Bücher mit dem Tag "arbeitsbedingungen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "arbeitsbedingungen" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Aufstand der Pferde (ISBN: 9788494830396)
    Audrey Harings

    Aufstand der Pferde

     (7)
    Aktuelle Rezension von: lielo99

    Schon beim Betrachten des Covers zog mich das Buch Aufstand der Pferde von Audrey Harings in seinen Bann. So liebevoll wurde es gestaltet. Die Illustrationen setzen sich auch im Inneren des Buches fort und sind auch hier beachtenswert. Der natürliche Gesichtsausdruck der Tiere gefiel mir dabei besonders gut.


    In dem Buch geht es um die Stute Trinidad und ihre Freunde. Sie stehen jeden Tag am Marktplatz von Sevilla und warten auf Kundschaft. Was für Menschen selbstverständlich ist, gilt für die Pferde nicht. Nämlich vorgeschriebene Ruhezeiten mit der Möglichkeit zum Saufen und Fressen. Oder Schattenspender in der Mittagshitze, auch davon können die Vierbeiner nur träumen. Die meisten Menschen beachten sie nicht einmal, sondern sehen sie wohl als Maschinen an. Das will Trinidad nicht mehr hinnehmen und möchte, dass sich das ändert. Doch, wie soll das geschehen und wer könnte ihr dabei helfen?


    So ein wunderschönes Buch. Es zeigt aus der Sicht von Pferden, was Menschen beim Umgang mit ihnen versäumen. Und das ist nicht nur in Sevilla so. Auch in großen Städten Deutschlands kutschieren sie Touristen durch die Gegend oder müssen auf Weihnachtsmärkten stundenlang im Kreis laufen. Aufstand der Pferde ist spannend aufgebaut und die Sprache ist kindgerecht aber nie kindisch. Die Geschichte regt (hoffentlich) zum Nach- und Umdenken an. Die Schrift ist schön groß gehalten und ideal für Großväter und -mütter, wenn sie den Enkeln vorlesen möchten. Gäbe es mehr als fünf Sterne, ich würde sie vergeben. 

  2. Cover des Buches Die Brücken der Freiheit (ISBN: 9783404172313)
    Ken Follett

    Die Brücken der Freiheit

     (539)
    Aktuelle Rezension von: Malinoisbaendiger

    Es ist Mitte des 18. Jahrhunderts in Schottland: Der junge Malachi Mc Ash, genannt Mach, arbeitet in einem Kohlebergwerk des angesehenen Großgrundbesitzers George Jamisson. Da er seine Freiheit nicht verlieren will, nach schottischem Recht verliert er diese nach einem Jahr Arbeit in einem Bergwerk, flüchtet er nach London. Zuvor jedoch trifft er seine Jugendspielgefährtin Lizzie Hallim wieder, welche Jay Jamisson, dem 2. Sohn des Großgrundbesitzers, versprochen ist. Eine gewisse Verbundenheit entwickelt sich und sie verhilft ihm zur Flucht. In London arbeitet Mc Ash als Kohlelöscher. Auch hier kommt er sich ausgebeutet vor. Die Bezahlung ist schlecht und er zettelt einen Streik an. Und so kommt es wie es kommen muss: Mc Ash wird als Anführer des Streiks verurteilt und zu mehreren Jahren Zwangsarbeit in Amerika verurteilt. Die von Hunger und dem Ausbruch von Seuchen geprägte Überfahrt dauert ganze 8 Wochen. Auf der Farm angekommen erfährt er, dass dieses Farm George Jamisson gehört und er praktisch zum Sklaven dessen Sohnes Jay geworden ist. Dieser hat unterdessen Lizzie Hallim geheiratet, welche in der Ehe auf Grund etlicher Hintergangenschaften seitens ihres Mannes absolut unglücklich ist. Lizzie und McAsh begegnen sich in Amerika also zwangsläufig wieder. Beide schließen einen Pakt und wollen gemeinsam in die Freiheit fliehen. Werden sie es schaffen?

    Diesen historischen Roman von Ken Follett habe ich mit Begeisterung gelesen. Der Autor schaffte es problemlos, mich in die damalige Zeit und ihre Geschehnisse hinein zu versetzten. Beim Lesen trat eine absolute Spannung ein, welche mich zum Weiterlesen „gezwungen“ hat. Der Roman ist sehr flüssig geschrieben. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

  3. Cover des Buches Die Tochter der Nachtigall (ISBN: 9783959670111)
    Pamela Schoenewaldt

    Die Tochter der Nachtigall

     (9)
    Aktuelle Rezension von: MartinaM
    Die erst vierzehnjährige Lucia und ihre Mutter Teresa Esposito arbeiten als Dienstmädchen in einer Villa in Neapel. Teresa ist ein großes musikalisches Talent, aber auch auf Grund ihrer schicksalhaften Vergangenheit mit italienischem Temparemt gesegnet. Der sich schließlich als Fluch erweist und zur Flucht nach Amerika führt. In den USA wird Teresa als Italienische Nachtigall berühmt, aber ihre Stimmungsschwankungen gefährden nicht nur das Verhältnis zu ihrer Tochter. 

    Die erwachsene Lucia begreift, dass sie von ihrer Mutter lösen muss. Dies ist aber schwieriger als gedacht. Lucia muss für ein selbstbestimmtes Leben und ihre eigenen Träume kämpfen.

    Feinfühlig beschreibt Pamela Schoenewaldt eine Geschichte über zwei italienische Einwanderinnen. Persönliche Schicksale werden mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der damaligen Zeit verknüpft. Durch Lucia, die als Ich-Erzählerin fungiert, weiß man nicht immer, was als Nächstes passiert

    Dieser Roman ist komplex wie ein farbenprächtige Stippvisite in eine andere Zeit und mit außergewöhnlichen Figuren, die auch nach dem Lesen in Erinnerung bleiben.
  4. Cover des Buches Das Paradies der Damen (ISBN: 9783958161856)
    Émile Zola

    Das Paradies der Damen

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Metalfischchen

    Als ich einem Kollegen erzählt habe, dass ich historische Romane mag, die Zeitgeist und korrekte historische Fakten enthalten, hat er mir ‘Au Bonheur des Dames’ empfohlen – gelesen habe ich es dann in der deutschen Übersetzung.

    Durch die detaillierten und realistischen Beschreibungen kann man sich wirklich ein genaues Bild der Handlung und des Spielplatzes machen. Allerdings hat genau das für mich auch den Anfang etwas zäh gemacht: oftmals stösst man auf Seitenlange Beschreibungen der im Schauplatz Warenhaus angebotenen Produkte, und zu Beginn haben mich auch die vielen Namen/Charaktere erschlagen.

    Ich habe den Band mit der Annahme zu lesen begonnen, es handle sich um einen einigermassen neuen Roman, sicher aus dem 20. Jahrhundert. Als ich dann realisiert habe, dass der Roman im Jahr 1883 erschienen ist, war ich sehr erstaunt über die Aktualität. Ich musste fast lachen: Da gibt es BWL-Menschen (beziehungsweise die historische Entsprechung davon), welche sich über Geisteswissenschaftler lustig machen; grosse Unternehmen welche kleine Familienbetriebe verdrängen; charismatische Unternehmer welche amoralisches Ausbeutertum hinter nur oberflächlichem Respekt vor der Kundschaft, insbesondere den Frauen, verstecken. All das klingt leider nicht nach ferner Vergangenheit.

