Bücher mit dem Tag "amerikanische gesellschaft"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "amerikanische gesellschaft" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  3. Cover des Buches Gute Geister (ISBN: 9783442714506)
    Kathryn Stockett

    Gute Geister

     (695)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Der Roman von Kathryn Stockett spielt in einer Zeit in den 1960ern, in der die Rassentrennung in den südlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet war. Thematisch geht es um Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von sozialer Veränderung. Die Frauen wollen aus gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und bekommen eine Stimme und für ihre Rechte zu kämpfen und auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Man wir daran erinnert, dass die Vorurteile, die Menschen voneinander trennen, überwunden werden können.
    Kathryn Stockett verwendet mehrere Erzählerperspektiven und schreibt sehr realitätsnah, was den Roman sehr facettenreich und lebhaft macht. Jede Erzählerperspektive hat ihren eigenen Stil und man fühlt und erlebt so jede Perpektive hautnah mit.
    Ein sehr berührender, inspirierender und wertvoller Roman!

  4. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (421)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  5. Cover des Buches Red Planet - Roter Planet (ISBN: 9783945493731)
    Robert A. Heinlein

    Red Planet - Roter Planet

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Mogul

    Das erstmals 1949 erschienene Science-Fiction-Abenteuer wurde zu einem Klassiker in diesem Genre. Und das Buch hat es auch heute noch in sich. obwohl die Story recht simpel ausgestaltet ist. Die Menschen sind seit fünfzehn Jahren dabei den Mars zu besiedeln. Das Ziel ist es, den Mars für den Menschen bewohnbar und nutzbar zu machen, um damit viel Geld zu verdienen. Dieses Projekt wird von der Company vorangetrieben, die auch das Sagen auf dem Mars innehat. Nun ist der rote Planet aber nicht tot, er besitzt ein dem Menschen völlig fremdes, extrem komplexes Ökosystem und eine - wie sich im Laufe des Buches zeigt- hochentwickelte Zivilisation. In diesem Setting wird die mitreißende Abenteuergeschichte von den zwei Teenagern Jim und Frank geschildert. Nicht zu vergessen Willis, ein lebendiges haariges Kugelding mit erstaunlichen Fähigkeiten. Mehr will ich hier gar nicht sagen, denn „spoilern“ ist nicht so meine Sache.


    Das Buch ist im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch. Klar, die Story kommt etwas verschroben und altbacken daher und ist in einfachen, gut verständlichen Sätzen geschrieben, da es sich um ein Jugendbuch handelt (das durchaus auch Erwachsene lesen können). Und ja, es wimmelt nur so von überholten Stereotypen bezüglich Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, die aus heutiger Sicht wirklich seltsam erscheinen, oder bezüglich dem typisch amerikanischen Ideal von Freiheit, vor allem auch der Freiheit, eine Waffe zu tragen (als Ausdruck dafür, ein freier MANN zu sein - einfach nur schrecklich!). Aber es steckt in diesem Buch noch viel mehr, eine klare Message, die sich folgendermaßen zusammenfassen lässt: Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Gerade durch diese Botschaft werden all die eben kritisierten Klischees etwas relativiert. In diesem fantastischen Abenteuerroman geht es ganz allgemein um Toleranz und Intoleranz, was ja immer ein hochaktuelles Thema für uns Menschen darstellt, im Umgang untereinander, aber auch im Umgang mit dem Ökosystem Erde, von dem wir - ob wir wollen oder nicht - Teil sind.

    Auf der einen Seite steht die Company für den knallharten Kapitalismus, der über Leichen, Andersdenkende, die marsianische Flora und Fauna sowie die Kultur der Marsianer ohne Rücksicht hinwegschreiten möchte. Es wird aufgezeigt, was Geldgier und Intoleranz mit dem Menschen machen können. Auf der anderen Seite stehen tolerante Menschen, die sich für ein menschenwürdiges Dasein - auch auf dem Mars - starkmachen. Nur, da sind noch die Marsianer, die sogenannten Ureinwohner des Planeten, die den ganzen Problemen zwischen den Siedlergruppen wenig abgewinnen können. Die dreibeinigen Marsianer sind den Menschen in jeglicher Hinsicht soweit überlegen, dass  die Zweibeiner dies in ihrer Ignoranz nicht einmal in den bisherigen fünfzehn Jahren Kolonialisierung realisiert haben. Eine neue Dimension des Seins, die für die Kolonialisten unfassbar ist, offenbart sich ihnen, was sogar die tolerante „menschliche“ Gruppe stark verunsichert. Ein wirklich mitreißendes Buch, das einfach zu lesen ist und einen in eine völlig fremde Welt mitnimmt. 


