Bücher mit dem Tag "arbeitsalltag"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "arbeitsalltag" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453274365)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

     (1.978)
    Aktuelle Rezension von: An_Brandy

    Louis Creed zieht mit seiner Familie und der Hauskatze Churchill nach Maine. In der Nähe des Hauses führt ein Pfad zu einem kleinen Tierfriedhof, den die Kinder der Gegend für ihre geliebten Haustiere angelegt haben.
    Doch tiefer im Wald liegt ein weiterer Friedhof, eine alte indianische Begräbnisstätte mit unheimlichen Eigenschaften, die sich offenbaren werden.


    “Friedhof der Kuscheltiere” war mein zweites King, das ich lesen durfte. Da ich vom Titel schon mal etwas gehört habe, war meine Erwartungshaltung etwas hoch. Den Schreibstil fand ich gut und ich war ziemlich schnell gefesselt. Auch das Übernatürliche wurde gut umgesetzt, weswegen ich hier und da etwas Gänsehaut hatte.

    Doch mir wurde ziemlich schnell bewusst, in welche Richtung das Ganze gehen wird, weswegen meine Spannung gedämpft wurde. Zum Ende hin wurde ich sogar sauer, weil Louis scheinbar lernresistent ist und leider hat mich das offene Ende auch nicht befriedigt.

    Für mich persönlich hätte es auch mehr Horror sein können, aber das ist, denke ich mal, Ansichtssache.

  2. Cover des Buches Gute Geister (ISBN: 9783442714506)
    Kathryn Stockett

    Gute Geister

     (695)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Kosa

    Der Roman von Kathryn Stockett spielt in einer Zeit in den 1960ern, in der die Rassentrennung in den südlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet war. Thematisch geht es um Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und die Bedeutung von sozialer Veränderung. Die Frauen wollen aus gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und bekommen eine Stimme und für ihre Rechte zu kämpfen und auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Man wir daran erinnert, dass die Vorurteile, die Menschen voneinander trennen, überwunden werden können.
    Kathryn Stockett verwendet mehrere Erzählerperspektiven und schreibt sehr realitätsnah, was den Roman sehr facettenreich und lebhaft macht. Jede Erzählerperspektive hat ihren eigenen Stil und man fühlt und erlebt so jede Perpektive hautnah mit.
    Ein sehr berührender, inspirierender und wertvoller Roman!

