Bücher mit dem Tag "alliierte"
51 Bücher
- Pierre Frei
Onkel Toms Hütte, Berlin
(65)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66Ein amerikanischer Offizier stand mit einem Militärpolizisten und dem Fahrdienstleiter auf den Gleisen. Sie hatten die Tote neben die Schienen gebettet. Sie war blond und hatte ein schönes, ebenmäßiges Gesicht. Ihre blauen Augen starrten ins Nichts. Blutunterlaufene Strangulierungsmale kerbten sich in den zierlichen Hals. Klaus Dietrich deutete auf ihre Nylonstrümpfe, die kaum getragenen Pumps und das helle, modische Sommerkleid. »Eine Amerikanerin«, meinte er besorgt. »Wenn das ein Deutscher getan hat, gibt’s Ärger.«
Der weiblichen Leiche werden in Kürze weitere folgen. Als wenn es in diesem Land nicht schon genug Tote gegeben hätte, treibt nun auch noch ein Serienmörder im Sommer 1945 in Berlin sein Unwesen…
An diesem Buch steht Krimi dran, drin steckt aber noch viel mehr. Neben der Jagd auf den Serienmörder zeichnet der Autor ein umfangreiches und vielschichtiges Bild des Nachkriegs-Berlins. Außer den Problemen zwischen Besatzungsmächten und Bevölkerung werden auch viele Schwierigkeiten behandelt, mit denen die Menschen damals umzugehen hatten.
Die Art und Weise, wie das hier umgesetzt wird, ist ungeheuer intensiv und lässt den Leser immer ganz nah an den einzelnen Schicksalen sein. Konkret verfolgt man Werdegang und Leben jedes Opfers mit und trifft dabei unter anderem auf Themen wie Prostitution und Euthanasie. Zudem sind die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten vertreten, so dass mal eine Adlige im Fokus steht, mal eine Frau aus ganz ärmlichen Verhältnissen.
Apropos: Die akute Notlage der Menschen im Sommer 1945 wird natürlich ebenfalls behandelt, hier geht der Blick immer wieder auf den deutschen Ermittler Klaus Dietrich und seine Familie, speziell auf den 15jährigen Sohn.
Die Krimihandlung selbst ist spannend und gab mir reichlich Stoff zum Mitermitteln. Gut gefiel mir dabei, dass ich (obwohl ich schon früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte) erst am Ende die kompletten Zusammenhänge erkennen konnte. Und sogar eine Überraschung gab es noch, wirklich gut gemacht!
Alles in allem hatte ich also viel Lesespaß, trotzdem aber auch einen Kritikpunkt. Als ich in einer anderen Rezi kritische Worte zu manchen Sexszenen las, musste ich zunächst schmunzeln. Aber als ich die Szenen dann selber las, den Kopf schütteln. So real alles andere in dem Buch wirkt (einschließlich diverser Vergewaltigungen nach dem Einmarsch der Besatzer), bei den „normalen“ Sexszenen scheint der Autor in einer Traumwelt zu leben, in der jede Frau ständig willig und lüstern ist und jeder Mann sooo toll! Ich fand das sehr schade, denn das ansonsten gute Niveau sank bei diesen Passagen leider ziemlich.
Fazit: Spannende Zeitgeschichte mit Krimi, wirkt sehr lebendig, intensiv und realistisch. Lediglich einigen Sexszenen würde eine Überarbeitung guttun.
- Anne Gesthuysen
Wir sind doch Schwestern
(24)Aktuelle Rezension von: Gela_HKDer 100. Geburtstag von Adele steht vor der Tür und ihre beiden Schwestern planen eine große Feier auf dem bäuerlichen Tackenhof. Katty, Martha und Adele schwelgen in Erinnerungen, denn der alte Bauernhof hat für jede der drei Schwestern besondere Erlebnisse bereitgehalten. Obwohl sich die Frauen schon ein Leben lang kennen und begleiten, kommt es kurz vor dem Geburtstag zu einigen Offenbarungen, die schon seit Jahrzehnten auf eine Aussprache warten.
