Bücher mit dem Tag "anforderungen"
16 Bücher
- Sylvia Plath
Die Glasglocke
(394)Aktuelle Rezension von: MarinaHIch habe das Buch schon vor längerer Zeit angefangen, der Anfang konnte mich aber überhaupt nicht packen, deswegen habe ich es schlussendlich zur Seite gelegt.
Jetzt habe ich mich dazu entschieden, es weiterzulesen und ich bin weiblich sehr froh das ich es getan habe.
Sylvia Plaths Schreibstil ist herausragend, er ist wunderschön und gefüllt von ihren Emotionen und Empfindungen.
Ich finde es sehr interessant, dass ein Großteil ihrer eigenen Biografie in dieses Buch eingeflossen ist. Der Roman wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und Esthers Schicksal wird mich noch eine ganze Weile lang beschäftigen.
Es behandelt die Problematik von psychischen Problemen, Esther fühlt sich nicht verstanden und leidet unter der „Glasglocke“.
Plaths Roman ist Literatur auf ganz hohem Niveau, ich kann es nur jedem empfehlen. - Eva Lohmann
Acht Wochen verrückt
(185)Aktuelle Rezension von: Obst4Mila ist in ihrem Dasein „ver-rückt“ hat Depressionen und beginnender Burn-out - sie soll erst einmal 8 Wochen in eine Klinik die sich ihrer annimmt.
Ihr begegnen dort unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichsten Diagnosen und auch mir als Leser gibt es Einblick in diese Art Klinik.
Humorvoll, ergreifend und lehrreich erzählt Mila uns ihre Geschichte. Ein sehr gutes Buch - Siobhan Vivian
Nur eine Liste
(164)Aktuelle Rezension von: Janinezachariae"Nur eine Liste" von Siobhan Vivian habe ich im Mai gelesen und fand es erschreckend, wie mit den Gefühlen der einzelnen Schüler*innen umgegangen wurde/ wird.
Wer entscheidet über die Schönheit oder das Aussehen von Jugendlichen?Wer hat das Recht dazu, den Kindern zu sagen, ob sie hübsch oder hässlich sind? Jemand unbekanntes. Unbekannt? Echt? Für ein Mädchen kam die Platzierung auf der Liste nicht einmal überraschend, ist sie doch seit Jahren darauf. Für andere schon. Hässlich. Abgestempelt?
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Die Geschichte ist erschreckend. Ich meine, besonders in diesen entscheidenden Jahren ist es von Bedeutung, dass sich junge Menschen akzeptieren. Dass sie sich so sehen, wie sie eigentlich sind und nicht, wie ein gewisses Schönheitsideal sie interpretiert. Ein Schönheitsideal, was keins ist. Möglicherweise wäre es ein gutes Buch für ein Schulprojekt. Inwiefern beeinflusst so eine Liste ein ganzes Schuljahr oder gar das restliche Leben? Natürlich wäre in diesem Projekt niemand hässlich oder hübsch. Dieses (Gedanken)-Experiment ist gefährlich. Es triggert mögliche Erfahrungen, die man selbst während der Schulzeit gemacht hat.
Wenn es bei uns eine solche Liste gegeben hätte, wäre ich vermutlich von der 5. bis zur 10. Klasse permanent auf der untersten Hälfte und würde jährlich als hässlichste Person gekürt.
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Das Buch "Nur eine Liste" ist eine gute Darstellung, wie toxisch die Schulzeit sein kann und dass es wichtig ist, auch aus Sicht der Elternschaft oder Erziehungsberechtigte, ein Auge darauf zu werfen.
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Niemand hat das Recht, eine andere Person nach dem Aussehen zu urteilen.
Siobhan Vivian hat es wirklich gut auf den Punkt gebracht. Verschiedene Charaktere zeigen uns, wie sie mit dem Urteil auf der Liste umgehen. Trigger (nach meiner Einschätzung): Essstörung, Selbstzweifel und Mobbing. - Werden nicht aufgeführt.
