Bücher mit dem Tag "antipop"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "antipop" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Schmerzflimmern (ISBN: 9783743100503)
    Marc Kemper

    Schmerzflimmern

     (24)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo

    Gregor, ein junger Rettungssanitäter, hat eine besondere Gabe, denn wenn er einen Menschen berührt sieht er exakt voraus wie dieser sterben wird. Diese ständigen Visionen, mit teils wirklich skurrilster Todesszenarien, lassen Gregor ziemlich zynisch und teilnahmslos durchs Leben wandern. Aber eines Tages verändert eine Begegnung sein ganzes Leben…

     

    Schmerzflimmern ist der erste Teil um den Rettungssanitäter Gregor aus der Feder von Marc Kemper.

     

    Gregors Gabe das Ableben seiner Mitmenschen zu sehen wenn er sie berührt lässt ihn zu einem doch recht zynischen jungen Mann werden, der mehr schlecht als recht durchs Leben wandert und natürlich versucht so wenig körperlichen Kontakt mit Menschen einzugehen wie nur möglich. Gregor wirkt trotz seines Zynismus sympathisch und man empfindet auch Mitleid mit ihm, denn dieses Los möchte man nicht teilen.

     

    Die Geschichte selbst wird aus Gregors Sicht erzählt, man erhält dadurch direkten Einblick in seine Gedankenwelt und natürlich erlebt man mit ihm die Visionen der verschiedensten Todesfälle mit. Und bei diesen Todesfällen hat sich der Autor wirklich was einfallen lassen, mit viel trockenem Humor und Wortwitz werden dem Leser diese Todesfälle nahegebracht und so lässt sich das Buch trotz des teils makaberen Themas gut und flüssig lesen und entlockte mir als Leser immer wieder das ein oder andere schmunzeln. Nach und nach baut sich die Geschichte aus einzelnen Erzählungen und Erlebnissen von Gregor auf, und ergibt mit einem spannenden und thrillermäßigen Finale ein rundes Bild.

     

    Mein Fazit:

    Eine ungewöhnliche Geschichte, die mich mit ihrem Humor und Sarkasmus wirklich für sich einnehmen konnte, und mich neugierig auf den Nachfolgeteil zurückgelassen hat.  


  2. Cover des Buches Satt. Sauber. Sicher (ISBN: 9783866085589)
    Dirk Bernemann

    Satt. Sauber. Sicher

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Babscha
    "Ich fotografiere die Realität", so der Erklärungsversuch des Autors im Abspann seines um sich schlagenden, so sensiblen wie traurigen, einfach durch und durch überzeugenden Erstlingswerks. Und diese dort beschriebene Realität, dieser messerscharfe Blick auf die Gesellschaftsstruktur "hochentwickelter" Industriestaaten am exemplarischen Beispiel unserer eigenen Republik, genau so wie die brutal-ehrliche Sezierung des oftmals reichlich beschränkten Geistes der in ihr lebenden Menschen, alles zeigt ein bekanntermaßen vielschichtiges, kompliziertes und überwiegend verdammt unerfreuliches Bild der Lebensnormalität. In den vielfältigen Vernetzungen der Außenwelt genau so wie im hochintimen, persönlichen Umfeld des Einzelnen.

