Bücher mit dem Tag "amerikanischer traum"
21 Bücher
- Truman Capote
Frühstück bei Tiffany
(659)Aktuelle Rezension von: shizu_readsTitel und Figur sind vermutlich jedem bekannt. Da ich den Film noch nicht kannte, ging ich sehr unbeschwert an das Buch heran.
Und hatte damit wirklich viel Spaß. Die Geschichte kam für mich genau richtig: leicht, erfrischend und unterhaltsam.
An den Stil musste ich mich kurz gewöhnen, doch nach einer kleinen Eingewöhnung liest er sich überraschend flüssig und schnell.
Ich mochte die Charaktere und ihre Dynamik sehr. Holly ist eine ausgesprochen interessante Frau, facettenreich und voller Überraschungen. Frei und wild, nie ganz zu fassen und zugleich immer mit einem Hauch von Unsicherheit und der Suche nach etwas.
Die Handlung ist schnell erzählt, steckt aber voller Zwischentöne. Langweilig wurde es mir nicht, und man kann das Buch problemlos an einem Tag lesen.
Für mich ein unterhaltsamer Klassiker, der zu Recht einer ist.
- Jeffrey Archer
Kain und Abel
(110)Aktuelle Rezension von: EmiliIn der Familiensaga von Jeffrey Archer "Kain und Abel" wird von zwei sehr erfolgreichen Männern erzählt. Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, die Erzählung beginnt mit ihrer Kindheit, geht über die Jugendzeit und Erwachsenenleben bis zum Alter. Mit allen dazugehörigen Informationen.
Ein umfangreich angelegte Geschichte, in die man sehr gut eintauchen kann. Denn Archer kann hervorragend erzählen: fesselnd, interessant, bildhaft.
Zu keiner Zeit möchte man das Buch aus der Hand legen. Bei solchen Themen, wie Wirtschaft, Finanzwelt, Aktiengeschäfte - und davon wird sehr viel berichtet, hätte ich, ohne das Buch gelesen zu haben, gedacht, es ist nicht meins. Aber ich muss dazu sagen, ich habe noch keinen Autor gelesen, der über diese Themen so interessant erzählen kann. Ich fand das Buch unglaublich fesselnd und habe mit großem Lust gelesen.
Für mich ist es selbstverständlich, dass weitere Bücher des Autors folgen würden. Sehr zu empfehlen. Von mir gibt es 5 Sterne.
- J. D. Vance
Hillbilly-Elegie
(52)Aktuelle Rezension von: Johann_BaierDie Lebensgeschichte des Running Mate von Trump ist interessant, aber sie trägt wenig dazu bei, den Wahlsieg Trumps oder Vances Entscheidung, Trump zu unterstützen, zu erklären. Das Buch beschreibt den Weg von J.D. Vance aus einer armen Arbeiterfamilie Ohios mit Wurzeln in der Hillbilly-Kultur Kentuckys an die Elite-Uni Yale, ergänzt um einige Kommentare eines gemäßigten Republikaners. Die Botschaft, die er seinen Lesern nahebringen will, ist: die Armen sollen nicht auf den Sozialstaat bauen, sondern auf die eigene Kraft, auf die Familie und auf die Kirche. Die Ursache für ihre Armut sind seiner Meinung nach nicht die bösen Politiker, nicht die bösen Konzerne, sondern ihre Faulheit und geringe Wertschätzung der Bildung.
Er kann sich nicht erklären, warum ein Drittel aller armen Weißen glaubt, dass Obama ein Moslem ist, der Amerika zerstören will, und warum noch mehr Weiße glauben, dass Obama kein Amerikaner ist und deshalb kein Recht hat, Amerika zu regieren. Er kritisiert diese Verschwörungstheorien, nicht nur weil sie falsch sind, sondern weil sie eine Rechtfertigung für die eigene Armut, und vor allem für die eigene Passivität liefern: warum soll ich mich bemühen, voran zu kommen, wenn das Land von Verbrechern regiert wird? Die sind an allem schuld, es geht bergab mit Amerika, ich kann nichts machen außer fluchen und trinken.
Das Buch wurde während der Amtszeit Obamas geschrieben, als die Tea-Party-Bewegung mit diesen Lügen und Hassklischees gegen Obama mobilisierte. Die Wählerschaft Trumps gab es offenbar schon vor Trump. Warum Vance heute Trump unterstützt, der in seiner ersten Amtszeit die Armut der weißen Arbeiterschicht nicht verringert hat, ist aus dem Buch nicht zu erklären. Insbesondere wo seiner Meinung nach der Staat sowieso nicht die Lösung ist, sondern das Individuum, die Familie und die Kirche. In seinem Buch vermeidet Vance es, den Sozialstaat komplett zu verdammen, weil er nur mit dessen Hilfe aus der Armut nach Yale gekommen ist. Nun ist er Teil einer Regierung, die den Sozialstaat verdammt.