Anne Gesthuysen wirft einen Blick auf 100 Jahre bäuerlichen Lebens am Niederrhein. Drei alte Damen, die einige Schicksalsschläge erleiden mussten, erinnern sich an die Vergangenheit. Die 80-jährige Katty, Martha, 98 Jahre alt und Adele das Geburtstagskind denken an ihre Männer, die ihnen kein Glück gebracht haben. Dem Krieg fiel Adeles große Liebe zum Opfer, Kattys heimliche Sehnsucht zum Gutsbesitzer, der ihr Vorgesetzter ist, darf standesgemäß nicht sein, und Marthas Mann, der sich während der Kriegsgefangenschaft zu Männern hingezogen fühlt, verlässt seine Frau nach einer peinlichen Entdeckung.
Viele Anekdoten, Kriegsgeschehnisse, politische Ränkespiele und humorvolle Zankereien der alten Damen finden ihren Platz in diesem liebevoll geschriebenen Roman. Die Handlungsstränge wechseln zwischen den Schwestern und geben jeder Protagonistin Raum aus Ihrer Perspektive Erlebnisse zu schildern.
Die Familiengeschichte zeigt, wie stark, selbstbewusst und unerschrocken Frauen der damaligen Zeit sein konnten. Trotz der schrullig herzlichen Art blieben mir die Frauenfiguren zu unpersönlich und oberflächlich. Die Hörbuchsprecherin Doris Wolters hat sich große Mühe gegeben, jeder Schwester eine eigene Stimme und Klangfärbung zu geben. Dies ist ihr auch hervorragend gelungen. Dennoch mochte ich Kattys forsche, überhebliche Art überhaupt nicht. Ihr Handeln hat sie niemals infrage gestellt, selbst als sie die von ihr inszenierte Ehe zwischen dem Gutsbesitzer und ihrer Freundin sabotiert. Adele hat sich nie davon erholt, dass ihr Verlobter im Krieg gefallen ist und dessen Bruder für den Tod verantwortlich gemacht.
Statt nach vorn zu blicken, hat sie die Vergangenheit immer wieder eingeholt. Nur Martha hat sich mit ihrem Exmann arrangiert und durch ihre Kinder und Enkel mehr Selbstbewusstsein und Lebensfreude ausgestrahlt.
Der Stoff hätte für eine große Familiensaga ausgereicht, doch die Gewichtung der einzelnen Erlebnisse wurde falsch gesetzt. Besonders der lang und emotionslos geschilderte Scheidungsprozess hat der Handlung den anfänglichen Schwung genommen. Für mich leider nur eine Sonntagnachmittaglektüre.
- Ken Follett
Die Leopardin
(350)Aktuelle Rezension von: roxfourFelicity Claire, eine mit einem in der Resistance aktiven Franzosen verheiratete Britin, führt ein sechsköpfiges Frauenkommando an, das als Ziel die Zerstörung einer Telefonzentrale.
Es werden zwar immer wieder mal Folterszenen sehr detailliert geschildert, alles in allem war das Buch aber sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Story hat an sich hat mich sehr angesprochen, wenngleich ich auf die künstlich aufgeblähte, detailverliebte Schilderung vieler Szenen gut hätte verzichten können (was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Abschnitte schlichtweg nur überflogen habe, weil es mich irgendwann etwas generbt hat). Alles in allem trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch.
- Neal Stephenson
Cryptonomicon
(101)Aktuelle Rezension von: Helicopter66Nicht wirklich Science-Fiction im herkömmlichen Sinn, aber eine historisch wie auch technisch sehr gut recherchierte und unterhaltsam erzählte Geschichte über die Anfänge der Computertechnologie im Zweiten Weltkrieg und der weltweiten Vernetzung des Datenverkehrs in den 1990er-Jahren.
Der Roman Cryptonomicon spielt in zwei Handlungssträngen in den 1940er und 1990er-Jahren. Wenn man bereit ist, Science-Fiction nicht mit „Zukunftsroman“ gleichzusetzen, dann kann Cryptonomicon unter Umständen noch unter Science-Fiction oder auch historische Fantasy eingeordnet werden. Bei etwas Interesse an Zeitgeschichte und größerem Interesse an Informatik, insbesondere Kryptographie, sowie einem Sinn für eine – bei aller Dramatik und Grausamkeit der Handlung – humorvollen Erzählweise, ist der umfangreiche Roman ein großes Lesevergnügen. Vermutlich hätte er dennoch nie die Beachtung der Leserschaft einschlägiger Science-Fiction-Literatur gefunden, wenn sich Neal Stephenson nicht schon längst einen Namen als Autor dieses Genres gemacht hätte: Auf ihn gehen die Begriffe Metaverse und Avatar zurück. Um die Kurve Richtung Science-Fiction hinzubekommen, wird Cryptonomicon gelegentlich als „Geschichte des Cyberpunks“ bezeichnet, rund um historische Ereignisse (z.B. Angriff auf Pearl Harbor) und Figuren (z.B. Alan Turing) konstruiert.
