Bücher mit dem Tag "armu"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "armu" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

     (6.194)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Wenn ich heute an Folletts Kingsbridge-Reihe denke, verbinde ich diese leider immer (etwas negativ) mit den Folgebänden dieses Romans, "Die Tore der Welt", "Das Fundament der Ewigkeit" und die Vorgeschichte "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit", die alle mittelmäßig bis teilweise sehr schlecht waren.

    "Die Säulen der Erde" wären besser ohne weitere Teile ein allein stehendes Meisterwerk gewesen. Denn DIESES Buch ist ein Werk!


    Das englische Hochmittelalter (Zeitraum 1123 bis 1174) kommt glaubhaft und ohne die Klischees vom Verfall und Dreck in den Straßen herüber. Auch das allgemein eher wenig bekannte Thema der Anarchy, des Thronfolgekriegs zwischen König Stephan und Mathilde, der Tochter Henrys I. wird meisterhaft in den Roman eingearbeitet.

    Das Thema Kathedralenbau hat auch (meines Wissens) kein anderer Autor in einem Roman verflochten. Und interessanterweise wird mit dem Prior Philip hier sogar mal ein Geistlicher zu einer positiven Figur - was selten ist in historischen Romanen, besonders in jenen, die aus England kommen.

    Ein Monumentalwerk, das ich vollauf weiterempfehlen kann - allerdings auch nur an nicht allzu zart besaitete Leser, da doch nicht wenige "FSK-18-Szenen" (von wirklich blutigen Kämpfen bis hin zu Vergewaltigungen) vorkommen.


    Trotzdem: Volle 5 Sterne. 

    Das beste Buch der englischen Literatur, welches ich kenne (kann ich nach mehrmaligem Lesen jetzt nur so bestätigen, früher ließ mich das Buch durchaus zwiegespaltener zurück; mit manchen Romanen muss man sich erst "anfreunden"). Um Längen besser als seine Nachfolger - und als das, was sonst noch an Literatur aus England herüber kommt: Stichwort - Bernard Cornwell ...

  2. Cover des Buches Die Rebellin (ISBN: 9783570305911)
    Trudi Canavan

    Die Rebellin

     (2.860)
    Aktuelle Rezension von: Nephilimleser

    Inhalt:

    In der Stadt Imardin gibt es eine jährliche Säuberung, in der arme Menschen aus der Stadt getrieben werden von Magiern. Dieses Mal geschieht aber Unvorstellbares. Sonea, ein armes Mädchen, wirft einen Stein durch die magische Barriere und tritt einen Magier. Damit hat sie ihre Magie zum 1.Mal gezeigt. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit: Die Magier suchen Sonea um ihr Kontrolle über Magie zu zeigen und Sonea flüchtet mit ihren Freunden, da sie Angst hat vor der Rache der Magier.

    Meine Meinung:

    Das Setting ist mittelalterlich angehaucht.

    Ich hatte immer schon Probleme mit dem 1.Band, da es sehr lange dauert, bis richtig etwas passiert. Erst nach knapp 300Seiten landet Sonea bei den Magiern und kurz vor Ende wird es spannend. Die anderen beiden Bände liegen mir persönlich mehr. Aber als Start der Reihe kann ich mittlerweile gut mit der langen Story leben. Mit 13 Jahren hatte ich aber damals meine Probleme.

    Da aber für Band 2 und 3 der Anfang wichtig ist, gibt es trotzdem 4 Sterne.

