Bücher mit dem Tag "aquitanien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "aquitanien" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Hiobs Brüder (ISBN: 9783404178704)
    Rebecca Gablé

    Hiobs Brüder

     (568)
    Aktuelle Rezension von: Reisebaeren

    Der Roman spielt im Mittelalter und beginnt auf einer Insel, auf der eine Handvoll Männer und Jungen eingesperrt werden. Sie sind dort aufgrund schwerer Verbrechen oder körperlicher Gebrechen. Ein Sturm lässt den Großteil der Herde schrumpfen, eröffnet den übrig gebliebenen 8 Gefährten aber die Flucht. Sie finden sich in England wieder und machen sich auf die Suche nach einer neuen Heimat. Im Mittelpunkt stehen Losian, ein Mann der sein Gedächtnis verloren hat, und der junge Simon, der an der Fallsucht leidet. Gemeinsam gehen sie durch Höhen und Tiefen, finden ein neues Zuhause und die  große Liebe. Um sie herum tobt der Krieg um die Krone, an dem die Gefährten sich auch so manches Mal beteiligen. 

    Der Roman ist großartig geschrieben, die Charakter, die Landschaft, die Geschichte, es passt einfach und macht jede Menge Spaß zu lesen. Ich mochte die Charaktere sehr und auch ihre Entwicklung war spannend. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Bühne für die ebenfalls spannenden Frauenfiguren gewünscht. Und einen weiteren großen Haken hat das Buch für mich: über den Charakteren scheint ein unfassbar großer Schwarm Schutzengel zu fliegen. Aus jeder absolut ausweglosen Situation, egal wie nah das Schwert an ihrem Hals liegt, in aller allerletzter Sekunde kommt die Rettung. Den Hauptpersonen passiert fast nichts, während ihre Gegner reihenweise krepieren. Diese werden nie gerettet, sondern das Gute gewinnt immer. Das war mir ehrlich gesagt zu viel Happy End. 

    Ansonsten aber klare Leseempfehlung

  2. Cover des Buches Der Löwe und die Königin (ISBN: 9783426635339)
    Susanne Stein

    Der Löwe und die Königin

     (9)
    Aktuelle Rezension von: SitataTirulala
    "Er schmeichelt mir", gab Berenguela zu, "aber er schmeichelt allen Frauen." - "Mag sein, aber du bist eine Herausforderung für ihn. Eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen sinkt, trifft er selten." ---------- Berenguela ist Prinzessin von Navarra und mit 25 immer noch unverheiratet. Für ihre Eltern ein Desaster, für sie die Freiheit, sich ihrer Leidenschaft zu widmen: Der Heilkunde. Gerade als sie ihren Vater durch eine kleine, geschickte List dazu gebracht hat, ein Hospital bauen zu dürfen, hält niemand geringerer als Richard Löwenherz, König von England, um ihre Hand an. Zunächst sieht sie sich in dieser überraschenden Ehe gefangen, doch als sie Richard gemeinsam mit dessen Schwester Jeanne auf seinen Kreuzzug ins Heilige Land begleitet, lernt sie allmählich, dass Richard mehr sein kann als der leichtsinnige Draufgänger und Weiberheld, als der er bekannt ist. Doch nicht nur der Kreuzzug gegen Sultan Saladin legt den beiden immer wieder Steine in den Weg, auch in der Heimat, in der eigenen Familie wird gegen Richard intrigiert. Als Richard schließlich in Gefangenschaft gerät, wird der jungen Ehe die wohl schwerste Prüfung auferlegt... Ich bin nicht sicher, ob ich froh sein soll, dieses Buch zur Seite legen zu können oder nicht. Die Geschichte an sich ist durchaus fesselnd und bietet durch verschiedene Handlungsstränge immer wieder Abwechslung. Allerdings war ich bereits nach wenigen Kapiteln die Handlung um die Protagonistin - Berenguela - leid. Ich kann nicht genau festmachen, was mir ein Dorn im Auge war, sie war mir anfangs nicht einmal grundlegend unsympathisch, aber irgendwie fehlte mir absolut die Beziehung zu ihr. Dafür haben mich die Nebencharaktere umso mehr gefesselt, insbesondere Prinz John und Prinzessin Adelaide, Richards verschmähte Verlobte. Die beiden waren das ganze Buch über "ein Gemisch, zur Sensation prädestiniert", wie ASP es ausdrücken würden. Während mich also Berenguela und ihre edelmütigen Heldentaten, die stellenweise sehr konstruiert und undynamisch wirkten, irgendwie eher gelangweilt haben, war ich John und Adelaide regelrecht verfallen. Alles in allem ist es wohl auch den beiden zu verdanken, dass ich für dieses Buch 3 1/2 Sterne vergeben würde, wenn ich denn könnte, da mich Richard und seine Kräuterprinzessin nicht wirklich zu fesseln vermochten. Dafür, dass zwischendurch so detailliert jeder Schritt der Charaktere beschrieben wurde, war mir das Ende dann doch ein bisschen zu holprig und überstürzt, auch dafür gibt es Punktabzug. Alles in allem ließ es sich aber recht gut und flüssig lesen, sodass es eine angenehme Lektüre für zwischendurch ist - leider aber auch nicht mehr.
  3. Cover des Buches Die Tochter des Bischofs (ISBN: 9783732554010)
  4. Cover des Buches Der Herzog von Aquitanien (ISBN: 9783426522752)
    Mac P. Lorne

    Der Herzog von Aquitanien

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der "tolle" edle, europäische Herzog Eudo kämpft gegen bösartige muslimische Araber und besiegt sie am Ende; den bösartigsten unter den bösartigen Arabern tötet er dabei eigenhändig ... ... ... 

