Bücher mit dem Tag "alzheimerkrankheit"
7 Bücher
- Ken Follett
Der dritte Zwilling
(898)Aktuelle Rezension von: la_vieKen Follet hat mit "Der dritte Zwilling" eine wirklich interessante Geschichte geschrieben. Es geht darum, dass ein Mann eines Verbrechens beschuldigt wird, dass er seiner Aussage nach nicht begangen hat. Doch alle Beweise sprechen gegen ihn. Das Opfer identifiziert ihn und seine DNA wird am Tatort gefunden. Und dennoch besteht er darauf, es nicht gewesen zu sein. Die Protagonistin, eine junge Wissenschaftlerin im Bereich der Zwillingsforschung, glaubt ihm und hilft ihm dabei, das Rätsel um dieses Verbrechen zu lösen.
Die Geschichte ist wirklich spannend und trotz des Alters noch immer erstaunlich aktuell. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch spannend, auch wenn ich am Ende der Geschichte wenig überrascht war. Das Ende hat sich im Grunde schon recht früh angekündigt. Trotzdem kann ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, es hat mich durchaus unterhalten.
- Lisa Genova
Still Alice
(266)Aktuelle Rezension von: angies_bücherDas Buch steht schon lange in meinem Bücherschrank und ich bin froh,dass ich es jetzt gelesen habe. Ich habe selbst sehr lange mit Demenzerkrankten gearbeitet und finde das Buch sehr beeindruckend. Es ist tief berührend und sehr traurig. Ich musste beim Lesen mehrfach weinen und ich denke ich werde noch lange an die Geschichte denken. Alzheimer ist eine furchtbare Krankheit und es ist so bitter zu sehen wie jemand mit 50 Jahren, was heute im Prinzip ja noch kein Alter ist, so schnell und so sehr abbaut. Das Ende ist so berührend!! Und trotzdem traurig und zugleich voller Hoffnung!
- Martin Suter
Small World
(497)Aktuelle Rezension von: rayless75„Small World“ von Martin Suter hat mich tief beeindruckt. Ein sehr intensiver Roman, welcher das wichtige und allgegenwärtige Thema Demenz sehr authentisch und facettenreich beleuchtet. Die häufig schleichende Entwicklung der Erkrankung, die nicht selten lange aufrechterhaltene Fassade, das, was die Erkrankung nicht nur mit dem Erkrankten, sondern auch mit seinem Umfeld, seiner Familie macht, und was das alles bedeuten kann. Und plötzlich ist alles anders! Gleichzeitig wird ein Familiendrama aufgedeckt, welches bislang im Verborgenen lag. Konitomi oder Tomikoni? Sehr guter Spannungsbogen, wie ich finde. Das soziale Zusammenspiel, Empathie, Schuld, Verdrängung, Geringschätzung und Angst- ein buntes Potpourri aus wunderschön beschriebenen Emotionen, die einen mitten in die Geschichte eintauchen lassen. Ich schwankte zwischen meiner Sympathie für einige sehr liebenswerte Charaktere und meiner Abneigung gegen andere. Ein Suter, der es in meine Highlight-Liste geschafft hat und den ich unbedingt weiter empfehlen möchte.
- Arno Geiger
Der alte König in seinem Exil
(364)Aktuelle Rezension von: wandablueArno Geiger, einer der zeitgenössischen Autoren, die ich mit am meisten schätze, schreibt fast immer aus persönlichem Hintergrund. „Der alte König in seinem Exil“ ist so ein typischer Geiger, schon ein älterer aus dem Jahre 2011. Ich las bisher von Geiger „Unter der Drachenwand“, das ist wahrscheinlich sein Bestes, „Es geht uns gut“ und „Das glückliche Geheimnis“. Fehlt noch irgendwas mit einer Sally. (Alles über Sally) und einem Nilpferd (Selbstporträt mit Flusspferd). Ich weiß nicht, ob ich Arno Geiger mögen würde, denn er schont sich nicht, wenn er (über sich) schreibt.
