Bücher mit dem Tag "arbeitsmarkt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "arbeitsmarkt" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Deutschland schafft sich ab (ISBN: 9783421045454)
    Thilo Sarrazin

    Deutschland schafft sich ab

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.

  2. Cover des Buches Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? (ISBN: 9783462004151)
    Sara Weber

    Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3

    Sara Weber hat mich erst sehr überrascht und dann schnell überzeugt. Was wir brauchen ist nicht immer mehr Arbeit und immer mehr Geld für immer mehr Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Wir brauchen weniger von allem. Nur der Wohlstand wird dann sogar mehr, weil wir endlich mal Zeit haben, das Leben zu genießen, uns um unsere Familie, Gesundheit und Freunde zu kümmern, endlich mal ehrenamtlich das zu tun, was wir wichtig finden. Wenn alle weniger arbeiten, brauchen wir auch automatisch weniger Kinderbetreuung und Pflege, weil wir uns selber mehr um unsere Kinder kümmern und weil wir weniger krank sind. Und das Geld? Das reicht auch so, wenn wir es gerechter verteilen. Momentan strampeln sich nämlich viele total ab und kommen auf keinen grünen Zweig, während es gleichzeitig immer mehr Milliardäre gibt. Wie sagt man doch so schön: Ein Hamsterrad sieht von innen auch wie eine Karriereleiter aus. Es ist Zeit, aus dem Hamsterrad auszusteigen!

  3. Cover des Buches Persönlichkeiten statt Tyrannen (ISBN: 9783442172702)
    Michael Winterhoff

    Persönlichkeiten statt Tyrannen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele
    Michael Winterhoff ist Kinderpsychiater, Isabel Thielen Personalleiterin in einem großen Medienunternehmen. Im Buch beleuchten beide die heutige Ausbildungsmisere. Dabei verfolgen sie einen neuen Ansatz, um die Ursachen für bildungsunwillige oder bildungsunreife Jugendliche zu beleuchten. An Fallbeispielen wird dargelegt, dass zunehmend mehr Jugendliche psychisch unreif sind. Sie sehen sich im Mittelpunkt der Welt, überschätzen sich und haben nicht ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz. Auf diese Jugendlichen sind weder die ausbildenden Betriebe, noch die Berufsschulen vorbereitet. Dabei handelt es sich um Jugendliche, die aus geordneten Familienverhältnissen kommen. Beide Autoren zeigen Lösungsansätze auf und weisen darauf hin, dass dieses Verhalten nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun hat. An wenigen Stellen wird angedeutet, dass ähnliche Probleme bei Studenten im Praktikum oder im Moment des Übergangs ins Berufsleben auftreten. Das Studium gilt noch als geschützter Bereich. Defizite machen sich danach bemerkbar. Dies ist u. a. die Unfähigkeit zur Teamarbeit. Kurze Kapitel, kursiver Schreibstil der Fallbeispiele und Übersichtlichkeit bei Fragestellungen sorgen dafür, dass sich das Buch auch ohne pädagogische und psychologische Vorbildung gut lesen lässt. Günstig empfand ich, dass die drei Formen der Beziehungsstörungen am Ende des Buches nochmals kompakt dargestellt wurden. Das Buch würde ich jedem empfehlen, der mit Kindern und Jugendlichen arbeitet.
  4. Cover des Buches Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn (ISBN: 9783882210743)
    Philipp Schönthaler

    Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn

     (6)
    Aktuelle Rezension von: elane_eodain
    >> „Ziel ist es, im Gedächtnis des Gegenüber einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, den anderen zu gewinnen“, erklärt Posner, „gezielt Sympathien aufbauen: Die Weichenstellung erfolgt – wie in Modul 2 besprochen – mit dem KLP-Prinzip.“ Sie hat sich erhoben, steht am Flipchart, malt die drei Buchstaben handtellergroß ans Bord, sagt: „Wiederholen wir gemeinsam im Chor“ – ihr Zeigefinger markiert Einsatz und Takt:
    K für Kompetenz
    L für Leistungsorientierung
    P für Persönlichkeit
    „Zu bedenken ist jedoch: Ohne Persönlichkeit keine Kompetenz, stimmt hingegen die Chemie“, Posners Edding zirkelt quietschend vom P hinauf zum K, „fasst man auch Vertrauen in Ihre Kompetenz“ – Posner lässt ihre Worte wirken.
    <<
    (aus "Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn" von Ph. Schönthaler)

    INHALT & GEDANKEN: Ein seltsames Erlebnis hatte ich beim Lesen dieses Buches, denn es traf in vielen Situationsbeschreibungen genau das, was ich einige Wochen zuvor in einem Film gesehen habe. Es wirkt wie das Buch zum Film, obwohl beide - soweit ich das nachvollziehen konnte - nichts miteinander zu tun haben.

    Um welchen Film es sich handelt? "Work hard, play hard" - eine Dokumentation über die "schöne neue Arbeitswelt". Und diese Arbeitswelt ist auch in "Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn" vorherrschendes Thema, wobei das Buch ein wenig mehr handelnde Personen in den Mittelpunkt stellt als der Dokumentarfilm. Geschäftsführer, Personalmanager, Coach, Bewerber, Privatdetektiv ...

    Unsere Arbeitswelt und ihre Entwicklung ist ein durchaus spannendes Thema, wie ich finde, deshalb wollte ich das Buch gerne lesen, leider wird es auf Dauer jedoch ein wenig zäh. Der Leser ist Beobachter von oben, und was im Film noch recht gut gelingt und eine bedrückende Atmosphäre entstehen lässt, wirkt im Buch leider doch etwas zu entfernt. Eine Beziehung zu den Charakteren kann man so kaum aufbauen, auch wenn manche Situationen wirklich gut beschrieben sind, sowohl sprachlich als auch inhaltlich raffiniert gemacht.
    Von Charakter zu Charakter springend erlebt man als Leser verschiedene Situationen mit, beobachtet Personen, die verschiedene Positionen in der Arbeitswelt inne haben und darin agieren, ab und zu begegnen sie sich, teilweise mit schmerzhaften Folgen ...

