Bücher mit dem Tag "anna amalia"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "anna amalia" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Anna Amalia (ISBN: 9783492246576)
    Ursula Salentin

    Anna Amalia

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Siko71
    Eine kurze, einfach zu lesen und interessante Biografie von Anna Amalie, die der Feder von Ursula Salenti entsprungen ist. Eine Biografie, die den Lebensweg mit Höhen und Tiefen, Verlusten, Liebe und Hass der bekannten Revolutionärin der Klassik und Kunst in Weimar wiedergibt.
    Interessant zu erfahren, das Goethe, Schiller und Napoleon eine Rolle im Leben Anna Amalias spielen.
    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich werde es hoffentlich mal schaffen in Weimar die Anna Amalia Bibliothek mit Museum zu besuchen.
  2. Cover des Buches Anna Amalia von Weimar (ISBN: 9783492310550)
    Carolin Philipps

    Anna Amalia von Weimar

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kingofmusic

    Als ich vor einigen Wochen in Bad Berka (unweit von Weimar) weilte und ich eine Eintrittskarte zur Besichtigung der Anna Amalia-Bibliothek ergattert hatte, wollte es der Gott der Bücher, dass bei Netgalley eine vor kurzem erschienene Biografie aus dem Piper-Verlag zur Verfügung stand und ich nach Anfrage ein digitales Exemplar von „Anna Amalia zu Weimar: Regentin, Künstlerin und Freundin Goethes“ von Carolin Philipps zur Verfügung gestellt bekam.


    Ich fand es nämlich sehr spannend, ein wenig über die Namensgeberin der berühmten Bibliothek zu erfahren. Nun ist meine (Lese-)Reise beendet.


    Caroline Philipps hat sich sehr intensiv mit dem Leben Anna Amalia´s befasst. Das merkt man an dem umfangreichen Quellen- und Literaturverzeichnis. Mit 1308! Fußnoten bzw. Anmerkungen lässt die Autorin größtenteils die vorhandenen (Original-)Quellen sowie die Primär- und Sekundärliteratur sprechen. Das lässt nicht viel Spielraum für eigene Interpretationen sowohl der Autorin als auch der geneigten Leserschaft, aber gut – das ist „meckern“ auf hohem Niveau und stand (wahrscheinlich) auch nicht als vordergründiger Ansatz bei der Überlegung zu dieser in meinen Augen popularwissenschaftlichen Veröffentlichung auf der Agenda von Carolin Philipps.


    Nicht nur zwischen den Zeilen lernt die geneigte Leserschaft Anna Amalia als selbstkritische Regentin kennen, wie folgendes Zitat gut ausdrückt:

     

    „Hinzu kam ein weiterer Punkt, der Anna Amalia nach der ersten Euphorie ausbremste. Sie erkannte, dass sie auf die Aufgaben, die eine Regentin zu erfüllen hatte, in keinster Weise vorbereitet war: »Da stand ich nun ganz nackend, meine Eigenliebe wurde gedemüthigt durch das Gefühl meines Unvermögens. Ich sah auf einmal das Große, was auf mich wartete, und fühlte dabey meine gänzliche Untüchtigkeit. Wahrheit und Eigenliebe kämpften, zum Glück daß Wahrheit die Oberhand behielt. Ich hatte schon Stolz genug, um mich in der Welt hervorzuthun; er war aber nur noch in einem Schlummer. Meine Unvermögenheit kränkte mich sehr: Ich wurde gegen mich mißtrauisch, ich fühlte immer und wußte nicht, was. Ach! Wie glücklich wär ich gewesen, wen ich damals einen Freund gehabt hätte, der die größte Kenntniß des menschlichen Herzens beseßen hätte, mir das aufzuschließen, was mir selber ein Rezel [Rätsel] und in mir so tief verschlossen war. Es sollte aber nicht seyn, und es schien, ich solte ganz durch eigene Erfahrung gebildet werden.«“

     

    Diese und weitere Ausführungen im Buch zeugen von einer sensiblen Person, die durch den frühen Tod ihres Mannes und weiterer Schicksalsschläge nicht nur auf der Sonnenseite des Lebens stand und Weimar und Umgebung durch schwere Zeiten (Kriege, Wirtschafts- und Finanzkrise) „lenken“ musste, bevor ihr erstgeborener Sohn Carl August nach Erreichen der Volljährigkeit die Regentschaft übernehmen konnte.

