Bücher mit dem Tag "amtsrichter"
8 Bücher
- Helmut Barz
Die Herrin
(19)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Ich habe da eine Theorie, die den Fluch der Stadt erklären würde: Es gibt hier einen Vampyr.“ (Zitat Seite 140)
Inhalt
Jonathan Hansen, ein junger Staatsanwalt in Berlin, freut sich auf eine Tätigkeit als Amtsrichter in der kleinen, beschaulichen Stadt Broiversum an der Nordsee. Seine Ehefrau Katharina ist weniger begeistert, sie rechnet mit einem langweiligen Kleinstadtleben, auch wenn sie die Zeit für das Schreiben ihrer Doktorarbeit nützen will. Daher freut sie sich über die Einladung einer gebildeten und interessanten alte Dame, sie zu besuchen. Von allen Menschen nur „Herrin“ genannt, ist diese Philanthropin seit vielen Jahren die Wohltäterin von Broiversum. Warum aber werden gerade hier am Strand immer wieder tote junge Frauen gefunden, die offensichtlich aus einer ausweglosen, persönlichen Notlage den Freitod im Meer gewählt haben? Ist der berüchtigte Puntendreher, der hier gebrannte Schnaps, wirklich das einzige Gefährliche in Broiversum? Der Arzt Mies van Helsing, Jonathans bester Freund, sieht dies völlig anders, als er zu Besuch kommt.
Thema und Genre
Diese Geschichte ist ein Vampirroman im Sinne der klassischen Schauerliteratur. Es muss nicht unbedingt der düstere Borgopass in Rumänien sein, die dunkle Seite Londons oder ein einsames Schloss in der Steiermark im späten 19. Jahrhundert, es können auch die Zwanzigerjahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges sein und die stürmische Nordsee. Auch Faust’sche Elemente spielen eine Rolle, es muss nicht immer der Teufel sein, dem wir unsere Seele verkaufen, und es muss nicht immer die Seele sein, die wir in den Handel einbringen.
Charaktere
Dass Jonathan Hansen und Mies van Helsing an Bram Stokers Figuren erinnern, ist Absicht. Für den Familiennamen „van Helsing“ hat der Autor eine durchaus originelle Erklärung. Auch in dieser Geschichte ist Jonathan diplomatisch, etwas vorsichtig und realitätsgebunden, während Mies als großer Freund von Schauergeschichten auch in der Realität die deutlichen Zeichen erkennt: in Broiversum lebt ein Vampyr.
Handlung und Schreibstil
Die Sprache nimmt Anleihe an den klassischen Vorbildern und passt in die Ausdrucksweise der frühen Zwanzigerjahre, jedoch in einer modernen, sehr angenehm zu lesenden Interpretation.
Die Ereignisse finden im Jahr 1921 statt. Tagebucheinträge des Vampyrs ergänzen die Handlung durch Details, die niemand sonst wissen kann.
Obwohl bereits auf dem Buchrücken bestätigt wird, dass zu den in ihrer Art sehr treffend geschilderten Einwohnern von Broiversum auch ein Vampyr gehört, ist es eine spannende Geschichte, denn die Hintergründe, die sich erst nach und nach zeigen, sind überraschend anders, als erwartet.
Fazit
Ein spannender, unterhaltsamer Schauerroman mit einer neuen Interpretation eines Vampyrwesens, das schon vor sehr langer Zeit einen gegenseitigen Pakt mit den Menschen eingegangen ist.
