Bücher mit dem Tag "apokalypse"
650 Bücher
- Stephenie Meyer
Seelen
(5.363)Aktuelle Rezension von: Stoeckchens_buecherweltSeelen wollte ich lange Zeit unbedingt lesen. Dann habe ich den Film angefangen und musste ihn abbrechen. Ich war zu wütend über die Vorstellung, dass jemand den eigenen Körper übernimmt und man „ausgelöscht“ wird. Ebenso, dass man dabei zuschaut, wie jemand den eigenen Körper übernimmt und man selbst keine Kontrolle hat. Genau dies passierte Melanie. Da der Film für mich eher die Perspektive von Melanie widerspiegelte, konnte ich es nicht lange aushalten, bis ich den Film abbrach. Bei dem Buch war dies nun eine andere Geschichte. Denn dieses war aus der Perspektive der Seele Wanda geschrieben. Die schnell eine Bindung zu Melanie und den Menschen aus ihrem Leben aufbaute. Und auch wenn der Schreibstil sehr bildlich und fesselnd war, so pausierte ich das Buch sehr lange.
Es war im Mittelteil sehr langatmig und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas passierte. Dies konnte der Schreibstil eine Zeit lang retten, aber irgendwann brauchte auch ich wieder mehr Handlung. Doch als Wanda und Melanie auf ihre Familie und Jared trafen, dauerte es nicht lange, bis die Handlung zum stoppen kam. Dass ich zu dem Zeitpunkt gerade mal ein Drittel des Buches geschafft haben sollte, klang für mich ätzend. Dennoch blieb ich stark und schleppte mich langsam durch die Kapitel.
Leider verlor ich schnell den Überblick über die Kapitel, denn anders als bei vielen anderen Büchern sind die Kapitel nicht nummeriert, sondern bestehen nur aus einem Wort als Überschrift. So verliert man schnell den Überblick, wie viele Kapitel man noch vor sich hat oder schon hinter sich. Das finde ich persönlich immer etwas schade. Aber ich blieb dran. Und habe es letztendlich beendet. Das Ende fand ich wirklich okay, auch wenn es für mich sehr offensichtlich war.
Glücklich und traurig, begeistert und elend, sicher und ängstlich, geliebt und abgewie-sen, geduldig und wütend, friedlich und wild, erfüllt und leer … alles. Ich würde das alles fühlen. All das würde zu mir gehören.
- Justin Cronin
Der Übergang
(1.261)Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlogIch wage mich zu behaupten, dass ein jeder Leser irgendwann mal seinen Endgegner trifft – für mich war es in diesem Jahr dieses Buch.
Die Geschichte beginnt recht spannend mit dem Ziel, anhand von Experimenten und menschlichen Versuchen den ‚perfekten‘ Soldaten zu schaffen. Doch leider geraten diese entsetzlich schief, sodass es fast die ganze Menschheit ausrottet.
So spannend der Anfang des Buches auch ist, so schnell schwappt die Stimmung auch um.
Im ersten Drittel des Buches schwankt die Erzählperspektive zwischen allen wichtigen Personen, die zur Ausgangssituation beitragen und um den Leser den Ausbruch zu erklären. Doch leider wechseln die Blickwinkel auch innerhalb mancher Kapitel, sodass ich irgendwann verwirrt war und mich fragte, warum wir an diesem oder jenem Punkt sind und was eigentlich in der Zwischenzeit geschehen ist.
Weiterhin ist der Erzählstil sehr ausschweifend, sodass man hier auch einige Passagen und Kapitel hat, die eigentlich nichts zum Geschehen beitragen, wodurch sich das Buch unnötig in die Länge zieht.
Worauf man sich auch einstellen muss, ist die Wandlung zu einem postapokalyptischen Epos, der Walking Dead nicht unähnlich ist.
Wer das Buch bis dato nicht abgebrochen hat, kann sich jedoch wieder auf das Ende des Buches freuen, denn erst auf den letzten Seiten (Buch 9 / Buch 10) wird es wieder spannender, da die Geschichte hier wieder zusammenläuft.
Ob ich Band 2 und 3 lesen werde, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen. - Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.428)Aktuelle Rezension von: _seitenreise_In Der Schwarm häufen sich weltweit merkwürdige Ereignisse rund um die Ozeane: aggressive Tiere, mysteriöse Tiefsee-Aktivitäten, unerklärliche Naturkatastrophen. Ein internationales Forscherteam entdeckt schließlich, dass die Natur selbst der Auslöser sein könnte – und dass sie zurückschlägt.
Nach dem großen Hype um das Buch hatte ich hohe Erwartungen – und wurde nicht enttäuscht. Schon der Prolog ist spannend und zieht einen mitten in die Handlung. Ich war sofort gefesselt und fand auch die vielen wissenschaftlichen Details unglaublich interessant – auch wenn ich mir nicht alles merken konnte 😅.
Das Buch bietet zahlreiche Schauplätze und eine große Anzahl an Charakteren, aber wenn man sich davon nicht einschüchtern lässt, kommt man sehr gut durch die Handlung. Die wichtigen Figuren bleiben präsent, und ihre Perspektiven fügen sich nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild.
Besonders spannend fand ich den Mittelteil und das Ende des ersten Teils – echte Pageturner-Momente! Im zweiten Teil geht es zwar stellenweise etwas ruhiger zu, aber dafür werden wichtige Entwicklungen vorbereitet, die das spektakuläre Finale tragen.