    Ich habe sehr lange gebraucht bis ich das Buch gelesen hatte, es ist keine leichte Kost, und so ganz sicher bin ich mir auch nun am Ende nicht, wie ich es bewerten soll. Es hat mich nicht gefesselt, aber interessiert. Es hat mich nicht begeistert, aber zu manchen Überlegungen angeregt.

    FAZIT: Wer Interesse an Entwicklungen der Arbeitswelt hat und über diese in einem anspruchsvollen Roman lesen möchte, der sollte mal einen Blick in dieses Buch werfen. Leser, die schlicht einen Unterhaltungsroman erwarten, werden wohl eher enttäuscht sein.
  5. Cover des Buches Der flexible Mensch (ISBN: 9783833303425)
    Richard Sennett

    Der flexible Mensch

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der moderne Kapitalismus hat gewisse Charakteristika, wie Routine, Flexibilität, Drift, Unlesbarkeit, das Tabu des Scheiterns. Der Soziologe Richard Sennett untersucht diese Aspekte und ihre Auswirkungen auf das Leben von Arbeitnehmern. Indem theoretische Überlegungen mit den Erfahrungen von wirklichen Personen verknüpft werden, ist dies gut lesbar und nachvollziehbar. Insgesamt erschweren es diese Charakteristika den Arbeitenden sehr, ihr Arbeitsleben als eine kohärente, Sinn gebende Erzählung zu verstehen. Besonders interessant fand ich das Kapitel über das Scheitern, dessen "Protagonisten" eine Gruppe von Programmierern waren, die in den 90er Jahren von IBM entlassen wurden. Über weite Teile war dies ein interessantes und anregendes Sachbuch, wobei ich die positiven Aspekte der heutigen Arbeitswelt – die es ja auch gibt – vermisst habe.
  6. Cover des Buches Zeitfresser (ISBN: 9783868815931)
  7. Cover des Buches Wie wir arbeiten werden (ISBN: 9783455112344)
    Orio Giarini

    Wie wir arbeiten werden

     (1)
    Aktuelle Rezension von: philip_supertest
    Geschenk von Carl Teine zum Beginn bei EPCOS
  8. Cover des Buches Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind? (ISBN: 9783813504569)
    Max A. Höfer

    Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind?

     (3)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape


     

    Selbstverständlich ist das so, dass das oberste Ziel des Kapitalismus nicht das „Glück der Menschen“ ist, sondern die Steigerung des Gewinns. Von da an aber gehen die Meinungen doch stark auseinander. Während auf der einen Seite die These weit verbreitet ist, dass der Kapitalismus die einzig denkbare Wirtschaftsform ist, die letztendlich indirekt dem Menschen zu Gute kommt (Investition, Arbeitsplätze, Gewinn, Entlohnung, Sicherung der Lebensgrundlage und Gewinn) steht auf der anderen Seite der abgewandelte Spruch der Revolution „Der Kapitalismus frisst seine Kinder“ und dazwischen die Überzeugung, dass ein „gerahmter Kapitalismus“ im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft dann doch, wenn schon nicht zum Glück, dann zur breitest möglichen Sicherung, Versorgung und damit zur Zufriedenheit zumindest führt.

     

    Höfer kennt die „kapitalistische Seite“ gut, sie war über lange Zeit Rahmung seines Lebens. Leitender Redakteur des „Capital“ und auch in anderen Funktionen das, was man „arbeitgebernah“ nennt.

     

    Seine grundlegende Beobachtung nun war und ist, dass „wir trotz allen Wohlstandes nicht zufrieden sein können“. Und so hat er sich auf den Weg gemacht, die ganze Sache mit der kapitalistischen Wirtschaftsordnung näher zu beleuchten bis dann hin zum Untertitel des Buches: „Bekenntnisse eines Geläuterten“. Mithin stellt Höfer die Sinnfrage gegenüber seiner eigenen Lebensweise und greift damit eine nicht seltene Grundstimmung im Lande auf.

     

    Und reibt sich in dieser Phase seines Lebens an dem Widerspruch zwischen einerseits der Erfolgsgeschichte der sozialen Marktwirtschaft (von der er unterschwellig auch im Buch nicht wirklich lassen kann) und der zunehmenden gesellschaftlichen Antipathie gegen die Begleiterscheinungen auch dieser gerahmten Form des reinen Kapitalismus. Gier, Sozialabbau, mangelnde Qualität und das alles zum einzigen ziele der Gewinnmaximierung.

     

    Ein Unbehagen, dass auch den Autor ergriff und das durchaus nicht aus der Luft gegriffen ist, sondern von dem Ökonomen Richard Easterlin bereits Anfang der 70er Jahre beobachtet wurde. „Mehr Wohlstand macht die Menschen nur unbedeutend glücklicher“.

     

    Warum also, und das ist die Grundfrage, die Höfer sich (und mit dem Buch auch dem Leser stellt) „all der Stress und nach immer mehr Einkommen, Wachstum und Produktivität streben, wenn das Lebensglück der Menschen (dadurch) nicht zunimmt“?

     

    Die Antwort, auch das legt Höfer zu Grunde, wäre im „Wie“ und nicht im „Wie viel“ zu finden. Eine Binsenweisheit, die dennoch, da hat Höfer recht, zwar „gewusst“, aber weitgehend „nicht getan“ wird. Es braucht eben eine überzeugende Alternative, denn „der Steigerungskapitalismus“ kann aus systemischen Gründen nicht aufhören, Rendite zu erwirtschaften und damit auf Wachstum zu setzen ist unabdingbare Voraussetzung für ein funktionieren des Kapitalismus ,

     

    Womit sich auch die Frage beantwortet vom Titel des Buches her. Glückliche und zufriedene Menschen kann der Kapitalismus aus sich heraus gar nicht wollen, denn solche begehren zu wenig. Nur wer im Überfluss unzufrieden verbleibt, ist bereit, weiter zu konsumieren und „die Dinge am Laufen zu halten“.

