Bücher mit dem Tag "altaussee"
8 Bücher
- Herbert Dutzler
Letzter Stollen
(35)Aktuelle Rezension von: Calypso19Franz Gasperlmaier aus dem Ausseerland im steirischen Salzkammergut löst in vorliegendem Schmunzel-Krimi bereits seinen siebten Fall.Er präsentiert sich in gewohnter Un-Form, wie ihn seine Leser lieben: zögerlich, zurückhaltend, nicht im Mittelpunkt stehen wollend, Ruhe suchend, doch tolpatschig und unbeholfen wie er nun einmal ist, wider Willen Aufregung und Verwirrnis verursachend, dazu ständig mit knurrendem Magen und reizend altmodisch. Und wie immer bei Gasperlmaier hat man es auch in "Letzter Stollen" mit einem Krimi der etwas anderen Art zu tun. Nicht die schnelle, atemlose Spannung beherrscht das Geschehen, kein Sherlock Holmes oder Hercule Poirot sondern ein recht kauziger Kleinstadt-Inspektor mit einer nur schwer zu kontrollierenden Schwäche für das weibliche Geschlecht, der keine großen Ambitionen hat und seine Fälle mit viel Glück und eher mit Hilfe des Zufalls löst als durch Supermann-Scharfsinn und ermittlerische Glanzleistungen. Vor allen Dingen überaus menschlich ist er, der Gasperlmaier! Man kann ihm immer auf Augenhöhe begegnen, nie blickt er auf jemanden herab. Ein wahrer und gleichzeitig wunderbar normaler, warmherziger Mensch ist er, der niemals andere verletzen möchte, der sich Zeit nimmt für alle, die Ansprache, Verständnis und Gesellschaft brauchen.Wie seine bisherigen Fälle ist auch vorliegender weder aktionsreich noch sonderlich spektakulär, doch in jedem Falle ungewöhnlich; und wie auch in den vorherigen Bänden bietet die Auflösung Überraschendes, - womit man nicht unbedingt hatte rechnen können. Die Fäden die sich während der Krimihandlung in aller Gemütsruhe webten, laufen erst ganz zum Schluss zusammen und der Leser darf lange rätseln, was hinter dem Tod zuerst eines Kunsthändlers aus dem südlichen und dann eines Urologen aus dem nördlichen Deutschland steckt, die beide im Altausseer Salzbergwerk ermordet wurden. Der eigentliche Kriminalfall nimmt verhältnismäßig wenig Raum ein, die Interaktion zwischen Gasperlmaier und seinen auch nicht stromlinienförmigen Kollegen und den zahlreichen sympathischen, weniger sympathischen, schrulligen, skurrilen, verrückten Randfiguren, die den gemütlich-behäbigen Krimi bevölkern, umso mehr.Das vielbeschworene, mittlerweile überstrapazierte und vielen Büchern zu Unrecht apostrophierte Lokalkolorit, mit denen immer mehr Regionalkrimis die Leser ködern und gleichzeitig nerven - hier findet man es, authentisch und in Reinform! Und eben weil es so echt beim Leser ankommt, nervt es überhaupt nicht! Im Gegenteil, es bezaubert, nimmt für sich ein und macht Lust, sich selber auf den Weg ins Ausseerland zu machen - in der Hoffnung, dort ein wenig von Gasperlmaier zu spüren. Ja, ich kann den Lesern, die ruhige, weitgehend unblutige und humorvolle Krimis mit gelegentlicher Tendenz zum Slapstick mögen, die Gasperlmaier-Reihe nur wärmstens ans Herz legen! - Gerd Schilddorfer
Falsch
(96)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Falsch" ist der erste Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Ein alter Mann wird im kolumbianischen Dschungel in seiner Hütte überfallen. In letzter Minute schickt er drei Brieftauben in den Himmel und richtet sich selbst bevor er ein Geheimnis ausplaudern kann. Die Tauben erreichen mit ihren drei Hinweisen Bogota, Medellin und Sao Gabriel, wo drei Freunde aus alter Zeit ihre Heimat fanden. Zur gleichen Zeit am Münchner Flughafen als eine Diamantenraub gerade noch vereitelt wird. Warum interessieren sich die Yakuza, MI5 und weitere dubiose Personen für all dies? Es scheint, dass der Ursprung des Geheimnis weit in der Vergangenheit liegt. Der alternde Pilot und