Der Schwarm ist ein echter Wissenschaftsthriller, der seinen Namen verdient: fundiert recherchiert, intelligent konstruiert und mit einem beunruhigend aktuellen Thema. Man muss nicht jedes Detail verstehen – aber wer sich darauf einlässt, wird mit einem mitreißenden Leseerlebnis belohnt. Eine klare Empfehlung – auch wenn 700 Seiten vielleicht gereicht hätten. 😉
- Dan Brown
Inferno - Filmbuchausgabe
(1.518)Aktuelle Rezension von: MariaVAuch in Inferno schickt Dan Brown seinen Symbologen Robert Langdon auf eine temporeiche und geheimnisvolle Reise. Die Handlung ist gewohnt rasant, die Schauplätze faszinierend, und erneut gelingt es Brown, Spannung mit historischen und kunstgeschichtlichen Themen zu verbinden. Man liest nicht nur einen Thriller, sondern nimmt auch Wissen mit. Zwar sind nicht alle Informationen faktisch korrekt, doch das Buch hat mein Interesse an Dante geweckt und mir gezeigt, wie eng Literatur und Geschichte miteinander verwoben sein können. Allerdings hatte ich mir mehr klassische Rätsel erhofft. Stattdessen steht diesmal die Flucht vor Gegnern stärker im Vordergrund, was für meinen Geschmack ein wenig zu viel Raum einnimmt. Trotzdem: Inferno ist ein spannender Roman mit bildungsreichem Mehrwert. Für Fans seiner Werke absolut lesenswert. - so viellicht . nicht kopiert?
- Stephen King
Die Arena
(1.232)Aktuelle Rezension von: SariNeviaStephen Kings Die Arena ist ein meisterhaft konstruierter Roman, der mit erschreckender Präzision zeigt, wie dünn der Schleier der Zivilisation tatsächlich ist. In gewohnt fesselndem Stil wirft King seine Figuren in eine Extremsituation – abgeschnitten vom Rest der Welt unter einer unsichtbaren Kuppel – und beobachtet mit unbarmherzigem Blick, wie sich menschliche Schwächen offenbaren und verstärken.
Besonders beeindruckend ist Kings realitätsnahe Auffassung des gesellschaftlichen Zerfalls. Die Dynamiken innerhalb der eingeschlossenen Kleinstadt Chester’s Mill wirken beklemmend authentisch: Machtgier, Angst, Manipulation und blinder Gehorsam zeigen sich nicht als Ausnahmen, sondern als logische Konsequenz menschlichen Handelns in Krisenzeiten.
King zeichnet keine Schwarz-Weiß-Bilder – seine Charaktere sind komplex, ihre Entscheidungen nachvollziehbar, gerade weil sie oft erschreckend menschlich sind. Die Arena ist weniger Science-Fiction als ein düsterer Spiegel der Gesellschaft, in dem sich Leser:innen immer wieder selbst erkennen können.
Ein kraftvolles, bedrückendes Werk, das zeigt, wie gefährlich der Drang nach Kontrolle werden kann – und wie schnell aus Nachbarn Feinde werden, wenn die Strukturen der Ordnung zusammenbrechen. Stephen King beweist einmal mehr, dass der wahre Horror nicht in Monstern lauert, sondern in uns selbst.
- Marc Elsberg
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
(1.581)Aktuelle Rezension von: MayaBBlackout wurde mir (natürlich) schon seit 2013 empfohlen, und (natürlich) habe ich es dann doch nie gelesen, weil ... ehrlich gesagt keine Ahnung. Vermutlich, weil es so lang ist, und ich dann doch immer Sorge hatte, dass es mich nicht so interessieren würde, oder irgendwas anderes in der Art, aber auf jeden Fall habe ich es nun endlich geschafft, dank eines gefundenen Exemplars und eines Bibliotheks-Hörbuchs, und ich habe die 22 Stunden/800 Seiten in drei Tagen geradezu verschlungen. Der Sprecher des Hörbuchs liest dabei extrem angenehm in meinen Ohren, und das Buch beim Lesen zu hören hat mir richtig viel Spaß gemacht. Es war genauso spannend, wie mir versprochen wurde, und ich persönlich bin großer Fan gewesen.
Die Handlung des Blackouts in ganz Europa und welche Auswirkungen das politisch, ökologisch und zwischenmenschlich hat, fand ich sehr realistisch beschrieben und konnte da super nachvollziehen, woher alles kam, und die einzelnen Figuren, die in all das verwoben werden, waren mir echt großteils sehr sympathisch. Außerdem waren auch von den unsympathischen Figuren die Handlungen absolut nachvollziehbar. Also es gab Momente, in denen es mich persönlich gestört hat, wie Leute an Situationen herangegangen sind, aber aus deren Perspektive? Absolut verständlich, mit deren Wissensstand und Möglichkeiten würde ich vermutlich ähnlich handeln. (Gut, nicht bei allen-allen, weil ein paar sind schon ziemlich wahnsinnig, aber das ist ja eher gesunder Menschenverstand als irgendwas anderes, und für ein fiktives Buch fand ich auch das nachvollziehbar, insofern das eben geht.)
Die eine Sache, die mir nicht ganz so gut gefallen hat, was eine sich recht schnell entwickelnde Romanze, die ich zwar absolut vorhersehbar fand, aber nicht, weil die Chemie zwischen den Figuren wirklich was hergegeben hätte, sondern eher, weil sich das für mich von der ersten Szene an so gezwungen eindeutig in Richtung Romanze gelesen hat, dass man es sehen musste. Die beiden fand ich zwar als Team echt gut, die Romanze selbst hatte aber wie gesagt keinerlei Chemie und fiel für mich entsprechend komplett flach. Sie war auch ein echt kleiner Faktor, insofern kann ich ganz gut darüber hinwegsehen, ist mir leider aber dennoch negativ aufgefallen.
Abgesehen davon? Absolut fantastisch, Spannend bis zu den letzten paar Seiten, und ich bin echt froh, endlich zum Lesen gekommen zu sein. - Veronica Roth
Die Bestimmung
(6.537)Aktuelle Rezension von: buch_leselustAufgrund der fehlenden Verfilmung des letzten Teils der Reihe habe ich jetzt die Bücher angefangen.