    Ich bin nicht blind auf beiden Augen; für mich ist hier mal sehr klar, dass der Autor ein Problem mit dem Islam zu haben scheint/ausländerfeindlich bzw. rassistisch ist. Wenn europäische Helden arabische Schurken bekämpfen, dann ist mir der "braune" Beigeschmack etwas zu kräftig!

    Und ich glaube leider nicht, dass ich dem Herrn Lorne, wie er sich nennt, Unrecht tue! In seinem Roman "Das Herz des Löwen" glorifiziert er im Nachwort den brutalen Kreuzfahrer Richard I. "Löwenherz" und relativiert dessen grausame Taten (3500 ermordete Männer, Frauen und Kinder in Akkon!), während er dessen Gegenspieler Saladin dämonisiert ... Nein, danke! 

    Zu den Figuren dieses Buches lässt sich sowohl über Eudo als auch über Abd Ar-Rahman (der als Bösewicht herhalten muss) nicht genug sagen, um diese Rollenverteilung zu rechtfertigen. Die Beiden waren Feinde. Ar-Rahman hat Uthman getötet, was mit Lampegia geschehen ist, ist historisch nicht belegt. Nicht belegt ist ebenfalls, dass Ar-Rahman (der zweifellos brutale Taten verübt hat) ein absolutes Monstrum war, wie es Herr Lorne darstellt. Nicht belegt ist, dass Eudo Ar-Rahman eigenhändig getötet hat ... aber das gefiel dem Autor wohl zu gut. Der Held schafft den "elenden Wüstenräuber" aus der Welt. Und besiegt die Araber, rettet Europa vor ihnen ... die Afd würde dieses undifferenzierte Schwarz-Weiß-Bild sicher auch mögen!

    Sowas will ich weder lesen, noch einen so ... politisch ungesund ausgerichteten Autor unterstützen. Nie wieder Mac P Lorne/Matthias Lisse!

  5. Cover des Buches Die Löwin von Aquitanien (ISBN: 9783442481385)
    Tanja Kinkel

    Die Löwin von Aquitanien

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eleonore von Aquitanien war eine starke Frau und vor allem eine Frau, die ihrer Zeit längst und weit voraus war. Ihre Geschichte ist spannend und besonders und ist auch ein Zeugnis der damaligen Zeit. Dieser Geschichte hat sich Tanja Kinkel angenommen und scheitert. Es ist so langweilig geschrieben und so steif, dass man den Lexikoneintrag über Eleonore von Aquitanien tausend mal lieber liest. Tanja Kinkel habe ich dann auch bei einer Lesung erlebt und leider muss ich auch sagen, sie war auch extrem langweilig. Lieber kein Buch mehr von dieser Autorin .-

  6. Cover des Buches Das Lied der Königin (ISBN: 9783442383535)
    Elizabeth Chadwick

    Das Lied der Königin

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Das Lied der Königin" ist der erste Band der Alienor-Trilogie von Elizabeth Chadwick. Im Alter von 13 Jahren wird die junge Alienor von Aquitanien mit dem französischen Prinzen vermählt. Schon kurze Zeit später nimmt ihr Leben eine weitere Wende, als die beiden als Königspaar den Thron besteigen. König Louis, anfangs seiner neuen Gattin noch sehr zugetan, verfällt aber immer mehr in seiner Frömmigkeit. Einerseits benötigt er einen Thronerben, andererseits teilt er mit seiner Gemahlin immer weniger das Bett, nachdem das erste Kind eine Tochter ist. Die beiden entzweien sich immer mehr und doch zwingt Louis seine Gemahlin auf die lange und gefährliche Pilgerreise nach Jerusalem mitzukommen. Nach langen verlorenen Jahren gelingt Alienor die Annullierung ihrer Ehe mit Louis, aber sie ist sich bewusst, dass nur eine neue Ehe sie als Herzogin von Aquitanien schützt. Dies gelingt ihr mit dem jungen Henry, seines Zeichen Herzog der Normandie und Anwärter auf die englische Krone. Es beginnt für sie ein neues Leben. Viele historische Romane dieser Epoche befassen sich mit den männlichen Königen. Elizabeth Chadwick stellt in dieser Trilogie den Werdegang der Elenore von Aquitanien dar, beginnend nach dem Tod ihres Vaters als sie von heute auf morgen mit 13 Jahren ihre Kindheit verliert. Zugleich zeichnet die Autorin das Bild der Frau in jener Zeit, auch wenn sie wie Alienor eine Königin ist. Mit viel Mut und Willen muss diese an der Seite eines Königs leben, der vor lauter Gebeten und Frömmigkeit teils den Sinn seiner Ehe verkennt. Er erzwingt sogar Alienors Teilnahme am Kreuzzug und ist hauptverantwortlich am Scheitern dieser Ehe. Dass er dadurch nicht nur seine Gattin mitsamt dem Herzogtum Aquitanien verliert, sondern auch noch den Angevinern in die Karten spielt, ist ihm nicht bewusst. Der Leser erfährt in diesem Roman viel über die junge Alienor und ihr Leben am französischen Hof. Die Charaktere sind gut dargestellt und es ist interessant über einen Zeitraum von siebzehn Jahren das Leben der jungen Frau zu verfolgen. Für mich ein guter historischer Roman und ich bin gespannt auf die beiden anderen Bände der Trilogie.