    Neben diesen (nach Berteilung meines Kollegen, der Historiker ist) historisch realistischen Beschreibungen, ist ziemlich viel Drama enthalten. Damit meine ich missgünstige, Ränke schmiedende VerkäuferInnen, Liebesdreiecke etc. – für meinen Geschmack teilweise etwas dick aufgetragen. Auch hat mich die Geschichte der oberflächlich emanzipierten und sympathischen Protagonistin zwar gefesselt, die durchdrückenden Klichees haben meine Augen zwischendurch trotzdem zum Rollen gebracht. 

    Alles in allem ist mir die eher dicke Lektüre leicht gefallen (nach holperigem Start) und ich habe neue Eindrücke und neues Wissen mitgenommen.

  5. Cover des Buches Ende der Märchenstunde (ISBN: 9783896674135)
    Kathrin Hartmann

    Ende der Märchenstunde

     (8)
    Aktuelle Rezension von: OliverNagel
    Warum man mit dem korrekten Konsum von Bier keinen Urwald rettet und analog auch mit anderem vermeintlich richtigem Kaufverhalten gar nichts ändert, erläutert Kathrin Hartmann in diesem furios geschriebenen Buch. Böse, aber wahr - sollte in keinem Öko- und Bio-Haushalt fehlen!
  6. Cover des Buches Der Faden der Vergangenheit (ISBN: 9783423218382)
    Felicity Whitmore

    Der Faden der Vergangenheit

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Blackfairy71

    Stockmill, England, im Jahr 1841. Lady Abigail Mahony kommt von einer mehrwöchigen Reise aus London zurück auf ihr Anwesen Hampton Hall. Am Straßenrand findet sie die halb verhungerte Arbeiterin Nelly und ihren Sohn. Entsetzt hört sie, dass beide in der Baumwollfabrik ihres Mannes Anthony gearbeitet haben und erfährt zum ersten Mal von den schrecklichen Arbeitsbedingungen und Zuständen dort. Sie ist fest entschlossen, daran etwas zu ändern. Aber als Frau kann sie ohne die Zustimmung ihres Ehemannes nichts ausrichten und muss heimlich Pläne schmieden. Zusammen mit dem Verwalter der Fabrik und dem Vorsitzenden der Arbeitergewerkschaft versucht sie, diese in die Tat umzusetzen. Zu Gute kommt ihr dabei die wochenlange Abwesenheit ihres Mannes. Allerdings führt in dieser Zeit Anthonys Bruder George die Geschäfte und der darf nichts von den Veränderungen merken. 


    Im Jahr 2017 erbt die Staatsanwältin Melody Stewart das Haus "Abigails Place", das seit 180 Jahren unbewohnt ist, aber ihrer Familie gehört. Gerüchte ranken sich um ihre Ur-Ahnin Abigail. Sie soll sich aus dem Fenster gestürzt haben, nachdem ihr Geliebter gehängt wurde, weil er für sie einen Mord begangen hat. Aber ist das alles auch wahr? Gemeinsam mit dem Polizisten Dan liest sie die Tagebücher von Abigail und kommt hinter ein lange gehütetes Familiengeheimnis.


    "Der Faden der Vergangenheit" ist der erste Teil der Trilogie rund um die "Frauen von Hampton Hall". Eine sehr schön geschriebene Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Wobei ich sagen muss, dass mir der Teil, der in der Vergangenheit spielt, ein bisschen besser gefallen hat. Aber das ist meistens so bei solchen Büchern. Manchmal glaube ich, ich bin in der falschen Zeit geboren. ;-)


    Lady Abigail Mahony ist eine starke Frau mit einem großen Herzen. Sie möchte so viel für die Arbeiter in der Stadt tun und hat ein schlechtes Gewissen, weil diese für einen Hungerlohn und unter unzumutbaren gesundheitlichen Bedingungen in der Fabrik ihres Mannes arbeiten und das im Grunde nur, damit sie im Reichtum leben kann.  Aber als Frau ist sie in ihrer Zeit machtlos und kann offiziell nichts ohne Einverständnis ihres Ehemannes tun, schon gar nicht eine Fabrik leiten oder über die Finanzen verfügen. Daher muss sie dies heimlich tun, immer mit dem Gedanken, dass sie erwischt wird und ihre Helfer auch noch hart bestraft werden. Ich mochte Abigail sehr, ihren Mut und Einfallsreichtum und auch ihren Großmut, als es beispielsweise um die andere Frau ging. (ich will hier nicht zu viel verraten)

    Auch ihr Helfer Oliver Rashleigh war mir sehr sympathisch und ich hoffe, die beiden haben eine Zukunft.


    In der Gegenwart begleiten wir Melody bei ihren Recherchen in der Vergangenheit. Durch die Tagebücher erfährt sie, was ihre Vorfahrin Abigail für die Arbeiter getan und was sie riskiert hat. Sie erkennt Parallelen zu ihrem eigenen Leben und so findet sie durch die Ereignisse der Vergangenheit auch für sich einen neuen Weg.


    Von Anfang an hat mich die Geschichte gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, man verliert sich in der Geschichte und vergisst mit der Zeit alles um sich herum. Ein perfekter Lesestoff für den Herbst. Ich bin sehr gespannt auf Teil 2 und 3, die ich sicher bald lesen werde. 

  7. Cover des Buches Selfies (ISBN: B06WWGGTD2)
    Jussi Adler-Olsen

    Selfies

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Briggs

    Wieder erfindet Jussi Adler-Olsen  eine ganz neue Form für seine Carl Morck Krimis.
    Diesmal steht neben den zu ermittelnden Todesfällen Rose, die bereits bekannte Assistentin , im Fokus. Es geht ihr nicht gut... und das macht schließlich die Reihe aus: Es geht immer um viel mehr als um die Kriminalfälle.

    Dieser ist besonders interessant, weil sich in einen alten Fall drei junge Frauen einmischen und man lange nicht weiß, wer jetzt eigentlich mehr hinter der anderen her ist.

    Adler-Olsens Erzählstil ist wirklich besonders fesselnd. Die Fehdenkämpfe im Kommissariat sind weiterhin so nervig wie amüsant. Leider kann Wolfgang Kochs Lesestil da überhaupt nicht mithalten.

  8. Cover des Buches Die Leiden einer jungen Kassiererin (ISBN: 9783442156238)
    Anna Sam

    Die Leiden einer jungen Kassiererin

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Scholu

    Ich habe das Buch gelesen, da ich selbst mal als Verkäuferin gearbeitet habe. Man hat tatsächlich Momente, in denen man denkt, darüber könnte man ein Buch schreiben. Ich selbst hatte während meiner Schicht nie die Zeit, mir Notizen zu machen und zuhause hatte ich das meiste wieder vergessen.

    Wie dem auch sei, das Buch ist ganz amüsant zu lesen und manch Verkäufer/Kassierer wird sich bestimmt in einigen Situationen wiedererkennen.

    Manches ist allerdings etwas merkwürdig, aber das liegt dann wohl daran, dass die Autorin in Frankreich an der Kasse saß. Da fehlt uns/mir dann das Verständnis dafür, denn einige Arbeitsregeln sind dort wohl anders als bei uns in Deutschland.

    Vielleicht hilft dieses Buch aber tatsächlich, dass sich manch Leser an der Kasse nun etwas besser benimmt.

    Wer etwas leichtes für Zwischendurch lesen möchte und auch gern sein Verhalten mal reflektieren möchte, dem sei das Buch ans Herz gelegt.

    Und zum Abschluss noch meine Lieblings"begrüßung" eines Kunden von mir: "Hallo Brot."