     

    Gut 236 Seiten kritischer Betrachtung stellt Höfer in den Raum des Buches, um die „Lücken im System“ deutlich zu benennen und das macht er durchaus überzeugend.

     

    12 Seiten zum Ende sodann bieten seine „Alternative“. Das erscheint nicht nur, was den Raum im Buch angeht, wenig, das erschöpft sich leider auch in nur vage vorgestellten Ideen von einem „guten Leben“ in Form eines „Kulturkampfes“ (auch um mehr Schlaf. Was stimmen mag, aber eher nicht das Hauptproblem darstellt).

     

    Nach der Lektüre verbleibt, Höfer „irgendwie“ schon recht zu geben in den Verwerfungen der kapitalistischen Konsumwelt und „irgendwie“ schon auch was ändern zu müssen in Richtung von mehr Freundschaft, Sinn und Besinnung. Schön aber wäre es gewesen, wenn er seine „Erkenntnisse eines Geläuterten“ dann auch sehr konkret vor Augen des Lesers gestellt hätte.

     

    Alles in allem ein Buch voller „richtiger“ kritischer Anmerkungen und eines ebenso nachvollziehbaren „anders sollte und müsste es sein“, das zu sehr im Allgemeinen aber verbleibt und zu wenig konkrete Alternativen auch aus dem eigenen Leben aufzeigt.

  9. Cover des Buches Hartz IV und die Folgen (ISBN: 9783779932345)
    Christoph Butterwegge

    Hartz IV und die Folgen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape


    Klare Worte

    Seit der Entwicklung der Hartz IV Gesetze im Zuge der Agenda 2010 treffen diese Neuordnungen des Arbeitslosengeldes und der Sozialhilfe auch auf vielfachen Widerstand und Kritik.

    Und Christoph Butterwegge ist eine der prominenten Professoren, die nicht müde werden, die Risiken und Negativentwicklungen nach der Einführung des Reformwerkes mit fundiertem Hintergrund zu benennen.

    Ein wichtiges Resümee im Übrigen, denn Butterwegge stellt treffend fest, dass hier nicht nur einige Stellschrauben an bestimmten Fördermitteln und Forder-Haltungen „gedreht“ wurden, sondern letztendlich eine „Restrukturierung der Gesellschaft“ von statten ging, in deren Gefolge tradierte Strukturen in Teilen stark bis völlig verändert wurden.

    Die Deregulierung des Arbeitsmarktes, die Liberalisierung (und teils starke Ausweitung) der Leiharbeit), die hohe Zunahme des Niedriglohnsektors, vielleicht einfach auch das Denken mancher Industrielenker, möglichst kreativ möglichst wenig Lohn zu zahlen und eine Flankierung dieses Denkens durch nun offizielle politische Rahmungen samt der „enger Fassung“ des einzelnen Transferleistungsempfängers mitsamt einer weitreichenden Offenlegung all seiner persönlichen Verhältnisse.

    So stellt Hartz IV sehr wohl, bei allen auch positiven Entwicklungen (denen sich Butterwegge im Buch weitgehend nicht zuwendet, bzw. Diese anderes deutet als der Chor der Lobsänger der Reform) für den Wirtschaftsstandort Deutschland, eine tiefe Zäsur im Verständnis und der Praxis des gewachsenen Wohlstandsstaates dar und gilt nicht zu Unrecht als eines der bekanntesten Symbole für Sozialabbau in den westlichen Industrieländer.

    Zwar durchaus mit einer stark ansteigenden Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt, durchaus aber auch mit einem prozentual stark gewachsenen Armutsrisiko von Erwerbslosen und prekär beschäftigten. Zudem kann in den Reformen ebenso die auseinanderdriftende bekannte „Schere“ zwischen reich und arm als strukturell mit angelegt zumindest angedacht werden.

    Ob es nun wirklich radikal in Richtung einer „sozialen Eiseskälte“ geht, wie Butterwegge formuliert, sei dabei einmal dahingestellt (zeigt aber in der Begrifflichkeit die Denkrichtung Butterwegges von Beginn an klar auf), die problematischen Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt können aber nicht reinweg geleugnet werden und werden von Butterwegge argumentativ fundiert und überzeugend im Buch sachlich aufgeführt.

    Wobei auch die Betrachtung der Reformen im größeren Zusammenhang der historischen Entwicklung des Sozialstaates von der Weimarer Republik an die Augen des Lesers für eben diesen größeren Zusammenhang und die konkrete historische Einordnung der Hartz IV Gesetzgebung weiten und damit eine fundierte Bewertung ermöglichen.

    Auch wenn Butterwegge seine Motive klar (und etwas einseitig) positioniert, gar klar zu einem „Opponieren“ aufruft, hindert ihn das nicht, die Fakten sorgsam aufzuarbeiten (Eingliederungsvereinbarung, 1-Euro-Jobber, Sanktionen, die vielfachen Sozialgerichtklagen und anderes mehr).

    Wie gewohnt allerdings polarisiert Butterwegge stark.

    „Rigides Armutsregime“, Benennung von „Hauptleidtragenden und Profiteuren“ (bis hin zu einer „neuen Verhöhnung in der Hartz IV Gesellschaft“) oder die Sorge vor einer (noch weitergehenden) Entwicklung in Richtung eines „Fürsorge-, Almosen- und Suppenküchenstaates“.

    Gesellschaftliche Probleme eines Sozialstaates, die auch durch den „Zerrspiegel“ der Massenmedien nach Butterwegges Einschätzung nicht klar geschärft im Blick der öffentlichen Diskussion stehen.

    Eine sehr kritische Betrachtung, die auf sorgsam dargelegten Fakten beruht, die eine historische Einordnung vornimmt, die sich häufig auch empört (was sich auch sprachlich in Begriffen wie „Kuhhandel“, „Lohndumping“, „Verschlimmbesserung“ niederschlägt.