  3. Cover des Buches Mit dem Zeppelin nach New York (ISBN: 9783836958844)
    Stephan Martin Meyer

    Mit dem Zeppelin nach New York

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste
    Dies ist ein Sachbilderbuch der besonderen Art.
    Vom Verlag selbst für Kinder ab 8 Jahren empfohlen
    möchte ich  hier jedoch keine Altersempfehlung aussprechen.
    Viele Kinder, gerade auch Kleinere, sind an der Thematik Zeppelin sehr interessiert, haben vielleicht schon einmal einen gesehen oder waren sogar schon mal im Zeppelinmuseum. Das sind alles Gründe wieso ein Kind auch schon in jüngeren Jahren mehr wissen möchte.
    Diese Buch liefert Informationen, in eine Geschichte gebettet. Die Geschichte des Kabinenjungen Werner Franz.
    Nicht alle Informationen und Bilder, grade auch über das Ende der Hindenburg sind so, dass sie kleinen Kindern vollständig erklärt werden sollten. Aber auch 8 Jährige, die sensibel sind (sogar 10 Jährige noch) können Teile des Gelesenen eventuell noch nicht richtig verarbeiten.
    Daher rate ich dazu, das Buch vorher einmal vollständig selbst zu lesen. Die Bilder genau zu betrachten und dann zu entscheiden, wie man dieses  Buch, orientiert an dem eigenen Kind, am besten vermittelt. In vielen Infoveranstaltungen für Eltern und Erzieher rate ich dazu Bücher ohnehin nicht immer stur vorzulesen sondern der Situation angepasst auch mal zu improvisieren und einfach nur zu erzählen. So kann man grade bei kleineren Kindern die Spitze der Realität nehmen und dem Alter entsprechend in eigene Worte kleiden.
    Also auch hier, ein Buch, dass hervorragend  gemacht ist aber vorher von einem selbst gelesen werden sollte.!
    Es ist ein wirklich tolles Buch, dass selbst mich als Techniklaien sehr fasziniert hat. Kindern bietet es sehr viele, vielfältige Eindrücke. Es ist glaube ich das Beste für die Zielgruppe was ich in den letzten Jahren in die Hände bekommen habe. Als ich es kaufte waren vor allem die autobiografischen Aspekte das was mich reizte.
    Meine Kinder kennen Zeppeline seit vielen, vielen Jahren, denn wir fahren regelmäßig einmal im Jahr nach Friedrichshafen zur Hamradio. Das ist eine Messe, die auch einen Messekindergarten hat. Der Hangar der Zeppeline liegt unmittelbar neben dem Kindergarten. Wenn die Kinder im Sommer in der Sandkiste sitzen fahren regelmäßig Zeppeline, zum greifen nah, über ihre Köpfe.
    Klar, dass das Interesse weckt.
    Im Museum kann man viel über die Zeppeline, die Entwicklungsphasen etc. erfahren. Es in Verbindung mit einer autobiografischen Geschichte in einem Buch nachlesen zu können ist da eine wunderbare Nach- aber eventuell auch Vorbereitung.
    Thorwald Spangenberg hat dies Geschichte illustriert.
    Einzigartig, die Kombination aus Elementen der Graphic-Novels. verschiedenen Kartendarstellungen,  den Stil der Gouache-Illustration in Verbindung mit informativen Grafiken.
    Durch den gezielten Einsatz dieser unterschiedlichen Illustration Stile hat er es geschafft ein Sachbilderbuch in die Verbindung zu einer erzählenden Geschichte zu bringen. Geschichte und Sachvermittlung gehen eine Symbiose ein wie sie besser nicht sein könnte.
    Eindruck- und gleichzeitig stimmungsvoll und sehr detailreich verbindet er technische Detailzeichnungen mit Elementen der erzählten Handlung.
    Erzählt man die Geschichte kleineren Kindern rate ich dazu sich vorher Passagen zu markieren, die man vorlesen möchte, vieles würde ich geleitet von den Bildern einfach frei erzählen, denn auch die politische Situation vergangener Jahre ist nicht unbedingt das was wir kleineren Kindern vermitteln möchten. Für die größeren ist es jedoch wichtig und interessant.
    Die Geschichte in Ich Form beginnend erzählt von einem Jungen, der oft zu Besuch bei seinen Großeltern ist. Gern entdeckt er dort auch dem Dachboden Neues und wird auch immer fündig. Eines Tages findet er eine alte Mütze auf der vorne eine Weltkugel zu sehen ist.
    Der Junge nimmt die Mütze und bringt sie seinem Großvater um mehr darüber zu erfahren.
    Der Opa erzählt, dass diese Mütze seinem Vater gehörte, der Kabinenjunge auf der Hindenburg war.
    Er erzählt, dass die Hindenburg ein Luftschiff von über 250m Länge war und Passagiere über den Atlantik folg. Also ein fliegendes Hotel, denn ein solches Luftschiff fuhr nicht so schnell wie die heutigen Flugzeuge. Damals gab es alternativ nur die Schiffe, die jedoch wesentlich länger brauchten.
    Der Großvater erzählt die Geschichte seines Vaters, der 1936 die Schule mit der 8. Klasse ( das so üblich) beendete und eine Arbeit suchte. New York kannte er aus einem Kinofilm und die Sehnsucht nach weiter Welt war so geweckt.
    Der Bruder war Dienstbote im Hotel und hatte mitbekommen, dass ein Kabinenjunge auf der Hindenburg gesucht wurde.  Und tatsächlich bekam der Vater des Großvaters die Stelle.
    In kleinen Schaukästen wir über die politische und wirtschaftliche Lage Deutschlands 1936 berichtet.
    Werner, so heißt der Vater des Großvaters steht dann wenige Tage später in seiner Uniform, die er selbst nähen lassen musste, im Hangar vor dem riesigen Zeppelin.
    Sehr anschaulich vermittelt Thorwald Spangenberg in dem dazu gehörigen Bild die Dimensionen dieses riesigen Luftschiffes.
    In der Geschichte werden erste technische Informationen geliefert so z.B. das Sandsäcke am Bauch des Zeppelins hingen. Für jeden Passagier  wurden zwei Säcke abgenommen. Für sehr dünne, kleine auch schon mal nur ein Sack. Das Gewicht wurde genau berechnet.
    Es wird berichtet aus welchem Material er gebaut wurde und wie so ein Aufstieg vor sich ging.
    Die erste Fahrt von Werner ging von Frankfurt nach Rio de Janeiro in Brasilien und dauerte 12 Tage. Was Werner dort so alles erlebte erfahren wir Leser genauso wie eine technische Erklärung mit maßstabsgetreuer Zeichnung des Zeppelins. Wir bekommen Einblick in due Führergondel, in der der riesige Koloss gesteuert wurde, in den Funkraum, in dem ein Funker ständig Kontakt zum Boden hielt aber auch über das Postwesen zu dieser Zeit, denn auch das war eine Aufgabe eines Luftschiffes, Post  in Postsäcken zu transportieren, die über dem Flughafen des Bestimmungsortes abgeworfen wurden.
    Wir werden mitgenommen auf eine Entdeckungstour durch die einzelnen Decks. Die Schemazeichnungen lassen einen Blick darauf werfen, welche Räume es überhaupt alles gibt.
    Es wird üner die Außenhaut des Zeppelins berichtet, über die Motorengondel, die Küche, über Werners Arbeitsplatz und Aufgaben und auch über Graf Zeppelin, nach dem die Luftschiffe benannt wurden. Wenn man über den Atlantik fährt heißt das auch man  bekommt eine Zeitverschiebung mit und es gibt ein Ritual bei der Äquatorüberquerung.
    Es wird von der Landung im Rio und den Erlebnissen in dem fremden großen Land berichtet, ja und auch davon, dass der Zeppelin nicht immer fahren konnte. Im Winter gab es eine lange Pause in der er im Hangar lag und überholt wurde
    Mehrere Fahrten an unterschiedliche Orte mit unterschiedlichen Erlebnissen hat Werner mitgemacht und zuhause davon berichtet.
    Auch von der Reise nach New York bei dessen Ankunft in Lakehurst es gewitterte.
    Daher konnten sie nicht landen und fuhren zurück Richtung New York.
    Erst als das Gewitter etwas abgezogen war wagte er der Kapitän die Landung, die schon von zahlreichen Schaulustigen, darunter auch Reportern erwartet wurde. Es war eine ruckelige Angelegenheit und endete tragisch. Unbemerkt setzte sich die Außenhaut des Zeppelins in Brand. Werner gelang es aus einer der Ladelucken zu springen. In die ungewisse Tiefe, des immer noch nicht ganz am Boden befindlichen Zeppelins.
    Die Hindenburg stürtz ab und geht in Flammen auf.
    62 Menschen konnten gerettet werden 35 starben.
    Werner und einige andere kehrten mit der MS Europa nach Bremerhaven zurück. Von dort geht es für ihn mit dem Zug nach Frankfurt wo er von seiner Familie in empfang genommen wird. Da war Werner grade 15 Jahre alt.
    Vor noch nicht all zu langer Zeit 2014 verstarb Werner im hohen Alter von 92 Jahren.
    Noch einmal erfahren wir etwas über die Geschichte des Zeppelins, über eine Stiftung ganz nah am Menschen, Die Zeppelinstiftung und das Buch endet mit einem kleinen Einblick über das Zeppelinmuseum.
    Nicht ganz einfach, aber unglaublich informativ und intensiv erzählt Stephan Martin Meyer diese Geschichte. In Verbindung mit den großartigen Bildern wird es zu einem ganz besonderen Buch.
    Einem Buch nicht nur für Kinder.
  4. Cover des Buches House of God (ISBN: 9783426416747)
    Samuel Shem

    House of God

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Linda19_7

    Der Jungarzt Roy Bash startet sein klinisches Jahr in der Inneren Medizin im amerikanischen Krankenhaus „House of God“. Noch ist er voller Motivation den Menschen zu helfen und diese zu heilen. Doch schnell wird er eines besseren belehrt und erkennt die düsteren Schattenseiten der Medizin.

