Bücher mit dem Tag "andy dalziel"

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16 Bücher

  1. Cover des Buches Der Tod heilt alle Wunden (ISBN: 9783426305164)
    Reginald Hill

    Der Tod heilt alle Wunden

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Havers

    Detective Superintendent Andy Dalziel hat den Bombenanschlag überlebt, der Dicke ist dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen. Nun erholt er sich im Zuge seiner Rekonvaleszenz in einer Kurklinik, die sich in Sandytown befindet. Das idyllische Seebad soll in eine riesige Wellness-Oase für betuchte Erholungssuchende verwandelt werden, das ist zumindest der Plan der Avalon-Stiftung.

    Lady Daphne Denham sitzt in deren Vorstand, sehr vermögend und rücksichtslos, wenn es darum geht, ihre Interessen durchzusetzen. Und sie macht keine Unterschiede, ganz gleich, ob es um ihre Geschäftspartner oder ihre Familie geht. Die Quittung folgt prompt, denn bei der Strandparty staunen die Gäste nicht schlecht, als sie das Grillgut näher in Augenschein nehmen, das sich auf einem riesigen Bratspieß über dem Feuer dreht – es ist nicht das übliche Spanferkel, sondern Lady Daphne Denham.

    Detective Chief Inspector Peter Pascoe soll den Fall in Eigenverantwortung übernehmen, aber Dalziel wäre nicht derjenige, den wir kennen, wenn er sich nicht in die Ermittlungen einmischen und Pascoe immer wieder in die Parade fahren würde. Zu allem Überfluss wird Dalziel von der Psychologin Charlotte Heywood unterstützt, die zwar noch nicht lange in Sandytown lebt, aber die meisten Bewohner des Ortes schon recht gut kennt. Wer wohl den richtigen Riecher hat, wenn es gilt, den Mörder von Lady Denham zu überführen?

    Es macht immer wieder großen Spaß, die Kriminalromane des leider bereits verstorbenen Reginald Hill zu lesen, denn er versteht es wie kaum ein anderer, seine sprachlichen Mittel und Fertigkeiten äußerst gekonnt einzusetzen. Das beginnt mit seinen gekonnt detaillierten Personenbeschreibungen und endet mit den messerscharfen Dialogen, deren trockener Humor immer wieder für ein Schmunzeln gut ist.

    Leider muss der Leser in „Der Tod heilt alle Wunden“ zuerst einmal eine Durststrecke von knapp zweihundert Seiten überwinden, bis er in diesen Genuss kommt, da der Autor zu Beginn offenbar meint, die Schreibweise von Jane Austen imitieren zu müssen. Das ging bereits bei P. D. James „Der Tod kommt nach Pemberley“ in die Hose, und auch in dem vorliegenden Roman finde ich diese Passagen eher nichtssagend und ermüdend.

    Glücklicherweise bekommt Hill noch rechtzeitig die Kurve und liefert unter dem Strich einen soliden, wenn auch meiner Meinung nach nicht seinen besten Krimi der Dalziel/Pascoe-Reihe ab.

     

  2. Cover des Buches Die rätselhaften Worte (ISBN: 9783426414750)
    Reginald Hill

    Die rätselhaften Worte

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Khorne
    Hill schreibt wirklich grandios. Endlich mal ein Krimi, bei dem man nicht sofort weiß, wie es endet.
  3. Cover des Buches Mord auf Widerruf (ISBN: 9783426414811)
    Reginald Hill

    Mord auf Widerruf

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Armillee
    Ich bin einfach nicht mit den Romanfiguren warm geworden. 86 Seiten habe ich geschafft, dann war Schluss.
    Britischer Humor ist anders...
  4. Cover des Buches Die Launen des Todes (ISBN: 9783426414798)
    Reginald Hill

