Bücher mit dem Tag "amerikanische kriminalliteratur"

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8 Bücher

  1. Cover des Buches Der Fluch des Hauses Dain (ISBN: 9783257240740)
  2. Cover des Buches Der gläserne Schlüssel (ISBN: 9783257240726)
    Dashiell Hammett

    Der gläserne Schlüssel

     (21)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Mein erster Hammett wird wohl auch mein letzter sein. Nicht falsch verstehen, schlecht ist das Buch nicht, aber gewöhnungsbedürftig und voller raubeiniger Typen und leicht dümmlichen Frauengestalten, wie in einem schlechten Western. Vielleicht soll damit ja eine bestimmte Zeit der Gangster nachempfunden werden, aber mich hat all das nicht überzeugt.
  3. Cover des Buches Kein Friede den Toten (ISBN: 9783442476084)
    Harlan Coben

    Kein Friede den Toten

     (75)
    Aktuelle Rezension von: MeiLingArt
    Wieso ich diese Überschrift für meine Rezension gewählt habe? Weil es so wichtig ist, sich für diese drei Dinge stets aufgeschlossen zu halten! Was sich auch in Harlan Coben´s Thriller "Kein Friede den Toten" zeigt, denn man fühlt, wenn man zusammen gehört... Und wenn nicht. 

    Der Klappentext:
    Matt Hunter ist zwanzig, als sein Leben in Trümmern liegt: Ohne es zu wollen, hat er einen Menschen getötet. Neun Jahre später will Matt nur noch an die Zukunft denken, die gemeinsame Zukunft mit seiner Frau Olivia und dem Kind, das sie erwarten. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse. Matt erhält eine mysteriöse Videobotschaft, die Olivia mit einem andern Mann zeigt, und die Polizei steht vor Matts Tür: Ein Fremder, der Matt offenbar beschattet hatte, wurde ermordet …

    Das Buch und ich:
    Am Anfang übermannten mich die verschieden Erzählstränge. So viele Schauplätze und ich konnte sie nicht miteinander verbinden. Ich dachte mir "Bleib dran", irgendwie ergibt das schon noch alles einen Sinn. Und das tat es auch...

    Die Protagonisten in all diesen Schauplätzen gefielen mir sehr, das machte das Lesen klasse. Je nach Kapitel wechselten wir uns in den Erzählsträngen ab und sprangen von Schauplatz zu Schauplatz. So freute ich mich schon immer, wenn es wieder zu der Ermittlerin oder dem Typen ging. Die Charaktere zeichneten sich durch tolle Eigenschaften aus oder fielen mit irgendwelchen Spleens auf, das gefiel mir auf Anhieb. Man erfuhr viel über sie und es macht wirklich Spaß, die Handlung mit ihnen zu erleben, es "menschelte" einfach.

    Der Schreibstil ging mir beim Lesen echt "leicht von der Hand". Ich fühlte mich dabei entspannt, die Sprache ist leicht verständlich und inhaltliche Fragezeichen durch Fremdwörter o.ä. werden sofort in der Handlung erklärt. Dennoch ist das Spiel mit der Sprache so gut gespielt, dass sie mich aufhorchen ließ, Spannung sofort übertrug und mich soweit fesselte, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. 

    Die Erzählstränge ergaben immer mehr ein Netz, das sich miteinander verband. Ich rätselte mit, stellte mir Fragen, sagte zwischendurch laut "HÄ?" und kam mit meinen Gedankengängen selbst nicht mehr weiter, weswegen ich Nägelkauen musste ;-) Die Spannung war deutlich da.

    Das Finale kann sich sehen lassen. Durchdacht und energiegeladen fand die Auflösung statt, die bei mir auch keine Fragen hinterließ. Manche Dinge klärten sich zusätzlich, was mir ein zusätzlich gutes Gefühl bescherte. 

    Nicht alles im Leben kann man vergessen, nicht alles vertuschen, nicht alles verstehen. Man tut Dinge, die man 10 Jahre später nicht mehr tun würde, doch die Umstände, in denen wir sind, lassen sie uns tun. Wir sind, wer wir sind, und es zählt das hier und jetzt, was wir aus uns machen und wer wir sein wollen und es auch sind. 
    Hier ging es um viel mehr als nur ein abgekartetes Spiel... Zu all dem Thrill fanden sich hier tolle Botschaften. 