    Fazit: Unbedingt lesen, wenn man Sci-fi mag. Am besten wenn es draußen in Strömen regnet.

  6. Cover des Buches Freiheit (ISBN: 9783499252549)
    Jonathan Franzen

    Freiheit

     (273)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Mein erster Franzen. Bislang habe ich um diesen Autor etwas einen Bogen gemacht, die Stichworte Realismus, Gesellschaftskritik und amerikanische Politik hatten mich etwas abgeschreckt, aber ich bin sehr froh, dass ich die Lektüre durchgehalten habe, weil dies ein lohnenswerter und in einigen Teilen auch erstaunlich unterhaltsamer Roman ist. Einen Punkt muss ich dennoch abziehen, weil die Geschichte schon etwas vor sich hinpläscherte. 200 Seiten weniger und er wäre vermutlich perfekt gewesen. 

    Doch worum geht es eigentlich? 

    Der Roman verfolgt die Geschichte von Walter und Patty Berglund sowie ihrer beiden Kinder Jessica und Joey, einer bürgerlichen Mittelschichtsfamilie, über mehr als 30 Jahre, von den 1960ern bis in die 2000er Jahre. Patty, in ihrer Jugend eine erfolgreiche Basketballspielerin, entscheidet sich gegen den aufregenden Musiker Richard und für den Langweiler Walter – Gutmensch, Feminist und Umweltschützer, dessen großes Ziel es ist, ein Naturreservat für den Pappelwaldsänger zu errichten.

    Mein Leseeindruck

    Ich kann den unzähligen Rezensionen nichts hinzufügen außer meinem sehr persönlichen Leseeindruck. Es stimmt, dass ich zu Beginn etwas Mühe hatte, in die Geschichte hineinzufinden, Franzen erzählt minutiös, kleinteilig und oft auch in Exkursen, abschweifend. Ich musste mich etwas darauf einstellen, bevor ich Spaß daran gefunden hatte. Das lag dann einfach auch daran, dass der Roman sprachlich unglaublich schön ist. So eben auch über Passagen hinweg, die ich nicht so interessant fand. Die Passagen, die sich mit dem Sexleben auseinandersetzten, hatten etwas von Elternsex, also hochnotpeinlich und absolut unerotisch. So soll es aber sein, wenn Franzen den Effekt kreieren möchte, so kann er das natürlich. Auch der Sex ist realistisch und wenig idealistisch. Ebenso wie Ekel. Wer den Roman gelesen hat, wird sich vermutlich an die Szene mit dem Ehering erinnern – ich werde sie sicher nicht so schnell vergessen.

    Es werden so viele Themen aus so unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, ich nenne nur Umweltschutz, Überbevölkerung und den Irakkrieg als Beispiele, dass ich denke, dass dieser Roman in hundert Jahren ein wichtiges Dokument dafür sein wird, wie Menschen in den frühen 2000ern über diese Themen gedacht haben. Und da dann zu recht vielleicht auch Schullektüre. Die Dialoge sind eine ganz klare Stärke von Franzen. Neben seiner Beobachtungsgabe und der recht spitzen, nur leicht überzeichneten Beschreibung von Menschen, zum Beispiel der Nachbarn, von denen zwei „…mit ihren gerahmten Promotionsurkunden an der Wand für sich selbst leben.“ Da ich auch so jemanden kenne, musste ich herzlich lachen.

    Empfand ich zu Beginn des Romans alle Charaktere als höchst unsympathisch (sie sind eben recht realistisch gezeichnet, es gibt keine Helden und Schurken), so muss ich zum Ende hin mit einer der Figuren ausrufen: „Ich bin Walter-Fan“. Walter ist zielgerichtet, kämpft für seine Ideale, manchmal auch mit etwas unlauteren Mitteln (Stichwort Nachbarskatze), aber niemals unsympathisch. Ich konnte mich zwar nicht wirklich mit ihm identifizieren, aber mit ihm sympathisieren. Und das machte für mich nochmal einen wichtigen Punkt aus.

