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18 Bücher
- Josephine Angelini
Fates & Furies 1. Starcrossed
(4.635)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraUm die sogenannte „Göttlich-Trilogie“ von Josephine Angelini habe ich lange Zeit einen großen Bogen gemacht. Aufmerksam geworden bin ich darauf erstmals bei einer Buchvorstellung im Radio, dessen Fazit aber etwa lautete: „hat das Rad nicht neu erfunden, muss man also nicht unbedingt gelesen haben.“, was mich doch abgeschreckt hat. Auch eine Freundin meinte, dass diese Urban Fantasy-Jugendbücher ein Abklatsch verschiedener anderer kommerziell erfolgreicher Reihen seien. Im absoluten Buchkaufrausch habe ich dann letztendlich doch den ersten Band „Göttlich verdammt“ aus dem Jahr 2011 günstig gebraucht gekauft. Nachdem ich immer wieder drum herum geschifft bin, war ich nun endlich bereit dieses Buch von meinem Stapel zu erlösen.
Die 16-jährige Helen Hamilton lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater Jerry auf der kleinen Insel Nantucket im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts. Sie besucht die einzige Highschool der Insel, während ihr Vater einen kleinen Kiosk führt, an den ein Café angebunden ist. Helen hatte schon immer das Gefühl anders als ihre Mitmenschen zu sein, so ist sie beispielsweise extrem stark und sportlich sowie zudem eine Außenseiterin, die unter der Schikane ihrer Mitschüler leidet. Als ihre beste Freundin Claire dann mit dem neuesten Tratsch über eine reiche und neu zugezogene Großfamilie ankommt, ist Helen anfangs völlig desinteressiert. Dann aber begegnet sie einem ihrer Söhne namens Lucas auf dem Schulflur und sein Anblick macht sie urplötzlich rasend vor Wut. Es kommt zu einem Handgemenge und zum ersten Mal trifft Helen auf Jemanden, der ihr physisch ebenbürtig ist.
„‚Aber wenn du mir jetzt ein Auto kaufst, gehört es dir, wenn ich in zwei Jahren aufs College gehe.‘“, ist der erste Satz des ersten Kapitels und hat mich recht erstaunt, weil ich mich nicht erinnern kann, wann ich das letzte Mal ein Buch gelesen habe, das mitten im Dialog mit der wörtlichen Rede begonnen hat. In diesem Fall spricht hier Helen Hamilton mit ihrem Vater Jerry. Helen ist die Protagonistin, deren Geschichte der Leser im Präteritum und aus der Sicht des personalen Erzählers verfolgt. Aber auch andere Charaktere wie Lucas oder Kreon Delos erhalten kurze Passagen mit demselben Erzählprinzip.
Helen ist die typische Jugendbuch-Protagonistin: Außenseiterin in der Schule, still, zurückhaltend, besitzt aber Fähigkeiten, die die ihrer Mitmenschen völlig übersteigen. Es ist jetzt schon abzusehen, dass Helen eine Wandlung durchmachen wird, die sie reifer und selbstsicherer zurücklassen wird. Sie ist für gleichaltrige Leserinnen eine Identifikationsfigur und ist gleichzeitig ein Appell an sie, aus sich herauszukommen und das beste aus seinen Talenten zu machen. Zudem ist Helen meist recht mürrisch gestimmt, muss aber manchmal auch wie aus dem Nichts loslachen, was sie sehr unreif wirken lässt. Sie ist als Charakter nicht unsympathisch, hat aber zu wenig Ecken und Kanten, um sie richtig mögen zu können. Auch ihre beste Freundin Claire Aoki erfüllt die klassischen Klischees des Protagonisten-Sidekicks. Sie ist klein, quirlig und laut, steht aber stets im Schatten der Hauptfigur.
Angelinis Schreibstil ist einfach, aufgedreht, spaßig und manchmal auch ein wenig kitschig. Leider gelegentlich etwas zu einfach, so spart sie in meinen Augen in Helens näherem Umfeld, wie ihrem Zuhause, der Schule, dem Kiosk oder dem Haus der Delos‘ an grundlegenden Informationen, weswegen Helens alltägliche Umgebung blass und viel zu grob umrissen erscheint. Auch der Erzählstil wirkt noch ziemlich holprig und repetitiv, wobei es sich bei „Göttlich verdammt“ auch um Angelinis Debütroman handelt, weshalb ich noch die Hoffnung habe, dass sich dies in Zukunft noch verbessert. Mit fast 500 Seiten und 19 Kapiteln, sind letztere verhältnismäßig lang geraten, was aber nicht stört, wenn man sich etwas Zeit für das Buch lässt. Für zwischendurch ist es aber eher ungeeignet.
Ist bei dieser Geschichte nun wirklich alles nur geklaut? Zugegeben, der Plot ist bis zu einem bestimmten Punkt recht vorhersehbar und viele Motive erinnern an zwei andere sehr erfolgreiche Jugendbuchreihen. Dafür reisen wir zurück ins Jahr 2006, in dem in Deutschland erstmals das Buch erschien, das den völligen Hype um Vampirromane losgetreten hatte: „Bis(s) zum Morgengrauen“ von Stephenie Meyer. Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls die Tetralogie gelesen habe, allerdings erst nachdem der Hype schon längst wieder vergangen war. Die Parallelen zu „Göttlich verdammt“ sind unübersehbar: Eine weibliche Protagonistin, die als Einzelkind bei ihrem Vater lebt, sich nicht sonderlich in der Schule wohlfühlt und nur eine Freundin und einen Freund hat. Dann zieht eine steinreiche, dubiose Großfamilie in die abgelegene, lang leer gestandene Villa am Stadtrand. Die Familienmitglieder sind allesamt wahnsinnig gutaussehend, aber auch geheimnisvoll, und vor allem einer der Söhne verdreht den Mädels an der Schule durch die Bank den Kopf. Aber der hat natürlich nur Augen für die, ach so unscheinbare, Protagonistin und es entsteht eine Liebesgeschichte, die unter keinem guten Stern steht. Das ist schon sehr offensichtlich abgekupfert. Das zweite Jugendbuch, das 2006 erschien und Angelini genauso als Vorlage diente, ist „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ von Rick Riordan. Man ersetze einfach die Vampire aus der „Bis(s)-Saga“ durch Halbgötter, schmücke das Ganze mit Basiswissen über griechische Mythologie aus und Voilà! Schon ist das perfekte Déjà-lit fertig. Jedes Mal, wenn Helen von einem Angreifer überrumpelt wurde, dachte ich, dass dies nun der Satyr sein müsste, der sie nach Camp Half-Blood Hill bringen wird. Aber der Satyr tauchte dann doch nicht auf.