Interessant an dem Buch ist, dass das Negativklischee, das die armen Weißen von Schwarzen, Einwanderern und Flüchtlingen haben – faul, kriminell, gewalttätig, unfähig, mit Geld umzugehen, Neigung zu Drogen und Alkohol, frühe Schwangerschaften, verantwortungslose Väter, instabile Familien, Ausnutzung des Sozialstaats (welfare queen) – auch auf sie selbst zutrifft. Sie regen sich darüber auf, dass der Sozialstaat den Schwarzen und Einwanderern hilft, nehmen den Sozialstaat aber trotzdem selbst in Anspruch und wählen eine Partei, die ihn abschaffen will, obwohl es ihnen dann noch schlechter gehen wird. Diese Irrationalität ist eine Erklärung des Phänomen Trump.
Das Buch bestätigt eine Beobachtung, die auch in anderen Studien und Erfahrungsberichten gemacht wird: Lernen in der Schule gilt in der ‚Unterschicht‘ als unmännlich, nur etwas für Frauen, Weicheier und Schwuchteln. Die männlichen Schulabbrecher sorgen für Gewalt, Kriminalität und ungewollte Schwangerschaften, um die sie sich dann nicht kümmern und die das Leben der eigentlich qualifizierten Mütter ruinieren. Diese Männer wählen auch gerne Parteien, die Machos wie sie an der Spitze haben und starke Frauen hassen. Der Rechtspopulismus bringt das Widerlichste der Männerwelt ans Tageslicht.
- Susan Jane Gilman
Die Königin der Orchard Street
(130)Aktuelle Rezension von: gstMalka kam 1913 als jüngstes Kind einer jüdischen Familie aus Russland nach New York. Ausgerechnet ein Unfall, nach dem sie behindert blieb, erwies sich als Glücksmoment für sie. Sie verlor zwar ihre eigene Familie, fand aber eine neue, bei der sie lernte, stark zu sein. Trotz Ablehnung wurde sie gefördert und fand ihr Glück.
In diesem Roman erfahren wir aus ihrem Mund, wie sie ihr Leben sieht. Wir lernen eine kluge Frau kennen, die zwar nicht sympathisch, dafür aber sehr gewitzt ist. Bei manchen Episoden habe ich gelacht, bei anderen dagegen die Kopf geschüttelt.
Die amerikanische Schriftstellerin Susan Jane Gilman hat mit ihrem ersten Roman „The Icecream Queen of Orchard Street“ 2014 ein unterhaltsames Werk geschaffen, das zwei Jahre später in Deutschland Erfolge feierte.
Ich fand es auch zehn Jahre später noch interessant, den amerikanischen Traum vom Aufstieg in eine bessere Gesellschaftsschicht zu lesen. Zwar enthält es auch nervige Wiederholungen, aber wer darüber hinweg schaut, kann so einiges aus dem (Traum-)Leben der Amerikaner erfahren.
- John Steinbeck
Von Mäusen und Menschen (Graphic Novel)
(348)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcorner4/5 🌟 "Von Mäusen und Menschen"
Hello Bookies, wir sind wieder auf der Rory-Gilmore-Liste unterwegs. ☕️📖 Diesmal wieder ein etwas bekannteres Werk "Von Mäusen und Menschen". Das ist ein Roman, der oft als Schullektüre in den USA genutzt wird. 🏫🇺🇲 Das Buch ist sehr kurz. Ich habe ein Exemplar in Großschrift, das ca. 200 Seiten hat. Aber eigentlich wären es maximal 100 Seiten. 🧐
Es geht um zwei Farmarbeiter: der eine geistig beeinträchtigt (Lennie), und der andere (George) kümmert sich fürsorglich um ihn. George kannte Lennies Tante Clara und hat ihr vor ihrem Tod versprochen, dass er sich um Lennie kümmert. 🤝 Der beeinträchtigte Lennie liebt es, Tiere zu streicheln, aber er schafft es nicht, seine immense Kraft zu kontrollieren. 🐁💀Dadurch gerät er oft in Schwierigkeiten. Deshalb müssen sie öfter als andere die Farm wechseln. Die beiden träumen davon, ihre eigene Farm zu besitzen, um von niemandem abhängig zu sein. 🏡💭 Damit sie, wenn z. B. ein Spiel in der Stadt ist, sagen können: "Egal, wir lassen die Arbeit liegen und gehen zum Spiel oder zum Zirkus." 🎡
Wie man sich denken kann, gerät Lennie wegen seiner Beeinträchtigung wieder in Schwierigkeiten. Besonders als die neue Frau des Gutsherrn auftaucht und sich intensiver mit ihm unterhalten will. 👠👗💬
Ich kann nur sagen: Das Buch hat mich literarisch auf jeden Fall sehr herausgefordert. Vor allem, weil ich viel drüber nachdenken musste und es eine ernsthafte Thematik ist. 🤯 Wer die Rory-Gilmore-Liste lesen möchte dann: Lest Von Mäusen und Menschen! 🐭🐁👥️
XoXo Daisy 🌼 - J. Courtney Sullivan
All die Jahre
(114)Aktuelle Rezension von: Johann_Baier„All die Jahre“ ist nicht nur ein Familienroman, wie der Klappentext schon verrät, sondern auch ein "Migrationsroman" – Emigration aus einem westirischen Dorf in den Fünfziger Jahren, Immigration in die USA, wo die Familie langsam immer amerikanischer wird. Wir begleiten die Familie über 50 Jahre, lernen die Figuren als Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Rentner kennen, in einem Fall auch als Nonne.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen erzählt, den beiden Schwestern Nora und Therese, später dürfen auch Noras Kinder aus ihrer Sicht erzählen. Die Beziehung der beiden Schwestern ist kompliziert und wird durch ein uneheliches Kind und die katholische Kirche noch komplizierter und bricht fast ganz ab. Die Frage ist, ob und wie sie gegen Ende ihres Lebens wieder zueinander finden.