    Als Mittel für sein Anliegen, nämlich direkt, respektlos und fortwährend mit dem Finger in der Wunde, dem Leser die zumeist deformierte, unergründliche Psyche und Seele des Menschen mit all ihren negativen Schattierungen plakativ spiegelnd vorzuhalten, bedient sich Bernemann in seinem Buch zweier Handvoll beliebiger Protagonisten, die er in Szene und Interaktion zueinander setzt und sodann sämtlich genüsslich scheitern lässt. So sie sich nicht bereits vorher im freien Fall befanden.  Ob deutsches Ehepaar, ignorant wie hasserfüllt-stumm und verblödet in seinem Reihenhaus Richtung Rente vegetierend, ob perspektiv- und zielloser Jugendlicher unterwegs ins Nirgendwo, ob rassistischer Phrasendrescher der Unterschicht, ob drogenunterstützter, innerlich verbrannter Börsenhändler auf dem frühen Weg ins Jenseits, sie alle werden gnadenlos und gekonnt ins Licht gezerrt und demontiert. Dabei lässt der Autor wahrlich keine menschliche Schwäche, Fehlleistung und keinen geistigen Abgrund aus. Macht auch nichts, die Botschaft des menschlichen Scheiterns ob der inneren wie äußeren Unzulänglichkeiten kommt überdeutlich rüber. Die Sprache des Buches ist Bernemann-typisch durchgängig brutal und weitgehend ordinär, aber natürlich als Katalysator seines Inhalts durchaus angemessen. Und die Wortakrobatik und Phantasie des Autors schlägt auch hier wieder alle Rekorde. Wie kann ein Mensch nur so gekonnt mit Sprache umgehen!?

    Eine hochintensive, so abstoßende wie packende Lektüre, die kraft ihrer Worte den Leser immer wieder im Wechsel abtauchen und schaudern lässt, das ganze Werk eine komprimierte, irgendwie wehmütige Anklage. Aber auch ein Denkanstoß, ein ehrliches Buch voller Wahrheiten, über die der Mensch als Meister des Verdrängens und des Selbstbetrugs im täglichen Einerlei gerne immer wieder hinwegschaut. Bis es dann irgendwann nicht mehr geht.

    So etwas muss man tatsächlich lesen wollen. Aber wer sich drauf einlässt, bleibt zwar erschöpft, irgendwie aber auch geläutert zurück. Ein echter Bernemann eben.
  3. Cover des Buches Asoziales Wohnen (ISBN: 9783453676718)
    Dirk Bernemann

    Asoziales Wohnen

     (38)
    Aktuelle Rezension von: rallus

    "Literatur muss die Schippe sein, mit der du Scheiße von A nach B beförderst, und da, wo B ist, muss die Scheiße immer noch genauso stinken, wie da, wo sie herkommt."

    Und genau diese Scheiße beschreibt Dirk Bernemann in dem plakativ aufgesetzten Roman 'Asoziales Wohnen'. Ein hässlicher Betonklotz, 8 Wohnungen, 8 Schicksale hinter den Türen, jeder hat sein Päckchen oder gleich mehrere zu tragen. Mancher wohnt allein, mancher in der Familie, das Leben fickt sie aber alle, eine Gemeinschaft gibt es nicht, untereinander sind die Bewohner nicht bekannt, anonym.

    Da ist das alte Ehepaar, das seit Jahrzehnten dort wohnt und jeder Ehepartner einsam vor sich hin vegetiert. Man denkt an die ungenutzte Zeit in seinem Leben."Die ungenutzte Zeit ist der schnellste Zug der Welt." Da ist die Familie mit den drei Kindern, in der jeder funktioniert, keine Liebe zwischen den Menschen besteht und auch niemand weiß, was den anderen bewegt. Lisa, die Fünfjährige, die von ihrer Mutter so lange nicht geliebt und getrietzt wird, bis es ihr die Sprache verschlägt. Die brutale Realität erfasst sie alle.

    Dabei sind es keine asozialen Menschen, eben nur Menschen, die die kleinen Rädchen im Kapitalismus darstellen, die, die man leicht austauschen kann, so wie Sybille.

    "Am Ende vermeintlich großer Gefühle stand Sybille zum wiederholten Mal alleine da, und ihre Hinweise verdichteten sich, dass es bei ihr um eine deutlich zu uninteressante Frau ging, eine Frau, die nicht in einer Masse erkennbar ist, eine, die man anschaut und drei Sekunden später wieder vergessen hat, weil es irgendwo Eis gibt, oder Dokumentationen über Eichhörnschen, Einhörner oder Weltkriege über weitaus Wichtigeres informieren."