     

     Viel wird im Buch über das Leben „am Hofe“ berichtet; dass es dort neben viel Sein (noch) mehr Schein gab, wird hier deutlich:

     

    „Auch die zahllosen Porträts, die es von Fürsten und Fürstinnen und auch von Anna Amalia gibt, dienten diesem Zweck: Kleidung, Körperstellung, Herrschaftszeichen wie Krone und Zepter, der Hintergrund, symbolträchtige Gegenstände, die Farbgebung. Manchmal, wie bei dem Porträt von Anna Amalia auf dem Umschlag dieses Buches, wurden Musikinstrumente als Zeichen ihres Selbstverständnisses als Künstlerin hinzugefügt. Alles war inszeniert, das öffentliche Leben von Fürsten war eine Theatervorstellung mit dem Herrscher in der Hauptrolle.“

     

    Tja, daran hat sich in den letzten Jahrhunderten wohl nichts geändert…


    Im weiteren Verlauf treffen die Leserinnen und Leser dann auf allseits bekannte Namen wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Charlotte von Stein…Die vielen zitierten Quellen lassen bzgl. der Gerüchte eines Verhältnisses zwischen Goethe und Anna Amalia nur einen Schluss zu: nein, sie hatten keine Liebschaft :-)


    Bevor meine Rezension die Ausmaße eines Romans annimmt und ich mein Fazit nenne, möchte ich Anna Amalia selber zu Wort kommen lassen; Worte bei denen ich beim Lesen eine Gänsehaut bekommen habe:

     

    „Die Freundschaft ist hier auf Erden das einzige dauerhafte Glück, das der Lauf der Jahre nicht erschüttern kann.“

     

    Fazit: Trotz der ein oder anderen Länge und einem Daten- und Namenoverkill eine gut lesbare und tiefgehende Biografie über eine selbstkritische und sensible Regentin. 4 grundehrliche Sterne!

  3. Cover des Buches Das Weimarer Fürstenhaus (ISBN: 9783492236843)
  4. Cover des Buches Anna Amalia. Herzogin von Weimar (ISBN: 9783458173458)
    Annette Seemann

    Anna Amalia. Herzogin von Weimar

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus
    Obwohl ich bisher nur sehr wenig über Anna Amalia wusste, verbindet mich mit dieser Frau so einiges. Die Liebe zu Weimar. Die Liebe zu Büchern. Die Liebe zur Musik. Und dann das: am Abend des 2. September 2004 standen meine Mutter und ich auf dem Weimarer Markt und sahen die entsetzlich hohen Flammen aus dem Dach ihrer Bibliothek schlagen. So einen Anblick vergisst man nicht so schnell. Ich bin also mit der notwendigen Portion Neugier auf diese Frau ausgestattet, die mich auch ein trockenes Vorwort gut überstehen lässt. Und es ist ein bisschen trocken, dieses Vorwort. Gut so, denn so bestärkt es mich am besten in der Gewissheit, dass ich es mit puren Fakten zu tun bekomme und nicht mit irgendwelchen wilden Ausschmückungen.
    Für die Anschaulichkeit sorgt neben den berichteten Fakten eine reiche Bebilderung.

    Bisher wusste ich von Herzogin Anna Amalia also nur, dass sie Bücher sammelte, komponierte und sich mit Goethe, Schiller, Herder und Wieland zu "Tafelrunden" traf. Ich wollte nun einiges mehr erfahren.

    Die erste Überraschung: Anna Amalia war kein Lieblingskind. Abgesehen davon, dass der Bildungsmarathon, den sie als Kind absolvieren musste, alles andere als ein Zuckerschlecken war, litt sie sehr darunter, dass ihr die ältere Schwester stets vorgezogen wurde. An den kränklichen Prinzen Ernst August II. Constantin zu Sachsen-Weimar wurde sie denn auch verheiratet, weil die ältere Schwester für eine solche Liason zu gut war. Man darf sich trotz der Fortschrittlichkeit am Hofe zu Braunschweig-Wolfenbüttel keinen Illusionen hingeben: die hervorragende Bildung genoss eine junge Prinzessin wie Anna Amalia ausschließlich zu dem Zweck, sie einmal strategisch günstig verheiraten zu können. Was natürlich die werdende Herzogin nicht davon abhielt, ihre gute Bildung für die Heranbildung größerer Freiheiten zu nutzen.