    Gleich zu Beginn sollte ich die Menschen warnen die nicht aus dem medizinischen Bereich kommen. Das Buch ist sehr sarkastisch geschrieben und beinhaltet einen Haufen schwarzen Humors. Dennoch erkenne ich viele Situationen aus meinem Alltag als Krankenschwester wieder und kann somit sagen, dass manche Dinge traurigerweise der Realität angehören, was es mit teilweise tatsächlich etwas schwer gemacht hat die Thematik zu ertragen. 

    Das Buch ist schon etwas länger erschienen. Das merkt man auch am Schreibstil und manchen Ausdrucksweisen. Manche der Witze dürfte man heutzutage auch gar nicht mehr bringen ohne Ärger von sämtlichen Gruppierungen zu bekommen. Durch das Alter und den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil hatte ich anfangs ein wenig Schwierigsten in die Geschichte zu finden. Auch das andere Ärztesystem hat trotz Erläuterung zu Beginn etwas für Verwirrung gesorgt.

    Roy Bash lernt schnell, dass die Realität ganz anders läuft als sein Studium. Dabei gerät er immer mehr auf Abwege. Nur der Resident „Dickie“ nimmt die jungen Ärzte an die Hand und zeigt ihnen wie sie mit den schwierigen Bedingungen umgehen müssen. Dabei verändert sich seine Persönlichkeit immer mehr und auch seine Beziehung beginnt darunter zu leiden.

    Ich fand es sehr spannend wie überspitzt und Realistisch der Autor die Situation in Krankenhäusern Weltweit dargestellt hat. Ein muss für jeden der selbst im medizinischen Bereich arbeitet. Für alle anderen aber auch ein wenig schockiered.


  5. Cover des Buches Tagebuch eines Buchhändlers (ISBN: 9783442718658)
    Shaun Bythell

    Tagebuch eines Buchhändlers

     (211)
    Aktuelle Rezension von: paw_prints_on_books

    Im letzten Jahr habe ich den zweiten Teil (Neue Bekenntnisse eines Buchhändlers) verschlungen und war daher extrem glücklich, als ich merkte, dass es noch mehr davon gibt. Im Nachhinein empfehle ich, die beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil es den ein oder anderen Inside-Joke verständlicher macht. Aber auch so waren beide Bücher großartig. Schmunzelgarantie dank staubtrockenen Humors.

  6. Cover des Buches Der Teufel trägt Prada (ISBN: 9783641034078)
    Lauren Weisberger

    Der Teufel trägt Prada

     (831)
    Aktuelle Rezension von: bingereading

    „Der Teufel trägt Prada“ hat es in den frühen 2000ern innerhalb weniger Wochen geschafft, zum internationalen Bestseller zu avancieren. Die Geschichte rund um eine ausgebeutete Angestellte, die über ihren fordernden Job und all die absurden Aufträge ihrer Chefin ganz ihr Privatleben vergisst, muss damals einen Nerv getroffen haben- und tut es bis heute: Die Verfilmung mit Meryl Streep und Anne Hathaway ist auf dem besten Weg, ein Filmklassiker zu werden und auch der Roman erfreut sich mit über 860 000 Bewertungen bei Goodreads bis heute großer Beliebtheit- und das zurecht.

    Die Protagonistin Andrea, eine frischgebackene College-Absolventin, die zu Beginn des Romans von einer Weltreise zurückkommt, bei der sie ihre gesamten Ersparnisse aus dem Fenster geworfen und sich obendrein noch die Ruhr eingefangen hat, hat das ambitionierte Ziel, eines Tages für den renommierten New Yorker zu schreiben. Sie erhofft sich, dass ein Posten als persönliche Assistentin der großen Miranda Priestley, Chefin des glamourösen Modemagazins Runway, ein gutes Sprungbrett zu einer Stelle beim New Yorker sein könnte- eine Stelle, um die Millionen junger Frauen sie beneiden würden. Doch mit dem Preis, den sie für ihren Einstieg in die Medienbranche zahlen muss, hätte Andrea nicht gerechnet: Bald ist sie von früh bis spät nur noch damit beschäftigt, die Wünsche ihrer tyrannischen Chefin Miranda zu erfüllen, die eine diebische Freude daran zu haben scheint, Andrea und ihre Kolleginnen auf Stiletto-Absätzen quer durch New York zu scheuchen und die unmöglichsten Dinge zu fordern, angefangen von unveröffentlichten Modekollektionen bis hin zu Besuchen in Restaurants, die es gar nicht zu geben scheint…

    Andrea Sachs ist eine sehr liebenswerte Protagonistin und Ich-Erzählerin, einfach, weil sie so unglaublich menschlich ist. Sie macht Fehler und vergisst über ihre Arbeit bei Runway beinah vollkommen ihr Privatleben- mit schwerwiegenden Konsequenzen, wie sich später herausstellt. Einige Leserinnen finden deshalb sicherlich, dass Andrea einfach inkompetent ist und die falschen Prioritäten setzt, doch ich bin mir sicher, dass es vielen genauso gehen würde, wenn sie an Andreas Stelle wären. Auch lassen sich viele wie Andrea von ihrem Umfeld zu Dingen überreden, die sie eigentlich gar nicht wollen und haben Schwierigkeiten damit, auch einfach mal nein zu sagen. Umso schöner ist es zu sehen, dass Andrea es letzten Endes doch noch schafft, zu sich selbst zu stehen und zu erkennen, dass Runway-Chefin Miranda Priestley nicht der Nabel der Welt ist.