    Ein wenig mehr an Differenzierung wäre wünschenswert gewesen, alleine schon, um nicht zu klare Angriffsflächen im Buch zu bieten. Auf der anderen Seite leistete Butterwegge einen durchaus wichtigen Beitrag im Blick auf den zukünftigen Umgang mit den Reformen, indem er den Finger auf manche weit offen stehende Wunde der Hartz IV Regelungen legt.
  10. Cover des Buches Sülze hilft gegen alles außer Heimweh (ISBN: 9783499629556)
    Moritz Baumstieger

    Sülze hilft gegen alles außer Heimweh

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Langeweile
    Moritz kommt -der Liebe wegen- von Köln nach München.Er möchte sich möglichst ohne Arbeit und Studium durch's Leben schlawinern,was seiner Freundin mißfällt.Kurzerhand setzt sie ihn auf die Straße.So steht Moritz ohne Arbeit,ohne Wohnung und fast ohne Geld in München. In dieser Situation trifft er zum Glück Metzger Karl,der ihn bei sich aufnimmt.Er hat viel Lebenserfahrung und immer neue Ideen, wie Moritz sein Leben wieder in den Griff bekommt.Dank seiner Vermittlung versucht sich Moritz in den unerschiedlichsten Jobs(Kellner auf der Wies'n,Rikschafahrer,Türsteher in der Disco). Es ist sehr unterhaltsam beschrieben ,wie Moritz sich in seinem neuen Leben langsam zurechtfindet.Eine kurzweilige Geschichte-ohne viel Tiefgang-aber mit sehr viel Situationskomik ,köstlich die Zitate von Metzger Karl rund um die Wurst.Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Buchtitel: Sülze hilft gegen alles außer ...
  11. Cover des Buches Die Reformlüge (ISBN: 9783426778401)
    Albrecht Müller

    Die Reformlüge

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Einleitung Der Untertitel verrät eigentlich bereits alles. Albrecht Müller versucht hier die systematische Meinungsmache rundum Reformen zu entlarven, indem einige mediale und Politikeraussagen aufgreift und erklärt, beziehungsweise entkräftet. Zusammenfassung Tatsächlich ist sein Buch zweigeteilt. Zunächst schafft er die Wissensgrundlage für die Leser. Und stellt einige eigene Thesen auf. Seiner Meinung nach ist beispielsweise die derzeitge Politik so ausgerichtet, dass sie nicht dazu im stande ist ( sein soll ?) aus der Krise herauszukommen, sondern passt sich der Krise an. Was gut erkennbar ist, am Abbau langrafrisitig sehr sinnvoller Sozialsysteme, die über Krisen eigentlich hinweg helfen sollen, Abbau des Rentensystems, immer größere Einsparung und vor allem die NICHT-Unterstützung der Wirtschaft durch Kunjunkturprogramme. Seiner Meinung nach ist auch diese stände Reformierung beabsichtigt, die jegliche Kontinuität, Sicherheit und Vertrauen in das politische System untergräbt. Und zwar von kleinen Wirtschaftskreisen, die dadurch massiv profitieren. Beispielsweise private Versicherungen durch die Zerstörung (des Vertrauens) des öffentlichen Umlageverfahrens. Dann erst kommt der Hauptteil des Buches. Hier greift er sich 40 Aussagen (+ Variationen) aus Politik, Wirtschaft oder der medialen Landschafft und nimmt sie genauer unter die Lupe. Beispielsweise Aussagen wie "Wir leben über unsere Verhältnisse." entkräftet er durch Tatsachen wie die hohe Sparquote der Deutschen, die im internationale Vergleich ganz oben mitspielt. Fazit Ein sehr empfehlenswerte und sehr interessantes Buch ! Besonders kritisch und augenöffnend. Aber von Albrecht Müller bin ich auch nicht weniger gewohnt (sie seine Bücher Meinungsmache, Machtwahn, etc). Auch sind seine Aussagen (nicht immer, aber) oft gut nachgewiesen, durch Quellen, Tabellen, Grafiken und dergleichen. Was mir allerdings ein wenig fehlt ist die nähere Erklärung seiner ständig postulierten "Unterauslastung der deutschen Wirtschaft". Was natürlich so ist (siehe die hohe Arbeitslosigkeit und die massive Unterschätzung des Binnenmarktes) ! Aber näher erläutert und begründet hätte ich es dennoch. Aber auch von diesem Buch Müllers kann ich getrost sagen: sehr lesenswert. Mich jedenfalls hat es wieder mal etwas weiter gebracht.
  12. Cover des Buches Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe II / Sozialwissenschaften (ISBN: 9783140239967)
  13. Cover des Buches Frauen-Geschichte (ISBN: 9783518112847)
    Ute Frevert

    Frauen-Geschichte

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Die Frau in 200 Jahren Geschichte. Auf einem chronologisch und thematisch gemischten Weg beschreibt Ute Frevert in diesem Buch "Frauen-Geschichte- Zwischen Bürgerlicher Verbesserung und Neuer Weiblichkeit" (1986) den Weg des weiblichen Geschlechts bis in die Gegenwart.


    Frevert hat die lange Zeitspanne in 5 Phasen eingeteilt und diese unter verschiedenen Fragestellungen beleuchtet. So behandelt beispielsweise das Kapitel zum 19. Jahrhundert ("Kapitel II. Das 19. Jahrhundert: Einhegung und Aufbruch"; S. 63-145) die Reaktion des Biedermeier auf die Enttäuschung der fehlenden politischen Integration oder die Frauenbewegung im Rahmen der Revolution von 1848. Hier differenziert sie auch das Kollektiv der Frau auf und unterscheidet sozialdemokratische, proletarische und bürgerliche Frauen. Der erste umfassende Vorstoß für die Frauen in "moderne" Verhältnisse findet dann in der Weimarer Republik statt ("Kapitel III. Die Entdeckung der 'modernen Frau' 1914-1933"; S. 146-199), wo aus der Katastrophe des 1. WK heraus eine umfassende Verselbständigung der Frau notwendig wurde, da Männer in großer Zahl ausfielen, da sie eingezogen wurden und dort evtl. auch umkamen. Frauen fanden hier Betätigungsfelder in vorher von Männer dominierten Bereichen der Wirtschaft und übernahmen zu Hause die direkte Führung. Der BDF (Bund Deutscher Frauenvereine) wirkte auch intensiv und öffentlichkeitswirksam an Durchhalteparolen mit (S. 146-163).