  7. Cover des Buches Das Nachtvolk (ISBN: 9783955300258)
    Bernhard Hennen

    Das Nachtvolk

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Sternfrau
    "Das Nachvolk" ist sehr mysteriös und spannend geschrieben. Aber was kann man anderes von B. Hennen erwarten? Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, der gerne in andere Welten taucht und sich von den Figuren durch die Geschichte führen lässt.
  8. Cover des Buches Die Gesandte der Löwin (ISBN: 9783442371402)
    Judith Healey

    Die Gesandte der Löwin

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Raubrittertorsti
    Das Jahr 1200: Prinzessin Alais Capet ist auf der Suche nach ihren totgeglaubten Sohn. In Canterbury soll sie ein paar Briefe an sich nehmen, die ihre Stiefmutter Eleonore von Aquitanien einst an Thomas Beckett geschrieben hat und aus denen sie näheres über ihren Sohn erfahren würde. Natürlich waren die Briefe nicht mehr dort und William von Caen tritt auf die Bühne. Jener William von Caen wird Alais bis ans Buchende in viele spannende Situationen bringen...
  9. Cover des Buches Retour (ISBN: 9783455003499)
    Alexander Oetker

    Retour

     (104)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Luc Verlain, Band 1: Commissaire Luc Verlain liebt sein Leben in Paris. Er liebt gutes Essen und Wein, Zigaretten, Frauen. Als sein Vater schwer erkrankt, lässt sich Luc nach Bordeaux zurückversetzen, in die Region Aquitaine, die er als junger Polizist mit vielen schlechten Erinnerungen im Gepäck verlassen hatte. Nun ist er zurück und muss sich seinen Erinnerungen stellen. Kaum angekommen, wartet der erste Fall auf ihn: Ein Mädchen wurde erschlagen. Als dringend tatverdächtig gilt ihr Ex-Freund, da sie erst vor kurzem die Beziehung beendet hatte. Die Nachbarn sind sich schnell einig, dass es nur dieser Algerier gewesen sein kann…

    Erster Eindruck: Ein schönes Cover, vermittelt beinahe Urlaubsstimmung.

    Nachdem ich vom Autor „Stille Nacht im Schnee“ gelesen habe, war ich doch sehr gespannt auf den Beginn seiner Krimireihe rund um Luc Verlain.

    Die Rückkehr fällt Luc schwer, denn hier gibt es so viel Negatives, das er nie wirklich verarbeitet hat. Und nun ist sein Vater erkrankt. Er will mehr Zeit mit ihm verbringen, doch durch den Mord, der kurz nach seiner Ankunft passiert, laufen die Ermittlungen mit dem ihm noch unbekannten Team bereits auf Hochtouren. Für die meisten in seinem Team ist schnell klar, dass der junge Algerier nicht schuld am Mord des Mädchens ist. Aber die Nachbarn sehen das ganz anders und wollen die Sache auf eigene Faust lösen…
    Was halte ich von Luc? Seine lockere Einstellung zu seinen „Beziehungen“ missfällt mir. Wenn er sich nicht für eine Frau entscheiden kann, soll er zumindest mit offenen Karten spielen. Er ist ganz offensichtlich gut in seinem Job, denn ansonsten hätte er nicht die Leitung der Mordkommission in Paris inne. Da er kurzfristig um seine Versetzung gebeten hat, war in seiner alten Heimat keine Stelle frei, sodass er sich mit Commissaire Etxeberria die Leitung teilen muss (letzterer hat leider keine Sympathiepunkte bei mir geholt). Schwierig, schwierig. Ein Lichtblick ist Commandante Anouk Filipetti.

    Fazit: Ein guter Einstieg in die Reihe mit Luft nach oben – 3 Sterne.

  10. Cover des Buches Die Nächte der Königin (ISBN: 9783442357581)
  11. Cover des Buches Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche (ISBN: 9783596031849)
    Sabine Weigand

    Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Wortverzauberte
    Inhalt  
    Elonore von Aquitanien stammt aus einer der reichsten Herzogtümer in Frankreich, nicht einmal der französische König konnte über so einen Besitz verfügen. Deswegen war es nicht verwunderlich, dass der König mit dem Herzogtum eine Allianz eingehen wollte. Eleonore kam mit ihrer geliebten Schwester an den französischen Hof in Paris und wurde mit dem zukünftigen König Ludwig verheiratet. Doch obwohl diese Ehe anfangs sehr glücklich schien, bekam diese nach und nach immer mehr Risse. Am Ende wurde die Ehe geschieden und Eleonore war keine Königin von Frankreich mehr. 