Es hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich ein paar Unterschiede zu den Filmen bemerkt habe. Das hat mich etwas verwirrt, aber ich mochte es dennoch sehr gerne.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Welt der Fraktionen sehr gut beschrieben. Man hat gleich ein Bild im Kopf.
Bin gespannt wie es weitergeht.
- Dan Brown
Das verlorene Symbol
(2.036)Aktuelle Rezension von: EricZeneljajGelesen: März 2025
Nachdem ich bereits die ersten Bücher der Reihe gelesen hatte und nun auch endlich das dritte Buch begonnen habe, war ich wieder direkt gefesselt.
Natürlich ist vieles, wie auch zu Beginn des Buches beschrieben, eine Mischung aus Fiktion und historischen Ereignissen sowie realen Gegebenheiten. Besonders die Kombination von Mythen und Geheimorganisationen, die tatsächlich existieren, macht diese Reihe so spannend. Leider driftet die Handlung an manchen Stellen jedoch ein wenig zu sehr ins Märchenhafte ab. Die Themen rund um die Freimaurer und die ‚Wissenschaft‘ der Noetik sind zwar faszinierend, besonders für Leser, die noch wenig darüber wissen, aber an einigen Stellen wirkt die Handlung doch recht unschlüssig und ist einfach zu weit hergeholt.
Für einen Fantasy-Leser wie mich zwar völlig in Ordnung, aber wenn man versucht auf Basis historischer Ereignisse einen Roman zu erstellen, sollte man vielleicht auch ein wenig mehr im Rahmen des Denkbaren bleiben. Auch wenn die ersten beiden Teile nun ein wenig länger her sind, seit ich sie gelesen habe, ist es dort eher gelungen, den Rahmen der Handlung realistisch zu halten.
Abgesehen davon ist das Buch wieder ein fantastisches Werk geworden, welchen mit einzigartigen Charakteren und mysteriösen Antagonisten aufwartet. Außerdem sorgen überraschenden Plottwists dafür, dich den einen oder anderen Abend länger wach bleiben zu lassen, weil du doch noch unbedingt wissen musst, wie es im nächsten der über 130 Kapitel weitergeht.
Alles in allem ist "Symbol" ein tolles Buch und Must-Read für jeden Robert Langdon Fan.
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.062)Aktuelle Rezension von: miahInhalt:
Im Jahr 1852 lebt William in England und ist seit Wochen ans Bett gefesselt. Seine Forschung ist ins Stocken geraten und er verliert den Lebensmut, bis er auf die Idee kommt, sich mit Bienen zu beschäftigen.
Im Jahr 2007 lebt George in den USA. Er ist Imker und hat einen großen Hof, den sein Sohn einmal übernehmen soll. Der ist aber nicht interessiert und dann verschwinden plötzlich die Bienen.
Im Jahr 2098 lebt Tao in China. Sie arbeitet als Bestäuberin, da es keine Bienen mehr gibt. Sie wünscht sich eine bessere Zukunft für ihren kleinen Sohn, doch er hat plötzlich einen mysteriösen Unfall, der alles verändert.Meine Meinung:
Ich bin eigentlich nicht so die Romanleserin, aber dieses Buch habe ich vor einiger Zeit bei einer Freundin ausgeliehen und irgendwie hat es mich jetzt doch gepackt, der Geschichte eine Chance zu geben. Ich mag Geschichten, die über mehrere Zeitebenen spielen und nach und nach eine Verbindung zwischen diesen Ebenen zeigen. HIer war von Anfang an klar, dass alle drei Protagonisten durch die Bienen verbunden sind, doch das ganze Ausmaß wird erst später klar, was ich sehr schön fand.Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei Hauptprotagonisten erzählt. Sie alle haben ihre eigene Beziehung zu Bienen. Bei manchen ist es nicht so offensichtlich, bei anderen bestimmen die Bienen das Leben der Figur. Ich hatte bei keinem der drei Hauptprotagonisten Schwierigkeiten, mich in die Handlung einzufinden. Am meisten hat mich zu Beginn allerdings Tao und die Zukunft interressiert. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das geschilderte Szenario so eintreten könnte und fand es sehr gut dargestellt. Es wird sehr gut deutlich, was passiert, sollten die Bienen tatsächlich irgendwann aussterben. Ich glaube, vielen sind die Auswirkungen gar nicht wirklich bewusst, sodass das Thema eine große Bedeutung hat. Ich hätte mir gewünscht, dass die Konsequenzen noch stärker im Vordergrund gestanden hätten. Die drei Handlungsstränge konzentrieren sich stark auf die jeweiligen Protagonisten und die Dramen in ihrem Leben. Das ist gut geschrieben und interessant, schließlich ist das Buch auch kein Sachbuch, sondern ein Roman.
Die drei Protagonisten sind alle authentisch beschrieben. Tao war mir sehr sympathisch. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. William und George fand ich etwas schwieriger, aber auch sie handeln für mich nachvollziehbar. Alle drei sind nicht unfehlbar und müssen lernen, dass das Leben nicht immer so läuft wie sie es sich wünschen. Alle kämpfen mit den äußeren Umständen und versuchen das beste aus der Situation zu machen.
Das Tempo ist eher gemächlich und hätte sicher hier und da noch mehr Spannung haben können, um das Potenzial dieser Geschichte noch mehr auszunutzen. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, vor allem, da der Schreibstil sehr unaufdringlich und angenehm war und ich ganz nebenbei noch so viel über Bienen gelernt habe. Am Ende führt die Autorin die drei Erzählstränge geschickt zusammen, sodass eine tiefere Verbindung deutlich wird, was ich zum Abschluss sehr gelungen fand.