    Jeder versucht, einzigartig zu sein. Sören ist 38 und lebt mit seiner Mutter zusammen. In Facebook ist er der große MC$, der mit der 13-jährigen Marie anbandelt, die ihn vor seinem Leben retten soll. Marie verzweifelt in ihrer Familie und sucht auch einen Retter. Jeder betrügt sich, so gut er kann, der weiße Prinz erscheint aber nirgends.

    "Das Leben ist ein verseuchter Fluss, und trotzdem stehen alle am Rand und angeln wie die Doofen. Sonst hat man ja nichts. Da ist sonst nichts, wovon man sich ernähren könnte. Und das Leben hat es eilig. Die ganze Kacke die wir uns aus dem Fluss ziehen, die bereiten wir uns schönstmöglich auf, aber die Dinge bleiben, was sie sind, marinierte, getunte, aufbereitete Scheiße."

    Werden Konflikte mal ausgetragen, kommt es zu einem Waffenstillstand, im Untergrund lauert weiterhin das Scheitern.

    "Da sitzt die Familie am Tisch. Irgendwie fühlt sich hier niemand verwandt oder verantwortlich, aber alle tun, als sei nichts, und das Radio soundtrackt die angebliche Idylle voll und verströmt überhebliche und unpassende Fröhlichkeit."

    So endet dieses Buch mit den acht Wohnungen auch in den meisten Fällen krass und rigoros, nur Weicheier und Schönredner würden hier von tragisch sprechen. Bernemann hat sich in satirischer Weise selbst in dieses Wohnhaus gesteckt, als der Autor, der säuft, kifft und hurt und so seine besten Ideen entwickelt. Ob sein Leben tatsächlich so aussieht, kann ich nicht beurteilen; das Leben der anderen sieben Mietparteien habe ich so oder so ähnlich schon erlebt. Ein Poetry-Slam-Buch über die deutsche Mittelmäßigkeit.

     

  4. Cover des Buches Ich hab die Unschuld kotzen sehen 3 (ISBN: 9783866081345)
    Dirk Bernemann

    Ich hab die Unschuld kotzen sehen 3

     (47)
    Aktuelle Rezension von: rynasnow
    Habe mich tierisch auf den dritten Band gefreut, nachdem ich so begeistert vom ersten (und zweiten) gewesen bin. Gelesen, ging schnell, weil das Buch recht kurz ist. Das einzige, was ich mir gedacht habe, war, dass ich es hätte lieber lassen sollen. Im Vergleich zu den beiden Vorgängern, vor allem zum ersten, war es schlecht. Die Ausdrücke sind harmloser geworden und ich hatte permanent das Gefühl, dass Bernemann die Ideen ausgegangen sind und er sie mit größter Mühe rausgedrückt hat. 3 Sterne lediglich für den Schreibstil, den ich nach wie vor mag und die Art, wie Bernemann die Kurzgeschichen mit winzigen Details zu einem großen Ganzen verbindet.
  5. Cover des Buches Ich hab die Unschuld kotzen sehen (ISBN: 9783937536590)
    Dirk Bernemann

    Ich hab die Unschuld kotzen sehen

     (279)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:

    "Guten Tag, die Welt liegt in Trümmern. Ich sammle sie auf. Errichte daraus neue Gebäude. Konstruiere neue Städte. Kann man wohnen drin. Oder weiträumig umfahren." So begrüßt einen dieses Stück Literatur, bevor es einen hinabreißt in die Abgründe einer Welt, die in uns etwas zum Klingen bringt, denn sie ist uns sehr vertraut. Es ist unsere Welt! Wenn man Bernemanns Buch liest, kommt es einem vor, als hätte man uns endlich die rosa Brille abgenommen, ja vom Kopf geprügelt. In einer poetischen Klarheit zelebriert er ein Massaker des Leben, dass fasziniert, um gleichzeitig abzustoßen.


