Bücher mit dem Tag "animationsfilm"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "animationsfilm" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte (ISBN: 9783453275072)
    TJ Klune

    Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte

     (816)
    Aktuelle Rezension von: didi_liest

    Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte

    T.J. Klune


    „Zuhause ist nicht unbedingt das Haus, in dem man wohnt. Es können auch die Menschen sein, mit denen wir uns umgeben.“ (Zoe)


    Eins vorweg: ich LIEBE Phönixe, oh mein Gott, wie ich Phönixe liebe - schon immer ❤️ Na ja, egal…


    Dieses Buch ist jedenfalls super schön - zauberhaft, so warm und voller Wahrheit, ruhig und doch gewaltig und es lehrt so so viel. Zum Beispiel, dass jeder gut ist so wie er eben ist, dass nicht unsere Herkunft über unseren Charakter entscheidet sondern unsere Entscheidungen und dass eines immer siegt und das ist natürlich die Liebe 🥰 


    T.J. Klune schreibt so wunderbar bildlich, sprachlich mit so tollen Worten, dass es einem überhaupt nicht schwerfällt sofort mitten im Geschehen zu sein. Seine Vorliebe für ironische Dialoge (die natürlich zumindest teilweise den Charakteren der Figuren geschuldet sind), tat für mich an der Stelle ihr Übriges weil ich das LIEBE.


    Ich schließe mich der überwiegend vorherrschenden Meinung daher an und vergebe ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und erkläre dieses Buch zu meinem (zumindest vorläufigen) Jahreshighlight. 


    (Erwähnte ich schon, was ich alles an diesem Buch LIEBE? 😉)

  2. Cover des Buches Das ferne Ufer: Der Erdsee-Zyklus 3 (ISBN: 9783492962278)
    Ursula K. Le Guin

    Das ferne Ufer: Der Erdsee-Zyklus 3

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Quaaltagh

    Fantasy-Geschichten haben mich seit jeher fasziniert, bieten sie doch den Autoren die Möglichkeit, völlig neue Welten zu kreieren, die durchaus auch einmal fern jeglicher Vorstellungskraft liegen dürfen. Dennoch gibt es in der Fantasy Elemente, die, geboren aus Sagen und Mythen, immer wieder in Erscheinung treten. Zauberer, Drachen und sagenhafte Ritter sind drei populäre Beispiele dafür. Und genau um diese Gruppe von Fabelwesen geht es in dem Roman »Das ferne Ufer« von Ursula K. LeGuin, das ich in der Film-Ausgabe, übersetzt von Margot Paronis, gelesen habe. Zu der im Umschlagtext erwähnten Verfilmung als Animationsabenteuer konnte ich allerdings keine Informationen finden.

    Die Autorin

    Ursula K. Le Guin hat sich sowohl als erfolgreiche Fantasy-Autorin, als auch in anderen Genres einen Namen gemacht. Die 1929 in Berkeley, Kalifornien, geborene Tochter einer Schriftstellerin und eines Professors für Anthropologie veröffentlichte 1968 mit „Der Magier der Erdsee“ den ersten Teil einer Saga, die zu einer der Beeindruckendsten in der Fantasy-Literatur zählt. Eine weitere preisgekrönte Romanserie ist der 1966 mit „Rocannons Welt“ erstmals erschienene Hainish-Zyklus. Außerdem veröffentlichte sie zahlreiche Kinderbücher, verschiedene Kurzgeschichtensammlungen, Science-Fiction-Romane und einiges mehr. Für ihre Werke erhielt sie viele Ehrungen und Preise, zu denen unter anderem der Nebula- und der Hugo-Award zählen.

    Die Story

    Ged, der Erzmagier von Rok, begibt sich gemeinsam mit dem Königssohn Arren auf eine abenteuerliche Reise. Es droht eine unbekannte Gefahr für Erdsee und für das Fortbestehen der Magie. Berichte haben sie erreicht, wonach immer mehr Magier ihre Fähigkeiten verlieren. Die Menschen um sie herum verfallen in Apathie und beginnen, Haus und Hof zu vernachlässigen. Ged und Arren wollen die Ursache herausfinden und die drohende Vernichtung von Erdsee verhindern.

    Wie ein Zauber, der sehr langsam wirkt

    Mit der Erdsee-Saga hat LeGuin eine faszinierende Welt erdacht, die wie geschaffen ist für die Freunde klassischer Fantasy. Auch ich habe bereits das eine oder andere Buch davon gelesen und habe mich meist sehr gut unterhalten. Doch der Roman »Das ferne Ufer« entwickelt sich ein wenig zäher, als gewohnt. Zunächst muss man sich an den arg gestelzten Schreibstil gewöhnen, der zwar eigentlich zur Geschichte passt, aber den Lesefluss doch etwas behindert. Auch mit den Protagonisten Ged und Arren wird man eine ganze Weile nicht warm, was vielleicht daran liegt, dass man unter den Hauptfiguren stets eine Person sucht, in die man sich hineindenken, mit der man sich identifizieren kann. Die beiden wirken jedoch zu kühl und distanziert. Sie buhlen damit nicht unbedingt um Sympathie beim Leser. Mit Ausnahme weniger Szenen wohnt der gesamten Geschichte zudem eine gewisse Kälte inne, die auch durch die Liebe des jungen Arren zu seinem Meister nicht erwärmt werden kann.

    Die phantastischen Abenteuer der beiden nehmen dann aber in der zweiten Hälfte an Fahrt auf. Das Floßvolk, die Drachen und das Land der Toten sind faszinierende und phantasievolle Episoden, die fesseln und dem Roman am Ende schließlich die nötige Daseinsberechtigung geben. Doch bis es soweit ist, vergeht sehr viel Zeit, die schnell auch mal in Langeweile umschlägt. Denn leider sorgen auch die Handlungsweisen der Protagonisten mehr für Verwirrung, als dass sie die Geschichte vorantreiben. So erschließt sich zunächst nicht unbedingt, weshalb sich Arren zeitweise so wankelmütig, hin und her gerissen zwischen Liebe und Ablehnung, gegenüber Ged zeigt. Die Erkenntnis kommt erst später. Auch die Launen von Ged, die eine auf den ersten Blick anlasslose Spannbreite von mürrisch und verschlossen bis hin zu himmelhoch jauchzend besitzt, sind zunächst schwer verständlich.

    Die Atmosphären der verschiedenen Schauplätze, die Ged und Arren im Laufe der Reise besuchen, spielen gekonnt mit der latente Bedrohung. Während bedrückende Szenen das Gefühl von Gefahr noch verstärken, dienen solche voller Licht und Fröhlichkeit als kurze Entspannung vor dem nächsten Angriff der Dunkelheit.

    Fazit

    Insgesamt ist »Das ferne Ufer« jedoch ein recht schwaches Buch der Erdsee-Saga. Bis zur Hälfte ist es recht zäh und düster. Erst im zweiten Teil entfaltet sich eine phantastische Welt, wie man sie von LeGuin eigentlich kennt. Möglicherweise liegt die Schwäche des Romans in dem Versuch, die Dramaturgie an die Gesetzmäßigkeiten eines Films anzupassen. Dem Plot war es allerdings nicht sonderlich zuträglich.

    Insofern ist der »Das ferne Ufer« ein etwas langatmiger und wegen seiner gestelzten Sprache auch nicht unbedingt leicht zu lesender, klassischer Fantasy-Roman. Für Freunde des Genres und der Autorin ist er sicherlich zu empfehlen. Wer mehr Handlung und Action erwartet, wird möglicherweise enttäuscht oder muss einen langen Atem haben.

  3. Cover des Buches Pilawas Allgemeinwissen - Das Quiz (ISBN: 9783570137642)
    Jörg Pilawa

    Pilawas Allgemeinwissen - Das Quiz

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein nett geschriebenes Jugendbuch, über alles was man so wissen sollte. Aufgebaut wie ein kleines Lexikon mit 10 Kategorien, vermittelt es Kindern mit Freude und Spaß Allgemeinwissen. Zwischendrin sind immer kleine Fragen eingebaut, die man durch das Lesen des Textes leicht beantworten kann. Für wissensdurstige Große und Kleine Leute ein schönes Buch.
  4. Cover des Buches Die Gräber von Atuan (ISBN: 9783453305953)
    Ursula K. Le Guin

    Die Gräber von Atuan

     (12)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    2. Roman der tollen Fantasy Saga, hier wird die Priesterin Tenar beschrieben, in deren kleines Reich plötzlich der zum großen Magier aufgestiegene Ged eindringt. Sehr menschliche, tiefer gehende Fantasy!
  5. Cover des Buches Das Sandmännchen (ISBN: 9783941378063)
    Volker Petzold

    Das Sandmännchen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    Prolog: „Kehre ein jeder in sich selber um und wende sein Herz und Gemüt zu Liebe und Eintracht…!" Jakob Böhme, zitiert im Adalbert-Töpper-Buch „Wandlung durch Liebe - Prophezeiungen zum Schicksal von Mensch und Erde“ 

    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf GEISTIGES und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egozentrischen, Egomanischen, niederem Intellektuellem & Rationalen], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“

    1) Fazit: a) Sehr umfangreiche Recherchen Petzold's und dementsprechend viel Material & Information führen zu einem umfangreichen Buch (400 S.)! Die positive, "entmystifizierte" (unreligiöse?) liebevolle Leit- & Vorbildfigur des DDR-Fernsehens für Groß (!) & Klein hat ebenso wie "Alarm in Kasperle-Theater" (grandios!), Pittiplatsch, Schnatterinchen & die anderen guten Geister des "Märchenwaldes" und Vieles mehr m.E. viel mehr Positives bewirkt als Petzold und die meisten Anderen Schreiber, Journalisten, Politker, TV-Zensoren & -Demagogen (Bertelsmann-Stiftung u.A.!).. zugeben wollen (oder erkennen können!)!

    b) Kurios & wichtig: Sandmännchen-Bedeutung in der "Endzeit"
    Da laut Christi nachbiblischer "Neuoffenbarung" (Jakob Lorber, Bertha Dudde, Max Seltmann...) die Menschheit "gänzlich entartet" und dementsprechend sehr rückführungsbedürftig ist und wir uns sehr nahe am Beginn der "letzten sieben Jahre der Erde" ("Drangsalzeit" laut Daniel-AT-Buch!) befinden, hat auch der nichtreligiöse spitzbärtige "Traumgott" eine Funktion & Bedeutung im positiven Sinne (Menschlichkeit, Benehmen! Ethik, Gutes tun!...), die vielleicht wichtiger ist als die zu DDR-Zeiten!

    c) Weitere Kritik:
    c1) Was Petzold nicht erwähnt: Qualitätsabnahme seit 1990!
    Die Sandmännchen-Sendungen wurden nach der Wiedervereinigung bezüglich im Schnitt qualitativ schlechter bezüglich der Kernsendung, sofern diese kein DDR-Produkt war! Das lag und liegt an einigen minderwertigen, weder Kind- & noch Erwachsenen-gerechten Kernsendungen mit Blödeleien und moralisch-ethisch wertlosen oder zweifelhaften Inhalten von denen das BRD-Kinder-TV nur so wimmelt! Das verwundert nicht...!

    c2) Johann P." bei amazon.de:  Immer wieder wird deutlich, wie viel Zeit und Arbeit Petzold in die Recherche gesteckt hat. Deshalb ist es etwas ärgerlich, dass es dennoch einige Mankos gibt: Manche Fakten sind sehr vereinfacht bzw. sogar falsch (z.B. schreibt er, dass der Inhalt des Sonderfilms "Wo wohnt der Sandmann" allein auf Ingeborg Feustel zurückgeht; ein FF-Dabei-Bericht aus den 80ern erklärt auf zwei Seiten

    d) DDR- & BRD-Sandmännchen-Geschichte von einem, der Sandmännchen-Geschichte miterlebte & alt genug ist, damit DDR- & Sandmännchen-Geschichte mit Schwerpunkt DDR & Ex-DDR halbwegs objektiv & als Fast-Augenzeuge erzählt werden konnte (mit nur wenigen ungerechtfertigten politischen Seitenhieben auf DDR-Führungsgrößen- Politik & -Leben im Gegensatz zum ständigen Massivbombardement westdeutscher Journalisten, Politker, TV-Produzenten...)!

    e) Nicht unerwähnt bleiben sollen in diesem Zusammenhang wichtige (Puppen)Trickfilm-Gruppen & -zentren, die wichtig sind wegen ihrer moralisch-ethisch posiven Grundhaltungen (de facto gewaltfrei)!
    e1) Dresdener Trickfilmstudio: siehe v.a.  Petzold, Volker: "Von der Hand zur Puppe - Ein Leben für den Animationsfilm..."
    e1a) Der m.E. beste DDR-Trickfilm: "Alarm im Kasperletheater" (1960) mit der hervorragenden Musik von Conny Odd: bisher war die DDr-Originalversion frei, jetzt ist nur die russische zu finden: youtube, wikipedia Alarm_im_Kasperletheater

    e2) Sowjetische Zeichentrickfilme: youtube sowjetische+zeichentrickfilme+auf+deutsch, besonders gut: Russischer Wasserball, Eine russische Weihnachtsgeschichte (1945), Die drei Holzfäller, Die Schneekönigin -  original
    e3) Lotte Reiniger (1899-1981): duckduckgo.com, 8-DVD-Gesamtausgabe: lottereiniger.de
    e4) Gebrüder Diehl: duckduckgo, https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Diehl_(Regisseur), Filme auf DVDs: berchmans.de, der beste, weil seelisch-geistig wertvollste Film ist für mich: "Die sieben Raben" (1937), duckduckgo

    2) Hilfreiches
    a) Buch: Petzold, Volker: "Das große Ost-West-Sandmännchenlexikon - Zum 50. Sandmännchen-Geburtstag", verlagberlinbrandenburg.de
    b) Petzold, Volker: Von der Hand zur Puppe - Ein Leben für den Animationsfilm. Im Gespräch mit Günter Rätz", Schriftenreihe der DEFA-Stiftung, Text & Inhaltsverzeichnis: bertz-fischer.de/vonderhandzurpuppe, s.a. mediarep.org (4 S. MEDIENwissenschaft 2/2012)
    "Günter Rätz hat den DEFA-Animationsfilm geprägt wie nur wenige andere. Das Trickfilmstudio Dresden war von der Gründung 1955 bis zum beschämenden Niedergang nach 1990 die künstlerische Heimat des Regisseurs. Sein fast 50 Titel umfassendes Œuvre reicht vom märchenhaften Erstling TEDDY BRUMM über die Drahtfiguren-Episoden »Filopat & Patafil«, die Satire LEBEN UND THATEN DES BERÜHMTEN RITTERS SCHNAPPHAHNSKI und die einfühlsame Mischanimation ANGST bis zum abendfüllenden Puppentrickfilm DIE SPUR FÜHRT ZUM SILBERSEE. Vielfältig waren seine Themen und ästhetischen Ausdrucksmittel. Seine nie versiegende Neugier und Experimentierfreude führten zu neuen Materialien, Animationstechniken und Klangerlebnissen, die vor allem Kinder begeisterten. Der Interviewband zeichnet den Lebens- und Berufsweg von Günter Rätz von den ersten Erfahrungen als Puppenspieler im zerbombten Nachkriegsberlin bis zum kreativen Ruhestand nach. Er ist das Resultat zahlreicher Gespräche, die der Filmhistoriker Volker Petzold zwischen 2017 und 2021 mit dem Regisseur geführt hat..."

    c) Buch: Ralf Forster, Volker Petzold: "Im Schatten der DEFA. Private Filmproduzenten in der DDR",  2010, mediarep.org, lovelybooks.de
    d) Buch: Bärbel Dalichow und Volker Petzold: "Sandmann auf Reisen - Eine Ausstellung des Filmmuseums Potsdam"
    e) Buch: "Kommunales Kino 1: Lotte Reiniger, David W. Griffith, Harry Langdon"
    f) "Lebende Schatten. Kunst und Technik des Silhouettenfilms" In: Edmund Bucher, Albrecht Kindt (Hrsg.): Film-Photos wie noch nie. Kindt & Bucher Verlag, Gießen 1929, DNB 580858219, S. 45 f. (Ill, S. 114 f.)
    g) "Schattentheater, Schattenpuppen, Schattenfilm", Texte Verlag, Tübingen 1981. 135 S. Mit vielen Abbildungen, lovelybooks.de

    h) mdr.de redakteur-sandmann-fernsehen-forschung: "Woher kommt eigentlich das Wesen des Sandmanns? Gibt es ihn in anderen Ländern auch? 14. Oktober 2022": "Das Sandmännchen ist eigentlich ein Gott, der Schlafgott oder der Traumgott." Dr. Volker Petzold, Autor und Sandmann-Forscher
    i) welt.de: Claudia Becker: "Das Sandmännchen wird 50 Jahre alt", 22.11.2009

    3) Rezensionen

    4) Aufsätze & Meinungen von Petzold
    a) kulturation.de/pdf/texte_petzold_sandmann.pdf: 6 S.
    b) deutschlandfunk.de/republikfluechtling-mit-unbegrenzter-rueckreiseerlaubnis: Volker Petzold im Gespräch mit Mario Dobovisek | 29.08.2009
    c) "Der Meister und die Puppen. Kurt Weiler und seine Konzeption vom Animationsfilm", ub.uni-siegen.de

    5) Über den Autor
    "Dr. Volker Petzold war nach dem Studium der Chemie und Betriebswirtschaft sowie der Philosophie/Ästhetik von 1976 bis 1984 wissenschaftlicher Assistent an der Ingenieurhochschule Köthen. Von 1986 bis 1991 beim Bundessekretariat des Kulturbundes der DDR für Filmklubarbeit zuständig, arbeitete er im Jahre 1990 am „Runden Tisch“ des Deutschen Fernsehfunks mit und war stellvertretender Chefredakteur beim DFF. Seit 1993 ist er mit film- und fernsehhistorischen Publikationen und Ausstellungen befasst. Er ist unter anderem Mitbegründer des Filmfestivals Cottbus und des Interessenverbandes Filmkommunikation e.V." verlagberlinbrandenburg.de

    6) Zitate von Petzold
    kulturation.de/pdf/texte_petzold_sandmann.pdf  2/2003: 6 S.
    Volker Petzold: "Unser ureigenes Sandmännchen: Eine deutsch-deutsche Kinderfernsehfigur in „Klassenkampf” und Politik
    Als sich im Jahre 1966 das 3. Programm des Westdeutschen Rundfunks mit seinem Chef, dem bekannten Fernsehjournalisten Werner Höfer, an den Deutschen Fernsehfunk (DFF) gewandt hatte, um 50 Folgen der in kurzer Zeit populär gewordenen „Sandmännchen-Rahmen” unter durchaus günstigen Konditionen anzukaufen, wehrte der damalige Ost-Programmdirektor mit den markigen Worten ab, diese Sendereihe inclusive Figur sei „eine ureigene Sache des Deutschen Fernsehfunks der Deutschen Demokratischen Republik.”/1/ Es ist bezeichnend, dass Hans Höschel schon in den wenigen Jahren seit der Geburt des beliebten Schlafbringers ganz offenbar an mangelndem Geschichtsbewusstsein bzw. Erinnerungsvermögen litt oder es vielleicht auch nicht besser wusste.