Abenteurer John Finch wird in Südamerika von einem der Freunde für eine horrende Summe engagiert, um die beiden anderen Hinweisträger zu ihm zu bringen. Denn nur gemeinsam können sie das Geheimnis lüften. Und alle sind verbunden durch ein gemeinsames Kriegsschicksal. Doch bevor Finch's Auftrag erfüllt ist, überschlagen sich die Ereignisse. Es beginnt ein Wettlauf rund um den Globus. Gerd Schilddorfer erzählt diese Story über drei verschiedene Zeitebenen und Orten total verstreut über die Welt. Was anfangs noch ein großes Fragezeichen für den Leser ist, wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenführen könnten, wird im Laufe der Geschichte immer klarer. Dabei verwebt er reale historische Ereignisse wie das Ende des Zarenreichs, die Geldfälschaktion "Operation Bernhard" der Nazis oder das Flugzeugunglück in Mir 2009 mit der fiktiven Story rund um das Geheimnis der vier Auswanderer in Südamerika. John Finch ist dabei Pilot eines Wasserflugzeugs, der viele Jahre schon in Nordafrika und anderswo in diversen gefährlichen Missionen unterwegs war. Derzeit hat ihn das Schicksal nach Südamerika verschlagen. Für mich hat er ein wenig etwas von Indiana Jones. Deswegen ist dieses Buch auch nicht nur ein Thriller für mich, sondern hat auch einen Touch von Abenteuerroman. Aber diese Mischung gefällt mir extrem gut. Von Anfang bis Ende empfand ich es sehr spannend, flüssig zu lesen und als rasanten Pageturner. Mir hat es sehr gut gefallen und definitiv werde ich die Folgebände des Whisky trinkenden Abenteurer und Piloten John Finch lesen.
- Herbert Dutzler
Letzter Gipfel
(27)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisWährend Dorfpolizist Gasperlmeier und sein Postenkommandant, der Kahlß Friedrich, gerade diskutieren, wie ihre Jause aussehen soll, erreicht sie ein Anruf, dass auf dem Ausseer Hausberg, dem Loser, eine Frau abgestürzt ist. Also nix wie hin zur Absturzstelle, die allerdings nicht so ganz genau bekannt ist. Es kommt wie es kommen muss: Man findet eine zweite Leiche, die schon ein wenig länger hier liegen muss.
Wieder ermittelt Frau Doktor Kohlross, die diesmal dem gemütlichen Gasperlmaier einiges abverlangt, leidet der doch unter Höhenangst und ist auf Grund seines genussvollen Lebensstils jetzt nicht so fit. Auch der rasante Fahrstil der Frau Doktor, die er nach wie vor bewundert, behagt ihm nicht so sehr.
Als er beinahe wichtiges Beweismaterial als Müll entsorgen will, kann die Ermittlerin gerade noch eingreifen. Allerdings, profitiert die in Liezen stationierte Kriminalbeamtin von den Ortskenntnissen und dem Insiderwissen des Gasperlmaiers, der auch diesmal wieder seine Frau Gemahlin unerlaubterweise in die Ermittlungen einbezieht.
Meine Meinung:
Auch der zweite Fall für Gasperlmaier lebt einerseits vom Lokalkolorit und andererseits von der beinahe bis zur Trotteligkeit beschriebenen Unbedarftheit des Dorfpolizisten. Die beiden, Dr. Kohlross und Gasperlmaier sind schon ein recht eigenwilliges Gespann: Sie, stets ungeduldig und burschikos, stürmt vor und Gasperlmaier in seiner oft so unbeholfenen, sympathischen und behäbigen Art versucht, mit der zielstrebigen Frau Doktor Schritt zu halten. Die Ermittlungen konzentrieren sich im Umkreis der beiden toten Frauen, wobei diese sie auch an die Schule von Gasperlmaiers Tochter Katharina führen, was dieser naturgemäß mehr als peinlich ist.
Diesmal legt der Autor einige falsche Spuren, die die Ermittler (und Leser) in die Irre führen. Diesmal erfährt man etwas über das Privatleben der couragierten, durchsetzungsfreudigen Frau Dr. Kohlross und dies macht sie einem noch sympathischer.
Fazit:Der 2. Teil der Altaussee-Krimi-Reihe hat mir ein wenig besser als der erste gefallen, daher diesmal 4 Sterne.