Wie wird das Schicksal dieser Personen am Ende aussehen? Sieg oder Niederlage? - Felicitas Pommerening
Weiblich, jung, flexibel
(60)Aktuelle Rezension von: irishladyFelicitas Pommerening greift mit ihrem Buch Weiblich, jung, flexibel die Problematik junger Frauen auf, die die Universität abgeschlossen und sich nun nach einem Job umschauen müssen. Die größte Frage dabei lautet: Was will ich eigentlich? Am Beispiel der zwei Freundinnen Carlynn und Ellen wird gezeigt, wie schwer es ist, eine Arbeitsstelle zu finden, die genau den eigenen Wünschen entspricht. Wie kann man Karriere machen gleichzeitig aber auch genug Zeit für sich selber finden? Ist das, was man studiert hat, auch gleichzeitig ausschlaggebend für den späteren Beruf? Muss man - nur weil man studiert hat - gleich eine Karriere anstreben? Wie flexibel muss man sein? Was verlangen Personaler heute von einem Bewerber usw... Auch Carlynn und Ellen stellen sich diese Fragen. Ellen würde gerne Teilzeit arbeiten, das bei Personalern nicht gerne gesehen wird. Sie würde sich damit gleichzeitig auf das Abstellgleis stellen. Doch wirklich zufrieden ist sie nicht, mit dem, was sie in ihrer neuen Arbeitsstätte leisten muss... Carlynn hat ebenfalls zu kämpfen mit dem Arbeitsmarkt. Veränderungen erhofft sie sich durch ihren Aufenthalt in Indien. Zurück in Deutschland beweist sie ihre Flexibilität, aber auch das, macht sie nicht wirklich glücklich. Der Leser kann die beiden Freundinnen auf ihrer Reise zu einem zufriedenen Arbeitsleben begleiten. Sprach- und Schreibstil haben mir gut gefallen und auch die zwei ähnlichen, aber doch unterschiedlichen Biografien fand ich sehr gut ausgewählt. Allerdings finde ich die Geschichte um Ellen etwas realitätsfern und gerne würde ich es auch miterleben, dass jedes Vorstellungsgespräch von Erfolg gekrönt ist, wie bei den beiden... Die Aussage von Felicitas Pommerening kam bei mir nur ungefähr an. Als Leser stellt man sich sicherlich auch die Frage: Was will ich eigentlich? Aber diese Problematik fand in dem Buch keinen wirklichen Abschluss. Bei der Geschichte fehlte mir irgendwie ein abgeschlossenes Ende. Ich habe die Befürchtung, dass beide Protagonistinnen immer noch wahllos herumirren. Ein gutes Buch auf der einen Seite, auf der anderen Seite wird es mir wohl kaum in Erinnerung bleiben. Schon beim Lesen des Nachwortes habe ich vergessen, was mit Ellen am Ende passierte...vielleicht waren meine Erwartungen auch etwas zu hoch angesetzt. Aber unter Weiblich, jung, flexibel hätte ich mir noch mehr gewünscht, dass mehr von Vorstellungsgesprächen, Umzügen etc. gesprochen wird. Mehr von dem Arbeitsleben einer jungen Absolventin... - Monika Peetz
Sieben Tage ohne
(217)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDie Dienstagsfrauen sind fünf Freundinnen, die sich einmal in der Woche zum Essen treffen. Jede hat ihr Leben, ihr Schicksal, ihr Glück, ihre Ängste und Sorgen. Gemeinsam haben sie schon viel erlebt und durchlebt. Eva möchte so gerne erfahren wer ihr Vater ist und findet Spuren und so ist eine Idee geboren. Die Freundinnen könnten doch eine Woche Urlaub Heilfasten. Weg von den alltäglichen Sorgen, Kindern, Arbeit, aber leider auch weg vom Essen, aber zusammen! Für jede der Frauen verändert sich etwas in dieser Woche und es wird nichts mehr so sein wie zuvor und man findet so manche Spur, Gemeinsamkeit und Geheimnis. Ein ganz tolles Buch über Freundschaft, Zusammenhalt und der Suche nach Liebe, Familie und dem Glück.
