Bücher mit dem Tag "angststörung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "angststörung" gekennzeichnet haben.

111 Bücher

  1. Cover des Buches Berühre mich. Nicht. (ISBN: 9783736305274)
    Laura Kneidl

    Berühre mich. Nicht.

     (2.240)
    Aktuelle Rezension von: LadyRhapsody

    Handlung:

    (Sorry ich schreibe keine Handlung, um nicht zu spoilern)

    (Und weil ich zu faul bin, den Klappentext abzuschreiben. ;) Entschuldigung.) 

    Meine Meinung:

    "Berühre mich. Nicht." ist in vielerlei Hinsicht kein klassischer Liebesroman. Es gibt Wendungen, die ich oft nicht erwartet hätte und vor allem wirkt die Story von Sage und Luca realistisch. Bei "normalen" Liebesromanen dauert es ein bisschen, bis sich die Protagonist*innen näher kommen, weil sie sich entweder nicht leiden können oder befreundet sind oder sich noch nicht so gut kennen etc. Dann gibt es eine ungünstige Situation, die die beiden zwingt, Zeit miteinander zu verbringen. Sie verlieben sich endgültig, werfen alle Bedenken über Board und kommen zusammen. Dann passiert etwas, was sie dazu bringt sich wieder zu trennen nur, damit sie am Ende doch wieder zusammenkommen können. (Bitte versteht mich nicht falsch: Ich liebe viele Bücher, die genauso aufgebaut sind und habe auch prinzipiell nichts gegen irgendwelche Klischees, sondern fand es einfach nur erfrischend, ein Buch über Liebe zu lesen, das anders ist.) "Berühre mich. Nicht." ist nicht so vorhersehbar und vor allem meiner Meinung nach eher so geschrieben, wie es im echten Leben passieren könnte. Es dauert alles etwas länger. Keine überstürzte Freundschaft oder Liebe sonder eine langsame Entwicklung, wie es im echten Leben ja auch oft ist. Mir persönlich gefiel das aber gut, weil ich so das Gefühl hatte, eine wahre Geschichte zu lesen und noch mehr mit den Charakteren fühlen konnte. Vielleicht ist es aber auch einfach nur meine Wahrnehmung. Hinzu kommt noch, dass im Buch auch ein schweres Thema behandelt wird (Missbrauch in der Jugend). Und auch hier muss ich dem Buch ein dickes Kompliment aussprechen. Natürlich kann ich nicht beurteilen, ob sich Opfer dieser grausamen Taten genauso fühlen wie beschrieben und dieselben (oder ähnliche) Ängste haben, aber ich habe immer mit Sage mitgelitten und würde auch oft richtig wütend, wie sehr Missbrauch das Leben der Opfer einschränkt, obwohl diese rein gar nichts falsch gemacht haben.

    Zu den Charakteren möchte ich noch sagen, dass ich alle gut beschrieben und ausgearbeitet fand und sowohl Sage als auch Luca unglaublich möchte. Es ist eigentlich nicht möglich, Sage aufgrund des gerade Besprochenen nicht zu mögen. Aber mir gefällt auch ihr Charakter sehr gut. Am meisten aber hat mich Luca beeindruckt: Endlich hat es eine Autorin geschafft einen Jungen zu zeichnen, der weder überheblich noch schüchtern ist. (Achtung Spoiler: Luka ist zwar anfangs ein Frauenheld, aber wenn man liest wie er mit April (und vor allem später mit Sage) umgeht, kann man ihn einfach nur noch lieben.)

    Das einzige, was ich an diesem Buch nicht so möchte, war das Ende. Es gibt einen ziemlich heftigen Cliff Hänger, der mir nicht wirklich gefallen hat. ( Achtung Spoiler: Natürlich muss man die Spannung hoch halten, damit die Leser auch an der Fortsetzung noch interessiert sind, aber ich wollte Sage die ganze Zeit anbrüllen, es ihm endlich zu sagen. Wie gesagt habe ich keine Ahnung, wie schwierig es ist, diesen Missbrauch zu erfahren und kann somit auch überhaupt nicht beurteilen, wie schwer es ist sich jemandem anzuvertrauen. Trotzdem ist meine rein subjektive Meinung, dass es Zeit gewesen wäre, Luca, der so viel Geduld mit Sage hatte und sie nie zu irgendwas gedrängt hat, einzuweihen. 

    Fazit:

    "Berühre mich. Nicht." ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die auch ein paar Wendungen bereit hält und ein sehr schweres Thema behandelt. Die Charaktere sind perfekt ausgearbeitet und anschaulich beschrieben. Mein einziger (völlig subjektiver) Kritikpunkte ist das Ende, aber das ist denke ich Geschmackssache.

    Deswegen gebe ich diesem wunderbaren Roman 4,5 Sterne, freue mich auf die Fortsetzung und spreche eine dicke Empfehlung aus.

  2. Cover des Buches Verliere mich. Nicht. (ISBN: 9783736305496)
    Laura Kneidl

    Verliere mich. Nicht.

     (1.752)
    Aktuelle Rezension von: LeenasLesewelt

    3☆

    Generell mochte ich das Buch, auch wenn die Geschichte ziemlich lange brauchte, um wieder Fahrt aufzunehmen. Die Handlung schlich zunächst vor sich hin, was grundsätzlich in Ordnung ist, aber außer einem übertrieben dargestellten Liebesdrama passierte innerhalb der ersten – gefühlten – 300 Seiten nichts Relevantes. An und für sich hätte mich das nicht so sehr gestört, jedoch kam ich nicht umhin zu bemerken, dass das erste Buch sich hauptsächlich auf Sage, ihre vermeintliche Angststörung (dazu komme ich gleich noch), und deren Auswirkungen auf ihr Privat- und Liebesleben konzentrierte, und nun schien dieser Handlungsstrang verschwunden zu sein. In diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass ihre psychische Störung eher als Lückenfüller verwendet wurde und erst wieder ernsthaft behandelt wurde, als die Handlung sich wieder zuspitzte. Natürlich wurden auch hier Therapiestunden angesprochen/beschrieben, aber leider fand ich die Art der Behandlung nicht überzeugend. Alles wurde zu schwarz-weiß dargestellt und nicht ausreichend beleuchtet. Sehr schade bei so einem wichtigen Thema.

    Vielleicht verlange ich zu viel von einem NA-Buch. Dies bringt mich zum nächsten Punkt: Leider empfand ich die Umsetzung der Aufklärung darüber, was Sage wirklich hat, als mangelhaft. Sage wurde bedauerlicherweise schon im ersten Teil – meiner Meinung nach– falsch diagnostiziert; sie leidet nicht (nur) an einer Angststörung, sondern an PTBS. Zumindest deutete es darauf hin, da sie immer wiederkehrende Flashbacks von belastenden Situationen hat, die für sie sehr lebhaft in den Momenten aufflammen. Das ist ein wichtiger Unterschied, der hier differenziert werden muss.

