Bücher mit dem Tag "amerikanischer unabhängigkeitskrieg"
16 Bücher
- Diana Gabaldon
Echo der Hoffnung
(343)Aktuelle Rezension von: EwynnEcho der Hoffnung
von Diana Gabaldon
Ich beende das Buch mit gemischten Gefühlen. Größtenteils Zufriedenheit, aber gleichzeitig kommt es mir vor, als sei ich - trotz Beenden des Buches - erst in der Mitte angelangt... Der nächste Band knüpft diesmal nahtlos an, was mich Stören würde, wenn es nicht bereits im Regal auf mich Warten würde. <3 So viel sei gesagt.
Anfangs habe ich etwas gezweifelt, ob mich dieser Band der Saga abholen wird, das muss ich ehrlich zugeben. Das Thema, das im Zentrum der Geschichte steht, klang nicht sehr aufregend. Alles rankt sich um die Amerikanische Unabhängigkeit - ein zäher Krieg, der sich nun schon durch mehrere Bände der Saga zieht. Der geschichtliche Teil konnte mich daher nicht voll überzeugen.
Anfangs war ich also lediglich begeistert von den Kapiteln der "Gegenwart", also Briannas und Rogers Geschichte, wenn gleich die Kapitel nicht besonders aufregend waren, sondern eher familiär, und manchmal traurig oder romantisch. Erst am Ende wurde es auch hier unerwartet spannend.
Die Kapitel mit Williams Geschichte habe ich zum Teil sogar überflogen, zu sehr langweilten mich die Themen Politik & Krieg in Wiedervorlage.
Die gescheiterte Seeüberfahrt nach Schottland in der Mitte des Buches ist auch nichts "Neues" mehr ... das kennt man schon aus ein oder zwei vorherigen Bänden.
Aber spätestens bei der Schlacht vom Fort von Ticonderoga war ich gefesselt. Die Kapitel wurden spannender, abwechslungsreicher und kürzer (gefühlt zumindest). Das Wiedersehen verschiedener Charaktere brachte eine gewisse Spannung. Je näher das Ende rückte, umso spannender wurde es! :)
Und nun, rückblickend sehe ich den roten Faden ... nein, die bunten Fäden der einzelnen Personen und Schicksale. Das ist Gabaldons Brillianz hinter der Druckerschwärze. Die Einfachheit einzelner, simpler Ereignisse und zu Weilen auch Gedanken, so zu vernetzen und zu verschachteln, das es Sinn ergibt und darüber hinaus. Ich kann nun nachvollziehen, warum Williams Geschichte hineingestreut wurde, sowie die Nebengeschichten um Ian und Rachel und Denzell Hunter. Zwar sind einigen bunten Fäden noch lose ... aber insgesamt bin ich doch (fast) zufrieden.
Umso gespannter bin ich auf den nächsten Band!
Zum Schreibstil braucht man bei Gabaldon nichts sagen: hervorragend, wie immer.
5 Sterne, weil sich meine Kritik im Umfang des Werkes verliert. (Ehrlicherweise 4 einhalb, aber das geht ja nicht)
- Diana Gabaldon
Das flammende Kreuz
(689)Aktuelle Rezension von: SarahWants2ReadWorum geht es?: North Carolina 1770. Jamie und Claire Fraser haben in den britischen Kolonien Nordamerikas Fuß gefasst, doch die Ruhe und der Frieden auf ihrem Anwesen Fraser’s Ridge sind trügerisch. Denn unter den immer zahlreicher einwandernden Siedlern gärt es, immer unwilliger nehmen die Einwohner der Kolonien die Bevormundung durch die britische Zentralregierung hin. Als es zu ersten Aufständen kommt, muss auch Jamie sich entscheiden, auf wessen Seite er stehen will. Und für Claire ist die Situation noch schlimmer: Sie weiß, dass die Unabhängigkeitskriege ihre und Jamies Liebe auf die härteste Probe seit Langem stellen werden.
Das Cover: Wie auch die vorherigen Bände der Reihe ist dieser Buch sehr schlicht, aber sehr edel gestaltet. Der Schriftzug passt perfekt zu den Ornamenten auf dem Buch.
Der Schreibstil: Wie auch in den vorherigen Bänden wird die Geschichte abwechselnd von verschiedenen Protagonisten erzählt. Claires Erzählung ist dabei immer in der Ich-Perspektive und während die Kapitel von Jamie, Brianna und Roger aus der Erzähler-Perspektive geschrieben sind. Leider hatte ich dieses Mal sehr große Probleme mit dem Schreibstil. Ich bin es ja schon gewohnt, dass Diana Gabaldon sehr ausschweifend schreibt, aber hier hat sie es wirklich übertrieben. Tolle Passagen, wie die Hochzeit von Brianna und Roger, sind durch wenigen Seiten aus erzählt, aber dafür muss man über 30 Seiten darüber schreiben, wie jemand versucht ein Schwein einzufangen. Die 5. Staffel der Serie war so spannend und ich habe diese hier vergebens gesucht. Es wurden so viele uninteressante Alltagsthemen in die Geschichte integriert, dass die Spannung total abgeflacht war.
Die Hauptfiguren: Claire ist nun in Frasers Ridge angekommen und kümmert sich auf dem Gut um die Kranken und Verletzten. Sie geht in ihrer Rolle als Ehefrau, Mutter und Großmutter total auf. Dennoch denke ich, dass sie in diesem Buch kaum eine Entwicklung durchgemacht hat. Das finde ich sehr schade.Brianna ist ebenfalls angekommen, jedoch konnte sie mich in diesem Buch nicht überzeugen. In fast jedem Kapitel klagt sie über ihre schmerzenden Brüsten durch das Stillen, was auf Dauer irgendwann nur noch nervig war.