  9. Cover des Buches Germinal (ISBN: 9783958161863)
    Émile Zola

    Germinal

     (55)
    Aktuelle Rezension von: glowinggloom

    Etienne Lantier findet Arbeit in einem Kohlebergwerk in Nordfrankreich. Der Roman handelt Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Leser erhält schockierende Einblicke in die damalige Gesellschaft und deren Sitten.                                  Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal. Knochenharte Handarbeit unter Tage, auch von Frauen und Kindern. Überleben am Existenzminimum. Es geht wirklich nur darum, nicht zu verhungern. Mädchen sind "Freiwild". Die Grubeneigner leben im Luxus. Als der Arbeitslohn weiter gedrückt werden soll, bricht ein Streik los. Ein Streik seinerzeit glich eher einem Bürgerkrieg. Es wird Militär eingesetzt. Menschen werden erschossen und erschlagen. Es geschehen mörderische Sabotageakte.

    Der Roman ist im naturalistischen Sprachstil geschrieben. Zola ging es hier wohl nicht um sprachliche Ästhetik, sondern um Gesellschaftskritik. Für meinen Geschmack kein sprachliches Meisterwerk aber ein unglaublich intensiver Einblick in eine, Gott sei Dank, vergangene Epoche.

  10. Cover des Buches Der Bäcker und sein Brot (ISBN: 9783426277911)
    Volker Schmidt-Sköries

    Der Bäcker und sein Brot

     (1)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese
    In "Der Bäcker und sein Brot" setzt sich Bio-Bäcker Volker Schmidt-Sköries mit der Unternehmensphilosophie seiner Bäckerei-Kette auseinander. Das Sachbuch erscheint im Droemer Knaur Verlag.

    Volker Schmidt-Sköries ist Mehrheitseigentümer von KAISER BIO und versteht sich als Pionier auf dem Gebiet einer ethischen, der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit verpflichteten Unternehmensführung. 1977 trat er in die junge Schrotbäckerei Kaiser in Wiesbaden ein, übernahm 1980 den Betrieb und baute ihn sukzessive zur Bio-Bäckerei-Kette aus. Er ist ein gefragter Unternehmensberater auch in anderen Branchen.

    "Man muss nicht nur achtsam mit der Natur umgehen, sondern auch mit den Menschen", meint Volker Schmidt-Sköries, Bio-Bäcker der ersten Stunde.

    Seit den Siebzigerjahren hat der studierte Pädagoge den Anspruch, gesundes Brot und andere Backwaren auf den Markt zu bringen. Mit den Jahren wuchs dieser Anspruch: Heute geht es ihm auch um gerechte Beziehungen zu den Rohstofflieferanten, um erfüllende Arbeitsbedingungen und eine transparente Beziehung zu den Kunden. Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, so der Autor, kann man von beseeltem Arbeiten und nachhaltigem Wirtschaften sprechen.


    "So ein Sauerteig ist ein Biotop voller Eigenleben, mit dem der Bäcker, wenn er pfleglich mit ihm umgeht, die besten und bekömmlichsten Resultate erzielen kann." Zitat Seite 17


    Unser deutsches Brot ist auch ein Kulturgut und hat einen weltweit guten Ruf. Natürlich ist mit diesem guten Brot das handwerklich hergestellte, langsam gehende Brot gemeint und nicht das industriell gefertigte.

    Das Bäckersterben hat schon lange begonnen, die kleinen Betriebe verschwinden, die mittleren kämpfen ums Überleben und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die letzten kleinen Bäcker aufgeben.

    Es ist nicht leicht, eine ganzheitliche Sicht von unternehmerischem Handeln zu entwickeln, denn meistens steht die Profitoptimierung an erster Stelle.


    "Konkurrenzverhalten, das die Verdrängung anderer zum Ziel hat, ist ungesund. " Zitat Seite 250

    "Denn Brot ist mehr als das, was wir essen. Brot ist Natur, Brot ist Kultur, Brot ist Leben." Zitat Seite 23


    Volker Schmidt-Sköries verbindet die Produktion des Lebensmittels Brot mit ethischen Grundsätzen, die neben Wirtschaftlichkeit auch die Nachhaltigkeit und Fürsorge für seine Mitarbeiter beinhaltet. Er setzt auf biologische Grundzutaten, auf gerechte Bezahlung der Rohstofflieferanten und auf zufriedenstellende Arbeitsbedingungen. Auch mit diesen ethischen Grundprinzipien in einem nachhaltig geführten Unternehmen ist es möglich, einen ökologisch gut laufenden Betrieb zu unterhalten.
    Volker Schmidt-Sköries sieht sich außerdem auch in der personellen Verantwortung für seine Mitarbeiter und Rohstofflieferanten und setzt weiterhin auf Transparenz im Kundengeschäft.


    Dieses Sachbuch liest sich mit einigen persönlichen Schilderungen des Autors sehr interessant und abwechslungsreich. Es ist ein aufrüttelndes Buch mit nachdenklich machenden Ansätzen und Erklärungen des Autors, die in vielen Betrachtungen auch absolut überzeugen. Die ethischen Gedanken und Fragen kommen in aufschlussreichen und erhellenden Kapiteln zum Ausdruck.
    Ein paar Beispiele:
    Wie Globalisierung sinnvoller wäre
    Humanisierungsoffensive
    Der sensible Teig
    Wo geht´s hier zur Achtsamkeit?

    Es zeigt die Bäckerei als Lebensschule, Weiterbildung und Anerkennung sind wichtige Kriterien für zufriedene Mitarbeiter. Auch mit unbürokratischen Darlehen für die Mitarbeiter gibt sich der Autor als Wohltäter. Solche finanziellen Leistungen sind lobens- und erstrebenswert, doch nicht jeder Betrieb ist dazu in der Lage.

    Der Bio-Markt befindet sich auf dem Aufwärtstrend, er wächst nicht zuletzt durch Fukushima, Gorleben, Tschernobyl und Bienensterben. Doch zusätzlich zur Öko- und Gesundheitsmarke (Mitarbeiter erhalten Rückenschule etc.) können Betriebe auch eine soziale Marke werden. Das wünscht man sich für mehr Betriebe. Volker Schmidt-Sköries setzt sich als Unternehmensberater erfolgreich dafür ein.


    Nachhaltiges Wirtschaften im Bäckerhandwerk ohne zerstörerisches Wachstum ist möglich. Dieses Sachbuch ist ein aufrüttelndes Buch mit interessanten Gedanken und biografischem Hintergrund. Es will zeigen, dass Ethik und beseeltes Arbeit die Zeichen der Zukunft sind.
  11. Cover des Buches Ganz unten. (ISBN: B001CBT14C)
    Günter Wallraff

    Ganz unten.