    Das Schicksal meinte es aber weiterhin gut mit ihr. Denn sie entbrannte in voller Liebe zu dem jungen Herzog von Anjou, Heinrich. Dieser war dank seiner Mutter Mathilda ein Anwärter auf den englischen Thron. Nachdem er diesen im Kampf errungen hatte, nahm er Eleonore zur Frau und machte sie zur Königin von England. Aber auch diese Ehe blieb nicht ohne Brüche. 

    Eleonore wurde für Jahre eingesperrt auf einer Burg und hatte keinen Kontakt zur Außenwelt. Erst als ihr Gatte starb und ihr Sohn Richard Löwenherz den Thron bestieg, war sie keine Gefangene mehr und sie stand ihrem Sohn mit Rat und Tat zur Seite...

    Meine Eindrücke 
    Wie ihr oben schon lesen konntet, bin ich fasziniert von der englischen Geschichte und ich wurde mit dieser Lebensgeschichte nicht enttäuscht. Ich fand es wunderbar, dass Eleonore ihre Geschichte selbst erzählt hat und sich dabei nicht nur auf die positiven Ereignisse beschränkte, sondern auch ihre eigenen Fehler kundtat. Auch hat es mir gut gefallen, dass man mehr über die damaligen politischen Begebenheiten und die Lebensumstände der Bevölkerung erfahren hat. Damit entstand ein lebendiges Bild vor den Augen und man hatte das Gefühl tatsächlich auch dabei gewesen zu sein. 

    Lohnt sich dieses Buch?
    Sabine Weigand nimmt den Leser in die Zeit des englischen Hochmittelalters mit. Dabei lässt sie die Gegebenheiten aus der Perspektive einer der herausragendensten Persönlichkeiten dieser Zeit erzählen, nämlich Eleonore von Auquitanien. Diese Frau muss sich in der damals durch Männer dominierenden Welt behaupten. Dies gelingt ihr aus eindrucksvolle Weise. Erst als Königin von Frankreich und dann als Königin von England ist sie an den politischen Geschicken des jeweiligen Landes beteiligt. 
    Ich bin der Meinung dieses Buch lohnt sich für alle - seien sie historisch interessiert oder nicht. Eleonore von Aquitanien ist auch heute noch ein Vorbild für alle starken und selbstbewusste Frauen, die sich in dieser Welt gegen alle Widerstände behaupten müssen. 
  12. Cover des Buches Von den Anfängen bis zum Wormser Konkordat (ISBN: 9783423128179)
    Herbert Rosendorfer

    Von den Anfängen bis zum Wormser Konkordat

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Mephisto
    Rosendorfer beginnt Die Deutsche Geschichte bei ungefähr 120 v. Chr. und lässt sie im Band 1 bei 1125 n. Chr. enden. Sie ist eine Aufzählung von Kriegen, von Landgewinnung und Landverlust, von der Freiheit und den unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften. Aus ihnen ist immer eins entstanden: Tod, Verrat, Elend, Sklaverei, Seuchen. Kurz und knapp, aber dennoch detailiert, werden hier die Stämme, ihre (kriegerischen) Familienverhältnisse, ihre lebensgeschichtlichen Triebfedern und die Kriegsschauplätze auf unterhaltsame Weise dargestellt. Es macht Spass das zu lesen, weil er für den Bericht dieser jahrhundertelangen Geschehnisse eine  Sprachform gewählt hat, die frech ist, noch dazu mit eigener Meinung gewürzt ist und deshalb für ein Sachbuch atypisch ist. Alle Namen und Stämme, die im Buch aufgeführt werden, aufzuzählen, wäre zu viel des Guten. Die bekanntesten Personen und Völker von ihnen sind, natürlich die Römer, Arminius, die Germanen und die Varusschlacht, sowie Karl der Große, aber auch die weniger Bekannten werden hier vortrefflich mit eingebunden und machen Leselust auf die Bände 2 - 4.
  13. Cover des Buches Gefangene der Leidenschaft : Roman. (ISBN: B002VVNIHI)
    Johanna Lindsey

    Gefangene der Leidenschaft : Roman.

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    so hat sich rowena ihr "erstes mal" bestimmt nicht vorgestellt.sie hat sich ja buchstäblich selber entjungfern müssen.gerade erst konnte sie etwas verschnaufen , da der uralte lustmolch der ihr aufgedrängt wurde , in der hochzeitsnacht verstarb ,bevor die ehe vollzogen wurde.da wurde sie schon dem nächstbesten überreicht und zum geschlechtsverkehr gezwungen.er auch .irgendwie.da will ich nichts verraten.auf alle fälle hatte ich mitleid mit ihr.warrick will sich dann an ihr rächen( was sehr verständlich ist),und trotzdem ist man auf rowena's seite,denn sie kann ja für die geschehnisse nichts dafür.aus warrick's sicht ist sie natürlich schuld,denn er kennt ja die hintergründe nicht.er ist sehr wütend und lässt es rowena auch bei jeder sich bietenden gelegenheit spüren.auch desshalb, weil er in seiner ehre gekränkt wurde,und dazu noch von einer frau.fazit: ein sehr gelungenes buch von lindsey dass ich sehr gerne weiterempfehle. klappentext: die schöne und eigenwillige rowena weiss, dass sie warrick de chaville ,den ihr stiefbruder im burgverliess gefangenhält,nie mehr vergessen kann.und auch warrick ahnt,dass ihm diese junge frau, die er unter höchst merkwürdigen umständen kennengelernt hat,probleme ganz besonderer art bereiten wird...
  14. Cover des Buches Henry und Alienor (ISBN: 9783426611524)
  15. Cover des Buches Die Herzogin (ISBN: 9783596320981)
    Pamela Kaufman