    Auch dass es nur die Liebe brauchte, dass sie sich dann endlich traute, intimer zu werden, fand ich unpassend. Natürlich wurde es nicht direkt so beschrieben, aber dass sie, nachdem sie alle Männer mit negativen Eigenschaften/Gefühlen generalisierte, plötzlich mit wenig Hemmung intim werden wollte mit ihrer großen Liebe, fand ich nicht überzeugend. Natürlich mag das für manche Personen zutreffen, aber nach einer langen traumatischen, nicht wirklich aufgearbeiteten, Vergangenheit ist das für mich schwer vorstellbar.

    Ich weiß, meine Rezension klingt ziemlich negativ, jedoch musste ich diese Gedanken festhalten und teilen. Wenn man das oben Gesagte nicht so streng sieht wie ich, dann kann man die Fortsetzung wahrscheinlich als gut bewerten. Für mich war das Buch lesbar, aber sicherlich kein Muss. Der Inhalt von Buch eins und Buch zwei hätte zusammengeführt werden können und zu einem Buch komprimiert werden können.

  3. Cover des Buches Mängelexemplar (ISBN: 9783596511891)
    Sarah Kuttner

    Mängelexemplar

     (1.217)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    Karo führt eigentlich ein gutes Leben. Doch verschiedene Begebenheiten führen dazu, dass sie Angstzustände bekommt. Können Therapie und Freunde helfen, dass Karo wieder zu sich selbst findet?

    Hauptthema des Romans ist die Psyche und was diese mit einem Menschen machen kann. Hier kann man Karo als Beispiel betrachten, deren Leben immer weiter Richtung Depression schleudert, und die trotzdem versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

    Trotz dieses ernsten Themas versucht die Geschichte humorvoll zu sein. Wobei ich hier die Betonung auf „versucht“ legen möchte, denn es hat bei mir nicht funktioniert. Für mich war die Hauptfigur nach kurzer Zeit bereits einfach nur nervig. Zudem bin ich auch nicht mit dem Schreibstil warm geworden.

    Die Geschichte liefert die üblichen Klischees und sollte daher als das gesehen werden, was sie ist. Ein Roman mit einer Frau auf dem Weg raus aus einer Krankheit. Vielleicht kommt der eine oder andere Leser besser mit diesem Buch klar.

  4. Cover des Buches Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken (ISBN: 9783423627016)
    John Green

    Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

     (707)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Die Handlung in der ersten Hälfte des Buches kommt meiner Meinung nach nur sehr langsam in Schwung und hat mich daher auch nur mäßig unterhalten. Mir hat sehr lange die Verbindung zwischen Azas Gedankenkarussell und dem Verschwinden von Davis’ Vater gefehlt. 


    Aza Holmes war für mich der größte Lichtblick in der Geschichte. Sie ist aufgrund ihrer Art, ihren Neurosen und ihrer Paranoia zwar sehr gewöhnungsbedürftig und gerade eine Freundschaft mit ihr gestaltet sich mehr als schwierig, wenn man ihrer besten Freundin Glauben schenken darf. Allerdings schildert John Green Azas Gedanken und ihre Gedankenspirale so ausführlich und glaubwürdig, dass mich ihre Figur und die Ausführung dessen mit jeder Seite mehr fasziniert hat. Vieles von dem, was Aza denkt und fühlt, ist für den psychisch gesunden Menschen wohl kaum nachzuvollziehen, aber der Autor schafft es, einen Einblick in diese Welt zu geben – was manchmal sehr erschreckend, bedrückend und schockierend ist.


    Ohne Frage, ein sehr intensives Buch über ein wichtiges Thema, das immer wieder zum Nachdenken anregt und innehalten lässt. Doch mir fehlte es hier an Handlung, die das Geschehen spannender gemacht hätte.

  5. Cover des Buches Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen (ISBN: 9783751204842)
    Ava Reed

    Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen

     (620)
    Aktuelle Rezension von: ReadingKolibri

    Ich liiiebe die Bücher von Ava Reed!

    Auch dieses Buch hat mich wieder sehr überzeugt. Ich finde das Cover mega toll, die Geschichte spricht auch ein wichtiges Thema an und ist super geschrieben.

    Man kann sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen.

    Auch die selbstgeschriebenen Tagebucheinträge und die Zeichnungen geben einen Eindruck, wie es sein muss, mit einer Depression zu leben.

    Von mir gibt es fünf Sterne! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  6. Cover des Buches Irre! - Wir behandeln die Falschen (ISBN: 9783328102748)
    Manfred Lütz

    Irre! - Wir behandeln die Falschen

     (282)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Er geht in alle Diagnosen rein. Von der ab Demenz bis zur Suchterkrankung. Und für Praktiker ist schnell ersichtlich, dass hier ein Mann mit fundiertem Wissen& langer Erfahrung spricht. Praxisorientiert und stets mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ohne eine Diagnose und ihre Patienten ins Lächerliche zu ziehen. Absolute Empfehlung!

  7. Cover des Buches Forbidden (ISBN: 9783841503077)
    Tabitha Suzuma

    Forbidden

     (858)
    Aktuelle Rezension von: Calipa

    Eigene Meinung

    Whoop, whoop! Darf ich vorstellen? Eine SuB-Leiche! Ich weiß gar nicht mehr so genau, seit wann dieses Buch auf meinem SuB liegt. Tatsächlich ist die Thematik für mich nicht greifbar gewesen, weswegen ich das Buch immer wieder aufgeschoben habe. Nun allerdings, habe ich es doch endlich geschafft…


    Die Autorin Tabitha Suzuma hat einen unfassbar angenehmen Schreibstil. Das ganze Buch über bleibt der Schreibstil flüssig und sie schafft es unheimlich einfach, die Grenzen zu verwischen zwischen den Protagonisten Lochan und Maya. Auch wenn die Geschwisterliche Beziehung von den beiden Protagonistin immer thematisiert werden (Klar, ist ja auch die Hauptthematik), bekomme ich dennoch Einblick in die Beziehung zu den anderen Geschwistern, den Freunden, und dem allgemeinen Familiären Verhältnissen. Dabei lese ich immer wieder aus der Ich-Perspektive von entweder Maya oder Lochan.


    Wie bereits erwähnt verschwimmen hier schnell die Art und Weise der Beziehung. Natürlich war mir bewusst, das es um eine Liebe-Beziehung zwischen den beiden Protagonisten geht, aber durch die Art und Weise wie die Autorin diese Beziehung aufgebaut hat, musste ich mich Stellenweise erinnern, das es hier nicht um ein typisches Romance Buch handelt. Es geht hier ganz klar um Inzenst. Stück für Stück lerne ich die Sorgen, Gefühle und Stärke der Emotionen der beiden kennen, muss mir vor Augen halten was für ein Paket sie zusätzlich tragen. Lochan während des Buches eine interessante Frage, und zwar ob er und Maya auch unter normalen Familiären Verhältnissen sich so angenähert hätten? Wenn sie nicht die Ersatz Eltern für ihre jüngeren Geschwister spielen müssten. Allgemein befasst sich das Buch mit vielen Was wäre wenn? – Fragen und hat mich dabei unweigerlich selbst zum Nachdenken gebracht.


