Bücher mit dem Tag "altes japan"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "altes japan" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Die Geisha (ISBN: 9783328100454)
    Arthur Golden

    Die Geisha

     (2.933)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Das kleine Fischermädchen Chiyo wird nach dem Tod ihrer Mutter aus ihrer Heimat gerissen und soll nun in einer fremden großen Stadt eine Geisha werden. Fühlt sie sich anfangs noch verloren und fremd, hilft ihr ein ganz besonderer Hoffnungsfunke dabei, sich zu einer jungen Frau und zur Geisha Sayuri zu entwickeln, immer mit dem Ziel vor Augen eine der begehrtesten Geishas des Landes werden zu wollen. Aber dies ist erst der Beginn eines bewegten Lebens am Rande des Zusammenbruchs einer ganzen Kultur.

    Sprachlich hat der Autor die japanische Kultur und ihr Wesen hervorragend eingefangen, spiegelt die Ruhe und Zurückhaltung und ermöglicht es dem Leser einzutauchen in eine unaufgeregte und doch intensive Erfahrungswelt. Besonders die Geschehnisse im Geishaviertel spielen sich auf engstem Raum ab. Trotzdem gelingt es Golden die Nebenfiguren wie Hatsumomo, Kürbisköpfchen oder Nobu sehr individuell und plastisch auszugestalten. Nicht nur die Heldin entwickelt sich in der Erzählung, auch die anderen Figuren durchleben Reifungs- und Entwicklungsprozesse. Die Erzählung überspannt nahezu das gesamte Leben von Chiyo, beschreibt ihre Lerngeisha-Zeit, wie sie zur Geisha Sayuri wird, die Geschehnisse während der Kriegsjahre und ihrer Suche nach einem Danna, einem Versorger. In einer von Männern dominierten Gesellschaft bekleiden Geishas eine besondere, aber auch zwiespältig zu betrachtende Position. Geishas als selbständige, respektierte und geachtete Künstlerinnen mit knallharter Ausbildung, aber angewiesen auf die Gunst und die Finanzierung von Männern. Geishas, die sich auch selbst klar von Prostitution abgrenzen, aber ihre Mesuage (Jungfräulichkeit) versteigern und sich an einen Gönner zu binden suchen. Eine fragwürdige Emanzipation, nur geduldet von den Männern und fragil. Aus Sicht der Protagonistin aber nicht in Frage zu stellen, geprägt von Stolz und bedingungslosem Einverständnis. 

    Mein Fazit: Ein stilles, intensives Buch, dass den hiesigen Leser mitnimmt in eine fremde Kultur und Zeit. Wundervolle Bilder, eine poetisch anmutende Sprache und intensive Figuren in eine Erzählung, die manchmal biographisch, manchmal fast wie eine Sage anmutet. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

  2. Cover des Buches Der Clan der Otori - Das Schwert in der Stille (ISBN: 9783733503215)
    Lian Hearn

    Der Clan der Otori - Das Schwert in der Stille

     (479)
    Aktuelle Rezension von: Kayuri

    Unser Protagonist lebt unter den Verborgenen, sie beten einen falschen Gott an und müssen beseitigt werden, so will es Lord Iida. Doch Takeo kann fliehen, und muss sich in der Welt der Clans zurecht finden.

    Die Geschichte fängt spannend an. Mit und mit bekommt man die Welt und die Eigenheiten erklärt. Dabei ist das Buch aus zwei Sichtweisen geschrieben. Dies macht es einfacher in die Geschichte einzutauchen.

    Die Charaktere finde ich toll. Ein wenig störte mich die Liebesgeschichte, zumindest am Ende. Dennoch fand ich die meisten Handlungen nachvollziehbar.