    Für mich erhält dieses Buch 4 von 5 Sterne. Harlan Coben ist auf jeden Fall weiterhin einer meiner Lieblingsautoren. Das nächste Buch liegt schon startbereit hier. ;-)
  4. Cover des Buches Blackout: Thriller (ISBN: 9783426418895)
    Gregg Hurwitz

    Blackout: Thriller

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Christel_Scheja

    Der amerikanische Autor Gregg Hurrwitz wuchs in der Nähe von San Franscisco auf und studierte später Englische Literatur und Psychologie in Harvard und Oxford/England. Das waren ideale Grundlagen für seine spätere Karriere als Thrillerautor, um Motive und Seelenwelt seiner Helden zu gestalten.

    „Blackout“ ist sein neuster Roman. Vielleicht schwingen sogar autobiographische Züge oder zumindest eigene Erfahrungen mit, da sein Held ebenfalls Krimiautor ist.

     

    Nur kurz währt die Freude darüber, dass Drew nach einen epileptischen Anfall nur überlebt hat, weil die Ärzte in einer Notoperation gleich seinen Hirntumor entfernt hat, denn die Polizei verhaftet ihn kurz darauf wegen Mordes an seiner Ex-Freundin Geneviéve, da man ihn blutverschmiert neben ihrer Leiche und noch mit dem Tranchiermesser in der Hand gefunden hat.

    Drew glaubt nicht recht zu hören. Aufgrund der erdrückenden Indizienbeweise wird er erst einmal schuldig gesprochen, kann aber in der Berufung seine Freilassung erwirken, weil seine Anwälte auf Unzurechnungsfähigkeit wegen seinem Tumor plädierten . 

    Das ist für Drew keine große Erleichterung, denn er kann immer noch nicht glauben, dass er Geneviéve ermordet hat. So macht er sich auf eigene Faust daran, heraus zu finden, was in der Nacht wirklich passiert ist, dabei die Kontakte nutzend, die er sich durch seine schriftstellerische Tätigkeit aufgebaut hat, denn er will sein Leben lang nicht unbedingt wie ein Aussätziger und Gebrandmarkter behandelt werden.

    Doch dann kommt er selbst durch unerklärliche Vorfälle in seinem Haus ins Zweifeln. Gehen die Blackouts in seinem Bewusstsein weiter, obwohl der Tumor entnommen wurde? Denn warum kann er sich nicht erinnern, wann und wo er sich in den Fuß geschnitten hat, und weshalb verschwindet das Filetiermesser spurlos aus seiner Küche und wird später bei einer grausam zugerichteten Toten wieder gefunden?

    Während einige übereifrige Ermittler der Polizei ihn wieder ins Visier nehmen, und hoffen ihn endlich für die Taten, die er vermutlich begangen hat, wegsperren zu können, beginnt auch Drew zu überlegen, ob er sich in der Nacht, wenn sein Bewusstsein durch den Schlaf eingelullt ist, nicht vielleicht doch in einen unberechenbaren Killer verwandelt...

     

    Durch die strikte Erzählung aus der Ich-Perspektive in „Blackout“ ist der Leser natürlich nur so schlau wie der Held selbst und weiß letztendlich nicht viel mehr als dieser selbst. Allein durch genaue Beobachtung kann er vielleicht Rückschlüsse ziehen, auf die Drew noch nicht kommt, aber der Autor sorgt schon dafür, dass er dabei auf falsche Fährten gerät und durch zwar mögliche, aber nachher doch nicht zutreffende Mutmaßungen abgelenkt wird.

    Dementsprechend spannend bleibt die am Ende doch recht überschaubare Geschichte, die sich nach und nach enthüllt, dabei aber logisch und nachvollziehbar bleibt. Damit garantiert Greg Hurrwitz ein paar angenehme und kurzweilige Lesestunden, in denen der Leser miträtseln darf.