    Die Launen des Todes

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Karr
    Detective Inspector Peter Pascoe hat wieder einmal unter seinem Chef Detective Chief Inspector Andy Dalziel zu leiden. Und unter Franny Roote, den Killer, den er hinter Gitter gebracht hat. Fanny hat sich im Gefängnis selbst resozialisiert so scheint es wenigstens. Er hat Literaturwissenschaft studiert und mit der Unterstützung eines angesehenen Professors promoviert, ist jetzt Verwalter eines bekannten literarischen Nachlasses und gern gesehener gast bei akademischen Treffen. Aber was, zum Teufel, treibt Fanny, dies alles, seine Erfolge und Erlebnisse, in ausführlichen Briefe zu schildern, die den Detective Inspector langsam aber sicher um den Schlaf bringen. Denn er hat den Verdacht, dass Franny schon längst wieder kriminell geworden ist und seine Briefe in Wirklichkeit eitle Selbstdarstellungen seiner neuen Verbrechen sind. Zugleich wird Weihnachten gefeiert und das Jahr wechselt in Mid-Yorkshire und die Polizeimacht ist einerseits froh - weil die ordentlichen Berufsverbrecher auch eine Art Feiertagsruhe pflegen - andererseits aber auch aufmerksam - weil gerade an Feiertagen die "familiären Streitigkeiten" zunehmen. Die Frage ist auch, wie die Geschichte von Detective Constabler Hat Bowler ausgeht, der sich in eine berückend schöne Bibliothekarin verleibt hat - die ein sehr, sehr dunkles Geheimnis hat. Und wie es mit Sergeant Wield und dem Strichjungen und Herumtreiber Lee ausgeht, der sich gerade verzweifelt bemüht, sich als guter Informant und Tippgeber bei der Polizei - und bei Wield persönlich - einzuschmeicheln. Ein typischer Reginald Hill-Krimi und für dessen Fans ein Leckerbissen - für Leser, die erst Fan werden wollen dieses wahrscheinlich besten Autors Großbritanniens, sollen vor den LAUNEN DES TODES erst DIE RÄTSELHAFTEN WORTE lesen, in dem viele Grundlagen für das aktuelle Buch gelegt werden.
  5. Cover des Buches Der Schrei des Eisvogels (ISBN: 9783426414828)
    Reginald Hill

    Der Schrei des Eisvogels

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Ein echter Häkelkrmi, in dem nichts so dramatisch ist wie es zunächst scheint und bei dem man so manches mal schmunzeln muss. Die Unruhe im Dorf Enscombe wird ausgelöst durch das Verschwinden des Dorfpolizisten Harry Bendish. Kaum machen sich Peter Pascoe, Seargant Wield und letztlich auch deren Chef Andy Dalziel auf den Weg ins Dorf und auf die Suche nach ihrem Kollegen stoßen sie auf Eifersucht, Neid, Liebe und Missgunst. Einige Diebstähle und Verdächtigungen später ist nichts wie es scheint und die Bilanz am Ende lautet viel harmloser als sie am Anfang schien. Doch gerade das macht das Buch aus und seine Charaktere so liebenswert!
  6. Cover des Buches Der Lüge schöner Schein (ISBN: 9783426414804)
    Reginald Hill

    Der Lüge schöner Schein

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Obwohl Reginald Hill als Krimi-Autor in seiner Heimat Großbritannien schon seit vielen Jahren einen Kultstatus genießt, schafft er es anscheinend nur nach und nach in Deutschland Fuß zu fassen. Viele seiner frühen Werke aus der Dalziel/Pasoce-Reihe bleiben weiterhin unübersetzt. So hat es, unverständlicherweise, auch mehr als dreißig Jahre gebraucht, bevor die deutschen Leser in den Genuss von "Der Lüge schöner Schein" gekommen sind. Dabei liegt mit ihm ein tolles Buch vor, das den Vergleich mit den Werken eines Ian Rankin nicht zu scheuen braucht. Während sein schottischer Kollege seinen Rebus jedoch meist allein oder mit gemischten Partnern auf die Fälle ansetzt, ermitteln Superintendent Dalziel und Chief Inspector Pascoe stets als Gespann, wenngleich auch ihre Zusammenarbeit selten reibungslos abläuft. Überhaupt sind es Hills köstlich amüsante Figuren und ihre wortwitzigen Dialoge und Gedanken, die dem Roman den letzten Schliff geben. Das Gezanke zwischen dem groben, ungehobelten Dalziel und dem ruhigen, oftmals überhastet agierenden Pascoe liest sich einfach hervorragend und lässt den eigentlichen Mordfall fast zur Nebensache werden. Dabei ist dieser durchaus spannend inszeniert, da Pascoe persönlich betroffen und damit anfangs von den Ermittlungen ausgeschlossen ist. Zudem laufen zwei Handlungsstränge parallel, dessen Verbindungen erst sehr spät ersichtlich und verknüpft werden. Die vielen Verdächtigen lassen den Leser bezüglich des eigentlichen Täters im Dunkeln und Hills unerwartete Wendungen führen ihn ein ums andere Mal auf die falsche Fährte. Die Auflösung erfolgt, klassisch britisch, in der gemütlichen Runde eines Herrenhauses und sorgt für die eine oder andere Überraschung. Am Ende bleibt das Fazit, dass Hills spätere Werke zwar weit ausgewogener und anspruchsvoller sind, dieses Buch aber mit einen Grundstein für die erfolgreiche Reihe gelegt hat. Insgesamt ist "Der Lüge schöner Schein" ein kurzweiliger, solider Kriminalroman nach dem Whodunit-Prinzip, der trotz seines Alters überraschend zeitlos ist und Lust auf mehr macht.
  7. Cover des Buches Das Haus an der Klippe (ISBN: 9783426414743)
  8. Cover des Buches An April Shroud (ISBN: 9781934609323)
    Reginald Hill