Roger muss sich in seiner neuen Rolle als Familienvater rein finden. Es plagt ihm jedoch immer wieder die Frage ob er Jemmy's Vater ist, auch wenn er den Jungen von ganzen Herzen liebt.
Jamie hat sich im Vergleich zu den anderen Bänden kaum verändert. Er tut wieder alles um seine Familie vor dem drohenden Krieg und anderen Bedrohungen zu schützen.
Endfazit: Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich das Buch nicht abbrechen soll. Da ich aber ein großer Outlander-Fan bin, hat dann doch die Neugier gesiegt und ich habe weitergelesen. Als Begleitbuch zur Serie ist es in Ordnung, aber das Buch an sich kann ich leider gar nicht weiter empfehlen. Langweilige Szenen werden künstlich in die Länge gezogen und interessante Passagen sind in wenigen Seiten aus erzählt. Die Änderungen in der Serie haben die Geschichte deutlich aufgewertet, da hier so viel Potential drin steckte, was einfach nicht genutzt wurden ist. Die süßen Szenen rund um den kleinen Jemmy waren für mich das Highlight des gesammten Buchs.
Das Buch erhält von mir enttäuschte 1,5 von 5 Sterne. - Diana Gabaldon
Outlander - Ein Schatten von Verrat und Liebe
(202)Aktuelle Rezension von: Kristall86Klappentext:
„1778 ist ein dramatisches Jahr für die Frasers: Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg steuert auf seinen blutigen Höhepunkt zu; William, der junge Graf von Ellesmere, findet zu seinem Entsetzen heraus, dass er Jamies unehelicher Sohn ist und damit von einem Rebellen und verurteilten Verbrecher abstammt; und die verwitwete Claire hat in die Ehe mit Lord John Grey eingewilligt, Jamies bestem Freund. Ihr Herz droht zum zweiten Mal zu brechen, als etwas geschieht, das sie in ihren kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt hätte: Eines Tages steht der totgeglaubte Jamie quicklebendig vor ihr.
Zumindest wissen Claire und Jamie ihre Tochter Brianna im 20. Jahrhundert in Sicherheit – oder?“
Mittlerweile glaubt man mit Band acht der Reihe eine Never-ending-Story vor auch zu haben. Warum ich sie dann gelesen habe? Als Leser der ersten Stunde sowie Zuschauer der Serie ist die Neugier auf die Fortsetzung nunmal da. Egal ob groß oder mittelmäßig und genau da hat uns Autorin Diana Gabaldon doch richtig gepackt. Egal ob Marketing-Clou oder weil sie selbst einfach nur Spaß an der Geschichte hat, die Autorin versucht uns mitzuziehen, egal wie weh es tut. In Band 8 wird wieder munter durch die Steine gehüpft, zumindest von Brianna und ihrer Familie. Richtige Zeit gefunden? Oder einfach nur die falschen Steine gewählt? Zumindest wird es gähnend langweilig diesbezüglich. Ihre Intention mag ja irgendwie verständlich sein aber dennoch ist die Nutzung von „Vitamin B“ um all den Gefahren der damaligen Zeit zu entkommen, recht einfallslos. Alles wirkt wie den verspäteten Bus doch noch geschafft um irgendwie pünktlich anzukommen obwohl es kaum noch möglich ist. Und Claire und Jamie? Der Klappentext verrät es sehr detailliert und somit ist die Spannung bereits da raus und man könnte sich gut 500 Seiten von den über 1100 schenken. Jamie lebt also und alles ist anders. Welche Reaktionen wird es geben? Lesen Sie selbst, wenn Sie noch können aber ja, ab da an wird es so etwas wie lesenswert bzw. kommt ein wenig der Flow der Geschichte wieder auf. Mittlerweile kennt man Jamie…Überraschungen wird es dennoch geben und Claire? Doktort weiter umher und die Liebe zu Jamie ist da ja auch noch im Rennen…Kurzum: die Geschichte zieht sich ewig und drei Tage und ja, mehr als 1100 Seiten liest man als eingefleischter Leser auch nicht mehr so ohne weiteres weg, gerade wenn die Spannung fehlt oder alles so gestellt wirkt. Der Lack ist irgendwie ab, das wusste ich aber auch schon bei Band 7…Geht es weiter mit der Geschichte? Keine Ahnung. Und wenn, wird es mich wohl nur bedingt interessieren. Da lese ich doch lieber die ersten 4 Teile wieder und wieder und entschwinde dort in andere Welten mit besonderen Charakteren und einem spektakulärem Zeitgeschehen. Aktuell ist das eher weniger zu finden und der Hype um „Outlander“ wird immer mehr und mehr verblassen. 3 gute Sterne hierfür.
- Diana Gabaldon
Ein Hauch von Schnee und Asche
(575)Aktuelle Rezension von: SarahWants2ReadWorum geht es?: Im Jahr 1772 stehen die Vorzeichen in der Neuen Welt auf Krieg: Claire macht sich große Sorgen um ihren geliebten Ehemann: Zwar hat sie, die als Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert Wissen über die Zukunft besitzt, Jamie davor gewarnt, dass die amerikanischen Kolonien bald um ihre Unabhängigkeit kämpfen und diesen Krieg gewinnen werden, und Jamie hat sich um politische Neutralität bemüht. Doch nun bittet ihn der Gouverneur von North Carolina, das Hinterland für die britische Krone zu einen. Wird Jamie, wie schon in seiner schottischen Heimat, erneut auf der Seite der Verlierer stehen? Und was hat es mit jenem Zeitungsartikel aus der Zukunft auf sich, der von Claires und Jamies Tod bei einer Feuersbrunst berichtet?
Das Cover: Das Buchercover sieht mal wieder sehr edel aus und passt super zu den anderen Bänden der Reihe. Man sieht gleich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.