    Der Schreibstil ist einfach gehalten. Namen gibt es viele, die kann ich mir einfach nicht merken. Dennoch hat es mir großen Spaß bereitet und ich bin gespannt auf den nächsten Band 

  3. Cover des Buches Der Clan der Otori - Der Glanz des Mondes (ISBN: 9783733503239)
    Lian Hearn

    Der Clan der Otori - Der Glanz des Mondes

     (290)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Unsterbliche Liebe und Schlachtengetümmel


    Inhalt:

    Endlich sind Kaede und Takeo verheiratet - gegen den Willen der Clans. So bleibt es nicht lange beim trauten Glück. Takeo muss Kriege führen, Kaede wird quasi gefangen genommen, die Ehe annulliert. Doch die beiden lassen sich natürlich nicht unterkriegen …


    Meine Meinung:

    Anfangs hatte ich Probleme, die zahlreichen Charaktere auf die Reihe zu bekommen. Viele Namen ähnelten sich für meinen Geschmack zu sehr. Zwar gibt es im Anhang ein Namensverzeichnis, aber ständig zu blättern, finde ich auch doof. Deshalb ließ ich es einfach auf mich zukommen, und irgendwann war ich dann auch wirklich drin und wusste, wer wie wo und warum.


    Dieser Band kam mir etwas brutaler vor als die ersten beiden. Es gibt unheimlich viele Tote, deren Hinrichtung mir oft sinnlos erschien. Aber das muss man natürlich immer im Kontext sehen, und so wie diese Gesellschaft beschrieben wird, passt es dann eben doch. Es gibt aber wirklich ekelerregende und grausame Beschreibungen. Allzu empfindlich sollten die Lesenden hier nicht sein. 


    Die Reihe war wohl zuerst als Trilogie geplant und somit kann man diesen Band auch als Abschluss sehen. Es ist nicht unbedingt notwendig weiterzulesen. Aber nun gibt es doch noch einen 4. Band, der die Geschichte weitererzählt und den ich auch gerne lesen werde.


    ★★★★☆


  4. Cover des Buches Die Teemeisterin (ISBN: 9783453406612)
    Ellis Avery

    Die Teemeisterin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: WildRose
    Ich interessiere mich eigentlich nicht besonders für Japan und die Geschichte des Landes, das Buch wurde mir geborgt. Dennoch habe ich es gerne gelesen, schließlich gibt es einige sehr gute historische Romane. Vielleicht kam mir das Buch ja nur deshalb langatmig vor, weil ich mich nie zuvor intensiv mit diesem Land und dieser Zeit auseinandergesetzt habe. Oft kamen seitenlange Beschreibungen, die dann einfach schon zu viel des Guten waren. Auch waren die vielen Personen, die im Buch vorkamen, für mich sehr schwierig beizubehalten und ich kam immer wieder durcheinander. Grundsätzlich fand ich die Geschichte aber sehr interessant und spannend, die Protgaonistin war meiner Meinung nach auch sehr menschlich und dadurch sympathisch. Ich habe auf jeden Fall mit ihr mitgefiebert bis zum Schluss. Fazit: Man hätte es etwas kürzen können, dann wäre das Buch weniger langatmig. Aber eine sehr interessante Geschichte eigentlich, die da erzählt wird.
  5. Cover des Buches Der Clan der Otori - Der Pfad im Schnee (ISBN: 9783733503222)
    Lian Hearn

    Der Clan der Otori - Der Pfad im Schnee

     (338)
    Aktuelle Rezension von: Bea1993

    Zu Anfangs fand ich es schwer in das Buch einzutauchen, da mir die vielen verschiedenen Stammesnamen fremd waren und ich keine Bilder dazu in meinem Kopf hatte. 

    Nach und nach ging das aber vorbei und das Buch las sich besser, deswegen auch 1 Stern abzug. 

  6. Cover des Buches Der Clan der Otori - Der Ruf des Reihers (ISBN: 9783733503246)
    Lian Hearn

    Der Clan der Otori - Der Ruf des Reihers

     (183)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    15 Jahre später …


    Inhalt:

    Takeo und seine Frau Kaede herrschen gerecht und weise über die Drei Länder. Alles scheint gut, doch am Kaiserhof erregt man Unmut. Der neue General des Kaisers will sich die Drei Länder aneignen und außerdem Takeos älteste Tochter Shigeko heiraten. 


