Bücher mit dem Tag "amos oz"

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18 Bücher

  1. Cover des Buches Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (ISBN: 9783518467268)
    Amos Oz

    Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Eigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.

    Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.

    Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.

    Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.

    Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.

    Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.

    Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren.
  2. Cover des Buches Judas (ISBN: 9783518466704)
    Amos Oz

    Judas

     (58)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Amoz Oz ist ausgezogen, um eine politische und religiöse Analyse mit einem Roman zu verknüpfen und das ist meiner Meinung nach gehörig in die Hosen gegangen. Die Analyse der Staatengründung von Israel, der Regentschaft von Ben Gurion und die Beziehung des Judentums zu Jesus Christus und Judas Ischariot sind recht gut gelungen. Wenngleich ich die Judas Analyse schon einige Male woanders basierend auf dem gnostischen Judas Evangelium gelesen habe und manche Analysen auch doppelt breitgetreten werden.

    Die Romanhandlung hingegen ist voll gegen die Wand gefahren. Ich hasse Redundanzen abgrundtief!!! (Bitte hier 30 Rufzeichen und Großbuchstaben dazu denken). Zugegeben, Oz kann fantastisch fabulieren, aber bei der Dramaturgie hat er sowas von vergeigt, denn es passiert einfach nicht viel in der Geschichte, die Handlung kommt nicht vom Fleck und wenn irgendetwas passiert, ist es eine ewige wiederholte Beschreibung derselben Abläufe, deren Beschreibung am Anfang charmant scheint, dann irgendwann monkhaft zu belächeln ist und mit zunehmender Seitenanzahl so brüllend nervt, dass ich mir die Augen auskratzen wollte.

    Protagonist Schmuel verliert seine Freundin, schmeißt sein Studium kurz vor der Doktorarbeit über Jesus aus der Sicht der Juden hin und da ihn die Eltern nicht mehr unterstützen können, nimmt er einen Job als Gesellschafter des Behinderten Gerschom Wald an, der mit seiner Schwiegertochter Alija sehr zurückgezogen in einem alten Haus in Jerusalem lebt. Der alte Mann und der ehemalige Student politisieren und diskutieren ausführlich und vertreiben sich so den Winter. Die verwitwete Schwiegertochter Atalja wird von unserem Protagonisten angebetet, tausende ausführliche Warnungen, sich nicht in sie zu verlieben, schlägt er in den Wind.

    Schmuel isst wortreich beschrieben seine 100ste Gulaschsuppe mit Apfelkompott, sein ausladend geschildertes 50stes Käsebrot und die Reste des 70sten Grießbreis mit Zimt, den Herr Wald auf dem Teller übriggelassen hat (igitt wie grauslich). Da unser Protagonist sonst nichts isst und die Geschichte schon den ganzen Winter dauert, wundert es mich, dass ihm vor Skorbut nicht die Zähne ausfallen. Man möchte ihm zurufen: Iss endlich einen Salat, Junge! Auch die Prozedur des Bartpuderns wiederholt Schmuel viel zu ausführlich.

    Dazwischen brillante Streitgespräche und Analysen über Israels Beziehung zu seinen Nachbarn. Einen Feind zu einem Freund zu machen ist fast unmöglich, nur unterdrücken kannst Du ihn, das ist die falsche langfristige Strategie, sich Feinde zu machen.


    „Das glauben auch die Juden in Israel, weil sie keine Ahnung von den Grenzen der Macht haben. Die Wahrheit ist, dass alle Macht der Welt den Feind nicht in einen Freund verwandeln kann. Man kann den Feind zum Sklaven machen, aber nicht zu einem Liebenden. Mit aller Macht der Welt kann man Fanatiker nicht zu einem aufgeklärten Menschen machen. Und mit aller Macht der Welt kann man aus einem Rachedurstigen keinen Freund machen. Und genau da liegen die existenziellen Probleme des Staates Israel.“

    Ich habe Oz mal persönlich auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Dort sagte er: Wir sind mit den Arabern quasi in einer WG und wir müssen uns endlich arrangieren. Leider haben zu wenige damals bei der Staatengründung so gedacht und denken auch heute noch so. Letztendlich ist es genauso gekommen zwei Gemeinschaften, zerfressen vor Hass und Gift, die tausende Tote über Jahrhunderte und Generationen verursachen werden.