- Herbert Dutzler
Letzter Kirtag
(47)Aktuelle Rezension von: PepamoGasperlmaier hat schon viel erlebt, als er jedoch am frühen Morgen im Festzelt eine Leiche findet, ist das des Guten zu viel. So ein Toter im Bierzelt kann doch unmöglich sein. Wenn er diesen Fund meldet, wird der letzte Tag des alljährlichen Dorffestes abgesagt. Das muss Gasperlmaier unbedingt verhindern. Nach kurzem nachdenken, ist er überzeugt, dass er die Leiche nur auf die nahe gelegene Wiese bringen muss. Gedacht getan, leider ist der Transport einer Leiche gar nicht so einfach. Als Gasperlmaier durch einen Biertransporter gestört wird, legt er die Leiche ins Pissoir und informiert seinen Chef Kahlß Friedrich über den Fund. Dieser informiert das Bezirkspolizeikommando, welches die attraktive Frau Dr. Kohlross zur Klärung des Mordfalles sendet. Im Laufe der Ermittlung werden weitere Leichen gefunden, Gasperlmaiers Verschiebung der Leiche kommt heraus und die Kommissare geraten in Gefahr.
Ein netter Krimi um einen sympathischen und tollpatschigen Kommissar, welcher kein Fettnäpfchen auslässt. Die Charaktere und Orte sind sehr detailreich beschrieben. Der humorvolle Schreibstil ist leicht zu lesen. Für meinen Geschmack enthält der Text jedoch zu viele sexistische Äusserungen, Klischees und Vorurteile. Insgesamt ein unterhaltsamer, einfacher Krimi mit Lokalkolorit.
- Herbert Dutzler
Letzte Bootsfahrt
(20)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisIn diesem dritten Fall muss Franz Gasperlmaier auch seine eigene Mutter in die Ermittlungen einbeziehen. Wieso? Drei ihrer ehemaligen Schulkameraden werden ermordet und mit heruntergelassener Hose eigenartig zur Schau gestellt.
Dabei beginnt alles recht beschaulich mit dem Begräbnis der Voglreiter Friedl, Mutter Gasperlmaiers bester Freundin. Der erste Tote, Ferdinand Breitwieser, wird ausgerechnet von Inspektor Gasperlmaier höchstpersönlich während des Leichenschmauses im Wirtshaus gefunden – ertrunken in der Klomuschel. Bei der Befragung von Breitwiesers Ehefrau, die einem esoterischen Zirkel angehört, gibt es mehr Fragen als Antworten. Ist der Täter in diesen Kreisen zu suchen? Oder haben die windigen Immobiliengeschäfte des Ermordeten mit seinem Tod zu tun?
Der nächste Tote lässt Gasperlmaier und die Frau Doktor Kohlross vom BPK Liezen in andere Richtungen ermitteln.
Meine Meinung:
Dieser Kriminalfall hat mir recht gut gefallen, denn der Autor hat uns Leser mehrfach geschickt in die Irre geführt.
Immer mit dabei sind der stark übergewichtige Postenkommandant Kahls Friedrich und die schicke, Stöckelschuh tragenden Fr. Doktor Kohlross. Daneben wird ganz subtil eine neue Polizistin, Manuela Reitmeier, eingeführt.
Gasperlmaier muss diesmal auch mit seinen eigenen Dämonen kämpfen, ist ihm doch alles, was das Sexuelle betrifft, ziemlich unangenehm und peinlich. Sein häufiges Glotzen auf die Oberweiten und Hinterteile der weiblichen Mitspieler ist bestimmt auf diese Prüderie zurückzuführen. Da muss man sich schon fragen, was hat Mutter Gasperlmaier hier bei der Erziehung ihres Sohnes verbockt. Sie scheint ein schwieriger Charakter zu sein. Gut, dass es Christine, die patente Frau von Gasperlmaier gibt, die ihm immer wieder auf die Sprünge hilft. Sei es bei den (unerlaubten) Berichten über laufende Ermittlungen zuhört oder sei es, dass sie beschwichtigend und erklärend in innerfamiliären Zwistigkeiten eingreift.
So ist Gaspermlaier eigentlich ein durchschnittlicher Mann und Vater, dem ein köstliche Mahlzeit und ein ruhiger Feierabend lieb und teuer sind.
Einzig der Titel irritiert mich ein wenig. Eine Plätte, wie die Boote im Ausseer Land heißen, ist nur kurz im Spiel.