Der Kinderreichtum der katholischen irischen Familien führt zu einer Fülle von Geschwistern, Neffen, Nichten, Tanten. Alle Figuren werden mit langen Rückblenden vorgestellt. Phasenweise ist es schwierig, den Überblick zu behalten.
Die Unterschiedlichkeit der Charaktere selbst innerhalb einer Familie ist eine gute Impfung gegen Vorurteile und Klischees, die es in den USA gegenüber irischen Einwanderern gibt. Das einzige Klischee, das bedient wird, ist der irische Humor, und den hat man als Leser gern.
Mich hat besonders der Anfang des Romans berührt – der Aufbruch und die Ankunft in der Fremde –, sowie das Ende – der Rückblick 50 Jahre später auf das, was dabei herausgekommen ist, bzw. der Blick auf die alte Heimat, wo das Leben auch hätte stattfinden können.
- Jordan Belfort
Der Wolf der Wall Street. Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone
(5)Aktuelle Rezension von: M-J-KnaakEs ist ein Wechselbad der Gefühle, ich habe viele schöne Momente beim lesen des Buchs verbracht, aber manche haben mich schon sehr getroffen, z.b die Alkhol und Drogen Geschichten, die krasser verlaufen sind, als man es im Film zu sehen bekommt.
- Bernhard Günter
Bill Gates
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenThe Gates of hell: Günter hat ein erleuchtendes Buch über Bill Gates, eines Genies der heitigen Zeit, geschrieben, und betont dessen Fertigkeiten sowohl im technischen wie auch im marketingmäßigen Bereich, eines unermüdlichen Schöpfers und Erfinders, der durchaus auch seine negativen Seiten hat wie Tobsuchtsanfälle und die Fähigkeite, Geschäftspartner über den Tisch zu ziehen. Seine Anfänge im zukunftsorietierten Seattle werden beschrieben, genauso wie die entscheidenden Wegmarken auf dem Weg zum Weltunternehmen, aber ich hätte mich doch über mehr technische Details gefreut, und dem Buch täte auch eine Neuauflage gut, die ebenfalls sehr interessant ausfallen dürfte. - Imbolo Mbue
Das geträumte Land
(145)Aktuelle Rezension von: PaperboatNachdem Jende Jonga seine Frau Neni und den gemeinsamen Sohn Liomi zu sich nach New York geholt hat, glaubt er, endlich sein Leben hier beginnen zu können. In seinem kamerunischen Dorf träumen alle davon, in Amerika zu leben. Jende lebt den amerikanischen Traum. Er arbeitet hart und findet durch seinen Cousin eine Anstellung als Chauffeur beim erfolgreichen Wallstreet-Banker Clark Edwards.
Jende arbeitet für Clarks gesamte Familie, lernt so dessen Frau und die beiden Söhne kennen, und bekommt durch die Nähe viel von den Problemen der Familie mit, die so ganz anders sind als die eigenen. Während Jendes Ängste existenzieller Natur sind – denn sein Asylantrag soll vor Gericht verhandelt werden – scheinen besonders Clarks Frau und sein ältester Sohn von Kümmernissen geplagt zu sein, die ihre jeweiligen Leben auf ganz andere Weise beeinflussen.
Die Finanzkrise des Jahres 2008 schlägt ihre Wellen durch beide Familien, die jeweils auf ihre Arten mit den Wirkungen der Rezession umgehen müssen.
So wie Jende den Wagen durch den Verkehr New Yorks lenkt, so lenkt Imbolo Mbue ihre Protagonist:innen durch die Höhen und Tiefen des American Dream. Jende versucht seiner Familie ein Leben im verheißenen Land aufzubauen, und auch seine Frau Neni ist darauf bedacht, die Grundsteine für ein besseres Leben für das gemeinsame Kind zu legen. Während Jende im Maßstab zu anderen nicht so viel zu verlieren hat, gilt es für die Clarks, in der Finanzkrise die Verluste so gering wie möglich zu halten. Doch manche Schuld lässt sich nicht tilgen und ihr Verlust ist in keiner Währung der Welt aufzuwiegen.