- Sebastian Fitzek
Noah
(2.113)Aktuelle Rezension von: StolliNach "Die Therapie", "Das Paket", das "Amokspiel" und "Das Kind" war Noah von Sebastian Fitzek an der Reihe.
Die Beschreibung der Geschichte füge ich hier wie immer nicht ein, findet sich in vielen Rezensionen und auch im Link oben, daher nur meine Leseerfahrung:
Thriller steht drauf, ein typischer Thriller und schon gar kein typischer Fitzek ist drin, umgesetzt ohne moralischen Zeigefinger, inwiefern man sich selber betroffen sieht sollte jeder selber beantworten.
Die Protagonisten, insbesondere Noah, Oscar und Altmann werden durch die Geschichte gehetzt, es bleibt kaum Zeit um Luft zu holen und wenn man erst mal mittendrin ist kann man, also hier ich, nicht mehr aufhören.
Ein sehr lesenswertes Buch, die Gedanken bleiben hier länger hängen.
- Umberto Eco
Der Name der Rose
(1.622)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTInhalt
Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...
Bewertung
Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.
- James Dashner
Maze Runner – Die Auserwählten. Band 1-3 im Schuber
(696)Aktuelle Rezension von: AntheiaDiese Trilogie ist eine der wenigen, wo alle drei Bände gleich stark waren. Durch die kurzen Kapitel und den flüssigen Schreibstil habe ich alle drei Bücher sehr schnell hintereinander weg gelesen. Und was muss ich sagen, wirklich sehr gute Bücher. Toll Charaktere, die einem wirklich ans Herz wachsen, spannende Handlung bis zum Schluss und ein wunderbares Setting. Wäre Dystopien mag und wert auf ein durchdachtes Konzept und schlüssige Handlung legt kommt hier auf seine Kosten. Ich bewerte nicht oft mit 5 Sternen, aber an den Büchern gab es für meinen Geschmack nichts auszusetzen. Gehören mittlerweile zu meinen Favoriten❤
- James Frey
Endgame 1. Die Auserwählten
(792)Aktuelle Rezension von: Freedom4meBereits die Beschreibung hat mich an Die Tribute von Panem erinnert und das bleibt auch beim Lesen des Buches so.
12 Spieler:innen wurden ihr Leben lang auf ein Ziel hin ausgebildet: Endgame. Als es dann soweit ist, können sie es dennoch kaum glauben.
Die Spieler:innen haben verschiedene Stärken, Schwächen, Charaktereigenschaften und Vorgehensweisen. Einige sind offen brutal und grausam, andere technisch sehr versiert, wieder andere wollen einfach nur gewinnen, einige helfen einander und verbünden sich und auch romantische Gefühle kommen vereinzelt vor.
Im Gegensatz zu Tribute von Panem gibt es bei Endgame Rätsel, die gelöst werden müssen, was von der Idee her wirklich sehr interessant ist. Außerdem haben die Spieler:innen alle beinahe übermenschliche Fähigkeiten, da sie eben nicht ausgelost werden, sondern ihr Leben lang darauf vorbereitet worden sind.
Alles in allem fand ich es einfach total interessant und spannend Endgame mitzuverfolgen und zu sehen, wie unterschiedlich die Spieler:innen vorgehen.Allerdings ist es nicht wie erwartet eine Dystopie (wie bei Tribute von Panem), sondern Endgame geht zurück auf etwas Übernatürliches, das eher Alien- als Göttercharakter hat. Ich bin mir nicht wirklich sicher, was ich davon halten soll und bin gespannt, wie sich das in den beiden nächsten Teilen weiter entwickelt. Allerdings sind dadurch Techniken möglich, die eben sonst nicht gehen würden - beispielsweise bekommt jeder der Spieler:innen einen eigenen Hinweis quasi ins Gehirn gesetzt.
Fazit: Ein wirklich spannender Wettkampf, der allerdings einen übernatürlichen Ursprung hat. Mir gefällt die Dynamik des Wettkampfes. Die Brutalität, die Strategien, die Bündnisse, Hinterhalte,...
Vor diesem Hintergrund hat mich Endgame an Die Tribute von Panem erinnert, gleichzeitig ist es aber auch etwas ganz eigenes.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und bin gespannt auf die nächsten beiden Bände.Endgame 1: Die Auserwählten bekommt von mir 4,7 (also gerundet 5) / 5 Sterne.
- Stephen King
The Stand - Das letzte Gefecht
(831)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderCharlie packt seine Frau und sein Kind ins Auto und fährt los. Der Alarm ist auf Rot und er weiß, es lauert der Tod. Aber die "Grippe" hat auch ihn und seine Familie schon im Griff und die Übertragung auf Andere schreitet voran und das Militär ist in allerhöchster Panik. Tote liegen überall und es gibt zwar Überlebende, aber die haben sich in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite eben die, die an das Gute glaube und der Res versucht mit der Hilfe eines Anführers alles in ihre Gewalt zu bekommen. Das Land ist weiter in einem absoluten Ausnahmezustand. Die guten haben alle den selben Traum und werden geleitet und der Rest hört auf eine dunkle Macht....
Stephen Kings The Stand ist ein Meisterwerk und ist so vielschichtig und böse und mit Gefühl und so vielen Werten.
- Rick Yancey
Die fünfte Welle
(1.002)Aktuelle Rezension von: AlHomiStell dir vor: es ist ein ganz normaler Tag und dein einziges Problem ist die Frage, ob Ben Parish dich endlich sieht. Wirklich sieht, denn er ist auf deiner Highschool und du bist hoffnungslos in ihn verschossen. Du legst dich schlafen und am nächsten Tag sind da plötzlich Außerirdische in ihren Schiffen am Himmel und übernehmen die Weltherrschaft. Milliarden Menschen werden getötet. Ab sofort lebst du nur noch nach dem Motto „Vertraue niemandem“, dich gefolgt von „Nur allein kannst du überleben!“
Hört sich grauenhaft an, oder? Aber genau das ist Cassies Leben.