Weniger weit hergeholt ist der Roman eine sowohl historisch wie auch technisch sehr gut recherchierte Geschichte der Anfänge der Computertechnologie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs beim Einsatz zur Ver- und Entschlüsselung der militärischen Kommunikation. Im zweiten Handlungsstrang (Gegenwart nach Erscheinungsdatum des Buches) geht es um den Konkurrenzkampf von Firmen und Staaten bei der weltweiten Vernetzung des Datenverkehrs und des kommerziellen Aufbaus des Internets in den 1990er-Jahren. Am Ende des Buchs fließen die beiden Handlungslinien in einem Wettlauf um während des Krieges verstecktes Gold zusammen. Ein Wettlauf, der schon in den 1940er-Jahren vorbereitet wurde und an dem Nachkommen der damaligen Protagonisten und zwei noch lebende Personen beteiligt sind.
Für das Buch wurde der kryptografische Algorithmus Solitaire entwickelt, der keine technische Ausrüstung, sondern nur ein Kartenspiel erfordert; Anleitung im Anhang des Buchs.
- Ken Follett
Die Nadel
(603)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Manche sagen, [er ist] der beste Spion, den wir je hatten. Es wird erzählt, er habe fünf Jahre in der Sowjetunion gelebt und sich im NKWD hochgedient. Zum Schluss soll er einer der engsten Vertrauten Stalins gewesen sein … Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber er wäre dazu fähig. Ein echter Profi. Der Führer weiß das auch.«
Frühjahr 1944. In England bereiten sich die Alliierten auf den Angriff in der Normandie vor. Da alle Verantwortlichen wissen, dass der Feind versucht, die Pläne auszuspionieren, wird ein aufwändiges Täuschungsmanöver in Gang gesetzt. Bald verbreitet sich auf deutscher Seite die Ansicht, dass ein Angriff auf Calais bevorsteht. Einzig die Meldung des Top-Spions, der Nadel, steht noch aus. Ihm vertraut Hitler und von seiner Aussage will er die weiteren Schritte abhängig machen.
Tatsächlich hat die Nadel die Wahrheit herausgefunden und befindet sich mit Beweisen auf den Weg nach Deutschland. Gejagt vom MI5 hinterlässt er auf der Flucht eine blutige Spur und jeder Versuch, ihn zu stellen, scheitert. Der Profi ist ohne Skrupel und seinen Gegner stets eine Nasenlänge voraus. Eine junge Frau könnte am Ende die Entscheidung bringen…
Spionage-Storys fesseln mich ja sonst nicht so, aber dieses Buch war sehr spannend! Meine Güte, habe ich mitgefiebert! Und ich hasste die Nadel aus tiefstem Herzen, diesen abscheulichen, skrupellosen, unmenschlichen Kerl… ich habe ziemlich viel geschimpft beim Lesen, fürchte ich ;-)
Der geschichtliche Rahmen sollte bekannt sein, Ken Follett hat seine Spionage-Story geschickt eingepasst und ich dachte die ganze Zeit über, dass es genau so gewesen sein könnte. Natürlich war mir daher auch klar, dass die Nadel am Ende nicht erfolgreich sein durfte, aber das schadete der Spannung nicht.
Fazit: Ich war selbst überrascht, wie sehr mich diese Spionage-Story fesselte. Ganz toll geschrieben!
- Robert M. Edsel
Monuments Men
(33)Aktuelle Rezension von: LiMa1405Bereits die Leseprobe zu diesem Buch hat mich total gefesselt und so war für mich schnell klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss!