Fazit:
Diesmal ein vielschichtiger Krimi, der mit dem gegensätzlichen Ermittlerduo Gasperlmaier/Kohlross punktet. - Barbara Frischmuth
Woher wir kommen
(10)Aktuelle Rezension von: Monika58097Eine Familie, drei Frauen. Ada, die Malerin, deren Freund Selbstmord begangen hat. Auf einmal tritt ihr Jugendfreund Jonas wieder in ihr Leben. Doch Jonas ist nicht alleine. Jonas hat drei kleine minderjährige Kinder. Ist Jonas wirklich Adas Zukunft? Martha, Adas Mutter. Ihr Mann verschwand mit seinem Freund Vedat im Ararat-Gebirge. Einmal im Jahr trifft sie sich mit Vedats Frau Lale. Gemeinsam gedenken sie der beiden verschwundenen Männer. Einen richtigen Platz zum Trauern haben sie nicht. Und dann ist da Lilofee, Adas Tante. Als junge Frau hat sie einen Kriegsgefangenen versteckt, der jedoch verraten und verschleppt wurde. Alle drei Frauen haben einen Verlust zu beklagen. Alle drei Frauen müssen irgendwie damit zurecht kommen. Sie müssen ihr Leben neu erfinden. In Rückblicken lernt der Leser die drei Frauen immer besser kennen. Es geht um Frauen, die ihre Männer verloren haben. Frauen aus drei Generationen. Barbara Frischmuth hat ihre eigene Schreibweise. Kein Mainstream und dennoch mit einer gewissen Leichtigkeit. Ein Familienroman für gehobene Ansprüche. - Herbert Dutzler
Letzter Jodler
(34)Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall"So hatte Gasperlmaier sich das nicht vorgestellt" - um in einer Rezension zur Abwechslung mal den ersten Satz eines Buches zu zitieren. Sein gesamtes Lebenskonzept ist aus den Fugen geraten, denn eine menschliche Katastrophe biblischen Ausmaßes ist über ihn hereingebrochen. Seine Christine ist weg ...
... und zwar "weit, weit weg". Vor elf Tagen bereits ist sie zu einer Weltreise aufgebrochen. Zuerst geht es nach Kanada, den gemeinsamen Sohn Christoph besuchen, und dann mit Freundin Brigitte nach Australien und Japan. Den heimatverbundenen Kommandant des Polizeipostens in Altaussee schockieren nicht nur die Entfernungen, sondern auch die Dauer der Reise.
Acht Monate, die laut Christine "rasend schnell vorbei gehen werden", sind für ihn, nicht nur im Zusammenhang mit einem Aufenthalt im Ausland, eine unvorstellbare Größe. Zu allem Überfluss kommen jedoch weitere Komplikationen hinzu. Tochter Katharina übernimmt jetzt die Rolle am heimischen Herd. Leider ist sie der veganen Küche verfallen. Zudem will sie ihrem Vater beibringen, wie man skypt!
Fast ist es schon ein Glück, wenn etwas Abwechslung den schnöden Alltag ziert. So geht es beispielsweise auch der Frau Doktor Wurm. Die Gerichtsmedizinerin begrüßt es ausdrücklich, sonntags zu einem Mord in der Nähe der Weißenbachalmhütte gerufen zu werden. "Mir war eh fad."
Und einigen anderen Herrschaften ebenfalls. Streit entfacht sich wegen unterschiedlicher musikalischer Auffassungen. Beim alljährlichen Pfeifertag auf der Weißenbachalm ist traditionelle Volksmusik angesagt. Dem gegenüber musiziert eine Kapelle namens "Kainischer Hasenjäger" elektrisch verstärkt und mit leicht unzüchtigem Vokabular unterlegt. Bei verbalen Auseinandersetzungen bleibt es nicht.
Aber auch andere Mordmotive tun sich auf. Eifersucht ist doch immer wieder ein beliebtes Thema und konzentriert sich in diesem Fall zunächst auf die Sängerin der besagten Truppe, der feschen "Gitti aus Goisern", die dem ermordeten Bandleader sehr nahe stand. Selbiger war verheiratet, sah sich aber auch an anderer Stelle nicht zur bedingungslosen Treue verpflichtet.
Doch dies ist erst der Anfang einer Verkettung von beziehungstechnischen Komplikationen, die der Autor sachlich nüchtern, jedoch stets mit einem Augenzwinkern zu erzählen weiß. Wie immer kommt es ihm vor allem auf die leisen Zwischentöne und die kunstvolle Interpretation und Umsetzung nonverbaler Kommunikation an.