    Also für wen ist dieser Roman etwas?

    Für jeden, der sich auf die Geschichte einer amerikanischen Familie einlassen möchte, die zwischen unterschiedlichen Werten schwankt, die ungewöhnlich und individuell ist, bei der man aber gleichzeitig das Gefühl hat, einer typischen amerikanischen Familie zu begegnen, neben der man wohnen könnte. Für jeden, der bereit ist, sich auf diesen etwas epischen Stil einzulassen.  

    Für wen ist dieser Roman nichts? 

    Für alle diejenigen, die mit dieser Art von Realismus nichts anfangen können. Die Konflikte sind reale Konflikte, die in jeder Familie vorkommen können. Es passiert nichts so Aufregendes, das man anzweifeln könnte, dass es sich so zutragen könnte. Zudem ist er sicher auch nichts für Actionfreunde. Und natürlich nicht für Menschen, die sich für die amerikanische Kultur und Politik nicht interessieren. Dafür ist der Roman zu politisch.

  7. Cover des Buches Der Regenmacher (ISBN: 9783641110208)
    John Grisham

    Der Regenmacher

     (342)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Rudy Baylor gewinnt seine ersten Mandanten und bekommt gleich einen der größten Fälle des Landes auf den Tisch. Ein großer Skandal bahnt sich an und Rudys Gegener ist mächtig und schreckt vor nichts zurück. Ein packender Thriller und eine berührende Liebesgeschichte zu einem wichtigen Thema. John Grisham in Bestform. Der Film mit dem genialen Oscarpreisträger und Sexiest Man Alive Matt Damon (Good Will Hunting), Claire Danes (Romeo&Julis) und Dany De Vito (Der Rosenkrieg) ist genial gelungen.

  8. Cover des Buches Mit Blick aufs Meer (ISBN: 9783442747009)
    Elizabeth Strout

    Mit Blick aufs Meer

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Eine Erzählung von Elizabeth Strout über Einwohner einer kleinen Stadt in Maine. Bis auf die Zeitsprünge zwischendurch, interessant geschrieben.

  9. Cover des Buches Das Fest (ISBN: 9783837172195)
    John Grisham

    Das Fest

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als Luther und Nora Krank zum ersten Mal seit zwanzig Jahren ein kinderloses Weihnachtsfest auf sich zukommen sehen, beschließen sie, mit den gesellschaftlichen Konventionen zu brechen und das Fest erstmals ausfallen zu lassen. Doch es kommt alles anders, als die beiden denken. Charles Brauer hat eine tolle Stimme und er ließt die Geschichte flüssig und eindrucksvoll. Es macht Spaß ihm zuzuhören, denn die Hektik, die im Buch entsteht, wird von ihm sehr gut dargestellt. Ein Hörbuch-Spaß der kleinen, aber feinen Art.
  10. Cover des Buches Fegefeuer der Eitelkeiten (ISBN: 9783499236747)
    Tom Wolfe

    Fegefeuer der Eitelkeiten

     (111)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Heutzutage strotzen Bestseller im üblichen Skandinavien-Format mit blutrünstigen Perversionen wie zerstückelten Frauenleichen schon auf der ersten Seite, um die Lesermassen einzufangen. Das ist im Grunde nicht wirklich Literatur, sondern Schund, auf differenzierte Figurenausgestaltung wird meist verzichtet.

    Tom Wolfe würde heutzutage mit seinem vor 35 Jahren erschienen Thriller im Jahre 2023 wahrscheinlich keinen Verlag mehr finden, weil er sich im ersten Kapitel nicht mit Morden abgibt, sondern lediglich zwei Belanglosigkeiten schildert: Die missratene Publikumspräsentation eins Politikers und die Probleme eines Millionärs mit seinem Dackel, dem Telefon und seiner Gattin. Und zu allen Unglück sind die ersten 40 Seiten seines sich über 80 Seiten erstreckenden Romans überwiegend als innerere Dialoge verfasst.