Aliens haben sich schon vor langer Zeit in die Körper der Menschen eingepflanzt, blieben unentdeckt und rotten nun die Menschheit aus. 4 Wellen haben Cassie, ihr Bruder Sam und ihr Vater bereits überlebt. Wie viele werden sie noch durchstehen? Ein erster Hoffnungsschimmer ist ein Camp außerhalb der Stadt, in der sich andere Überlebende sammeln um zu einem nahe gelegenen militärischen Stützpunkt zu gehen. Dort soll es Schutz geben, aber geht die Gefahr wirklich nur von den Aliens aus? 😱
Im Camp angekommen, taucht unerwartet ein gelber Schulbus auf und nimmt Sam mit. Cassie ist zu alt und soll nachgeholt werden. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Cassie findet Verbündete. Die Guten erscheinen böse, die Bösen sind vielleicht doch die Guten …
Das Buch war meine Mittagspausenlektüre auf der Arbeit und an Band 2 bin ich derzeit dran. Auch wenn manche vielleicht bei dem Wort „Außerirdischen“ gerne das Weite suchen möchten, das Buch ist es wert gelesen zu werden! Man kommt leicht in die Geschichte rein, es ist spannend, manchmal traurig aber man möchte immer wissen, wie es weitergeht.
- Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis
(3.282)Aktuelle Rezension von: GilbeauAuch im Universum geht alles seinen bürokratischen geregelten Gang, alles wird nach Antrag gehandhabt. Jeder kann sich die Planungsunterlagen des Bauvorhabens ansehen und wenn geboten, Einspruch erheben. Was können die Vogonen dafür, dass die Erdbewohner die Genehmigungsunterlagen zum Bau einer Schnellstraße durch die Milchstraße nicht gelesen haben und deren Bau verhindert haben? Somit haben sie mit vollem Recht, nach bestem Wissen und Gewissen die Erden, welche dem Bau im Weg war, gesprengt.
Der Beginn einer wilden Reise durch das Universum, bei der es unbedingt nötige ist, auf keinen Fall in Panic zu geragten.
- Ursula Poznanski
Eleria (Band 1) - Die Verratenen
(1.356)Aktuelle Rezension von: KKrause„Die Verratenen“ bildet den spannenden Beginn der Eleria-Trilogie von Bestsellerautorin Ursula Poznanski.
Ich habe bereits mehrere Romane von Ursula Poznanski gelesen und bin immer wieder begeistert, wie sie aktuelle gesellschaftliche Themen in fesselnde Geschichten verpackt. Auch in diesem Buch gelingt ihr das auf eindrucksvolle Weise.
Sie entwirft eine beklemmende, düstere Zukunftsvision, in der die Folgen des Klimawandels spürbar geworden sind – eine Vorstellung, die erschreckt und zum Nachdenken anregt. Ihre Welt ist detailliert und atmosphärisch beschrieben, sodass man sich beim Lesen mittendrin fühlt.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Eleria erzählt – einer jungen Frau, die gemeinsam mit ihren Freunden nach einer folgenschweren Intrige auf der Flucht ist. Die Charaktere wirken authentisch und greifbar; ihre Emotionen und Handlungen konnte ich gut nachvollziehen. Ein wenig mehr Hintergrund zu den einzelnen Figuren hätte der Geschichte dennoch gutgetan.
Die Gruppe sieht sich zahlreichen Gefahren und Herausforderungen gegenüber, was für durchgehende Spannung sorgt. Wendungen, Geheimnisse und Rätsel halten den Spannungsbogen konstant hoch und machen das Buch schwer aus der Hand zu legen.
Ein emotionaler und mitreißender Cliffhanger am Ende weckt sofort die Neugier auf den nächsten Band.
Fazit:
Ein düsterer, fesselnder Jugendthriller mit Tiefgang, der zum Nachdenken anregt – nicht nur für Jugendliche, sondern auch für erwachsene Leser*innen absolut lesenswert. - Dmitry Glukhovsky
Metro 2033
(659)Aktuelle Rezension von: james_HurtSo mein Senf dazu .Das Buch ist richtig heftig. Die Atmosphäre ist so dicht, du fühlst dich, als würdest du selbst durch diese dunklen, kaputten Metro-Tunnel schleichen – ständig auf der Hut, voll Gänsehaut. Glukhovsky schafft es, diese postapokalyptische Welt so intensiv rüberzubringen, dass man den Moder fast riechen kann.
Die Story zieht dich rein, auch wenn’s manchmal ruhiger wird – aber das passt zum Setting. Es geht nicht nur ums Überleben, sondern auch um Angst, Hoffnungslosigkeit und was vom Menschen übrig bleibt, wenn alles den Bach runtergeht.
Kein locker-leichter Lesespass, aber wenn du auf düstere, fesselnde Welten stehst: absolut lesen!
- James Dashner
Maze Runner: Die Auserwählten - In der Brandwüste (Filmausgabe)
(1.243)Aktuelle Rezension von: pphendrickBand 2 der Reihe setzt die spannende Geschichte aus dem Labyrinth fort und entführt die Leser in eine postapokalyptische Welt voller Gefahren und Geheimnisse. Die Charaktere entwickeln sich weiter und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Besonders beeindruckt hat mich die intensive Atmosphäre in der "Brandwüste" und die spannenden Wendungen in der Handlung. Das Ende lässt einen neugierig auf den nächsten Teil zurück. Ich kann das Buch allen Fans der Reihe empfehlen, die sich auf ein weiteres Abenteuer einlassen möchten.