    Positiv anzumerken ist auch, dass aus dem Buch heraus so gut wie keine Intention herauszulesen ist. Es liest sich nicht wie eine zielgerichtete Beschreibung der Frauen aus der männlichen Knecktschaft heraus in eine freie, glorreiche Emanzipation (oder ähnliches). Hin und wieder klang vielleicht (!) eine gewisse Verteidigung der kollaborierenden Frauen mit dem Nazi-Regime durch (S. 208 ?) und widerständige Frauen scheinen auch eher Platz zugesprochen zu bekommen.


    Was meiner Meinung nach noch immer brandaktuell ist, ist ihre Andeutung der fehlenden Männeremanzipation (sic !). Nicht nur Frauen sollen in von ehemals männerdominierte Bereiche vordringen, sondern auch Männer können/sollen/müssen in ehemals von Frauen dominierte Bereiche vordringen, um eine optimale Gleichwertigkeit bewirken zu können (S. 313). Hier ist jedoch auch der makel anzumerken, dass Frevert nicht auf die Kinder als leidtragende einer nur zT durchdachten Emanzipation zu betrachten sind (schaut dazu mal in meine Kommentare hier zu Gaschke rein. ich denke, ich habe auch mal was zu ihr geschrieben). Einerseits sind Frauen zur Verantwortung zu ziehen, da sie die ihnen vormals zustehende familiäre Sphäre vernachlässigen, um sich selbst zu verwirklichen, andererseits sind (wahrscheinlich noch mehr !) Männer daran beteiligt gewesen, da sich kein Verständnis bei ihnen dafür entwickelte, dass sie sich mehr im familiären Bereich betätigen. Dieses Thema schneidet Frevert nur sehr dezent.



    Hiermit wäre ich schon bei meinem letzten Punkt. Ihr habt gesehen, dass das Buch 1986 publiziert wurde. Damit ist das Buch überholt. Dass es eine Frauenquote gibt, dass Merkel und von der Leyen so wichte Ressorts und politische Funktionen übernommen haben, dass an Universitäten mittlerweile die Hälfte der Studenten (oft sogar noch mehr !) Frauen sind und dass es mittlerweile sogar (meiner sehr subjektiven Auffassung nach !) sozial betrachtet, beinahe bereits zu einer Bevorzugung des weiblichen Geschlechts kommt ("Genderkeule" ?), ist wohl aus zeitgenössischer Sicht des Buches nicht bis nur zT absehbar.
    Dennoch sind noch immer einige Probleme, die auch Frevert anspricht, brandaktuell: eben die Männeremanzipation und die punktuell noch immer vorhandene Frauenzurücksetzung im Beruf zB.
    Dennoch täte dem Buch mal eine Aktualisierung ganz gut. Es würde sich auch lohnen, weil der Großteil des Buches eine historische Fragestellung ist.




    Kurze Schlussanmerkung: schön, dass es keine gegenderte Sprache ist.

  14. Cover des Buches Bewerben ohne Bewerbung (ISBN: 9783821858838)
    Svenja Hofert

    Bewerben ohne Bewerbung

     (1)
    Aktuelle Rezension von: secretdanny
    Die derzeitige Arbeitsmarktsituation in der Bundesrepublik zwingt immer mehr Jobsuchende, nach alternativen Strategien zu suchen, um nicht in der Flut der Bewerber unterzugehen. Überforderte Personalbteilungen ertrinken förmlich in den Massen an Initiativbewerbungen für nicht ausgeschriebene Stellen. Erfahrungsberichten zufolge setzt man notgedrungen schon auf Praktikanten, die man auf die Papiermassen loslässt, um diese postwendend mit einer 08/15 Ablehnung an die Versenderadressen zurück zu senden. Die Arbeitslosenquote ist hoch, die demotivierenden Ablehnungen nicht gerade förderlich und der ersehnte Lichtblick noch längst nicht in Sicht. Trotzdem floriert der Arbeitsmarkt „unter der Hand“, denn ein Großteil nicht ausgeschriebener Stellen wird einfach so besetzt. Vitamin B muss dabei nicht fett geschrieben werden. Svenja Hofert zeigt, dass ein strukturelles Umdenken erforderlich ist, um heutzutage seine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch oder eine Anstellung zu erhöhen und dabei im Gedächtnis der Entscheider ein positives Bild zu hinterlassen. Mit 15 ausgeklügelten Strategien führt uns die Autorin vor Augen, wohin die Wege führen können, wenn man sich von konventionellen Bewerbungsmethoden löst und teils frech, teils kreativ Initiative auf anderen Wegen ergreift, mutig und selbstbewusst vorgeht und mit einem klaren Ziel vor Augen auch nach kurzer Zeit wieder in den Arbeitsmarkt eintreten kann. Unternehmensängste wie Überqualifikation oder das Alter spielen hierbei keine Rolle, versucht Svenja Hofert doch trickreich zu eruieren, wie man sich noch als „altes Eisen“ bemerkbar macht, ohne dabei als Bittsteller zu erscheinen und somit die Mauer der Arbeitgebermentalität anhand gezielter Hammerschläge zu Fall bringen kann. Neben zahlreichen motivierenden Fingerzeigen – auch in den Bereich der Existenzgründung – wird dem Leser vor Augen geführt, dass diverse Faktoren wie Networking oder besonderes Engagement auf Vereinsebene eine besondere Rolle spielen können, um sich aus der Masse hervorzuheben. Informationen lassen sich leicht beschaffen, nötige Kontakte mit dem richtigen Gespür problemlos knüpfen und die Initiative auch ohne Bewerbung und Lebenslauf umsetzen. Bewerben ohne Bewerbung? Wie soll das funktionieren? Berechtigte Fragen. Die Antworten liegen auf der Hand, vorausgesetzt die Bereitschaft des Umdenkens wird durch jahrzehntelang angewendete Methoden nicht blockiert. Dass sich der Arbeitsmarkt verändert hat wissen wir alle. Dass daraus auch zeitgemäß eine Änderung der Bewerbungsstrategien hervorgeht ist den wenigsten bewusst. Klassische Methoden ziehen nicht mehr. Svenja Hofert zeigt uns warum! Und auch Sie werden garantiert aus Ihrem Dornröschenschlaf erwachen und die eine oder andere Strategie wie auf Sie zugeschnitten betrachten. Den Mut zur Umsetzung müssen Sie selbst aufbringen. Die richtigen Ansatzpunkte sind da und müssen nur für sich gewonnen werden. © by Daniel Biester | Literaturreport.com
  15. Cover des Buches Und plötzlich ist später jetzt (ISBN: 9783426782071)
    Elena Senft