Der Schreibstil: Wie auch in den anderen Büchern der Reihe wird die Sicht von unterschiedlichen Protagonisten abwechselnd gezeigt. Ausschließlich Claire erzählt hierbei ihre Geschichte in der Ich-Perspektive und alle anderen Charaktere werden aus der Erzähler-Perspektive beleuchtet. Ich brauchte ein wenig, um in die Geschichte zu kommen. Besonders zum Anfang ist recht wenig passiert und ich hatte die Befürchtung, dass mich dieses Buch wieder enttäuschen würde, aber zum Glück war dies nicht der Fall. Besonders das letzte Drittel hatte so viele spannende Kapitel, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Wenn es eine Sache gibt, die ich am Schreibstil kritisieren kann, dann dass besonders die schweren Momente relativ sachlich erzählt wurden. Hier hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. In der Serie sind mir bei der gleichen Szene die Tränen gekommen und hier war es eher eine neutrale Betrachtung der Tatsachen.
Die Hauptfiguren: .Claire ist nun endgültig mit ihrer Familie in Frasers Ridge angekommen. Sie möchte sie nun ihr Heim schaffen, aber auch in diesem Buch läuft nicht alles reibungslos. Da wäre die Familie Christie mit ihren strengen religiösen Absichten, welche mit Claires Heilkunst nicht viel anfangen können. Und schließlich ist da noch die Wahrsagung, welche wie ein großes Tuch sich über das ganze Buch zieht. Was wird mit Claire und Jamie passieren?
Endfazit: Ich möchte ehrlich sein. Nachdem mich der letzte Band so enttäuscht hat, hatte ich nicht viel Muße dieses Buch zu lesen. Ich wurde aber zum Glück eines Besseren gelehrt. Die Buch hat deutlich mehr Spannung und überraschende Plot-Twists, als die letzten zwei Bände zusammen. Besonders Ian und seine Geschichte bei den Indianern hat mich sehr bewegt und er hat zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt. Der Schreibstil war gut, auch wenn Diana Gabaldon immer noch zu ausladend schreibt. Manchmal hat es mir an der ein oder anderen Stelle an Emotionen gefehlt, aber es war wirklich ein sehr guter Band und hatte mal wieder Lust in die Welt von Outlander einzutauchen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch Band 7 diesem Niveau gerecht wird. Eine Leseempfehlung meinerseits!
Das Buch erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.
- Maria W. Peter
Die Küste der Freiheit
(86)Aktuelle Rezension von: JosseleDer Roman erschien 2014 und ist der erste historische Roman Peters außerhalb der Römer-Krimi-Reihe um die Sklavin Invita. Um die Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges verschlägt es sowohl die sehr gläubige Mennonitin Anna Hochstetter als auch den Freiherrn Lorenz von Tannau von Hessen nach Amerika. Bereits in Deutschland haben sie sich gegenseitig jeweils einmal das Leben gerettet, wonach sich ihre Wege allerdings trennten. In Amerika führt sie das Schicksal wieder zusammen, doch könnte ihre Lebenssituation zu dem Zeitpunkt des Wiedersehens nicht unterschiedlicher sein.
Die Handlung ist leider vielfach deutlich zu einfach vorhersehbar. Bereits früh heißt es von Lorenz über den Deserteur Kurt Paul: „Danach würde er diesen Dreckskerl hoffentlich nie wieder zu Gesicht bekommen.“ (Bastei-Lübbe Tb, 1. Aufl. November 2014, S. 47) Und es ist sonnenklar, dass die Wege der beiden sich wieder kreuzen werden.
Die Personen sind, so finde ich, zu klischeehaft und holzschnittartig gezeichnet, da gibt es die Guten und die Bösen, Zwischentöne fehlen. Die Sprache ist einfach gehalten, das Buch ist daher leicht und flüssig lesbar.
Nicht gut gemacht ist aus meiner Sicht das Glossar. Für mich werden dort zu oft die falschen Begriffe erklärt. Was ein Mulatte, eine Büchse, ein Deserteur oder ein Söldner ist, das wusste ich auch bereits vorher. Nicht aber z.B., was eine Chemise, eine Patene oder ein Stauppfahl ist, Begriffe, die im Text verwendet, aber im Glossar nicht erläutert werden.
Gut gelungen ist der Autorin die Einbettung historischer Ereignisse in die Handlung wie z.B. die Schlacht von White Plains am 28.10.1776, die Schlacht von Trenton am 26.12.1776 oder die Belagerung von Charles Town (heute Charleston/South Carolina) inklusive der Explosion eines Munitionsdepots. Man merkt dem Buch an, dass die Autorin umfangreich und akribisch historische Ereignisse bis ins Detail recherchiert hat, was sich auch in dem gut gelungenen umfangreichen Nachwort manifestiert. Dafür ein großes Lob.
Die konstruierten „Zufälle“, die dieselben Personen immer wieder aufeinandertreffen lässt, überschreiten leider manchmal die Grenze des Zumutbaren, z.B. als die entlaufene Sklavin Rose nach Philadelphia kommt und dann auch noch die Tochter des Quäkers ist, bei dem Anna untergekommen ist. Und auch "der Tod und die Wiederauferstehung“ Lorenz von Tannaus nach einer Schlacht ist ganz miserables Kino. Obwohl man vorhersehen konnte, dass der Mann überleben würde, obschon ihn alle für tot halten.
Als nervig empfand ich das gefühlt ständige Bemühen die Autorin auf die Tränendrüsen zu drücken. So ist die Geschichte für meinen Geschmack insgesamt deutlich zu kitschig geraten. Zusammenfassend finde ich es sehr schade, dass die umfangreiche und sicher mühevolle Recherchearbeit der Autorin in eine zu seichte Geschichte mündet. Zwei Sterne.