Mbue zeichnet vielfältige Figuren in ihrem Buch, jede individuell problembeladen und auf der Suche nach der ganz eigenen Lösung. In jeden Kopf ihrer Geschichte lässt sie ihre Leser:innen einmal hineinblicken. Ihr Erzählstil ist schlicht, und doch wirkungsvoll. - Hunter S. Thompson
Die Odyssee eines Outlaw-Journalisten: Gonzo-Briefe 1958-1976
(1)Aktuelle Rezension von: cloverleafMehr als 20.000 Briefe verfasste Kultfigur Hunter S. Thompson, die er in weiser Voraussicht sorgfältig aufbewahrte und archivierte. Nur ein kleiner Teil davon aus dem Zeitraum 1958 bis 1976 ist in dieser Buchausgabe enthalten. Doch dieser Ausschnitt aus Thompsons Korrespondenzen vermag es, ein tiefgründiges und aufrichtiges Bild des Schriftstellers zu zeichnen, HST der Rebell, literarisches Genie und Begründer des Gonzo-Journalismus.
Wer war Hunter S. Thompson? Diese Frage kann die Lektüre der gesammelten Briefe fast besser beantworten als jedes seiner anderen Werke. Zweifellos war Hunters Leben geprägt von zahlreichen Reisen, einer gewissen Rast- und Ruhelosigkeit, Geldsorgen und zahlreichen Drogenexzessen. Thompson zeigt sich als journalistischer Literat mit unverwechselbarem Schreibstil. Von dezent humorvoll bis überspitzt ironisch, meist äußerst scharfzüngig, stilistisch herausragend mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik, mal unterschwellig, mal radikal direkt. Thompson, dessen journalistische Laufbahn als Sportreporter begann, gilt als Erfinder des Gonzo-Journalismus. Gonzo stellt den Journalisten und seine Recherchen in den Mittelpunkt und dies auf radikale und subjektive Weise. Ausgangspunkt ist die Idee William Faulkners, die beste Fiktion sei wahrer als jede Art von Journalismus es sein könne. Eine sachliche journalistische Distanz hält Thompson weder für möglich, noch für erstrebenswert.
„Der Niedergang der amerikanischen Presse war schon lange abzusehen, und mir ist meine Zeit zu schade, um sie mit Anstrengungen zu vergeuden, die auf den ‚Mann auf der Straße‘ abzielen, mit dem täglichen Quantum an Klischees… Doch es gibt eine andere Art von Journalismus… eingraviert auf einer Bronzetafel an der südlichen Ecke des Times Tower in New York“, schrieb HST an den Herausgeber der puerto-ricanischen Zeitung „San Juan Star“, William J. Kennedy, als er sich um eine freie Stelle bewarb. Kennedy lehnte ab, doch zwischen den beiden entwickelte sich eine beständige Brieffreundschaft.
Mit der Grundidee und Bedeutung des amerikanischen Traums beschäftigt er sich intensiv. Was steckt hinter diesem abstrakten Begriff? Wo findet man den amerikanischen Traum, worin manifestiert er sich? Mehr und mehr wird er sich des Scheiterns dieses Traums, vielleicht auch seines persönlichen Scheiterns, bewusst, was er literarisch im Roman „Angst und Schrecken in Las Vegas“ darlegt. Viele der späteren Korrespondenzen aus den 70ern sind stark politisch geprägt. Thompson äußert sich ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen über die intriganten und exzessiven politischen Machtkämpfen einer turbulenten Zeit. Dabei wirft er einen schonungslosen Blick auf den Präsidentschaftswahlkampf und spart nicht mit Kritik am „größten Dreckskerl“ Nixon und dessen „verbrecherischen Wesens“.
Die gesammelten Briefe bieten einen ehrlichen und autobiografischen Einblick in Thompsons Leben und in die unterschiedlichen Facetten seiner Persönlichkeit. Hinter der Fassade eines unangepassten Qutlaw-Journalisten steckt eine durchaus sensible und nachdenkliche Seite. Mit Verlagsleuten schreibt er über neue literarische Ideen und Projekte, wobei er sich häufig selbstkritisch und nicht ohne Zweifel über seine Projekte äußert. Auch zu Autoren und Redakteuren hält er regen Kontakt, beispielsweise zu Tom Wolfe (Schriftsteller, Mitbegründer des New Journalism), Carey McWilliams (Hrsg. des Magazins „The Nation“), Allen Ginsberg (Dichter der Beat Generation) und Bob Woodward (Journalist, der die Hintergründe der Watergate-Affäre aufdeckte), um nur einige zu nennen. Einen privaten Einblick in Thompsons Leben bieten die Briefe an Familie und Freunde. Häufiges Thema in den Briefen an seine Mutter Virginia, eine Bibliothekarin aus Louisville, sind die Geldsorgen, die Hunter trotz erfolgreicher Publikationen begleiten. Auch den damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson kontaktiert Thompson, um sich für einen Posten zu bewerben.