- Sabine Czerny
Was wir unseren Kindern in der Schule antun
(5)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickIn diesem sehr empfehlenswerten Buch erzählt die Lehrerin Sabine Czerny von ihren zehnjährigen Erfahrungen in einer deutschen Schule. „Es gibt keine dummer Kinder“, sagt sie, nur eine „Leistungsbewertung, die uns das glauben lässt.“ Die Unlust vieler Kinder am Lernen, die immer weiter zunehmende Ohnmacht von Lehrern und Eltern, die vielen Tränen und der Frust, anstatt der möglichen Freude am Lernen – all dies liegt, so Sabine Czerny, am deutschen Schulsystem. Weil es die Kinder früh sortiert in die Guten und die Schlechten, anstatt die Kinder bei ihrer jeweiligen individuellen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen und ihnen wirkliche Bildung zu ermöglichen. Sabine Czerny äußert sich kaum zu den aktuellen Debatten um gemeinsames Lernen und den vielen, oft desaströsen Schulversuchen, von denen die meisten ideologisch begründet sind. Sie legt ihren Focus auf die sofort möglichen Verbesserungen innerhalb der Klassen und sieht in der frühen Leistungsbewertung eines der Hauptübel, die die Motivation vor allem der Kinder, die länger brauchen als andere, zerstört. Auch wenn ich, begründet durch die Erfahrungen meines Sohnes mit der Schule, der sich freut, wenn seine Leistung bewertet wird, eine andere Einstellung habe, halte ich dieses Buch für eminent wichtig. Ich wünsche ihm dass es von vielen Lehrern gelesen und kritisch umgesetzt wird. - Meinhard Miegel
Hybris
(7)Aktuelle Rezension von: goldfischWir sind überfordert. Wir reisen schnell um die Welt, wir tätigen Geschäfte weltweit, wir sind im Internet zu Hause.
Wann machen wir mal Pause? In den Schulen wächst der Druck.Leistung muss erbracht werden.Wer Leistung bringt, kann Geld verdienen, kann konsumieren.So geht Wirtschaft-einfach erklärt.Doch was macht das mit uns und unserer Gesellschaft? Für Miegel ist klar, wir sind an einem Wendepunkt.
Sehr gutes Buch, welches auch unsere Historie mit einbezieht.Bisweilen gruselig und sehr aufschlussreich. - Stephen Goldin
Scavenger Jagd
(1)Aktuelle Rezension von: rallusEin mörderisches Rennen durch die Galaxis, alle 20 Jahre ausgetragen, was nur die oberen zehntausend ausrichten. Diesmal hat sich sogar ein Androide eingetragen. Spannender Abenteuer Science Fiction. - Aristoteles
Poetik
(49)Aktuelle Rezension von: MarkusDittrichIn Umberto Ecos Der Name der Rose löst ein geheimnisvolles Buch eine Serie von Morden aus. Die Serienkiller-Geschichte im späten Mittelalter spielt in einem Kloster, das für seine Bibliothek berühmt ist, seine Bücher aber streng unter Verschluss hält. Denn es gibt hier alles, was sonst nicht erlaubt ist: Werke von Alchimisten, Schwarzmagiern, arabischen Gelehrten, ja sogar ketzerische Schriften wie jene des Fra Dolcino, den die Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat. Das Kloster – so das Credo der Mönche – bewahre Zeugnisse der Wahrheit wie der Lüge.
Doch ein Buch ist so gefährlich, dass seine Geheimhaltung nicht nur eine bizarre Mordserie verursacht, sondern am Ende die Vernichtung des ganzen Klosters durch Feuer nach sich zieht.
Das Necronimicon? Keineswegs. Nur ein Buch über die Komödie, genauer gesagt der zweite Teil der Poetik des Aristoteles. Dieses Buch ist tatsächlich verschollen und war es meines Wissens nach schon 1327, also zu der Zeit, in der Ecos Roman spielt. Bis heute gibt es Stimmen, die behaupten, es habe nie existiert.
Glücklicherweise hat der erste Teil der Poetik aber nicht nur überlebt, sondern ist nach wie vor ein Standardwerk der Dramaturgie. Die Poetik des Aristoteles stellt so etwas wie das erste „How to write a screenplay“ der Menschheitsgeschichte dar, geschrieben vor über zweitausendfünfhundert Jahren. Es ist das allererste Zeugnis einer systematischen Betrachtung von Struktur und Wirkung des Geschichtenerzählens, von der wir wissen.
Die Überraschung ist nun, dass die konkreten Tipps und Kniffe in der Poetik heute noch bestechen. Steckt ein Autor mal wieder in einer development hell – und das passiert den Besten von uns – braucht er nur bei Aristoteles nachzulesen, und das Bild wird wieder klar. Egal ob es um ein Script, einen Roman oder nur um einen guten Witz geht (okay, für letzteres wäre der verschollene zweite Teil vielleicht besser gewesen).