    Dass man die ersten 40 Seiten dennoch wie im Rausch liest und einfach nicht mehr aufhören kann, dass dies ein absoluter Page-Turner ist, liegt an seiner irrwitzigen Humor, den aus dem Alltag nachvollziehbaren inneren Probleme der Protagonisten und seiner unaufdringlichen und um so prägnanteren Figurengestaltung. 

    Tom Wolfe gelingt es sogar, Sexszenen erotisch prickelnd zu verfassen, ohne auch nur einen einzigen Nippel, Pimmel oder sonstwas zu erwähnen. Er wagt es hierbei sogar, sich der griechischen Mythologie zu bedienen, die in diesem Detail wohl nur den wenigsten Lesern geläufig sein dürfte: "Priapus", jener Lust und Samen verspritzende Nebengott mit dem Riesenphallus in wenigen Passagen quasi nebensächlich zu erwähnen, das genügt ihm - und genügt dem Leser, um sich fiebernd auf diesen großartigen Sex-and-Crime-Thriller einzulassen.

  11. Cover des Buches The Lay of the Land (ISBN: 9781408835104)
  12. Cover des Buches Rabbit in Ruhe (ISBN: 9783499134005)
    John Updike

    Rabbit in Ruhe

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Mein erster Rabbit-Roman, aber bestimmt nicht mein letzter! Kurz gesagt ist das Buch ein Porträt der späten 80er Jahre, in dem die Hauptfigur (Rabbit) der Entwicklung seines Sohnes und seiner Enkel kopfschüttelnd gegenüber steht.
  13. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  14. Cover des Buches Wie war's wirklich (ISBN: 9783499239816)
    John Updike

    Wie war's wirklich

     (8)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    John Updike ist tot. Ein triftiger Grund, ihn wieder zu lesen. Er war einer der etwas unbequemeren Schriftsteller Amerikas. Einer, der es nicht so mit der heilen Welt hatte, dem großen amerikanischen Traum, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. HappyEnd und alle leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Nicht bei Updike. Natürlich könnte man sagen, dass Sex sein Hauptthema gewesen ist. Aber es geht bei Updike eben nicht nur darum. Ich denke, Sex war eher der rote Faden, an dem er sich durch den Wirrwarr von amerikanischen Gefühlen, amerikanischen Werten, der amerikanischen Gesellschaft an sich mit ihren offensichtlichen Verwerfungen durchgearbeitet hat. Ein Beispiel (um bei der Sexualität zu bleiben): Amerika hat die größte Pornoindustrie der Welt, aber in den meisten Filmen behalten die Schauspielerinnen bei Nacktszenen (die dann ja gar keine mehr sind) ihre BH´s an. Neben den Aufzählungen der sexuellen Eskapaden seiner männlichen Protagonisten gibt er immer auch ein sehr präzises Bild von deren aktueller psychischer Verfassung, ihrer momentanen Position in ihrem sozialen Umfeld und damit in der Gesellschaft und ihren Aussichten, sich zu verändern. Seine Helden sind nicht unsympathisch, sie sind keine Potenzprotze. Sie sind oft nur auf eine nicht definierbare Art und Weise unglücklich. Sie greifen nach allem, was Glück verspricht. Und das ist, zumindest bei Updike, oftmals eine andere Frau. Doch wenn sie bekommen, was sie meinen, so dringend zu brauchen, sind sie fast noch unglücklicher als vorher. Sie verlieren immer auf die eine oder andere Art. Orgasmus hin oder her! Der graue Alltag stellt sich bei Updike fast schon parallel zum Höhenflug wieder ein. Für alles, was man(n) bekommt, muß man(n) bezahlen. Das gilt auch für die Frauen. Zu einem Seitensprung gehören schließlich immer zwei. Das könnte der Tenor der Kurzgeschichtensammlung "Wie war´s wirklich" sein. Kurzgeschichten, die von tiefer Melancholie durchzogen sind. Eindringlich bringt Updike uns die Lebensgefühle von durchschnittlichen amerikanischen Männern nahe. Und die sind sicherlich nicht so weit entfernt von denen der Männer anderer Nationen. Tip: Updike laut lesen! Seine Sprache ist großartig!
  15. Cover des Buches Pulphead (ISBN: 9783518464915)
    John Jeremiah Sullivan