    „Schließlich leben die Juden in einem großen Flüchtlingslager und die Araber leben ebenfalls in einem großen Flüchtlingslager. Die Araber erleben jeden Tag die Katastrophe ihrer Niederlage, und die Juden erleben Nacht für Nacht ihre Angst vor Rache.“



    Leider wiederholen sich auch die religiösen Analysen über Jesus und Judas irgendwann einmal, indes die Romanhandlung gefühlte Ewigkeiten auf der Stelle trabt. Dann endlich, als ich schon die Geduld verloren hatte, passiert etwas. Hallelujah Jesus Christ, da muss sich der Schmuel einen Haxen brechen, damit er letzendlich Vitamin C in Form seines ersten Salats mit Oliven bekommt und der Autor ihn schließlich ins Bett der Atalja schreiben kann. Der erste Sex war dann auch sehr unspektakulär und langweilig mit vorzeitigem Samenerguss, der zweite war wahrscheinlich sehr gut, aber gerade hier versagt die Erzählkunst und Wortgewandtheit von Oz völlig.

    Das offene Ende ist dann nur das Tüpfellchen auf dem I der Enttäuschung und hat mich eigentlich gar nicht mehr so sehr gestört, denn ich hab das Interesse an den Protagonisten und der Geschichte verloren.

    Fazit: Bedauerlicherweise nur Mittelmaß, so viel Potenzial und so viel Talent derart vergeudet. Das gesamte Werk stinkt nach der ersten Hälfte total ab und ergeht sich in ewigen Wiederholungen. Da hilft auch die sparsame Handlung am Ende nichts. Wäre Oz bei der politisch-religiösen Analyse geblieben, hätte nicht versucht, diese mit einem Roman zu verbinden, und hätte die Wiederholungen auch in der Analyse etwas gestrafft, hätte mir das Buch sogar ausnehmend gut gefallen. Denn es hat seine brillanten Momente, die leider nur Momente bleiben und das ist zu wenig für eine gute Beurteilung meinerseits.

  3. Cover des Buches Unter Freunden (ISBN: 9783518465097)
    Amos Oz

    Unter Freunden

     (13)
    Aktuelle Rezension von: HomersEvil

    Amos Oz beschreibt auf eine wunderbare Art und Weise ganz einfache Menschen in einer komplizierten Welt. Menschen in einem Kibbuz. Menschen in Israel, in den 50er Jahren. Umgeben von Feinden, in einem jungen Staat, der seine Rolle in der Welt noch zu finden hat, genau wie seine Bewohner.


    In einem Mikrokosmos, dem des Kibbuzes, beschreibt Oz in acht Erzählungen die Lebensumstände, Gefühle und Gedankenwelten der Bewohner. Die Erzählungen sind dabei aber vollkommen unpolitisch, die Politik, das Land, das junge Gebilde Israel, finden nur ganz am Rande statt. Stattdessen stellt Amos Oz die Menschen in den Vordergrund. Menschen, die ungeachtet der prekären politischen Lage ihre eigenen, ganz privaten Probleme haben und diese zu lösen versuchen, damit scheitern oder erfolgreich und gestärkt hervorgehen.


    Lose zusammenhängend und doch sich in ein ganzes fügend, sind diese acht Geschichten gestaltet. Mit jeder Erzählung fügt sich ein Puzzleteil zusammen und bildet ein Gesamtbild, dass den Leser eintauchen lässt in dieses Leben, das von so unterschiedlichen Lebensentwürfen, Erwartungshaltungen und persönlichen Empfindungen geprägt ist.


    „Sag mir, Joav, was würdest du tun, wenn du dein  ganzes Leben lang jeden Tag mit jemanden zusammensein und jede Nacht neben jemanden schlafen müsstest, der dir zuwider ist. Der dir schon seit Jahren zuwider ist, was er redet, wie er riecht, wie er lacht, wir er sich kratzt, wie er rülpst, wie er hustet, wie er schnarcht, wie er sich in der Nase bohrt. Alles. Was würdest du tun?“ 

                                                                                                  - aus In der Nacht S.131f






  4. Cover des Buches Allein das Meer (ISBN: 9783518413678)
  5. Cover des Buches Black Box (ISBN: 9780547747590)
    Amos Oz

    Black Box

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy
    Fanatismus ist für Alexander Gideon nicht nur das beherrschende Thema seiner wissenschaftlichen Arbeit, Fanatismus bestimmt auch sein privates Leben. Ein facettenreicher Roman, der die Widersprüchlichkeiten heutiger israelischer Existenz widerspiegelt.Amos Oz, geboren 1939 in Jerusalem, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie an der hebräischen Universität in Jerusalem. Er gehört zu den großen israelischen Schriftstellern der Gegenwart und unterrichtet hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität in Beesheva. Seit 1986 lebt er mit seiner Familie in Arad in der Negey-Wüste.
  6. Cover des Buches Der dritte Zustand (ISBN: 9783518731758)
    Amos Oz

    Der dritte Zustand

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Gert
    Ein recht ironisches Buch über das derzeitige Israel. Recht humorvoll, erinnert an die 68er-Romane aus Berlin. Ist mir dann aber auf den Geist gegangen und habe es nicht zuendegelesen,.
  7. Cover des Buches Mein Michael (ISBN: 9783458731658)
    Amos Oz

    Mein Michael

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Henk_Bleu

    Wie es sich schon öfter nach dem Tod eines Autors ergab, ging ich nach der Nachricht von Oz’ Ableben in unsere Bibliothek, um zu überprüfen, ob wir vielleicht ein Buch von ihm haben, das auf Lektüre wartet. Ich bin dann meist neugierig, wenn ich den Schriftsteller bisher nicht aus eigener Lektüre kenne, und die Feuilletons waren voll des Lobes, Oz war sogar der Tagesschau einen Beitrag wert.

