Bücher mit dem Tag "antonio tabucchi"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "antonio tabucchi" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Lissabonner Requiem (ISBN: 9783446201736)
    Antonio Tabucchi

    Lissabonner Requiem

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Duffy

    Der Erzähler hat einen heißen Tag, zwölf Stunden, in Lissabon, um sich ganz der Atmosphäre und den Menschen dieser Stadt hinzugeben. Freilich nicht ganz unbelastet, den Tabucchis Buch ist keine Realität, es ist ein Zusammenfluss von Traum und Wirklichkeit. So begegnet der Erzähler einer Vielzahl von Menschen, Begegnungen, die sich in die Stadt einschmiegen und sie lebendig machen. Es sind aber auch Tote dabei, die die Vergangenheit mit der Gegenwart verschmelzen. Alles zusammen wird zu einer wunderbaren Hommage an eine großartige Stadt, eine einladende Geste für die, die sich vom Zauber einfangen lassen wollen. Daher bildet auch der Schlusspunkt dieses brillanten Büchleins ein Treffen mit dem heimlichen König von Lissabon, dem Literaten Fernando Pessoa. So gibt es dann auch ein Stück Logik in diesem Kaleidoskop, denn wer sonst sollte es besser abschließen als die Lichtgestalt der portugiesischen Literatur. 

  2. Cover des Buches Lissabon - Eine literarische Einladung (ISBN: 9783803112699)
    Gaby Wurster

    Lissabon - Eine literarische Einladung

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Lissabon hat schon so manchen in seinen Bann geschlagen. Wie in jeder anderen Großstadt machen natürlich auch hier die Ecken das Leben aus, die man nicht auf einer Sightseeing-Tour sieht. Aber Lissabons Zauber sind die Details, auf die nur der hinweisen kann, der die Stadt kennt. Die Kioske etwa, die Literatur und Kunst unter der Erde, wenn man sich z.B. die Bahnhöfe Oriente oder Cais de Sodre anschaut, Lissabon hat seinen Fado und die Saudade, es ist die Stadt der Nuancen und vor allem hat sie eines: ihr Licht. Das alles, sowie die besondere Historie der Stadt, die durch ein Erdbeben 1755 komplett zerstört wurde, die die letzte Station vor der Flucht nach Amerika im Zweiten Weltkrieg und Ausgangspunkt eines Kolonialimperiums war, gibt Stoff für Geschichten, Romane und eben Betrachtungen, wie wir sie hier in diesem Buch finden. Namen, die mit Lissabon eng verbunden sind wie Pessoa, Antunes, Saramago, Remarque und viele mehr, tragen mit ihren eindringlichen Texten zur Charakterisierung einer Stadt bei, die nie vollständig mit Worten beschrieben werden kann. Allen Autoren ist eines gemeinsam: Ihr Verständnis für die Stadt und eine enge Verbundenheit, wie auch immer ihre Bewertungen ausfallen. Für alle diejenigen, die sich für portugiesische Literatur interessieren und noch nicht so viele der Autoren kennen, ein großartiger Einstieg. Aber am besten ist dieses Buch in Lissabon selbst aufgehoben, wenn es den Leser bei einem Besuch begleiten kann, wenn man nach der Lektüre der einen oder anderen Geschichte die Orte besuchen und selbst erleben kann.
    Die Editorin und Übersetzerin Gaby Wurster hat hier einen hervorragenden Job getan und mit viel Liebe und Detailwissen die Beiträge zusammengestellt und teilweise übersetzt. Herausgekommen ist ein nachhaltiges Buch für Lissabonliebhaber sowieso und für alle, die es noch werden wollen. Das sich die Weiterentdeckung der Autoren, die man hier lesen kann, lohnt, muss nicht extra erwähnt werden.
  3. Cover des Buches Die letzten drei Tage des Fernando Pessoa (ISBN: 9783446231078)
    Antonio Tabucchi

    Die letzten drei Tage des Fernando Pessoa

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Vorab: Man muss wissen, wer Fernando Pessoa war und man sollte ein wenig mit seinem Werk und seinem Lebenslauf vertraut sein, damit man dieses Buch begreift.
    Tabucchi war einer der besten Pessoa-Kenner der Gegenwart und so gibt es wohl keinen anderen, der dieses kleine Büchlein hätte schreiben können. Gerade einmal 60 Seiten benötigte er, um die letzten drei Tage des portugiesichen Literaturhelden zu schildern, drei Tage im Krankenhaus, an denen der an Leberzirrhose erkrankte Schreiber nacheinander seine berühmtesten Heteronyme empfängt, die ihm mit einem Besuch die letzte Ehre erweisen und noch ein letztes Geheimnis verraten.
    So trifft er Álvaro de Campos, seinen Meister Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Bernardo Soares und mit jedem seiner Heteronyme tauscht er sich noch einmal aus, um selbst ein Resumé zu ziehen, dass es ihm erlaubt, sein Leben abzuschließen.
    Ein großartiges Buch von Tabucchi, denn es gibt einen fiktiven Einblick in die Persönlichkeit Pessoas, in sein Werk und sein Denken. Es ist fiktiv, doch es ermöglicht auch den Zugang zu Pessoa, dessen vielschichtiges Wirken auch immer der schmale Grat von Genie und Wahnsinn war, ein Werk, das fast zerstörerisch umfangreich war, dass ihm gar keine Wahl blieb, als diese Heteronyme zu erschaffen, die im das Schreiben ermöglichten.
    Großer Verdienst von Tabucchi, dass er es bei diesem knappen Umfang belassen hat. Besser und eindrucksvoller hätte man diese Idee nicht umsetzen können.
  4. Cover des Buches Wer war Fernando Pessoa? (ISBN: 9783446209633)
  5. Cover des Buches Der schwarze Engel (ISBN: 9783423129039)
    Antonio Tabucchi

    Der schwarze Engel

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Tabucci ist ein Spieler mit Worten. Seine Fähigkeit, Gedanken und Seelenzustände in Sätze zu formen ist beeindruckend. Die kleineren Geschichten von ihm sind wie eine Spielwiese, auf der sich der Autor austobt, dabei schießt er manchmal über das Ziel hinaus, wenn er nämlich seine Übergänge von Realität in die Fiktion gestaltet, die dem Leser einiges abverlangen. Nun war Tabucci noch nie der Schreiber, den man nebenbei lesen kann, doch die Konzentration, die hier aufzubringen ist, um ihm so zu folgen, dass man auch in den vollen Genuss der Lektüre kommt, ist schon groß. Dabei geht es auch ganz konkret zur Sache, wie z.B. mit der Konfrontation Jugendlicher während der Salazar-Zeit mit der Gewalt oder die Bewältigung der Vergangenheit seines Vaters, der sich ein Junge aussetzt. Doch Tabuccis Stilmittel ist auch gerade das Loslösen von der Realität hinein in etwas Traumhaftes. Grenzbereiche werden betreten und hier könnte es, wenn man sich nicht darauf einlassen kann oder will, zu Missverständnissen kommen. Für den Liebhaber der klaren Strukturen ist das eher nichts, doch wer Tabucci kennt und schätzt, kommt hier voll auf seine Kosten. Wegen dieser Zwiespältigkeit der objektive Versuch von nur drei Sternen. Und das von einem Fan.

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