Kurz und knapp: Die Briefe sind ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert. I-Tüpfelchen dieser Buchausgabe sind die unveröffentlichten Artikel Thompsons. David Letterman stellte Thompson, der die Ehre hatte, Gast seiner Sendung zu sein, als den „genaueste[n] und am wenigsten faktengetreue[n] Reporter Amerikas“ vor. Treffendere Worte kann man nicht finden. Schade, dass HST nicht mehr unter uns weilt, wäre es doch sehr interessant, was er zur aktuellen politischen Situation Amerikas zu sagen, oder besser, zu schreiben hätte. Welche Worte hätte er wohl für Donald Trump gefunden?
- William Casey Moreton
Der Fremde neben dir
(9)Aktuelle Rezension von: Antje_Melanie_SchneiderStory: Dein Mann wird des Mordes beschuldigt
Mitten in der Nacht wird Brynns Mann vom FBI abgeholt und des Mordes beschuldigt. Brynn ist völlig verzweifelt, denn natürlich hält sie diese Anschuldigung für absoluten Unfug. Als dann ihr Mann sich aber vor einen Zug stößt, gerät alles ins Wanken. In ihrer verzweifelten Lage weiß sie nicht, dass es zudem jemanden gibt, der sie schon die ganze Zeit beobachtet…
Das Positive zuerst: ein absolut spannender Roman mit jeder Menge Rätsel
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich sehr schnell in die Story reingefunden habe und gleich von Anfang an Rätsel und kleine Puzzleteile gelegt wurden, die dazu führten, dass ich weiterlesen wollte. Der Autor bediente sich auf gelungene Weise stilistischen Mitteln, die Neugierde erzeugten, wie etwa der Andeutung von Gefahr und sogenannter Cliffhanger, ohne es zu überstrapazieren. Die Idee, dass der eigene Mann mitten in der Nacht vom FBI abgeholt und des Mordes beschuldigt wird, ist sehr gut.
Weiterhin fand ich es klasse, dass auch die Bösewichte und deren Aktivitäten für mich als Leser sichtbar waren, für Brynn jedoch im Verborgenen blieben. Dadurch bekam ich dieses Gefühl: »ahh, du Arme, du weißt nicht, dass du beobachtet wirst, wie schrecklich!«
Der Sprachstil ist sehr lebendig, sodass ich gut mit Brynn – der Protagonistin – mitfühlen konnte. Auch ging es nicht zu schnell. Auf diese Weise bekam ich nicht etwa das Gefühl, dass es sich nicht um einen Menschen mit Gefühlen handelte und der Autor nur seine Story schnell erzählen wollte. Die Sätze sind nicht verschachtelt, sondern mittelmäßig lang, sodass ein guter Lesefluss entsteht. Die Kapitel sind ebenfalls kurz, was ich persönlich sehr mag. Der Autor hält sich zudem nicht damit auf, übertrieben lang Hintergründe und Örtlichkeiten zu schildern, was definitiv der Spannung geschadet hätte. Er umschreibt kurz die Situation, sodass man sich gut eingebettet fühlt, konzentriert sich dann aber weiterhin auf das Wesentliche.
Das Tempo war genau richtig – es gab immer wieder eine Art Zusammenfassung in Form von aufkommenden Fragen, mit denen sich die Protagonistin selbst quält. Diese waren aber in der richtigen Dosis, sodass die Spannung nicht darunter litt. Auf diese Weise ist es auch nicht schlimm, wenn man mal das Buch zur Seite legt und am nächsten Tag weiterliest.
Viele Autoren vermasseln den Schluss – William Casey Moreton jedoch nicht! Bis zum Ende hielt sich die Neugier und die Fragen wurden alle logisch aufgeklärt. Ein kleines Schmankerl gab es beim Nachwort, denn die ganze Zeit dachte ich: da muss es noch etwas geben und ja, tatsächlich! Es erwartete mich noch eine kleine Überraschung, die einen noch einmal mit einem kleinen Aha-Effekt aus der gefühlten Sicherheit riss.
Und ein bisschen Kritik
Es gibt die Ich-Erzählerin und dann noch jede Menge Perspektivenwechsel zu anderen Personen, dessen Aktivitäten in der dritten Person geschildert werden. Ich will nicht unbedingt sagen, dass es das Lesen sehr erschwert, aber es ist etwas anstrengender und man muss sich ständig in neue Situationen hineinfinden. Für meinen Geschmack hätte der Perspektivenwechsel zwischen der Protagonistin und dem Antagonisten ausgereicht. Dadurch fiel es mir anfangs etwas schwer mit der Protagonistin richtig warm zu werden. Allerdings hatte diese Methode zu erzählen (die nebenbei bemerkt ein bisschen an den Aufbau eines Thriller-Films erinnerte) durchaus seine Logik und damit seine Berechtigung. Deswegen nur ein winziger Minuspunkt.