  3. Cover des Buches Noah (ISBN: 9783404178780)
    Sebastian Fitzek

    Noah

     (2.081)
    Aktuelle Rezension von: charlieslesewelt

    Noah war mein erster Thriller und somit auch mein erstes Buch von Fitzek. Dass ich mich für dieses entschieden habe, war mehr einem Zufall geschuldet, denn es war das einzige Werk von Fitzek, das ich über die App Skoobe lesen konnte. Insofern habe ich mich ran gewagt und ich war begeistert! Das Buch ist sehr gut geschrieben, es laufen mehrere Handlungsstränge parallel, von denen einer auch nie bei den anderen ankommt. Ich habe gelesen, dass dies einige als störend empfunden haben, mich persönlich hat es nicht gestört, da meiner Meinung nach das Ziel dieses Strangs eine moralische Komponente war, die ihr Ziel gut erreicht hat. Generell behandelt die Geschichte die Themen Überbevölkerung und Klimawandel und schildert die Ausbreitung einer menschengesteuerten Pandemie überraschend ähnlich zur Corona-Pandemie, obwohl das Buch viele Jahre vor dem Ausbruch von Corona erschienen ist. Das war beim Lesen das ein oder andere Mal direkt etwas unheimlich. Noah hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, aber absolut nicht auf eine Art und Weise, dass ich mich gemaßregelt gefühlt habe, sondern es war einfach gut gemacht und es wurden verschiedene Perspektiven und Überzeugungen aufgezeigt. Die Handlung war sehr spannend und gerade am Ende musste ich unbedingt wissen, wie nun alles ausgeht und habe bis spät in die Nacht gelesen. Das Ende selbst hat mich nicht ganz so befriedigt, da es schon sehr wirr war. Nichts desto trotz kann ich Noah definitiv empfehlen und habe nun auch schon öfter gelesen, dass vielen Leuten, denen neuere Fitzek-Bücher nicht so zusagen, Noah doch sehr gefallen hat.

  4. Cover des Buches Selection (ISBN: 9783733500306)
    Kiera Cass

    Selection

     (5.336)
    Aktuelle Rezension von: annabrocks_autorin

    🩵 Rezension 🩵

    Ihr sucht eine tolle Romance-Reihe mit spannendem Setting und einem Schreibstil, der euch die Bücher quasi auf dem Silbertablett präsentiert? - Dann ist die Selection-Reihe definitiv etwas für euch. 🥰

    Anfangs war ich ja etwas skeptisch, immerhin erinnerte mich die Beschreibung des Buches mehr an die Fernsehserie „Der Bachelor”, weshalb ich mir jetzt nicht allzu großen, emotionalen Tiefgang erwartete. 😂

    Nein, Spaß beiseite, ich habe viel Gutes über die Reihe gehört und nachdem ich Band 1 in fast einem Tag regelrecht verschlungen habe, muss ich mich den vielen positiven Rezensionen anschließen. 😇

    Das Worldbuilding, das in einer neuen Version von Amerika nach dem vierten Weltkrieg spielt, ist überaus interessant. Wir haben es mit einer radikalen Klassifizierung der Gesellschaft zu tun, die Kluft zwischen Arm und Reich klafft tief und inmitten dieses nicht gerade optimalen Zustands sucht der aktuelle Prinz dieser Monarchie nach seiner neuen Frau.

    Eine der potenziellen Kandidatinnen (wie sollte es anders sein) ist die Prota America, die ich von der ersten Seite an sehr mochte. Das mag an ihrer Authentizität liegen, aber sicher auch an dem tollen Schreibstil der Autorin. 😍

    Auch in Bezug auf die anderen Figuren kommen schnell positive wie negative Gefühle auf. Also an Emotionen und an der Greifbarkeit der Charaktere mangelt es hier nicht. 👍🏻

    Kiera Cass vereint die klassische Cinderella-Story aka „armes Mädchen und der Prinz“ mit einem Kastensystem und einer Gesellschaftsstruktur, die mich ein bisschen an die Tribute von Panem erinnert. Dabei kommt eine prickelnde Lovestory inklusive Dreiecksbeziehung heraus, die zwar an manchen Punkten vorhersehbar, aber deshalb keinesfalls weniger schön zu lesen ist. 🥰

    Die Rezis zu Band 2 und 3 folgen übrigens bald, denn auch die habe ich bereits inhaliert. 😂 - Also könnt ihr euch denken, dass auch diese durchaus positiv ausfallen werden. 😇

  5. Cover des Buches Eleanor & Park (ISBN: 9783423626392)
    Rainbow Rowell

    Eleanor & Park

     (1.168)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Eleanor lebt mit 4 jüngeren Geschwistern, ihrer duckmäuserischen Mutter und dem gewalttätigen Stiefvater in einem winzigen Haus ohne Telefon und ohne Badezimmertür.