Das Ende war dann gleichermaßen spannend wie enttäuschend, auch wenn ich hier mit Details spare, weil ich ansonsten spoilern würde. Es ist actiongeladen, unvorhersehbar und fordert sogar die ersten Todesopfer, bietet aber glücklicherweise mal keinen Cliffhanger, was mich positiv überrascht hat.
Eine Mischung aus der „Bis(s)-Reihe“ und „Percy Jackson“ fasst „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini schon ziemlich gut zusammen. Alle Kritik ist berechtigt, der Trilogie-Auftakt ist alles andere als innovativ und kann auch nicht in puncto Schreibstil überzeugen. Nichtsdestotrotz konnte mich der Urban Fantasy-Roman aus dem Jahr 2011 unterhalten und dann Ende sogar weitestgehend faszinieren. Da es sich hierbei um Angelinis Debütroman handelt, mit dem ich deswegen auch nicht zu hart ins Gericht gehen möchte, drücke ich ein kleines Auge zu und vergebe für „Göttlich verdammt“ noch drei von fünf Federn und hoffe auf Steigerung für die Fortsetzung „Göttlich verloren“. Genug Luft nach oben wäre jedenfalls.
- Josephine Angelini
Fates & Furies 2. Torn
(3.106)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Göttlich verloren“ ist der zweite Band der sogenannten „Göttlich-Trilogie“ von Josephine Angelini. Sie wurde 1975 in Massachusetts geboren, wo ihre Bücher auch spielen. Angelini ist das jüngste von acht Kindern, von denen sieben Mädchen sind. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaften in New York City mit den Schwerpunkten „Antike tragische Helden“ und „Griechische Mythologie“, was sich ebenfalls in den Urban Fantasy-Jugendbüchern wiederspiegelt. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in Los Angeles. Mit einem Büchergutschein habe ich mir die letzten beiden Bände direkt nach Hause bestellt. Ich war gespannt, ob es Angelini gelungen ist, die Kritikpunkte, die ich an „Göttlich verdammt“ auszusetzen hatte, auszubügeln oder ob die Fortsetzung aus dem Jahr 2012 wieder in dieselben Kerben schlägt.
Die 17-jährige Helen Hamilton hat, seitdem sie herausgefunden hat, dass sie ein sogenannter Scion ist, ein Nachkomme griechischer Halbgötter, kein leichtes Leben mehr. Jede Nacht wird sie von Alpträumen geplagt, bei denen sie in der Unterwelt auf der Suche nach den Furien ist und jeden Morgen erwacht sie mit ihren erlittenen Verschmutzungen und Verletzungen. Schon halb wahnsinnig trifft sie eines Nachts dort tatsächlich auf einen verbündeten Scion namens Orion Evander, der ihr seine Unterstützung verspricht. Aber auch tagsüber ist ihr Leben qualvoll, denn ihr Schwarm Lucas Delos lässt sie links liegen und reagiert auf Annäherungen sogar aggressiv. Als wären das nicht schon genug Probleme, muss sich Helen auch noch vor den Hundert Cousins aus dem Haus Theben in Acht nehmen, die sich an Kreons Tod rächen wollen und Helen zu einem höheren Zweck ermorden wollen.
„Am Montag fiel die Schule aus.“, ist der erste Satz des Prologs, der aus der personalen Erzählperspektive im Präteritum aus Sicht von Zach Brant geschrieben ist. Die Handlung setzt hier etwa eine Woche nach dem Ende von „Göttlich verdammt“ ein, in dem ein Sturm die Insel Nantucket verwüstet hat. Die Stadt hat sich noch nicht vollständig erholt, der Strom ist ausgefallen und die Straßen sind teilweise blockiert. Auch emotional haben die Bewohner, vor allem die Hauptfiguren, noch nicht den Schock der jüngsten Ereignisse überwunden. Neben Zach agieren auch Daphne, Matt und Automedon als Nebencharaktere, während Helen und Lucas wieder als Protagonisten fungieren.
Der 17-jährige Lucas Delos ist der Sohn von Noel und Castor Delos, sowie der ältere Bruder von Cassandra. Er ist ein Scion und gehört dem Haus Theben an. Zu seinen besonderen Fähigkeiten gehören das Fliegen und das Falschfinden, was es ihm ermöglicht, Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Er besucht die Nantucket Highschool, wo er Helen das erste Mal begegnete. War Lucas in „Göttlich verdammt“ noch der weichgespülte Traumprinz einer jeden Teenagerin, scheint er nun einen völligen Sinneswandel durchgemacht zu haben. Er begegnet Helen, vor der er bis vor Kurzem noch kaum die Finger lassen konnte, mit heftiger Ablehnung. Während Helen nun verzweifelt ist und sich fragt, was sie falsch gemacht haben könnte, ist Lucas schwer mit Selbstgeißelung beschäftigt, weil er seine Cousine liebt. Der grobe Plot kommt einem doch recht bekannt vor, denn schon wie im ersten Band folgt „Göttlich verloren“ weiterhin arg dem Plot der „Bis(s)-Reihe“ von Stephenie Meyer. Ich hatte gehofft, dass Angelini in der Fortsetzung doch eine eigene Richtung einschlägt, aber leider weit gefehlt.
