Bücher mit dem Tag "ancien regime"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ancien regime" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Marie Antoinette (ISBN: 9783746763675)
    Stefan Zweig

    Marie Antoinette

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich hasse es, wenn Leute Marie das Zitat "Let them eat cake" in den Mund legen. Das hat sie niemals gesagt, sondern stammt aus einem Buch von Rosseu. Nun gut. Hier geht es um das Buch von Stefan Zweig. Inhaltlich war es für mich informativ. Ich habe es gern gelesen und auch die Aufmachung meiner Ausgabe gefällt mir ganz gut. :)
  2. Cover des Buches Freiheit statt Kapitalismus (ISBN: 9783423347839)
    Sahra Wagenknecht

    Freiheit statt Kapitalismus

     (13)
    Aktuelle Rezension von: MattisLundqvist
    Das Buch wurde einst von mir auf einer viel zu langen Zugfahrt mit der deutschen Bahn gelesen - und war allein DADURCH schon eine gute Werbung gegen die "Verschleuderung von Volksvermögen"...

    ...aber ich schweife ab: Inhaltlich ist der Analysteil über Allem erhaben und die teils gewählten Beispiele z.B. bei Zeiss sind sehr erhellend. Die entwickelten Lösungsansätze sind durch die realen Beispiele eigentlich weit weniger revolutionär als man zuerst denken könnte. Definitiv erweitern sie den Horizont. 

    Wem nach der Lektüre immer noch nicht klar ist, warum man eigentlich jegliches Erbe über 10mio€ komplett verstaatlichen müsste, damit es keine mächtigen Superreichen über wenige Generationen gibt, wird es wohl nie verstehen....im Prinzip bringt Frau Wagenknecht mit ihren Ideen auf eine kreative Art und Weise das "jüdische Sabbatjahr" in unser Wirtschaftswesen - was extrem viele Probleme minimieren würde.

    Als kleiner (wirklich kleiner) Malus muss ich anmerken, dass es mir gegen Ende hin dann doch zu utopisch wird. Um die Konzentration von Vermögen langfristig in wenigen Händen zu verhindern, wird es immer wieder - so lehrt uns die Geschichte - früher oder später große...ähm....Brüche geben. Ich bezweifle, dass Frau Wagenknechts "Volkseigentumsaktiengesellschaftsmodellgedanken", um ihre Gedankenwelt in ein Wort zu packen, dem 100% ein humanerer Ersatz sein können. Was bei Zeiss funktioniert, muss noch lange nicht auf volkswirtschaftlicher Ebene gut gehen. 
  3. Cover des Buches Duden. Was jeder wissen muss. Deutsche Geschichte (ISBN: 9783411740116)
  4. Cover des Buches Lichter setzen über grellem Grund (ISBN: 9783462309485)
    Renate Feyl

    Lichter setzen über grellem Grund

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Aspasia

    Dieser Roman bietet einen wirklich interessanter Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess einer der wenigen,  erfolgreichen weiblichen Malerinnen zur Zeit Louis XVI,  der Portraitmalerin, Marie Louise Élisabeth Vigée-Lebrun (1755-1842),.