    Pulphead

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Juana
    Die Vereinigten Staaten konzentriert in einem Buch – geht das? Mit den Reportagen, die nun unter dem Titel „Pulphead“ erschienen sind, lässt John Jeremiah Sullivan seine Leser jedenfalls so tief in die Seele der US-amerikanischen Gesellschaft(en) blicken, wie nur irgend möglich. Er taucht ein in die Geschichte und Gegenwart verschiedener Szenen, so intensiv und klarsichtig, emotional, selbstreflektierend und empathisch, dass man mitgerissen wird, auch wenn man sich eigentlich nicht für das amerikanische Reality-TV, die Tea-Party-Bewegung, vergessene Naturforscher, für Michael Jackson, Axl Rose oder die Typen interessiert, die auf christlichen Rockfestivals rumhängen. Sullivan verwischt die Grenze zwischen Literatur und Journalismus, Erzählung und Reportage, Hochliteratur und Unterhaltung. Großartig. 
  16. Cover des Buches Breaking Bad (ISBN: 9783862653621)
    Ensley F. Guffey

    Breaking Bad

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Episodenguide zur allgemein abgefeierten Serie "Breaking bad". Man erfährt Erklärungen zu Fragen, welche Songs werden in der Serie gespielt und welche Aussage treffen diese, welche Metaphern und Symbole werden verwendet und wie sind diese zu deuten, welche Kameraeinstellungen wurden gewählt usw. Bei der Lektüre ist bei mir das "Breaking-bad-Fieber" wieder ausgebrochen, insgesamt ist das Ganze ein gelungener Nachschlag zu der besten Fernsehserie der Welt.
  17. Cover des Buches Der Miami-Vice-Report (ISBN: 9783404601783)
    Thomas Jeier

    Der Miami-Vice-Report

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der Autor ist langjähriger Amerikareisender und hat sich der Metropole Miami von allen Seiten genähert (im übertragenen Sinne): Er zeigt uns auf den ersten Seiten eine pulsierende, weltoffene Stadt, die sich als perfekter Urlaubsort präsentier, wo es hervorragenden Ausgehmöglichkeiten gibt, tolle Parks und reicher Kunst. Die Stadt ist in den 80ern längst zum Bank- und Handelszentrum geworden, wo sich amerikanische Kultur mit lateinamerikanischer und kubanischer Lebensweise vermengt. Diese Offenheit der Stadt in Richtung Südamerika und ihre Eigenschaft als Hafenstadt führt allerdings auch dazu, daß Miami zum Hauptdrogenumschlagplatz der USA geworden ist, ganze Stadtteile sind drogen- und armutsverseucht, wie Jeier auf Patrouillenfahrt mit zwei Drogencops feststellen kann, und einer ganzen Generation (v.a. Afroamerikaner) steht eine bittere Zukunft bevor. Jeier begleitet die Polizsietn bei der Stürmung eines Crackhauses und bei einer großangelegten Razzia, die sich aber als vergebliche Kraftanstrengung herausstellt: Auf Kaution sind die Dealer bald schon wieder frei. Ein tolles Reportagebuch, ich würde mich über eine Aktualisierung freuen.

  18. Cover des Buches Kinsey (ISBN: 9783453600171)
    Bill Condon

    Kinsey

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch zu der Filmbiographie um den viel zu unbekannten Sexualrevolutionär Kinsey: Ob man ihn wirklich als "zweiten Darwin" bezeichnen kann, sei dahingestellt, auf jeden Fall hat Professor K. das Leben aller Menschen verändert, indem er den Schleier gelüftet hat, der von Moralpredigern auf die Sexualität gelegt wurde. Endlich erkannte man, daß es nicht "nur" hetero- oder " nur" homosexuelle Menschen gab, sondern daß die menschliche Sexualität so vielgestaltig war wie die Menschen selbst und daß eine Kriminalisierung von bestimmten Handlungsweisen als verboten oder krankhaft nichts an deren Natürlichkeit änderte. Das Buch bietet hingegen nur einen kurzen Einblick auf eine vielschichtige Persönlichkeit, ansonsten sind nur Urteile Dritter vorhanden.
  19. Cover des Buches Dress Your Family in Corduroy and Denim (ISBN: 9780748125944)
  20. Cover des Buches Diane Arbus (ISBN: 9788426415530)
  21. Cover des Buches Arnold Schwarzenegger - (ISBN: 9783421044051)
    Marc Hujer