    Lange Zeit hat Andrea ein sehr ambivalentes Verhältnis zu ihrer Chefin. Auf der einen Seite stellt sie sie immer wieder als gemeine Tyrannin da und wünscht ihr die Pest an den Hals, auf der anderen Seite bewundert sie Miranda aber auch, weil sie sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet hat und jetzt als Mode-Instanz schlechthin gilt. Das gibt Miranda meiner Meinung nach aber keineswegs die Berechtigung, mit ihren Mitarbeitern so arrogant und herzlos umzuspringen, wie sie es tut. Sie befindet es nicht für nötig, die Namen ihrer Angestellten zu lernen, bedenkt sie aber mit vernichtenden Blicken, sobald sie es wagen, ohne High Heels ins Büro zu kommen. Durchgängig hält sie die ganze Runway-Redaktion mit ihren Launen auf Trab und alle sind gezwungen, untertänig um sie herumzuscharwenzeln. Das ganze Buch über findet bei Miranda keinerlei Charakterentwicklung statt; diese Frau ist böse und bleibt es auch. Würde sie nicht gerade in der Verfilmung von der wundervollen Meryl Streep gespielt, könnte ich sie auf den Tod nicht ausstehen. Im Vergleich zu ihr ist Lady Catherine de Burgh eine regelrechte Heilige.

    Den ganzen Roman über ist nicht nur Andrea, sondern auch man selbst als Leserin zwischen Abscheu und Faszination für die Modezeitschrift Runway und ihre Mitarbeiter hin- und hergerissen. Auf der einen Seite sind da das traumhafte Setting in den schicken Redaktionsräumen mitten in Manhattan und all die unglaublich komischen Szenen, die sich dadurch ergeben, dass sämtliche Runway-Mitarbeiter fortwährend damit beschäftigt sind, um Miranda Priestley herumzuscharwenzeln, auf der anderen aber auch die enorm toxische Arbeitsatmosphäre. Bei Runway herrschen strenge Hierarchien und es gehört zum guten Ton, auf den Niedergestellten herumzutrampeln. In der Modewelt mit ihren verqueren Wertmaßstäben, in die Andrea durch die Arbeit bei Runway immer tiefer hineingezogen wird, ist es eine Sünde, eine größere Kleidergröße als 34 zu tragen und das Bedürfnis, ein vernünftiges Mittagessen und genug Schlaf zu bekommen, wird fast schon als Verhaltensstörung angesehen. Viele Probleme der Branche werden leider auch heruntergespielt, so auch eine toxische Life-Work-Balance und Magersucht. Da hätte ich mir an einigen Stellen schärfere Kritik gewünscht.

    Damit hier jetzt aber kein falsches Bild von dem Roman entsteht, ist es wichtig zu sagen, dass vieles in „Der Teufel trägt Prada“ aber auch absichtlich übertrieben dargestellt wird, um sich darüber lustig zu machen. Die Witze, die Lauren Weisberger in die Geschichte einbaut, lockern das Ganze auf und so macht es auch einfach diebischen Spaß, die Intrigen innerhalb der Runway-Redaktion durch Andreas Augen mitzuverfolgen.

    Der Schreibstil ist leicht und es wird viel Umgangssprache verwendet, um die Ich-Erzählerin Andrea noch mehr wie das „Mädchen von nebenan“ wirken zu lassen, als sie es ohnehin schon tut. Das wäre vielleicht nicht immer nötig gewesen, zumal sich so einige vermeintlich coole Begriffe in den Roman geschlichen haben, die 2004 vielleicht wirklich normal benutzt wurden, heute aber nur noch Schmunzeln und Augenrollen hervorrufen. Aber da sollte man vielleicht nicht zu kleinlich sein, die Sprache eines Romans hängt eben nun einmal immer an seiner Entstehungszeit, und das ist auch richtig so.

    Zusammengefasst ist „Der Teufel trägt Prada“  in erster Linie eine herrlich boshafte und oft unglaublich komische Geschichte rund um eine liebenswert-nahbare Protagonistin, die sich schnell mal eben so wegliest. Zugleich schafft es das Buch aber auch, zum Nachdenken über die eigene Work-Life-Balance und die toxischen Maßstäbe der Modewelt anzuregen, ohne dabei zu schwer zu werden. Ich kann es nur empfehlen.

     

     

     

  7. Cover des Buches Ich arbeite in einem Irrenhaus (ISBN: 9783548061337)
    Martin Wehrle

    Ich arbeite in einem Irrenhaus

     (67)
    Aktuelle Rezension von: dj79

    Martin Wehrle ist Karrierecoach, Experte für Unternehmensführung sowie Unternehmenskultur und er weiß wohl, dass es den Insassen eines Irrenhauses namens „Meine Firma“ schwer fällt, sich mit ihrer Situation zu beschäftigen. In lockerem Sprachstil, mit einer Prise Humor versehen, hilft der Autor den Betroffenen über die eigene Hemmschwelle, motiviert sie zu manchem Selbsttest und Experiment.

    Der Autor konfrontiert die Leser*innen mit zahlreichen Unternehmenssituationen, in denen die Schwächen von Personal Recruiting, Führung und Zusammenarbeit auf dem Silbertablett serviert werden. Das ganze ist verbunden mit einer herrlichen Situationskomik, so dass sich ein Dauerschmunzeln nicht verhindern lässt. Doch Vorsicht, denn eigentlich ist die Thematik ganz schön ernst.