    Park lebt im selben Viertel von Omaha mit seinen Eltern und jüngeren Bruder.

    Die Highschool in den USA der 1980-er Jahre ist ein Spießroutenlauf, wenn man „anders“ ist. Und Eleanor ist anders genug, um von den fiesen Mädchen auf alle erdenklichen Arten gemobbt zu werden. Park hält zu ihr, doch wirklich helfen kann er ihr nicht.

    Ich konnte mich während des Lesens wunderbar in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinversetzen; habe mit Eleanor gelitten, aber auch mit dem irgendwie hilflosen Park. Und ich hatte die ganze Zeit das unangenehme Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren würde. Dabei ist es ein Jugendroman und der muss schließlich ein Happy End haben! Dieser Knoten in meinem Bauch verschlimmerte sich bei jedem schönen Erlebnis, das die 15/16-jährigen Verliebten miteinander teilen.

    Die Autorin hat einen wundervollen Schreib- und Erzählstil, der die Personen lebendig werden lässt, deren Geschichte sie abwechselnd aus Parks und Eleanors Perspektive erzählt.

    Dass ich am Ende geweint habe, kann niemand beweisen!

  6. Cover des Buches Die Teerose (ISBN: 9783492956024)
    Jennifer Donnelly

    Die Teerose

     (928)
    Aktuelle Rezension von: Sopharoo

    Das Buch ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich liebe daran einfach alles, die Hauptperson Fiona, das Auswandern nach Amerika, Fionas Geschäftssinn, die anderen Charaktere sowie das große Finale in London. Das Buch ist einfach grandios und ich habe es schon oft gelesen und werde es auch noch oft tun. 

  7. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (885)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frank McCourts "Die Asche meiner Mutter" erhebt sich über die Klippen der Autobiografie zu einem monumentalen Werk, das nicht nur eine historische Epoche durchwandert, sondern auch die Finessen menschlicher Widerstandsfähigkeit und die zärtliche Umarmung des Lebens selbst einfängt. Diese literarische Erinnerung, die durch eine Sprache von seltener Schönheit getragen wird, vermittelt nicht nur die Trostlosigkeit der irischen Armut, sondern auch die triumphierende Menschlichkeit, die selbst in den widrigsten Umständen gedeiht.

    McCourt zeichnet seine Jugendjahre mit einer Ehrlichkeit und Unverblümtheit, die sowohl herzzerreißend als auch herzerwärmend ist. Die Gestaltung der Figuren, allen voran der junge Frank und seine kämpferische Mutter Angela, geht über eine einfache Darstellung hinaus. McCourt vermittelt nicht nur ihre äußeren Kämpfe, sondern auch ihre inneren Stärken und Schwächen mit einer Sensibilität, die den Leser auf eine intime Reise durch das menschliche Wesen mitnimmt.

    Die Erzählweise, durchzogen von einer dunklen Komik, lässt die Leserschaft zwischen Lachen und Tränen schwanken. McCourt beherrscht die Kunst des Erzählens mit einer Anmut, die es vermag, selbst die düstersten Episoden des Lebens mit einer Lichtspur zu versehen. Seine Prosa ist von einem Rhythmus geprägt, der die emotionale Resonanz jeder Zeile intensiviert.

    Die historische Genauigkeit und die detaillierte Schilderung der irischen Lebensverhältnisse in den 1930er und 1940er Jahren sind beeindruckend. Der Autor verweilt nicht nur auf den äußeren Umständen, sondern durchdringt auch die sozialen und kulturellen Nuancen, die das Leben der McCourts prägten. Dies verleiht dem Werk eine historische Tiefe, die über den persönlichen Erfahrungshorizont hinausreicht.

    "Die Asche meiner Mutter" ist nicht nur ein literarisches Monument, sondern auch eine Feier des Lebens in all seinen Facetten. McCourt erhebt die Widrigkeiten seines Aufwachsens zu einer universellen Hymne, die die Menschlichkeit in ihrer reinsten Form widerspiegelt. Seine Erzählung ist eine zutiefst bewegende Ode an die Überlebenskraft der Liebe, der Hoffnung und des Humors, selbst in den härtesten Zeiten.