    Cover:

    An sich wirkt das Cover im Gegensatz zum Inhalt eher harmlos. zu sehen ist auf weißem, schlichten Grund eine blonde Puppe, welche erst nach genauerem Hinsehen ein bisschen abgewrackt wirkt. Erst der Titel lässt den Betrachter stutzen, besonders weil das Wort "Kotzen" farbig hervorgehoben ist. Spätestens jetzt ist man neugierig oder eben abgeschreckt, wenn man sich den Inhalt oder die ersten Seiten durchliest. Trotzdem passt das Cover durchaus zu dem Klientel, welches der Autor hier bedient und ist für jenes Klientel sicher auch ein absoluter Blickfang.


    Eigener Eindruck:

    Er sitzt auf seinem Sofa mit seiner Freundin. Sie haben wieder zu viel getrunken und die Wut kommt in ihm auf. Er will sie zerstören. Er hasst sie. Und so verteilt sich ihre Hirnmasse auf den Fliesen, was wenig später den Kommissar auf den Plan ruft. Doch auch er hat ein Geheimnis, was wiederum den Auftragskiller auftauchen lässt. Als dieser nicht wieder auftaucht ist seine Freundin und Prostituierte mit den Nerven am Ende... und so zieht sich der rote Faden immer mehr durch die kurzen Episoden der Geschichte.


    "Ich habe die Unschuld kotzen sehen" ist ein Buch, welches mich hat ein paar mal den Atem anhalten lassen. Das Buch ist wirklich sehr anschaulich geschrieben und allein durch die Handlungskette einfach nur genial. Zwei Protagonisten geben sich jeweils immer die Klinke in die Hand. Sei es nun durch eine zufällige Begegnung oder durch mehr Kontakt. So treffen wir auf einen jungen Bengel der mit seiner Freundin kein Kind will. Sie hat die Idee das Kind mit einer Stricknadel zu beseitigen, doch das geht schief und so macht er nichts mehr aus seinem Leben, ganz zum Leidwesen seiner Mutter, die sich nun fortan um ihn kümmern muss und so weiter. Dirk Bernemann beschreibt die Geschichten so detailliert, dass man das Gefühl hat direkt neben den Protagonisten zu stehen. Man fühlt mit ihnen. Angst, Kummer, Verwirrung, Wut, Ekel, Verzweiflung. Es ist von jeder Emotion etwas dabei und obwohl die Geschichten bisweilen sehr morbide und dunkel sind, machen sie einfach Spaß. Das Buch ist in meinen Augen ein kleines Kunstwerk für sich, denn es behandelt menschliche Abgründe und regt zum nachdenken an. Wirklich gut gemacht.


    Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!


    5 von 5 Sterne.



    • Taschenbuch: 256 Seiten
    • Verlag: Heyne Verlag (Oktober 2008)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453675606
    • ISBN-13: 978-3453675605
    • Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 2 x 18,5 cm
  6. Cover des Buches Seelenficker (ISBN: 9783866086661)
    Natascha

    Seelenficker

     (172)
    Aktuelle Rezension von: Kaetzchen19

    Eine glückliche Kindheit kann man das was Natascha erlebt hat sicher nicht nennen. Aus einem Zuhause in dem der eigenen Mutter egal ist was mit dem Kind passiert, kommt wie es kommen muss. Natascha flieht  in eine grausame, kalte und egoistische Welt voller Drogen und Prostitution. 

    Ein junges Mädchen sollte nicht durchmachen müssen, was Natascha durchgemacht hat.
    Mich persönlich berührt ihre Geschichte sehr. Ich liebe das Buch und lese es gelegentlich. Auch das dazugehörige Hörbuch höre ich gerne. Aber dazu in der Rezension zum Hörbuch mehr.

  7. Cover des Buches Sexshop (ISBN: 9783866086227)
  8. Cover des Buches Unfun (ISBN: 9783641234614)
    Matias Faldbakken

    Unfun

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In diesem Roman geht es um Lucy und ihre Familie, bestehend aus ihrem Ex-Mann Slaktus und ihren beiden Zwillingssöhnen Atal und Wataman. Slaktus will Regisseur werden, doch leider ist seine Splatter-Film Idee gescheitert. Einen Lichtblick gibt es doch, denn nun soll aus der Geschichte um einen afrikanischen Straßenarbeiter in Paris ein Ego-Shooter werden.