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Chapeau vor Günter Wallraff! Großartige journalistische Arbeit, wenngleich stellenweise auch ein wenig plakativ. Als teilnehmender Beobachter wird Wallraff tatsächlich eins mit seiner Rolle "Ali", leidet und schuftet mit, nur um den umfassenden Einblick zu erhaschen. Leider lässt er sich teilweise zu sehr auf seine Rolle ein, verliert die Sicht von außen, wird stark wertend und inszeniert teilweise einige Ereignisse. Im Vergleich zu seinen heutigen Reportagen steckt "Ganz unten" eher noch in den Kinderschuhen. Nichtsdestotrotz war die Lektüre intensiv, spannend, nervenaufreibend und machte wütend.
  12. Cover des Buches Aldi - Einfach billig (ISBN: 9783499629594)
    Andreas Straub

    Aldi - Einfach billig

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Eigentlich waren ja immer Lidl und Netto oder Schlecker die Bösen. Aldi fand eigentlich in der kritischen Berichterstattung gar nicht statt, obwohl man auch hier vermuten muss, dass ein paar Leichen im Keller liegen. Aber Aldi hatte auch immer so einen kleinen "In"- und Szenestatus. Wie dem auch sei, der Herr Straub hat bei Aldi gelernt und gearbeitet und hat jetzt ein Buch darüber geschrieben. Das Interessante daran ist, dass das ein Buch über eine Ebene bei einem Unternehmen ist, die nicht die üblichen Schatten wirft. Während man sich bei den kleinen Verkäufern und Aushilfskräften schon klar ist, dass sie ausgebeutet werden, kann man sich das auf den höheren Ebenen nicht so richtig vorstellen. Dass es hier aber ebenso knallhart zugeht wie unten, ist zwar nachvollziehbar aber steht nicht unbedingt auf der Agenda. Bei Aldi ist auch diese Ebene ein Bolzplatz für Kleinkriege unter den Mitarbeitern, angelegt durch die Vorgaben der "Unternehmensphilosphie" Und so findet denn auch Druck ohne Ende, Mobbing, übelste Gängelung, Angst und Konkurrenz pur statt. Das alles beschreibt Straub ziemlich genau und es ist schon erschreckend, was da alles zutage tritt. Es ist auch glaubwürdig, denn unter normalen Umständen würde sich eine Führungskraft wohl eher nicht von Aldi trennen, denn die Bezahlung in diesem Konzern ist überdurchschnittlich. 330 Seiten später wissen wir mehr über Aldi, das seine beiden Gründer zu den reichsten Deutschen gemacht hat. Und Herrn Straub arbeitslos. Der hat nun ein sehr erhellendes und interessantes, teilweise spannendes Buch geschrieben. Sicher kein unnötiges. Und so fließend, wie er schreibt, kann man ihm prognostizieren, dass er auch ein guter Romanautor wäre. Aber das nur nebenbei. Wer denn mal hinter die Kulissen des Aldi schauen möchte, ist hier bestens bedient. Das ist ein gutes Sachbuch und käme auch ohne die Werbung eines Vorworts von Günter Wallraff aus. Wenn das aber hilft, ist nichts dagegen einzuwenden.
  13. Cover des Buches Arbeit poor (ISBN: 9783888972836)
  14. Cover des Buches Saisonarbeit (ISBN: 9783944669663)
    Mathias Zeiske

    Saisonarbeit

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchhandlung_am_Schaefersee

    Heike Geißler brauchte Geld. Sie ist freiberufliche Autorin und Übersetzerin, die Aufträge flossen scheinbar nicht so wie sie sollten, die Rechnungen wurden nicht zügig bezahlt und die Kinder haben viele Wünsche, die man als Mutter erfüllen möchte.

    Das ist die Ausgangssituation, die der Autorin einen neuen Job bringt: Saisonkraft in der Vorweihnachtszeit bei Amazon in Leipzig. Eine verständliche Situation - eine verständliche Entscheidung.

    Im ersten Kapitel beschreibt die Autorin wie es dazu kam, dass sie zum Vorstellungstermin bei Amazon fährt - einer Firma, der gegenüber sie grundsätzlich kritisch eingestellt ist, aber nicht zu sehr. Sie kauft selbst gelegentlich dort ein. Ihr Freund noch mehr. Aber ihr Lieblings"laden" ist es scheinbar nicht.
    Was dieses erste Kapitel aber außerdem noch enthält, ist die Charakterisierung der Hauptperson des Buches - sie bezeichnet sich selbst als "empfindlich" - und ihre Vorstellungen von der Arbeitswelt. Vor allen Dinge schien für mich durch die Zeilen eine latente Herabwürdigung für Menschen, die ähnliche Jobs wie den des Amazon-Lagerarbeiters verricheten, durch. Sie schreibt von ihrem Gefühl auf der Fahrt zu ihrem Vorstellungstermin diverse soziale Schichten tiefer zu rutschen. Als wäre man am Bodensatz des Lebens angekommen und zutiefst zu bedauern, wenn man einen solchen Beruf verrichtet. Der Anspruch, mit seiner Arbeit nicht nur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern sich selbst zu verwirklichen ist überdeutlich. Mir persönlich widerstrebt diese Einstellung. Ich halte es für möglich auch einen Job zu verrichten, der dem reinen Geld verdienen dient, und trotzdem nicht extrem bemitleidenwert zu sein. Um es deutlich zu sagen: Ich war nach der Lektüre dieses ersten Kapitels ein wenig wütend auf die Autorin, die mir überheblich vorkam.

    Nach diesem Kapitel ist davon allerdings nicht mehr viel zu spüren. Von da an habe ich es sehr gern gelesen. Sie beschreibt, relativ neutral und auf literarische Art, ihren Arbeitsalltag bei Amazon und die Auswirkungen, die dieser recht eintönige und extrem stark regelmentierte Job auf ihr gesamtes Leben hat. Die Erschöpfung, die Tretmühle, die Erniedring. Sie erlebt das alles vermutlich intensiver als die meisten anderen, da sie ein selbstbestimmtes Leben gewohnt ist - aber dadurch hat sie eben auch einen Blick auf die Arbeitswelt, die den Menschen Augen öffnen kann.

    "Saisonarbeit" ist kein Skandalbuch, was Aufklärungsarbeit über die furchtbar schrecklichen Arbeitsumstände im Amazon-Lager betreibt (das war in etwa meine Erwartung), sondern vielmehr ein Buch über unsere heutige Arbeitswelt. Eine Welt in der die Menschen in Systeme gezwängt werden, die nicht mehr viel Menschlichkeit zeigen. Motivationskreise nach amerikanischem Vorbild hin oder her - der Mensch wird in solchen Berufen scheinbar zur Maschine degradiert und massiv psychologisch manipuliert.

    Auf seine leise Art ist "Saisonarbeit" wahrscheinlich eines der Bücher, die mich in diesem Jahr noch am meisten beschäftigen werden. Eine Sterne-Vergabe war für mich sehr schwierig, denn es fällt irgendwie aus allen Kategorien. Trotzdem: Eine klare Leseempfehlung für alle, die über Dinge nachdenken möchten, die sie bisher als selbstverständlich und unabänderlich hingenommen haben.