- Bettina Belitz
Splitterherz
(1.758)Aktuelle Rezension von: SabrysbluntbooksIch glaube das Buch war jetzt ca. 7 Jahre auf dem Sub und nun habe ich dem Buch eine Chance gegeben, jedoch war es leider nichts für mich...
Ich bin nur bis zu 20% des Buches gekommen, die Protagonistin war mir zu kindlich und nervig, konnte mit ihr nichts anfangen. Leider kam dazu das irgendwie auch die Story nicht wirklich in Gang kam, klar ich war ja noch zu beginn aber die Bücher sind sehr dick und da sind 20% auch schon ne menge gelesener Seiten...
Ich mag Jugendbücher und die Protagonisten sind ja immer sehr jung, aber wenn im Buch nichts passiert bis auf die Teenie-Drama-Sachen, wie Bsp. was sie nun anziehen soll etc. bin ich raus...
- Justin Cronin
Die Zwölf
(581)Aktuelle Rezension von: RaidenLangwierige Einleitung mit vielen neuen Charakter en, sie nicht so greifbar und mitreißend wirkt wie in Band 1. Etwas zu lang im Allgemeinen durch die Erzählung aus allen möglichen Blickwinkeln.
Die Story ist gut aber bewegt sich weiter weg von dem, was in Band 1 so einzigartig gelungen ist.
- Tahereh H. Mafi
Unravel Me
(926)Aktuelle Rezension von: MerylexBand 2 geht ähnlich weiter wie Band 1. Julitte verhaspelt sich immer weiter ihn ihren Kräften, der Beziehung die nicht funktioniert und doch soll sie funktionieren. Dem Feid der lange ausgebledet wird und dan plötzlich auftaucht, das ganze Drama und die Verwandschaftsverhältnise sind schon fast zu viel. Hin und her, ja und nein liegen dicht beieinander, vertständlich zum Teil, zum Teil auch etwas quer liegend.
Nebencharakter wie James sind viel zu sehr verschluckt worden. Schon spannend geschrieben, und wurde extrem schnell von mir weggelesen. Irgendwie kann ich das Buch noch nicht so fassen, ob ich es gut finde, oder nur so ja, ganz okay.
- Jennifer L. Armentrout
Dark Elements 3 - Sehnsuchtsvolle Berührung
(1.006)Aktuelle Rezension von: i1arieBand 3 knüpft auch hier wieder schnell an Band 2 an. Ich muss sagen, dass mich die Story auch wieder abgeholt hat. Allerdings ist sie deutlich schwächer als Band 1 & 2.
Aus meinen Sicht wird das Buch etwas in die Länge gezogen und sogar etwas vorhersehbar gegen Ende. Das spannende Final war aus meiner Sicht sehr mild.
Dennoch ein schöner Abschluss der Geschichte von Layla und Roth.
2/5 🌶️, 3,5/5 Romance und 3/5 Spannung ⭐️
- Stephen King
Carrie
(1.545)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDas Motto für die Lesechallenge im Mai lautet: „Lies ein Buch mit weniger als 400 Seiten“. Da hat es sich sehr gut getroffen, dass ich für meinen Wanderurlaub Ende April nach einem kleinen, dünnen und leichten Taschenbuch mit Gebrauchsspuren gegriffen habe, damit es nicht so tragisch ist, wenn neue dazukommen. Dieses Buch ist der Mysterythriller „Carrie“ von Stephen King aus dem Jahr 1977. Es war Kings Debütroman, der ihn schlagartig berühmt machte. Dabei hatte er selbst nicht an seine schriftstellerischen Fähigkeiten geglaubt. Das Manuskript von „Carrie“ hielt er für schlecht und warf es in den Hausmüll, wo seine es Frau fand, sein Potenzial erkannte und ihn ermutigte weiterzuschreiben. Dass dies der Beginn der Karriere eines der meistgelesenen und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart war, hätte King selbst wohl nie für möglich gehalten.
Die 16-Jährige Carietta White, kurz Carrie, besucht im Jahr 1979 die Ewen High School in der US-Kleinstadt Chamberlain im Bundesstaat Maine. Sie wächst bei ihrer alleinerziehenden Mutter Margret auf, denn ihr Vater ist noch vor ihrer Geburt bei einem Unfall auf einer Baustelle ums Leben gekommen. Als Carrie drei Jahre alt ist, entfesselt sie in einem Wutanfall zum ersten Mal ihre telekinetischen Kräfte und lässt Steine auf das Hausdach regnen. In der Schule wird Carrie von den anderen Mädchen gemobbt. Als sie nach dem Sportunterricht in der Dusche zum ersten Mal ihre Periode bekommt und in Panik gerät, weil sie darüber nicht aufgeklärt ist, eskaliert die Situation. Sie wird von ihren Mitschülerinnen so stark gedemütigt und ausgelacht, dass sie nun völlig ausgeschlossen ist. Als Reaktion auf die Hänseleien entfesselt sie seit 13 Jahren wieder unbewusst ihre Telekinese. Zum ersten Mal in ihrem Leben wird ihr ihre übernatürliche Fähigkeit bewusst und sie realisiert, dass sie nun nicht länger das Opfer sein muss.
„Notiz in der Wochenzeitung Enterprise vom 19. August 1966: STEINREGEN GEMELDET.“, ist der erste Satz des ersten Teils Blutsport. Der kurze Zeitungsartikel beschreibt ein mysteriöses Ereignis, in dem das Haus von Margret White von einem Steinhagel getroffen wurde, wobei einige Dachziegel beschädigt wurden. Dass es sich dabei um das erste Mal handelt, dass Carrie ihre Telekinese nutzt, wird jedoch erst später deutlich. Interessant ist dabei auch, dass Margret White laut Zeitung nicht dazu bereit war, sich zu dem Vorfall zu äußern, als wisse sie mehr darüber, als sie preisgeben will. Der Thriller ist bei nicht einmal 250 Seiten in die beiden Hauptteile Blutsport und Ballnacht sowie in den Epilog Trümmer gegliedert. Kapitel gibt es keine, dafür aber einen fragmentarischen Erzählstil mit zahlreichen Absätzen, die sich als Lesepausen eignen.
Carrie White ist die Protagonistin dieses Thrillers, die trotz ihrer übernatürlichen Fähigkeiten wie eine Antiheldin dargestellt ist. Sie sei „ein rundliches Mädchen“ (S. 6) mit blasser Haut und fahlem Haar. Mit ihrer altmodischen, oft selbstgenähten und sehr biederen Kleidung wirke sie wie „ein Frosch unter Schwänen“ (S. 6). Ihr plumpes, ungepflegtes und unbeholfenes Erscheinungsbild mache sie zur „ewige[n] Zielscheibe des Spottes“ (S. 6). Sie hat aufgrund des Mobbings ein geringes Selbstwertgefühl und strahlt eine Schüchternheit sowie Ängstlichkeit aus, die sie noch mehr zum „Opfertier“ (S. 6) mache. In ihr schlummert aber auch viel unterdrückter Zorn, nicht nur ihren Klassenkameradinnen, sondern auch ihrer fanatisch religiösen Mutter gegenüber. Weder zuhause noch in der Schule erfährt Carrie Anerkennung, Zuneigung oder Normalität. In Kombination mit ihrer Telekinese, die sie im Verlauf des Buches immer mehr zu kontrollieren lernt, wird sie so zu einer tickenden Zeitbombe. Dabei ist sie Opfer und Täterin zugleich: Nach der Ballnacht wird sie den Menschen als zerstörerisches Monster in Erinnerung bleiben, dabei war sie bloß ein verletztes Mädchen, das sich nichts sehnlicher als Zugehörigkeit wünschte und von ihrer Umwelt nahezu zu ihrem Akt der Vergeltung gedrängt wurde. Kurzum, Carrie ist eine komplexe und vielschichtige Figur, deren Schicksal viel Interpretationsfreiraum lässt.
King nutzt eine nichtlineare Erzählweise durch den fragmentarischen Schreibstil, weshalb es von vorneherein epische Vorausdeutungen bzw. Forshadowing gibt. Der Verlauf des Plots ist also von Anfang an recht klar und da es in der narrativen Intention liegt, regelmäßig auf die Katastrophe in der Ballnacht anzuspielen, halte ich diese für keinen Spoiler. Es geht nicht darum, was passiert, sondern warum es passiert. Die Erzählfragmente bestehen aus einer Mischung aus Zeitungsartikeln, Tagebucheinträgen, Biografien, wissenschaftlichen Sachbüchern, Zeugenaussagen, Fernschreibermeldungen, aber auch klassischen Erzählungen aus der auktorialen Perspektive. Dabei bedient sich King auch immer wieder dem Stilmittel des stream of consciousness, das den ungefilterten Gedankenfluss einer Figur so realitätsnah wie möglich abzubilden versucht, inklusive assoziativen Sprüngen, plötzlichen Einwürfen oder grammatikalisch unvollständigen Sätzen. King versteht es, mit einer knappen und direkten Sprache Spannung aufzubauen und eine beklemmende Stimmung zu erzeugen, die nicht nur unterschwellig von Gewalt geprägt ist. Carries emotionale Ausnahmezustände sind nachvollziehbar. Sie wirkt trotz ihrer übermenschlichen Kräfte immer noch menschlich. Insgesamt ist Kings Schreibstil außergewöhnlich gut, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass dies sein Debütroman ist.
Besonders interessant ist auch Carries schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Margret ist eine fanatische Christin, die ihr ganzes Leben nach der Ausübung ihrer Religion richtet. Überall im Haus liegen Bibeln und Traktate aus, es gibt eine Gebetskammer und Weihwasser, aber keine großen Spiegel, da Eitelkeit eine Todsünde ist. Gekrönt wird das Ganze von einem riesigen Kruzifix, das an der Wohnzimmerwand angebracht ist. Margret sieht Carrie als Strafe dafür, mit ihrem Ehemann gesündigt zu haben. Alles, was mit Sexualität und Weiblichkeit zu tun hat, ist für sie ein „Werk des Teufels“ und so hat Margret bereits zweimal versucht, Carrie umzubringen: einmal kurz nach Carries Geburt und einmal, nachdem Carrie mit drei Jahren das erste Mal unbewusst Telekinese nutzt. Ab diesem Zeitpunkt ist Margret überzeugt, dass ihre Tochter eine Teufelsbrut und die Strafe für ihre Wollust ist. Eigentlich ist es Margret, die seitdem panische Angst vor ihrer Tochter hat. Um sie jedoch zu kontrollieren, erzieht sie Carrie mit sadistischen und angsterfüllenden Methoden. Sie wird gezwungen, keusche und unförmige Kleidung zu tragen, darf nicht mit ihren Mitschülern ausgehen und wird zur Strafe regelmäßig in der Gebetskammer eingesperrt, wo sie Buße tun soll. Dabei ist es für Margret bereits Anlass zur Strafe, dass Carrie während ihrer Pubertät Brüste wachsen, denn alles Weibliche wird durch die Erbsünde im Christentum verteufelt. Dass Carrie demzufolge nicht über den weiblichen Körper aufgeklärt ist und in Panik gerät, als die das erste Mal menstruiert, macht sie neben ihrer Kleidung und der Isolation zusätzlich zum Opfer ihrer Altersgruppe. Es ist vor allem Margrets Schuld, dass Carrie keinen Anschluss findet und sich nicht persönlich entwickeln kann. Carrie ist jedoch emotional, finanziell und sozial abhängig von ihrer Mutter. Das Verhältnis ist von einer Ambivalenz geprägt, in der sich Carrie gleichermaßen unterwürfig als auch rebellisch zeigt. Als Carrie dann ihre telekinetischen Fähigkeiten entdeckt, gelingt es ihr, die toxische Beziehung zu durchbrechen und das Machtgefälle zu kippen. Es geschieht genau das, wovor Margret White immer Angst hatte, dabei war sie diejenige, die Carries Ausbruch forciert hat. In ihrem religiösen Fanatismus denkt Margret wohl bis zuletzt, dass ihre Tochter das Böse ist, und dass sie mit ihrer herzlosen Erziehung im Recht war.
