwelt haben mehr oder weniger zufällig die Rundwelt erschaffen und für die sie eine gewisse Verantwortung verspüren. Wie in den beiden Vorgängerbänden auch, wird hier ein spezielles Gebiet ins Visier genommen: diesmal ist das Thema Evolution. Wie schon zuvor bietet die Rahmenhandlung der Scheiben- und Rundwelt die Möglichkeit, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln, so zusagen am "lebenden Objekt" Rundwelt durch die Augen der Scheibenweltbewohner, für welche die Vorgänge auf der Rundwelt bizarr erscheinen. Natürlich fehlt keineswegs Pratchetts genialer Witz.

    Für alle, die gerne ihren Horizont erweitern.

  11. Cover des Buches Sieben kurze Lektionen über Physik (ISBN: 9783498058043)
    Carlo Rovelli

    Sieben kurze Lektionen über Physik

     (9)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    Inhalt:
    Carlo Rovelli ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Marseille und erklärt in seinem Buch 'Sieben kurze Lektionen über Physik' die Allgemeine Relativitätstheorie, Quantenmechanik, die Architektur des Universums, Teilchenphysik, Quantengravitation sowie die Wahrscheinlichkeit und Wärme der Schwarzen Löcher und setzt sich mit der Frage auseinander, wie wir Menschen uns eine Vorstellung von uns selbst machen können.

    Mein Eindruck:
    Ich interessiere mich schon seit Kindheitstagen für Physik und habe stets viel Spaß daran, allgemeinverständliche Bücher zum Thema zu lesen, in denen versucht wird, komplexe und komplizierte Sachverhalte so einfach wie möglich zu erklären. 'Sieben kurze Lektionen über Physik' ist so ein Buch, und ich hatte viel Freude beim Lesen, habe über das Gelesene viel nachgedacht und diskutiert, habe viel Neues gelernt.

    Natürlich bietet das Buch nur einen kleinen Einblick in die Thematik, und auch nach der Lektüre ist mir die Quantenmechanik noch immer ein Rätsel, obgleich ich nach dem Lesen mehr verstanden habe als je zuvor.

    Ich fand es beim Lesen sehr beeindruckend, wie einfach und verständlich der Autor komplexe Themen abhandelt. Dabei schreibt er mit viel Humor und Charme, auf jeder Seite spürt man seine Faszination für Physik, und so lässt man sich gerne von seiner Begeisterung anstecken und ist immer wieder gespannt auf die nächste Erklärung und das folgende Thema.

    Mein Resümee:
    Ich kann dieses kleine Büchlein jedem empfehlen, der sich für Physik interessiert.
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