    Die Herzogin

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Fanje
    Im Zentrum dieses historischen Romans steht die Herzogin Eleonore, die Königin von Frankreich und England wurde. Der Roman spielt im 12. Jahrhundert und zeigt alle wichtigen Lebensabschnitte der Herzogin, die gegen ihren Willen erst mit Ludwig, dem König von Frankreich, verheiratet wurde und später, nachdem sie für eine Aufhebung der Ehe gekämpft hatte, von Heinrich (Herrscher der Normandie und späterer König Englands) zur Heirat gezwungen wurde. Der Roman unterteilt sich in die Lebensabschnitte der Herzogin und ist aus ihrer Perspektive geschrieben. Er zeichnet ein deutliches Bild von den Intrigen und Machtkämpfen, die alle Parteien führten, um sich ihre Macht zu sichern oder diese auszuweiten. Natürlich ist in diesen Roman auch eine Liebesgeschichte integriert, die jedoch die Handlung nicht überschattet. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er ist spannend geschrieben, doch waren die Zeitsprünge an manchen Stellen recht ad hoc. Doch trotzdem konnte man der Handlung gut folgen und der Roman ließ sich gut lesen.
  16. Cover des Buches Die Dichterin von Aquitanien (ISBN: 9783961483563)
    Tereza Vanek

    Die Dichterin von Aquitanien

     (24)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Marie wächst bei ihrem Ziehvater Guillaume auf, ihre Mutter hat sie schon sehr früh verloren, wer ihr Vater ist, weiß sie nicht. Von Guillaume übernimmt sie die Freude an Geschichten, auch am Selbsterzählen, er lehrt sie Lesen und Schreiben. Im Dorf sind die beiden Außenseiter, Marie hat nur einen Freund: Pierre. Als Guillaume stirbt, versucht Pierre zwar, sie zu unterstützen, doch seine Familie mag sie nicht. In dieser Situation erscheint der Ritter Guy de Osteilli, um Marie an den Hof König Henris II zu holen, denn sie ist, wie sich herausstellt, Henris Nichte. Durch ihr erzählerisches Talent fällt Marie Henris Gattin, Aliénor von Aquitanien auf, fortan begleitet sie das Leben der Herrscherin durch Höhen und Tiefen, und auch ihr eigenes Leben ist nicht immer einfach.

    Marie de France und ihre Werke gab es wirklich. Ihre Werke sind überliefert, über ihr Leben weiß man jedoch so gut wie nichts, nur die ungefähre Zeit und dass sie aus Frankreich stammte („de France“). So hatte die Autorin, neben den historischen Fakten, viel dichterische Freiheit, der Dichterin ein Leben zu ersinnen. Dass das Resultat durchaus möglich sein könnte, kann man u. a. dem Nachwort der Autorin entnehmen, in dem sie auf Forschungsergebnisse, Maries Identität betreffend, eingeht. Dass die Dichterin an Aliénors Hof gelebt haben könnte, kann man sich gut vorstellen, hat Aliénor (oder Elenonore – Tereza Vazek erklärt im Nachwort auch, warum sie die jeweilige Namensvariante gewählt hat) doch die Dicht- und Gesangskunst gefördert.

    Tereza Vaneks Charaktere sind alle vielschichtig dargestellt, reine Schwarz-Weiß-Zeichnung gibt es nicht. Neben Aliénor treten eine ganze Reihe weiterer historischer Persönlichkeiten auf, natürlich Henri und die Kinder des Paares, unter ihnen Richard Löwenherz, aber auch historisch verbürgte Personen, die weniger bekannt sind, wie z. B. Denis Piramus, der Marie zeitweise das Leben schwer macht. Mir haben die Darstellungen der Charaktere gut gefallen – auch dazu hat die Autorin etwas im Nachwort zu sagen – sie kommen meiner Vorstellung der Herrscherfamilie recht nahe. Marie, die Protagonistin, aus deren Perspektive erzählt wird, ist ebenfalls gut gelungen, vom Ziehvater wurde sie zu selbständigem Denken erzogen, was ihr Leben nicht immer leichter macht, sie aber auch voran bringt, in Geschichten kann sie regelrecht versinken, was ihr eine große Hilfe in dunklen Stunden ist.

    Marie Leben wird ausführlich und detailliert geschildert, mit Zeitsprüngen an passenden Stellen. Hin und wieder gibt es kleine Längen, die aber nicht wirklich stören, denn ähnlich wie Marie in ihre Geschichten, versinkt man schnell in Maries Leben. Die Autorin erzählt sehr anschaulich, man fühlt sich mit allen Sinnen hineinversetzt in die Zeit des 12. Jahrhunderts und an die jeweiligen Schauplätze der Geschichte.