    Matias Faldbakken ist extrem, aber so extrem nun auch wieder nicht. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und dieses Buch ist ungewöhnlich gut geschrieben, wenn man bedenkt dass es sich hier um einen Splatter-Punk Roman handelt (wobei mir dieses Genre als Buch um einiges lieber ist, als in Film-Version.)

    Kurz zum Genre; Splatter-Punk sind Romane oder Filme, in denen ein Psychopath o.ä. frei herum läuft und wahllos Leute abschlachtet. Meistens enden diese Bücher/Filme damit, dass der Aggressor zur Strecke gebracht wird, und zwar durch das so genannte “Final Girl”, ein prüdes, verkopftes Mädchen, welches durch seine Abneigung für Sex, Rausch etc. für den psychopathischen Killer unangreifbar wird.

    Ich habe manchmal so meine Merkwürdigkeiten, wenn es darum geht mal Genre-technisch auszubrechen und dazu zähle ich definitiv dieses Buch. Es hat mir sehr gut gefallen, gerade weil es so krass ist, und war ungewöhnlich eingängig, aber nur sowas lesen, das möchte ich auf gar keinen Fall.

    Ich mag den Humor, dessen Faldbakken sich hier bedient, der wohl nicht von jedem Leser direkt als witzig eingestuft werden wird, da er sich größten Teils über die Verquertheit der Charaktere äußert. Faldbakkens Hauptfiguren sind zu schräg um wahr zu sein, bzw. gnadenlos überzeichnet, und das macht sie zugleich urkomisch.

    Was an diesem Buch so revolutionär sein soll, weiß ich nun nicht – mir hat es einfach Spaß gemacht, mal was zu lesen, dass die Grenzen meines literarischen Fassungsvermögen sprengt. Und ich werde sicher noch die ersten beiden Teile der Trilogie über die “Skandinavische Misanthropie” von Matias Faldbakken lesen – aber nicht bevor ich mich ausreichend von diesem Buch erholt habe.

    Meine Empfehlung geht an alle Final Girls und Boys da draußen. Leser mit starkem Magen und rabenschwarzem Humor.

  9. Cover des Buches Morbus Dei (ISBN: 9783940767011)
    Thomas Manegold

    Morbus Dei

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Periplaneta
    Ist Gott ein Spieler? 26 Kurzgeschichten über den alltäglichen Wahnsinn unserer Welt erzählt Thomas Manegold. Ein frustrierter Sanitäter, der Insasse einer Nervenheilanstalt, ein erfolgreicher chinesischer Geschäftsmann, eine blonde Praktikantin, und ein erfolgloser Schriftsteller - von dem der Autor betont, dass dieser nicht er selber sein solle, schließlich habe Michael E. schwarze Locken und er selber eine Glatze - sind die Protagonisten der lose miteinander verwobenen Geschichten. Zusammengehalten werden die Geschichten von einer Rahmenhandlung: Gott sitzt im Chatroom zusammen mit Albert Einstein, Wolfgang Amadeus Mozart, Konfuzius und dem Admin und unterhält sich mit ihnen über das Spiel, das er gerade spielt: Genesis 4.0. Gott spielt also ein Computerspiel und wir alle sind Charaktere in diesem Spiel. »Eine Simulation, die sich grundlegend von anderen Spielen unterscheidet, weil die Anzahl der Charaktere unendlich ist, weil sie stark vereinfachte Kopien eines Teils des Bewusstseins des Spielers sind und weil sie mitdenken.« Ein cleverer Vergleich, der mich schmunzeln lässt. Doch irgendwie läuft einiges schief in Genesis 4.0, zumindest seit die Menschen von den Bäumen herabgestiegen sind. So sind die Geschichten auch recht düster, die Protagonisten leiden an der Kälte einer entzauberten Welt, verzweifeln an der Dummheit ihrer Mitmenschen und sind gefangen in den eigenen Unzulänglichkeiten. Leider sind die Geschichten auch sehr wahr, sehr »aus dem Leben gegriffen«. Der Notarzt-Wagenfahrer David sieht keinen Sinn mehr in seiner lebensrettenden Aufgabe, der Schriftsteller Michael verzweifelt darüber, dass er spätestens seit 9.11 den Medien nicht mehr glauben kann, Conny, Praktikantin in einer Nervenheilanstalt, hat zwar im Urlaub einen heißen Flirt mit Olga, wird aber wohl doch ihren Freund heiraten, wie sich’s halt gehört. Klaus echauffiert sich ausführlich über das von den Medien präsentierte Schönheitsideal und die Übersexualisierung der Gesellschaft, bevor er eine 14-jährige mit nach Hause nimmt und Bastian, der Insasse einer Nervenheilanstalt, dem die Praktikantin Conny immer »Die Unendliche Geschichte« vorliest, sinniert über Gott und die Welt. Zum Glück mangelt es dem Autor bei all dem Elend nicht an Humor, und am Ende bleibt eine doch recht positive Aussage: »Der Mensch entscheidet, ob er sie (seine Leben) durchkriecht oder durchfliegt, durchliebt oder durchleidet, durchlacht oder durchweint.« Spannend für Literaturfans dürften auch die vielen Anspielungen auf Kafka, Satre, Welles und andere Autoren sein.
  10. Cover des Buches Albträumer (ISBN: 9783866081376)
    Andy Strauß