Das Wesentliche was Aristoteles sagt, sollten sich Autoren auch heute noch hinter die Ohren schreiben. Einige Beispiele:
„Die Fabel des Stücks ist nicht schon dann – wie einige meinen – eine Einheit, wenn sie sich um einen einzigen Helden dreht.“
„Der wichtigste Teil ist die Zusammenfügung der Geschehnisse.“
„Die gute Fabel muss also eher einfach sein (…) und sie darf nicht vom Unglück ins Glück, sondern muss vielmehr vom Glück ins Unglück umschlagen.“
„Die Peripetie [Wendepunkt] ist (…) der Umschlag dessen, was erreicht werden soll, in das Gegenteil, und zwar (…) gemäß der Wahrscheinlichkeit oder mit Notwendigkeit.“
„Ein Ganzes ist, was Anfang, Mitte und Ende hat.“
Das zur story structure. Und zu den Inhalten:
„Der Geschichtsschreiber und der Dichter unterscheiden sich (…) dadurch, dass der eine das wirklich Geschehene mitteilt, der andere, was geschehen könnte. Daher ist Dichtung etwas Philosophischeres und Ernsthafteres als Geschichtsschreibung.“
„Sooft sich aber das schwere Leid innerhalb von Naheverhätnissen ereignet (z.B. ein Bruder steht gegen den Bruder oder ein Sohn gegen den Vater oder eine Mutter gegen den Sohn oder ein Sohn gegen die Mutter) – nach diesen Fällen muss man Ausschau halten.“
Aristoteles kannte kein Internet, kein Fernsehen, kein Kino, auch der Roman im heutigen Sinne war noch nicht erfunden. Die Welt war jung. Noch war es nicht lange her, dass sich der Mythos von der Religion abgespalten hatte – und die Fiktion vom Mythos. Die Gedanken waren groß. Vielleicht traf Aristoteles gerade deshalb in den wichtigen Fragen den Nagel auf den Kopf, unverstellter als seine zahlreichen „Follower“ in späteren Jahrhunderten, die bis heute sein Prinzip der sogenannten geschlossenen Dramaturgie bzw. dreiaktigen Struktur zwar nachgebetet, aber nicht wirklich verstanden haben.
Fazit: Wer sich ernsthaft mit dem Schreiben oder Geschichtenerzählen beschäftigen will, der sollte dieses Buch lesen, bevor die große Bibliothek abbrennt.
- Herbert Freudenberger
Burn-out bei Frauen
(2)Aktuelle Rezension von: ZaraDas Buch ist mit seinen 305 Seiten ein kleiner, aber feiner Ratgeber. Man erfährt viel über die Symptome des Burn-out, wie sie entstehen und ansatzweise auch, wie man dagegen vorgehen kann. Ich denke es ist auch für Menschen interessant, die nicht selbst betroffen sind - die sich nur informieren wollen oder aber auch, wenn man betroffene Personen kennt. Die Autoren berichten aus ihrer Erfahrung heraus. Besonders gut nachzuvollziehen fand ich die Beispiele anderer Frauen, die teilweise zitiert wurden. Durch diese persönlichen Berichte kann man sich besser in die jeweilige Situation hineinversetzen und auch die entsprechenden Reaktionen nachvollziehen. Ich habe mich in ein paar Punkten wiedererkannt, die Autoren sagen aber auch klar, dass eine Frau, die hart arbeitet und viel leistet, nicht unbedingt ausbrennt. Dem kann ich auch nur zustimmen, denn ich fühle mich (mittlerweile) nicht gefährdet. Der Burn-out-Zyklus wird auch gut beschrieben. Das sind die jeweiligen Stadien (es gibt 12) in denen man sich jeweils befindet. Dadurch habe ich dann gemerkt, dass in meinem Umfeld tatsächlich Leute burn-out-gefährdet sind. Aber auch dazu heißt es wieder, dass viele der in den 12 Stadien beschriebenen Symptome normale und sogar gesunde Reaktionen auf das Auf und Ab des modernen Lebens sein können. Es wird sehr stark auf das arbeitsbedingte Burn-out eingegangen, aber auch auf das Beziehungs-Burn-out. Beim Beziehungs-Burn-out wurde mir klar, wie stark der Partner eines ausgebrannten Menschen mitzuleiden hat. Aber es werden immer auch Lösungsvorschläge gebracht! Das Buch ist keine bloße Aufzählung von burn-out-Situationen, sondern bietet immer auch Lösungsvorschläge. Ein Buch kann einem wahrscheinlich in den Endstadien des Burn-out nicht mehr weiterhelfen - die Autoren sagen auch klar, dass man sich therapeutische Hilfe holen muss. Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war das letzte Kapitel "Wie man mit einem ausgebrannten Menschen umgeht". Dort wird beschrieben, wie man einem ausgebrannten Menschen helfen kann bzw. seine Hilfe anbietet. Es hat mir deswegen nicht gefallen, weil ich mir denke, dass man damit so viel falsch machen kann. Meines Erachtens muss Burn-out in einer Therapie behandeln und nicht in einem "Nachbarschaftsgespräch" oder ähnlichem. Von mir gibt es 4 Sterne. - Christopher Gerald Robinson
Der Krieg der Enzyklopädisten
(7)Aktuelle Rezension von: BuecherspiegelEine echte Nikolausüberraschung habe ich für Euch mit dem Buch von Gavin Ford Kovite und Christopher Gerald Robinson mit ihrem Erstlingswerk „Der Krieg der Enzyklopädisten“. Für mich war dieses Geschenk einer Freundin eine wahre Freude. Man merkt den Autoren an, dass sie sich Zeit genommen haben, um ihren Roman zu schreiben. Ganze fünf Jahre brauchten sie, schrieben abwechselnd die Kapitel, jeder hat sein Alter ego mit hinein verwoben. Freunde, Familie und Experten halfen mit, ein regelrechtes Kunstwerk zu schaffen.
Das Wort Krieg bekommt hier in mehrfacher Hinsicht eine Bedeutung. Zunächst einmal erleben wir einen der Freunde, Montauk, in Bagdad. Ein Soldat ist er, mittleren Ranges, muss Männer führen, Entscheidungen treffen, schwitzen, stinken, seine Wut beherrschen. Er ist der Alter ego von Kovite, der in Bagdad zwischen 2004 und 2005 eine Infanterie-Einheit geführt hat.
Der andere Freund ist Corderoy, ein angehender Universitätsprofessor für Literatur, dem allerdings das Geld fürs Studium ausgegangen ist und nun als Testobjekt von fragwürdigen medizinischen Studien zumindest die Miete zahlen will. Er ist im Krieg mit sich selbst, seiner Umwelt, den Frauen und seinem besten Freund Montauk.
Selbstverständlich gibt es sie auch, die Frauen. Da ist zunächst Mani, eine Künstlerin, die mit ihren Eltern dem Krieg in ihrem eigenen Land entflohen ist und sich treiben lässt. Zunächst die Freundin von Corderoy, wird sie zur Kriegsbraut von Montauk. Tricia ist die egozentrische Mitbewohnerin von Corderoy, die unbedingt etwas aus ihrem doch sehr verwöhnten Leben machen möchte und als Kriegsberichterstatterin nach Bagdad möchte. Natürlich trifft sie noch in der Heimat auf Montauk und diesen später wieder im Irak.
Alle vier Protagonisten sind in den Zwanzigern, also keine Teenies mehr und trotzdem noch nicht wirklich angekommen im Leben. Doch mit jedem Schritt, mit jeder Erfahrung reifen sie, zweifeln sie, wird ihnen bewusst: jede Entscheidung die sie treffen hat Konsequenzen. Und: man trifft sich meist mehrmals im Leben.
Warum aber nun dieser Titel? Die beiden Freunde feiern gerne Mottopartys und nennen sich die Enzyklopädisten. Und machen sich zunächst einen Spaß daraus einen Artikel in Wikipedia zu veröffentlichen, den sie beide immer wieder aktualisieren. Denn: prüft ja eh keiner nach, was da so steht. Mit der Zeit, als beide getrennte Wege gehen, dient dieser Artikel als toter Briefkasten. Hier tauschen sie ihre Gefühle und Gedanken aus, ohne Telefon, ohne E-Mail oder sonstige Kommunikationsmittel. Einfach nur genial diese Idee. Immer wieder kann sich die Leserschaft die überarbeiteten Seiten betrachten.
Dem einen Freund begleiten wir bei seinem ergebnislosen Weg aus dem Studium hin zum Versuchskaninchen und seinen Abenteuern mit der Frauenwelt, nebst nicht Anbaggerungsversuchen zu seiner Mitbewohnerin. Dem anderen bei seinem Soldatenleben, seinen Kameraden und den Menschen, die er dort kennenlernt. Dessen Frustration, die Wut, die er nicht ausleben darf, Hitze, Anschläge, Mordopfer, Autobomben; all das bekommen wir eiskalt serviert.