    Nach einer gewissen Zeit im Buch, hatte ich teilweise den Eindruck von einer ganz normalen Familie. Drei Kinder, Mutter, Vater… Genau da liegt das Problem. Maya und Lochan sind selbst noch Kinder und Geschwister. Sie werden in eine Rolle von ihrer Mutter gedrängt, die sie in diesem Alter noch gar nicht ausfüllen sollten müssten. Dennoch fügen sie sich ihrem Schicksal und versuchen mit allen Kräften ihren kleineren Geschwistern eine tolle Welt zu suggerieren. Einschließlich sich selbst. Die Geschwister haben dabei eine Aufgabenteilung und greifen sich gegenseitig unter die Arme. Das Verhältnis zwischen ihn wird von Tag zu Tag stärker und diesen Fortschritt habe ich als Leser auch nachvollziehen können.


     


    Mein abschließendes Fazit

    Ein absolutes Tabuthema und bei weitem keine so einfache Kost. Maya und Lochan sind sich unheimlich nahe, bedeuten sich die Welt und versuchen dabei ihre Geschwister von jeglichen Schwierigkeiten zu beschützen. Während sie in die Rolle der Erziehungsberechtigten schlüpfen, fühlen sie sich immer mehr zu sich hingezogen. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, das es sich um Geschwister dreht, das ihre Beziehung nicht legal ist, welche Problematiken sie sich nicht nur innerhalb ihrer Familie stellen müssten, sondern auch der Welt da draußen. Immer wieder kommen Was wäre wenn?- Fragen auf, haben mich sehr zum Nachdenken angeregt und ich bin jetzt noch vollkommen Zwiegespalten von diesem Buch. Es ist unglaublich Schmerzhaft, süß, Emotional und hinterlässt in vielerlei Hinsicht auch irgendwie einen sehr bitteren Nachgeschmack. Tatsächlich hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren über die letztendliche Situation. Ein SuB- Leichen Buch, das ich aus Sorge nie gelesen habe, hat sich tatsächlich zu einem kleinen Goldstück herausgestellt und mich trotz de Thematik nachhaltig zum Nachdenken angeregt.


    Wenn dich mehr Rezensionen von mir interessieren, besuche mich doch gern auf meinem Blogg <3 

    https://calipa.de/

  8. Cover des Buches Dance into my World (ISBN: 9783734110023)
    Maren Vivien Haase

    Dance into my World

     (296)
    Aktuelle Rezension von: DancingQueen

    Das Buch ist sehr schön und emotional. Gleich am Anfang wird erwähnt, dass zwischen Tara, Beth und Jade etwas vorgefallen ist. Ich war sofort gespannt, was passiert ist. Die Spannung war also von Anfang an da. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ich habe daraus gelernt, dass man sich nicht Vorurteile über andere Menschen machen sollte, sondern erst einmal den anderen Zuhören. Die Charaktere sind gut gewählt und handeln an den meisten Stellen gut. Also: super Buch mit toller Message.

  9. Cover des Buches Zerrissene Wahrheit (ISBN: 9783954414376)
    Heike Rommel

    Zerrissene Wahrheit

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Taehti
    Frau Lückner ist Bibliothekarin - und stirbt bei einem Autounfall. Warum? Bremsversagen! Mord bei einer Bibliothekarin? Ja!

    So beginnt das Buch um die Ermittlungen des Teams KK11 in Bielefeld mit Kommissar Domeyer.

    Am Anfang finden sich auch sehr schnell sehr viele Motive und mögliche Täter, doch das Team ermittelt zu allen Seiten und kommt auf eine Spur aus der Vergangenheit.
    Natürlich ist auch das familiäre Umfeld nicht zu verachten: der untreue Ehemann, die missratene Tochter, der Bruder des ersten Ehemannes, der auch tödlich verunglückte... Was hat das alles mit Margrets Unfall zu tun?
    Und dann gibt es da noch Karen, eine alte Freundin von Margret Lückner, der Margret einen Brief geschrieben hat. Doch diesen hat Karen nie erhalten.

    Neugierig? Lesen!

    Heike Rommel hat ein tolles viertes Buch geschrieben - auch als Quereinsteiger war es sehr spannend. Ein Stern Abzug gibt es trotzdem, da ich mit den vielen Personen am Anfang wirklich ein Problem hatte... Vielleicht hilft da, sich erstmal Band eins vorzuknöpfen ;) Und ich muss mal nach Bielefeld - mir die "Schauplätze" anschauen.
    Zum Ende hin, nimmt das Buch an Fahrt auf und ist auch echt spannend. War ich mir doch nicht wirklich sicher, wer es letztendlich war!

    Der Schreibstil ist flüssig und doch abwechslungsreich. Die Charaktere passten - ob Arbeit, Humor oder doch mal das Bauchgefühl. Es kam einfach gut rüber und man könnte das glatt als Drehbuch hernehmen.
  10. Cover des Buches Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben (ISBN: 9783423280716)
    Matt Haig

    Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben

     (281)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    Matt Haig leidet seit Jahren an Depressionen und Panikattacken. Diese Themen werden immer wieder in seinen Büchern thematisiert, so wie auch in diesem Buch. Matt Haig wollte sich von einer Klippe stürzen, jedoch wurde er von dem Gedanken abgehalten, dass er überlebt und somit eine schwere Behinderung hat. Seitdem lebt er mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern zusammen. In diesem Buch nennt er viele Gründe, wofür es sich wirklich und wahrhaftig zu leben lohnt.

    Ich habe bereits einige Bücher von Matt Haig gelesen und gerade weil er über Themen wie Depressionen und Panikattacken schreibt, hat er sich in mein Herz geschrieben. Ich finde es richtig gut, wenn Menschen immer mehr solche sensiblen und wichtigen Themen mit in ihre Bücher einbauen und ihnen somit die Möglichkeit geben ein weiteres Tabuthema zu brechen. Egal, welche Bücher Matt Haig bisher geschrieben hat, bisher habe ich mich immer total von ihm verstanden gefühlt.

    Ich bin jemand, der selber mit Depressionen zu kämpfen hat und dadurch finde ich, dass ich sagen kann, dass dieses Buch total authentisch und realistisch geschrieben wurde. Er beschreibt, wie es ist, gegen diese Erkrankung zu kämpfen und was es heißt, immer wieder gegen diese anzukämpfen. Dieses Buch ist meiner Meinung nach für jeden etwas und gibt jedem Hoffnung. Wenn es einem mal nicht so gut gehen sollte, kann man sich durch dieses Buch eine Portion Motivation holen.

    Besonders toll finde ich auch die kleinen Kapitel, in denen er über Dinge wie ,,Wie man für jemanden mit Depressionen und Ängsten da ist‘‘ schreibt und somit auch Menschen, die nicht davon Betroffen sind, geholfen werden kann. Generell würde ich dieses Buch jedem Menschen empfehlen, egal, ob man von diesen Erkrankungen betroffen ist oder eben nicht. Jeder kann aus dem Buch etwas für sich mitnehmen.

    Bei diesem Buch hatte ich so viele Momente, in denen ich mich einfach wiedergefunden habe. In denen ich das Gefühl hatte, der Autor würde ein Buch über mich schreiben. Ich finde es so toll, dass so viele Gedanken auch von anderen mit in dieses Buch eingeflossen sind, da sie diese von so vielen Menschen wiederspiegeln. Durch dieses Buch fühlt man sich nicht mehr allein, man fühlt sich verstanden. Wenn ihr diese Krankheit ein wenig mehr verstehen wollt, solltet ihr euch das Buch zur Hand nehmen und euch damit intensiv auseinandersetzen. Es lohnt sich wirklich!