Einzigartig ist und bleibt seine Figur des Altausseer Polizisten Franz Gasperlmaier, der es gar nicht so hat mit der "uferlosen Rederei", mit Waschmaschinen und der komplizierten Befüllung derselben oder mit Jugendlichen, die mit deutschen Schimpfwörtern österreichische Polizisten beleidigen wollen. Deutsche Fernsehserien haben schlechten Einfluss.
Gasperlmaiers angeborene Scharfsinnigkeit ist erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennbar. Zu groß ist der Einfluss komplizierter Fälle und die privaten Befindlichkeiten der an der Lösung beteiligten Personen, sowie ein unerhörtes privates Ereignis. Nicht nur deswegen wird der achte Band der Reihe nicht der letzte sein ...
Die trockene Bodenständigkeit der Gesamtsituation kann niemand besser und glaubwürdiger zu Papier bringen wie Herbert Dutzler. Man sollte es sich bei der Lektüre des Buches so richtig gemütlich machen. Nebenbei sollte eine zünftige Brotzeit und (mindestens) ein ebenso kühles wie frisch gezapftes Bier serviert werden. - Ines Eberl
Blunzengröstl
(4)Aktuelle Rezension von: peedeeMark Vanlanthen, Band 1: Es hätte so ein schöner Ausflug werden können – Mark Vanlanthen, früherer Koch und nun Food-Journalist, will mit seinem Oldtimer-Cabrio von Sylt nach Wien fahren, unterwegs bei seinem Freund Anton Zott, Restaurantkritiker, in Altaussee einen Stopp einlegen. Doch als er bei der Villa ankommt, ist Anton tot. Es sei ein tragischer Unfall gewesen, aber Mark findet die Erklärungen nicht schlüssig…
Erster Eindruck: Ein reich verziertes Klappmesser steckt in einem Holzstamm; ich bin gespannt, inwiefern der Buchtitel etwas mit dem Inhalt zu tun hat (der Ausdruck „Blunzengröstl“ gefällt mir).
Es steht ja schon auf dem Buchtitel, dass es ein kulinarischer Alpenkrimi ist. Dass es jedoch bereits im Prolog mit einer kulinarischen Ausuferung losgeht, hat mich überrascht. Da wird nämlich von dem „Genuss“ eines Fettammers (eines gemästeten Ortolans) gesprochen. Mir war diese „Delikatesse“ bereits aus einem anderen Buch bekannt – einfach widerlich!
Mark ist also mit seinem Oldtimer-Cabrio, Austin Healey Sprite MKl, unterwegs. Nicht unbedingt das ideale Auto, um solche Langstrecken zu fahren. Beim letzten Tanken wird er noch darauf hingewiesen, dass sein Auto tropft und er das besser kontrollieren soll. Aber klaaaar! Und nun liegt der geliebte Austin flach – die Warnung des Tankstellenbesitzers wäre eben schon ernstzunehmen gewesen. Und jetzt ist Mark also bei der Familie Zott gestrandet. Sein Freund ist bei einem Unfall ums Leben gekommen, aber von Trauer ist bei der Familie nicht viel zu spüren. Ein eigenartiges Haus, gibt dem Leser ein beklemmendes Gefühl. Mark will bis zum Begräbnis bleiben und dabei den Ungereimtheiten auf den Grund gehen. Beim Wandern verletzt er sich und ist fortan ans Bett gefesselt: Antons Witwe Olga kümmert sich um ihn. Ihre Stieftochter Melusine verhält sich eigenartig und auch der Sohn Johannes ist merkwürdig. Mark merkt nicht, dass er in einer Falle sitzt…
Für mich war es das erste Buch der Autorin und daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die ganze Geschichte ist ziemlich ruhig, zuweilen ein bisschen verworren und als Leser fängt man zu hinterfragen an, wem man eigentlich glauben kann. Die kulinarischen Beschreibungen haben mir (mit Ausnahme des oben erwähnten Fettammers) gut gefallen. Ich finde es witzig, dass Rezepte aus dem Grossen Servus Kochbuch eingebaut wurden. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen.
Fazit: Es ist ein eher ruhiger Krimi mit sehr wenigen Protagonisten. Von mir gibt es 3 Sterne.