Während Margret die telekinetischen Fähigkeiten ihrer Tochter als dämonisch, sündhaft und vom Teufel gesandt betrachtet, versuchen die fachlichen Artikel, die in das Buch eingebettet sind, Telekinese zu verwissenschaftlichen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. So wird die Telekinese bspw. als gonosomal-rezessiver Erbgang dargestellt, der nur bei Frauen auftritt. Tatsächlich würde ein X-gonosomal-rezessiver Erbgang aber überwiegend bei Männern auftreten, da diese nur ein X-Chromosom haben. Bei Frauen würde sich die Telekinese nur dann durchsetzen, wenn beide X-Chromosome das entsprechende Gen tragen, die Frauen also homozygot sind. Letztendlich wird sich nicht darauf festgelegt, ob die Telekinese ausschließlich rezessiv, oder teilweise nicht doch dominant vererbt wird. Beachtlich ist jedoch, dass King diese Fähigkeit allein Frauen zuschreibt und Männer bewusst exkludiert. Man könnte diese Passagen als pseudowissenschaftlich abtun, aber der Versuch, Telekinese mithilfe von Genetik, Neurologie und Anatomie zu erklären, lässt die Mystery mit der realistischen Beschreibung einer US-amerikanischen Kleinstadt verschwimmen. Es sind solch kleine Details, die „Carrie“ zu einem außergewöhnlich immersiven Erlebnis machen.
Ein paar letzte Worte muss ich noch kurz über die Neuverfilmung von 2013 verlieren. Vor einigen Jahren habe ich den Film zufällig im Fernsehen gesehen, weshalb ich vor dem Lesen schon wusste, wie die Geschichte endet. Bei Rotten Tomatoes hat Carrie lahme 51% und überwiegend negative Kritiken erhalten. Dabei ist er mit Chloë Grace Moretz als Carrie, Julianne Moore als Margret oder Ansel Elgort als Tommy Ross stark besetzt. Ich persönlich fand den Film gar nicht schlecht, zumindest bis zum Racheakt Carries. Hier kippt er förmlich in ein anderes Genre, wobei die blutigen Szenen teilweise unfreiwillig komisch sind. Am lächerlichsten ist die Stelle, wo Carrie durch Telekinese ein Auto in die Luft hebt, der Fahrer Gas gibt, und das Auto schwebend ein Stück nach vorne fährt, bevor Carrie es stoppt. Wie soll das Auto ohne Untergrund bitte vorwärts fahren können? Die Räder würden doch einfach nur in der Luft durchdrehen! Der Film weicht an manchen Stellen zudem unnötig vom Buch ab, bspw. trägt Carrie im Film ein zartrosa Ballkleid, während es im Buch weinrot ist. Außerdem ist das Setting modernisiert, so wird Carries Menstruation von einer Mitschülerin gefilmt und das Handyvideo kursiert in der High School. Auch wenn der Film einiges richtig macht, ist er also nur halb empfehlenswert.
Das Ende ist tragisch, aufwühlend und spannend bis zur letzten Seite. Ich war fassungslos, als ich gesehen habe, dass „Carrie“ fast 50 Jahre alt ist, denn es ist sowohl sprachlich als auch inhaltlich zeitlos. King gibt Female Rage einen Raum, lange bevor es zum Trend wurde. Wer denkt, dass „Carrie“ lediglich bluttriefender Horror sei, der irrt sich. Mich hat das Buch auch einige Tage, nachdem ich es beendet hatte, noch beschäftigt.
Inzwischen habe ich drei Bücher von Stephen King gelesen, und „Carrie“ ist für mich bislang das beste. Carrie ist eine komplexe Protagonistin, die trotz ihrer übermenschlichen Fähigkeiten immer noch menschlich wirkt. Der fragmentarische Erzählstil überzeugt auf ganzer Linie und Kings erschreckend guter Schreibstil trägt dazu bei, die Spannung bis zum Schluss zu halten. Es ist unglaublich, dass King selbst das Manuskript weggeworfen hätte, aus dem letztendlich sein geniales Debüt wurde. In „Carrie“ geht es um mehr als einen blutigen Racheakt: Es handelt von Ausgrenzung, religiösem Fanatismus, der widersprüchlichen gesellschaftlichen Frauenrolle und weiblicher Selbstermächtigung. Egal, ob die Beziehung zu ihrer Mutter oder die Frage, inwiefern Carrie an der Katastrophe Schuld trägt, „Carrie“ ist durchzogen von einer ambivalenten Vielschichtigkeit. Für mich ist der Mysterythriller aus dem Jahr 1977 ein überraschendes Highlight geworden. Deshalb erhält es von mir alle fünf Federn. Von King habe ich noch „Shining“ und „The Green Mile“ auf dem SuB, die ich in den nächsten Jahren auf jeden Fall auch noch lesen will.