    Meine Meinung:

    Auf diesen Band hätte man zwar auch verzichten können, aber er ist doch eine schöne Fortsetzung der bisherigen drei Bände. Die Geschichte wird nach fünfzehn Jahren wieder aufgenommen und weitergeführt. Es wird natürlich wieder gekämpft, intrigiert und verraten. Viele knifflige Situationen können aber durch weise Entscheidungen gelöst werden, was mir gut gefiel. 


    Ich war mit einigen Handlungsweisen der Protagonist*innen überhaupt nicht einverstanden und davon genervt. Aber ich kann nicht behaupten, dass es der Story an Spannung gefehlt hätte, obwohl sie sich über fast 800 Seiten hinzieht. 


    Alles in allem ein runder und ergreifender, wenn auch nicht von mir erwarteter Abschluss der Reihe.


    ★★★★☆


  7. Cover des Buches Der Clan der Otori - Die Weite des Himmels (ISBN: 9783733503208)
    Lian Hearn

    Der Clan der Otori - Die Weite des Himmels

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Musegirl90
    Im 5. und letzten Band der Otori-Reihe wird nun die Geschichte von Shigeru, Takeos Adoptivvaters erzählt. Das Buch berichtet über Shigerus Leben, bevor auf Takeo traf. Es werden einige Geschichten erzählt die in den ersten 4 Bänden immer wieder erwähnt wurden, wie z.B: die Schlacht von Yaegahara. Es ist ganz interessant die Geschichte von Shigeru zu erfahren, da man in den ersten 4 Bänden nie viel von ihm erfahren hat, obwohl er immer eine Schlüsselfigur und ein Vorbild für Takeo war.
  8. Cover des Buches Das Erbe der Krähe (ISBN: 9783942101004)
    Michael Schmid (2)