    Insgesamt präsentiert "Die Asche meiner Mutter" eine meisterhafte Fusion von Erinnerung und Literatur. Frank McCourt hat nicht nur die Chronik seiner Jugend niedergeschrieben, sondern auch ein zeitloses Werk geschaffen, das durch seine außergewöhnliche Schönheit und die tiefgreifende Menschlichkeit in Erinnerung bleibt. Ein Buch, das den Leser durch seine Zärtlichkeit und Authentizität gleichermaßen berührt und belebt.

  8. Cover des Buches Blutrot blüht die Heide (ISBN: 9783942446679)
    Jürgen Ehlers

    Blutrot blüht die Heide

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern
    Westpreußen im Jahre 1917: Wilhelm Berger, ein junger Kriegsverwundeter, wird als Kommandojäger nach Jetty beordert. Hier treibt sich ein Wilderer herum, der auch den Mord an den Förster begangen hat. Kleinschmidt ist sein Name, und er ist Pole. Somit hat er die Bevölkerung auf seiner Seite, die ihm immer wieder zur Hilfe eilt, was eine große Erschwernis für die Polizei darstellt. Nach weiteren Mordfällen wird Kommissar Paul Marquardt aus Berlin mit eingesetzt, um dem Wilderer endlich auf die Spur zu kommen.
    Dieses Buch ist kein typischer Kriminalroman, denn der Täter ist von Beginn an bekannt, und man kann in dieser Hinsicht nicht miträtseln. Vielmehr begeben wir uns hier mit auf die Suche nach dem Täter, der den Kommissaren immer wieder entwischt und sich die Lage hin zum Ende zuspitzt. Hauptsächlich geht es hier aber um den historischen Teil, die politische Situation um diese Zeit zwischen der polnischen Bevölkerung und den deutschen Kommandojägern. So wird die polnische Zivilisation immer wieder unterworfen und ungerecht behandelt, die wiederum nach Freiheit strebt. Die Sorgen der damaligen Leute während der Kriegszeit kommen hier sehr gut zum Ausdruck. Außerdem beruht die Geschichte auf Wahrheit, was die ganze Sache noch spannender macht. Zwischenzeitlich wirken die Beschreibungen etwas lang, wodurch die Spannung des Krimi-Teils etwas leidet, jedoch gibt es daneben mal wieder die ein oder andere unerwartete Überraschung. Das Buch liest sich gut und zügig und stimmt auch sehr nachdenklich.
  9. Cover des Buches Kain und Abel (ISBN: 9783453422032)
    Jeffrey Archer

    Kain und Abel

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    In der Familiensaga von Jeffrey Archer "Kain und Abel" wird von zwei sehr erfolgreichen Männern erzählt. Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, die Erzählung beginnt mit ihrer Kindheit, geht über die Jugendzeit und Erwachsenenleben bis zum Alter. Mit allen dazugehörigen Informationen.

    Ein umfangreich angelegte Geschichte, in die man sehr gut  eintauchen kann.   Denn Archer kann hervorragend erzählen: fesselnd, interessant, bildhaft.

    Zu keiner Zeit möchte man das Buch aus der Hand legen. Bei solchen Themen, wie Wirtschaft, Finanzwelt, Aktiengeschäfte - und davon wird sehr viel berichtet, hätte ich, ohne das Buch gelesen zu haben, gedacht, es ist nicht meins. Aber ich muss dazu sagen, ich habe noch keinen Autor gelesen, der über diese Themen so interessant erzählen kann. Ich fand das Buch unglaublich fesselnd und habe mit großem Lust gelesen. 

    Für mich ist es selbstverständlich, dass weitere Bücher des Autors folgen würden. Sehr zu empfehlen. Von mir gibt es 5 Sterne.