     Ihr gelang es durch zahlreiche Porträts europäischer Adliger zu Ruhm & Reichtum zu kommen, aber auch unter der Mißgunst männlicher Zeitgenossen zu leiden hatte. Frey schildert den Weg der außerordentlich begabten Tochter eines früh verstorbenen Malers , der seine Familie, Ehefrau,  Sohn & Tochter, unversorgt zurück läßt. Madame Vigée ist nun gezwungen mit ihrem Honorar als Friseurin die Familie zu ernähren. Durch einen Zufall erkennt ein Malerfreund ihres Vaters Elisabeths außergewöhnliches Talent für Farben & sorgt dafür, dass das junge Mädchen akademisch ausgebildet wird. So kann sie schon bald durch den Verkauf ihrer Portraits das Familieneinkommen erheblich verbessern. Als ihre Mutter erneut heiratet, ihr Stiefvater ihr zwar ein Atelier zur Verfügung stellt, sie aber auch verpflichtet  am Familienleben teilzunehmen, sie ihre üppigen Honorare statt der Mutter nun deren geizigem Ehemann aushändigen muss, (was damals üblich war) sucht sie nach einem Ausweg aus dem Gefängnis.  Sie findet es in der Ehe mit einem Kunsthändler, der ihr sympathisch ist,  sie & ihre Arbeit unterstützt & von ihr wenig Engagement in ihre Rolle als Ehefrau & bald auch Mutter einer Tochter verlangt. Lebrun akzeptiert, dass für Elisabeth immer ihre Kunst an erster Stelle steht, ihrer Tochter Julie fällt das weit schwerer. E. ist sehr erfolgreich, alimentiert ihren Ehemann & erhält sich dadurch ihr stetig wachsendes Einkommen & den Verzicht auf jegliche Anerkennung ihrer Leistung über das Honorar hinaus eine Unabhängigkeit gegenüber ihren Kunden. Und doch muss sie mit ihrer Tochter vor der frz. Revolution fliehen, weil sie von den Revolutionären zur Staatsfeindin erklärt wird. Die nächsten 12 Jahre ist sie gezwungen durch Europa zu reisen, offiziell auf Kunstreise, will sie nicht, wie viele ihrer ehemaligen Auftraggeber den Kopf verlieren. Ihr Ruhm öffnet ihr auch in der Fremde wichtige Türen. Erneut erarbeitet sich immens fleißig ein erhebliches Vermögen, verliert aber ihre unglückliche Tochter, an einen unvermögenden russischen Faulenzer & kehrt zu guter letzt als gefeierte Bürgermalerin mit über 40 Jahren in "ihre Arche", ihr Atelier, in Paris, zu ihren Freunden, & ihrem von ihr zwangsgeschieden Ehemann zurück..

    Neben dem Biografischen erfährt der Leser viel über den künstlerischen Schaffensprozess, über Farbpigmente, Leinwände, Pinselhaar, Untergründe, Firniss & Zaubermittelchen, die dieses so besondere Leuchten ihrer Bilder ausmacht, bekommt einen Blick durchs Schlüsselloch auf das historische Personal der Zeit, ob Auftraggeber, Kritiker oder Malerkollegen,. Ja, der Roman ist sehr gut recherchiert, er wuchert mit detaillierte Beschreibungen von Landschaft, Mode, Architektur & Transportmitteln, von tierischen Bettgesellen & kulinarischen Genüssen. Und doch bleibt die Geschichte blass, fehlt ihr das Leuchten, dass Elisabeth ihren Portraits verleihen kann, diese magische Zutat, die das möglich macht, fehlte der Autorin leider.