    Albträumer

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Revontulet
    Ein verrückter Reigen menschlicher Abgründe und wunderbarer Übertreibungen.
  11. Cover des Buches Kotzen am Gefühlsbuffet (ISBN: 9783942920971)
    Dirk Bernemann

    Kotzen am Gefühlsbuffet

     (6)
    Aktuelle Rezension von: GothicQueen
    "Menschen, ich werde euch niemals hassen, aber ihr seid so schwer zu lieben..." Dieser Satz sagt glaube ich alles über dieses Buch aus. Dirk Bernemann beschreibt die Menschen, die er sieht: Die am Bahnsteig stehen, mit ihren Hunden spazieren gehen. Der Hund macht einen Haufen. Dirk Bernemann nennt es so: Er isst eine Wurst, er macht eine Wurst. Das ist dann wohl der immerwährende Kreislauf des Lebens. Der Mensch geht, und geht, und geht... Denkt immerzu an die Zukunft. Lebt danach. Und was ist mit dem Jetzt? Diese Frage stelle ich mir jedenfalls bei der Interpretation dieses Buches. Soll das heißen, dass der Mensch nur nach der Zukunft lebt, die von anderen vorgegeben wird? Die Zukunft, die angeblich gut sein soll, weil andere das sagen? Und was ist mit dem Jetzt, beziehungsweise mit der Zukunft, die man selbst gern hätte? Sollte der Mensch lieber ausbrechen, statt immerzu den gleichen Alltag zu leben? Ja! Menschen sind so leicht zu durchschauen. So leicht. Daher fällt es schwer sie zu lieben? Was auch immer. Interessant auf jeden Fall: Das Buch ist, neben zwei anderen, im selben Format gedruckt worden wie die Pixi-Bücher, die man noch aus seiner Kindheit kennt und die es immernoch gibt. Daher wurde es dem Verlag verboten, weitere Exemplare zu drucken, bzw. die 3 Bücher durften nicht mehr verkauft werden. Gut, dass ich sie vorher noch bekommen habe... Willkommen im freien Land Deutschland ;-)
  12. Cover des Buches Herzmassaker (ISBN: 9783939239963)
    Ina Brinkmann

    Herzmassaker

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch ist tatsächlich nicht für jeden gedacht, wer beim Klappentext schon kein Interesse zeigt sollte es lieber ganz weit verschwinden lassen. Dieses Werk hat alles was man sich wünscht, herbe Worte, knallende Sätze und prickelnde Schauer.
  13. Cover des Buches Fragt mal Alice (ISBN: 9783423781701)
    Anonym

    Fragt mal Alice

     (97)
    Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt

    Stell dir vor, Alice aus dem Wunderland fällt nicht in ein Kaninchenloch, sondern in die Welt der Drogen – das ist ungefähr die Geschichte, die "Fragt mal Alice" erzählt. Ein Teenager-Tagebuch, das mehr Achterbahnfahrten bietet als der wildeste Freizeitpark.