    Letztendlich lässt sich das Buch auf zweierlei Weisen lesen. Begibt man sich vollends in den Lachmodus, wird man sich in einem lästernden Zwiegespräch mit dem Autor wiederfinden. Es wird sich gemeinsam ergötzt an eigenem und fremdem Leid, es entsteht ein Verbundensein mit den Leidgenossen, Lethargie des Nicht-Ändern-Könnens macht sich breit. Wem diese Zwangsjacke nicht passt, der kann sich die Mängel im „eigenen“ Unternehmen, also bei seinem Arbeitgeber, bewusst machen. Auf Basis von aufgezeigten Wirkmechanismen lassen sich Denk- und Handlungsalternativen ausprobieren, mit ein bisschen Übung vielleicht sogar verfestigen. Es gibt nämlich jede Menge Tipps, aus dem Irrenhaus auszubrechen.

    Mir hat das Brennglas auf meine eigene Situation sehr gut gefallen. Die eingeschobenen Aufgaben und Tests habe ich fast schon gern erledigt. Die Erkenntnisse daraus haben für mich mehr Tiefe erzeugt als die reine Lektüre. Wer eine wissenschaftlich perfekte Abhandlung erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein, wer sich allerdings populärwissenschaftlich mit den Unzulänglichkeiten in Unternehmen beschäftigen will, dem sei diese Abhandlung empfohlen.

  8. Cover des Buches wir schlafen nicht (ISBN: 9783104902814)
    Kathrin Röggla

    wir schlafen nicht

     (23)
    Aktuelle Rezension von: BayLissFX

    … aber keine Chance. Die Idee war an sich super. Mag ich. Aber dann war die Schreibweise und die undurchsichtigen Bezeichnungen zu viel. Wenn es um Ideen von Menschen geht, deren Gedankenfetzen, dann würde es vom Lesefluss leben - für mich. Hier hat man einfach zu viel und es kommt kein „Gefühl“ zustande, obwohl es für mich wirklich ein interessanter Einblick hätte werden können. Schade.. die Punkte für die Idee. Für ein Rätsel musste ich die Fragen vom PC lösen lassen. Das Buch hat mich leider geschafft :( 

  9. Cover des Buches Schauen Sie sich mal diese Sauerei an (ISBN: 9783862658138)
    Jörg Nießen

    Schauen Sie sich mal diese Sauerei an

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Ulli_Puderbach
    Bei Jörg Nießens Geschichten aus dem Alltag eines Rettungssanitäters bleibt einfach kein Auge trocken. Ich habe schon lange bei keinem Buch mehr so herzlich gelacht, was zum einen an den skurrilen Geschichten, zum anderen aber auch an der unvergleichlichen Art des Autors liegt, die alltäglichen Dinge so zu erzählen, dass man einfach darüber lachen muss. Trotzdem geht er mit dem sensiblen Thema Tod gleichzeitig sehr einfühlsam um. EIn rundum empfehlenswertes Buch für jeden, der das Leben lieber mit einem lachenden als einem weinenden Auge sieht.
  10. Cover des Buches Are you finished? - No, we are from Norway (ISBN: 9783734100536)
    Sophie Seidel

    Are you finished? - No, we are from Norway

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmoment

    Sophie Seidel schildert in diesem Buch an sehr vielen Beispielen das Leben eines Kellners, bzw. einer Kellnerin. Das Buch ist nicht fortlaufend als Roman geschrieben, sondern besteht aus sehr vielen Absätzen/Abschnitten, die jeweils Erlebnisse aus ihrem Leben als Kellnerin wiedergeben.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die kurzen Absätze geht das Lesen schnell vonstatten. Man wird das ein oder andere Mal zum lachen gebracht, aber mein häufigster Gedanke während des Lesens war „Wie dreist sind eigentlich manche Leute?!“ Es scheint keine Seltenheit zu sein, dass Menschen denken, Servicepersonal seien keine Menschen, sondern Roboter, die einfach zu funktionieren und demütig zu sein haben.

    Andererseits gibt es aber natürlich auch einige Begebenheiten, die auch das Gegenteil aufzeigen und von ehrlicher Herzlichkeit handeln und zeigen, dass es auch viele Menschen gibt, die Knochenjobs noch zu schätzen wissen.

  11. Cover des Buches Leona (ISBN: 9783453420601)
    Jenny Rogneby

    Leona

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Leona ist in Stockholm bei der Polizei tätig und bekommt einen neuen Fall. Es wurde eine Bank überfallen, aber von einem kleinen Mädchen! Was ist da los? Und wer hat das Tonband besprochen, dass das Mädchen abgespielt hat? Leona beginnt zu ermitteln und muss sich gegen neidische Kollegen, den all zu strengen Chef und vor allem, gegen ihre eigenen Dämonen durch setzen. Immer mehr dringt der Fall in ihr Leben ein und dann steckt sie mitten drin und muss sich entscheiden.
    Ein großartiges Debut. Jenny Rogneby macht Hoffnung auf viele weitere Topp Thriller!
    Mir als Malta Fan, hat besonders der Urlaub dort gefallen .

  12. Cover des Buches Inside Strafverteidigung (ISBN: 9783710901362)
    Burkhard Benecken

    Inside Strafverteidigung

     (30)
    Aktuelle Rezension von: sab-mz

    Burkhard Beneken und Hans Reinhardt sind als Strafverteidiger tätig.
    Oft stellt sich  in der Öffentlichkeit die Frage  „Hat der skrupellose Mörder einen fairen Prozess verdient?“
    Eine Frage von der sich auch die Verteidiger nicht immer frei machen können.

    Sie haben von skrupellosen Clans bis hin zu Vorfällen im familiären Umfeld schon fast alles gehabt an Fällen.
    Das beste Image hat der Beruf nicht gerade. Oft genug werden sie mit der Frage konfrontiert “ Wie kann man nur Verbrecher retten?“
    Zunächst wird klar gestellt, dass ja nicht die Tat sondern der Täter verteidigt wird. Welches Motiv treibt den Täter zu seiner Tat?? und andere Fragen müssen sich die Strafverteidiger stellen.
    Ab und an ist auch das vermeintliche Opfer der wirklich Schuldige. Ohne penibel recherchierende Strafverteidiger würde vermutlich der Falsche verurteilt. 