    An April Shroud

     (3)
    Aktuelle Rezension von: suse9
    Dalziel macht Urlaub – endlich einmal. Den hat er sich auch verdient, obwohl er ihm gar nicht recht ist. Denn was soll er unternehmen? Keine Ermittlungsarbeit, kein Stress, Pascoe weit und breit nicht greifbar. Es ist schon eine ungewöhnliche Situation, in der er sich befindet. Dennoch ist er entschlossen, die Schönheiten seiner Heimat zu entdecken. Allerdings macht ihm das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Dauerregen lässt Flüsse über die Ufer treten, Straßen überspülen und unpassierbar werden. Unterschlupf findet er bei einer bunt zusammengewürfelten Familie, die gerade den unverhofften Tod des Familienvaters zu beklagen hat. Aber nicht alle Mitglieder dieser illustren Gesellschaft sind erfreut über Dalziels Einquartierung.

    Bislang mochte ich Dalziel nicht sonderlich. Er ist unhöflich, taktlos und alles andere als sympathisch. Aber in diesem Teil konnte er eine andere Seite von sich zeigen, die mir gefiel.

    Reginald Hill schreibt schön unspektakulär, ohne groß aufpolierte Verfolgungsjagden. Dennoch oder gerade deswegen bereitet das Miträtseln so viel Spaß. Natürlich hatte ich den Täter als erfahrene Krimiexpertin recht schnell entlarvt und lies ihn während des ganzen Falls nicht mehr vom Haken, nur um auf den letzten Seiten feststellen zu müssen, dass ich einer völlig falschen Spur gefolgt war. Der feinsinnige Humor war auf der spannenden Handlung das Sahnehäubchen, das mir diesen gut inszenierten Fall versüßte.

    Auf Reginald Hill bin ich durch eine Empfehlung aufmerksam geworden. Ich bin nicht mehr der Krimifan, der ich einmal war und nahm deshalb skeptisch die ersten seiner Bücher zur Hand. Doch spätestens jetzt nach dem 4. Fall von Dalziel und Pascoe bin ich hoffnungslos verloren. Der 5. wird sicher bald bei mir Einzug halten. Ich darf gespannt sein, ob das Niveau die ganze Reihe aufrechterhalten wird.
  9. Cover des Buches An Advancement of Learning (ISBN: 9780007313037)
    Reginald Hill

    An Advancement of Learning

     (3)
    Aktuelle Rezension von: suse9
    Dalziels und Pascoes 2. Fall führt sie in ein College. Das ist gerade das Richtige für Dalziel – er, der sich mit Mühe und viel Schweiß hochgearbeitet hat, unter all den studierenden „Klugscheißern“. Ich kann ihn geradezu vor mir sehen mit seinen Vorurteilen. Aber er hat ja Pascoe an seiner Seite. Hier kann er seiner Abneigung Studierten gegenüber die Zügel lassen. Zum Glück für ihn und die Arbeit erträgt dieser Spitzfindigkeiten und Attacken Dalziels mit relativem Gleichmut.