"Monuments Men" ist die beeindruckende Geschichte, von Männern und Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges unglaubliche Risiken auf sich nahmen, um europäische Kulturgüter vor der Zerstörung zu retten. In einem bemerkenswerten Experiment führt die amerikanische Armee einerseits einen erbitterten Krieg und ist andererseits bemüht die Schäden an Kulturgütern möglichst gering zu halten. Sicherlich ein erwähnenswertes Unterfangen, dass eine bisher wenig beachtete Facette des Zweiten Weltkrieges beleuchtet. Robert M. Edsel erzählt diesen Wettlauf gegen die Zeit als eine wirklich sehr gelungene Mischung aus Sachbuch und Roman. Einen sehr realitätsnahen Bezug des Buches zu dieser atemberaubenden Schatzsuche quer durch Europa stellt er mittels persönlichen Briefen und Tagebucheinträgen der Protagonisten her.
Obwohl es sich mit Sicherheit nicht um "leichte Kost für Zwischendurch" handelt, hat Edsel es mühelos geschafft mich durch seinen Schreibstil sofort zu fesseln. Eine tolle Kombination aus geschichtlichen Fakten und erzählerischer Leichtigkeit machen es leicht, dem Geschehen zu folgen und sich in die Akteure hineinzuversetzen. Vor dem geistigen Auge entsteht bereits nach wenigen Seiten das Bild von beeindruckenden Menschen, vor deren unerschrockenem Einsatz zur Rettung zahlreicher Kulturgüter man nur den Hut ziehen kann.
Fazit:
Von meiner Seite aus gibt es für dieses Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung! Selten habe ich ein Buch so ungern aus der Hand gelegt. Es regt sehr zum Nachdenken an und hat mich auch lange nach Beendigung der Lektüre noch häufig zum Nachdenken gebracht. Schön, dass sich Robert M. Edsel an diesen Stoff herangewagt hat! Ich bin gespannt, was George Clooney in seiner Verfilmung aus dieser literarischen Vorlage macht...
Chapeau - und herzlichen Dank an die Monuments Men und an Robert M. Edsel, der deren Geschichte für alle zugänglich gemacht hat!!! - Sir Winston Churchill
Der Zweite Weltkrieg
(16)Aktuelle Rezension von: Tobias_DamaschkeDieses Buch verbindet zwei meiner absoluten Lieblingshobbys: Lesen und Geschichte.Der Zweite Weltkrieg ist der Urknall der modernen Weltordnung, der folgenschwerste Konflikt des 20. Jahrhunderts, dessen Folgen bis heute überall zu spüren sind. Es gibt wohl kaum ein geschichtliches Thema, das so oft in Filmen, dem Fernsehen oder Büchern verwendet wird. Doch kaum ein Werk reicht an das von dem Mann heran, der 1940 durch seine unerschütterliche Unbeugsamkeit vielleicht das zivilisierte Europa vor den Nazis rettete.
Winston Churchill ist eine absolut faszinierende Persönlichkeit. Sicherlich kann man ewige Diskussionen über ihn führen, viele sehen ihn kritisch und dieser Text hier soll jetzt bestimmt nicht ins geschichtswissenschafftliche abdriften. Hier gehts nämlich um eine Fähigkeit dieses Briten, die man ihm nicht absprechen kann: Er konnte verdammt gut schreiben.
Dieses Buch ist mehr als eine bloße Zusammenfassung des Krieges aus britischer Sicht. Teilweise liest es sich wie eine Autobiographie oder Churchills Memoiren. Es gibt tiefe Einblicke in das britische Regierungs- und Parteiensystem, Einzelschicksale werden eörtert, große Borgen gespannt und Details ans Licht gebracht, die zumindest mich beim ersten Mal Lesen sehr überraschen konnten. Zudem, bedingt durch den Autoren und die Zeit, aus der das Buch stammt, ist dies hier auch ein Zeugnis des Denkens eines Menschen aus der Zeit des Imperialismus. Sobald Churchill von der "britischen Rasse" spricht, sollte man nicht den Fehler machen, aus rein modernen Augen auf das Buch zu schauen - wie jeder Mensch war Churchill ein Kind seiner Zeit und da damals andere Ansichten vorgeherrscht hatten, sollte dieser Sprachgebrauch niemanden verwundern.
Am Ende ist dieses Buch einfach nur hochinteressant und - obwohl man ja natürlich weiß, wie alles ausgeht - stellenweise sehr spannend. Ich lege dieses Buch jedem ans Herzen, der sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert und auch mal einen Blick hinter die Kulissen der britischen/allierten Seite wagen will. es lohnt sich - den Nobelpreis für Literatur hat das Buch schließlich nicht aus purem Zufall gewonnen.