     

    Ich fand „Mein Michael“, eine Geschichte über das Scheitern einer Ehe im Israel der 50er Jahre, geschildert aus der Perspektive der Frau. „Der Roman ist nicht nur die Geschichte von Hannah und einer Ehe, die nicht gut gehen konnte. Das Buch ist auch ein Stück israelischer Geschichte, eine spannende Beschreibung der politischen Veränderungen zwischen 1950 bis 60.“ Ich zitiere den Klappentext, leicht gekürzt und orthografisch verändert.

     

    Dass diese Ehe scheitern musste, ist schon nach den ersten Seiten klar. So verschieden sind die beiden Charaktere und so zufällig die Umstände ihres Kennenlernens, dass man nicht das geringste Interesse am weiteren Verlauf hat. Das glättet den Spannungsbogen. Die Beschreibungen von Verwandten und den Verhältnissen in Israel sind von so erlesener Langeweile, dass der Bogen endgültig zu einer Horizontalen geformt wird. Ich brach nach hundertacht Seiten entnervt ab, einhundert Seiten gebe ich jedem Autor.

     

    Das Buch mag in seinen Aufzeichnungen des täglichen Lebens historischen Wert haben. Sie könnten es also lesen, wenn Sie am Israel der 50er Jahre Interesse haben. Abgesehen  davon gibt es keinen vernünftigen Grund, sich dieses Buch zu Gemüte zu führen. Es ist sicher schwierig, sich als Mann in eine Frau einzufühlen. Das hat Oz gut gemacht. Aber wenn die Figur, eine orientierungslose Studentin, uninteressant ist, hilft das nicht. Ob andere Bücher des Autors besser sind, kann ich nicht sagen. „Mein Michael“ hat dafür gesorgt, dass ich es auf einen Versuch nicht ankommen lassen werde.

  8. Cover des Buches Plötzlich tief im Wald (ISBN: 9783518458921)
    Amos Oz

    Plötzlich tief im Wald

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    "Plötzlich tief im Wald. Ein Märchen" hatte mich aufgrund des Covers und des Untertitels "Ein Märchen" gereizt. Leider bin ich nicht mit Märchen aufgewachsen, während anderen Kindern Grimm'sche Märchen vorgelesen wurden, hat mein Vater mir vor allem aus Asterix-Comics vorgelesen - es war eine tolle Kindheit, keine Frage und ich liebe die Comic-Reihe noch heute. Aber dennoch versuche ich jetzt als Erwachsene, die Lücke der Märchen aufzufüllen - und zwar mit allen Märchen, die mir entgegen kommen.

    Amos Oz war mir als Schriftsteller bekannt, allerdings eher von einigen Gedichten. In seinem Märchen "Plötzlich tief im Wald" geht es um ein kleines, abgelegenes Dorf, in dem seit vielen Jahren keine Tiere mehr leben und alle Erwachsene scheinbar ein Geheimnis teilen. Mit diesem Geheimnis wird den Kindern vor allem die Angst vor dem Wald und der Dunkelheit eingebläut.

    Mati und Maja sind zwei junge Teenager, die diesem Geheimnis auf die Spur kommen wollen.

  9. Cover des Buches Sehnsucht (ISBN: 9783518753729)
  10. Cover des Buches Israel und Deutschland. Vierzig Jahre nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen (ISBN: 9783893316342)
  11. Cover des Buches Ein anderer Ort (ISBN: 9783866155213)
  12. Cover des Buches So fangen die Geschichten an (ISBN: 9783518409145)
    Amos Oz

    So fangen die Geschichten an

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Geschichten aus Tel Ilan (ISBN: 9783518739303)
    Amos Oz