    Im Buch findet man Beispiele dafür.
    Auch findet man Fälle, die die Verteidiger bis heute nicht loslassen, z.B. der Pokemon-Mord.

    Im Buch erfährt man wie sehr der Job die Verteidiger beeinflusst, seien es bettelnde Eltern, die dringend einen Verteidiger für ihr Kind brauchen, der Richter der gewisse Vorstellungen vom Prozessverlauf hat und vieles mehr.

    Das Buch ist sehr spannend, es ist ein Eintauchen in eine für mich völlig fremde Welt.
    Es ist den Autoren gelungen im Buch uns Lesern die Beweggründe ihres Handelns nahezubringen und ebenso auch ihr persönliches Leben, das durch den Beruf sehr beeinflusst wird.

  13. Cover des Buches Air Babylon (ISBN: 9780552153058)
    Imogen Edwards-Jones

    Air Babylon

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Langenscheidt Chef-Deutsch/Deutsch-Chef (ISBN: 9783125140523)
    Bernd Stromberg

    Langenscheidt Chef-Deutsch/Deutsch-Chef

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Bernd Strombergs erfolgreiche Anleitung zum gelungenen Chefsein, auch und gerade nach überraschender Beförderung, auch und gerade gegenüber Mitarbeitern und bei denen besonders den weiblichen (mit den süßen Hinterköpfen). Mitarbeiterführung kann so einfach sein, v.a. wenn da solche flitzpiepen wie Ulf, Ernie und Co. arbeiten. Im Nachwort distanziert sich CMH von seiner Rolle, kein Wunder, ihm ist ja auch schon Prügel deswegen angedroht worden. Aber die Frisur hat sich CMH offenbar auch privat angeeignet. Für jeden Stromberg-Fan unentbehrlich, sehr amüsant, auch wenn ich diese Langnscheidt-reihe eigentlich nicht so lustig finde.
  15. Cover des Buches Der Duft von Sommerregen (ISBN: 9783959673808)
    Tania Schlie

    Der Duft von Sommerregen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: ShalimaMoon

    Die Handlung: Lena ist begeisterte Assistentin eines Kunsthändlers. Sie lebt praktisch für ihre Arbeit und genießt nebenbei das Singleleben. Mit 40 wird das jedoch im Familien- und Freundeskreis immer mitleidiger wahr genommen. Als sie auf der Hochzeit einer Freundin dann den charmanten Jonas kennenlernt, überlegt sie ihren Vorsatz noch einmal. Doch wieso überkommt sie dann immer die Sehnsucht, wenn sie das Klavierspiel eines Nachbarn hört?

    Meine Meinung: Wer mit 40 noch nicht den passenden Deckel gefunden hat, hat es schwer mit dem Mitgefühl der Mitmenschen. Dies muss Lena merken. Damit ist Der Duft von Sommerregen erst einmal eine sehr erwachsene Liebesgeschichte, denn es geht um Charaktere, die bereits mit beiden Beinen fest im Leben stehen und ihre eigenen Angewohnheiten und Abläufe haben. Dennoch wird Lena nicht verbittert oder schrullig dargestellt, sondern einfach als unabhängige Frau, die sich bisher einfach nicht binden wollte. Die Geschichte nimmt einen beschwingten Verlauf und kreiert eine Dreiecksgeschichte, die hinten raus vielleicht ein paar Stellen zu kurz kommt. Hier hätte man durchaus die sehr leidenschaftlichen Beschreibungen der beruflichen Tätigkeiten etwas herunterfahren können, da die für den Laien dann doch einfach überflüssig sind, da sie die Handlung nur sehr bedingt vorwärts treiben. Zumal man nach der ersten Beschreibung bereits Lenas Begeisterung für ihren Job nachvollziehen kann und dies zur Charakterisierung durchaus ausreicht und keiner weiteren ausschweifenden Szenen bedurfte. Mit der Szenerie Hamburgs im Sommer bekommt der Name dann auch gleich eine doppelte Bedeutung, da ich Hamburg gerne verregnet kennengelernt habe. Und obwohl es sich grundsätzlich um eine schöne Geschichte handelt, fehlte mir der letzte Funken, sowohl beim Sommergefühl, als auch in der Geschichte an sich. Ein letztes Aufleuchten. Dennoch ein verdienter Platz 3.

    Sommerlektürenfaktor: ***


    Diese Rezension ist zuerst erschienen auf shalimasfilmweltenkritik.com

  16. Cover des Buches Das Büro (ISBN: 9783957320100)
    J.J. Voskuil

    Das Büro

     (20)
    Aktuelle Rezension von: ralf_boldt
    Das Büro ist der erste Band von insgesamt sieben rund um jenes holländische Büro. Der Autor J.J. Voskuil schrieb die Bücher mit einem Gesamtumfang von rund 5000 Seiten in den Jahren 1996 bis 2000. Nun liegt der erste Band in der deutschen Übersetzung von Gerd Busse im C.H. Beck Verlag vor.

    Die Handlung ist eigentlich schnell erzählt. Maarten Koning nimmt 1957 eine Stelle in einem volkskundlichen Büro an. Er ist sogenannter „wissenschaftlicher Beamter“ und soll als erste Aufgabe Karten mit Darstellungen von Volksaberglauben mit Kommentaren versehen, aber die über Irrlichter nicht berücksichtigen. Es soll ein Atlas für Volkskultur herausgegeben werden.
    Im Büro gibt es aber auch andere Mitarbeiter, die z.B. niederländische Volksnamen untersuchen.

    Auf mehr als 800 Seiten beinahe nichts zu erzählen und auch eigentlich keinen wirklichen Plot zu haben oder auch nur irgendeinen Spannungsbogen erkennen zu lassen, ist eine Kunst für sich. Dies aus dem Holländischen zu übersetzen sicher noch schwerer.