Die Liebe zum Detail, zu der künstlerischen Entwicklung von Mani, und Tricia, der nichts lieber ist, als der Wahrheit auf die Spur zu kommen, das nimmt man den Autoren ab. Der Roman wirkt selbst wie ein gelungenes Experiment mit seinen Wikipedia-Artikeln und seinen Verhör-Protokollen zu einem Mord in Bagdad. Danach ist man selbst wütend wie Montauk, der erkennen muss, dass er leider so absolut kein Verbrechen aufklären kann.
Viele Fehlentscheidungen gestehen das Autorenteam diesen vier jungen Menschen zu. Wie sie nun, in Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien, wohl agieren würden? Für mich war dieser Roman ein Gewinn; eine perfekte Sozialstudie über junge Menschen nach dem verheerenden Attentat in Amerika. Absolut Empfehlenswert. Erwähnen will ich auch die Übersetzer Gerhard Falkner und Nora Matocza, ebenfalls wie das Autorenteam ein Tandem, das bereits viele Werke gemeinsam übersetzt hat.
- Sebastian Dickhaut
Leben!
(9)Aktuelle Rezension von: ZirbiHilfe für alle Lebenslage. Bisher gab es noch keine Frage in Punkto Haushalt, Küche, Leben die dieses Buch nicht beantworten konnte. Wahnsinn. Ein echtes Must-have. Alle Fragen leicht beantwortet und durch den tollen Index leicht zu finden. Super, für alle die noch nicht alles wissen und immer wieder etwas wissen wollen - also wohl für jeden :-) PRETTY LITTLE LIARS [Pretty Little Liars ] BY Shepard, Sara(Author)Boxed Set 27-Oct-2009
(2)Aktuelle Rezension von: nothanksDiese Rezension bezieht sich auf die ersten vier Bände einer Reihe. Sie enthält mitunter einen zusammengefassten Inhalt und eine Meinung, jedoch keine Details zu einzelnen Wendungen und Auflösungen in den Folgebänden und ist somit frei von Spoilern. „Ali knew more about them than anyone else did, including the bad stuff they wanted to bury – just like a body. It was horrible to think that Ali might be dead, but... if she was, at least their secrets were safe. And they were. For three years, anyway.“ Die ehemals besten Freundinnen Aria, Hanna, Emily und Spencer gehen getrennte Wege, nachdem ihre Freundin Allison verschwindet. Es gibt 3 Jahre lang kein Lebenszeichen von Allison, bis zu dem Tag, an dem die Mädchen anfangen merkwürdige Nachrichten von einer gewissen „A“ zu erhalten. Diese Nachrichten beeinhalten meistens Geheimnisse, die sie alle nur ihrer Freundin Allison anvertraut haben. Unter anderem hat Aria ein Auge auf ihren Englischlehrer geworfen, Emily stellt ihre Sexualität in Frage und versucht sich dieser durch experimentieren sicher werden, Hanna's perfektes Image könnte durch A's Wissen von ihrem Geheimnis, wie sie dünn bleibt, schnell ruiniert werden und Spencer kann einfach nicht die Finger von den Dingen lassen, die ihr nicht gehören – vor allem den Sachen, die ihrer Schwester gehören, mitunter die festen Freunde dieser. Und damit diese Geheimnisse auch wirklich welche bleibe, müssen die Mädchen Anweisungen von „A“ folgen. Als mit der Zeit A's Nachrichten immer furchterregender werden, müssen die Mädchen anfangen einzusehen, dass A definitiv nicht für Spaß zu haben ist, wenn ihre Anweisungen nicht befolgt werden. Doch wer ist A überhaupt? Um darüber nachzudenken bleibt den Mädchen kaum Zeit zu, denn sie müssen früh genug selbst feststellen, dass A es überhaupt nicht mag, wenn man nicht nach ihren Regeln spielt und dass sie dann auch tatsächlich ihre, teils schrecklichen, Drohungen in die Tat umsetzt... Ich muss ehrlich gestehen, dass meine Erwartungen an die Reihe anfangs nicht wirklich hoch waren. Der Inhalt hat sich für mich nach etwas für zwischendurch angehört und ich dachte mir, dass ich es einfach mal probieren sollte, vor allem bei dem unschlagbarem Preis für die ersten vier Teile der Reihe in einem Boxset (ich kann das Boxset allen, die an der Reihe interessiert sind und die keine Probleme damit haben, Bücher