    Die Leichtigkeit des Stoffes wird auch durch den immer wieder mitschwingenden Sarkasmus des Helden betont, der sich oft genug fragt, ob er da nicht in einen seiner eigenen Kriminalfälle geraten ist. Doch leider kann er die Wirklichkeit nicht ganz so beeinflussen wie seine Erzählungen und muss sich manchmal unangenehmen Wahrheiten und Erkenntnissen wie Verrat und Selbstzweifeln stellen.

     

    „Blackout“ bietet damit vielleicht keine spektakuläre aber eine dennoch spannende Geschichte, die von Anfang bis Ende durch ihren lockeren Stil und den abwechslungsreichen Inhalt zu unterhalten weiß. 

  5. Cover des Buches Kein Lebenszeichen (ISBN: 9783641084370)
    Harlan Coben

    Kein Lebenszeichen

     (86)
    Aktuelle Rezension von: DamarisDy
    Der Klappentext dieses Buches hat mich sehr angesprochen. Ich war neugierig was der Autor wohl daraus gemacht hat und ich muss sagen, dass ich nie auf so einen Plot gekommen wäre.

    Zu Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten die ganzen Protagonisten zuzuordnen und den Überblick zu behalten, was einem nach und nach aber immer besser gelang. In Will kann man sich gut hinein versetzen und man trauert mit ihm. Viele Schicksalsschläge plagen ihn und er will die Wahrheit herausfinden. 
    Der Autor lockt den Leser erst mal auf eine falsche Fährte. Man erfährt nach und nach Dinge, die einem logisch erscheinen, die dann aber noch mal komplett zerrüttet werden. Die Wendungen haben mir gefallen und mich herausgefordert. Mit manchen Dingen kann man auch erst einmal weniger anfangen und fragt nach dem Zusammenhang. Dieser erschließt sich teilweise erst gegen Ende der Story.
    Es war auf jeden Fall sehr spannend – wenn auch manchmal verwirrend – und man konnte das Buch kaum aus der Hand legen. 
    Daher die 5 Sterne :)
  6. Cover des Buches Der Malteser Falke (ISBN: 9783257240719)
    Dashiell Hammett

    Der Malteser Falke

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    Samuel Dashiell Hammett wurde am 27. Mai 1894 in Maryland geboren. Nach der Teilnahme am 1. Weltkrieg und verschiedenen Aushilfstätigkeiten begann er als Angestellter der Detektivagentur Pinkerton zu arbeiten. Seine literarischen Arbeiten basieren zu einem großen Teil auf persönlichen Erfahrungen, die er als Mitarbeiter dort gemacht hatte. Als Schriftsteller arbeitete Hammett ab 1922. Neben seinen Romanen verfasste er eine Reihe von Kurzgeschichten und Drehbüchern. 1937 trat er in die Kommunistische Partei ein. Wegen dieses politischen Engagements wurde er während der McCarthy-Ära zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt. Seine Tantiemen wurden beschlagnahmt und seine Veröffentlichungen gestoppt.
    Dashiell Hammett starb am 10. Januar 1961 verarmt in New York und wurde auf dem Soldatenfriedhof Arlington bei Washington beigesetzt.   (Quelle: Wikipedia)

    Inhalt (Klappentext):
    Als die hübsche Brigid den Privatdetektiv Sam Spade und seinen Mitarbeiter Miles Archer um Hilfe bittet, weil sie sich vor einem gewissen Thursby fürchtet, da kann Spade noch nicht wissen, wohin ihn das führen wird. Doch nur kurze Zeit später ist sein Partner tot und er selbst auf der Suche nach dessen Mörder. Je länger Spade nachforscht, desto undurchsichtiger wird der Fall. Eine  weitere Leiche wird gefunden, und auf mysteriöse Weise scheinen die Morde etwas mit einer äußerst wertvollen Goldstatue zu tun zu haben, die angeblich Malteser Ordensritter vor hunderten von Jahren anfertigen ließen: dem Malteser Falken. Hinter ihm sind gleich mehrere abgebrühte Gangster her und nicht zuletzt auch die verführerische Brigid. Spade gerät selbst in Bedrängnis, als sich ihm Archers Witwe aufdrängt und ihn die Polizei des Mordes an seinem Partner verdächtigt.