    Eine Statue muss Erweiterungsplänen der Bildungseinrichtung weichen. Beim Entfernen werden Knochen freigelegt, die vermuten lassen, das es sich um Überreste der ehemaligen Rektorin handeln könnte, wenn diese nicht vor Jahren während eines Skiurlaubes verunglückt wäre. Eine knifflige Aufgabe für das Ermittlerduo, denn sowohl die Studenten als auch die Lehrerschaft sind alles andere als kooperativ und scheinen nicht nur ein Geheimnis unter den Teppich kehren zu wollen.

    Reginald Hill macht einfach Spaß. Er nimmt sich Zeit für seine Charaktere und Handlung. Nicht alles gelingt auf Anhieb, nicht jeder Protagonist ist sympathisch. Auch in den Krimis Hills haben die Ermittler Macken und persönliche Probleme, aber diese überlagern den eigentlichen Fall nicht. Sie spielen sich im Hintergrund ab, so dass der Leser Interesse aufbauen kann, aber nicht erschlagen wird. Der Fall ist verzwickt und knifflig. Er ist nicht vorhersehbar, aber auch nicht zu konstruiert sondern glaubhaft.

    Ein Fall, der zum Rätseln einlädt – ein Krimi, der ein paar spannungsvolle Lesestunden bietet.
  10. Cover des Buches A Cure for All Diseases (ISBN: 9780007313235)
  11. Cover des Buches Das Dorf der verschwundenen Kinder (ISBN: 9783426414767)
    Reginald Hill

    Das Dorf der verschwundenen Kinder

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Rheinzwitter
    BENNY IST WIEDER DA! 

    Das verkündet über Nacht ein Graffito in leuchtendroten Buchstaben an einer Brückenmauer in Danby, einer Ortschaft in Yorkshire, in der am selben Tag ein Kind vermisst wird.
    Das Graffito wird von der Polizei schon bald in Zusammenhang mit dem vermissten Kind vermutet, denn die Worte "Benny ist wieder da!" beschwören bei alteingesessenen Einwohnern schmerzliche Erinnerungen herauf: das Verschwinden dreier Mädchen fünfzehn Jahre zuvor, drei Kinder, die jener Benny entführt haben soll aus einem Nachbarort namens Dandale.

    Benny verschwand kurz nach den Mädchen, die Verbrechen blieben unaufgeklärt. Dandale musste einem Stausee weichen, die Ortschaft wurde eingeebnet und überflutet, aber ein extrem heißer Sommer legt nun dort die Ruinen vergangener Tatorte ebenso bloß wie das erneute Verschwinden eines Kindes die offenen Wunden der Hinterbliebenden, die, zwar umgesiedelt aber immer noch verwurzelt in der Vergangenheit, von Neuem mit dem mutmaßlichen Entführer konfrontiert werden, angekündigt von einem Menetekel in blutroten Worten.

    Dieser 1997 erschienene Roman ist – wenn man die Novelle
    One Smal Step mitzählt – bereits der 16. Band um das  ungleiche Polizistengespann Dalziel ("Dii-ell" ausgesprochen) und Pascoe, das 1970 in Eine Gasse für den Tod ihren ersten Auftritt hatte, bis die Reihe mit dem 23. Band The midnight fugue (noch keine deutsche Übersetzung) eingestellt werden musste aufgrund des Ablebens von Reginald Hill 2012.

    Für mich war Das Dorf der verschwundenen Kinder die Premiere mit Dalziel und Pascoe, und als Quereinsteiger hatte ich die Befürchtung, mich nur schwer in dem Beziehungsgeflecht gewachsener Charaktere zurechtzufinden; Befürchtung unbegründet, ich fand schnell hinein in die Geschichte, weil sie alleinstehend funktioniert und Hill nur vereinzelt Verweise auf frühere Erlebnisse einflicht, deren Verständnis sich aus dem Zusammenhang ergibt ohne aufdringlich zu wirken.

    Wer recherchiert, erfährt über Hill, dass er sich in 40 Jahren den Respekt seiner Kollegen und eine treue Fangemeinde erschrieben hat mit Geschichten, die als vielschichtig gelten, einfühlsam und gesellschaftskritisch.

    Nun, mag alles sein – aber zumindest dieser Band hat mich nicht überzeugt.

    Ja – der Roman ist sprachlich gelungen, schon das erste Kapitel in Form eines Protokolls ist eine geschickte Einführung der in der Vergangenheit angesiedelten Ereignisse, die zum Ausgangspunkt der Ermittlungen werden. Das Protokoll aus der Sicht eines Kindes spiegelt Sprache und Erfahrungswelt überzeugend wider.

