Bücher mit dem Tag "altertumswissenschaft"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Pompeius (ISBN: 9783515084741)
    Matthias Gelzer

    Pompeius

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Wer sich im Gebiet der Altertumswissenschaften (spez. Rom) etwas auskennt, wird gewiss schonmal von Matthias Gelzer gehört haben. Andernfalls werft mal einen kurzen Blick in den Wikipedia-Artikel zu ihm und ihr werdet merken, dass er zu den bekannten und schaffenskräftigen Forschern dazugehörte.
    Mit dieser Biographie gab soweit ich weiß die erste umfassende Biographie zu Pompeius, deren in Angriffnahme Gelzer schlichtweg damit begründet, dass die Quellendichte recht hoch ist.

    Geprägt ist die Person des Pompeius von einer Art systematischem Widerspruch, der mit Pompeius deutlich wird. Denn dieser Feldherr ist Teil der neuen leistungsorientierten Führungselite: der Nobilität. Deren Grundsatz ist die potenzielle Gleichheit aller Mitglieder (Senatoren; Konsulare; Prätorier. Unklare Definition). Dabei ist dennoch die individuelle Handlungsmaxime (vgl. dem grch. Ideal), immer der Beste zu sein. Dem entspricht auch Pompeius, der laut Gelzer kein reiner Machtmensch war, sondern stets besonders angesehen sein wollte. Hier ist er wie jeder andere Nobilis (= Teil der Spitze der Führungselite) auch. Doch den Unterschied macht die politische Lage. Rom hat noch aus seiner frühen Zeit (~500 bis ~ 200) die alte Stadtstaats"verfassung" beibehalten (strenger "Konservatismus" !). Doch strategisch udn machtpolitisch gesehen ist Rom ein Groß-, wenn nicht sogar ein Weltreich geworden. Dabei treten umfassende Probleme auf (langjährige Kriege, großflächige Aufstände, elitäre Widersprüche, lokalprovinziale Machtklientel), die typisch (?) sind für ein Weltreich, die allerdings von einer Stadtstaatsverfassung mit ihren kollegialen und auf 1 Jahr beschränkten Machtbefugnissen nicht lösbar sind. Hier müssen also außerhalb der Ordnung einzelne Männer herangezogen werden, die Sondervollmachten erhalten (imperia extraordinaria) und die Probleme (Sertorius-Teilreich, Lepidusaufstand, mithridatische Kriege, Piratenunwesen, Sklavenunruhen, etc.) und dann jedoch nicht mehr ins Gleichheitsgebot der Nobilität hineinpassen (wollen).
    Die Repubik hat sich selbst abgeschafft und Pompeius ist ein prägnantes Beispiel dafür (neben Sulla, Marius, Cinna evtl., Caesar, Antonius und schließlich auch Octavianus).



    Das Buch strotzt nur so vor Detaildichte und Fussnoten (im Anhang). Gelzer zeigt uns, wie unfassbar quellennah gearbeitet werden kann. Denn genau das tut er. Darunter leidet dann aber doch der Lesefluss und die Allgemeinheitstauglichkeit, da es für Laien/Anfänger/Interessierte praktisch nicht mehr lesbar ist. Das Streben nach Kompletierung war evtl. doch etwas zu ausgeprägt, denn die Detailiertheit nimmt einem die Möglichkeit, das Wesentliche klar zu sehen.

    Doch muss noch deutlich gemacht werden, dass das Buch in seiner Wissenschaftlichkeit und forschungstechnischen Bedeutung unschätzbar ist. Nur als Lektüre für nebenbei als Horizonterweiterung ist es nicht geeignet. ;)

  2. Cover des Buches Homers Heimat (ISBN: 9783596184361)
  3. Cover des Buches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie (ISBN: 9783851192308)
  4. Cover des Buches Studien zur Urnenfelderkultur im Waldviertel Niederösterreich (ISBN: 9783700118824)
  5. Cover des Buches Das Geschichtswerk des Titus Livius (ISBN: 9783825345587)
    Erich Burck

    Das Geschichtswerk des Titus Livius

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Eine sehr genau Analyse des römischen Geschichtsschreibers Titus Livius von Erich Burck. Erich Burck geht hier besonders ausführlich auf alles ein, was ein interessierter Leser über Livius wissen kann und muss und soll. Erst berichtet er, um die Grundlagen zu schaffen, vom Leben des Livius, von seinem Werk und von den Quellen, also woher wir über ihn und sein Werk Bescheid wissen. Anschließend geht er etwas ins Detail: Und zwar mit einer Erörterung wie Livius gewisse Sachverhalte darstellt anhand von Feldzügen, Siegen, Kurzerzählungen, Niederlagen und Reden, um dann aus allem Bisherigem darauf zu schließen, welche Vorstellungen Livius selbst vertrat, in Bezug auf die ideale Staats- und Lebensordnung, wie sich die Verfallserscheinungen zeigten und wie dieser seine Kritik übte. Nachdem Burck nun die Zielsetzung des Historikers, also zu welchem Zweck die römische Geschichte des Livius entstand, schilderte, beginnt er einige sehr spezielle und sehr tiefgehende Kapitel. Nämlich über Hauptgestalten, deren Charakterisierung und Gegenüberstellung, wie beispielsweise Hannibal/Scipio, Philipp V./Quinctius Flaminius und Perseus/Aemilius Paulus. Ein ganzes Kapitel widmete Burck zusätzlich der Thematik, wie es Livius unter dem ersten Kaiser, nämlich Augustus erging. Letztendlich noch die Beschreibung der Sprache und des Stils Livius' und die Rezeption in der Antike selbst, in der Neuzeit und im Mittelalter (wo sie quasi nicht vorhanden war). Alles in allem sehr gelungen. Stellenweise recht trocken, aber was will man von einem wissenschaftlichen Buch erwarten ? Nichtsdestotrotz sehr interessant für Kenner aus diesem gebiet, genauso wie für Laien. Die gute Wahlweise für die Kapitel ermöglicht dem leser auch eine gute Selektion der ansprechenden Teile, sodass man nicht gezwungen ist alles zu lesen. Burck erschafft auch selbst nochmal recht gut Grundkenntnisse, wenn man kaum welche mitbringt. Desweiteren eröffnen seine dichten Indizes die Möglichkeit sehr präzise und gezielt tiefer in die Thematik mit Hilfe anderer Literatur einzusteigen. Nur leider durchspickt er sein Buch mit zahlreichen römischen Zitaten, ohne Üersetzung.

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