    Den Schreibstil von Matt Haig kenne ich bereits aus anderen Büchern, jedoch konnte er mich auch in diesem Buch wieder komplett mit seiner unglaublich tollen Schreibweise überzeugen. Matt Haig hat einen flüssigen, fesselnden und teilweise auch echt poetischen Schreibstil, der dafür sorgt, dass man regelrecht an den Seiten klebt. Das Buch lässt sich total angenehm lesen und man will es nicht aus der Hand legen. Auch der Lesefluss wird hierbei in keiner Weise gestört.

    ,,Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben‘‘ ist ein wahnsinnig tolles Buch, wofür sich jeder Euro lohnt. Dieses Buch hilft einem sich selber ein bisschen besser zu verstehen und für sich selbst Verständnis zu schaffen. Matt Haig schenkt uns mit diesem Buch eine große Portion Hoffnung und Mut und das brauchen auch wir Menschen, die an diesen unglaublich blöden Erkrankungen leiden müssen.

  11. Cover des Buches Nachtblumen (ISBN: 9783499291081)
    Carina Bartsch

    Nachtblumen

     (340)
    Aktuelle Rezension von: anni_99

    Es geht in dem Buch um die neunzehnjährige Jana, die eine schwierige Vergangenheit hatte und jetzt in einem Wohnprojekt auf Sylt einen Neuanfang sucht. Dort wohnt sie mit anderen jungen Erwachsenen zusammen, die ebenfalls ihre eigenen Geschichten mit sich herumtragen und fängt währenddessen eine Ausbildung an. Unter anderem ist da auch Collin, der gerne alleine ist und niemanden an sich heranlässt. Doch mit der Zeit entwickelt sich langsam eine Verbindung zwischen den beiden.

    Die Beziehung entwickelt sich nur sehr langsam, was sehr echt wirkt und sich sehr entspannt verfolgen lässt. Alle Charaktere sind wirklich detailliert und authentisch entwickelt und auch die Nebenfiguren haben alle ihre kleine, aber durchaus wichtige Rolle in dem Entwicklungsprozess von Jana. Besonders gut hat mir auch der atmosphärische und bildliche Schreibstil gefallen, sodass sich beim Lesen fast dauerhaft ein Film vor meinen Augen abgespielt hat. Ich konnte richtig in die Geschichte und das Inselfeeling abtauchen, alles ist sehr realistisch und schön zu lesen.

    Einen Stern Abzug gibt es dafür, dass meiner Meinung nach wirklich relativ wenig auf den immerhin knapp 550 Seiten passiert. Es fehlt dadurch ein bisschen die Spannung, trotzdem hat mich die Geschichte nicht losgelassen und ich habe dauerhaft mit Jana mitgefühlt. Letztendlich ist es nämlich wirklich schön gewesen zu sehen, wie sich die Persönlichkeit von Jana immer weiter entwickelt hat.

    Fazit: Ruhige, gefühlvolle Geschichte mit sehr angenehmer Atmosphäre, klare Leseempfehlung für jeden, der nichts gegen ein bisschen weniger Spannung einzuwenden hat.

  12. Cover des Buches Tage wie Türkis (ISBN: 9783746046488)
    Jennifer Hilgert

    Tage wie Türkis

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Literaturcocktail

    Nachdenklich, philosophisch, ernst.. das ist Lesestoff für mich!

    ,,Tage wie Türkis“ habe ich auf Empfehlung angefragt und wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

    Es ist ein Tagebuch, das in zwei Teilen aufgebaut ist. Ein Leben davor und ein Leben danach. Mittendrin gibt Amy Kommentare und Eindrücke zu ihren damals verfassten Einträge ab.

    Ihre Vorgeschichte gefiel mir sehr gut und ich habe mehrere Stellen notiert.

    Das Buch bzw ein paar Kapitel habe ich mehrmals gelesen und auf mich wirken lassen. Es ist schwere Kost, die man langsam lesen sollte und sich zu einzelnen Passagen eigene Gedanken macht.

    Leseeindruck:

    Die Sätze schweifen aus, sind philosophisch und verlieren oft ihre Mitte, kommen nicht zum Punkt. Öfter hatte ich Gedanken, wie ,,was soll mir nun vermittelt werden?“ und ,,wieso vergleicht sie ihr Leben ständig mit bunten Farben und Geschmäckern?“.

    Der Stil fing auf die Dauer an zu nerven und wirkte naiv.

    Amy durchlebt viele Zustandsveränderungen und nimmt sie deutlich wahr, aber konkrete Veränderungen oder Sichtweisen erfährt sie nicht. Die letzten Abschnitte zogen sich in die Länge.

    Das Ende wurde mir persönlich zu spirituell, aber es bringt die Geschichte zum wohlüberlegten Ende.

    Fazit:

    Richtig in die Geschichte abtauchen und mich in Amy hineinversetzen, konnte ich nicht. Es fühlte sich an, als ob man in einem fremden Tagebuch liest ohne Bezug zur Person.

    Tiefgründe Erkenntnisse gab mir das Buch nicht, aber ich finde es ausgezeichnet, dass Amy aus ihrer Vergangenheit Stärke zieht und heute weiß damit umzugehen.

    Ich denke, dass das Buch nicht jeden Geschmack treffen wird, aber wer sich Zeit und Ruhe für das Buch nimmt, wird es lieben.

  13. Cover des Buches Der gute Psychologe (ISBN: 9783442747917)
    Noam Shpancer

    Der gute Psychologe

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ein Psychologe behandelt eine Patientin, die Angst davor entwickelt hat, weiterhin allabendlich als Stripperin aufzutreten. Ihr Chef sitzt ihr und auch bald dem Psychologen im Nacken, um endlich konkrete Fortschritte der Therapie zu sehen. Daneben hält der Psychologe zweimal in der Woche Vorlesungen vor einer bunten Gruppe Studenten ab. 'Einführung in die Prinzipien der Therapie', so heißt sein Kurs. Im privaten Bereich knabbert er noch am Ende einer Affäre mit einer verheirateten Kollegin, aus der ein gemeinsames Kind hervorgegangen ist. Die räumliche und auch von ihr gewollte Distanz kann er nur schwer akzeptieren und er überschreitet abgesteckte Grenzen.....

    Psychologen sind auch nur Menschen, die an ihren eigenen Problemen zu arbeiten haben. Doch diese sind ja bekanntlichermaßen die am schwersten lösbaren. So ist schnell mal dem Gegenüber ein Rat gegeben, sich aber an die eigene Nase zu fassen und das Leben in die Hand zu nehmen bleibt da nicht ohne innere Konflikte und Widerstände.

    Der Leser erfährt so viel über einen Menschen, dessen Namen nicht genannt wird und über die Patienten und Menschen in seinem Umfeld, in ihrer Unterschiedlichkeit. Alles findet seinen Platz und Herausforderungen würzen den Alltag.

    Ein Roman, der für mich gut zu lesen war, keine besonderen Highlights bracht, jedoch Erkenntnisse über die Psyche des Menschen, die der Psychologe seinen Studenten im Kurs vermittelt, haben auch mir neue Einsichten beschert.