  5. Cover des Buches Marie Antoinette (ISBN: 9783491961265)
    Evelyne Lever

    Marie Antoinette

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Nur wenige Frauengestalten der französischen Geschichte üben eine so starke und dauerhafte Faszination aus wie Marie-Antoinette (1755-1793), die Gemahlin Ludwigs XVI. Ein ähnlich intensives Interesse wecken allenfalls Katharina von Medici und Madame de Pompadour. Die biographische Literatur über Marie-Antoinette ist umfangreich. Für historisch interessierte Laien ist es nicht einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht jedes der vielen Bücher über Marie-Antoinette ist lesenswert. In den letzten Jahrzehnten waren auf dem deutschen Buchmarkt mehrere Biographien der Königin verfügbar, sowohl Werke deutscher Sachbuchautoren wie Hermann Schreiber (1988) und Franz Herre (2004) als auch Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen. Die leichtgewichtigen populärwissenschaftlichen Biographien von André Castelot (1953), Desmond Seward (1981), Joan Haslip (1987) und Carolly Erickson (1991) kommen für eine ernsthafte Beschäftigung mit Marie-Antoinette genauso wenig in Betracht wie die Bücher von Schreiber und Herre [1]. Wissenschaftlichen Ansprüchen genügt nur eine kleine Zahl von Biographien. Es handelt sich um die Bücher von Evelyne Lever (1991), Antonia Fraser (2001) und John Hardman (2019). Die Bücher von Lever und Fraser liegen in deutscher Übersetzung vor, Hardmans Biographie nicht. Frasers Buch diente als Vorlage für Sofia Coppolas farbenprächtigen Kostümfilm "Marie Antoinette" von 2006. Die drei Biographien werden hier vergleichend rezensiert. Evelyne Levers Buch ist mittlerweile 30 Jahre alt. Es erschien 1991 beim Verlag Fayard und ein Jahr später beim Züricher Benziger-Verlag auf Deutsch. Lever (geb. 1944) ist eine Expertin für die Geschichte Frankreichs im 18. Jahrhundert. Auch ihre Biographien über Ludwig XVI. (1985) und Madame de Pompadour (2000) sind in deutscher Übersetzung erschienen. Das ist insofern erwähnenswert, als Übersetzungen aus dem Französischen im Bereich Geschichte und Biographik heutzutage Seltenheitswert haben. Anders als Levers Biographie Ludwigs XVI. wurde die Marie-Antoinette-Biographie für die deutsche Ausgabe nicht gekürzt. Im Gegensatz zur Originalausgabe enthält die deutsche Ausgabe einige Abbildungen. Ein großes Ärgernis ist das Personenregister. Es scheint nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt worden zu sein. Dutzende Personen, die im Text Erwähnung finden, fehlen im Register. Bei vielen anderen Personen sind die Registereinträge zu den Nennungen im Text unvollständig.

    Lever ist eine Historikerin und Autorin mit Stärken und Schwächen. Das weiß jeder, der mit ihren Werken vertraut ist. Einerseits beeindruckt Lever mit profunder Kenntnis der Sekundärliteratur und des edierten Quellenmaterials aus dem 18. Jahrhundert (Memoiren, Tagebücher, Briefsammlungen). Für die Marie-Antoinette-Biographie hat Lever in größerem Umfang unveröffentlichtes Quellenmaterial aus Pariser Archiven und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien herangezogen. Auf der anderen Seite weisen Levers Bücher gravierende formale Mängel auf, die man bei einer professionellen Historikerin nicht erwartet. Lever verzichtet grundsätzlich auf Vorworte und Einleitungen. Sie formuliert keine Fragen und stellt keine Thesen auf. Sie setzt sich nicht mit dem Forschungsstand auseinander, und sie erörtert die Quellenlage nicht. Lever ist stark in der Erzählung, aber schwach in der Analyse. Die Marie-Antoinette-Biographie ist ein anschauliches Beispiel für dieses eigentümliche Spannungsverhältnis zwischen Vorzügen und Mängeln. Das Buch folgt dem klassischen biographischen Erzählmuster "von der Wiege bis zur Bahre", in Marie-Antoinettes Fall bis zum Schafott. Ein Vorwort, ein bilanzierendes Schlusskapitel sucht der Leser vergebens. Lever zeichnet ein ungemein detailliertes und quellennahes Bild von Marie-Antoinettes Leben, verzichtet jedoch darauf, ihre Erkenntnisse in prägnanten Thesen zusammenzufassen. Im Vergleich mit der Biographie Ludwigs XVI. ist das Buch über Marie-Antoinette eindeutig besser gelungen. Das liegt vor allem an der sehr viel günstigeren Quellenlage. Die Königin ist als Persönlichkeit deutlich besser zu erfassen als ihr Gemahl. Marie-Antoinettes Briefwechsel mit der Familie in Wien ist in großen Teilen erhalten geblieben. Viele Akteure aus dem engeren und weiteren Umfeld des Königspaares haben Memoiren geschrieben oder andere Selbstzeugnisse hinterlassen, die Marie-Antoinettes Verhalten und Charakter beleuchten. Lever steht der Königin kritisch und nüchtern gegenüber. An keiner Stelle gleitet die Erzählung ins Sentimentale, Rührselige oder Hagiographische ab. In enger Anlehnung an die Quellen bestätigt Lever das eher negative Bild der Königin, das in der seriösen Forschung traditionell dominiert. Marie-Antoinette war oberflächlich, leichtsinnig, vergnügungssüchtig, verschwenderisch und in politischen Dingen vollkommen unbedarft. In Versailles und ihrem liebsten Refugium, dem Petit Trianon, führte sie ein Leben in "stolzer Ahnungslosigkeit" (S. 300). Von der Welt jenseits des höfischen Mikrokosmos bekam sie nichts mit. 