in englischer Sprache zu lesen wirklich nur empfehlen)! Auch wenn meine Erwartungen zugegebenermaßen zu Beginn nicht wirklich hoch waren, so wurden diese mit der Zeit wirklich sehr übertroffen. Der Einstieg in die Reihe, mit dem erstem Band „Pretty Little Liars“, lässt den Leser immer wieder durch Rückblicke (die auch in den weiteren Teilen der Reihe noch ein großer Bestandteil sein werden) in die Zeit blicken, in der die Mädchen noch alle befreundet waren, ihre gemeinsame Freundin Allison noch nicht verschwunden war und sie eben den Großteil ihrer Freizeit zusammen verbracht haben. Diese Rückblicke lassen einen meistens auch feststellen, wie sehr sie sich alle im Laufe der Zeit verändert haben. Nicht nur Veränderungen werden einem durch die Rückblicke klar, auch müssen die Hauptfiguren und Leser (als Miträtselnde) einige der Ereignisse aus vergangener Zeit immer wieder hinterfragen, denn durch das Auftauchen von „A“ wird einiges aus der Vergangenheit immer wichtiger. Ich kann überhaupt nicht anfangen zu beschreiben, wie gut mir die ersten Teile dieser Reihe gefallen haben und wie sehr sie mir, vor allem wegen der Mysteryelemente, zugesagt haben. Neben den ganzen Geheimnissen und Intrigen hat mir vor allem das Miträtseln Spaß gemacht, denn das ist neben zuvor genannten Themen ein Hauptbestandteil der ganzen Reihe. Immer wieder stellt sich einen die Frage, was gewisse Geschehnisse bedeutet haben und was sie noch für die Gegenwart bedeutend macht und die Frage aller Fragen sind natürlich durchgehend: Wer ist A? Und woher weiß sie all die Geheimnisse der Mädchen? Was mir persönlich neben zuvor genannten wirklich gut gefallen hat war vor allem, wie die Autorin auch in den weiteren Bänden der Reihe stets Ereignisse aus vorherigen Bänden nochmal erwähnt hat und es geschafft hat, diese Hintergrundsinformation so einzubauen, dass sie keineswegs nervig sind. Diese Informationen zu zuvor geschehenem geben einem die Möglichkeit, vielleicht vergessenes wieder in Erinnerung zu rufen oder auch neuen Lesern der Reihe vielleicht einfach mittendrin einsteigen (wobei die Reihe, wegen ihrer Genialität, von Anfang an zu lesen wirklich empfehlenswert wäre). Das Ende des letzten Bandes schließt eigentlich alles schon ab. Alles wird aufgelöst und die Reihe könnte somit beendet sein, was anscheinend auch anfangs der Fall sein sollte, jedoch hat der Verlag, der die Bücher veröffentlicht hat, die Autorin, nach dem Erfolg der Reihe in den Staaten, überredet weiter an der Reihe zu schreiben. Auch wenn ich nicht wirklich begeistert bin von Endlosreihen, habe ich nachdem ich ein Band dieser Reihe beendet habe direkt den nächsten gewünscht lesen zu können. An dieser Stelle: Danke an HarperCollins! Wie schon gesagt löst das Ende des vierten Bandes einiges auf und schließt damit auch einiges ab. Es lässt sich also erahnen, dass die nächsten Bände leicht in eine andere Richtung gehen werden, wo einiges zuvor im Mittelpunkt der Geschichte stehende, eben durch Auflösung, aus diesem gerückt ist. Ich bin gespannt auf die weiteren Bände und hoffe natürlich, dass Frau Shepard mich mit diesen ebenso überzeugen kann, wie mit den ersten vier! In der „Pretty Little Liars“-Reihe geht es neben dem perfekten Image, Lügen und Intrigen und Geheimnissen auch darum, richtige Entscheidungen zu treffen und zu Erkenntnissen über bestimmte Dinge zu kommen. Die Reihe macht nicht nur riesen Spaß beim ständigen Miträtseln, sondern lässt einen auch stets mitfiebern und mitfühlen und bringt einen dazu sich mit einigen der angesprochenen Themen näher auseinanderzusetzen. Mittlerweile gehören die Bücher zu meinen Lieblingen und ich kann es kaum erwarten, in den Folgebänden wieder nach Rosewood und zu den Geheimnissen und Intrigen der vier Mädchen zurückzukehren!- 8
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