    Fazit: Interessante Mischung, gut zu lesen und kurzweilig.


  14. Cover des Buches Where Summer Stays (Festival-Serie 1) (ISBN: 9783551585059)
    Ivy Leagh

    Where Summer Stays (Festival-Serie 1)

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Svenja_Blue

    „Where Summer Stays“ ist der erste Band der Festival-Reihe von Ivy Leagh, erschienen bei Carlsen.

    Triggerwarnungen: Physische und psychische (häusliche) Gewalt, toxische Beziehungen, Erwähnungen von Suizid und Depressionen, Panikattacken, exzessives und vulgäres Fluchen

    Cover

    Vorab, das Cover ist wunderschön! Die Farben, das dezente Violett, die Lichterkette und die Blumen sind ein echter Hingucker. Zugegebenermaßen ist es auch einer der drei Gründe, wieso ich mir das Buch ausgeliehen habe. Zudem ist auch der Farbschnitt hübsch.

    Inhalt

    Charlie ist Praktikantin bei einem Klassikradio. Als sie für eben jenes auf ein riesiges Rockfestival geschickt wird, ist das für sie mehr als ein Problem. Sie ist sehr schnell überfordert von den vielen Menschen, dem Lärm und einfach allem. Gleich am ersten Tag läuft alles schief und sie möchte nichts lieber, als weglaufen, am besten ganz weit weg, oder sich die kommenden Tage im Zelt verkriechen. Blöd nur, dass ihr Volontariat von diesem Rockfestival abhängig ist. Und noch blöder ist es, als sie Levy trifft. Levy mit dem Eyeliner, den vielen Tattoos und bei dem sie endlich den Wunsch verspürt, mutig zu sein. Und der ihr Herz höher schlagen lässt und ihre (cringy) Sexfantasien sehr…anregt.

    Puh, was soll ich hierzu sagen? Und wo soll ich hier nur anfangen?

    Also, die Grundthemen sind sehr wichtig und auch interessant zu lesen, wenn sie richtig umgesetzt werden. Themen wie Panikattacken und häusliche Gewalt, Mut, zu sich selbst stehen, Liebe, Verständnis, sich selbst akzeptieren und lieben lernen, sowie Traumata-Bewältigung zum Beispiel.

    Aber abgesehen davon habe ich nur wenig, das mir am Buch gefallen hat. Wer eine Geschichte mit Sommerfeeling und Festival-vibes erwartet, so wie das Buch ja auch beworben wurde (immerhin heißt die Reihe FESTIVAL-Serie), der wird enttäuscht. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt, und vom Festival bekommt so gut wie gar nichts mit. Konzerte? Nö. Zeltplatz? Ja, viel zu viel Zeltplatz. Party? Meh, eine. Sommerfeeling? Nope, dafür aber Panikattacken. Ich selbst hatte in der Vergangenheit mit Panikattacken zu tun, deswegen verurteile ich Charlie und Levy dafür nicht. Allerdings nehme ich es dem Marketing-Team übel, dass das Buch als etwas angepriesen wird, das es nicht ist.
    Der zweite Teil spielt nach dem Konzert in Berlin. Und ganz ehrlich? Die ganze Zeit dort ist eine bedrückende, fast schon depressive Stimmung dominant, die so far nicht zum Cover und Klappentext passt.

    Etwas anderes ist der Spice/die Sexszenen. Ich kann Spice generell nicht leiden, aber meistens kann man ihn in den Büchern zumindest gut ignorieren oder einfach überfliegen. Aber hier? Unmöglich. Der Spice ist unheimlich cringy, unangenehm zu lesen und völlig unangebracht und fehl am Platz. Die ganze „Romantik“ bezieht sich ausschließlich auf Lust, Sex und noch mehr Sex.

    Und irgendwie scheint Charlie einen Fetisch mit Sex im Regen zu haben.

    Schreibstil

    Unangenehm. Wieso muss Levy in gefühlt jedem Satz fluchen? Ich bin selbst nicht so zimperlich mit manchen Worten, aber hier ist es unangenehm, vulgär und viel zu dominant meiner Meinung nach. 

    Abgesehen davon fand ich den Schreibstil etwas zu kompliziert (nicht im Sinne von „Ich verstehe die Wörter/Sätze nicht“ oder Purple-Prosing, sondern im Sinne von „Man hätte es anders schreiben können, damit es sich flüssiger liest“.).

    Charaktere

    Charlie ist ängstlich, naiv, ehrlich und verständnisvoll. Ich mochte sie. Teilweise fand ich, dass sie sich erwachsener benahm als man es mit 19 Jahren tun würde, aber ich denke mal, ihre Traumata haben sie mehr oder weniger schneller erwachsen werden lassen. Sie verändert sich, wie Levy auch, im Laufe der Geschichte. Diese Veränderung fand ich gut.

    Levy… Einerseits sehr sanft und feinfühlig, andererseits unheimlich vulgär. Er hat Probleme, und nicht gerade wenig davon. Sein niedriges bis nicht vorhandenes Selbstwertgefühl und Selbstliebe sind wohl seine Hauptmerkmale, die er aber vor allem zu Beginn sehr gut verbergen kann. Allerdings hat es mich gestört, dass er sich nie wirklich entscheiden konnte. Ich schiebe das einfach mal auf sein schweres Kindheitstrauma.

    Auf die anderen Figuren, Otis, Ria, Leni und Ella, Levys Vater, Charlies Mutter, Leon und Sophie gehe ich nicht ein, weil die Rezension dann zu lang werden würde.

    Fazit

    Kein Wohlfühl-Roman mit Festival-Feeling. Schwierige Themen, viel zu viel Fluchen und unnötige, unangenehme Sexfantasien/Spice, der cringe war. Not my cup of tea, was schade ist, weil ich Festivals eigentlich liebe.

  15. Cover des Buches The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen? (ISBN: 9783734108334)
    A. J. Finn

    The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

     (298)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Worum geht es?

    Die Psychologin Anna Fox leidet seit einem traumatischen Erlebnis an Agoraphobie. Sie kann ihr Haus nicht mehr verlassen und verbringt ihre Zeit in Chats mit Gleichgesinnten, denen sie zu helfen versucht, mit alten Filmen, jeder Menge Rotwein und damit ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Als die Russels gegenüber einziehen, beobachtet Anna ein Verbrechen. Doch niemand will ihr glauben.

     

    Kritik

    Der Plot erinnert ein wenig an das „Fenster zum Hof“, und der Roman ist eine Hommage an Hitchcock und an Schwarzweißfilme. Anna ist Filmfan und die alten Streifen spielen an vielen Stellen eine Rolle, an denen sie mit Hilfe der Filme etwas beschreibt. Macht aber auch nichts, wenn man (wie ich) kaum einen von denen kennt - außer vielleicht das Fenster zum Hof und den Dritten Mann. Es bleibt, dass der ganze Roman irgendwie so eine klassische Eleganz ausstrahlt. Und man versteht die Anspielungen auch so.

    Anna Fox ist eine zweifelhafte Heldin. Auch das Thema, zwischen eingebildetem und realem Verbrechen, zwischen Psychose und Gaslighting erinnert an den Film Noir.