  15. Cover des Buches Maschinenfabrik N. & K. (ISBN: B0000BGT7F)
    Willi Bredel

    Maschinenfabrik N. & K.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Willi Bredel (1901-1964) ist ein Autor, der aus der Arbeiterklasse stammte, als Arbeiter lebte, über das Leben der Arbeiter schrieb und bis an sein Lebensende absolut parteiisch für die Interessen der Arbeiterklasse eintrat. Bereits als 15-jähriger trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend bei und dann auch ein Jahr später bereits dem Spartakusbund von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. So gehörte er auch von Anfang an der KPD als Mitglied an und nutzte seine schriftstellerischen Fähigkeiten im Sinne der Partei. Er arbeitete sowohl in seinem erlernten Beruf als Dreher als auch als Journalist, Taxifahrer und Seemann. Als Dreher war er so auch in der Maschinenfabrik Nagel & Kaempp in seiner Heimatstadt Hamburg beschäftigt. Dort wurde er in den Betriebsrat für die Revolutuinäre Gewerkschaftsopposition gewählt und daraufhin entlassen. Als Redakteur der "Hamburger Volkszeitung" trat er aber weiter für die Interessen der revolutionären Bewegung ein und wurde 1930 zu zwei Jahren Festungshaft wegen literarischen Hoch- und Landesverrats verurteilt. Während dieser Festungshaft entstand der Roman "Maschinenfabrik N. & K.", in dem er seine Erlebnisse als Dreher bei Nagel & Kaempp verarbeitete. Der Roman, noch 1930 bereits veröffentlicht, wurde, völlig unerwartet für ihn, denn es war sein Erstlingswerk, ein Erfolg. Als er erfuhr, dass die Verlagsabrechnung in Kürze eintreffen sollte, lieh er sich von einem anderen Gefangenen 100 Mark, um einen auszugeben im Festungsgefängnis. Dann traf die Abrechnung ein und der Verlag teilte ihm mit, dass sein Autorenhonorar die stolze Summe von 1.840 Mark beträgt. Er konnte es nicht fassen. Aber dann kam noch ein kleiner Absatz unter der Abrechnung: Der Verlag wies auf die politische Situation in Deutschland hin. Die ständigen Neu-Wahlen und das dafür zu erstellende Propagandamaterial würden Unsummen verschlingen. Da Bredel ein ergebener Genosse der Partei sei, gingen sie davon aus, dass er das Honorar selbstverständlich für die Partei zur Verfügung stelle und dankte ihn für die Solidarität. Als Belohnung bekam er 50 Mark vom Verlag. Statt 1.840 Mark hatte er nun 50 Mark Schulden, denn er hatte sich ja 100 geborgt. Deshalb schrieb er seinen zweiten Roman "Rosenhofstraße", wie er 1955 sagte. Zu diesem Roman aber an anderer Stelle mehr. "Maschinenfabrik N. & K." erschien dann auch 1932 in russischer Sprache mit einer Erstauflage von 100.000 Exemplaren. Auch in der UdSSR wurde das Buch ein Erfolg. Nach der Machtergreifung der Nazis kam er ins KZ und emigrierte danach erst in die Tschechoslowakei, wo er seinen inzwischen vierten Roman "Die Prüfung", der zuerst auf russisch mit einer Auflage von 1 Million Exemplaren veröffentlicht wurde, schrieb und lebte dann bis zum Sieg der Roten Armee in Deutschland in der Sowjetunion. Bis zu seinem Tod 1964 lebte der Hamburger Arbeiterschriftsteller dann in der DDR. Der Roman selbst erzählt von dem Arbeitsleben, dem Arbeiterdasein und den wirtschaftlichen und sozialen Kämpfen in einer Hamburger Maschinenfabrik. Alfred Melmster kommt als neuer Dreher in das Werk. Die Arbeiterschaft ist fast vollständig in der Gewerkschaft organisiert. Dennoch erkennt er auf Anhieb gravierende Missstände, die deshalb bestehen, weil die Gewerkschaft ihre Macht nicht nutzt gegen die Unternehmensführung. Er ist verwundert. Die Ursache ist aber schnell klar: Der Arbeiterrat (Betriebsrat) besteht nur aus Sozialdemokraten. Die Revolutionäre Gewerkschaftsopposition, unter Führung von Kommunisten, wird einfach völlig ignoriert. Melmster beginnt sich sofort für die RGO an zu engagieren. Er organisiert die Herausgabe des "Roten Greifers", einer Betriebszeitung der RGO in der Maschinenfabrik, und prangert daran die Missstände und die Rolle des Arbeiterrates an. Der Arbeiterrat tut auch nichts als die Unternehmensleitung Rationalisierungsmaßnahmen, sprich: mehr Leistung für weniger Geld und Entlassungen, ankündigt. Bei den Betriebsratswahlen gewinnt die RGO dann mit riesiger Mehrheit, doch die Wahlkommission ignoriert das Ergebnis und sprihht von Moskau gesteuerten kommunistischen Putschversuchen in der Gewerkschaft. Die abgewählten Sozialdemokraten klüngeln mit der Unternehmensführung und sorgen dafür, dass Melmster, die neugewählten Arbeiterräte und andere unliebsame politische Konkurrenten entlassen werden. Die Situation beginnt sich zuzuspitzen, eskaliert, denn die RGO und die kommunistischen Arbeiter kämpfen um ihre Interessen, die Interessen der Arbeiterklasse. Der Roman hat im Grunde zwei Ebenen, die aber zusammenhängen und zusammen gehören. Einmal die gegensätzlichen Interessen der Arbeiterschaft im Verhätnis zur Unternehmensführung und dann auch die Konflikte zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten, die zum Ende der Weimarer Republik, die Phase in der der Roman ja handelt, an der Tagesordnung waren und immer gravierendere Ausmaße annahmen. Bredel schildert diese Situationen eindrucksvoll. Seine Sprache ist einfach und leicht verständlich und es gelingt ihm die Handlung spannend zu gestalten und interessant herüberzubringen. Natürlich ist es ein von der kommunistischen Weltanschauung geprägter Roman, denn Bredel war Kommunist, aber es ist kein Propagandaroman, wie es sie später reichlich in der DDR gab. Der Roman entstand 1930 und spielt etwa 1929/30, ist also kein nachträglich geschaffenes Werk zur Verklärung und Idealisierung, sondern eben tagesaktuell. Und der Erfolg des Romans zeigt, dass er bei den Menschen ankam, was für mich die Schlussfolgerung zulässt, dass das darin berichtete auch der tatsächlichen Situation im Allgemeinen entsprach. Ein Buch, dass man gelesen haben sollte, wenn man sich für die Situation in der Endphase der Weimarer Republik interessiert.
  16. Cover des Buches Aus dem Takt (ISBN: 9783797614551)
    Mats Berggren

    Aus dem Takt

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches North and South (ISBN: 9780792786245)
  18. Cover des Buches Wie mit Gold verwoben (ISBN: 9783963623158)
    Cathy Marie Hake

    Wie mit Gold verwoben

     (19)
    Aktuelle Rezension von: pallas

    "Wie mit Gold verwoben" von Cathy Marie Hake ist ein wunderschöner, zu tiefst zu Herzen gehender Roman, der seinen Lesern so viel Freude und Wertvolles ins Leben gibt.

    Die Handlung beginnt in Massachusetts um das Jahr 1846.
    Isabel Shaw arbeitet, wie viele andere Frauen, in einer Textilfabrik um das Leben ihrer Familie zu unterstützen. Neben ihrer Arbeit hilft sie engagiert jüngeren Frauen, die vom Verwalter ausgebeutet werden, und den Kindern im Waisenhaus. Als Carter Steadman nach dem Tod seines Vaters die Fabrik übernimmt und Veränderungen zugunsten der Arbeiterinnen schafft, können die Frauen ihm nicht genug dafür danken.
    Carter ist ein zutiefst gläubiger Mensch, der das Unrecht das sein Vater an den Frauen begangen hat wiedergutmachen möchte.
    Carters Mutter wünscht sich schon bald, dass ihr Sohn eine glückliche Ehe eingehen möge. So ist sie nahezu erfreut darüber, dass Carter zarte Gefühle für die ehrliche, hübsche aber arme Isabel empfindet.