    Arnold Schwarzenegger -

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Arnies Lebensgeschichte, vom kleinen Dorfbub im Thal der Nachkriegsjahre bis zu einem mächtigsten Männer der Welt. Nach Beendigung des Buches 2009 ist ja auch einiges passiert (Ehebruch, Scheidung usw.), eine Neuauflage ist als dringend nötig, Herr Hujer! Die Abschnitte über seine harte Kindheit mit dem sehr strengen Vater und der Aufstieg zum Bodybuilderkönig sind natürlich am interessantesten, da ich im Moment auch ein bißchen zu den Hanteln greife, hätte ich über Trainingsmethoden oder Ernährungspläne auch sehr gern gelesen. Und im neuen Jahrtausend ein ganz neues Leben in den Höhen und vielen Tiefen der Politik, wo ihn manche mit "Gulliver" vergleichen. Ein echter Tausendsassa, der ein Leben für zehn normale andere lebt, in seinem Tatendrang und seinem Fleiß ein echtes Vorbild.
  22. Cover des Buches Nemesis (ISBN: 9780307475008)
    Philip Roth

    Nemesis

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Joachim_Tiele
    Es lässt sich nicht leugnen, dass es in diesem Roman von außen betrachtet um einen jungen Sportlehrer geht, der während einer Polio-Epidemie im New Jersey des Sommers 1944 Kinder und Jugendliche aus ärmeren, überwiegend jüdischen, Familien auf einem Sportplatz in ihrem Wohnviertel betreut, bis er dies auf das Drängen seiner Freundin  aufgibt und statt dessen Jugendlichen aus besser gestellten Familien in einem Ferienlager in einer als gesünder geltenden Gegend Schwimmunterricht gibt. Schon dadurch mit einem schlechten Gewissen belastet, dass er wegen eines Augenleidens vom Kriegsdienst zurückgestellt ist, wird der Gedanke an die in Newark zurückgelassenen Kinder im Verlauf des Sommers schier unerträglich. Schließlich kommt es zur persönlichen Katstrophe – so steht es im etwas ausführlicheren Klappentext der gebundenen deutschen Ausgabe bei Hanser, so dass es hier wohl ohne Spoiler-Verdacht gesagt werden kann. Diese Geschichte wird erzählt, und sie wird ausführlich erzählt, gut recherchiert, was das Krankheitsbild angeht, die Strukturen der amerikanischen Gesellschaft während der Zeit des Zweiten Weltkriegs, und natürlich die Rolle der Religiosität, einschließlich der jüdischen, im damaligen Amerika. Eine Geschichte dieser Art kann man, so wie sie hier von Philip Roth erzählt wird, mögen oder nicht, je nach dem eigenen persönlichen Geschmack.

    Ich muss einräumen, dass dieser Roman zunächst gar nicht mein Ding war. Ich weiß schon fast nicht mehr, warum ich ihn gekauft hatte, vielleicht weil ich neugierig war, wie Roth im Alter schreiben würde, wenn er nicht über die Leiden des Alters oder über Alterssexualität schreibt, vielleicht auch, weil er Nemesis als sein letztes Buch angekündigt hatte… (1) Und ja, bei Das sterbende Tier brauchte ich zwei Anläufe im Abstand mehrerer Jahre, um es zu mögen, und daher ist es möglich, dass der Kauf von Nemesis zunächst fast so etwas wie eine Wiedergutmachung dafür war, dass ich Das sterbende Tier nicht mochte. Bei Nemesis stellte ich ziemlich überrascht und unerwartet fest, dass es etwas mit mir zu tun hatte, mit mir persönlich, aber auch darüber hinaus mit einem Aspekt des Deutschlands der fünfziger und sechziger Jahre (in dem ich aufgewachsen war), das nicht nur mir nicht bewusst war, sondern den meisten wohl eher nicht bewusst sein dürfte, nämlich welchen Anteil die Angst vor der Kinderlähmung in den Vereinigten Staaten an der Entwicklung Nachkriegsdeutschlands hatte und und welche Rolle sie darüber hinaus bis heute spielt.