- Robert Wilson
Tod in Lissabon
(34)Aktuelle Rezension von: LisaCouToller atmosphärischer und komplexer Krimi, den ich gelesen habe, weil ich letztes Jahr in Lissabon eine schöne Zeit hatte. Die Geschehnisse reichen zurück ins Dritte Reich und der Autor verknüpft die labyrinthischen Erzählsprünge zu einem spannenden Gesamtwerk, das mich am Ende sehr nachdenklich gemacht hat. Darüber, welche unheimliche, weitreichende Macht eine einzige falsche Entscheidung im Leben vieler Menschen haben kann.
- Jürgen Todenhöfer
Wer weint schon um Abdul und Tanaya?
(20)Aktuelle Rezension von: itwt69Das Buch beschreibt das unaussprechliche Leid der afghanischen Bevölkerung vor allem unter den "Strafmaßnahmen" der USA nach dem 11.September. Ein Bombardement der Städte und Dörfer, also der Bevölkerung bekämpft nicht den Terror, sondern fördert ihn. Das, was der Autor auch im Hinblick auf den Sturz Saddam Husseins am Anfang dieses Jahrtausends prophezeit hat, ist leider eingetreten. Je mehr Kinder umkommen, je hoffnungsloser die Lage der Bevölkerung in Afghanistan, im Irak, Iran usw. ist, umso mehr greift der islamistische Terror um sich. Und Sanktionen treffen zu allererst die Schwächsten der Gesellschaft. Eine nicht immer ganz zutreffende Abrechnung mit der Anti-Terror-Politik der USA und deren Verbündeten mit herzzerreißenden Beispielen untermauert. - Brigitte Riebe
Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
(178)Aktuelle Rezension von: Annabeth_BookInhalt:
Der 2. Weltkrieg ist vorbei und die Thalheimers, stehen vor den Trümmern ihres Kaufhauses. Rike möchte es gerne wieder aufbauen, doch als wäre das nicht schon schwer genug, bereitet ihr das Erbe ihres Großvaters auch noch Kopfzerbrechen.
Erster Satz:
Das Schönste, was sie jemals gesehen hat!
Meine Meinung:
Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich schon sehr darauf gefreut, da es einfach perfekt zu meinem Historischen-Romane-Wahn passt und ich das Buch dann auch nur so verschlungen habe.
Kommen wir als erstes zum Cover.
Ich finde das Cover ist wirklich sehr schlicht gehalten und sticht einem leider dadurch nicht sofort ins Auge, was ich etwas schade finde. Ansonsten denke ich das die Frau im Vordergrund Rike darstellen soll und im Hintergrund ist das dann vermutlich das Kaufhaus.
Der Schreibstil der Autorin, war wirklich sehr angenehm zu lesen und er hat mich auch gefesselt, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Im ersten Teil der Trilogie spielt Rike, die Älteste der drei Schwestern die Hauptrolle. Sie war mir wirklich sehr sympathisch und sie verfolgte auch ihre Ziele. Doch ihr Weg war nicht wirklich einfach, nachdem was sie von ihrem Großvater erfuhr.
Silvie war die mittlere Schwester und hatte einen Zwillingsbruder Oskar, der an der Front kämpfen musste. Silvie war für mich ein sehr undefinierbarer Charakter, da ich auch so das Gefühl hatte das sie gegen Rike teilweise arbeitete damit sie mit dem fort sein ihres Bruders besser klar kam.
Die Jüngste war dann Florentine, in diesem Buch war sie leider noch eine Randfigur und ich weiß noch nicht wo ich sie einordnen soll.
Die Story an sich war wirklich toll, weil egal wie unterschiedlich die Schwestern auch sein mögen, die Liebe zu dem Kaufhaus verbindet alle drei und alle wollten es auf ihre Art und Weiße wieder aufbauen, weil es doch so war das sie hier alle eine schöne Kindheit hatten.