    Ich liebe die wunderschöne Story die dieses kleine Büchlein in mein Leben gab. Das Thema Gnade und Vergebung bietet dem Leser so wertvolle Impulse für das eigene Leben, wobei sich die besondere Gabe der begnadeten Autorin Cathy Marie Hake für sehr gefühlvoll ausgearbeitete und unbeschwert lebensfrohe Romane mit christlichen Werten erneut brillant präsentiert. Die herrlich frische Story ließ das Lesevergnügen ins reinste Pageturning übergehen, so dass der Roman im Nu verschlungen war. Mit einem glücklichen Lächeln schloss ich den mir sehr ans Herz gewachsenen Roman, der noch lange Zeit in mir nachhallen wird. Die Geschichte ist wunderschön romantisch und nahezu märchenhaft, was die Seele des Lesers zum unbeschwerten Träumen bringt. Gerade dies möchte man in unserer heutigen, von furchtbarem Krieg, Naturkatastrophen und allen anderen hektischen Irrungen und Wirrungen doch auch unbedingt einmal haben: Ein bisschen in einer angenehmen Romanwelt träumen und der eigenen Seele, wenigstens in der Zeit angenehmer Lektüre, eine urlaubsgleiche Auszeit ermöglichen.
    Die Schrift ist angenehm groß gedruckt und kann somit bestens auch von älteren Menschen mühelos gelesen werden.


  19. Cover des Buches Die Frauen vom Jungfernstieg. Gerdas Entscheidung (ISBN: 9783746637044)
    Lena Johannson

    Die Frauen vom Jungfernstieg. Gerdas Entscheidung

     (44)
    Aktuelle Rezension von: schaetzelein83

    Gerda und Oscar sind jungvermählt, als Oscar in einer Anzeige den Verkauf der Fabrik von Paul C. Beiersdorf entdeckt und diese übernehmen möchte. Doch Oscars visionäre Vorstellungen hinsichtlich der Fabrikführung, der Arbeiterbindung und auch seine Herkunft machen ihm das Leben oftmals schwer und es braucht Mut und Geschick, gegen diese Neider vorzugehen und seine Träume zu verwirklichen. 

    Die grobe Zusammenfassung zeigt nur einen Bruchteil der Story zu „Die Frauen vom Jungfernstieg“ auf, denn es geht neben Gerda und Oscar genauso auch um die mittellose Witwe Toni, wie auch die in ihrer Ehe gefangene Irma. Die drei ungleichen Frauen freunden sich an und versuchen im Kleinen – wie es für Frauen um 1890 eben nur möglich war – ihren Träumen und Wünschen nachzugehen. Jede der Frauen hat ihre Eigenheiten, dennoch sind sie allesamt liebenswürdig dargestellt und mit jedem Kapitel taucht man mehr und mehr in deren Leben und Leiden um die Jahrhundertwende ein.

    Das Cover des Auftakts hat mich angesprochen und zeigt, dass es sich hierbei um ein historisches Buch handelt, das aber durch die Einbindung von Paul C. Beiersdorf und dessen Fabrik wie auch Oscar Troplowitz (beides reale Personen) gut und gerne auch ein Tatsachenbericht der damaligen Zeit sein könnte. Den Schreibstil fand ich anfänglich etwas holprig, bin aber doch recht schnell reingekommen und irgendwann nicht mehr darüber gestolpert. Der kapitelweise Wechsel zwischen den drei Frauen trägt einen durch das Buch und man möchte wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Allerdings habe ich erwartet, deutlich mehr von Gerda als von den anderen Personen zu lesen, da es im Auftakt ja um „Gerdas Entscheidung“ geht – ich hatte jedoch das Gefühl, dass allen Frauen nahezu gleiche Anteile der Geschichte zuteil wurden. 

    Die Geschichte ist mit dem Auftakt natürlich nicht zur Gänze erzählt, endet jedoch auch nicht mit einem fiesen Cliffhanger, so dass man nicht gezwungen wird, unbedingt direkt weiterzulesen. Dennoch ist es natürlich empfehlenswert die gesamte Trilogie zu lesen, um die Geschichte um Beiersdorf und die drei Frauen vom Jungfernstieg vollständig mitzuerleben.

  20. Cover des Buches Ihr da oben - wir da unten (ISBN: 9783462305937)
  21. Cover des Buches Arbeit (ISBN: 9783946635819)
  22. Cover des Buches Die Billig-Lüge (ISBN: 9783426779255)
    Franz Kotteder

    Die Billig-Lüge

     (9)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Franz Kotteder berichtet in seinem Sachbuch von den Methoden der Discounter hinsichtlich ihrer Geschäftspolitik, der Herkunft und oft skandalösen Produktionsweise der angebotenen Billigware und den teilweise erschreckenden Umgang mit seinem Personal und lässt auch das Thema „Arbeitsbedingungen der Billigproduzenten im Ausland“ nicht aus. Er schreibt jedoch keineswegs reißerisch oder hetzt gegen die Discounter, sondern zeigt dem Leser schonungslos die Eigenverantwortlichkeit für diese Entwicklung auf. Durch den Run auf immer billigere Ware, durch den Verzicht auf Qualität zugunsten des Preises ist der Konsument letztendlich derjenige, der über diesen Trend zu bestimmen vermag. Der „König Kunde“ entscheidet durch sein Kaufverhalten bzw. durch sein kritisches Hinterfragen, ob durch den Konkurrenzdruck der Billiganbieter inländische Firmen schließen müssen und Arbeitsplätze verloren gehen. Ein aufwühlender Report über einen Kreislauf, zu dessen Veränderung jeder einzelne von uns durch seine Einstellung und sein Konsumverhalten einen Beitrag leisten kann.
  23. Cover des Buches Schwarzbuch Deutsche Bahn (ISBN: 9783442156740)
  24. Cover des Buches Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative (ISBN: 9783982206523)
    Hermann Lueer

    Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    »Wodurch überwindet die Bourgeoisie die Krisen? Einerseits durch die erzwungene Vernichtung einer Masse von Produktionskräften; andererseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere Ausbeutung der alten Märkte. Wodurch also? Dadurch, dass sie allseitigere und gewaltigere Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, vermindert.« Karl Marx / Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, (Werbetext zum Hermann-Lueer Buch "Große Depression 2.0: Argumente gegen den Kapitalismus")

    "Solange der Zweck, Geld zu verdienen, die Wirtschaftsordnung bestimmt, ist das Resultat, dass nur das zahlungsfähige Bedürfnis zählt, unausweichlich. Lebensmittelüberschüsse und Welthunger sind in der Marktwirtschaft kein Widerspruch!" Rezension von Klaus Hecker zum Hermann-Lueer-Buch: "Warum hungern Menschen [auch] in einer reichen Welt?" (untergrund-blättle.ch)

    (Vorläufige Faßung, Letzte Änderung: 03.02.2024, © Georg Sagittarius)

    1) Fazit: a) Jeder, der etwas nachdenkt (oder nicht ;-), spürt, v.a. wenn er aus seiner "Komfortzone" auf harten Betonboden oder in stürmisches "Tiefwasser" fällt, daß eine Menge sehr "faul ist im Staate Dänemark", zumindest in seinem kapitalistischen Teil! Mir fällt bei diesen Themen immer der Frosch im Kochtopf ein, der angeblich  sitzenbleibt, wenn man sein Wasser langsam aufheizt und der sofort rausspringen würde, wenn man ihn in heißes Wasser werfen würde, ihn also schlagartig erhitzt (verbrüht, tötet)! Sollte uns das zu denken geben? Wir meinen....!