    Geschichten aus Tel Ilan

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Andrei_Mihailescu
    Sieben Kurzgeschichten über ebensoviele Menschen aus Tel Ilan: Menschen, die sich immer wieder begegnen und als Nebenfiguren in den Geschichten der anderen auftauchen.
    Gekonnt und liebevoll geschrieben, drehen sich diese Geschichten um Trauer, Träume und Sehnsucht. Die gelungensten von ihnen lassen noch einen Hauch von dark fantasy spüren, die mich an Roald Dahl errinert hat.
    Warum dann nur 3 Sterne: erstens kann Amos Oz viel mehr, dies ist ein Skizzenheft, aber keines seiner Meisterwerke. Zweitens sind manche der Texte auch etwas langfädig und voraussehbar (z.B. derjenige über das Paar, das musikalische Abende bei sich organisiert). Und drittens sind weder die Hauptfiguren, noch ihre Schicksale eigentlich herausragend oder beeindruckend.
    Meiner Meinung nach also guter Durchschnitt, vor allem etwas für Fans von Amos Oz.
  14. Cover des Buches Nenn die Nacht nicht Nacht (ISBN: 9783518392362)
    Amos Oz

    Nenn die Nacht nicht Nacht

     (5)
    Aktuelle Rezension von: schmoeker-rike
    „als sei sie versehentlich in ein fremdes Zimmer geraten und finde vor lauter Schreck das Fenster nicht. Das offen war und geblieben ist. Und nun schwirrt sie flügelschlagend von Wand zu Wand, bumst an die Lampe, an die Decke, streift an den Möbeln entlang, stößt sich. Und versuch bloß nicht, sie zum Ausgang zu lotsen: Du kannst ihr nicht helfen. Jeder Mucks von Dir kann ihre Angst steigern. Statt nach draußen in die Freiheit könntest Du sie, wenn sie nicht aufpasst, in die hinteren Räume scheuchen, und dort würde sie wieder und wieder mit ihren Flügeln an die Scheibe knallen.“ Wir erleben den Zustand einer Liebesbeziehung in Israel. Die Lehrerin Lea und der deutlich ältere Theo erzählen abwechselnd von ihrem gemeinsamen Leben. Theo und Lea hatten sich vor Jahren im Ausland kennengelernt, leidenschaftlich verliebt und sind auf Leas Wunsch in eine öde Kleinstadt am Rande der Wüste Negev gezogen. Nun leben sie nebeneinander her und finden oft nicht zueinander. Als Lea ein Projekt beginnt - sie will nach dem Tod eines Ihrer Schüler ein Entziehungsheim für jugendliche Drogenabhängige gründen- stößt sie auf viele Widerstände in der Kleinstadt, aber sie will sich nicht von Theo helfen lassen, obwohl das wahrscheinlich vernünftig und erfolgversprechend wäre. Mich hat das Buch fasziniert, weil der Autor sehr sprachgewaltig ist, er kann wirklich gut Situationen schildern und sich in Personen hineinversetzen. Die Schwierigkeit in dieser Beziehung wirkt sehr lebensecht, und beklemmend. Dies Buch ist empfehlenswert für alle, die keine Action erwarten, sondern die Beschreibung eines normalen Lebens in einer normalen Stadt durch einen sehr guten Schriftsteller. Und weil oben Theo zu Wort kam, lassen wir zum Schluss noch Lea über Theo sprechen:„Es ist schwierig, wenn er dann redet und immer genau weiß, was an unserem Projekt falsch ist und was ich wem auf keinen Fall hätte sagen sollen, und noch schwieriger wird es, wenn er stumm zuhört, eifrig bemüht, aufmerksam zu bleiben, wie ein geduldiger Onkel der beschlossen hat, kostbare Minuten zu opfern, um von der Kleinen zu erfahren, was ihre Puppe ängstigt"
  15. Cover des Buches Der perfekte Frieden (ISBN: 9783518753699)
  16. Cover des Buches Dem Tod entgegen (ISBN: 9783518394342)
    Amos Oz

    Dem Tod entgegen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Juden und Worte (ISBN: 9783633542680)
  18. Cover des Buches Verse auf Leben und Tod (ISBN: 9783518460849)
    Amos Oz

    Verse auf Leben und Tod

     (12)
    Aktuelle Rezension von: BeaMilana
    Wer in dem kurzen Buch nach einer Geschichte sucht, wird enttäuscht werden, denn es gibt keine. Der Schriftsteller, die Hauptperson, sinniert kurz vor Beginn einer abendlichen Kulturveranstaltung bis zu dem darauffolgenden Morgen über verschiedenste Figuren in seiner unmittelbaren Umgebung nach und erfindet für jede eine Autobiografie. 
    Meisterhaft erzählt ist das sexuelle Abenteuer, dass der Schriftsteller mit der einsamen Vorleserin mitten in der Nacht erlebt, doch am Ende scheint auch diese kurze Episode der Phantasie entsprungen?
    So verstehe ich "Verse auf Leben und Tod" von Amos Oz als ein Wechselspiel zwischen Fiktion und Realität, das uns auch einen kurzen Einblick in die Psyche des Schriftstellers gewährt. Es bleibt bei einer kühlen, distanzierten Betrachtung, emotionale Nähe oder ein intellektuelles Aha-Erlebnis stellte sich bei mir nicht ein.
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