    Wer kennt ihn nicht? Die Spur des Falken - den grandiosen Film von 1941 mit Humphrey Bogart und Peter Lorre. Sam Spade, der Prototyp des wortkargen und abgebrühten Privatdetektivs, der auf nicht immer legale Weise ermittelt und auch in den brenzligsten Situationen total cool bleibt. Der Film ist sehr eng an die literarische Vorlage angelehnt und fast kommt es einem vor, als würde man das Drehbuch lesen. Die ganze Story ist sehr dialoglastig und Hammett war sehr großzügig in der Verwendung von Adjektiven.

    "Samuel Spades Unterkiefer war lang und knochig, sein Kinn ein vorspringendes V unter dem ausdrucksvolleren V seines Mundes. Die rückwärts geschwungene Linie seiner Nasenflügel bildete ein weiteres, kleineres V. Seine gelbgrauen Augen lagen waagrecht. Das V-Motiv wurde erneut von den Augenbrauen aufgegriffen, die von der Doppelfalte über seiner Hakennase nach außen hin anstiegen, während sein blassbraunes Haar von hohen, flachen Schläfen zu einer Spitze in der Stirnmitte auslief. Er sah aus wie ein eigentlich ganz umgänglicher, blonder Satan."     (S. 9)

    Die Geschichte ist allerdings ziemlich konfus und verwickelt und man weiß lange nicht, worauf alles hinausläuft (natürlich nur, wenn man den Film nicht kennt). Fast alle Charaktere sind irgendwie zwielichtig und haben Hintergedanken. Diese Art Krimi war wohl damals etwas absolut Neues und schlug ein wie eine Bombe. Ich würde trotzdem eher den Film empfehlen, denn die ausschweifende Art der Erzählung lässt die Gedanken öfter mal abdriften und man sollte schon konzentriert bleiben um dieser verwickelten Story folgen zu können.

    Fazit: Eine verwickelte Geschichte, ausschweifend erzählt. Bei Interesse würde ich eher den Film von 1941 empfehlen.



  7. Cover des Buches Der dünne Mann (ISBN: B0029HAX8G)
    Dashiell Hammett

    Der dünne Mann

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  8. Cover des Buches Die schwarze Dahlie (Das L.A.-Quartett 1) (ISBN: 9783548290003)
    James Ellroy

    Die schwarze Dahlie (Das L.A.-Quartett 1)

     (57)
    Aktuelle Rezension von: mondy
    Inhalt
    Los Angeles, 1947: Auf einem verlassenen Grundstück wird die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Kurze Zeit später steht fest: Es handelt sich um die 22-jährige Elizabeth Short, auch bekannt als die "Schwarze Dahlie", eine junge Frau, die ihr Glück in der Filmstadt suchte, aber nie fand. Sergeant Lee Blanchard und Officer Bucky Bleichert, zwei ehemalige Boxer und seit Kurzem Partner, machen sich auf die Suche nach dem Mörder und versinken immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen, Gewalt und Sex. Bis Lee eines Tages spurlos verschwindet ...

    Meine Meinung
    Je länger ich über dieses Buch nachdenke, desto besser gefällt es mir. Ellroy zeigt seinen Lesern die große Stars- und Sternchenstadt Los Angeles von ihrer dunkelsten, dreckigsten Seite und erschafft dabei eine Atmosphäre, die einen gespannt die Sessellehne umklammern lässt. 

    Die Handlung ist ziemlich komplex. Obwohl es schon primär um den Short-Fall geht, hatte ich doch den Eindruck, dass der eigentliche Dreh- und Angelpunkt der Cop Bucky Bleichert ist. Der Kriminalfall beginnt erst nach ca. 100 Seiten, vorher werden die ersten Begegnungen zwischen Bleichert, Blanchard und Kay (Blanchards Freundin) intensiv beleuchtet. Zunächst hat mich das etwas irritiert, da ich mit einem Einstieg à la "Hier liegt eine Leiche, los gehts!" gerechnet hatte. So darf man sich aber zuerst mit den Hauptcharakteren vertraut machen, lernt noch etwas über die Geschichte Los Angeles' (Zoot Suit Riots) und erlebt einen spektakulären Boxkampf mit, bevor es ans Eingemachte geht. Während des Lesens empfand ich diesen Einstieg als etwas zu lang und ausschweifend, im Nachhinein und mit dem Wissen über die ganze Geschichte habe ich die ersten Seiten aber nochmal gelesen und dann besser verstanden.