    Das Erbe der Krähe

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Lage spitzt sich zu. Matsuro begreift nicht sofort, was los ist. Weshalb sollte seine Mutter mitten in der Nacht in sein Zimmer stürmen, um ihn unsanft zu wecken? Am liebsten würde er sofort wieder einschlafen, doch sie gibt keine Ruhe. Bald wird ihm klar, dass tatsächlich etwas nicht stimmt. Als dann auch noch sein Vater erscheint, begreift er endlich den Ernst der Lage. Es geht um Leben und Tod. Die schwarzen Männer waren nun auch in seinem Dorf angekommen und sie stürmen jedes Haus. Wer sich ihnen in den Weg stellt, wird sofort getötet. Schon befinden sich die Männer in der unmittelbaren Nachbarschaft - die Lage scheint aussichtlos zu sein. Matsuros Vater ahnt, weshalb die Männer hier sind und wen sie suchen. Er will seinen Sohn verstecken und sich gemeinsam mit seiner Frau den grausamen Kriegern stellen. Mit dieser List glaubt er sie ablenken zu können, was sich als fataler Irrtum herausstellt ... Die schwarzen Gestalten stürmen den Gasthof der Eltern, während Matsuro in den ersten Stock des Gebäudes flüchtet. Ob der geheimnisvolle Fremde ihm helfen würde, jener wortkarge Mann, der sich gestern ein Zimmer genommen hat? Der Mann, der ein magische Anziehungskraft auf ihn ausübt und der erste Mensch zu sein scheint, der ihm richtig zuhört und das Gefühl gibt, ihm alles anvertrauen zu können, was ihm auf der Seele liegt. Er wurde Zeuge, als ihn seine Mutter wieder einmal als unfähigen Nichtsnutz abgestempelt hat. Nie kann er ihr etwas recht machen. Ewig macht sie ihm Vorwürfe und lässt keine Gelegenheit aus, ihm zu sagen, wie sehr er sie ständig enttäuscht. Selbst wenn er sein Zimmer aufräumt, findet sie Gründe für eine Standpauke. Egal, welche Mühe er sich auch geben mag - Zuwendung bleibt ihm verwehrt. Und jetzt, im Moment der größten Not, sucht er die Hilfe eines Fremden, der sich ihm als Karasu vorstellte. Die Tür des Gasthofes wird eingeschlagen und sofort beginnen die Gestalten damit, das Mobiliar zu zerschlagen und das gesamte Gebäude auf der Suche nach Verstecken zu verwüsten. Matsuro öffnet in seiner Verzweiflung die Tür von Karasus Zimmer und es trifft ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Der Fremde ist verschwunden! Jetzt stürmen die Feinde die Treppe nach oben und Matsuros Schicksal scheint besiegelt zu sein. In seiner Not flüchtet er durch das zerborstene Glas einer Balkontür und stürzt schließlich mitsamt dem morschen Balkongeländer nach unten. Während die Männer die Verfolgung aufnehmen und sich durch den Gasthof den Weg nach unten bahnen, will der Junge in den nahegelegenen Wald fliehen, doch schließlich wird er gestellt und seine letzten Atemzüge scheinen besiegelt zu sein. Doch zunächst wollen die Männer prüfen, ob er "das Zeichen" trägt. Unter heftiger Gegenwehr wird ihm sein "T-Shirt" (hüstel) entrissen, und auf dem rechten Schulterblatt finden die Männer, was sie gesucht haben ... ... Matsuro sieht noch das Schwert auf seinen Kopf herabsausen und schließt die Augen. Nun wird es höchste Zeit für Karasu, einzugreifen. Da wir uns noch ziemlich am Anfang des Geschehens befinden, will ich die Episode in kurzen Worten schildern. Der Retter greift nämlich die Schneide des Schwertes einfach mit seiner Hand und stoppt es mitten in der Bewegung! Doch damit nicht genug, denn vor den Augen des entsetzten Anführers der meuchelnden Bande zerbricht er dieses nun auch noch! Die drei Angreifer wollen nun andere Saiten aufziehen und stürzen sich nacheinander auf den unerwarteten Widersacher, doch sie haben nicht den Hauch einer Chance und sterben, wie durch Zauberhand, niedergestreckt von ihren eigenen Waffen ... Nun muss ich mich erstens entschuldigen und zweitens etwas unsanft aus der Affäre ziehen, denn ich habe das Buch abgebrochen, was überaus selten vorkommt. Nach gut einem Drittel des Buches gab ich auf, denn leider wird der Genuss der im Ansatz sehr spannenden Fantasy-Story durch eine ganze Reihe von holprig erzählten Handlungen, unlogischen Details, Rechtschreib- und Grammatikfehlern ganz erheblich gemindert. Ich empfehle dringend eine gründliche Überarbeitung des Textes sowie ein professionelles Lektorat, damit in einer weiteren Auflage ein flüssigeres und fehlerfreies Gesamtbild erzielt werden kann ... ... denn die Geschichte um die "Cornix", die der Welt Eimin einst Finsternis brachten, den geheimnisvollen Karasu, der von Rache und Wut getrieben nur ein Ziel kennt, den 9jährigen Matsuro, der mit seinem Geheimnis die Welt verändern kann, sowie alle anderen phantastischen Figuren hätten dies wirklich mehr als verdient. © Thomas Lawall - www.querblatt.com
  9. Cover des Buches Kenshin. Bd.1 (ISBN: 9783898854429)
    Nobuhiro Watsuki