    Dem Autor geht es sicher nicht darum, eine spannende Geschichte zu schreiben; und Spannung im Sinne von „Was kommt jetzt?“ oder „Wie geht es weiter?“ findet sich an keiner Stelle des voluminösen Buches. Der Autor erzählt. Er beginnt vorne und berichtet dann linear weiter. Im Fernsehen der heutigen Zeit wäre so etwas eine Doku-Soap, würde der erste Band nicht im Jahre 1957 spielen…
    Es werden Menschen gezeigt, die etwas Alltägliches ja nahezu sinnfreies tun und dies immer wieder. Dabei wird aber nicht kommentiert oder bewertet. Ob die Geschichte oder die Menschen real sind oder fiktiv, spielt keine Rolle. Wen interessiert das auch schon? Den Autor scheinbar nicht. Er berichtet nur und scheint kein irgendwie geartetes Verhältnis zu den Charakteren zu haben. Er bevorzugt keinen und niemanden und bewertet Handlungsweisen oder Marotten der Figuren nicht. Er scheint auch die Zukunft nicht zu kennen. Der Roman – so er denn einer ist und keine Dokumentation realer Vorgänge - der Autor hat in so einem Büro selbst gearbeitet – ist völlig unaufgeregt, laut oder reißerisch. Die Handlung und damit die beschriebenen Tage fließen wie ein ruhiger Fluss in eine bestimmt nicht aufregende Zukunft. Ein Tag vergeht wie der andere und eigentlich weiß jeder Person schon heute, was geschehen wird. Nämlich nichts!

    Dem Leser beginnen die Personen schon fast Leid zu tun in ihrer täglichen Sinnlosigkeit, wo schon der alltägliche Bürokaffee den Gipfel der Spannung darstellt. Nur nicht auffallen, nur nicht anecken, nicht seine Kompetenzen überschreiten und immer gut auskommen mit dem jeweiligen Vorgesetzten ist die Devise.

    Das Buch ist mit seiner Geschichte schon etwas Besonderes. Ecken und Kanten scheinen der Handlung zu fehlen und damit muss man sich erst einmal in die Geschehnisse einlesen und sich auch sie einlassen.

    Die Dialoge sind stellenweise wirklich köstlich. Zwei Personen unterhalten sich, reden aber gar nicht miteinander. Die Themen sind stellenweise absurd. Einige Gespräche sind bisweilen absolut nichtssagend und die Sätze meist lakonisch kurz. Doch beim Lesen kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, weil die Situationen einen subtilen Humor nicht verbergen können.

    Was der Roman aber immer in Gänze auszeichnet, ist seine innere Glaubwürdigkeit. Die Themen passen, die Charaktere sind stimmig und es gibt keine Brüche im Handlungsfaden. Der Roman baut damit eine eigene kleine und damit überschaubare Welt auf. Dieser Mikrokosmos eines funktionierenden Kleinstbiotops ist wohl auch das Geheimnis des Erfolges der Bücher in den Niederlanden. Ob der Roman (und vielleicht die noch nachfolgenden sechs weiteren Bände) auch in der Übersetzung bei der Leserschaft in Deutschland erfolgreich sein wird, kann ich leider mangels eine funktionierenden Glaskugel nicht voraussehen.

    Dem C.H. Beck-Verlag ist aber auf alle Fälle ein großes Kompliment für das Buch zu machen. Es ist ein schöner Halbleineneinband mit hohlem Rücken und liebevoll gesetzt und ausgestattet. In Farben rot und weiß mit einem roten Gummiband, mit dem das Buch geschlossen werden kann, hat es eine sehr schöne Anmutung.

    Erwähnenswert und äußerst hilfreich ist das Nachwort des Übersetzers, der weitere Einblicke in die Welt des Büros gibt und damit zur allgemeinen Verständlichkeit des Romans beiträgt.


    Zum Autor:
    J.J. (Han) Voskuil, 1926 - 2008, war von 1957 bis 1987 als Beamter an einem volkskundlichen Institut in Amsterdam beschäftigt.

    Er debütierte 1963 mit einem Roman, doch seinen Durchbruch als Schriftsteller erlebte er erst mit dem Mega-Roman „Het Bureau“, der in den Jahren 1996 bis 2000 in sieben Bänden (mit zusammen rund 5.000 Seiten) erschien. Weitere Romane folgten.

    Am 1. Mai 2008, dem Tag der Arbeit, schied J.J. Voskuil nach schwerer Krankheit freiwillig aus dem Leben. 
  17. Cover des Buches Glücklich im Job, glücklich im Leben (ISBN: 9783499002687)
    Marie Kondo

    Glücklich im Job, glücklich im Leben

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Libertine

    Die ›KonMari-Methode‹ am Arbeitsplatz – heißt das, man räumt seinen Schreibtisch auf und voilà?

    Spätestens wenn man an E-Mails, Meetings oder Kontakte denkt, ist klar, dass damit die Arbeit nicht getan ist: Dennoch, das Aufräumen der materiellen Bestandteile des Berufs bildet einen perfekten ersten Schritt auf dem Weg zu einem Arbeitsplatz, an dem man sich wohlfühlen kann.

    Wer Marie Kondos ›KonMari-Methode‹ kennt, vielleicht sogar ›Magic Cleaning‹ gelesen hat, den dürften die Grundlagen des Aufräumens am Arbeitsplatz nicht überraschen: nach Kategorien getrennt, in einem Rutsch und an der Frage orientiert, was Freude entfacht. Zugegeben, am Arbeitsplatz tummeln sich zumeist seltener Berge an Kleidung oder Küchenutensilien, dafür umso häufiger Dokumente, E-Mails oder erschöpfende Besprechungen.