    Und plötzlich ist später jetzt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: stephi
    Der Titel verspricht viel, das Thema klingt interessant und man hofft sich in dem Buch wiederzufinden. Gerade mit dem ersten Job nach dem Studium in der Tasche eiert man orientierunglos durch die Gegend und hofft irgendwann mal sich selbst zu finden. Genauso orientierungs- und konzeptlos eiert die Autorin in dem Buch rum. Zwar beschreibt sie ab und an nette Episödchen die durchaus einen gewissen Witz nicht entbehren, aber nach zwanzig Seiten wird das willkürliche Aneinanderreihen von "Ach waren wir jung und unbeschwert"-Geschichtchen doch mehr als langweilig und man fragt sich, worauf die Autorin denn hinaus möchte. Das habe ich leider nicht herausgefunden, denn ich hab nach circa 50 Seiten aufgehört meine Zeit mit diesem Buch zu vermplempern. Und irgendwie habe ich mich auch ein bisschen geschämt zu der Generation zu gehören, die die Autorin wohl ausrufen will. Von außen betrachtet wirken die Schilderungen doch wie die Luxusprobleme verwöhnter Mittelklassekinder, die nicht damit klar kommen endlich selbständig zu sein. Irgenwie ein wenig peinlich.
  16. Cover des Buches Die deformierte Gesellschaft (ISBN: 9783548364407)
    Meinhard Miegel

    Die deformierte Gesellschaft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Fernab vom täglichen Polit-Theater analysiert Meinhard Miegel scharfsinnig die gegenwärtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage Deutschlands. Dabei tritt offen zu Tage, dass die Deutschen sich einen Wohlfahrtsstaat leisten, der schon seit Jahrzehnten nicht mehr finanzierbar ist. Fernab von jeder ökonomischen Realität werden in Deutschland Diskussionen geführt, die aufgrund des angestrebten gesellschaftlichen Konsens meist im Sande verlaufen. Deutschland ist zu einer "Puppenstubengesellschaft" mutiert, in der zwar gern und ausdauernd diskutiert ,aber kaum noch tiefgreifende Reformen angegangen werden. Wie nötig dies wäre, zeigt Miegel am Beispiel der demografischen Entwicklung, welche unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren nachhaltig verändern wird. Zu hoffen ist, dass Miegels Kritik auf offene Ohren stösst und dass endlich wieder Reformen in unserem Land angepackt werden.Reformen von oben nach unten und nicht wie derzeit praktiziert von unten nach oben zu Lasten der Kleinen ( Hartz IV , Gesundheitsreform etc. ).
  17. Cover des Buches Wir sind besser, als wir glauben (ISBN: 9783499621079)
  18. Cover des Buches Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft (ISBN: 9783596169719)
    Jeremy Rifkin

    Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth


    Von den Maschinenstürmern zu Anfang der industriellen Revolution über die Gewerkschaftsbewegungen bis zum aktuell wohl besten Modell der Sozialpartnerschaft und Kollektivvertragsverhandlungen in den glücklichen Ländern mit ökosozialer Marktwirtschaft. Es ging immer um die Arbeitsbedingungen, Arbeitsplätze und Vorsorge für Pension oder Invalidität. Was, wenn der Faktor sowohl physischer als auch geistiger Arbeit für das Gros der Menschen überhaupt komplett wegfällt?

    Dieses Szenario spinnt Rifkin anhand eines breiten Bogens anschaulicher Beispiele weiter und kommt zu einem, je nach Weltanschauung, optimistisch stimmenden bis zutiefst verstörendem Bild. Es besteht die eine Option, wie in Frankreich die Wochenarbeitszeit drastisch immer noch weiter zu reduzieren und damit mehr Arbeitsplätze zu schaffen, bis sich das Verhältnis von Wochenende zu Arbeitszeit umgekehrt hat und damit jedem Menschen ein Anteil des Wohlstand zufallen kann.

    Oder eine immer größer werdende Masse an nicht nur schwer, sondern faktisch unmöglich vermittelbaren Langzeitarbeitslosen wird die Gesellschafsstruktur, Frieden, Stabilität und Wohlstand in ein gefährliches Ungleichgewicht bringen. Weil schlichtweg keine Arbeitsplätze mehr vorhanden sind.

    Da der weltwirtschaftliche Zug momentan mit hochrot glühendem Kessel Richtung ewiges Wachstum fährt und eine sachte Geschwindigkeitsreduktion, Notbremsung oder gar Umkehr ins Reich der Utopien verschoben werden muss, stellt sich die Frage nach Alternativen. Zwar gibt es sowohl die skandinavischen Länder, die mit extrem hohen Steuersätzen auch auf Spitzenverdiener, den mitunter besten Sozialsystemen der Welt und hohen Akademikerquoten eine Alternative zum weltweiten Trend der Gesellschaftsstrukturierung bieten. Und auch alternative Wirtschaftsmodelle, die sich auf eigens geschaffenen (Sozial)währungen stützen, bergen Potential in sich.