„Der alte König in seinem Exil“ ist ein autobiografischer Roman und schildert eine intensive Zeit Arno Geigers mit seinem Vater, der dement wurde. Die Familie merkt lange Zeit nicht, was los ist, als sie es merkt, ist sie erleichtert, weil sie eine Erklärung hat für das seltsame Verhalten des Herrn Vater.
Der Kommentar:
Ich mag einerseits die Heimatverbundenheit des Autors, dann wieder seine Weltoffenheit. Ich mag es, wie er zulässt, dass ihm die Dinge unter die Haut gehen. Ich mag seine Ehrlichkeit, mit der er auch ungeschönt nicht so Vorteilhaftes von sich preis gibt, ich mag, wie er zu seine Familie steht und dass er nicht versucht, sich als einen perfekten Menschen darzustellen. Und ich mag den Humor und den Respekt, mit der Arno Geiger seinen Vater beschreibt.
Demenz ist eine furchtbare Diagnose. Aber wenn man den Erkrankten Respekt entgegenbringt, und akzeptiert, dass einem als Angehöriger eine Zeit bevorsteht, die einem viel abverlangt, ist das Leben immer noch schön. Davon handelt der kleine Roman, der schon durch seinen Titel besticht.Fazit: Lesenswert.
Kategorie: Autobiografischer Roman. (Mit ein) Lieblingsautor.
Verlag: Hanser, 2011 - Rachel Khong
Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
(57)Aktuelle Rezension von: FrauVonUndZuMit 30 Jahren wird Ruth von ihrem Verlobten verlassen. Das Verhältnis zu ihrer eigenen Familie ist zwiegespalten. Trotzdem kündigt sie Wohnung und Job, um einer Bitte ihrer Mutter folge zu leisten und sich ein Jahr um ihren demenzkranken Vater zu kümmern.
Der Roman erinnert an Tagebucheinträge. Während Ruth am Anfang noch fast täglich berichtet, werden die letzten drei Monate zusammengefasst. Dadurch wirkt das Ende, als hätten die Seitenzahlen nicht mehr ausgereicht. Ich finde das schade, denn zugleich hätte ich das Buch gerne noch etwas länger gelesen.
Der humorvolle Eindruck, den die Aufmachung des Buches auf mich machte, hat sich bestätigt. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass der eigenwillige Humor nicht jeden Geschmack trifft. Dem traurigen Grundthema der Demenz wird mit Witz begegnet, macht allerdings keinen Oberflächlichen Eindruck. Im Gegenteil, ich fand die von Rachel Khong inszenierten Einträge sehr lebensnah mit vielseitigen Gefühlen.
- Dick Swaab
Unser kreatives Gehirn
(2)Aktuelle Rezension von: WedmaDas Buch ist recht gut, leserfreundlich gestaltet, eher etwas für Einsteiger, die sich für das Thema begeistern wollen, um evtl. später auf seriösere Ausführungen umzusteigen.
Die 536 Seiten des reinen Textes sind in 28 Kapitel gegliedert. Diese sind nach 7 Themengebieten zusammengefasst worden: „Die Entwicklung unseres Gehirns im kulturellen Umfeld“, „Die Kunst und das Gehirn“, „Die Musik und das Gehirn“, „Gehirn, Beruf und Autonomie“, „Die Umgebung und das Geschädigte Gehirn“, „Das Denken über das Gehirn und uns selbst“, „Neue Entwicklungen und Gesellschaftlichen Konsequenzen“. Die Kapitel sind in kleinere Unterkapitel von 1-6 Seiten unterteilt. Darin gibt es sehr oft Bilder, Zeichnungen, sodass man insg. nicht allzu viel Text pro Seite hat und sich eher in einem Unterhaltungs- als Lehrbuch fühlt. Gleich zu Anfang gibt es „Schematische Darstellung des Gehirns im Längsschnitt“ und weitere Zeichnungen, die verschiedene Teile der Hirnrinde dem Leser erklären und das Verstehen der Ausführungen erleichtern. Vor kleineren Kapiteln gibt es gute Zitate: „Spazieren geht man nicht für den Körper, sondern für den Geist.“ S. 367 „Unser Leben spielt sich zwischen dem ersten und dem letzten Lächeln ab.“ S. 351, uvm.