     „Plötzliche durchdringende Stille. Als hätte die Welt eine Vollbremsung hingelegt. Ich bin allein, zum ersten Mal an diesem Tag. (…) Ich wandere in die Küche, grabe eine Flasche Wein aus, kurbele den Korkenzieher hinein, zerre den Korken heraus, lasse den Stoff in ein Glas gluckern, setze es an die Lippen. Ich denke an Jane. Ich leere das Glas, presse die Flasche an den Mund, kippe sie nach oben, trinke lang und ausgiebig. Ich denke an diese Frau, bahne mir jetzt einen Weg zum Wohnzimmer, immer schneller, lasse zwei Pillen in meiner Handfläche rasseln, sie tanzen durch meine Kehle, ich denke an (…).“ Finn richtet „die Kamera“ auf jede einzelne Handlung, die dadurch Bedeutung bekommt. Wie in einem alten Film gibt es in vielen Szenen keine schnellen Schnitte. Es gibt Schwarzweißfilme, in denen einzelne Aufnahmen bis zu zwanzig Minuten dauern. Das ist hier auch so. Es kommt keine Hektik durch kurze Kapitel auf. Was nicht bedeutet, dass der Roman nicht spannend ist. Ganz im Gegenteil. Es gibt eine Szene in einem Café, die ich alptraumhaft finde.

    Es gibt Traum- und Halluzinationsszenen, Rückblenden. Der Roman scheint von der Erzähltechnik her ein bisschen aus der Zeit gefallen. Das, was mir besonders positiv aufgefallen ist, sind die einzigartigen und unglaublich schönen Bilder. Wer sich darüber aufregt, dass in zig Nullachtfünfzehnromanen der „Boden unter den Füßen weggezogen wird“, die Protagonisten ständig die Fäuste ballen und die Augenbrauen hochziehen, der wird hier seine reine Freude haben. Die Sprachbilder sind schön, eindringlich und einzigartig. Gedanken, die durcheinanderwirbeln wie Wäsche im Trockner, ein Junge, der vor seinem Computer hockt wie ein gotischer Wasserspeier.

    Der Showdown ist spannend, die Auflösung war für meinen Geschmack perfekt. Ein durchgehend in jeder Hinsicht gelungener Thriller.

    Zusammenfassend: Wer Film Noir und Thriller mag, der wird begeistert sein. Wer gern temporeiche Thriller liest, die auf Handlung fokussiert sind und keinen Spaß an dieser doch schon recht poetischen Sprache hat, wird eher nicht auf seine Kosten kommen. Es soll auch einen Film geben, den ich allerdings (noch) nicht gesehen habe.  

     

  16. Cover des Buches Die Falle (ISBN: 9783442715886)
    Melanie Raabe

    Die Falle

     (644)
    Aktuelle Rezension von: Alex121274

    Vor mittlerweile schon ein paar Jährchen habe ich das Hörspiel "Der Abgrund" von Melanie Raabe gehört. Das fand ich so spannend, dass ich auch mal einen ihrer Thriller lesen wollte. Bis es dazu gekommen ist, hat es mal wieder länger gedauert. Letztes Jahr lief mir dann "Die Falle" im öffentlichen Bücherschrank über den Weg. Und jetzt hatte ich auch ein bisschen Luft, das Buch endlich zu lesen.

    Darum geht's: Die Erfolgsautorin Linda Conrads führt ein zurückgezogenes Leben. Sie verlässt nie ihr Haus und steckt voller Ängste. Der Grund: Lindas Schwester Anna ist vor 12 Jahren ermordet worden. Linda hat ihren Mörder gesehen. Und plötzlich erkennt sie den Mann im TV wieder. Mit einem Thriller über den Fall will sie ihn aus der Reserve locken.

    Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Aber schon nach kurzer Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Handlung erscheint über weite Strecken wie ein 2-Personen-Kammerspiel. Ein psychologischer Schlagabtausch. Und dabei ist nicht klar, wem man trauen kann. Das ist schon echt gut gemacht.

    Melanie Raabe greift auf das Stilmittel "Buch im Buch" zurück. Sehr gelungen, wie ich finde. Diese Kapitel schaffen es, einem auch die Person der verschrobenen Autorin näher zu bringen. Zum Beispiel erfährt man auch, dass Linda eine besondere Bindung zu einem Ermittler in dem Fall aufgebaut hat. "Das ist kein Thriller,  sondern eine als Thriller verkleidete Liebesgeschichte." (Zitat S. 503). Ja, ein bisschen ist da was dran…

    Fazit: "Die Falle" kommt langsam, dann aber gewaltig. Ein packender und spannender Thriller. Es hat sich gelohnt!

  17. Cover des Buches Alles muss versteckt sein (ISBN: 9783453357655)
    Wiebke Lorenz

    Alles muss versteckt sein

     (428)
    Aktuelle Rezension von: Smimo_Do

    Marie sitzt in der Psychiatrie weil sie ihren Freund im Schlaf brutal ermordet hat. Sie kann es immer noch nich glauben, dass ihre Zwangsgedanken, die Mordfantasien an den sie leidet, die Barriere durchbrochen haben. Denn Denken ist nicht Tun, das hat Marie sich immer wieder gesagt. Wie konnte es nur dazu kommen?

    Ihr Leben hatte doch gerade erst wieder angefangen schön zu werden.

    Mit Hilfe von Dr. Falkenhagen konstruiert Marie die Zeit, als sie Patrick kennen gelernt hat, bis zum Mord zurück. Denn sie kann sich an den Mord selbst nicht mehr erinnern.

    "Alles muss versteckt sein", ist ein Thriller, bei dem sich die Spannung versteckt hat und ich sie vergeblich gesucht habe. Gefunden habe ich ein paar blutige, teils bedrückenden Szenen einer Zwangsstörung. Ansonsten langatmige Erzählungen aus Maries Vergangenheit und ein Ende, das ich schon nach paar Seiten erahnt hatte.

    Ich habe immer wieder gehofft, dass ich falsch liegen würde, aber leider war dem nicht so.

    Meiner Meinung nach, war dieser Thriller leider eine große Enttäuschung.

  18. Cover des Buches Keeping Secrets (ISBN: 9783736315341)
    Anna Savas

    Keeping Secrets

     (281)
    Aktuelle Rezension von: aileenf_reads

    Ich muss sagen, dass mir der Themenschwerpunkt in diesem Buch wirklich gut gefallen hat. Ich mochte den Fokus auf das Schauspiel und seine Schattenseiten. Ebenso fand ich den Schreibstil wirklich toll und flüssig zu lesen! Ich hätte mir vielleicht noch ein paar mehr fachliche Informationen gewünscht, damit es sich noch authentischer anfühlt. 

    Ansonsten muss ich leider sagen, dass diese „haters to lovers“ Geschichte nicht wirklich für mich funktioniert hat. Das war doch etwas an den Haaren herbeigezogen und Cole’s Reaktion dabei völlig drüber. 

    Gut fand ich wiederum, dass es sich hierbei um eine Beziehung auf Augenhöhe handelt. Die tragische Geschichte von Tessa hat mich auch mega fesseln können nur hatte ich irgendwie noch mit etwas mehr gerechnet. Genauso wie mit dem Ende irgendwie fehlte mir dann schlussendlich die Auflösung. War irgendwie unbefriedigend.