Hinzu kam, dass gleich zu Beginn zu viele Personen mit Namen auf einem Haufen genannt wurden, die ich mir unmerklich merken konnte. Ein Beispiel: An einer Stelle wurde der Anwalt des Mannes benannt und später wurde er wieder aufgegriffen (nur mit Namen) und ich habe nicht so schnell geschnallt, dass dies ja der Anwalt war. Hier wäre es hilfreich, wenn man den Leser nochmal eine kleine Unterstützung gegeben hätte, sodass der Leser wieder abgeholt wird.
Alles in allem: ein absolut lesenswerter, geheimnisvoller Roman!
Ja, ich empfehle den Roman tatsächlich an alle, die absolute Spannung mögen, dabei aber nicht unbedingt Mord, Totschlag und Folter haben müssen. Dieser Thriller lockt eher mit Rätseln, Gefahr und Verunsicherung. Mich hat er gepackt, sodass ich ihn innerhalb weniger Tage verschlungen habe.
Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß. Roman
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenDer Anfang erinnerte an "Papillon", der weitere Teil an "Todesmarsch": Durch Zufall lernt der Ich-Erzähler die stets pessimistische Gloria kennen, beiden versuchen erfolglos, in Hollywood Fuß zu fassen. Sie überredet ihn, an einem Marathontanzwettbewerb teilzunehmen, während der Teilnahme ist für Kost und Logis gesorgt und dem Gewinnerpaar winken 1000 Bucks! Als was nicht stimmt, bemerkt unser Erzähler schnell, als man einen geflüchteten Mörder unter den Tänzern verhaftet und Gloria nach wie vor nicht davon abzubringen ist, daß sie am besten tot wäre. Die Geschichte spult sich während der Urteilsspruchs ab, mit dem der Tänzer bestarft wird, daß er Gloria schließlich den "Gefallen" getan hat und ihr in den Kopf geschossen hat. Ein nachdenklich machendes Buch mit interessantem Gesellschaftporträt der Zwischenkriegszeit in den USA.- Michael Scholten
Quentin Tarantino Unchained
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenEine Biographie über den Erneuerer des Kinos der westlichen Welt, mal wider unglaublich, wie lange er um Aufmerksamkeit kämpfen und sich anfangs die Dollars für die ersten Filme zusammenkratzen musste. Interessant, wer für einzelne Rollen vorgesehen war und wer durch eine Ablehnung den größten Fehler seiner Karriere machte. Die Auflistung der Filme und die Berichte "hinter den Kulissen" endet vor "Once upon a time in Hollywood, der metoo-Skandal um Harvey Weinstein wurde erst später öffentlich (Tarantino hat sich später in aller Form von Weinstein distanziert). Auch für Tarantino-Fans findet sich noch die eine oder andere interessante Neuigkeit, die Bezugnahmen auf alte Kultfilme regen natürlich zum Nachglotzen an. Und die Wahrheit über Umas Horrorunfall, in den Q.T. sie vielleicht mit seinem Ehrgeiz getrieben hat, kam auch erst 20 Jahre später ans Licht.
- Tony Crawley
Steven Spielberg
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenDie frühe bis mittlere Karriere eines der größten Künstler aller Zeiten, Jemand der das Bewusstsein der Welt verändert hat. Unglaublich, wie lange Spielberg Klinkenputzen mußte, bis er seine erste Chance erhielt, andere Leute hätten längst aufgegeben. Man wäre gern dabei gewesen, wie er in wenigen Jahren (mit der Unterstützung von George Lucas) die Filmwelt für immer veränderte, später konnte nur Quentin Tarantino die Filmwelt ähnlich "auf links ziehen". Man wäre gern dabei gewesen und hätte bewußt mit gekriegt, wie Indy, E.T. und Star wars eingeschlagen sind. Und natürlich wirkte nach außen hin und hinterher alles so souverän, während Spielberg selbst von Unsicherheit geplagt wurde und die Filmdrehs (zB zum "Weißen Hai" aka Bruce) sich zum Alptraum entwickelten. Zeit für eine Neuauflage mit den Filme seit Mitte der 90er Jahre, vielleicht mit einer Auflistung der aktuell erfolgreichsten Filme aller Zeiten?
- Caroline Fraser
Prairie Fires: The American Dreams of Laura Ingalls Wilder
(1)Aktuelle Rezension von: Viv29Viele von uns kennen sicher die etwas süßliche Serie "Unsere kleine Farm". Ich habe sie damals als Wiederholung gesehen, zu meiner Zeit war sie schon etwas angestaubt (die Serie wurde von 1974-83 produziert). Viele Episoden habe ich nicht gesehen, aber die Geschichte von Laura Ingalls, der sanften "Ma" und dem für die Welt zu guten "Pa", der fiesen Nellie und dem Prairieleben, die kannte ich hinreichend.
In "Prairie Fires" (nur auf Englisch erhältlich) erzählt Caroline Fraser nun die wahre Geschichte und entfaltet auf über 500 Seiten eine reichhaltiges farbenfrohes Panorama nicht nur von Lauras Leben, sondern auch des sich über die Jahrzehnte ändernden Amerikas. Sie verwebt die Einzelschicksale der Ingalls mit der Landesgeschichte und auch wer mit "Unsere kleine Farm" nichts anfangen kann, wird hier auf lesenswerte Weise viel über die amerikanische Geschichte und die davon berührten Menschen erfahren.