    Durch Maries Beziehung vor allem zu Aliénor, aber auch zu Henri, ist ihr Leben auch mit den historischen Ereignissen verbunden, so kann die Autorin neben Alltäglichkeiten und Maries persönlicher Geschichte auch das politische Geschehen in die Erzählung miteinbinden. Zu Beginn des Romans findet man, neben einer Karte und einem Stammbaum, auch eine Zeittafel. Wer die geschichtlichen Ereignisse noch nicht kennt, sollte sie besser nicht vor dem Roman lesen, um Spoiler zu vermeiden. Schön wäre noch ein Personenregister gewesen, nicht nur wegen der Fülle der Personen, sondern auch um historische und fiktive Personen besser trennen zu können. Das schon erwähnte Nachwort ist interessant und aufschlussreich.

    Alienor von Aquitanien ist eine meiner historischen Lieblingsgestalten, es war schön, sie wieder zu treffen. Der Roman ist prall gefüllt mit Geschichte, gut ausgearbeiteten Charakteren, seien sie historisch oder fiktiv, und viel Flair der damaligen Zeit. Er unterhält nicht nur, sondern versetzt den Leser mit allen Sinnen in das Geschehen. Leider fehlt ein Personenregister, dafür gibt es ein interessantes Nachwort der Autorin. Ich freue mich auf weitere Romane der Autorin und vergebe 4,5 Sterne, die ich gerne aufrunde. Wer umfangreiche und gut recherchierte historische Romane mag, sollte zugreifen.

  17. Cover des Buches Die Königin und die Hure (ISBN: 9783453145948)
    Ellen Jones

    Die Königin und die Hure

     (18)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Vom Klappentext her hatte ich eine andere Erwartung und die wurde erst ganz zum Ende abgedeckt. Insgesamt eine sehr spannende Geschichte auch wenn ich mich für Politik nicht so sehr interessiere. Aber die Darstellung der Figuren dieser Zeit bzw der Machtinhaber hat mir durchaus gefallen.

    Es gibt wohl noch einen Folgeband wo es dann um eins der Kinder geht aber den werde ich mir wohl nicht holen.

  18. Cover des Buches Das Lied des Troubadours (ISBN: 9783596302840)
    Paul Löwinger

    Das Lied des Troubadours

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jerron
    Junger idealistischer Adeliger zieht mit Richard Löwenherz ins Heilige Land, verliert seinen Glauben an die reinen absichten der ach so edlen Kreuzritter, legt seinen Namen und Titel ab und reist fortan als Troubadour durch die Occitanie, immer auf der Suche nach "dem" Lied, den Idealen der Freude, Jugend, Höfischkeit, Edelmütigkeit etc. folgend, verliebt sich in eine Frau, die ihn rausschmeißt, weil ihm seine Ideale wichtiger sind, als sie. Er zieht, um seine Ideale vom freien Staat der Occitanie zu verwirklichen, in einen neuen Kreuzzug, in dem alles andere gemacht wird, als ungläubige aus Heiligen Stätten zu vertreiben, nein, man erobert mal eben Byzanz, um es unter venezianische Kontrolle zu bringen. Später wird dann noch die Occitanie von einem weiteren Kreuzzug (gegen die Katharer erschüttert, verliert ihre Unabhängigkeitm all seine Ideale sind zerstört und dann endlich kapiert er, daß er doch nur diese eine Tussi braucht, um glücklich zu sein, und am Ende kriegen sie sich natürlich noch. Das ganze ist auch noch verpackt in eine Blutfehde sturer und stolzer Landadeliger, die genau so verbohrt und verstockt agieren wie alle anderen Darsteller des Buches, so schlimm, daß man ihnen am liebsten allen eine in die Fresse geben würde - wenn sie es nicht schon selbst tun würden...
  19. Cover des Buches Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. (7008 554) (ISBN: 9783423014618)
    Regine Pernoud

    Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. (7008 554)

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus
    Es ist sonderbar, dass die Nachwelt von dieser Frau, die zweimal Königin und die Mutter zweier Könige war, die den Kaiser herausgefordert, den Papst bedroht und ihr Reich mit überlegenem Weitblick regiert hat, nur die Erinnerung an ein Abenteuer ihrer Jugendzeit bewahrt hat. (Regine Pernoud)

    Nicht nur junge adlige Frauen wurden seit eh und je verheiratet, ohne nach ihrem Einverständnis zu fragen. Auch der 16-jährige Ludwig VII., König von Frankreich, wäre lieber bei seinen Büchern in der Abtei St. Denis geblieben, um mit seinem Studium fortzufahren, anstatt plötzlich mit der attraktiven und weltgewandten Eleonore (15) verheiratet zu werden. Aber dann war er wohl doch schnell in sie verliebt. "Die Schönheit, ein Familienerbe der Aquitanier, hatte sie bestimmt von [ihrem Großvater Wilhelm, dem ersten Troubadour der Literaturgeschichte], ebenso wie den Hang zur Poesie, den Frohsinn und eine gewisse Respektlosigkeit." Eleonore bringt sich von Anfang an in die Politik ein, berät ihren Gatten, spinnt Fäden. Und sie ist lernfähig. Leider wird man ihr dies später nicht zugestehen. Ihr Gatte wird sie nach dem 1147 beginnenden zweiten Kreuzzug an ihren politischen Jugendsünden messen und sie aus der Politik verbannen. Was eine große Dummheit ist, denn sie ist inzwischen aus ihren Fehlern klug geworden und eindeutig die politisch Weitsichtigere von beiden.