    Nur bleibt abzuwarten, ob es reicht am bestehenden System zum Guten oder Schlechten zu schrauben und zu flicken solange es geht, anstatt einen wirklich fundamentalen Wandel ins postkapitalistische Zeitalter anzustreben. Im besten Fall gelingt ein friedvoller Wechsel in ein frivol arbeitsfreies Utopia, in dem Maschinen alles produzieren, sich selbst warten und bauen, was das Menschenherz begehrt.

    Im momentan leider eher realistischeren Szenario werden über kurz oder lang nicht nur 7, sondern irgendwann 9, 10, 12 Milliarden Menschen aus einem antiquierten, nicht mehr zeitgemäßen Wirtschafssystem ausgeschlossen. Sie werden zu Armut und Untätigkeit verdammt sein, versklavt von einer Kaste, einem Neuadel degenerierter Maschinenbesitzer und deren paar Programmierer und Techniker.

  19. Cover des Buches Orientierung Psychologie (ISBN: 9783499556104)
    Siegfried Grubitzsch

    Orientierung Psychologie

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Nine
    Dieses Buch habe ich mir gekauft, um einen angemessenen Überblick des Psychologie-Studiums zu erhalten. Es hat mir sehr weiter geholfen! Eine Freundin, Studentin der Psychologie im 8. Semester, konnte auch bestätigen, dass dieses Buch als Orientierung für das Studium hilfreich ist. Ausführlich wird beschrieben, was genau das Studium bedeutet und was es eben genau NICHT bedeutet. Viele Komillitonen "studieren drauf los", ohne zu wissen, was hinter dem Studium steht und welche Voraussetzungen gegeben sein sollten. Noch dazu wird zu jedem Arbeitsbereich der Psychologie ein Erfahrungsbericht eines Absolventen des Studiums gegeben. Das Buch ist eine sehr anschauliche Einführung und hat mir in Vorbereitung auf die Erweiterung meines Studiums weiter geholfen.
  20. Cover des Buches Fernliebe (ISBN: 9783518464120)
    Ulrich Beck

    Fernliebe

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Das Buch hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Nicht wegen seiner Darstellungsform oder seiner Schreibweise, einer zu akademischen Darstellung oder Ähnlichem, sondern wegen seinem Inhalt. - - Gegenstand ist die sich durch Globalisierung und der zunehmenden Verschiebung von Arbeitskräfteströmen 'verglobalisierenden' zwischenmenschlichen Beziehungen. Hierzu gehören Familienstrukturen genauso wie die einfache Partnerschaft zwischen zwei Individuuen. Das Resultat sind 'Weltfamilien', die erstmal überoptimistisch als 'Zugewinn' bezeichnet werden. Hinzu kommen die vielen Ströme an wandernden, nach Arbeit suchenden Menschen, die rings um den Globus der Arbeit nachreisen und Geld in die Heimatländer verschicken. Ich gehöre nicht zur älteren Generation, sondern bin eigentlich einer von den jungen Menschen, der sich von der Globalisierung herausgefordert fühlen müsste, weil er schier unbegrenzte berufliche und private Möglichkeiten der individuellen Selbstentfaltung zu haben scheint. Doch irgendwie konnte mich Ulrich Beck von den positiven Wirkungen dieser weltumspannenden Verschiebungen nicht überzeugen: Kulturdifferenzen in Partnerschaften bringen nicht nur Bereicherungen mit sich; um den Globus ziehende Billig-Arbeitskräfte erst Recht nicht. Zerrissene, nur noch über skype kommunizierende Weltfamilien, die ihre Enkelkinder nur noch 1x jährlich oder über das Internet aufwachsen sehen, auch nicht. Sicher haben diese globalen Entwicklungen für den Einzelnen hin und wieder positive Seiten, so wie Beck es an einer Stelle bemerkt: man kümmert sich um Beruf und Karriere; Kinder, Ehemann, Familie werden als etwas Bindendes, Verpflichtendes verstanden, von dem sich die 'Arbeiter- und Erfolgsnomaden' nicht fesseln lassen wollen. Ich weiß nicht, ob ich Traditonalist und wertekonservativ bin, aber mich hat diese emotionale 'Entbindung' von Heimat, Familie und festen, berechenbaren und im warsten Sinne 'greifbaren' Beziehungen befremdet. Die gesamte Entwicklung hinterlässt einen bleiernen Geschmack auf der Zunge. Der Mensch wird als Arbeitsmasse quer über den Globus getrieben; Persönliches soll hinten angestellt werden; die Verwirklichung der Individualität - Frage hier nur, was ist sie überhaupt noch bei all der Fremddefinition - rückt allein in den Mittelpunkt. Es scheint, als wenn alles und jeder zum Getriebenen einer fremdgesteuerten Welt wird, ein ewiges Rennen im Hamsterrad.