Caroline Fraser geht ein ganzes Stück zurück vor Lauras Geburt. Bis hin zur Mayflower geht ein kleiner Rückblick über die Herkunft der Familie Ingalls, bevor sie sich detailliert dem Leben von Lauras Eltern, Caroline and Charles, widmet. Dies wird begleitet durch ebenso detaillierte Beschreibungen der geschichtlichen Situation, mit guten Erklärungen, wie und warum sich manches zugetragen hat. Charles und Caroline Ingalls kommen aus sogenannten Pionierfamilien, ihre Eltern sind bereits westwärts gezogen, um ihr Glück zu finden, Farmen aufzubauen. Daß diese Westexpansion auf grausame Weise auf Kosten der Ureinwohner geschah, ist bekannt, die Autorin zeigt hier viele Hintergründe und Zusammenhänge auf. Diese Schilderungen sind oft sehr berührend und erzürnend. Auch Charles Ingalls, der an sich ein freundlicher, hilfsbereiter Mann war, der von seiner Familie geliebt wurde, hatte kein Problem damit, sich illegal auf dem Land von Ureinwohnern einzunisten, während diese auf der Jagd waren, um so zu Grund und Boden zu bekommen. Ein Verfahren, daß von der Regierung ermutigt wurde. Es gibt hier einige Momente, die das moralische Verständnis berühren.
Ebenso lebhaft und farbig ist das harsche Leben der sogenannten "Homesteader" geschildert. All das, was Laura Ingalls Wilder in ihren pittoresken Geschichten ausließ, erfahren wir hier. Ernten, die Jahr für Jahr vernichtet werden - durch Heuschreckenschwärme, Stürme, Hagel...die Liste ist lang und ich habe beim Lesen einige Male den Atem angehalten. Knochenarbeit wird jahrelang immer wieder vernichtet, Menschen verhungern, leiden und die Regierung zuckt mit den Schultern, der damalige Präsident Cleveland verkündet: "The lesson should be constantly enforced that, though the people support the Government, the Government should not support the people." (Ja, auch vor dem heutigen "racist and con man" an der Spitze der amerikanischen Regierung gab es schon menschenverachtende Präsidenten). Hunger und bittere Not gehörten zum Alltag, vom amerikanischen Traum war nichts zu spüren. Caroline Fraser erklärt auch gut, warum die meisten Farmer von vornherein gar keine Chance hatten, der amerikanischer Traum aber trotzdem propagandatistisch falsch dargestellt wurde.
Durch die Verbindung mit den individuellen Schicksalen der Ingalls erlangt diese geschichtliche Phase der "Frontier"-Zeit eine ganz neue Eindringlichkeit. Man spürt das Leid, die Verzweiflung, und auch das Durchhaltevermögen. Immer wieder geben die Ingalls Farmen auf, ziehen Hunderte von Kilometern weit weg, um ihr Glück neu zu versuchen, scheitern wieder, ziehen weiter. Es ist unglaublich, wie oft und weit die Siedler umhergezogen sind, wie oft sie wieder von vorne angefangen haben. Es erklärt viel über die heutige amerikanische Kultur. Am Ende eines harten arbeitsamen Lebens kann Charles Ingalls materiell auf wenig zurückblicken, sein Tod stürzt seine Frau in Not. Auch dies ein Damoklesschwert dieser Jahre: eine Krankheit, der Tod eines arbeitenden Familienmitgliedes...der Absturz ins Nichts geschieht schnell.
Laura geht es nach ihrer Heirat nicht anders. Dreissig Jahre nach ihren Eltern folgen wir ihr auf einem sehr ähnlichen Lebensweg, der sie bis nach Florida führt und bei dem ein gescheiterter Versuch den nächsten ablöst, ein Schicksalsschlag nach dem anderen das Geschaffene zerstört. Caroline Fraser berichtet dies so spannend wie einen Roman und doch erinnern ihre sorgfältig recherchierten historischen Einschübe daran, daß dies alles so geschehen ist. Sie erklärt auch die Zusammenhänge zwischen Natur-/Wetterkatastrophen und der Nutzung/Rodung so großer Flächen Land im Laufe der Eroberung des Westens. Es ist unglaublich, welche katastrophalen weltweiten Folgen dies hatte.
Nachdem das erste Drittel des Buches also eine mehr als gelungene Mischung von Geschichte und menschlichem Schicksal bietet, wird es leider danach etwas zäh. Der Fokus wechselt von Laura auf ihre Tochter Rose und kehrt nur ab und an zu Laura zurück. Dies ist teilweise interessant, weil Roses Lebensweg für die Zeit ungewöhnlich ist und wir so auch dort einen Einblick bekommen. Allerdings wiederholt sich hier viel und die Autorin macht sich nicht die Mühe, ihre starke Ablehnung für Rose zu verbergen. Diese Ablehnung ist nachvollziehbar, aber von einem Sachbuchautor erwarte ich mehr Objektivität. Auch sind zu viele irrelevante Details ausführlich geschildert.