Ich fand auch die Zeit in der das Buch spielte sehr interessant, weil ich meistens bisher nur Bücher gelesen habe, die vor dem Krieg waren oder während der Kriegszeit waren, deshalb fand ich es nun umso spannender zu lesen, wie es war als der Krieg dann endlich wieder vorbei war. Den eigentlich ist die Zeit noch gar nicht so lange her, aber trotzdem kommt es einem immer wieder so unfassbar weit weg vor, weil man sich damit auch wieder viel zu wenig beschäftigt.
Alles in einem fand ich den Auftakt sehr gelungen, da die Autorin mit allen Schwestern wirklich interessante Protagonisten geschaffen hat und ich schon sehr gespannt darauf bin wie es im zweiten Teil mit Silvie weiter geht.
Auch möchte ich nun endlich mir die Filme dazu anschauen und bin da auch schon sehr gespannt darauf, ob sie dann mit den Büchern mithalten können.
- Robert Harris
Enigma
(145)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchund die U-Boot-Flotte der Deutschen, der ist mit diesem Buch gut bedient. Bisweilen ein bisschen düster anmutend. Die Ereignisse sind schon sehr dunkel. Aber interessant geschrieben.
- Leon Uris
Entscheidung in Berlin
(10)Aktuelle Rezension von: Jens65Wer Interesse für die Geschichte des deutschen Volkes und den Handlungen speziell in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges mitbringt, über jene Geschehnisse informiert werden möchte, der wird mit einer wunderbaren Lektüre belohnt. Dieses Buch strotzt nur so von Lebendigkeit und den bunt gemischten Schilderungen im Alltag jener Beteiligten zu dieser Zeit - und so gelang es Leon Uris all dieses auf informative und keineswegs langweilende Art beim Leser real wirken zu lassen. - Giles Foden
Die Geometrie der Wolken
(13)Aktuelle Rezension von: AnahidHenry Meadows ist einfach so Meteorologe geworden und wollte eigentlich ein unscheinbares Leben führen. Doch das Schicksal und die Zeit, in der er lebt, haben etwas anderes mit ihm vor. Es ist Krieg auf der Welt. Genau genommen beherrscht der 2. Weltkrieg gerade die Nachrichten. Deswegen muss Meadows auch eine Reise auf sich nehmen. Er wurde auserkoren, den missmutigen und verhärmten Wallace Ryman aufzusuchen. Dieser ist ein Experte, wenn es um die „Ryman-Zahl“ geht und auch was Wettervorhersagen betrifft. Die beiden Männer können sich nicht leiden und doch bestimmen sie das Weltgeschehen, denn der D-Day rückt näher und das Wetter ist noch nicht vorhergesagt worden… Niemand will, dass „Turbulenzen“ schuld sind, wenn der D-Day nicht gut ausgeht….. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich von alleine nie an dieses Buch heran gewagt. Aber was sich so trocken anhört, wächst zu einer wirklich schönen Geschichte heran, in der es um Verantwortung, Leben, Liebe und auch um Turbulenzen geht. Meadows ist am Anfang der Geschichte noch recht jung und weiß gar nicht was ihn erwartet. Er lebt für seine meteorologische Forschung. Faszinierend ist, wie die unterschiedlichen Charaktere, Meadows und Ryman, aufeinander treffen. Meadows soll immerhin ein Rätsel aufdecken und entschlüsseln, weil der „Alte“ es nicht verraten will. Die Protagonisten handeln am Anfang etwas kopflos und ohne eine Ahnung, was die Handlungen für „Turbulenzen“ auslösen können. Das macht das Buch ungemein greifbar, da ich mich sehr gut selbst in die Gestalt hinein versetzen konnte. Wer hat nicht schon mal versucht die Verantwortung an jemand anderes abzugeben oder sogar die Verantwortung einfach ignoriert? Aber die Figuren wachsen während der Geschichte über sich hinaus und finden selbst einen Weg durch die Irrwege ihres Lebens. Mit unter ist es recht schwierig den Gesprächen zu folgen, da es sehr detailliert um das Forschungsgebiet Meteorologie geht. Die Gespräche sind oft gefüllt mit Wörtern, die ich nicht ganz verstanden habe und dann hatte ich ein paar Mal keine Lust mehr gehabt weiter zu lesen. Ich brauchte eine Pause, aber danach habe ich gerne weiter gelesen. Ich muss ja auch nicht alles verstehen. In der Geschichte gab es an sich dadurch keine Probleme. Ich bewundere den Autoren für die akribische Recherche! Das ist Wahnsinn, den man ehren muss! Aber wem das alles trocken vorkommt, dem sei gesagt: Es wird spannend, wenn die Truppen ausrücken. Zu Land und zu Wasser, ein spannendes Spektakel! Ein Buch für das man sich Zeit nehmen sollte. In einer schönen Sprache geschrieben, nimmt es uns mit in eine ganz andere Welt und beschert uns Eindrücke, über die ich so noch nie nachgedacht habe. - Daniel Silva
Double Cross - Falsches Spiel
(13)Aktuelle Rezension von: OdiugEin packender Spionagethriller. Jede Menge Tote - so muss ein Thriller sein! - Ken Follett
Der Schlüssel zu Rebecca
(160)Aktuelle Rezension von: Charlie-GruberoKen Follett hat einige sehr gute Spionage- und Agententhriller geschrieben, die im Zweiten Weltkrieg spielen. Dieser überzeugt mit einer spannenden Story rund um den Krieg in Nordafrika und einer tollen historischen Hintergrundgeschichte. Das Alltagsleben im Ägypten Anfang der 1940er wird eindrucksvoll geschildert.