- Howard Zinn
A People's History of the United States: 1492-Present (Modern Classics) [ A PEOPLE'S HISTORY OF THE UNITED STATES: 1492-PRESENT (MODERN CLASSICS) ] By Zinn, Howard ( Author )Aug-02-2005 Paperback
(1)Aktuelle Rezension von: MarcusBohlanderMenschenrechte, Frauenrechte, Arbeiterrechte, ... was wir für Normalität halten und dem Rest der Welt gerne auferlegen möchten, ist in der westlichen Hemisphäre eine absolute Neuheit. dieses Buch unterscheidet sich deutlich von anderen Geschichtsbüchern. Es behandelt nicht die lose Abfolge von Königen, Grenzen, Machthabern und Kriegen - mit Statistiken und Todeszahlen... Howard Zinn zeigt Fallbeispiele, nimmt einen mit in die Geschichte der USA. Man taucht ein in die jeweilige Epoche und erlebt all diese modernen Errungenschaften unserer westlichen Kultur. Dadurch schätzt und versteht man sie noch mehr! - Bernard Cornwell
Das Fort
(26)Aktuelle Rezension von: LumiAmerika im Jahr 1779: Die Boston Tea Party liegt sechs Jahre zurück, doch der Kampf der amerikanischen Kolonien gegen die britische Krone geht weiter.
Als die Briten in Neu-England mit der Errichtung eines Forts beginnen, bedeutet das für die nach Unabhängigkeit strebenden Amerikaner eine Provokation sondergleichen. Um das Fort zu erobern, wird eine riesige Flotte zusammengestellt und unzählige Infanteristen werden angeworben.
Doch schon bald zeigt sich, dass sich ein erfolgreicher Kampf gegen die gut ausgebildeten britischen Rotröcke nicht nur mit großer zahlenmäßiger Überlegenheit gewinnen lässt. Viele der - oftmals zwangsverpflichteten - Infanteristen scheuen den Kampf und zwischen den Führern der amerikanischen Truppen kommt es immer wieder zu Streitereien, die einen Angriff auf das mit der Zeit immer besser ausgebaute Fort George verzögern. Werden sich die Amerikaner am Ende überhaupt gegen die viel kleinere Armee der britischen Krone durchsetzen können?
Bernard Cornwell beleuchtet in seinem historischen Roman "Das Fort" eine Episode der britisch-amerikanischen Geschichte, die weitgehend unbekannt ist. Bei dem Kampf um Fort George handelt es sich um eine von zahlreichen Kriegshandlungen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Obwohl sie für den Krieg selbst keine größere Bedeutung hatte, ist Cornwells Interesse an eben dieser Epsiode gut nachvollziehbar.
Zu Beginn könnte die Situation der Amerikaner zur Eroberung des neuen Forts kaum besser sein: Sie sind klar in der Überzahl und es gibt unter ihnen Menschen, die die Gegend kennen. Zudem ist Fort George zu Anfang noch so schwach ausgebaut und unterbesetzt, dass es bei einem Angriff kaum verteidigt werden könnte. Doch weite Teile der amerikanischen Truppen haben keine oder nur eine unzureichende militärische Ausbildung genossen. Das zeigt sich auch deutlich in ihrem Handeln. Da werden Kompetenzen nicht anerkannt, Waffenbestände nicht richtig verwaltet, Befehle nicht befolgt. Bei den Fußtruppen befinden sich Kinder und Greise und viele ziehen es vor, sich im Ernstfall im Wald zu verstecken anstatt zu kämpfen.
Der Leser folgt der Handlung mit einem immer stärkeren Kopfschütteln. Eine Chance nach der anderen wird verspielt, sodass am Ende gar nicht mehr sicher ist, was am Anfang als Selbstverständlichkeit scheint: nämlich der schnelle Sieg für die amerikanischen Aufständischen gegen die kleine Gruppe britischer Rotröcke.
Inhaltlich ist "Das Fort" von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Es vermittelt dem Leser viel Wissen über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und über wichtige historische Personen dieses Krieges, von denen erstaunlich viele am Kampf um Fort George teilgenommen haben.
Leider hat das Buch auch seine Schwächen: Obwohl 600 Seiten stark, bleiben die Charaktere hier fast durchgehend blass und ohne großen Wiedererkennungswert. Ich fand es deswegen schwierig, mich einzulesen. Oft musste ich lange überlegen, mit welchem der oft wechselnden Charaktere ich es gerade zu tun hatte, welcher Seite dieser angehörte und welche Standpunkte er vertrat.
Einzig Peleg Wadsworth sticht hier für mich ein wenig hervor. Sucht man in Cornwells Roman eine Hauptfigur, würde das am ehesten auf ihn zutreffen.
Auch die Schlachtenszenen, für die Cornwell ja berühmt-berüchtigt ist und die ich in seinem zahlreichen Mittelalterromanen so schätze, konnten mich in "Das Fort" nicht so richtig ergreifen. Am ausführlichsten beschrieben werden in dem Roman die Seeschlachten, denen zu folgen ich persönlich als schwierig empfunden habe, weil mir einfach das nötige nautische Vokabular fehlte.
Insgesamt fand ich Bernard Cornwells Roman "Das Fort" durchaus lesenswert, sein bestes Buch ist es meiner Meinung nach aber nicht. - Bernard Cornwell
Rotröcke
(7)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond1777 hält der Krieg auch in Philadelphia, der Hauptstadt der Rebellen Einzug. Doch die Kämpfe halten nicht nur die beiden Armeen in ihrem schier endlosen Kräftemessen in Atem, sondern stellen auch die Bevölkerung der Stadt auf eine Zerreißprobe. Die wohlhabende Handelsfamilie Becket ist in zwei Lager geteilt. Auf der einen Seite die ältere Generation, die ihr Leben unter britischer Krone verbracht hat, und auch ihren Lebensabend so verbringen möchte. Und auf der anderen Seite Jonathon und Martha, die junge Generation im Kampf für die Freiheit ihres Landes. Doch auch der Rotrock Sam beginnt mehr und mehr an der Rechtschaffenheit des Krieges und vor allem an seinen Vorgesetzten zu zweifeln. Dennoch ist da sein Treueeid auf den König seiner britischen Heimat.