    Zwei Leitmotive oder Leitthemen prägen die Darstellung: Zum einen Marie-Antoinettes Rolle als Interessenvertreterin des Hauses Habsburg in Frankreich, zum anderen die Günstlingswirtschaft der Königin. Die Heirat der jungen Erzherzogin Maria Antonia mit dem französischen Thronfolger (1770) sollte das Bündnis festigen, das Frankreich und Österreich 1756 geschlossen hatten, kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges. Das Interesse an der Allianz war in Wien stets größer als in Versailles. Kaiserin Maria Theresia und ihr Sohn, Kaiser Joseph II., erwarteten von Marie-Antoinette tatkräftiges Engagement für den Fortbestand des Bündnisses, das in der französischen Gesellschaft unpopulär war. Als Dauphine und erst recht als Königin sollte Marie-Antoinette französische Unterstützung für die Großmachtpolitik des Hauses Habsburg mobilisieren. Dieser Plan ging nicht auf. Ludwig XVI. beschloss frühzeitig, seine Gemahlin aus der Politik herauszuhalten. Zudem fehlten Marie-Antoinette die intellektuellen Voraussetzungen für eine ernsthafte politische Betätigung. Immer wieder enttäuschte die Königin die allzu hoch gesteckten Erwartungen ihrer Familie in Wien. In der Bayerischen Erbfolgekrise (1777-79) oder bei den österreichisch-russischen Planungen für die Aufteilung des moribunden Osmanischen Reiches (1783) erhielten die Habsburger von den Bourbonen nicht die gewünschte Unterstützung. Marie-Antoinettes Gedanken kreisten um Kleider und Juwelen; ihr Hauptbedürfnis war ein unstillbares Verlangen nach vergnügter Geselligkeit im Kreis einer kleinen Coterie von Freunden und Günstlingen. Wie Lever zeigt, fügte Marie-Antoinette mit ihrer Günstlingswirtschaft ihrem Ansehen schweren Schaden zu. Die jahrelange Bevorzugung der Familie Polignac führte beim Hofadel zu Verbitterung, und das zurückgezogene Leben, das die Königin mit ihren Freunden im Petit Trianon führte, nährte in der Öffentlichkeit unappetitliche Gerüchte und Spekulationen. Höfisches Zeremoniell und Repräsentation waren der Königin lästig. Marie-Antoinette wollte die Annehmlichkeiten ihrer Stellung als Königin genießen, von Pflichterfüllung aber nichts hören (S. 219/220). Ludwig XVI. und Marie-Antoinette verstanden es nicht, den Adel, die wichtigste Stütze der Monarchie, durch Beziehungspflege an sich zu binden. Am Vorabend der Revolution war die Königin am Hof isoliert und in der Hauptstadt Zielscheibe wüster Schmähungen. Sie begriff nicht, wie sie mit ihren Fehlern zum Ansehensverlust der Monarchie beitrug. Der König wiederum musste nach dem Zusammentritt der Generalstände erkennen, dass niemand sein Programm begrenzter Reformen unterstützte. Dem Adel gingen seine Vorstellungen zu weit, dem Bürgertum nicht weit genug.

    FAZIT

    Ungeachtet mancher Schwächen kommen die Bücher von Evelyne Lever und Antonia Fraser am ehesten für eine nähere Beschäftigung mit Marie-Antoinette in Betracht. John Hardmans Buch ist zwar die aktuellste der drei Biographien. Das Buch wendet sich aber in erster Linie an Fachhistoriker, weniger an historisch interessierte Laien. Hardman präsentiert keine neuen oder originellen Erkenntnisse. Die Bücher von Lever und Fraser sind also trotz ihres Alters nicht überholt. 

    [1] Die Jahreszahlen in Klammern geben die Erscheinungsjahre der Originalausgaben an.

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