    Ulrich Beck schafft eine breit angelegte Bestandsaufnahme; weitgehend ohne persönliche Wertung, muss man lange suchen, welchem Standpunkt der Autor nahe steht. Hin und wieder fallen kritische Einwendungen. Das Buch zeigt deutlich und recht unverblümt die aktuelle Situation der 'Weltfamilie' - einer oftmals kaputten, zerrissenen, getriebenen und gehetzten Einrichtung, die man mangels 'lokaler Verbindung' eigentlich garnicht als 'Einrichtung' bezeichnen kann. Alles in allem zum Verständnis unserer globalisierten Kultur eine lohnenswerte Lektüre.
  21. Cover des Buches Ist der Markt noch zu retten? (ISBN: 9783548373416)
    Peter Bofinger

    Ist der Markt noch zu retten?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: sarahkolumbus
    Peter Bofinger beginnt sein Buch mit einer klugen und präzisen Analyse der Finanzkrise. Er erläutert die fehlerhafte Entwicklung des US-Immobilienmarktes, der damit verbundenen Hedgefonds, das Versagen der Ratingagenturen, verursacht durch Gier und Herdentrieb, um sich dann fassungslos zu fragen: "Wie kann es sein, dass der das Gute verkörpernde "effiziente Markt" am Ende durch den als Schurken angesehenen Staat gerettet werden muss?" Aber nur mit Geld ist dem Finanzmarkt nicht geholfen. Der Finanzmarkt benötigt eine Strukturreform, die mehr Ordnung und Stabilität bringt. So wären beispielsweise Staatsfonds, ein Deutschlandfond eine Option, in der eine staatliche Holding für das Managment aller staatlichen Beteiligungen, insbesondere der an Banken, verantwortlich wäre. Außerdem wäre eine strengere Regulierung der Banken erforderlich, wie beispielsweise das Einhalten der Banken einer festen Relation des Eigenkapitals zur Bilanzsumme um große Unglücke klein zu halten. Bofinger sieht die frei-marktwirtschaftlich agierenden Ratingagenturen skeptisch und fordert staatliche (unabhängige) Ratingagenturen sowie einen FinanzTüv um den Finanzmarkt sicherer zu machen und die kleinen Verbraucher zu schützen. Jedoch reiche es nicht nur auf nationaler Ebene zu reagieren. Der globale Finanzmarkt müsse stabilisiert werden, beispielsweise durch ein Bretton Woods II, also eine neue Ordnung der Weltwährung. Denn die durch Protektionismus und Instrumentalisierung der Währungskurse für Wettbewerbsvorteile verursachte Währungsmanipulation gefährdet den Internationalen Markt, dem man nur durch eine gemeinsame Währung entgegen wirken kann. Eine Alternative sieht Bofinger nur in dem sogenannten "managed floating" - Eine Stabilisierung der Wechselkurse durch die Notenbanken unter Berücksichtigung der nationalen Zinsdifferenzen. Neben der Wirtschafts- und Finanzkrise geht es in diesem Buch auch um die Systemkrise. Ist die soziale Marktwirtschaft global zukunftsfähig? Und wie sozial ist sie überhaupt noch? Peter Bofinger vertritt den Standpunkt, dass die Globalisierung den Sozialstaat nicht gefährdet. Der durch die Globalisierung erwirtschaftete Wohlstandsgewinn muss nur klüger und fairer umverteilt werden. So fordert Bofinger mehr Investitionen im Bildungssektor - um Chancengleichheit zu sichern, Mindestlöhne- um der Einkommensungleichheit entgegenzuwirken, Investitionen in die Binnennachfrage - um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Ein wichtiger Punkt ist auch das schwindende Vertrauen des Volkes in Demokratie und Politik sowie der Mitgliederschwund der Parteien. Und so fordert Bofinger einen Bürgerclub, mit Veröffentlichungen für den Bürger zur Information und Transparenz des Staates, der Bürger müsse nachvollziehen können, wofür Abgaben und Steuern verwendet werden, sie müssen erkennen können, ob der Staat eine nachhaltige Politik betreibt und ob genug für Bildung, Umwelt und Infrastruktur getan wird. Peter Bofinger überzeugt in diesem Buch durch eine nachvollziehbare Argumentation, was während und nach der Krise zu tun ist, im Hinblick auf eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik. Dass die Antwort im Hinblick auf eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik fast ähnlich plausibel klingen kann, beweist Hans-Werner Sinn in "Kasinokapitalismus". Und doch ist Peter Bofinger der sympathischere von beiden, der seine Ansichten in diesem Buch klug, frisch, fair und mit herrlichen Vergleichen darlegt, sodass einem hin und wieder schon mal ein Grinsen ins Gesicht huscht. Doch letztenendes überzeugt Peter Bofinger in diesem Buch vor allem aufgrund seiner Ansichten, denn er ist für ein Deutschland, in dem jeder zu fairen Bedingungen arbeiten, davon leben und in Würde leben kann. Sehr empfehlenswert!
  22. Cover des Buches Leider sehen wir uns gezwungen, Ihnen mitzuteilen . . . Sie sind gefeuert! (ISBN: 9783453870017)
  23. Cover des Buches Einführung in die Betriebswirtschaftslehre (ISBN: 9783791092423)
    Franz Eisenführ

    Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein gelungenes Buch, das ich mir im Anschluß an meine JUra-Examina gekauft hab, weil man sich ja auch ein bißchen im Betriebswirtschaftlichen auskennen muß. Dem völlig unvorgebildeten Leser werden Grundbegriffe (zb "Entscheidungstheorie") und betriebswirtschaftliche Denkweisen beigebracht, so daß man mal versteht, wie eine betribewirtschaftliche Fragestellung aussieht. Die Ausführungen zu den rechtlichen Fragen fand ich (als Paragraphenonkel) natürlich nur oberflächlich befriedigend, aber zentrale Begriffe, die sonst nur für Verwirrung gesorgt haben, werden erklärt, so daß man zumindest mal "den Fuß in die Tür kriegt" und weiß, was das ganze Fachchinesisch heißt. Für Einsteiger jeder Fachrichtung geeignet.
  24. Cover des Buches Der letzte Mad Man (ISBN: 9783833307690)
    Jerry della Femina

    Der letzte Mad Man

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Della Femina ist ein Insider der Werbebranche und berät die Serie "Mad men", die von einer Werbeagentur in den 60ern berichtet und wie sich damals die USA und die Wirtschaft verändert haben. Im Vergleich zu der Beschreibung auf der Rückseite des Buches wird viel über die Arbeit in Werbeagenturen, den Umgang mit Großkunden und dem ständigen Auf-dem-Sprung-sein zu einer anderen Agentur berichtet, aber immer interessant und ironisch gebrochen. Ein leicht verdaulicher Schmöker.

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