    Denn gerade diese europäische Fabelfigur und ihre zeitgemäße mediale Erfindung waren eben nicht allein auf dem „ureigenen” Boden der DDR gewachsen, sondern Produkt eines langjährigen Prozesses des Schlagabtausches ost- und westdeutscher Medieneinrichtungen, der sich beim genaueren Hinsehen eher als gegenseitiges, uneingestandenes Geben und Nehmen entpuppt. Ein seltener, wenn nicht sogar einmaliger Fall in der Geschichte des deutsch-deutschen Fernsehens. Gewiss, der sonntägliche Weinschoppen-Genießer war im innerdeutschen Medienkrieg für die SED-Oberen ein rotes Tuch, doch in punkto Sandmännchen zeigte Höfer sich außerordentlich DDR-freundlich: „Der Deutsche Fernsehfunk in Ostberlin hat nämlich zum ersten Mal auf deutschem Boden die Sandmännchen-Figur zu einer Attraktion für Kinder gemacht.”/2/

    Mittlerweile gehört der Sandmann, der zumeist unter seiner Diminutiv-Bezeichnung über deutsche Fernsehbildschirme hopste und liebevoll Sandmännchen genannt ward, mit seinen über 40 Sendejahren zu den dienstältesten Akteuren nicht nur des Kinderfernsehens, sondern des deutschen Fernsehens überhaupt. Phänomen und Wirkung dieser wohl am häufigsten und längsten ausgestrahlten Fernsehserie sind einzigartig – Generationen von Kindern wurden mit seinen Geschichten gespeist, und Eltern reiben sich (mit den Großeltern) noch immer die Augen, wenn die wohlbekannte Melodie erklingt. Zu Beginn seiner Laufbahn hatte Sandmännchen neben der unvermeidlichen Erzieherrolle vor allem eine Funktion zu erfüllen: Die Kleinen möglichst stressfrei ins Bett zu bringen und den Platz vor der Guckröhre für die ältere Generation zu räumen. Später rückte der pädagogische Zeigefinger mehr in den Hintergrund, der Spaß an den Geschichten und heitere

    Unterhaltung für die Kinder vor dem Zubettgehen wurden wichtiger. Ob der Sandmann sich heute noch inmitten Dutzender Fernsehkanäle, Werbeglimmer und konkurrierender Kinderserien behaupten kann, mag umstritten sein, Tatsache ist jedoch, dass er nach wie vor lebt und seit dem 1. Januar 1997 im Kinderkanal von ARD und ZDF sogar deutschlandweit einheitlich zu empfangen ist.

    Es mag indes verwunderlich erscheinen, dass sich solch ein „unschuldiges” und traditionell an die Kinder gerichtetes Geschöpf bei seiner Entstehung vor über 40 Jahren überhaupt in das Getriebe des weiland zwischen beiden deutschen Staaten tobenden Klassenkampfes zerren ließ. Oder war es nur der Osten, der damals kräftig draufschlug im vermeintlichen Wettlauf der Systeme? Vieles deutet darauf hin, dass die Kalten Krieger in diesem Falle vor allem im DFF saßen. Denn dass der Sender am 22. November 1959 zum ersten Mal eine Puppentrick-Figur mit dem Titel „Unser Sandmännchen” zur gefälligen Umrahmung der bereits bestehenden „Abendgrüße” über die noch nicht so zahlreichen
    Bildschirme hupfen ließ, hatte bereits etwas mit der vermeintlichen Konkurrenz des „Gegners” zu tun; schon allein Erstsendedatum und Titel waren ausschließlich durch die Aktivitäten des unsichtbaren „Klassenfeindes” zustande gekommen. Offenbar am 4. November 1959 nämlich fiel dem damaligen Programmchef und stellv. Intendanten des DFF, dem später zu einiger Berühmtheit gelangten Polit-Dokumentarfilmer Walter Heynowski, eine Presse-Information des SFB in die Hände, wie sie mit dem nötigen Vorlauf für die Programm-Zeitschriften üblich war und ist. Heynowski, erst seit drei Jahren im Fernsehgeschäft tätig, hatte als vormaliger Chefredakteur der satirischen Wochenzeitschrift „Eulenspiegel” zunächst versucht, die politische Karikatur – welche vornehmlich auf den anderen deutschen Staat gerichtet war – im aufblühenden elektronischen Bildmedium zu etablieren. Mit seiner Sendereihe „Zeitgezeichnet” und dem neuen „Studio für Zeichen- und Puppensatire” (der „Urform” des späteren DFF-Trickfilmstudios) legte er 1956 den Grundstein für kommende Generationen von wirkungsvollem Know How an Tricktechniken, künstlerischer Bildgestaltung und visueller Effektbildung./3/