    Langweilig war das Leben der Eleonore von Aquitanien wahrhaftig nicht. Erstaunt liest man, dass die adligen Kreuzfahrer selbstverständlich ihre Ehefrauen mit in den Krieg nahmen - bei näherer Betrachtung versteht man dies auch - kann so ein Unternehmen doch Monate, ja Jahre dauern, und so wird es den edlen Rittern mit der Treue ein bisschen einfacher gemacht. Dennoch - was für ein Wahnsinnsunternehmen! Denn mit der Ehefrau fährt die Kammerfrau, sprich der ganze Hofstaat... Zuvor hat Eleonore in ihren Landen fleißig Anhänger und Spender geworben. Der Kreuzzug läuft dann aber alles andere als rund. Das liegt nicht nur am Verrat des byzantinischen Kaisers, der zuvor schon den deutschen Kaiser Konrad in einen Hinterhalt gelockt hatte, sondern auch an der Sturheit des durchaus heldenhaft kämpfenden Ludwig, der leider genau im falschen Moment seiner klugen Gattin gegenüber beratungsresistent wird.

    Der Kreuzzug wird ein grandioser Misserfolg. Auf dem Rückweg wird Eleonores Schiff von byzantinischen Piraten gekapert und anschließend von sizilianischen Normannen zurückerobert.  Wieder vereint, werden die Eheleute vom Papst empfangen, der sich redlich bemüht, ihre Ehe zu kitten - denn diese hat Risse bekommen. Es ist tatsächlich Eleonore gewesen, die ihren Gatten bereits in Antiochia auf den Gedanken brachte, dass ihre Ehe auf Grund zu enger Verwandtschaft kirchenrechtlich keinen Bestand habe. Zurück in der Heimat dauert es denn auch nicht mehr lange, bis die Ehe des Königspaares vom Erzbischof für nichtig erklärt wird; und nur wenig später überrascht Eleonore mit ihrer Wiederheirat mit dem jungen Vasallen Heinrich Plantagenet, für den sie im Vorfeld während eines Streits mit dem König möglicherweise vermittelnd tätig war. Dass Eleonore sich mit der Hochzeit so beeilte, wird verständlich, wenn man bedenkt, dass die soeben von der Ehe erlöste Herzogin auf dem Rückweg in ihre Residenz in Poitiers zwei mutmaßliche Entführer austricksen musste, die beide dieselbe Absicht hatten, nämlich die Herzogin mit Gewalt zur Ehe zu zwingen. "Was sollte das geben, wenn sie, um ihre Länder zu verwalten, ihren traditionsgemäß recht unruhigen Vasallen entgegentreten und gegen die Widerspenstigen notfalls zu Felde ziehen musste?" Wenn auch alles darauf hindeutet, dass Eleonore diesen Ehe-Schelmenstreich schon länger vorbereitet hat. Eleonore hat ihren Gatten nun selber gewählt, und es war nicht nur eine politische Heirat, sondern auch eine Liebesheirat, und welche adlige Dame konnte sich in jener Zeit schon dieses Privilegs rühmen? An der Seite Heinrich Plantagenets wird sie nun viele Jahre als erfolgreiche politische Partnerin verbringen.

    Heinrich, der geschickte Kriegsherr, zieht gegen den englischen König in den Krieg, der schließlich kapituliert. 1154 werden Heinrich und Eleonore in London zum englischen Königspaar gekrönt. König Heinrich regiert sich schnell in die Herzen des englischen Volkes ("Ich bin nicht hergekommen, um Raubzüge zu veranstalten, sondern um das Gut der Armen vor der Raublust der Großen zu schützen.") Für ein erfolgreiches Regieren ist ständige Präsenz durch Reisen erforderlich, und dieser Lebensstil liegt beiden Eheleuten offensichtlich. Gleichzeitig wird Heinrich als machtbesessener Workoholic geschildert. Eleonore kann sich in sein starkes Machtgefüge gut einfügen; ihr wird die Selbständigkeit zugestanden, die sie verdient, und eigenständig und selbstbewußt macht sie sich in der Verwaltung und in der Rechtsprechung nützlich. Eleonore fühlt sich sichtlich wohl an der Themse. Jetzt muss sie nur noch das "fin amor", den Troubadour-Gesang und die guten südfranzösischen Sitten der Frauenverherrlichung einführen, wie sie es aus ihrer Heimat kennt. In diese Zeit fällt auch die Verbreitung der Artus-Legende, bei welcher es sich tatsächlich um eine Art historischen Roman des Mittelalters handelt. Es ist sehr erhellend, wie präzise die Autorin hier das Entstehen der Artusmythe und den Anteil von Eleonores Hofstaat an deren Verbreitung offenlegt.