    Ja – das Geplänkel zwischen dem Studierten Pascoe und seinem der Arbeiterklasse entstammenden Chef Dalziel sind einsichtsreich und witzig, auch die Charakterisierung der übrigen Stammfiguren ist überzeugend.

    Nein – ansprechender Stil allein reicht nicht, handlungsarme Passagen kurzweilig durchzustehen, Passagen, die von Stimmungsmalerei und Innenansichten gesäumt werden, die aber in der Wiederholung an Kraft verlieren und ebenso wie die ewige Selbstbeschau der Protagonisten die Handlung nicht voranbringen. Es wird zu viel erklärt und zu wenig gezeigt.

    Nein – die Motive der Figuren sind in ihrer Konsequenz nicht schlüssig. So glaubhaft Hill den eigenwilligen Personen über Sprachduktus und Gebaren Kontur verleiht, so eingeschränkt kann er die Gefühlswelt von Kindern und Frauen nachempfinden.

    Sauer aufgestoßen ist mir vor allem die Darstellung einer jungen, karrieretüchtigen Polizistin und ihrer aufkeimenden Schwäche für einen in die Jahre gekommenen prolligen Vorstadtcasanova, denn nichts macht plausibel, warum sich eine moderne selbstbewusste Frau zu einem solchen Schmierlappen hingezogen fühlen könnte – da meine ich eher das angejahrte Frauenbild des ältlichen Autors dahinter zu verorten.

    So manchem Kritiker ist die Bewertung Meisterwerk aus der Feder gerutscht, aber ich kann mich dem in meinem Fazit nicht anschließen. Selbst mit kürzendem Lektorat bliebe nur ein gediegener, stilistisch souveräner Kriminalroman englischer Machart, mehr nicht.

    Nach der Lektüre musste ich mich erst einmal literarisch erden – meine Wahl fiel auf Ken Bruens Jack Taylor fliegt raus: sprachlich der Gegenpol durch minimalistisch-clevere Schreibe, die es versteht, mit einem von mir geschätzten Stilmittel die Phantasie zu befeuern, nämlich durch die Kunst der Auslassung.
  12. Cover des Buches Ins Leben zurückgerufen (ISBN: 9783426414774)
    Reginald Hill