    Zunächst aber musste sie erst einmal Ehefrau und Mutter werden. Und dann plötzlich auch Regentin. Wie fühlt es sich an für eine 17-jährige, Mutter zu werden, kurz darauf den Ehemann zu verlieren, während sie schon mit dem zweiten Kind schwanger ist? Wenn sie dann nicht nur darum kämpfen muss, im "Geheimen Consilium" die richtigen Erzieher für die eigenen Söhne durchzusetzen, sondern auch noch darum, als Frau wenigstens vorübergehend die vormundschaftliche Regierung für den noch nicht volljährigen ersten Sohn ausüben zu dürfen? Abgesehen von ein paar Eigenzeugnissen Anna Amalias überlässt die Biographin die Antwort auf die Gefühlsfrage der Vorstellungskraft des Lesers. Ich fühle mich eigentlich ganz gut so, als mündiger Leser. Aber hin und wieder ist selbst mir sterbenslangweilig, wenn zum Beispiel seitenlang von der Porzellansammelleidenschaft Anna Amalias die Rede ist oder von den Memorialorten im Tiefurter Park. Aber die Sammel- und Gestaltungsleidenschaft ist natürlich auch eine wesentliche Seite der kulturell interessierten Fürstin. Die ausgesprochen schöne graphische Gestaltung des Buches tröstet den Leser hin und wieder erfolgreich über solche Durststrecken hinweg.

    Nachdem die Herzogin die Regierungsgewalt an ihren volljährig gewordenen Sohn abgegeben hat, beginnt so etwas wie Freizeit in ihrem Leben anzubrechen; sie wird zu einem Trendsetter in Sachen Lifestyle, Mode, Inneneinrichtung... und nicht nur das, auch Anna Amalias "Tafelrunden", zu denen sie einmal wöchentlich Goethe, Schiller, Herder, Wieland und viele andere schönen Geister einlädt, finden in Weimar jede Menge eifrige Nachahmer. Neu daran ist auch, dass Adel und Bürgertum bei Anna Amalia an einem Tisch sitzen. Ihr geht es um den Inhalt, nicht um die Form.

    Besonders gut gefällt mir das Kapitel über die Italienreise, anschaulich gemacht durch einen dichten Briefverkehr der Protagonisten. Anna Amalia befreundet sich mit der berühmten Malerin Angelica Kauffmann und wird von ihr portraitiert. Sie schafft es wirklich, gewaltig die Seele baumeln zu lassen bei dieser Reise, weit weg von der Weimarer Politik. Einzig der Romaufenthalt gerät etwas enttäuschend. "Die Gründe für den relativ kurzen Romaufenthalt waren wahrscheinlich einerseits die im römischen Winter widrigen ungeheizten Wohnungen, andererseits die römische Gesellschaft, an der die Herzogin auch nach einigen Wochen keinen Geschmack finden konnte, war doch die ganze Italienreise von ihr als ein Aufbruch in die Freiheit konzipiert worden." Hier bekommt die Biographin von mir einen Sympathiepunkt, musste ich doch spontan schallend loslachen. Aber obwohl Rom nicht die Bastion der Freiheit schlechthin ist, findet die Herzogin in der Tat auf der weiteren Reise vieles, was dieses Lebensgefühl ausmacht. Auch die intensive freundschaftliche Verbindung zu dem gütigen und toleranten Erzbischof Capecelatro tut ihr Übriges. Umso tragischer die Unmöglichkeit, diese Beziehung aufrecht zu erhalten (man stelle sich das einmal vor: eine protestantische Fürstin und ein katholischer Bischof...) Nüchtern und knapp wird von den heimlichen Tränen der Herzogin nach dem Abschied berichtet. Weitere Details wären wohl auch wilde Spekulation, nichts desto trotz setzt bei mir augenblicklich intensivstes Kopfkino ein, und ich frage mich, warum das noch niemand verfilmt hat... Aus einer Fußnote erfahren wir später, dass fast sämtliche Werke des Erzbischofs, die Anna Amalia aus Italien mitbrachte, 2004 bei dem Feuer verbrannt sind. (Hier stöhnte die Rezensentin beim Lesen spontan laut auf. Für Emotionen ist also durchaus Platz zwischen den Zeilen).