    Aber auch in der Ehe Eleonores mit Heinrich wird es einen Bruch geben. Einen Bruch namens Rosamunde. Eleonore rächt sich an ihrem Gatten für die Seitensprünge mit der schönen Mätresse, indem sie sich nach Aquitanien zurückzieht  und anfängt, sich für die Rechte ihrer Söhne gegenüber dem Vater einzusetzen. Einer von ihnen ist Richard Löwenherz. Es wird einsam um den König, und er wird immer tyrannischer. Dennoch ist er immer noch ein geschickter Feldherr, und es gelingt ihm, seine Gattin gefangen zu nehmen und sie für mehr als zehn Jahre in verschiedenen englischen Burgen zu internieren. Merkwürdigerweise wird sie aus der jahrelangen Festungshaft nicht gebrochen hervorgehen, im Gegenteil, sie ist im Laufe dieser Jahre würdevoller, weiser geworden, und gelehrte Schreiber sprechen mit Hochachtung von ihr. Heinrich Plantagenet hingegen führt ein immer unsteteres Leben; sein Sohn Richard zieht mit dem französischen König Philipp August gegen seinen Vater in den Krieg, nachdem dieser ihm die Krönung verweigert hat. Nicht lange danach stirbt Heinrich Plantagenet vereinsamt und gebrochen (1189).

    Richard sendet einen Getreuen nach England, um Königin Eleonore aus der Gefangenenschaft zu befreien. Dies hat sie allerdings schon selber erledigt und beginnt umgehend, durch das Reich zu reisen und ihre Aufgabe als Königin gewissenhaft wieder wahrzunehmen - sie spricht Recht, befreit Gefangene, führt in ganz England einheitliche Maße ein, kurz, es "weht ein befreiender Wind; ... Verschiedene Entscheidungen, die die Königin trifft ... , zeigen, wie sehr sie sich während ihrer langen Abgeschlossenheit mit den Problemen ihrer Zeit beschäftigt hat, anstatt sich einem egoistischen Schmerz hinzugeben." Sie ist nun 67 Jahre alt und offensichtlich eine würdevolle, bewundernswerte Erscheinung mit einer unbändigen Energie, und die wird sie auch weiterhin brauchen. Sei es, um die Krönung ihres Sohnes Richard Löwenherz voranzutreiben, um die Ländereien ihres später im Heiligen Land weilenden Sohnes gegen den frühzeitig taktisch aus dem Kreuzzug zurückgekehrten Philipp August zu verteidigen oder um das Lösegeld für Richards Befreiung zusammenzusammeln, der, nachdem er den Nahen Osten so gut es ging befriedet hatte, auf dem Rückweg von dem Österreicher Leopold aus niederen Motiven festgesetzt wurde. Und nach dem Tod Richards gibt sie hochbetagt noch einmal ihre selbstgewählte Klosterbeschaulichkeit auf, um dem letzten verbliebenen ihrer Söhne, dem charakterschwachen Johann ohne Land, so gut es geht, das Reich zu sichern; mit 80 Jahren reist sie über die Pyrenäen, um eine Enkelin für die Frieden sichernde Verbindung mit dem französischen Thronerben auszuwählen.

    Chapeau vor dieser Frau! Eigentlich hatte ich vor ein paar Jahren nur etwas über Richard Löwenherz erfahren wollen, da ich seinem Namen auf dem französischen Jakobsweg immer wieder begegnete, und stieß nun auf seine bewundernswerte Mutter.

    Starke Frauen sind schon immer gerne von den Historikern heruntergemacht und dämonisiert worden. Dieses Schicksal ereilte auch, völlig zu Unrecht, Eleonore. Das große Verdienst dieser Biographie ist, dass sie dieses Bild gründlich zurechtrückt. Die abschließende kurze Analyse der Autorin rundet das Bild wunderbar ab.

    Nich immer indes überzeugt mich die Biographie von Régine Pernoud zu hundert Prozent. Biographische Werke, die den Anspruch auf Authentizität erheben und dabei gänzlich ohne Fußnoten auskommen, machen mich immer ein wenig nervös, oder sollte ich sagen, misstrauisch? Immerhin weist die Autorin im Vorwort darauf hin, "dass kein Wort und kein Satz der Dialoge und Reden der Phantasie entsprungen ist...". Für einen vielleicht beabsichtigten dichten Erzählfluss ist mir aber leider der Erzählfluss nicht immer dicht genug, da helfen die fehlenden Fußnoten auch nicht. Diese würden für mich den Hang zur ausholenden Weitschweifigkeit mit einem wissenschaftlichen Anspruch rechtfertigen. Insgesamt muss man der Autorin aber schon zugestehen, dass die Berichte sich flüssig und spannend lesen. Sie schreibt mit guter Beobachtungsgabe und zieht kluge Schlüsse. Hin und wieder finde ich allerdings die Berichterstattung wirr. Da wird chronologisch begonnen, einen wichtigen Ablauf von Ereignissen zu schildern, und dann plötzlich, um den Charakter des Beschriebenen zu bebildern, werden Ereignisse aus Vergangenheit und Zukunft berichtet, und man weiß bald nicht mehr, was ist Gegenwart, was Zukunft. Ich finde das etwas irritierend.

    Jedem Kapitel ist ein französischer Vers Minnedichtung vorangestellt. Leider gibt es keine Übersetzung, und für diese altfranzösischen Schreib-und Lesarten reicht mein Pilgerfranzösisch nun wirklich nicht aus. Das ist etwas schade.

    Insgesamt aber war das Buch eine sehr ertragreiche und informative Lektüre! Eleonore hat mich nachhaltig beeindruckt. Sie ist ein großes Vorbild durch ihre Weiterentwicklung, ihre Lernfähigkeit, und vor allem ihren Mut, nie aufzugeben.
  20. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks