Bücher mit dem Tag "ankara"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ankara" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Die Madonna im Pelzmantel (ISBN: 9783548289502)
    Sabahattin Ali

    Die Madonna im Pelzmantel

     (22)
    Aktuelle Rezension von: PoeEA1809

    Ankara, 1940er Jahre. Raif Efendi ist ein kränklicher, zurückhaltender Mensch, von ungewöhnlicher Duldsamkeit, in seinem Beruf wie auch in seiner Familie. Warum das so ist offenbart er lediglich einem guten Freund in Form einer längeren Erzählung, die ins Berlin der frühen 1920er Jahre zurückführt. Dort begegnet Raif der Frau seines Lebens, zuerst in Form eines Gemäldes, dann persönlich. Maria ist Malerin und Tänzerin in einem Nachtclub. Sie ist in mancher Hinsicht das genaue Gegenteil von Raif, ist extrovertiert, selbstbewußt, dominant und klar in ihren Forderungen gegenüber dem Leben im allgemeinen und Männern im Besonderen. Auf den ersten Blick scheint es (für den Leser und für Maria) unmöglich, dass der schüchterne, willensschwache Raif mehr als nur ein guter Freund werden kann. Aber Raif ist in seiner Zuneigung unbeirrbar und entschlossen, mit Maria sein Glück zu finden. Im entscheidenden Augenblick seines Lebens zieht er sich jedoch gekränkt zurück anstatt zu handeln. Die spätere Erkenntnis seines Versagens wird ihn vernichten.

    Das Buch ist die schmerzhaft präzise Studie eines Menschen, dessen größte Schwäche mangelndes Vertrauen ist, zu sich selbst, zu anderen und dem Leben gegenüber. Großartig vor allem deshalb, weil man spürt, dass der Autor damit eigene Lebenserfahrungen verarbeitet hat. Dass Raifs Schicksal mich berührt obwohl ich diesen Charakter nicht ausstehen kann, spricht für die Qualität der Geschichte.

  2. Cover des Buches Cevdet und seine Söhne (ISBN: 9783596177646)
    Orhan Pamuk

    Cevdet und seine Söhne

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Alira

    Pamuks Erstlingswerk aus dem Jahr 1982 liest sich ungefähr wie Thomas Manns „Zauberberg“: Man kann das 663-Seiten-Buch irgendwo aufschlagen und hat beim Lesen keine Verständnisschwierigkeiten oder das Gefühl, etwas versäumt zu haben.

    Empfehlenswert für alle, die sich für die Gründerjahre der Türkei interessieren und eine Bestätigung, dass das Land unter Atatürk – im Gegensatz zu heute – intellektuell lebendig und aufgeschlossen war.

  3. Cover des Buches Das Salomon-Siegel (ISBN: 9783492258104)
  4. Cover des Buches Das weiße Herz (ISBN: 9783492704731)
    Lukas Hainer

    Das weiße Herz

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Blacksally

    Band 1 der Geschichte hat mir damals unglaublich gut gefallen, weshalb ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut habe. 


    Wir haben wieder die gleichen Protagonisten, wie bereits in Band 1. Alle mochte ich an sich sehr gerne, besonders natürlich die Hauptprotagonistin Anna. 


    Ich muss leider sagen, das ich in Band 2 nicht mehr so gut rein gefunden habe und die Geschichte eher langweilig fand. Wenn man von Band 1 ausgeht, das man in einer fremden Welt landet und nichts weiß, hat man hier „nur“ (zumindest Anfangs) unsere Erde auf der sich viel Abspielt. 

    Meiner Meinung nach war viel im Buch verpackt, das gar nicht so relevant für die Geschichte war und ich keinen großartigen Zusammenhang finden konnte. Von den Gewaltszenen ganz zu schweigen, die mir für ein Jugendbuch einfach oft zu heftig waren.


    Ich finde es unglaublich schade, das mich der zweite Band nicht mehr so begeistern konnte. Dennoch gab es viele Szenen, die ich mochte und auch mitgefiebert habe. 


    Fazit:

    Leider nicht mehr so sehr meins, da fand ich Band 1 besser.

  5. Cover des Buches Behzat Ç - verschütt gegangen (ISBN: 9783943562040)
    Emrah Serbes

    Behzat Ç - verschütt gegangen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: ChaosQueen13
    Für Hauptkommissar Behzat C. ist das wichtigste in seinem Leben, seine Arbeit beim Morddezernat in Ankara, dadurch leidet auch sein Privatleben. In dieser Hinsicht unterscheidet es sich nicht von so vielen anderen Roman-Kriminal-Kollegen. Behzat C. muss in diesem Buch ein Mord aufklären, der zuerst wie ein Selbstmord aussieht. In diesem korrupten Fall sind Staatsschutz und Antiterroreinheiten verwickelt. Hauptkommissar Behzat C. angetrieben von seinem Streben für Recht und Ordnung, macht sich an die Arbeit um den Mordfall zu lösen. Ein äußerst plausibler und spannender Krimi von der ersten bis zu letzten Seite.
  6. Cover des Buches Die Mieter des Herrn A. (ISBN: 9783293305380)
    Memduh Sevket Esendal