    Ins Leben zurückgerufen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Es gibt sicher einige Bücher aus dem Bereich der britischen Spannungsliteratur, welche man so schnell nicht vergessen kann und die einen auch nach Beendigung der Lektüre noch tagelang beschäftigen können. "Ins Leben zurückgerufen", der vierzehnte Fall mit dem Ermittlerduo Dalziel und Pascoe, gehört allerdings nicht dazu. Auch wenn Reginald Hill zweifelsohne zu den ganz großen seiner Zunft zählt: Hier ist man am Ende einfach nur noch froh, dass man den Wälzer von mehr als 500 Seiten hinter sich gebracht hat, was natürlich nicht für den Spannungsgehalt des Buches spricht. Und nein, fesselnd ist dieser vierzehnte Teil auch nicht, wenngleich man Hill in punkto literarischer Qualität einmal mehr keinen Vorwurf machen kann. Wo liegen die Schwächen? Am Aufbau der Geschichte sicherlich nicht, denn die beginnt verheißungsvoll und führt uns zurück auf einen englischen Landsitz im Jahre 1963. Während gleichzeitig die Auswirkungen des Profumo-Skandals (ein Minister der Krone unterhält eine sexuelle Beziehung mit einem Freudenmädchen, das auch einen hohen Sowjet-Offizier "bedient") Großbritannien erschüttern, sorgt ein Mordfall im Hause Ralph Mickledores für unerwünschtes Aufsehen. Hohe politische und gesellschaftliche Amts- und Würdenträger gehören zu den Verdächtigen, was die obersten Behörden zu einer entsprechenden Reaktion zwingt. Der Fall, wie sicher später herausstellt, der letzte des Goldenen Zeitalters, soll schnell abgeschlossen werden und der ermittelnde Beamte, damals Andy Dalziels direkter Vorgesetzter, kommt nach genauer, aber schneller Überprüfung der Indizien zu einem Ergebnis. Mickledore wird als Täter mitsamt seiner Komplizin, dem Kindermädchen Cissy Kohler verhaftet. Ersterer stirbt im 1964 als letzter zum Tode Verurteilter in England durch den Strang, Kohler verbüßt eine jahrelange Freiheitsstrafe. Nach nun 27 Jahren kommen plötzlich Zweifel an der Richtigkeit des Urteils auf. Cissy Kohler wird entlassen, der Fall neu aufgerollt. Dalziel, als junger Polizist damals auf Mickledore Hall anwesend, sieht nun den Ruf seines alten, mittlerweile verstorbenen Mentors gefährdet und nimmt die Sache einmal mehr sehr persönlich. Gemeinsam mit Pascoe, den er zur Zusammenarbeit "überredet", stellt er eigene Ermittlungen an... Was folgt ist ein langatmiger Wälzer, der nur dank einem Element überhaupt lesbar ist: Andy Dalziel. Einmal mehr ist es die Darstellung des pöbelhaften, jegliche Bildung und Einmischung verabscheuenden, selbstgefälligen Instinktermittlers, welche Hills Werk trägt und die mich in all der Monotonie zum lauten Auflachen gezwungen hat. Einfach nur köstlich, wie der Chief Superintendent mit der Grazie eines Elefanten im Porzellanladen ehemalige Zeugen befragt, unbarmherzig mit seinem persönlichen Sinn für Gerechtigkeit voranstürmt, ohne in irgendeiner Art und Weise Rücksicht auf irgendetwas zu nehmen. Und dennoch schimmert hinter dem fetten, rohen Kerl stets ein messerscharfer, kriminalistischer Geist durch, der nicht selten Pascoes blindes Umhertappen korrigieren muss und hier die Vorgesetzten zum Handeln zwingt. Den Zwangsurlaub aus der Chefetage nutzt Dalziel, davon völlig unbeeindruckt, für einen Abstecher in "die alten Kolonien", wobei er schon bei seiner Landung in New York für dicke Schlagzeilen sorgt. In altbekannter Manier von Hill geschrieben, unterhält der mit Sprachwitz getränkte Plot dann auch stellenweise, um aber immer wieder an anderen Stellen das Tempo zu verlieren. Wie beim Waten im Sumpf kommt man nur mühsam voran, entwickelt sich kaum Spannung. Hill legt gleich mehrere falsche Fährten aus, welche nur mit höchster Konzentration verfolgt werden können und die mich desöfteren einfach nur verwirrt haben. Wer war jetzt noch mal wer? Welche Person hat in seiner Jugend zweimal den Namen geändert? Und wie heißt er jetzt? Der Spaß bleibt hier auf der Strecke, was zusätzlich auch noch daran liegt, dass in Dalziels One-Man-Show Peter Pascoe völlig untergeht. Schade, da von ihrem Zusammenspiel die Reihe und nicht selten damit auch die Spannung lebt. Insgesamt ist "Ins Leben zurückgerufen" ein sehr schwaches Buch, das den Grundaufbau des klassischen Whodunits mit einem gesellschaftlichen Thriller der Neuzeit zu vermischen versucht und dabei dick Schiffbruch erleidet. Ein arbeitsreiches und meiner Meinung nach am Ende auch nicht lohnendes Leserlebnis, das zu den schwächsten Teilen aus dieser Serie gehört. Hill Fans dürfen sich das gern antun, alle anderen sollten unbedingt die Finger davon lassen.
  13. Cover des Buches Der Wald des Vergessens (ISBN: 9783426414842)
    Reginald Hill