    Was Heynowski nun seinerzeit an jener West-Meldung aufhorchen ließ, war weniger die Information über ein neues Kinderfernseh-Format – das war nicht sein Metier und damals auch kaum das seiner Protegés Gerhard Behrendt und Rolf Sperling –, als vielmehr die vermutlich dahinter stehende Absicht, „der Westen” wolle mit einer allabendlichen Kindersendung ab 1. Dezember 1959 dem DFF die Zuschauer streitig machen:

    „ ... daß der SFB mit seinem ‚Sandmännchen‘ unseren ‚Abendgruß’ zur gleichen Minute täglich kontern will. Es zeigt sich also, dass wir mit unserer Sendung [den Abendgrüßen] auch bei den Westberliner Kindern und deren Eltern ‚ankommen‘. Also große politische Wirkung durch Emotionen [...] Die gegnerische Absicht, uns Zuschauer abzunehmen, darf nicht unterschätzt werden.”/4/

    Wachsamkeit war geboten, und darin war Heynowski als klassenbewusster Herr über streitbare Zeichenstifte Meister, und Eile ohnehin. In offensichtlicher Folge jener Furcht um jede Minute im Medienkrieg wurden die Verantwortlichen des Kinderfernsehens beauftragt, dem SFB Paroli zu bieten – und es geschah das schier Unglaubliche: Eine gute Woche vor dem Start des ersten „West-Sandmännchens” – eben an jenem 22. November – flimmerte erstmals ein künftiger Medienstar über die ostdeutschen Bildschirme: „Es wurde übers Knie gebrochen.”/5/ Und er hiess – in Abgrenzung zu seinem Bruder aus dem westlichen Frontstadtteil – „Unser Sandmännchen”, ein Titel, der kurioserweise noch heute besteht.

    Da man ganz offensichtlich nicht wusste, was der Westen so vorbereitet hatte, aber die Nase vorn haben wollte, war das Beste gerade gut genug. Mit Behrendt hatte sich Heynowski drei Jahre zuvor aus dem Dresdner Trickfilmstudio einen Mann geholt, der sich ausgezeichnet im Puppentrick auskannte und im DFF auch schon fleißig damit experimentiert hatte. Und durchaus „linientreu” war. Behrendt schuf für das „Sandmännchen” die ersten Puppen und die Szenerie, animierte und führte Regie, Horst Walter bediente die Trickkamera. Und ein Lied musste her – von Wolfgang Richter an einem Abend komponiert nach einem Text von Bestseller-Kinderbuchautor Walter Krumbach, ein Ohrwurm  bis  heute. Vielleicht aber hatte Heynowski sich die Schimäre vom bösen Klassenfeind in den  Rängen des Westberliner Kinderfernsehens nur aufgebaut – um besser an Mittel für die aufwendige eigene Produktion zu kommen?!..."



  6. Cover des Buches Der Magier der Erdsee: Der Erdsee-Zyklus 1 (ISBN: 9783492962254)
    Ursula K. Le Guin

    Der Magier der Erdsee: Der Erdsee-Zyklus 1

     (95)
    Aktuelle Rezension von: ariadne

    Ich kann nicht wirklich behaupten, dass mir Der Magier der Erdsee gefallen hat. Es war an sich ok, aber so richtig mitreißend und fesselnd war es nicht, was vielleicht auch an der Kürze des Buches lag.

    Die Geschichte um Ged den Magier, fand ich etwas unausgereift, manche Szenen und Kapitel episodenhaft erzählt und es ging halt von Punkt A nach B.

    Schade, aber ich glaube ich werde mir die Folgebände nicht antun.

    Mein erstes Buch von Ursula K. Le Guin und ich hoffe ihre Sci-Fi Bücher sind nicht auch so enttäuschend.

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