Im letzten Drittel habe ich angefangen, Passagen zu überschlagen oder überfliegen. Der Entstehungsprozeß von Laura Ingalls Wilders Büchern wird sehr detailliert berichtet, die Inhalte nacherzählt, ebenso wie die Kurzgeschichten, die Lauras Tochter Rose schrieb. Dies ist ermüdend zu lesen und alles viel zu langwierig. Auch die Geschichte und Politik werden abstrakter, berühren das Leben weniger und so sind die Abhandlungen dazu nicht mehr wirklich packend. Zu viele unwichtige Alltagsdetails werden auch hier langwierig berichtet. Es ist erstaunlich, daß die aufregende Lebensphase von Laura und ihren Eltern nur etwas mehr als ein Drittel des Buches einnimmt, die wesentlich ruhigere Phase dann die beiden anderen Drittel. Hier wäre weniger wesentlich mehr gewesen.
Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch, inbesondere jenes erste Drittel, in dem Geschichte so wundervoll lebendig wird. Halbe Sterne sind hier nicht möglich, meine Bewertung reflektiert 3,5 Sterne.
- Gaetano Cappelli
Ferne Verwandte
(6)Aktuelle Rezension von: HoldenCappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch! - Christina Nichol
Im Himmel gibt es Coca-Cola
(39)Aktuelle Rezension von: HeldentenorEine amerikanische Literaturwissenschaftlerin versetzt sich in einen jungen georgischen Mann. Viel mehr ist leider nicht zu sagen.
Es hätte ein unterhaltsamer Schelmenroman, eine Eulenspiegelei gar werden können. Aber der Funke springt nicht über. Der Protagonist ist einen Hauch zu willenlos und die Scherze bleiben fade.
Dabei spielt die Handlung an einem der Wendepunkte der neueren georgischen Geschichte, kurz vor der Rosenrevolution. Viele Andeutungen und Bezüge zur politischen Situation zu Beginn der 2000er Jahre erschließen sich dem Leser ohne eigene Kenntnis von der Geschichte Georgiens leider nicht oder er muss extra nachlesen. Im Buch bleibt Georgien einfach ein östliches Land unter vielen. Die Eigentümlichkeiten spielen kaum eine Rolle oder bleiben blaß. Dabei bietet das Land viel mehr. - B. B. & Neil W. Hiller
Big - Der Roman zu dem turbulenten Film mit Tom Hanks
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenDer 12jährige Josh Baskin wünscht sich nichts sehnlicher, als "groß" zus ein, um den Demütigungen der Kindheit zu entgehen, und wünscht sich dies an einem schrammeligen Wunschautomaten auf dem Rummelplatz. Am nächsten Morgen wacht er auf, und siehe: Er ist erwachsen und Tom Hanks! Nur den Nachbarsjungen Billy, seinen verschworenen Kumpel, kann erv einweihen, und die beiden finden einen Unterschluipf in New York für den erwaachsenen Körper. Josh heuert in einem Spielzeugunternehmen an und steigt schnell auf, sehr zum Ärger von Yuppie-Arsch Paul Davenport. Inwiefern das Ganze auch eine Satire auf "Yuppietum" und "80er Jahre" ist, kann ich nicht beurteilen, aber was die erste Begegnung mit der holden Weiblichkeit angeht, bleibt alles familientauglich. Hätte dieses Buches zusätzlich zum Film nicht bedurft. - Judith Guest
Eine ganz normale Familie
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenTony di Nozzo in "NavySIS" sagte gegenüber Ziva, daß ihre Familie so normal sei wie die Familie in "Eine ganz normale Familie", wodurch ich auf die Verfilmung aufmerksam wurde (Robert Redfords erste Regiearbeit!) und mir gleich darauf das Buch besorgte. Wie konnte eine so ergreifende und tieftraurige Geschichte so in Vergessenheit geraten? In dieser Familie ist fast nichts normal, die Jarretts leiden jeder auf seine Weise am Verlust ihres ältesten Sohnes, der während eines Unwetters im Michigan-See ertrunken ist. Sein jüngerer Bruder hat versucht, sich das Leben zu nehmen, weil er bei dessen Tod dabei war, er es aber nicht verhindern konnte und darufhin eine lange Psychiatriekarriere hinter sich hat und mit dem schrulligen Professor Berger er nun versucht, einen Ausweg aus dem Teufelskreis zwischen Selbstvrowurf und Depression zu finden. Die Eltern reden aneinander vorbei und wissen nicht, wie mit ihrem Sohn umgehen, die Mutter wirkt unnahbar und gefühlskalt. Einzig die beginnende Romanze mit Jeannine kann den Sohn schließlich retten....Redford scheint sich einige Freiheiten gegenüber der Buchvorlage genommen zu haben, aber Buch und Verfilmung sind ohne weiteres zu empfehlen. - 8
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