    Der Wald des Vergessens

     (13)
    Aktuelle Rezension von: BertieWooster
    Wieder ermittelt das ungleiche Trio Dalziel (der derbe Dicke), Pascoe (der selbstzweifelnde Intelektuelle) und Wield (der Mann, der keine Emotionen zeigt und die eigentliche Ermittlungsarbeit leistet) mit freundlicher Unterstützung einer neuen Mitarbeiterin Miss Novello. Gerade die Abwechslung zwischen den einzelnen Charakteren macht die Krimis von Hill so interessant. Das derbe von Dalziel wechselt mit den (manchmal etwas nervenden) Grübeleien von Pascoe ab. Wie bei Hill erkennt man erst im Laufe des Romans, wie manche aktuelle Begebenheit, am Anfang der Geschichte geschildert, eine Parallele im weiteren Verlauf der Schilderungen aus der Vergangenheit hat. So erinnert der Fundort des Skelletts am Anfang in einem von Regen überfluteten Trichter an die Schützengräben und Bombentrichter des 1. Weltkriegs, der wiederum etwas mit den Ahnen Pascoes zu tun hat. Oder wenn am Anfang Schafe von einer Firma Haig zu einem Schlachthof gebracht werden soll und man im Laufe der Geschichte erfährt, dass im 1. Wk ein britischer General Haig durch seine Ignoranz bzw. Unfähigkeit tausenden Soldaten den Tod gebracht hat. Man erhält in diesem Krimi neben guter Unterhaltung auch Informationen, wie sich der 1. Wk auf die Gesellschaft in England ausgewirkt hat. Das Buch spielt wohl so um 1996. Wahrscheinlich könnte es deshalb zur heutigen Zeit gar nicht mehr spielen, da einfach keine Zeitzeugen mehr vorhanden sind. Wenn die drei Hauptermittler nicht so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen wären, hätte man vielleicht auch einen Mord weniger.
  14. Cover des Buches A Clubbable Woman (ISBN: 9780007313020)
    Reginald Hill

    A Clubbable Woman

     (3)
    Aktuelle Rezension von: suse9
    Der erste Fall des Ermittlerduos Dalziel und Pascoe liegt schon einige Zeit zurück. Der Autor schrieb den Krimi „A Clubbable Woman“ 1970. Was finde ich also vor? Telefone mit Kabel, Notizbücher mit richtigen Blättern, Bars, in denen erst nach der Teezeit Alkohol ausgeschenkt wird. Dies alles ist nicht wichtig für die Handlung, bereitete mir aber viel Vergnügen beim Lesen. Ein Krimi, der noch richtige Ermittlungsarbeit erfordert – man muss sicher in seinem Bücherregal nicht bis ins Jahr 1970 zurückgehen, um ihn zu finden, aber selten ist er schon geworden. Viel zu oft erwartet der moderne Leser aktiongeladene Verfolgungsjagden, schwerbewaffnete Beamte, die nicht selten persönliche Lebenskrisen zu verarbeiten haben. Da erzeugte die fast schon bedächtig wirkende Schreibweise Reginald Hills Behaglichkeit. Der Krimi selbst ist nicht unbedingt kompliziert und fix hatte ich einen Täter im Visier. Der Rugby-Spieler Connon wird während des Matches verletzt und verlässt die Arena frühzeitiger. Zu Hause angekommen grüßt er seine fernsehschauende Frau nur flüchtig, denn starke Kopfschmerzen zwingen ihn ins Bett. Am nächsten Morgen sitzt seine Frau immer noch im Sessel – tod. Die Spur führt den Leser schnell in den Rugby-Club zurück. Mein Verdacht bestätigte sich am Ende nicht, was mir sehr gefiel, denn auf Vorhersehbarkeit kann ich gut verzichten. Hill kommt zwar nicht komplett ohne Klischees aus, aber man verzeiht sie ihm, weil die Handlung überrascht, die Charaktere gut ausgearbeitet sind und Potential haben. Den 2. Teil habe ich mir bereits bestellt. Ich muss unbedingt wissen, wie es mit Dalziel und Pascoe weitergeht.
  15. Cover des Buches Ein nasses Grab (ISBN: 9783426414781)
    Reginald Hill

    Ein nasses Grab

     (7)
    Aktuelle Rezension von: hebersch
    Einfach nur schön, wie es dem kauzigen Superintendent Dalziel im Urlaub ergeht: Regen und Hochwasser fordern ihren Tribut und er strandet in einem abgelegenen Herrenhaus. Dort hat man gerade den Hausherrn beerdigt, aber die merkwürdige Familie, die nicht weniger seltsamen Freunde und Angestellte und vor allem die entzückende Witwe lassen den Polizisten nicht los, bis er die zusammenhängenden Verbrechen gelöst hat. Der schnodderige Ton und die ungewöhnlichen Umgangsformen des Polizisten machen den Krimi trotz seines Alters von über 30 Jahren zu einem Vergnügen.
  16. Cover des Buches Welch langen Weg die Toten gehen (ISBN: 9783426414859)
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