Dieser Schnitzer wird noch dadurch verschlimmert, dass dieses schreckliche Selbstmitleid, das hier regelmäßig thematisiert wird, nur auf einer Lüge basiert. Denn Helen und Lucas sind nur angeblich miteinander verwandt. Daphne hat aber am Ende von „Göttlich verdammt“ bereits erwähnt, dass Ajax, Lucas‘ Onkel, überhaupt nicht Helens leiblicher Vater ist. Das bedeutet wiederum, dass Helen und Lucas nicht Cousin und Cousine sind und das ganze Drama vollkommen umsonst ist. Trotzdem wird der Leser hunderte Seiten lang durch viel Lärm um Nichts geschleift, was unfassbar nervtötend ist, da ohnehin klar ist, dass die beiden sich wieder versöhnen werden. Um dem Ganzen noch die Kirsche aufzusetzen, ist es nicht einmal möglich, dass Ajax überhaupt Helens Vater ist, da Pandora bereits im ersten Band korrekt festgestellt hat, dass ihr Bruder seit 19 Jahren verstorben ist, Helen aber erst vor Kurzem ihren 17. Geburtstag gefeiert hat. Warum also auch niemand aus der Delos-Familie rechnen kann, geschweige denn Lucas als Falschfinder versagt haben soll, ist mir schleierhaft.
Wo ich schon bei der Bis(s)-Reihe bin, gibt es hier noch eine weitere starke Parallele und die heißt Jacob. Oder Orion. Während die Beziehung der Protagonisten denkbar schlecht läuft, trifft Helen auf Orion und natürlich funkt es zwischen den Beiden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie oft Dreiecksbeziehungen in den letzten Reihen, die ich gelesen habe vorkamen, aber es waren definitiv zu viele. Diese laufen auf immer nach ähnlichen Schemen ab. Das „Göttlich“-Schema ist dasselbe wie bei „Bis(s)“, der „Amor-Trilogie“ oder der „Gaia Stone-Trilogie“ und das funktioniert wie folgt: Die Teenager-Protagonistin verliebt sich in den mysteriösen Jungen A, der plötzlich in ihr Leben tritt. Erst wirkt alles perfekt, aber im zweiten Band kommt es zur räumlichen oder emotionalen Trennung des frischen Pärchens. In diesem Zeitraum lernt die Protagonistin den anderen gutaussehenden Jungen B kennen und auch hier knistert es gewaltig. In Band drei finden aber wieder die Protagonistin und Junge A zueinander und nach kurzen Konflikten versöhnen sie sich wieder. Junge B war im Nachhinein keine ernstzunehmende Konkurrenz für Junge A. Ich bin zwar erst bei zweiten Band dieser Trilogie, halte sie aber für so unoriginell, dass ich Geld wetten würde, dass die Geschichte nach diesem Schema verlaufen wird.
Der Schreibstil hat sich leider auch nicht nennenswert verbessert. Die Charaktere wirken emotional sehr überzogen und sprunghaft, die Umgebung ist zu spartanisch dargestellt. Des weiteren verfällt die Story in Helens monotonen Tagesablauf, der glücklicherweise gelegentlich von den Nebencharakteren unterbrochen wird. Mit über 500 Seiten und gerade einmal 18 Kapiteln, sind letztere teilweise zu lang, manchmal über 50 Seiten.
Bevor ich hier aber zu sehr den Eindruck erwecke, dass mir an „Göttlich verloren“ überhaupt nichts gefallen hat, möchte ich noch schnell die positiven Aspekte hervorheben. Die Einbindung der griechischen Mythologie hat mich sehr überzeugt. Es war lehrreich und man merkt Angelini ihr Faible und ihre Kenntnisse in diesem Bereich an. Außerdem hat mich das Ende richtig beeindruckt. Es war unvorhersehbar, spannend und für ein Jugendbuch ziemlich blutig. Damit war es das Highlight des gesamten Buches.
Für Helen und Lucas geht es in „Göttlich verloren“ um eine Liebe, die nicht sein darf. Für mich ist dieses Jugendbuch eher eine Liebe, die nicht entstehen will. Auch dieses Mal werde ich mit der Trilogie nicht warm und habe dieselben Punkte zu kritisieren wie schon zuvor: zu viel abgekupfert, völlig überdrehte Figuren und ein unausgefeilter Schreibstil. Dazu kommen nun aber eine unglaubwürdige Dreiecksbeziehung und ein künstlich erzeugtes Drama. Nichtsdestotrotz gibt es auch Punkte, die mir gefallen haben, wie das geschickte Einflechten der griechischen Mythologie und das spektakuläre Finale. Letztendlich reicht dies aber nicht, um die Störfaktoren auszubügeln, deswegen kann ich dem zweiten Werk von Josephine Angelini nur zwei von fünf Federn geben. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, werde ich dem letzten Band „Göttlich verliebt“ aber doch eine Chance geben.