In Erwartung eines spannenden historischen Romans bin ich an das Buch herangetreten und die erhoffte Unterhaltung blieb nicht aus. Denn was Bernard Cornwell unglaublich gut vermag, ist es Schlachten ausführlich zu beschreiben, ohne dass dabei die Leserschaft im Kampfgetümmel vor Fakten und Beschreibungen erdrückt wird. Thematisch bedingt finden sich mehrere solcher Kampfesszenen das ganze Buch über verstreut, die den Spannungsbogen pushen und das Lesetempo erhöhen. Auch auf gefühlstechnischer Ebene bringt der Autor Spannung und Leidenschaft in das Buch. Hinzu kommen noch vereinzelt Intrigen, die meiner Meinung nach aber auch intensiver ausgestaltet hätten werden können. Man merkt also deutlich, dass Cornwell den Fokus auf den Kampf als Träger der Handlung setzt.
Auch die Gestaltung der Protagonist:innen ist mir insgesamt positiv aufgefallen. Denn anfangs erschienen mir Jonathon, Martha und Sam, die ja die Hauprptotagonist:innen darstellen als sehr blass, unausgereift und blutleer. Es kamen keine Sympathien auf. Doch schon nach den ersten 50 Seiten wurden die Charaktere immer intensiver beschrieben, so weit dass man sie nur lieb gewinnen konnte. Auch machen einige - vor allem von den Nebenfiguren - enorme charakterliche Entwicklungen durch. Insgesamt ist es nicht so, dass gut und böse in all seinem Ausmaß schon am Anfang des Buches zu erkennen ist. Dadurch bleibt das Buch immer wieder für eine Überraschung gut.
Was Bernard Cornwell aber auch besonders gut kann, ist es, seiner Leserschaft die Hintergründe zu seinem auf akribische Art und Weise näher zu bringen. So bekommt man jede Menge Informationen rund um den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Vor allem aber trifft man jede Menge bekannter historischer Persönlichkeiten wie Sir William Howe, John Andre und auch die sagenumwobene Peggyy Shippen rauscht kurz durch das Bild, wird aber sehr zu meinem Leidwesen nicht ausführlicher behandelt.
Insgesamt ein spannendes Buch, das jede Menge historischer Fakten bereithält. Für jeden Etwas, der ach Action und Abenteuer in der Amerikanischen Geschichte sucht.
- Gwen Bristow
Celia Garth
(26)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondDie junge Celia Garth stammt zwar aus feinem Haus, muss sich ihr Geld jedoch als Schneiderin in Charleston verdienen, da ihre Verwandtschaft sie, nachdem ihre Eltern starben, nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt mitversorgen wollten. In ihrer Anstellung als Schneiderin kommt sie ständig in Berührung mit den gehobeneren Kreisen Charlestons. Und so lernt sie eines Tages Jimmy kennen und zwischen der Schneiderin und dem Offizier entsteht ein zartes Band der Liebe. Doch vor den Toren Charlestons zeiht die Britische Flotte auf, um die Stadt zurück in den Schoß des Empire zu führen.
Ich hatte wieder einmal Lust auf leichte Unterhaltungslektüre, die in den Amerikanischen Südstaaten spielt. und so kam mir das Buch gerade gelegen. Man findet auch sehr schnell in die Geschichte hinein, da man sehr schnell in der Handlung ist, und vor allem, weil die Atmosphäre Charlestons sehr ansprechend und pulsierend herübergebracht wird. Gleichzeitig wird auch der Konflikt in der Bevölkerung zwischen den Tories, die den König unterstützen, und den Patrioten, die die Unabhängigkeit der Kolonien anstreben sehr anschaulich dargestellt. Eben abseits der Schlachtfelder versuchen die jeweiligen Unterstützer ihre Gesinnung in kleinen Gesten zu Ausdruck zu bringen. Besonders spannend wird es auch mit der Belagerung Charlestons und der Anschließenden Besetzung der Stadt. Hier gefällt mir, dass sich die Autorin nicht nur auf die Liebesgeschichte besinnt, sondern historischen Fakten bzw. deren Umsetzung und Darstellung in den Fokus rücken.
Ein Aspekt, den ich definitiv kritisieren muss, ist der Umgang mit Sklaverei und der Afroamerikanischen Bevölkerung bzw. den dunkelhäutigen Protagonist:innen der Geschichte. Im Buch wird immer das N-Wort verwendet und die versklavten Personen werden kaum realitätsnah dargestellt. Mit Marietta und Amos haben wir zwei versklavte Charaktere in der Geschichte. Allerdings wirken diese beim Lesen kaum als solche. Die Existenz der Leibeigenschaft wird im Buch irgendwie sehr gut ausgeblendet. Hinzu kommt, dass dadurch, dass die Sklav:innen immer sehr willenlos bzw. als unbedingt folgsam gegenüber ihrer Herrschaft, die die Protagonist:innen der Geschichte dargestellt werden, erscheint für mich der Eindruck, dass die Autorin versucht die Konfliktfrage der Problematik der Sklaverei bzw. der Verherrlichung des Antebellum-Südens zu umgehen, falls dies für sie überhaupt eine Konfliktfrage darstellen würde. Dazu muss man wissen, dass das Buch bereits im Jahr 1959 erschienen ist und die Autorin gebürtig aus den Südstaaten stammt, also in einer Zeit aufgewachsen und sozialisiert wurde, in der Sklaverei nicht so kontrovers betrachtet wurde wie es heutzutage wird. Dabei ist das Buch keineswegs Rassistisch, wenn man vom inflationären Gebrauch des N-Wortes absieht, das einfach im damaligen Sprachgebrauch (meine Ausgabe des Buches stammt im Übrigen glaube ich aus den 80ern) standardmäßig verwendet wurde.