- Andreas Müller
Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz
(13)Aktuelle Rezension von: Holden"Unser" Richter Mülli aus Meppen, vielen Dank für den tollen Auftritt im Kossehof! Endlich ein Buch, das die Cannabisproblematik umfassend beleuchtet, angetrieben von dem traurigen Familienschicksal des Richters. In meiner Referendarszeit wurde der mich ausbildende Strafrichter ganz hellhörig, als eine junge Frau sagte, sie habe nicht nur selbst Cannabis besessen, sondern es auch an einen Nachbarn weitergegeben, "wie man jemandem ein Bier leiht". Aber ansonsten war besagter Richter nicht so streng bei dem Thema. In die "Top-Disco" hätte der Autor mich gerne mitnehmen können, war leider vor meiner Zeit, vielleicht ist dem Autor das San Remo und das Barbarella noch ein Begriff? In der Niederlanden macht sich inzwischen organisierte Drogenkriminalität breit, die angeblich immer brutaler wird, und das habe man sich angeblich mit der "Gedoogd"-Politik ins Land geholt, mit der Toleranz gegenüber dem Kiffen, wäre ein lohnendes Thema für eine Neuauflage (in der natürlich Merkel und Obama durch Scholz und Biden ersetzt werden müßten).
- Kirsten Heisig
Das Ende der Geduld
(83)Aktuelle Rezension von: HoldenJugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde".
- Monika Anders
Das Assessorexamen im Zivilrecht
(6)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Standardwerk in der Referendarausbildung, uU wird erwartet, daß man das Buch bereits vor Beginn des Referandariats gelesen haben soll (so beim Landgericht Münster). Um Längen besser als der schlimme Ausbildungsabschnitt beim LG Bielefeld. Aber in der aktualisierten Ausgabe war nach Aussage eines Kollegen noch nicht mal auf das neue Schuldrecht umgestellt worden. - Thomas Schnepf
Heidelberger Mordsteine
(5)Aktuelle Rezension von: Cherrygirl_TinaIch hatte zuvor noch keinen Krimi gelesen, der ausschließlich von einer Stadt bzw. deren Umgebung handelt. Also beschloss ich, dass das erste Buch dieser Art eins aus Heidelberg sein wird. Innerhalb weniger Tage (und Zugfahrt) habe ich das Buch gelesen. Es ist in 3 Abschnitte eingeteilt. Am Anfang wird die Geschichte ins Rollen gebracht, beschrieben worum es geht und warum der Fall durch einen freigestellten Richter nochmals aufgerollt wird. Schnell muss er feststellen, dass es eine Person gibt, die nicht möchte, dass der Fall und die damit verbundenen Nachforschungen nochmals betrieben werden und er gerät schon bald in große Schwierigkeiten. Im zweiten Teil ist ausschließlich die damalige Gerichtsverhandlung beschrieben, mit Auszügen aus der Originalanklage, Zeugenaussagen, Zeitungsartikeln etc. Der dritte Teil knüpft teilweise an den ersten an, wo der freigestellte Richter die Lösung seines Problems herausfindet. Das Buch handelt von einem Bürgermeistermord in Heidelberg im Jahre 1921. Den Täter hat man damals schnell in Leonard Siefert gefunden. Er beteuert bis zum Schluss seine Unschuld, obwohl viele Zeugenaussagen gegen ihn sprechen. Nichtsdestotrotz wird er im Jahr 1922 hingerichtet. Das Buch vermittelt im ersten Teil, was geschehen ist, weswegen Siefert des Mordes angeklagt wird, im zweiten wird die Gerichtsverhandlung (die nur wenige Tage andauert) geschildert und im letzten Teil wird man unter anderem Zeuge, wie er, immer noch seine Unschuld beteuernd, hingerichtet wird. Ob er es letztendlich wirklich gewesen ist, bleibt weiterhin offen. Alles in Allem ein sehr guter Krimi, in einer wunderschönen Stadt und sicher nicht das letzte Buch dieser Art, das ich gelesen habe. - Peter Bassenge
Bürgerliches Gesetzbuch
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenWr sll dnn so etw lsn u wr spcht so? Jem sllte ml d fehld Buchstb nchrch um d all lsen z knn. Ab e sup Spchüb f Leu m Sprfehl. U sup Litur z eischl. Ich knnte wochlg so weit mchn nur s sprch könn ich ncht. - Lutz Meyer-Goßner
Strafprozessordnung
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Nachschlagewerk fürs 2. Examen, zum Lernen aber eher nicht geeignet, dafür empfehle ich Roxins Buch oder ein Alpmann/ Schmidt-Skript.