    Das lag wahrscheinlich vor allem daran, dass ich endlich die ganzen Namen einordnen konnte. Man wird nämlich das ganze Buch über mit Namen überhäuft, die man erstmal einordnen, sortieren und im Kopf behalten muss. Außerdem gibt es jede Menge Nebenschauplätze und -handlungen, die man allerdings stets im Auge behalten sollte, da sie meistens doch nicht so "neben" sind wie vielleicht zunächst gedacht. Ein schnelles Überfliegen mancher Textstellen ist bei diesem Buch auf jeden Fall nicht möglich, sonst verpasst man gerne mal wichtige Ereignisse oder Aussagen, die später noch relevant sind. Obwohl ich das manchmal anstrengend fand, hat es mich doch fasziniert, mit welcher Detailgenauigkeit der Autor diesen Roman durchdacht hat. Ich denke auch, dass mir das Buch deshalb noch nachhängt, gerade weil ich es so intensiv lesen musste. 

    Was die Brutalität und die Wortwahl anbelangt, darf man wahrlich nicht zimperlich sein. Nach außen hin gibt es nur unnachgiebige Kerle, die sich durch hartes Anpacken und Gewaltanwendung, auch und gerade Verdächtigen gegenüber, einen Namen machen wollen. Spritzendes Blut ist also an der Tagesordnung und Ellroy geizt nicht mit expliziten Beschreibungen. Über eine Folterszene habe ich eher nachlässig hinweggelesen, weil ich sie nur schwer ertragen konnte (übrigens ein Fehler, natürlich ist diese Stelle wichtig!). Auch die Wortwahl und der Umgang mit Frauen dürften nicht nach jedermanns Geschmack sein, allerdings sollte man auch bedenken, dass man sich in den 1940er / 50er Jahren befindet und nicht im Jahr 2016. Spannend fand ich, dass Ellroy nicht nur die harten Kerle zeigt, sondern auch die Verletzlichkeit dahinter. Es wird schnell klar, dass viele der Männer nicht so abgebrüht sind, wie sie nach außen hin erscheinen. Bei Bleichert und Blanchard bekommt man das unmittelbar mit, aber auch bei Nebencharakteren weißen Andeutungen in diese Richtung. 

    Meiner Meinung nach ist die Charakterzeichnung meisterlich. Da die Handlung aus der Ich-Perspektive erzählt wird, bekommt man natürlich von Bucky Bleichert am meisten mit. Er ist für mich ein durch und durch glaubwürdiger Charakter, getrieben von seiner Vergangenheit und seinen Obsessionen, immer wieder an sich zweifelnd und, obwohl eigentlich intelligent, teilweise blind für die Fehler und Hinterlist anderer Menschen. Dass auch alle anderen Charaktere ihre Licht- und Schattenseiten haben, macht die ganze Geschichte noch glaubwürdiger. Und obwohl sie tot ist, nimmt gerade die Darstellung von Elizabeth Short einen besonderen Platz ein, denn ihre Geschichte und ihre Handlungen beeinflussen alles andere.

    Das Buch basiert übrigens auf einem realen Kriminalfall, der bis heute nicht aufgeklärt wurde. Ob der Autor sich für einen anderen Weg entschieden hat, verrate ich natürlich nicht, denn auch die Möglichkeit, dass es am Ende keine Lösung gibt, macht meiner Meinung nach einen gewissen Reiz aus.

    Insgesamt bin ich von diesem Buch sehr angetan. Auch wenn mir der Einstieg schwer fiel und ich mir zwischendurch ein paar Verschnaufpausen gewünscht hätte, kann ich dieses Buch doch nur empfehlen. Ja, es ist brutal. Ja, es ist explizit. Und ja, es ist schonungslos. Aber es ist auch fesselnd, emotional berührend und einfach unglaublich spannend.  

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