    Anna Amalia will nicht aus dem Land ihrer Freiheit zurückkehren. Ihr Sohn schickt schließlich Goethe, um sie zurück nach Weimar zu holen.
    Was liegt näher, als sich unmittelbar nach der Heimkehr so italienisch wie möglich einzurichten? Von Goethe entfremdete sich die Herzogin mit zunehmendem Alter allerdings immer mehr. Und, auch dies wird in der Biographie nur angedeutet, politisch gesehen scheint sie die Fortschrittlichere von beiden zu sein. Nützt ihr nur nicht viel. Denn Goethe ist der Einflussreichere. So wird denn auch nichts aus Anna Amalias angestrebter Theaterintendanz; gegen den Herrn Geheimrat hat sie keine Chance. Sie fühlt sich mehr und mehr ausgegrenzt.

    In Goethes Perfektionierung und Professionalisierung der Kunst sieht Anna Amalia den Niedergang der Kunst.
    Den totalen Niedergang erlebt sie schmerzhaft nach Rückkehr in das von den französichen Truppen verwüstete Weimar; ihr geliebtes Tiefurt ist kaum wiederzuerkennen. Resigniert schreibt sie: "...Rechtschaffenheit und Redlichkeit gibt es nicht mehr. ..." Nur wenige Monate später stirbt die von allen Weimarern so geliebte Herzogin.

    In seinem zu Herzen gehenden Nachruf schreibt Anna Amalias langjähriger Bibliothekar: "Sie wusste den Fürsten und den Menschen in sich zu vereinigen."

    Es handelt sich um eine Biographie ganz im klassischen Sinne: sauber recherchierte Fakten werden in eine vernünftige Reihenfolge gebracht. Besonders spannend ist das nicht. Oder eben wirklich nur dann, wenn man als Leser eine gewisse Eigenständigkeit entwickelt, oder wenn man schon einmal in Weimar war und sich in all die beschriebenen Örtlichkeiten verliebt hat, wie das bei mir der Fall ist. Letztendlich bleibt diese Biographie aber am Ende nichts schuldig - ich fühle mich umfassend und schlüssig informiert. Eine Menge ist hängengeblieben.

    Beispiel Bibliotheken: Zum ersten Mal wird mir bewusst, welche Rolle das Licht beim Anlegen der großen alten Bibliotheken spielte. Die Biographie berichtet, dass die Anna Amalia Bibliothek in Weimar ursprünglich als freies Gebäude stand, ohne Anbauten. Dadurch fiel das Licht von allen Seiten in den Rokokosaal ein, was sich symbolisch mit dem Ideal der Aufklärung verbindet und heute leider nicht mehr so ist. Dasselbe Phänomen einer lichtdurchfluteten Bibliothek kann man sich beim Anblick der im Buch abgebildeten Wolfenbütteler Bibliotheksrotunde vorstellen, die Anna Amalia aus ihrer Kindheit vertraut war. Es sind solche kleinen Details, die man in dieser aufwendig und liebevoll gedruckten Biographie teilweise selber entdecken muss, aber eben auch kann, weil das mitgelieferte, liebevoll präsentierte Material das zulässt.
    Hin und wieder erscheint die Biographie eher für den Experten oder aber zumindest den ausgeprägten Liebhaber geschrieben denn als kurzweilige Lektüre für jedermann. Für mich überwiegt aber der Vorteil, wirklich nur belegte Fakten präsentiert zu bekommen. Das Bild von Anna Amalia setzt sich so hin und wieder etwas mühsam zusammen, ist aber ganz und gar ehrlich.

    Bleibt noch anzumerken, dass der Anhang mit Fußnoten, Stamm- und Zeittafeln, Literatur- und Personenverzeichnis vom Feinsten ist.

  5. Cover des Buches Klassisches Weimar /Classical Weimar /Weimar, la classique (ISBN: 9783892344629)
  6. Cover des Buches Die Bibliothek brennt (ISBN: 9783835313859)

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