    Kenshin. Bd.1

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Mina - Das Irrlicht
    Über das Manga Kenshin, der Vagabund bin ich gestern zufällig in unserer Bibliothek gestolpert. Mein Partner hat vor vielen Jahren die komplette Story gelesen und gekauft. Kenshin ist zwar manchmal von den Zeichnungen etwas kindlich, aber die Story ist durchaus anspruchsvoll. Während ich normalerweise Mangas in einer Stunde durchgelesen habe, brauchte ich für den ersten Band nun schon deutlich länger. Kenshin ist ein Thriller mit historischem Hintergrund. Es gibt 28 Bände der Kenshin-Geschichte. Die Geschichte ist auch in Deutschland abgeschlossen. Hintergrund des Mangas ist die Meiji-Zeit(1868 bis 1912), in der u. a. Tennos Mutsuhito herrschte. In dieser Zeit wurde der japanische Feudalstaat zu einer imperialen Großmacht. Die Samurai wurden „abgeschafft“, das Tragen des Schwertes in der Öffentlichkeit verboten. Lehen wurden abgeschafft, Schulpflicht eingeführt. Dies sind nur einige Änderungen. Kenshin Himura gehört zu den großen Helden des Umbruchs, nicht nur, weil er viele Schlachten in dieser Zeit erfolgreich schlug, sondern v.a., weil er später seine Kameraden beschütze. Doch nach dem Einleiten der Meiji-Zeit zog er sich als Vagabund zurück. Bei seinen Wanderungen trifft er auf Kaoru, die versucht, gegen alle Widrigkeiten, das Dojo des Vaters weiterzuführen. Dort spielt der erste Band. Kenshin wird ungewollt ständig in Kämpfe verwickelt. Gegen Ende des erstens Bandes kämpft er ungewollt gegen den gefürchteten Sanosuke… Mich fesselt dieses Manga sehr und freue mich auf alle weiteren Bände!
  10. Cover des Buches Das Leben der Geisha (ISBN: 9783404605866)
    Ursula Richter