    »Das Ziel der in diesem Buch vorgestellten Methode besteht nicht nur darin, am Ende an einem hübsch aufgeräumten Schreibtisch zu sitzen, sondern durch das Aufräumen mit sich selbst ins Gespräch zu kommen – zu entdecken, was Sie wertschätzen, indem Sie erforschen, warum Sie eigentlich arbeiten und welche Art Arbeit Sie sich wünschen.«

    Wie wunderbar sich Marie Kondos Aufräum-Methode mit dem Arbeitsleben verbinden lässt, zeigt ›Joy at Work‹. Für dieses Buch haben sich die Aufräumspezialistin Marie Kondo und der Experte für Unternehmensorganisation Scott Sonenshein zusammen getan. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Methoden und Fähigkeiten des Autorenduos ergänzen sich hervorragend.

    Einen Werkzeugkoffer voller Techniken haben Sonenshein und Kondo mitgebracht: Ganz gleich ob es sich um digitale Daten, Probleme mit der Entscheidungsfindung oder der Teamarbeit geht. Mit Offenheit und einer Menge Karteikarten kann es ans Werk gehen. Wie groß der Unterschied sein kann, den ein Freude spendender Arbeitsplatz schafft, ist spätestens dann klar, wenn man darüber nachdenkt, wie viele Stunden man durchschnittlich auf der Arbeit verbringt.

    »Der Schlüssel zu mehr Freude bei der Arbeit liegt darin, mehr Zeit in Tätigkeiten zu investieren, die Spaß machen, und weniger in solche, die es nicht tun.«

    Und wenn man bedenkt, wie oft man nach einem bestimmten Dokument sucht, das man doch letztens noch hatte, was bei den wenigsten Hochgefühle auslöst, ist es vielleicht einen Versuch wert, dem Buch ›Joy at Work‹ eine Chance geschrieben.

    Ein frischer Schreibstil, wissenschaftliche Quellen und ein sympathisches Autorenduo mit einer Menge Berufserfahrung laden dazu ein, zukünftig vielleicht mehr Freude am Arbeitsplatz zu finden: Einen Versuch ist es allemal wert.

  18. Cover des Buches 30 Minuten Business Yoga (ISBN: 9783869363769)
  19. Cover des Buches Höhenflüge und Höllenfahrten (ISBN: 9783492252348)
  20. Cover des Buches Busy is the new stupid (ISBN: 9783959723060)
    Tim Reichel

    Busy is the new stupid

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Franja

    Ich stimme der Aussage des Titels zwar größtenteils zu, aber man wird nicht "nicht busy", indem man 0815-Zeitmanagment-Methoden anwendet. 

    An vielen (wenn nicht sogar allen) Methoden springt der Autor zu kurz. 

    Pomodoro-Technik: Stell dir nen Wecker und im Nu bist du super konzentriert und setzt jedes Projekt blitzschnell um.


    Du prokrastinierst? Kommuniziere deine Ziele an Freunde und Kollegen und du kommst nur dadurch genug Motivation, sie zu erreichen. Schließlich schämst du dich in Grund und Boden, wenn du es nicht schaffst. 

    Wenn es so einfach wäre, gäb es wohl keine Selbsthilfebücher, Coaches und Therapeuten. 

    Letztes finde ich eher schädlich, wenn nicht sogar gefährlich, wenn vorher schon psychische Probleme bestehen. An der Stelle habe ich dann auch abgebrochen.

    Also keine Empfehlung von mir, selbst für einen Überblick über Zeitmanagement-Techniken.


  21. Cover des Buches Ein Leben nach Maß (ISBN: 9783446258099)
    H.M. van den Brink

    Ein Leben nach Maß

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Ein Buch über Wandel und Bestand. Zwei Mitarbeiter des niederländischen Eichamts stehen im Mittelpunkt. Einer von beiden ist der Ich-Erzähler, der andere ist die Hauptperson der Erzählung: Dijk (sein Name, zu deutsch "Deich", ist auch der Titel im Original). Während der Ich-Erzähler sich den Wandlungen im Amt und im Eichwesen mehr oder weniger anpasst, bleibt Disk fest und starr den Regeln seiner Ausbildungszeit verbunden. Privatisierung, Digitalisierung: Dijk bleibt so unverändert wie der Urmeter in Paris. Aus demZusammenspiel der beiden Figuren entwickelt sich für den Leser die Frage, wer von den beiden angemessener reagiert hat. Ein stilles und sehr bewegendes Werk.
  22. Cover des Buches Stupeur Et Tremblements (ISBN: 9782253150718)
  23. Cover des Buches Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 65: Was macht der Polizist? (ISBN: 9783473329359)
  24. Cover des Buches Das St. Alex - Abendstern (ISBN: 9783426529997)
    Anne Lück

    Das St. Alex - Abendstern

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Ansonstern

    Der Abschluss der Sankt-Alex-Trilogie ist für mich der ernsteste von allen und nicht zuletzt der Band, der mich am meisten bewegt hat – sogar noch mehr als Band 1, das mein Herz im Sturm erobert hatte. Nachdem Band 2 zwar auch ein sehr gutes Buch war, aber doch etwas kürzer und für mich emotional weniger mitreißend, hat Band 3 mich mit einer unerwarteten Found Family und dem Schauplatz rund um die Intensivstation des St. Alex mehr als einmal zu Tränen gerührt.

    Obwohl ich normalerweise weder TV-Serien mit Krankenhaussetting verfolge noch persönliches Interesse an ähnlichen Berufsfeldern hege, habe ich mich im St. Alex wie in einem zweiten Zuhause gefühlt, bei dem ich es kaum erwarten konnte, nach Hause zu kommen und weiterzulesen und zwischen den Seiten zu versinken. Mit Figuren, die zur eigenen Familie geworden sind, bewegenden Patient*innengeschichten und die ständige Begegnung mit Leben und Tod hat Anne Lück eine großartige New-Adult-Trilogie geschaffen, von der ich traurig bin, dass sie schon wieder vorbei ist.

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