- Josephine Angelini
Fates & Furies 3. Unleashed
(2.777)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit „Göttlich verliebt“ von Josephine Angelini, dem letzten Band der sogenannten „Göttlich-Trilogie“, endet die Geschichte von Helen und Lucas. Meine Erwartungshaltung an das Jugendbuch aus dem Jahr 2013 war recht bescheiden, ich habe es aber trotzdem gelesen, weil ich es schon besaß und auf das große Finale gespannt war. Kommen Helen und Lucas wie von mir erwartet letztendlich zusammen? Zwischendurch habe ich auch die gekürzte Hörbuchversion, gelesen von Tanja Geke, genutzt
Nach dem Sieg über den Myrmidonen Automedon an Halloween, liegt das Leben der 17-jährigen Halbgöttin Helen Hamilton in Trümmern. Ihr Vater ist lebensgefährlich verletzt, sie wird von wirren Visionen in ihren Träumen geplagt und durch die Blutsbrüderschaft hat sie verschiedene Fähigkeiten von Lucas und Orion übernommen. Es bleibt jedoch kaum Zeit sich an die neuen Umstände anzupassen, da die sogenannten vier Häuser wiedervereint sind und damit die olympischen Götter herabsteigen, um in den Krieg gegen die Scions zu ziehen. Helen scheint die einzige Person zu sein, die eine Bedrohung der gesamten Menschheit aufhalten kann.
„Zu ihrer Linken sah Helen etwas, das vermutlich der Styx war, denn in dem reißenden Strom trieben Unmengen von scharfkantigen Eisstücken.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Die Geschichte beginnt hier etwa eine Stunde nach dem Ende von „Göttlich verloren“, was mir gut gefallen hat, da ich die Bücher direkt hintereinander gelesen habe. Der erste Abschnitt ist im Präteritum aus der personalen Erzählperspektive der Protagonistin Helen Hamilton verfasst. Neben ihr fungieren auch ihre Mutter Daphne, ihr Freund Matt, Lucas Delos und der neue Charakter Andy Faiakes als Erzähler, obwohl der Fokus hier wieder deutlich mehr auf Helen liegt. Mit fast 450 Seiten ist „Göttlich verliebt“ der kürzeste Band der Reihe. Zu 17 Kapiteln kommt noch ein Epilog hinzu.
Seit „Göttlich verloren“ mischt Orion Evander ordentlich in Helens Liebesleben mit. Er ist ein 18-jähriger, großer junger Mann mir roten gelockten Haaren und grünen Augen. Seine Familienverhältnisse kann man nur als schwierig beschreiben. Er stammt sowohl vom Haus Athen, als auch von Haus Rom ab, dessen Oberhaupt er ist. Da die Furien die Häuser gegeneinander aufwiegelten, musste Orion isoliert von seinem Vater Daedalus aufwachsen. Außerdem gehören zu seinen Scion-Fähigkeiten neben Mitmenschen manipulieren auch das Erzeugen von Erdbeben, worauf bei den Halbgöttern sozusagen die Todesstrafe steht. Orion bleibt aber nur der klassische Good Guy und Nebenbuhler für die Dreiecksbeziehung, hat charakterlich aber kaum Tiefe.
Leider konnte mich auch die Konzipierung dieser Urban Fantasywelt nur wenig begeistern. Die gesamte Story wirkt eher so, als würde sich Angelini gegen alle Eventualitäten wappnen und die Geschichte an die Charaktere anpassen als umgekehrt. Ohne Sinn und Verstand drückt sie notdürftig Ausnahmen auf potenzielle Logikfehler wie Flicken auf einen groben und löchrigen Teppich, den sie ihren Plot schimpft. Dabei wirkt das Konstrukt und Regelwerk der Scions unlogisch, unnötig kompliziert und verworren. Hunderte Seiten lang passiert so gut wie gar nichts. Die Charaktere diskutieren nur immer wieder über dieselben Themen und drehen sich dabei im Kreis.
Auch bereits zuvor negativ aufgefallene Kritikpunkte werden hier konsequent weitergeführt, wie beispielsweise der offensichtliche Irrglaube, dass Helen und Lucas verwandt seien und das damit verknüpfte künstliche Drama oder völlig überdrehte Figuren, die in todernsten Situationen plötzlich in Gelächter ausbrechen. Manchmal beschleicht einen das Gefühl, Helen sei erst 14 und nicht 17 Jahre alt, so albern wie sie sich manchmal gibt. Dasselbe stellt auch Helens Schulfreund Matt auf Seite 153 treffend fest, als er von Helens und Orions Neckereien schwer genervt ist: „‚Wie alt seid ihr – neun?‘“. Außerdem ist der Schreibstil erneut äußerst holprig, inkonsequent und zu rasant. Alles wird so hastig abgearbeitet, dass kein Platz für Emotionen oder Details bleiben. Einzig die romantischen Szenen werden im Gegenzug überemotional und kitschig geschildert. Gefühlt bekommt hier übrigens kurz vor knapp jeder Topf seinen Deckel, auch wenn es noch so erzwungen wirkt.
Mit dem Ende ist es nicht anders. Es wirkt zu künstlich, gequetscht, zu vorhersehbar und ist leider das schlechteste Buchende der gesamten Trilogie. Auch wenn es blutige Szenen gibt und Charaktere sterben, kann einen doch nichts so recht überraschen. Der Weg bis zum großen Finale ist ein sehr schwerer. Nach den ersten 100 Seiten spielte ich bereits mit dem Gedanken das Buch abzubrechen, etwas das ich seit über fünf Jahren nicht mehr gemacht habe und für mich persönlich wirklich die allerletzte Notbremse ist. Immer wieder verlor ich hier die Lust weiterzulesen und ich fragte mich ernsthaft, ob mich das Ende stark genug reize, um mich durch die letzten Seiten zu quälen. Letztendlich habe ich mich dazu gezwungen und muss gestehen, dass es sich kaum gelohnt hat.