    Verblüffender Weise sind dies die unhinterfragten Urlaubspräferenzen der meisten hierzulande. Natürlich ist das Wetter im Sommer schöner als zu anderen Jahreszeiten, und da die Mehrheit der Deutschen weder in den Bergen noch am Meer lebt, liegt es nahe, dort seinen Urlaub zu verbringen. Urlaub in den Bergen oder an der See, galt seinerzeit in den USA als nahezu einzige wirksame Vorsorgemaßnahme gegen die Kinderlähmung, bevor man die Krankheit verstand und ein Impfschutz gegen sie entwickelt worden war, und dies im Sommer, weil Polio-Epidemien überwiegend in den Sommermonaten auftraten. Nur Wohlhabende konnten sich das leisten, und als nach dem Krieg das Wirtschaftwunder einsetzte, war es dieses Privileg der Wohlhabenden, das fast als erstes auf dem Wunschzettel der Deutschen stand: Ein Sommerulaub in den Bergen oder am Meer. Und wenn man es sich selbst nicht leisten konnte, dann wenigstens die Ferienverschickung (so hieß das noch in den Sechzigern) für Kinder, ob ins Allgäu oder nach St. Peter-Ording, auch noch lange, nachdem die Krankheit durch die Schluckimpfung völlig besiegt war. Aber auch mangelnde Hygiene galt lange als eine Ursache der Kinderlähmung. Die Forderung nach dem Händewaschen vor und nach jeder Mahlzeit geht darauf bis heute zurück. Dass die epidemische Ausbreitung der Kinderlähmung im Gegenteil die unbeabsichtigte Folge gesteigerter Hygiene war, der nachlassenden Autoimmunisierung durch den zurückgegangenen Kontakt mit Schmutz geschuldet, der immer mehr vermieden wurde, wurde weitgehend übersehen (2).

    Nicht dass ich in diesen Punkten irgendwie antiamerikanisch wäre oder etwas dagegen hätte, dass die allgemeine Orientierung im Zusammenhang mit Urlaub so verlaufen ist, wie sie ist, aber als jemand, der verstehen will, wie die Welt funktioniert, lag ein Teil des Reizes von Nemesis genau darin. Als nicht religiöser Mensch kann man natürlich, wie einer der Vorrezensenten, die Ausführungen Roths zu Zusammenhang zwischen Krankheit und Religiosität als lächerlich und banal empfinden und den Verfasser und sein Werk dafür mit einem Stern abstrafen. Alternativ kann man sich aber auch den entsprechenden Wikipedia-Artikel über Kinderlähmung einmal ansehen, und sich darüber wundern, welcher Zusammenhang zwischen dieser Krankheit und der religiösen Orientierung der Erkrankten tatsächlich besteht (3). Als nächstes habe ich Krankheit als göttliche Strafe bei Google eingegeben und erhielt als erstes Ergebnis einen Artikel der Pressestelle der Universität Heidelberg mit dem Titel Krankheit als Sünde (4). Krankheit als Strafe wäre möglicherweise ein besserer Titel gewesen, denn genau darum geht es in dem Artikel: Wie in der heutigen angeblich aufgeklärten Gesellschaft des Westens Krankheit vielfach immer noch als etwas angesehen wird, das sich die Erkrankten selbst zuzuschreiben haben, denn sie stellt nach wie vor nach der Auffassung vieler eine Bestrafung Gottes für ihre Sünden dar.

    Das ist also die eigentliche Geschichte des Romans: Unwissenheit kann zu Vorurteilen führen, diese zu absurden Verhaltensweisen mit unintendierten Folgen, die schlimmer sind als das, was sie verhindern sollten. Dafür, dass er das rübergebracht hat, bekommt der Verfasser von mir fünf Sterne. Welche Geschichte er dazu gewählt hat, diesen Inhalt zu transportieren, ist mir dabei ziemlich egal...

    23.07.2016 – Joachim Tiele

    ________

    (1) Zum Beispiel hier: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/us-autor-philip-roth-erklaert-rueckzug-von-literatur-a-866464.html


    (2) Der Wikipedia-Artikel zu Polio/Kinderlähmung: https://de.wikipedia.org/wiki/Poliomyelitis

    (3) ebd.

    (4) Ein Artikel auf der Webseite der Universität Heidelberg zum Thema Krankheit als göttliche Strafe für Sünden aus dem Jahr 2009: https://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/2009-1/kra.html
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