    Die Mieter des Herrn A.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Mit Memduh Sevket Esendals 1934 erstveröffentlichtem Roman "Die Mieter des Herrn A." und dieser Erstveröffentlichung in deutscher Sprache ist die bewundernswerte "Türkische Bibliothek" des Unionsverlages um einen wirklich großartigen Beitrag reicher. "Wir leben auf einer Etage in einem neu errichteten Apartmenthaus, die ein gewisser Ayasli Ibrahim Efendi angemietet hat und zimmerweise weitervermietet. Neun Zimmer liegen hintereinander zu beiden Seiten eines ziemlich dunklen Flures. Am Ende des Korridors befinden sich ein Badezimmer und eine Küche. Mein Zimmer ist gleich rechts, wenn man den Gang betritt." Mit diesen Worten beginnt die Erzählung des jungen Bankangestellten, der sich soeben von den Ehestreitereien seiner früheren Vermieter gelöst hat und auf ein ruhiges Leben in der neuen Wohnung freut. Memduh Sevket Esendal lässt sich knapp hundert Seiten Zeit, um alle Mieter dieser Riesenwohnung vorzustellen. Hundert kurzweilige, fesselnde Seiten, die herrlich schräge Typen, leidenschaftliche und freizügige Frauen, traditionell zurückhaltende Frauen, Kleinganoven, Opiumhändler, spielsüchtige, ihr Kind vernachlässigende Eltern und ehrliche Männer vorstellen, bevor der Autor die Geschichte dann entwickelt und spannend dem Ende zutreibt. Hatte der Ich-Erzähler auf ein ruhiges Leben gehofft, so ist er nun Mittelpunkt und Achse in dieser vermeintlich symbolisch als Mikrokosmos für das Gesellschaftsbild des damaligen Ankara stehenden Wohngemeinschaft. Immer weiter in die Geschehnisse hineingezogen, wird er von frivolen Dienstmädchen und arbeitssuchenden jungen Damen umgarnt, von Turan Hanim, der Frau des ruhigen Haki und leidenschaftlichen Spielerin, letztlich zum Glücksspiel und erotisch verführt (die erotische Verführung vom Gatten der Dame geduldet). Moralische Stützen sind ihm durchgehend der um viele Jahre ältere Hasan Bey, der vor Jahren ein guter Freund des ältesten Bruders des Ich-Erzählers war, sowie der befreundete junge Arzt Fahri. Als Hasan Bey an einem Herzinfarkt zu sterben droht, lernt er im Krankenzimmer Hasan Beys Tochter Selime kennen und verliebt sich langsam in sie. Beeindruckend, wie Memduh Sevket Esendal hier dem Leser die aufkeimende Liebe zeigt, während der Ich-Erzähler und sich verliebende junge Mann diese Gefühle scheinbar noch gar nicht registriert hat. Mit dem Erscheinen Selimes bewegt sich der Roman zum ersten Mal deutlich aus der Wohnung heraus und erlaubt zusätzliche Schauplätze. Neue Perspektiven eröffnen sich dem Protagonisten, er löst sich von Turan, wächst als Persönlichkeit und durchlebt die Entwicklung zu einem gefestigten, integren jungen Mann. Ein kurzes Intermezzo ist spät im Roman noch eine kriminalistische Geschichte, die kopflose Leiche eines Mieters der Wohnung, sowie die Verhaftung des Opiumhändlers; Momente der Würze, ohne besondere Beleuchtung und in der Funktion als neues Element vor der Coda einfach perfekt. Danach ist die Bühne frei für das zärtliche Aufblühen der Liebe Selimes und des Ich-Erzählers sowie die Hochzeit der beiden. Großartige Figurenzeichnung und eine Schar von Protagonisten, die, man vergesse nicht, dass die Handlung in den frühen Tagen der neuen Republik spielt, berauschend modern und offen sind. Der Autor schenkt uns Protagonisten, die das Bild, das man unter Umständen von der Türkei in den Jahren nach der Gründung der Republik hat, gründlich revidiert, und einen Ich-Erzähler, der sich vehement für das Recht auf Arbeit und die Gleichberechtigung von Frauen und Männern einsetzt. " Finden Sie es richtig, wenn Frauen arbeiten?" "Das hängt von der Lage ab und vom Menschen." "Also eine Frau in meiner Lage, sollte die arbeiten?" ... "Auch wenn sie arbeitet, so bleibt sie doch Frau. Und sie verhält sich auch weiterhin wie eine Frau." "Bleibt sie das? Wie soll sich eine Frau, wenn sie arbeitet, um ihre Familie, um ihre Wohnung kümmern? Ob sie’s will oder nicht, sie wird versuchen, kein Kind zu bekommen ..." "Wenn ich eine Frau wäre, ich würde es anstreben, meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen und mit dem Mann meiner Wahl zusammenzuleben!" "Sie sind eben keine Frau ..." Worte, die wahrscheinlich nicht nur in der Türkei von 1934 mutig waren. "Die Mieter des Herrn A." ist ein schillerndes, buntes Gesellschaftsbild; ein Kaleidoskop des damaligen Ankaras, ein Bild einer Gesellschaft im Wandel und ein stimmiges Sittenbild, konzentriert und im kleinen Rahmen der Mietwohnung des Herrn Ayasli vereint. Glasklare Prosa, die auch in den zärtlichsten Szenen nie kitschig ist, und Szenen, die man einfach aus schierer Lesefreude mehrfach liest, zeigen, welche Entdeckung wir mit dieser späten (und blendend übersetzten) Erstveröffentlichung in deutscher Sprache hier vor uns haben. Der 1883 in Çorlu geborene und 1952 gestorbene Memduh Sevket Esendal, der Zeit seines Lebens in parteipolitischen Ämtern, als Diplomat und als Journalist gewirkt hat, der Russisch und Persisch im Selbststudium erlernt hat, wird hoffentlich auch international endlich die Bedeutung erfahren, die ihm gebührt. Das ist Literatur, die auf einer Höhe mit den besten Autoren seiner Zeit steht und verdient zur wichtigsten und besten Literatur der Türkei zählt. Ein großes Lob an den Unionsverlag für diese Entdeckung, an das ich gleich unverschämt die Bitte anhänge, die restlichen Werke (weitere zwei Romane und eine unbekannte Anzahl Erzählungen) Memduh Sevket Esendals bald folgen zu lassen. Absolute Empfehlung. (Erstveröffentlicht auf www.sandammeer.at, Roland Freisitzer; 08/2009)
  7. Cover des Buches Atatürk (ISBN: 9783406665943)
  8. Cover des Buches „Güle güle Süperland!“ (ISBN: 9783426783917)
    Hülya Özkan