    Ansonsten schönes Buch 

  19. Cover des Buches Everything We Had (Love and Trust 1) (ISBN: 9783864931611)
    Jennifer Bright

    Everything We Had (Love and Trust 1)

     (455)
    Aktuelle Rezension von: Buecherwuermchen_1990

    Das Cover gefällt mir persönlich nicht. Es hat mich nicht angesprochen. Und ich sehe keinen Zusammenhang zur Geschichte, oder nur mit genügend Fantasie.


    Nach einem traumatischen Erlebnis schmeisst Kate ihr Studium hin und konzentriert sich nur noch auf ihren Traum von einem eigenen Café.

    Als sie ein mögliches Mietobjekt findet, muss sie dieses Objekt jedoch mit dem Neffen der Eigentümerin teilen, der eine Buchhandlung eröffnen möchte. Dabei kommen sie sich unbewusst näher. 


    Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen. Die Geschichte liest sich leider nur nicht so ganz emotional, wie es die Themen der Geschichte erahnen lassen, aber dennoch hatte ich an manchen Stellen Gänsehaut. An manchen Stellen kam ich nur schleppend voran und die Geschichte hat sich etwas in die Länge gezogen.

    In der Geschichte geht es Selbstfindung, sexuelle Gewalt und die Liebe. Die Themen wurden sehr gut umgesetzt.


    Meine grösste Mühe hatte ich leider mit den beiden Hauptcharakteren. Ich konnte mich nicht in die beiden Charakteren hinein versetzen und ich fand ihr Verhalten zum Teil unrealistisch und unsympathisch.


    Alles in allem ist es eine tiefgründige Geschichte, vorallem die Beschreibung und Verarbeitung des Traumas macht vieles in der Geschichte wett. Die Charaktere und die Dialoge waren mir etwas zu flach und wären noch ausbaufähig.

  20. Cover des Buches Dear Evan Hansen (ISBN: 9783570314159)
    Val Emmich

    Dear Evan Hansen

     (136)
    Aktuelle Rezension von: _JustMee

    ☞ Dear Evan Hansen - Val Emmich, Steven Levenson, Benj Pasek & Justin Paul ☜
    Ein Einzelband

    Genre: Jugendbuch (Belletristik)
    Seitenanzahl: 405
    Sternebewertung: 4,3✰ / 5,0✰

    TW: 'Psychische Krankheiten'/ Suizid

    Evans Geschichte ist ursprünglich als Musicalstück konzipiert und anschließend in einen Roman gefasst worden. Sie erzählt von wahren Gefühlen, tiefgründigen Gedanken und dem Mut, das Richtige zu tun. Ein grandioses Werk, das ganz leise daherkommt. Aber eine große Tiefgründigkeit mitbringt, die ich so nicht erwartet hätte.

    Evan Hansen ist ein ziemlich unscheinbarer und verschlossener Junge. Er hat keine Freunde und fühlt sich in Gesellschaft anderer oft unbehaglich. Seine Pausen verbringt er zumeist alleine und seine Freizeit in der Natur. Durch ein schreckliches Missverständnis gerät Evan jedoch schnell in das Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit und ehe er sich versieht, steht er auch schon im Mittelpunkt der Ereignisse. Anfangs versucht sich Evan dieser verfänglichen Situation zu entziehen, doch schon bald verstrickt er sich immer tiefer in gravierenden Lügengeschichten. Zum ersten Mal in seinem Leben scheint er alles zu haben, wonach er sich immer gesehnt hat. Doch dieses Leben ist erlogen, ausgetragen auf dem Rücken eines Jungen, der nicht mehr für sich selbst sprechen kann. Mit jedem Tag der vergeht, richtet er damit größeren Schaden an.

    Durch die Perspektiven der beiden Jungen bekommen wir ein umfassendes Bild und einen Einblick in deren Gefühle und Gedanken. Allerdings konnte ich Evan und seine Entscheidungen ab einem bestimmten Punkt nicht mehr nachvollziehen. Wenn man selbst schon einmal Depressionen erfahren hat, spricht einem Conner jedoch direkt aus der Seele. Es ist so traurig und schenkt so viel Hoffnung zugleich!

    Wie habt ihr eure Schulzeit in Erinnerung: Wart ihr eher unscheinbar oder standet ihr im Mittelpunkt? Gab es ein Ereignis, das eure Sichtbarkeit maßgeblich geprägt hat?

  21. Cover des Buches Yours Truly (ISBN: 9783423220620)
    Abby Jimenez

    Yours Truly

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Buch_Versum

    Ich habe mich nicht nur in die wunderschöne Gestaltung verliebt, sondern in dieses Setting und den beeindruckenden, mitreißenden Schreibstil. Abby begeistert wieder mit ihrer Beschreibung der Szenen, der Emotionen und der Atmosphäre. Ich liebe ihre vorherigen Werke und es war mir ein Vergnügen, von diesem hier wieder vollkommen überzeugt zu werden.

    Ein Must Read für jeden Fan von Ärzteserien, zwei unschlagbare einheizende Persönlichkeiten, humorvoll und mit Tiefe.


    Endlich wieder etwas von Abby, wir mussten solange warten und bekommen ein tolles Werk geboten, das einem schnell viel zu nahe geht.


    Ich kann euch sagen, hier bekommt ihr die perfekte Mischung für ein geniales Lesevergnügen geboten.


    Zwei Persönlichkeiten, die sich nichts nehmen lassen und uns damit tolle Momente zum Lachen bieten. Einen auch von ihren Emotionen beflügelt und ihren Taten erstaunen.


    Die Perspektivwechsel ziehen uns tiefer in ihre Emotionen, Ängste, Sehnsüchte. Lassen uns aber auch etwas verzweifeln.


    Jacob und Briana sind eine perfekte Kombination. Sie ergänzen sich, harmonieren und haben einen unglaublichen Umgang miteinander. Das Gefühlschaos ließ mich packend am weiteren Verlauf teilnehmen, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.


    Ein unglaubliches Romance Buch mit Ärzte Setting, Fake Dating und Forced Proximity, das Freude beim Lesen macht, aber auch das Herz höher schlagen lässt.


    Dem Leser, uns in bittersüße und bewegende Momente zu ziehen, einem das Herz schwer machen und doch zu beflügeln.

    Denn eins ist klar: Verliebt euch mit  Briana in Jacob und lasst ihn nie wieder gehen und seid bereit, wenn Jacob euer Herz zum Schmelzen bringt.


    Ein herrliches Werk, voller Emotionen, tiefer Botschaft, das durch die beeindruckenden Persönlichkeiten, dem Teil durch das Fake Dating erheitert, verwirrenden Emotionen und die Kleinstadt selbst versüßt wird.


    Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag.

    Trotz der Bereitstellung hat dies in keiner Weise meine ehrliche Meinung zum Buch beeinträchtigt.