Die erotischen Elemente sind für meinen Geschmack etwas zu konstruiert und wirken zum Teil unnotwendig.Dennoch: Empfehlung, gerade als Urlaubslektüre!
- Colin Forbes
Hinterhalt
(8)Aktuelle Rezension von: BeeTee79Eigentlich nur als Ersatzbuch mit in Urlaub genommen, kam es überraschend zum Einsatz. Wurde in nur 2 Tage verschlungen. Spannder Kriegsthriller im besetzten Sizilien 1943. Historische Ereignisse bekommen eine spannende Rahmenhandlung. Echt klasse! Allierte Einheit muss mit Hilfe der Mafia die letzte Eisenbahnfähre zwischen Sizilien und Italien versenken. Ein Himmelfahrtskommando!!! - Hellmut Diwald
Geschichte der Deutschen
(1)Aktuelle Rezension von: Jens65Geschichte gegenwärtig zu machen hieß für den Historiker Diwald, dort anzufangen, wo die Ergebnisse eines historischen Entwicklungsprozesses noch deutlich spürbar sind: bei der jüngsten Vergangenheit. So beginnt der Autor mit der Konferenz in Jalta und geht Schritt für Schritt zurück bis ins Jahr 919, als der Sachsenherzog Heinrich I. zum König des ersten deutschen Reiches gewählt wurde. Angelpunkt der Fortschreibung ist die Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Das alte Reichsgebiet wurde damit zwar nicht wiederhergestellt, die lange Zeit der Trennung nicht ungeschehen gemacht, aber doch eine Perspektive für die deutsche Nation gewonnen. - Neal Stephenson
Cryptonomicon
(3)Aktuelle Rezension von: SoerenIch habe viel Gutes über Neal Stephensons Buch „Cryptonomicon“ gehört. Viele verehren den Roman als das Kultbuch. Die Inhaltsangabe über den versunkene Goldschatz und mysteriöse Codes, die kein Kryptograph knacken kann, klingt auch wirklich interessant. Als ich sah, dass es von dem 900-Seiten-Wälzer eine von Detlev Bierstedt gelesene Hörbuchfassung gibt, beschloss ich, dass knapp 48 Stunden lange Mammutwerk in Angriff zu nehmen. Bis zum Ende von Track 7 und einen Ausflug zu Track 23 (in der Hoffnung, dass es irgendwann besser werden würde) habe ich durchgehalten. Das waren immerhin gut drei Stunden Hörbuch. Aber da ich danach noch immer nicht mit der Geschichte und den Charakteren warm wurde und ehrlich gesagt nicht mal einen Plan hatte, wer da was warum überhaupt tat, habe ich das ausufernde Epos abgebrochen. Ich mag komplexe Geschichten, die sich erst nach und nach entfalten. Doch wenn das Einsetzen der Handlung nach 3 Stunden immer noch auf sich warten lässt und es stattdessen bloß haufenweise technisches und/oder unharmonisches Blabla gibt, streiche ich einfach irgendwann die Segel. Selbst wenn Detlef Bierstedt hier liest! Schade um den vielleicht guten Plot. Ich habe es wirklich versucht, aber es ging einfach nicht ...