Nach diesem kleinen Exkurs über die meiner Meinung nach verzerrte Darstellung der Sklaverei möchte ich noch ein wenig auf die Charaktergestaltung eingehen. Man wird sehr schnell mit einer großen Menge an Männern der Charlestoner Gesellschaft und den dazugehörigen Damen konfrontiert vermag es aber sehr schnell, diesen Dschungel zu durchblicken, sodass sich nur anfangs eine leichte Verwirrung ergibt. Ansonsten sind die Protagonist:innen typisch für solch einen Roman gestaltet: charismatisch und heldenhaft. Man mag sie, ich habe aber keine sonderlich große Bindung zu ihnen aufgebaut. Und dann haben wir dann noch Celia, den Stern unserer Geschichte. Bei ihr habe ich mir wirklich manchmal gefragt, ob sie sich einmal zu oft den Kopf gestoßen hat. Sie wirkt von der Gestaltung her auf mich wie ein naives und verzogenes kleines Kind, dass versucht mit Emotionalität mehr zu erreichen, als mit ihrem Kopf. Kurzum einfach nervig. Nach dem ersten Schock habe ich mich mit der Zeit an sie gewöhnt, sodass die zweite Hälfte des Buches nicht mehr so anstrengend war. Den Lesefluss hat ihr Verhalten zum Glück kaum getrübt, da die Geschichte bzw. die Spannung nicht von ihr abhängig ist.
Kurzum ist das Buch ideal als kurzweilige und leichte Lektüre, die mittlerweile auch schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, was man leider merkt. Dennoch unterhaltsam und interessant. Gerade für Menschen, die auch so gerne Südstaatenromane lesen, eine wahre Empfehlung.
- Mark Lardas
American Light and Medium Frigates 1794-1836
(1)Aktuelle Rezension von: wolfschwerdtUnter den Titel „American Light and Medium Frigates 1794 – 1836“ beschreibt der Schiffsbauingenieur und Historiker Mark Lardas nicht nur die leichten und mittleren Fregatten der der ersten amerikanischen Marine. Der Osprey-Band aus der New Vanguard- Serie gibt auch einen spannenden historischen Überblick über die Entstehung und die Einsätze der amerikanischen Marine im angegebenen Zeitraum. Natürlich wird hier jedes einzelne Schiff der behandelten Fregattenkategorie, sein Schicksal, seine Erfolge und Misserfolge, und seine technischen Daten in Form eines Steckbriefes mit dazugehörigen historischen Abbildungen vorgestellt. Darüber hinaus aber bietet der von Tony Bryan und Guiseppe Rava illustrierte Osprey- Band auch ein Stück amerikanischer Geschichte, die hierzulande nicht sonderlich bekannt ist. Da ist die Rede vom Quasi-Krieg, jenem Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich, der zwischen 1798 und 1800 ausschließlich zur See ausgetragen wurde, oder dem Krieg von 1812, der zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien ausgetragen wurde und 1814 endete. Nicht zu vergessen die Auseinandersetzungen der Amerikaner mit den afrikanischen Mittelmeerstaaten, für die nach Wegfall des Schutzes durch die Briten als Folge der amerikanischen Unabhängigkeit, amerikanische Schiffe eine besonders leichte Beute waren. Mit den Unabhängigkeitskriegen wurde auch der Grundstein für die amerikanische Flotte gelegt. Immerhin hatte der Kongress in dieser Zeit den Bau von 20 Fregatten beschlossen. Und Amerika war durchaus in der Lage große Kriegsschiffe zu bauen, hatten seine Werften doch seit Ende des 17. Jahrhunderts Schiffe für die Royal Navy gebaut, darunter die Falkland, ein Zweidecker vierten Ranges und das 44- Kanonenschiff Amerika, ebenfalls ein Zweidecker. Auch wenn die Fregatten der ersten amerikanischen Flotte nicht sehr erfolgreich agierten und das Bauprogramm nicht zuende gebracht werden konnte, die neuen amerikanischen Schiffe setzten weltweit durchaus Maßstäbe. Der Schiffsbauingenieur Joshua Humphreys und seine Kollegen nämlich setzten auf Größe und Feuerkraft. Die kleinsten 32- Kanonen- Fregatten waren mit rund 44 Metern bereits 2 Meter länger als die durchschnittlichen britischen 32er und sie waren schwerer bewaffnet. Unter den europäischen Seemächten, allen voran natürlich Großbritannien und Frankreich setzte nun bei den Fregatten ein Wettrüsten der Größe ein, während man in Amerika Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss des in England ausgebildeten Schiffbauingenieurs Josiah Fox und durch Fehleinschätzungen bei der Beurteilung von einzelnen Erfolgen bei Zweikämpfen im Quasi- Krieg, zu kleineren Fregatten zurückkehrte –ein klarer Rückschritt, wie sich herausstellen sollte. Das Buch „American Light and Medium Frigates“ ist allein deshalb so interessant, weil der Blick des an Schifffahrtsgeschichte Interessierten gerade in der Zeit zwischen 1794 und 1836 vor allem auf die beiden großen Seefahrtsmächte England und Frankreich gerichtet ist. Immerhin ist es die Epoche Nelsons, in der machtpolitisch und scheinbar auch schiffsbauhistorisch Amerika keine große Rolle spielt. Tatsächlich aber ist genau diese Zeit der Anfang der Großmacht USA und seiner Navy. Und auch wenn sich in der Regel nur die beiden schweren Fregatten der „ersten Stunde“, die Constitution und die United States in das öffentliche Bewusstsein eingeprägt haben, die mittleren und leichten Fregatten waren es, die die amerikanische Marine Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts geprägt hatten. - P. N. Elrod