Zwei klitzekleine Pluspunkte möchte ich letztendlich aber doch erwähnen. Es gab zwei Charaktere, die ich doch ins Herz geschlossen habe und das waren Cassandra und Jerry. Zudem fand ich die Darstellung der olympischen Götter ziemlich interessant. Waren sie bei „Percy Jackson“ die Verbündeten im Kampf gegen die Titanen, sind sie hier die Bösen, die die Menschheit vernichten wollen und über den Globus ziehen und vergewaltigen und töten. Ob das den Gottheiten wirklich gerecht wird sei zwar dahin gestellt, aber ich wollte mich hier ja auf das Positive beschränken. Denn die Inszenierungen weichen auch voneinander ab. Bei „Percy Jackson“ ist beispielsweise Ares, der Gott des Krieges ein großer, muskelbepackter Rocker mit Lederjacke und Sonnenbrille, der mit seiner Harley vorzugsweise die Route 66 herunter knattert. In der „Göttlich-Trilogie“ ist er ein großer, dürrer und blasser Mann mit langen verfilzten schwarzen Haaren, aus dessen Körperöffnungen Blut läuft und der völlig irre wirkt. Während im ersten Fall Ares also ein absoluter Krieger ist, ist er hier eher das Sinnbild des Leids und des Schmerzes aller Kriege, die ihn in den Wahnsinn trieben. Diese Aspekte reichen aber leider nicht, um hier noch irgendetwas zu retten.
So leid es mir tut: „Göttlich verliebt“ von Josephine Angelini ist das schlechteste Buch, das ich seit Jahren gelesen habe. Die Urban Fantasy-Elemente sind verworren und schlecht durchdacht. Die Charaktere sind völlig überdreht und sprunghaft, das Liebesdrama ist schlicht und einfach unbegründet und wird trotzdem durchgezogen. Der Schreibstil lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Da hilft es auch nicht, dass es zumindest gelegentlich recht nette Ansätze gibt. Ich habe mich förmlich durch dieses Buch gequält und es nur beendet, damit ich eine vollständige Rezension verfassen kann und dem Werk nicht unrecht tue, falls das Ende doch gut gewesen wäre. Aber das war es nicht, denn auch der Abschluss war eindeutig zu plump und eindimensional. Ich hatte von Anfang an keine hohe Erwartungshaltung an diese Jugendbuch-Trilogie, hätte aber auch nicht gedacht, dass sie so enttäuschend ist. Deswegen muss ich leider, und zum ersten Mal in meiner Bloggerkarriere, nur eine von fünf Federn vergeben. Im Allgemeinen war die „Göttlich-Trilogie“ in Ordnung, den letzten Band kann ich aber wirklich nicht empfehlen.
- Abigail Owen
The Games Gods Play – Schattenverführt
(238)Aktuelle Rezension von: Huebi„Keine Seele wird böse geboren. Es gibt Neigungen und Tendenzen, doch so wie Kohlenstoff unter Hitze zu einem Diamanten gepresst wird, können Druck und Schmerz schreckliche Veränderungen bei einer Seele bewirken.“
Lyra gerät bei den Crucible-Spielen zwischen die Fronten und muss am Ende nicht nur um den Sieg ihres Gottes, sondern auch um ihr eigenes Leben kämpfen…
Der Schreibstil der Autorin ist von der ersten Seite an grandios, bildgewaltig und mitreißend. Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass die Geschichte zu sehr in die Richtung von Die Tribute von Panem gehen könnte, doch dieser Gedanke verflog schnell.
Lyra ist die aufopferndste und charakterstärkste Protagonistin, die mir seit Langem in einem Fantasy-Buch begegnet ist. Ihr Mut, ihre Loyalität und ihr freches Mundwerk lassen einen sofort mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Und von Hades wollen wir gar nicht erst anfangen: Er beschützt, biegt Regeln und hält gleichzeitig die eiserne Maske des Gottes der Toten aufrecht. Auch die Nebencharaktere, ob sympathisch oder nicht, wurden mit so vielen Details und so viel Tiefe versehen, dass es tatsächlich einen Moment gab, in dem ich kurzzeitig weinen musste.
Die Spiele, die Hindernisse, die Hintergründe, die Geheimnisse und Intrigen – alles ist so detailliert und meisterhaft zu einem Abenteuer gesponnen, dass die Spannung kontinuierlich hochgehalten wurde und in einem schockierenden Finale gipfelte.
Für Fans von Die Tribute von Panem, gemischt mit Percy Jackson und einer ordentlichen Portion Spannung: eine absolute Empfehlung der Extraklasse!
5 Sterne.
- Stephen Fry
Mythos
(73)Aktuelle Rezension von: FederstrichStephen Fry legt seine ganz eigene Interpretation des griechischen Götterzyklus vor, eine augenzwinkernde Hommage an Homer und Co. Das Buch liest locker, leicht und flott und hakt nicht nur die Best-Offs ab, sondern stellt mit kurzen Kommentaren oft auch einen witzigen und interessanten Kontakt zu unserer Zeit her. Wie nebenbei erfährt man, was Shakespeare zu seinen Stücken inspirierte und warum Lord Byron baden gegangen ist. Der Autor serviert uns die Götter unzensiert und offenbart ihre Schwächen gekonnt charmant, als seien wir LeserInnen heimliche Zeugen ihres charakterischen Nacktbadens. Ich befürchte nur, dass Frey, wäre er ein antiker Grieche gewesen, den Zorn der Götter selbst nicht lange überlebt hätte.
- Rick Riordan
Percy Jackson and the Titan's Curse, The Graphic Novel
(87)Aktuelle Rezension von: BlintschikIn diesem Teil kam es mir so vor, als ob es langsam kritischer und ernster wird. Natürlich gibt es immer noch jede Menge lustiger Momente und kleine Lacher, doch immer mehr Monster greifen an. Dadurch finde ist die Geschichte sogar noch spannender als die Vorgänger.
Am Anfang jedoch kamen viele neue Personen vor, was an sich sehr interessant ist, doch so wirklich sympathisch waren sie mir nicht. Doch nach dem Abenteuer mit dem bekannten Dreierteam ändert sich dies.
Ansonsten hat man hier wieder eine typische Percy Jackson Geschichte und obwohl der Ablauf jedes Buches sich etwas ähnelt, so finde ich es trotzdem nicht langweilig, weil es immer genug neue Dinge gibt und man merkt wie alles langsam aber sicher zum Finale hinläuft.
Alles in allem also ein wieder mal sehr gut gelungener nächster Teil der Geschichte, der auf jeden Fall für ein paar interessante und lustige Stunden sorgt. - Marah Woolf
Fluch der Aphrodite
(105)Aktuelle Rezension von: ChillysbuchweltVor einigen Jahren habe ich die "Götterfunke" Trilogie der Autorin gelesen, welche mich absolut begeistern konnte.
Dementsprechend war klar, dass ich auch "Fluch der Aphrodite" lesen möchte.
Wie schon so oft frage ich mich nun, wieso musste dieses tolle Buch nur über drei Jahre auf meinen SUB warten? 🙈
Theoretisch kann man dieses Buch problemlos ohne Vorwissen lesen, persönlich würde ich dennoch empfehlen "Götterfunke" vorher zu lesen.
Ich fand es nämlich total toll, Figuren der Trilogie wieder zu treffen und schon ein Bezug zu ihnen zu haben, zumal ich Jess und Cayden auch einfach total gern mochte und noch immer mag.
Der Schreibstil der Autorin ließ sich wieder wunderbar angenehm lesen und hat mir durchgehend einen guten Lesefluss bereitet.
Schon auf den ersten Seiten hat es die Autorin geschafft, mich zum Schmunzeln zu bringen.
Denn in der heutigen Zeit sieht man wahrscheinlich nicht so oft zwei junge Leute in einer Toga über einen Campus laufen.
Nach dem Prolog entführt uns die Autorin direkt mal 3000 Jahre in die Vergangenheit zu dem Krieg von Troja.
Der Teil der Geschichte ist total wichtig, denn hier erfahren wir, wie es zu den Differenzen zwischen Apoll und Aphrodite gekommen ist und lernen eine etwas andere Seite von Apoll kennen.
Was da zwischen den Menschen und Göttern abgelaufen ist, die Intrigen und Uneinigkeiten der Götter waren sehr interessant.
Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mich dieser Teil der Geschichte einfach nicht so richtig packen konnte und ich richtig froh war, als es dann wieder in die Gegenwart ging.
Hier konnte mich die Autorin dann so richtig abholen.
Besonders gut gefallen hat mir hier die Mischung aus dem tollen Humor und der nötigen Ernsthaftigkeit.
Wie sich Apoll und Aphrodite in unsere Welt einfügen, gefiel mir sehr, auch in Verbindung mit den anderen Figuren.
Apoll mochte ich total gern, es war schön, mehrere Seiten von ihm kennenzulernen.
Aphrodite ist mir weniger sympathisch, auch wenn sie sich im Verlauf den ein oder anderen Punkt abholen konnte.
Die Geschichte fand ich generell sehr fesselnd und auch spannend, dennoch gab es auch hier und da Momente, die für mein Empfinden ein wenig langatmig waren.
Mit dem Ende bin ich grundsätzlich zufrieden, doch es kam mir dann doch ein klein wenig zu fix.
Hier hätte ich tatsächlich auch gern noch Ares Reaktion oder ähnliches mitbekommen.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diese Geschichte. 💖 - P.C. Cast
Göttin des Lichts
(163)Aktuelle Rezension von: CrazycolorTigerDie Göttin des Lichts der Mythica-Reihe konnte mich leider gar nicht überzeugen. Sonst liebe ich diese Reihe wirklich sehr, doch dieses Buch konnte mich einfach nicht packen.
Die Handlung ist wirklich sehr langsam und wird sehr in die Länge gezogen. Es geschieht fast nichts und auch wie sich die beiden Protagonisten kennenlernen, ist nicht wirklich interessant. Daher bin ich ein wenig enttäuscht von diesem Band.
Auch viele Figuren sind mir wirklich nicht sympathisch und ich habe mich mehr durch diesen Band gekämpft, als ich eigentlich wollte.
Dass andere Charakter aus den anderen Bänden erwähnt werden und vorkommen, hat mich wiederum gefreut. Dennoch war das Ende nicht zufriedenstellend.
Viel mehr gibt es leider auch gar nicht zu sagen, denn die Geschichte ist in meinen Augen oberflächlich gehalten und die erotischen Szenen wirken so, als wären sie da, um ein wenig Handlung in die Geschichte zu bringen.
Dieser Band kann man, meiner Meinung nach, getrost auslassen.
- Marion Zimmer Bradley
Die Feuer von Troia
(310)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenDie Geschichte von Troja, dem fast zehnjährigen Krieg und dem Untergang, ausgelöst schließlich durch das trojanische Pferd, werden hier aus Sicht der Prinzessin Kassandra erzählt.
Meine Kenntnisse über die Geschichte hatte ich vom Hören Sagen und aus dem Hollywoodblockbuster Troja. Daher stellte sich dieses Buch für mich als Perle heraus.
Zuerst einmal erfuhr ich viel mehr über die Hintergründe. Warum es zu dem Krieg kam, bei dem es eben nicht nur um die schöne Helena ging. Auch die äußeren und inneren Konflikte der einzelnen Protagonisten wurden hier nachvollziehbar dargestellt. Beispielsweise Helena, die der Liebe wegen ihr Land verlässt, sich schuldig für den Krieg fühlt, an ihrer Liebe zu Paris zweifelt und sich alleine im fremden Troja fühlt. Ganz neu und sehr spannend fand ich den Einfluss der Götter in dieser Geschicht, die auch durch die Menschen sprechen und agieren können. Welch Konflikte dies birgt und welch innere Zerrissenheit Kassandra dadurch erlebt, waren sehr spannend zu lesen. Der für mich interessantes Aspekt dieser Geschichte stellt aber der Konflikt zwischen Männern und Frauen da. In Kassandras Zeit existierte teilweise noch das Matriarchat. Wie anders es sich doch lebt, aber auch welche Konflikte zu lösen sind, wenn Frauen an der Macht sind.
Alles in allem fand ich das Buch toll geschrieben und mit vielen tiefgründige Charakteren sehr reizvoll. Einzig das Ende, dass Kassandra betrifft, war mir ein wenig zu schnell und zu kitschig.
- Christa Wolf
Kassandra
(268)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKassandra, die Seherin, die Umworbene und die Tochter von König Priamos von Troja. Als der Trojanische Krieg beginnt ist auch Kassandra dabei und hat ihre eigenen Gedanken und Ideen und Einfälle und betrachtet sich und ihr Leben und was bisher passiert ist. Christa Wolf hat sich diesem Mythos angenommen und durch Reisen nach Griechenland und viel Literatur, hat sie sich ein Bild gemacht, ein Werk erschaffen, dass komplex ist, aber eben auch spannend und ein anderer Blick auf einen Krieg ist.
Hier findet man neben dem Text auch tolle Kommentare.
- Paul Shipton
Schwein gehabt, Zeus!
(15)Aktuelle Rezension von: Jisbon"Schwein gehabt, Zeus!" war nicht, was ich erwartet hatte. Ich dachte, dass Gryllus uns Geschichten über sein 'Mitwirken' in der griechischen Mythologie erzählen würde - wie er alles erledigt und den ahnungslosen Göttern und Sterblichen geholfen hat. Teilweise habe ich das auch bekommen; Gryllus hat im Trojanischen Krieg gekämpft (wie er dazu in der Lage war, war ein Twist, der mich überrascht hat - auch wenn er sehr viel Sinn macht) und war mit Odysseus unterwegs. Außerdem erzählt er seine Geschichte einem Jungen, der interessanterweise Homer heißt...
Zu großen Teilen dreht sich die Geschichte aber um etwas anderes. Es geschehen seltsame Dinge und eine Seherin Apollons ist davon überzeugt, dass nur Gryllus die Welt retten kann. Also beginnen sie ihre Reise - und sie ist wirklich amüsant. Viele der Helden, die wir aus den Mythen kennen, stellen sich als... na ja... etwas feige heraus, die Götter machen einige gravierende Fehler und einige kuriose Persönlichkeiten (wie der Erfinder des Toasters) sind ebenfalls mit von der Partie. Gryllus erzählt hierbei auf seine ganz spezielle Art und Weise. Besonders unterhaltsam fand ich seine (fehlgeschlagenen) Versuche, die Geschehnisse in Reimen wiederzugeben. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, sind die Anachronismen. Meiner Meinung nach waren sie nicht nötig, um die Geschichte zu erzählen, und sie haben mich sehr irritiert.
Davon abgesehen hat mir das Buch aber gut gefallen. Es bietet eine neue, humorvolle Sicht auf das Antike Griechenland und die bekannten Helden, die mich gut unterhalten hat. Wegen des Endes dieses Bandes frage ich mich nur, wie es ein zweites Buch geben kann... aber ich schätze, um das herauszufinden, muss ich es wohl kaufen. - Gerhard Hardel
ROM - Aus der Geschichte der Stadt von Romulus bis Spartacus
(1)Noch keine Rezension vorhanden - homer:
ilias / odyssee. in der übertragung von johann heinrich voß
(3)Aktuelle Rezension von: bosticJohann Heinrich Voß' Übertragung der beiden bekanntesten und für die abendländische Kultur wichtigsten Epen liest sich zu Beginn etwas zäh, doch bereits nach einigen Dutzenden von Versen verliert man sich in einer fantastischen Welt der Mythen und Mysterien. Selten war die deutsche Sprache so zierlich und letzten Endes würdig einen solch imposanten Inhalt geschmeidig wiederzugeben. Voß gelang mit seiner Übertragung eine beachtenswerte Übersetzung und ein Liebesgeständnis and die deutsche Sprache zugleich. - Nicole Lungeanu
Sonnenstaub
(6)Aktuelle Rezension von: Nora4Ich hatte das Buch schon länger im Blick, denn ich kann nie nein zu einer guten Göttergeschichte sagen und nun habe ich endlich danach gegriffen (und damit auch erst gemerkt, dass es inzwischen sogar schon einen zweiten Band gibt).
Ich wusste nicht genau, wohin die Geschichte führen wird, habe aber diese Richtung wirklich eher weniger erwartet, aber es war ein wirklich spannender Ansatz. Das Buch scheint wirklich auch ein wenig in die klassische Mythologierichtung zu gehen und könnte sich bis zu einem gewissen Grad gut in die klassischen Erzählungen eingereiht werden, mit der offenen Bereitschaft zum Sex und der gewissen Art, wie die Götter mit den Menschen umgehen.
Ich muss sagen, ich hätte einen klareren Fokus auf Apollo gesetzt und war eher überrascht, dass gleich zwei weitere Götter davor einfach einmal eine wichtige Rolle für Tia spielen (oder zumindest bis das Kind da ist). Da ist klar eben der typische griechische Aspekt, der hier wirklich interessant angegangen wird, aber durch die leichte Fehlleitung des Klappentextes könnte es für manche eher eine negativere Wendung sein, denn so etwas ist natürlich auch nicht jedermanns Geschmack.
Ich fand es nicht so schlimm, sehe aber um ehrlich zu sein, auch nicht wirklich den Grund hinter den ersten beiden Beziehungen, wenn sie nirgends hinführen.
Ich selbst hätte aber, wenn es schon so mythologietypsisch klingt, auch mehr aus der eigentlichen Mythologie erwartet. Apollo ist einsam und sehnt sich für seine Liebe, aber die Probleme, die er mit vergangenen Geliebten hatte, waren kaum relevant, was ich dann doch etwas schade fand.
Das Buch selbst hat auch ein relativ simple Storyline, die tatsächlich mehr als Basis für den nächsten Band gesehen werden kann, der dann den Konfliktpunkt mit sich bringt.
Im Generellen sicherlich nicht schlecht. Mir hat es auch gut gefallen, bis auf einige wenige Mängel, aber es ist vielleicht auch nicht komplett jedermanns Sache. Man sollte dem Ganzen aber sicherlich einmal eine Chance geben. Von mir gibt es jedenfalls vier goldene Sonnen dafür. :)
- Malachy Hyde
Tod und Spiele
(4)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Marc Anton ist auf dem Weg zurück in sein Heimatland und alle erwarten natürlich Brot und Spiele als Lob an die Bevölkerung in gigantischem Ausmaß.
Als auf dem Weg zurück am Tempel des Apollon der bekannte Priester Antigonos ermordet aufgefunden wird, weiß Marc Anton, dass das kein gutes Omen für seine Rückkehr darstellen muss. Die Orakel werden nicht gerade positiv für ihn ausfallen und gute Werbung ist ja bekanntlich fast schon alles!
Marc Anton beauftragt Silvanus, den Römer, diesen Fall so schnell es geht aufzuklären, doch ihm gelingt das nicht ohne Hilfe...
Ein wunderbarer historischer Auftakt! Spannung, Historie und Abenteuer! - Heinrich Krefeld
Hellenika. Neue Ausgabe / Schülerbuch
(2)Aktuelle Rezension von: ukulelecooliaDie "Hellenika" ist ein Schulbuch, das beispielsweise begleitend zum Griechischunterricht als Informationsquelle für die Kultur der Griechen herangezogen werden kann. Dabei werden alle wichtigen Bereiche wie Philosophie, Literatur, Geschichte, die Sprache, die Kunst und dergleichen ausführlich, aber dennoch prägnant behandelt. Die Gliederung der Themen ist sinnvoll und übersichtlich gestaltet, wie auch die Texte an sich. Die Einteilung derer in Absätze, die jeweils mit knappen Überschriften versehen sind, helfen beim Verstehen und Memorieren. Die Schreibweise motiviert zum Weiterlesen und bereitet den Stoff schülergerecht auf. Viele Bilder machen das ganze anschaulicher, Tabellen geben oftmals einen Grobüberblick über die jeweilige Thematik. Auch die zusätzliche tabellarische Aufarbeitung der Geschichte Griechenlands im Anhang ist gut gelungen. Ein überaus empfehlenswertes Buch, dessen einziger Wermutstropfen die vielen Rechtschreibfehler sind. - Reiner Tetzner
Griechische Götter- und Heldensagen
(8)Aktuelle Rezension von: rd19779Wenn die Schriften der drei großen monotheistischen Religionen bereits überschwänglich einen Namen an den anderen Reihen und berichten, dass dieser oder jene Sohn bzw. Tochter von jener oder jenem sind, dann kann man sich mühelos vorstellen, dass dieses Werk, wie ein Telefonbuch wirkt – nur eben ohne Rufnummern. Schließlich waren die antiken Griechen polytheistisch! Es geht also um Aphrodite, Ares, Apollon, Athene, Hades, Hera, Herakles, Odysseus, Poseidon, Zeus und all die anderen... Wie sind sie entstanden, wie lebten sie, in welchen Zwist sind sie und ihre Abkommen verwickelt!? Das ist sehr interessant und aufschlussreich, schließlich kennt auch unsere Kultur zwar viele der Geschichten, aber meist nur oberflächlich. In diesem Buch sind die Sagen genealogisch geordnet, d. h. nach der Abkunft des jeweiligen ›Helden‹. Dazu gibt es erläuternde Endnoten und diverse Stammbäume als ergänzende Übersicht, wodurch das Verständnis z. T. erheblich erleichtert wird. Außerdem wird auf weiterführende Literatur verwiesen und Parallelen zu Germanen, Majas und den indischen Veden werden angedeutet. Ein unbedingt empfehlenswertes Kompendium! - Sten Nadolny
Ein Gott der Frechheit
(35)Aktuelle Rezension von: DuffyNadolny lässt Hermes, den Gott der Diebe und den Götterboten 1990 wieder auferstehen. Er kommt auf die Welt und ist überrascht, wieviel sich verändert hat und muss lernen, mit diesen Veränderungen umzugehen. Es ist sicher keine neue Idee, Gott oder Gottheiten auf die für sie gewöhnungsbedürftige Erde zu schicken (Niven hat das in "Gott erbarme" ganz toll gemacht), aber es ist zumindest eine Chance, etwas daraus zu machen. Nadolny machte daraus fast ein Märchen, nur ab und an verholpert er sich in seinen eigenen Vorgaben. Obwohl natürlich auch etwas satirisch angelegt, fließt das Buch nicht richtig. Es bleibt auf einem Ereignislevel, der sich leider auch aus Wiederholungen speist und nur ganz selten beim Leser richtig zupackt. Das ist schade, denn Nadolny ist ein großartiger Autor, nur ist diesmal seine Brillianz ein Opfer der etwas dünnen Umsetzung geworden. - 8
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