    b) Lueer ist ein "links"-gerichteter, Kapitalismus-kritischer Denker, Weltverbeßerer & Humanist mit analytischen Fähigkeiten! Seine & ähnlicher Autoren Aufforderung zum sehr kritischen Mit- & Selberdenken & -handeln (!) im Sinne einer Verhinderung des totalen gesellschaftlichen Kollapses (Untergang, Totalauslöschung) sowie echter Welt- & Gesellschaftsverbeßerung (neue Gesellschaftsform!) ist für echte Westdeutsche so aktuell & notwendig (!) wie seit ca. 70 Jahren nicht mehr, für echte Ossis ist dieser Wert beträchtlich reduziert, was ihr Vorteil sein sollte/könnte ;-) !

    c) Lueer & seine Bücher reihen sich ein in die schnell immer länger gewordene & werdende Reihe lesenswerter, Gesellschaften-kritischer Literatur bezüglich Neoliberalismus (tödlich!), beängstigend schnell zunehmenden Negativ-Konformismus (ähnlich wie im 3. Reich der Nazis), Negativ-NGOs (Soros, Bertelsmann...), Selbstzerstörung, Entdemokmratisierung, 3. Weltkrieg, Totalisierung (Diktaturen) westlicher Länder usw.. Hier ist besonders & als sehr lesenswert & erkenntnisreich zu erwähnen (siehe unten bei "angehängte" Bücher):

    c1) Rainer Mausfeld: "Warum schweigen die Lämmer" (youtube)
    c2) Alex Demirovic & Frank Böckelmann: "Netzwerk der Macht – Bertelsmann [Negativ-NGO!]- Der medial-politische Komplex aus Gütersloh": Ein sehr beachtenswertes Werk zu Negativ-NGOs, EU-Atombomben-Militär-Diktatur, Totalitarismus, bevorstehender Welt- & Bürgerkrieg(e)
    c3) Collin McMahon"George SorosKrieg - Wie die Open Society Foundations [OSFs sind Negativ-NGOs!] die Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs gebracht haben"!

    2) Kritik
    a) Kein Bezug auf GEIST-ige Literatur & Absolute Wahrheiten (= WAHRHEITEN)!
    Eine wahre, unverfälschte Information & Kenntnis sowie ein (halbwegs) echtes Verständnis der gesellschaftlichen Verhältnisse & sehr kritischen Zukunftsentwicklungen (2024-26, 2026-33 m.E. = "Die letzten sieben Jahre der Erde"! ) mit extremen, nie dagewesenen Ereignißen, Zuständen & Katastrophen ergibt sich meist nur aus der intensiven Beschäftigung mit den sehr umfangreichen  nachbiblischen Warnungen, Mitteilungen, Erläuterungen & Prophezeiungen des "Ersten, Unbewegten Bewegers"!

    Primärliteratur-seitig sind das v.a. die Druckwerke von Jakob Lorber, Bertha Dudde & Max Seltmann, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg!
    Sekundärliteratur-seitig v.a. die von Kurt Eggenstein, Franz Deml, M. Kahir, Gerd Gutemann, Walter Lutz!

    Der 100-%-Wahrheitsgehalt der Ersteren (bis auf Druckfehler u,Ä,) ergibt sich aus der Tatsache, daß der BEWEGER außerhalb von Raum & Zeit "steht"! Der kosmische "Urknall" führte laut etablierter Theorie bzw. "erleuchteter" Wissenschafter wie Dürr nicht (nur) zu einer Ausdehnung von Materie im Raum, sondern der Raum begann Seine Existenz im Nullpunkt durch Ausdehnung! Siehe Hans-Peter Dürr: "Gott, der Mensch und die Wissenschaft" (langelieder.de). Nicht "am Anfang", sondern " "Im Anfang war das (absolute) WORT, und das WORT war bei dem Ersten, Unbewegten Beweger...!

    b) Zu richtigen & wahrern Erkenntnissen & Einsichten & aus daraus abgeleiteten guten & besten Handlungen & Handlungsoptionen kann kommen; wer z.B.

    b1) seinem Herzverstand beständig ausbildet & ihm, der sehr leisen STIMME des allwißenden (!) GEISTES den Vortritt vor dem rationalen, intellektuellen Kopfverstand läßt, oder, noch beßer, den Kopf miterleuchtet!

    b2) die einzigartigen Mitteilungen des BEWEGERS demütig liest und/oder ihn um gute Einsichten bittet!

    b3) die trinäre Struktur des Menschen bzw. den 3-fachen Menschen des Menschen (an)erkennt: Leib (Materie), Seele (ätherisch!), reiner, nicht wesender Geist = GEIST: Sehr förderungs- & entwicklungsbedürftiges GEIST-Fünklein ("Gottesfunke" als embryonaler GEIST-MENSCH!) im immateriellen "Teil" unserer Herzen! Nicht im Kopf!)
    Wer nur die "Borke", d.h. den notwendigerweise Tod- & Auflösung-geweihter materiellen Leib) des Menschen als den ganzen Menschen betrachtet, kann weder des Menschen Eigenschaften & Fähigkeiten noch seine wahre Bestimmung erkennen oder an diese glauben!

    c) "Warum regiert das Geld die Welt?" Sein Schlußsatz sollte zum Nachdenken anregen, ist aber auch bei sehr vielen Autoren beliebter typischer bewußter oder unbewußter Fehler! Nichtpersonen (unbelebte Objekte) zu personalisieren ist zwar sehr populär & prakmatisch, aber inhaltlich natürlich völlig falsch, oft unangebracht, ist mehr oder weniger eine (unbewußte?) Lüge und lenkt gerade bei Negativitäten den Focus von Verursachen bzw. schuldigen weg auf Unschuldiges!

    3) Hilfreiches
    a) Video: "Argumente gegen die Liebe zur Nation - Ein Vortrag von Hermann Lueer" (youtube)
    b) Rezensionen zu anderen Büchern von Hermann Lueer: siehe Punkt 5)

    4) Rezensionen & Leser-Meinungen
    a) dekrile "Eine Frage, die es in sich hat", 12. September 2013, bei amazon.de: 5,0 von 5 Sternen:
    "Wie soll eigentlich die Alternative zum Kapitalismus aussehen?" - Zunächst weist der Autor die Frage zurück! Denn sie sei meistens nicht ernst gemeint. Das ist in der Tat auch meine Erfahrung. Der Frager will meist nicht wirklich wissen, wie eine nachkapitalistische Gesellschaft ausehen soll, sondern will den Kapitalismuskritiker blamieren: "Markt, Geld und Kapital gehören eben zur Wirtschaft, basta. Etwas anderes ist gar nicht praktikabel." Das ist in der Regel die Botschaft. - Der Autor hat recht, wenn er im ersten Kapitel davor warnt, auf die Frage derart reinzufallen.

    Im weiteren Verlauf des Buches widmet er sich dann aber dem seltenen Fall, dass die Frage doch ernst gemeint ist. Das Buch richtet sich also an Leute, die sich ernsthaft mit der Kritik des Kapitalismus auseinandersetzen. Und die jetzt einmal überlegen wollen, wie eine Gesellschaft aussehen müsste, in der die Wirtschaft ohne Markt, Geld und Kapital organisiert wird - nämlich: durch die Produzenten selbst, ohne Privateigentum und ohne politische Gewalt. Dem Autor geht es dabei nicht darum, einfach mal eine Utopie auszupinseln, sondern darum, die Grundzüge seiner Kapitalismuskritik klarzulegen und dann zu zeigen, wie aus dieser Kritik quasi automatisch die Blaupause der neuen Gesellschaft hervorgeht.
    Wie der Autor dies entwickelt, ist sehr spannend und allemal lesenswert für jeden, der selbst Argumente gegen den Kapitalismus parat hat und für eine Debatte unter Kritikern aufgeschlossen ist.
    Man erhält dabei unter anderem eine ausführliche Kritik des "Realen Sozialismus" und auch eine Kritik des kapitalistischen Freiheitsbegriffs. Auch das ist ein spannendes Kapitel: Wie passen Freiheit, Gleichheit und Kapital zusammen? Da erscheinen die sogenannten Menschenrechte tatsächlich in einem eher unsympathischen Licht!
    Insgesamt will der Autor den Marxschen Ausspruch konkretisieren, der da lautet: "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen." - Was müsste das konkret bedeuten? Wie organisiert man das?
    Auf alle Fälle lesenswert für kapitalismuskritische Linke.