Der rote Tod
(26)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHistorische Vampir-Story “Der rote Tod” ist der erste von insgesamt 4 Bänden um den Gentleman-Vampir Jonathan Barrett, der als wohlbehüteter Adeliger, in der Mitte des 18. Jahrhunderts gemeinsam mit seiner Schwester und unter der Obhut des Vaters, auf dem Landsitz der Familie in Long Island aufwächst. Die Mutter hat sich schon ziemlich bald vom Familienleben verabschiedet und nach Philadelphia zurückgezogen. Als sie 15 Jahre später zurückkehrt, sorgt sie mit ihrer tyrannischen Art nicht nur bei den Dienstboten für Angst und Schrecken. Auch ihrer Familie bleiben ihre psychotischen Anfälle nicht erspart, unter denen vor allem Jonathan zu leiden hat. Sie setzt schließlich auch durch, dass er das Land verlassen und in England Jura studieren soll. Jonathan verbringt also die nächsten Jahre in Cambridge und fühlt sich, froh dem Einfluss seiner Mutter entronnen zu sein, dort auch sehr wohl. Dies liegt wohl auch an dem Umstand, dass er dort in der bezaubernden und geheimnisvollen Nora eine Freundin und Geliebte findet, deren Liebe allerdings recht blutig ausfällt… Mein Fazit: Ein wirklich sehr unterhaltsamer historischer Vampir-Roman, wobei die Betonung aber eher auf historisch, denn auf Vampir liegt. Zum Wesen der Nacht mutiert Jonathan nämlich erst im letzten Drittel. Dieser Roman hat so gar nichts von den “modernen” Vampirgeschichten, die ich sonst so lese. Vielleicht habe ich da bisher, was die klassischen Vampirstorys betrifft, wirklich etwas verpasst. Es ist allerdings kein Buch für Gruselfans - eher schon etwas für Liebhaber von amüsanten Familiengeschichten und zwischendurch hatte ich auch mit einigen Lachanfällen ob der geschilderten Situationen zu kämpfen. Für die gute Unterhaltung von mir volle 5 Sterne. Leider sind die Folgebände nicht mehr über den Buchhandel zu beziehen und werden von privaten Anbietern zu teilweise recht hohen Preisen verkauft. - Rachel Hauck
Der Liebesbrief
(12)Aktuelle Rezension von: LEXIEin zweihundertfünfzig Jahre alter Liebesbrief
Chloe Daschle ist Schauspielerin und träumt vom großen Durchbruch. Als Tochter zweier Hollywood-Legenden nutzt sie ihre Bekanntschaft mit dem Star-Regisseur Jeremiah Gonda und ergattert die begehrte Rolle der Esther in einem vielversprechenden Filmprojekt. Der aufstrebende Drehbuchautor Jesse Gates verarbeitete Überlieferungen seiner Familie, seine größte Inspiration war ein Liebesbrief eines seiner Vorfahren. Jesse steht Chloe als Besetzung für die Hauptrolle anfangs skeptisch gegenüber, ändert seine Meinung jedoch, als er deren tiefsinnige Seite kennenlernt. Jesse und Chloe verspüren eine starke gegenseitige Anziehungskraft, schleppen jedoch emotionale Lasten aus der Vergangenheit mit sich herum. Beide haben den Glauben an die Liebe verloren und sind der Meinung, kein Recht auf eine glückliche Beziehung zu haben. Doch letztendlich hat der geheimnisvolle Liebesbrief von Jesses Vorfahren auch einen gewissen Einfluss auf die Gegenwart…
Rachel Hauck präsentiert in ihrer aktuellen Neuerscheinung die Lebens- und Liebesgeschichte von zwei Paaren, die in verschiedenen Zeitebenen spielt. Im Prolog beleuchtet die Autorin eine Szene im Jahre 1781 während der Schlacht von Cowpens in South Carolina, in welcher der verwundete Hamilton George Lightfood den Liebesbrief an seine Angebetete Esther Longfellow verliert. Die Vorbereitungen zur Verfilmung der Ereignisse um diesen Liebesbrief mit Chloe und Jesse in den Hauptrollen stehen im Handlungsstrang der Gegenwart im Mittelpunkt. Rachel Hauck konzentriert sich abwechselnd auf die Ereignisse in der Vergangenheit, und jene der Gegenwart. Jeder Wechsel eines Schauplatzes bzw. eines Handlungszeitraumes ist zu Beginn des jeweiligen Kapitels dokumentiert. Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg dient als tragischer Hintergrund dieses Romans, die Entzweiung ehemaliger Nachbarn und Freunde als Resultat dieses Konflikts trifft unter anderem auch die Familien von Esther und Hamilton.
Die Figuren dieses Buches erschienen mir liebenswert und gut charakterisiert, die Darstellung ihrer Emotionen und inneren Kämpfe hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Zerrissenheit Esthers, ihr Versuch, den Eltern gegenüber Gehorsam und Respekt zu erweisen, aber auch ihre tiefe Liebe zu Hamilton sorgen im Buch für starke Emotionen. In der Gegenwart erhält der Leser Einblick in die inneren Dämonen, die Jesse Gates quälen, auch Chloe Daschle offenbart nach und nach ihr verletztes Inneres. Der Glaube hat sowohl im Handlungsstrang der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart einen hohen Stellenwert inne. Smitty Barone, der mit Chloe und Jesse befreundet ist und stets zum passenden Zeitpunkt aufzutauchen scheint, führt die beiden behutsam auf den richtigen Weg.
Rachel Hauck besitzt einen einnehmenden Schreibstil, die Handlung in der Vergangenheit wartet aufgrund des Kriegsgeschehens und der Konflikte zwischen den Familien mit einer gewissen Spannung auf, während das Geschehen in der Gegenwart ruhig und ohne allzu große Höhepunkte verläuft. Vergebung ist das große Thema dieses Buches und wird von der Autorin überzeugend in die Handlung eingebracht. Es ist Rachel Hauck zudem gelungen, mich mit einigen unerwarteten Wendungen im letzten Abschnitt zu überraschen. Einzig Chloes und Jesses Offenbarungen aus ihrer Vergangenheit, die sich im Dialog ineinander verflechten, empfand ich als etwas irritierend und unübersichtlich (den Lesefluss hemmend) dargestellt.
Fazit: Mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Der Liebesbrief“ hat Rachel Hauck mich erneut in ihren Bann gezogen, mich tief in die Vergangenheit des amerikanischen Südens entführt und an der Seite ihrer Protagonisten einen Hauch Geschichte miterleben lassen. Die romantischen Liebesgeschichten aus zwei verschiedenen Epochen und die starke Gewichtung auf den christlichen Glauben bescherten mir ein ganz besonderes Lesevergnügen.
Begeisterte fünf Sterne und eine Leseempfehlung!
- James Alexander Thom
Panther in the Sky
(2)Aktuelle Rezension von: ThunderdreamerWenn man Interesse an der Geschichte der nordamerikanischen Indianerstämme hat, kommt man am Namen Tecumseh nur unschwer vorbei. Und wenn man etwas mehr über diesen außergewöhnlichen Mann wissen will, dann kommt man ganz sicher nicht an diesem Buch vorbei! Da ich wirklich sehr belesen bin, auch und vor allen Dingen im Bereich der Geschichte nordamerikanischer Indianerstämme, habe ich schon einige Werke ähnlicher Art gelesen, natürlich auch zum selben Thema, denn es gab bereits andere Versuche, etwas über Tecumseh und seine Bemühungen, die Stämme zu einen und gemeinsam gegen die Weißen vorzugehen, zu schreiben. Aber das, was James Alexander Thom hier vollbracht hat, ist etwas ganz besonderes! Ein Meisterwerk, würde ich sagen, eine Geschichte, die man, einmal begonnen, kaum noch aus der Hand legen kann, eine Biographie Tecumsehs, die, wenn auch mit fiktiven Anteilen bereichert, ihresgleichen sucht. Der Autor beginnt mit der Geburt Tecumsehs, dessen Namen aus dem Shawnee übersetzt, eben "Panther in the Sky" bedeutet, weil zum Zeitpunkt der Geburt ein grünlicher Komet am Himmel sichtbar wurde...ein für Tecumseh selbst und für alle seine Stammesgenossen,wichtiges Zeichen. Ein Kind, welches unter solch einem außergewöhlichen Geburtszeichen geboren wird, muss eine Bestimmung haben! Dann wird chronologisch das Leben dieses, nicht nur für sein eigenes Volk, bedeutenden Mannes erzählt, sein Heranwachsen nach den Traditionen seines Stammes, die Erlebnisse und Konflikte, die sich für ihn und wohl alle indianischen Völker des Ohiotales daraus ergaben, dass immer weitere Teile ihres ursprünglichen Landes von weißen Siedlern beansprucht wurden. Historisch belegte Ereignisse werden in diese Erzählung eingeflochten, viele Details aus dem alltäglichen Leben der Shawnees und anderer Indianervölker werden geschildert. Man wird so, während man Seite für Seite liest, immer mehr in den Bann dieses Mannes gezogen, versteht die Beweggründe für seine Handlungen...und kann sicher nicht umhin, seine verständliche Wut gegenüber seinen weißen Gegnern zu teilen... Ein absolut empfehlenswertes Werk, toll geschrieben, mitreißende Geschichte, wichtiges Thema, sicher eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe! Noch eine Anmerkung! Das Buch hat über 650 Seiten...ich würde es immer gebunden erwerben, weil es sich so einfach besser liest...außerdem werde ich es bestimmt auch ein zweites, drittes...weiteres Mal lesen! - Catherine Tarley
Die Plantage
(71)Aktuelle Rezension von: nati51Das Buch ist der Debütroman von Catherine Tarley und beginnt im Jahre 1781. Es spielt in den Südstaaten zum Ende des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.
Antonia Lorimer muss jetzt stark sein. Ihre Plantage Legacy ist durch einen Anschlag britischer Truppen fast unbewohnbar geworden. Durch Misswirtschaft hatte ihr Mann Henry die Plantage an den Rand des Ruins geführt. Doch nun ist ihr Mann tot und die meisten Anbauflächen liegen schon seit Jahren brach. Die Bank will ihren Kredit nicht verlängern. Bekannte wollen sie zum Verkauf der Plantage überreden, doch Antonia will Legacy behalten und kehrt zurück. Hier stößt sie nachts in ihren Stallungen auf den schwerverwundeten britischen Soldaten William Marshall. Vor Schreck schlägt sie ihn nieder und versucht dann mit Hilfe einer indianischen Heilerin ihn gesund zu pflegen. Nach dem er sich langsam erholt hat, hilft er beim Aufbau der Plantage. Antonia verliebt sich in ihn ohne zu ahnen, dass William ein Geheimnis hat.
Der Erzählstil von Catherine Tarley ist sehr flüssig und detailliert ohne zu ausschweifend zu werden. Durch die bildhafte Sprache lief bei mir ein schönes Kopfkino ab. Die Protagonisten sind gut beschrieben und wirken sehr authentisch, sie geben daher ein gutes Bild der damaligen Zeit wieder. Dieses Buch hat mir den Unabhängigkeitskrieg der USA näher gebracht und die Verwicklungen mit England. Auch die Romantik kam nicht zu kurz ohne kitschig zu wirken. Bis zum Schluss stellte ich mir die Frage, gibt es ein Happyend oder nicht. Obwohl das Buch ein paar Längen hat, fühlte ich mich gut unterhalten.
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