    „Güle güle Süperland!“

     (24)
    Aktuelle Rezension von: VeraHoehne
    Autorin:
    Hülya Özkan wurde 1956 in der Türkei geboren und kam als Kind mit ihrer Familie, nachdem ihre Mutter bereits zuvor alleine als Fabrikarbeiterin in Deutschland tätig war, nach Deutschland. Sie studierte später in München Politikwissenschaften und Journalistik und arbeitete zunächst für den Westdeutschen Rundfunk bevor ihr beruflicher Weg sie dann zum ZDF nach Mainz führte. Von 2001 bis 2012 moderierte sie das ZDF-Magazin “heute – in Europa”. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit, publizierte sie als Autorin einige Bücher. Die von ihr erschienen Krimis wurden für die ARD unter der Reihe “Mordkommission Istanbul” mit Erol Sander in der Hauptrolle des Kommissar Özakin verfilmt. Sie ist verheiratet mit dem ZDF-Intendanten Thomas Bellut und hat zwei Kinder.

    Handlung:
    Hülya Özkan begibt sich – ohne Mann und Kinder – auf eine Reise in die Türkei auf die Suche nach ihren türkischen Wurzeln und eine Reise zu ihrer schrecklich netten türkischen Großfamilie, die sie lange nicht gesehen hat. Gleichzeitig stellt sie einen Rückblick über ihr bisheriges Leben als Türkin in Deutschland an.

    Fazit:
    Da ich sehr gerne Bücher lese, die – auch auf lustige Weise – die Unterschiede zwischen den Kulturen dokumentieren, sollte auch dieses Buch in meiner Sammlung nicht fehlen.
    Bücher von in Deutschland lebenden Personen mit journalistischem Background, die über die skurrilen Eigenheiten ihrer türkischen Familienmitglieder berichten, gibt es inzwischen sehr viele und es waren einige Bücher dabei, bei deren Lektüre ich wirklich immer wieder herzlich lachen musste (z. B.: Asli Sevindim: “Candlelight Döner”, Dilek Güngör: “Unter uns : Meine türkische Familie und ich” und “Ganz schön deutsch: Meine türkische Familie und ich”, Iris Alanyali: “Die blaue Reise”, Lale Akgün: “Tante Semra im Leberkäseland”). Mit dieser Erwartung habe ich auch dieses Buch gelesen und bin leider ein wenig enttäuscht worden.
    Das Buch ist zwar sehr informativ und mit viel Familienliebe und journalistischem Können zusammengestellt, jedoch ist hierbei leider der Humor eindeutig zu kurz gekommen. Es ist eher eine sachliche biographische Beschreibung unter Einbeziehung der weitläufigeren Verwandtschaft. Der Funke wollte beim Lesen irgendwie leider nicht so ganz überspringen und mir hat der Unterhaltungswert bei der Lektüre doch ziemlich gefehlt. Man kann dieses Buch einfach mal zwischendurch lesen, aber irgendwie befindet sich unter geschilderten Geschichten nichts, was irgendwie in Erinnerung bleibt, wie es für mich bei den anderen Bücher mit gleicher Thematik der Fall war.
    Hier gibt es von mir 3 von 5 möglichen Punkten.

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