    #WennausFunkenFlammenwerden

    #AbbyJimenez

    #Dtv #Bold

    #Rezension


  22. Cover des Buches Neujahr (ISBN: 9783442770540)
    Juli Zeh

    Neujahr

     (358)
    Aktuelle Rezension von: Alexandra-H

    Nachdem ich in Juli Zeh-Leselaune war und zudem noch immer auf Lanzarote weilte,  habe ich mir nach „Nullzeit“ gleich noch „Neujahr“ zu Gemüte geführt, das ebenfalls auf der kargen und doch reizvollen Insel spielt. Mit nur knapp 200 Seiten war die Lektüre kein langwieriges Unterfangen.
    Auch wenn die in zwei Strängen erzählte Geschichte sehr spannend ist, fand ich das Ganze schlussendlich etwas konstruiert.
    Aber der Reihe nach: Henning, Sachbuchlektor und knapp 40, ist mit seiner Frau Theresa und den zwei kleinen Kindern im Urlaub auf Lanzarote (Erzählstrang 1). Was wir bald erfahren: Er leidet unter heftigen und äußerst belastenden Panikattacken, deren Ursache ihm unerklärlich ist. Dazu kommt das omnipräsente Gefühl, seinen Aufgaben als Ehepartner und Vater nicht wirklich gerecht zu werden. 

    In der finalen Phase einer anstrengenden Radtour, die er am Neujahrstag alleine unternimmt, fühlt er sich auf fast magische Weise zu einem abgelegenen Haus hingezogen, das ihm erstaunlicherweise bekannt vorkommt. Nach und nach präsentieren sich ihm einige Bilder aus seiner Kindheit. In diesem Haus, das nun von einer deutschen Künstlerin bewohnt wird, hat er nämlich als kleiner Junge mit den Eltern und der kleinen Schwester Ferien verbracht.
    Hier setzt der zweite Erzählstrang ein: dreißig Jahre zuvor. Die zunächst harmonisch verlaufenden Ferientage nehmen eine unheilvolle Wendung. Es geschieht Erschreckendes.
    Für Hennings Panikattacken im Erwachsenenalter und die mangelnde Erdung seiner jüngeren Schwester gibt es folglich Gründe. 

    Henning findet endlich Zugang zu seinen Gefühlen. Eine Klärung, die für die Leser:innen nachvollziehbar ist.
    Die Autorin scheint zum Schluss allerdings mit ihrer eigenen Geschichte Ungeduld zu empfinden. Mich vermag das ziemlich abrupte Ende nicht recht zu überzeugen. 


  23. Cover des Buches Phobia (ISBN: 9783453437982)
    Wulf Dorn

    Phobia

     (317)
    Aktuelle Rezension von: Julia92

    Inhalt: Eine Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft, ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann wissen kann.

    Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …


    Meinung: Mit Wulf Dorn verhält es sich bei mir wie mit Joy Fielding. Ich bin von einem Buch überaus begeistert und muss mir natürlich auch andere Werke des Autors zulegen, von denen mich keines wirklich überzeugen kann. So auch „Phobia“.

    Es beginnt vielversprechend, der Fremde in Sarahs Haus denkt tatsächlich, er sei ihr Mann und ist die Unheimlichkeit in Person.

    Nach seinem Verschwinden wendet sich die Hauptprotagonistin an die Polizei, die keine wirklich große Hilfe ist. Ihr Jugendfreund Mark soll ich bei den Recherchen zu dem Fremden helfen, der ihr immer wieder Hinweise auf Stephens Aufenthaltsort zukommen lässt.

    Zu Sarah konnte ich keinen Draht aufbauen, warum auch immer. Mark hingegen fand ich sympathisch und authentisch. Was mich jedoch extrem gestört hat, war die Tatsache, dass in seinen Kapiteln spannende Themen nicht aufgelöst wurden (Stichworte: „Hey Doktor“ und die Uhr).

    Auch das Ende von Sarah hat mich sprachlos zurückgelassen, ich fühlte mich auf den Arm genommen. Schade, denn das Buch hat echt gut begonnen. Die Abschlüsse aller Protagonisten sowie die Beweggründe des Fremden haben mich leider enttäuscht. Da es dennoch ein Lesevergnügen war, vergebe ich 3 von 5 Sternen.

  24. Cover des Buches Dark Memories - Nichts ist je vergessen (ISBN: 9783596036998)
    Wendy Walker

    Dark Memories - Nichts ist je vergessen

     (272)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Die 16-jährige Jenny wird Opfer eines Verbrechens. Während sie noch schwer traumatisiert im Krankenhaus liegt beschließen ihre Eltern, das ihr ein Medikament verabreicht werden soll, das die Erinnerungen an den Vorfall auslöscht.

    Das wirkt zwar, doch obwohl Jenny keine Bilder man an die Nacht hat, erinnert sich ihr Körper daran. Und dieser Zwiespalt wird für sie so intensiv zu einem Albtraum, dass sie gemeinsam mit dem Psychiater Alan Forrester daran arbeitet, die Erinnerung wiederherzustellen und das, was in jener Nacht passiert ist, wieder ans Licht zu bringen.

     

    Bei der Zusammenfassung könnte man meinen, dass der Hauptfokus des Buches auf Jenny und der Wiederherstellung ihres Gedächtnisses lag. Tatsächlich spielt das aber nur eine Nebenrolle. Vielmehr dreht sich das Buch um den Psychiater Alan Forrester. Das Buch wird aus seiner Perspektive erzählt und hält das ganze Buch lang eine sehr analytische und nüchterne Beschreibung aufrecht. Was anfangs noch interessant begonnen hat wurde mit der Zeit eigentlich nur noch anstrengend, denn es wurde schnell klar, was das Lieblingsthema von Alan war: Er selbst. Sei es seine Erfahrungen, ehemalige Patienten, sein Können, seine Meinung und und und… Mir wurde das irgendwann wirklich zu viel, weil ich mir gedacht habe „Wir habens begriffen, du findest dich toll. Kommt noch was anderes?“ Mal abgesehen von der Selbstjustiz, die er ausübt.

     

    Auch mit den anderen Protagonisten war es schwer, Sympathie zu haben. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt, jeder hat irgendwelche Geheimnisse und alle bleiben eher verschlossen, sodass man mit niemandem so richtig warm werden konnte.

    Und das obwohl praktisch jeder mit Ausnahme von Jenny wirklich intensiv dargestellt und behandelt wird. Aber hier wird sich wirklich sehr ordentlich an Klischees bedient. Ich hab prinzipiell nichts gegen Klischees da sie richtig eingesetzt durchaus Schwung in eine Geschichte bringen können aber in diesem Fall waren sie einfach zu dick aufgetragen und zu sehr in den Vordergrund gerückt. Die Wiederherstellung der Erinnerungen von Jenny waren eher nebensächlich und mit ein paar kleinen Augenblicken abgewickelt. Mal abgesehen davon, dass sie zur Aufklärung des Verbrechens im Grunde gar nichts beigetragen hat. Zumindest aus der Perspektive hätte man sich das also sogar tatsächlich sparen können.

     

    Natürlich wollte ich wissen, wie es ausgeht, wer das Verbrechen ausgeübt hat und ob sie es schaffen, die Erinnerungen wiederherzustellen weshalb ich es doch noch bis zum Ende gelesen haben. Aber so richtig verpasst man jetzt meiner Meinung nach auch nichts, wenn man es sein lässt.

     

    Insgesamt daher ein eher schwaches Buch. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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