Man sieht den Ausführungen an, dass der Autor es versteht, sein Fachwissen in den Dienst der Unterhaltung der breiten Masse zu stellen. Er bespricht die Themen so, dass es den Anfänger für dieses Themengebiet begeistern könnte. Die Themenauswahl fällt auch entsprechend aus: Sexualität und Homosexualität wurden ganz am Anfang besprochen. „Ein hoher IQ“, „Gehirnerkrankungen bei Künstlern“, wie Hieronymus Bosch zu seinen sonderbaren Visionen kam, die er in seinen Bildern zeigte und unsterblich wurde, auch „Die Alzheimer- Krankheit und andere Formen der Demenz“ uvm. sind dabei. Die Vielfalt an Themen ist schon beachtlich.
Manches ist aber zu flach, zu vereinfacht dargestellt worden. Neues ist rar, es gibt recht viele Allgemeinplätze. Manche These erschien mir zu steil und wenig begründet, manches auf Missverständnissen basiert, in etwa, auf welcher Grundlage die Russen ein Gesetz bezüglich der Verbreitung der Homosexualität verabschiedet hatten. Hier erschien mir die Integrität des werten Autors doch eher angeknackst. Erst brüstet er sich damit, welch enormes Interesse und großen Erfolg er in Moskau mit seinem Buch zelebrieren konnte, um dann zu erklären, wie verkehrt und rückständig er die Russen doch findet, a lá: Das viele Geld nehme ich schön mit, in der Heimat sind die Leute ja nicht so leicht zu begeistern, und hinterrücks lästere ich über euch. Es ist nichts Neues. Solch chauvinistische Handhabe hat eine lange Tradition, gehört in Europa nach wie vor „zum guten Ton“. Aber dass man sich selbst dabei nicht seltsam vorkommt und damit noch prahlt. Kopfschüttel.
Auch Swaabs Umgang mit Quellen rief bei mir ähnliche Reaktion, denn sie fehlten komplett. Hinten im Buch gibt es nach Glossar von 9 S. „Literatur“ erst allgemein, paar Titel, dann nach Kapiteln sortiert, aber ohne jede Referenz zur jeweiligen Seite. Man kann sich also kaum zusammenreimen, wo genau er manche steile These herhat und worauf sich seine Ausführungen insg. stützen.
Das Buch ist sonst schön gestaltet: Festeinband in Türkis, Umschlagblatt. Es ist normal groß, wiegt 1440gr. Kommt durchaus als Geschenk infrage.
Fazit: Für Laien, die primär Unterhaltung suchen und doch noch etwas über das Gehirn und seine Funktionsweise erfahren möchten, um damit in etwa auf einer Party aufzutrumpfen, ist dieses Buch prima geeignet. Die vielen bunten Bilder, kurze Unterkapitel, v.a. die Art der Stoffdarbietung sprechen dafür. Auch die Anfänger, die einen leichteren Einstieg ins komplexe Thema Gehirn suchen, werden hier gut bedient.
Trotz mancher Schwächen vergebe ich mit viel Wohlwollen 4 Sterne.
- Jørn Precht
Das Geheimnis des Dr. Alzheimer
(19)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeMedizingeschichte finde ich sehr spannend und so war ich neugierig auf dieses Buch. Die Geschichte beginnt im Jahr 1901 und wir begleiten hier u.a. Dr. Alois Alzheimer, der eine neue Krankheit erforscht. Seine Patientin ist Auguste Deter, die tatsächlich die erste bekannte Alzheimer-Erkrankte war. So beruht dieser Roman zum Teil auf wahren Begebenheiten und realen Charakteren, was es für mich nur noch spannender gemacht hat.
Ein interessantes, faszinierendes und unterhaltsames Buch. Zwischendrin gab es für mich hin und wieder auch ein paar Längen, die aber nicht der Rede wert waren. Zum größten Teil hat mich das Buch sehr gut unterhalten.
15. Juli 2023