    5) Rezensionen zu anderen Büchern von Hermann Lueer
    a) Klaus Hecker zum Hermann-Lueer-Buch: "Warum hungern Menschen [auch] in einer reichen Welt?" Red & Black Books 2020. 239 S.:
    "Die Frage nach der Alternative zu diesen Errungenschaften der Marktwirtschaft beginnt daher mit der Kritik der politisch gewollten Wirtschaftsordnung. Solange der Zweck, Geld zu verdienen, die Wirtschaftsordnung bestimmt, ist das Resultat, dass nur das zahlungsfähige Bedürfnis zählt, unausweichlich. Lebensmittelüberschüsse und Welthunger sind in der Marktwirtschaft kein Widerspruch.

    Man kann die tieferliegende Ursache von Hunger in einer reichen Welt nicht beseitigen, so Hermann Lueers Argumentation, wenn man die Marktwirtschaft erhalten will. Da helfen auch keine wohlgemeinten Benefizkonzerte für die Hungernden und der allgemein verbreitete Konsens, dass geholfen werden müsste. Almosen, Lebensmittelbanken und Hilfe zur Selbsthilfe bleiben die einzigen Angebote, die marktwirtschaftlich verträglich sind. Hilfe zur Selbsthilfe als Verpflichtung, in der Konkurrenz der auf den Arbeits- und Warenmärkten erneut sein Glück zu versuchen, obwohl diese Konkurrenz gerade der Ausgangspunkt für die eigene Notlage war."

    6) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    S. 8-9: "Wer in Bezug auf die vorgetragene Kapitalismuskritik fragt, was denn die Alternative sei, der tut so, als ob die praktischen Konsequenzen der mit der Erklärung des Kapitalismus gelieferten Kritik noch ganz im Dunkeln lägen. Das ist aber nicht der Fall. Jeder bestimmten Kritik ist bereits anzusehen, auf welche Alternative sie hinauswill. Die ernsthafte Beschäftigung mit der Alternative unterstellt daher zunächst die· Einigkeit in der Kritik. Im vorliegenden Buch geht es entsprechend nicht darum, eine Utopie einer besseren Gesellschaft zu entwerfen, sondern aus der Kritik am Kapitalismus die Grundprinzipien einer Ökonomie jenseits vom Kapitalismus abzuleiten. Kritik und Alterna
    tive werden so zusammengebracht: Es gilt, die Kritik an Eigentum, Ware, Geld und Kapital auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen und die Grundprinzipien einer Welt jenseits von Eigentum, Ware, Geld und Kapital auf ihren korrekten Bezug zur Kritik zu hinterfragen. Die Frage der
    Machbarkeit erledigt sich dabei von selbst."

    "Altersarmut, Kinderarmut, Einschnitte im Bildungswesen wie bei der medizinischen Versorgung - nicht nur in den sogenannten Entwicklungsländern, sondern auch in den erfolgreichen Industrienationen - sowie die Tatsache, dass weltweit mehr als eine Milliarde Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser in bitterer Armut und unter elenden Arbeitsbedingungen dahinvegetieren und täglich 100.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben, findet niemand gut. Eine allgemeine Kritik an den bestehen den Verhältnissen ist daher leicht zu haben. Dementsprechend fehlt es auch nicht an wohlgemeinten Vorschlägen, wie eine Alternative zum real existierenden Kapitalismus aussehen könnte. Die Befürworter freier Marktkräfte geißeln den Wohlfahrtsstaat und die übertriebenen bürokratischen Vorschriften wie Umweltschutz, Lebensmittelgesetze, Bauordnungen, Mindestlöhne, Kündigungsschutz etc., denn das schade der Funktionsfähigkeit der Märkte und damit dem Wohle aller. Von gewerkschaftlicher Seite und aus Kreisen der Linken werden stärkere staatliche Reglementierungen, soziale Gerechtigkeit sowie soziale Verantwortung statt Profitgier und Gewinnmaximierung als bessere Alternative vorgetragen. So gibt es endlose Debatten über vermeintliche Gerechtigkeiten und Ungerechtigkeiten, ohne sich darüber zu einigen, warum es denn so ist, wie es ist."

    Fehler in der Erklärung der Ursache einer störenden Wirkung setzen sich gewöhnlich in einem falschen Lösungsvorschlag fort. Entsprechendes gilt für die Vorstellung einer besseren Alternative zu einem falsch erklärten Gegenstand. Jede Alternative zur kapitalistischen Wirklichkeit ist daher nur so gut wie die ihr zugrundeliegende Erklärung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse, zu denen sie eine Alternative sein soll. Statt der idealistischen Frage nachzugehen, wie Marktwirtschaft zum Wohlstand für alle beitragen könnte, soll in Folgendem deshalb zunächst geklärt werden, welche Zwecke das kapitalistische Produktionsverhältnis bestimmen bzw. was Begriff und Gesetzmäßigkeiten seiner ökonomischen Formen Eigentum, Ware, Geld und Kapital sind. Von der Beantwortung dieser Frage hängt ab, ob man sich auf die Seite der Befürworter des Kapitalismus stellt oder auf die Seite derer, die, anstatt mehr oder weniger Regulierung des Kapitalismus zu fordern, für seine Abschaffung kämpfen."

    7) "Warum hungern Menschen in einer reichen Welt?: Argumente gegen die Marktwirtschaft (Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative)"
    Werbetext amazon.de: "Die vorherrschende Wirtschaftsordnung der westlichen Wertegemeinschaft sorgt täglich mit der Gewährung des Rechts, Produktionsmittel zu privatisieren, für die Sachzwänge, aufgrund derer für die Verlierer der Konkurrenz außer »Hilfe zur Selbsthilfe« beim besten Willen nichts zu machen ist. Welthunger, kein Zugang zu sauberem Wasser, bittere Armut und elende Arbeitsbedingungen sind trotz der Wunder der Technik des 21. Jahrhunderts zur Normalität der globalisierten Marktwirtschaft geworden. Nicht nur in den sogenannten Entwicklungsländern, sondern auch innerhalb der erfolgreichen Industrienationen zeugen Altersarmut, Kinderarmut, Einschnitte im Bildungswesen wie bei der medizinischen Versorgung von der wachsenden Diskrepanz zwischen dem, was als Wohlstand der Nation im Bruttosozialprodukt bilanziert und als Pro-Kopf-Einkommen umgerechnet wird und dem, was die Mehrheit der Bevölkerung davon hat. Die Frage nach der Alternative zu diesen Errungenschaften der Marktwirtschaft beginnt mit der Kritik der politisch gewollten Wirtschaftsordnung.Der Klassiker dieser kritischen Analyse – »Das Kapital« von Karl Marx – bekommt hierbei unweigerlich eine Renaissance. Der Mann hatte einfach Recht!


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