    Das Leben der Geisha

     (4)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Eine Welt des Scheins Historisch betrachtet ist sie eine stille Revolutionärin, im heutigen modernen Japan jedoch eine Frau, mit der Fähigkeit, in zwei Zeitaltern zu leben: die Geisha - Nippons großer Mythos. "Kommt der Reisende aus dem Westen nach Japan, wird er auf den Straßen der Metropolen und Dörfer ganz normale, westlich gekleidete Japanerinnen antreffen, die sich kaum von den Frauen anderer Industrienationen auf der Welt unterscheiden. Was ist also los im viel zitierten 'Land der Geishas'? Wo sind denn all die Geishas in ihren prachtvollen Kimonos, wird er sich fragen." So beginnt die deutsche Soziologin Ursula Richter ihr Sachbuch Das Leben der Geisha. Die Autorin, die selbst zehn Jahre in Japan lebte (sie hatte von 1992 bis 2002 eine Professur am Institut für Germanistik an der Universität Miyazaki), versucht dem Mythos der Geisha auf den Grund zu gehen. Und das tut sie außerordentlich professionell, tiefgründig und dabei äußerst unterhaltsam. Diskussionen über die angebliche japanische "Liebesdienerin" werden immer wieder neu entfacht, zuletzt durch Arthur Goldens Roman Die Geisha und dessen umstrittene Verfilmung. Die meisten Menschen (viele Japaner inklusive) haben keine klare oder konkrete Vorstellung von diesen mythenumwobenen Frauen. Liebreizend, zart, zerbrechlich, klug und exotisch-verführerisch erfüllen sie jeden Wunsch auf erotischem Gebiet und gleichzeitig nach leiblichem und seelischem Wohlbefinden, so die hinlängliche Meinung vieler. Dieses Image hat sich relativ spät - im Wesentlichen ab 1860, als Japans Feudalzeit endete und der junge Kaiser Meiji das Land zu europäisieren begann - entwickelt. Viele "Pseudo-Geishas" lockten in den offiziellen Rotlichtbezirken die hereinströmenden europäischen Kunden und festigten somit ein Bild, welches mit dem Original in Wahrheit nicht viel zu tun hat: eine schlechte Kopie, dessen Fälschung auf Grund der Erzeugung von verschiedenen Stereotypen durch Literatur, Kunst und Theater (zu nennen wäre hier u. a. Puccinis Oper Madame Butterfly) keiner anzweifelte. Hinzu kam das Mysterium entlegener pazifischer Inseln, welches die Fantasie westlicher Menschen schon immer beflügelt hat. "Selbst spärliche Informationen genügten, um ein Bild entstehen zu lassen von jenem ganz anderen Leben, das man dort anzutreffen glaubte", schreibt Ursula Richter. Dies nahm die Autorin zum Anlass, nicht nur dem Mythos der Geisha nachzugehen, sondern den Bogen wesentlich weiter zu spannen und ein umfassendes und fundiertes Geschichtsbild Japans zu zeichnen. Harmonisch verwebt sie dabei immer wieder die Entwicklung im Inneren, dieses lange Zeit abgeschotteten Reiches, mit der damaligen deutschen, allgemeineuropäischen und amerikanischen Geschichte. Dabei wird vor allem den Frauen aller Kulturen ein besonderer Stellenwert eingeräumt (u. a. die Macht der Mätressen am Französischen Hof, Englands Königin oder die russische Zarin). Viel Interessantes und auch Neues tritt zu Tage. So erfährt der Leser, dass die Geisha eigentlich nicht einmal "klassisch" zu nennen ist, da deren Zeit erst im 18. Jahrhundert begann und ursprünglich ein reiner Männerberuf war! Der Geisha ("Person, die Kunst ausübt") war ein Unterhaltungskünstler, der überall in den Vergnügungsvierteln der Stadt anzutreffen war. Ein großer Abschnitt des Buches steht unter dem Titel: "Geisha werden". Der Autorin ist es gelungen, eine Geisha-Agentur zu betreten und viel Wissenswertes über diesen heute sehr elitären Beruf zu erfahren. Der Leser erhält Informationen über die Kunst des Kimonoauswählens und -tragens, des Tanzes und des Gesanges sowie den "Azubis" in diesem Gewerbe, den Maikos. Fazit: Ursula Richter gestaltet die Reise von Nippons Vergangenheit bis in die Gegenwart in 21 amüsanten, spannenden, wissenswerten und informativen Kapiteln. Eingebettet in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext erhält der Leser ein komplexes und realistisches Bild der Geisha, welches mit den westlichen Klischeevorstellungen aufräumt. Zwar sind die meisten ihrer Aussagen über die Rolle der Geisha in der japanischen Gesellschaft nicht völlig neu, doch die umfassend ausgeloteten Zusammenhänge eröffnen neue Blickwinkel. Ein sehr interessantes Sachbuch zu einem exotischen, spannenden Thema.
  11. Cover des Buches Kiharu, Memoiren einer Geisha (ISBN: 9783404129546)
    Kiharu Nakamura

    Kiharu, Memoiren einer Geisha

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ay73

    Das buch ist in drei Teile gegliedert. im ersten Teil erzählt Kiharu wie es dazu kam, dass sie dieses Buch geschrieben und sie erzählt von ihrer Kindheit in Tokio und ihrem Wunsch (schon als Kleinkind) eine Geisha zu werden. Im zweiten Teil erzählt beschreibt sie ihr Leben als Geisha, wie sie aufhört und heiratet.. dann bricht der Krieg aus und sie muss aus Tokio fliehen, für ihr Kind und ihre Mutter und Großmutter sorgen.. da sie in ihrer Geisha-Zeit viel Kontakt zu "Ausländern" geknüpft hat, gelingt es ihr nach dem Krieg schnell als Übersetzerin zu arbeiten. Im dritten Teil beschreibt ihr Leben in Amerika.

    Fazit für mich: eigentlich sehr interessant aber sie ist für mich eine sehr Ich-bezogene Person... auch sehr egoistisch in ihrem Verhalten. aber man lernte viel über die Traditionen der Geishas kennen, auf was sie alles geschult werden und in was sie Expertinnen sind.

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