    Die 15-jährige Alice ist wie viele Teenager: Sie navigiert durch die Wirren der Pubertät, kämpft mit Liebeskummer und Selbstzweifeln. Aber dann, eines Tages, kommt LSD ins Spiel – und plötzlich ist Alice nicht mehr nur ein Mädchen mit Teenager-Problemen, sondern ein Teenager auf einer psychedelischen Reise, die sie tiefer in den Strudel der Sucht zieht, als sie es je für möglich gehalten hätte.


    Dieses Buch ist wie eine Zeitmaschine in die 70er, nur dass die Reiseziel kein Hippie-Festival, sondern die dunkle Seite des Drogenkonsums ist. Die Tagebucheinträge von Alice sind so real und roh, dass man sich manchmal fragt, ob man gerade ein Tagebuch oder einen Roman in der Hand hält. Die Sprünge zwischen Euphorie, Verzweiflung und Realitätsverlust sind so abrupt, dass man sich beim Lesen fast schwindlig fühlt.


    Aber Achtung: "Fragt mal Alice" ist kein leichtes Lesefutter. Es ist eine Geschichte, die dich packt, schüttelt und nicht mehr loslässt. Du wirst dich vielleicht fragen, wie realistisch all das ist, was Alice durchmacht, ob das Buch wirklich authentisch ist oder ob da jemand mit der Geschichte eines Mädchens kreativ umgegangen ist.


    Trotzdem, oder gerade deswegen, ist "Fragt mal Alice" eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Es zeigt die Schattenseiten des Drogenkonsums auf eine Weise, die weder beschönigt noch dramatisiert, sondern einfach nur erzählt – aus der Sicht eines Mädchens, das versucht, ihren Weg zwischen Rausch und Realität zu finden.


    Fazit: "Fragt mal Alice" ist eine Achterbahn der Emotionen, ein Trip in die Psyche eines Teenagers, der sich verirrt hat. Es ist ein Buch, das dich vielleicht zweimal darüber nachdenken lässt, wie schnell das Leben einen unerwarteten Abzweig nehmen kann. Also, schnall dich an und sei bereit für eine Reise, die dich vielleicht ein bisschen nachdenklich, aber definitiv wacher zurücklässt.

  14. Cover des Buches Und wir scheitern immer schöner (ISBN: 9783866080546)
    Dirk Bernemann

    Und wir scheitern immer schöner

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Gedankenkneuel
    Nicht ganz so gut, wie der Vorgaenger, aber dennoch lesenswert.
  15. Cover des Buches Badman (ISBN: 9783000191589)
    Manuel Pliewisch

    Badman

     (2)
    Aktuelle Rezension von: CreativeMan
    Ein kleines böses Buch voll schwarzem Humor. Klasse!
  16. Cover des Buches Abgründe (ISBN: 9783866080430)
    Klaus Zenkel

    Abgründe

     (6)
    Aktuelle Rezension von: GothicQueen
    Dieses Buch war: so naja. Ich habe es zwar bis zum Ende gelesen, aber ich fand es absolut langweilig. Es gehört auch zu den wenigen Büchern, die ich wieder aussortiert habe, obwohl ich die Bücher dieses Verlages sonst horte. Wenn Bücher mich begeistern fällt mir auch viel ein, was ich dazu sagen kann. Hierzu fällt mir recht wenig ein: Leute, lasst es lieber bleiben und spart euch das Geld. Holt euch stattdessen lieber ein anderes Buch, gerne auch vom damaligen U-Books Verlag. Wer gerne Bücher liest, die sonst nicht die breite Masse liest, nur weil sie auf der Bestseller-Liste stehen: Es gibt genug Bücher, die in diesem Verlag erschienen sind. Nur tut euch dieses Buch nicht an! 
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