  10. Cover des Buches Der verbotene Duft (ISBN: 9783548284316)
    Brigitte Janson

    Der verbotene Duft

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Hamburg im 19. Jahrhundert: Seid dem Tod ihrer Mutter lebt die hübsche Kaufmannstochter Clara im Haus ihres Vaters. Mit den Geschäften des Vaters geht es immer weiter bergab und Clara muss viel arbeiten. Eines Tages gibt es einen großen Streit und Clara läuft völlig mittellos davon. Ihre große Liebe Paul glaubt sie nie mehr zu sehen. In der Tasche hat sie lediglich ein paar Silberlinge und eine Adresse einer unbekannten Villa mit einem unbekannten Namen. Clara macht sich auf die Suche nach dieser Frau und gelangt über Umwege in ihre ansehliche Villa. Dort erfährt sie, dass ihr Vater Parfümeur war. Sie erbt seine Rezepte und beginnt das Handwerk zu lernen. Der Leser wird in einen regelrechten Sog gezogen - vor allem von der Liebesgeschichte und der Frage, ob sich Paul und Clara wiedersehen werden. Das Buch ist wunderbar sinnlich. Man erfährt viel über Düfte und Parfüm und kann der Geschichte bildlich folgen. Dazu wird der historische Hintergrund - Hamburg im 19. Jahrhundert - spannend erzählt. Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an Jennifer Donnellys "Teerose" (und Folgeromane), daher kann ich nur fünf Sterne geben ! Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
  11. Cover des Buches Herzzeit (ISBN: 9783518730904)
    Bertrand Badiou

    Herzzeit

     (44)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Unter dem Titel "Herzzeit" wurde der Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan veröffentlicht. Der Begriff "Herzzeit" verweist auf Celans Gedicht "Köln, Am Hof", welches nach dem Wiederaufleben der Liebesbeziehung von Ingeborg und Paul im Jahr 1957 entstand.

    1948 lernen sich die 21-jährige und der 27-jährige in Wien kennen und lieben. Beide noch unbekannt und jung, doch jeder für sich schon mit Erfahrungen und Ängsten belastet.

    Paul Celan, Jahrgang 1920, Sohn deutschsprachiger Juden, verliert seine Eltern nach deren Deportation im Winter 1942/43. Er selbst überlebt in einem rumänischen Arbeitslager, arbeitet nach dem Krieg als Übersetzer.

    Ingeborg Bachmann, Jahrgang 1926, in Klagenfurt geboren und aufgewachsen, befreit sie sich durch das Medium Sprache aus einer von Nationalsozialismus und Krieg beherrschten Umgebung. Und so treffen im Wien des Jahres 1948 zwei junge Menschen aufeinander, die zwar aus konträren Welten stammen, jedoch durch ihre Liebe zur Sprache zueinander finden.

    Das spiegelt sich sowohl im Briefwechsel an sich, als auch in den Gedichten, die beide für den anderen bzw. erst möglich durch die Beziehung zum anderen erschaffen. So stellt der Briefwechsel zwischen 1948 und 1967 einen sehr intimen Einblick in die ausgesprochen wechselhafte, aber auch wechselwirksame Beziehung, Freundschaft, Liebschaft von IB und PC dar. Näher kann man ihnen selbst in ihren Werken nicht kommen. Tief berührt lese ich von Liebe, Zuneigung, Sehnsucht, die sich quält durch räumliche und historische Distanz. Traurig stimmt mich vor allen Dingen, wie gebunden die beiden Dichtergrößen in ihrem Alltag, ihrem Dasein verharren mussten. Oft wirkt es auferlegt durch Pflichterfüllungen, durch Existenzängste. Wie die berühmten Königskinder, die nicht zueinander kommen konnten, streben IB und PC wie Sterne in unterschiedlichen Bahnen aufeinander zu, um kurz darauf wieder auseinander zu driften.

    Gerade Paul Celan leidet schmerzlich unter den Plagiatsvorwürfen von Seiten Claire Goll. Er kämpft gegen eine auch damals schon allmächtige Kraft; die Presse. Plattform für Parolen und Meinungen, die oft um der Diskussion willen publiziert werden, wenig hinterfragt und doch manifestiert, wenn sie einmal gedruckt wurden.

    Auch die mittlerweile erfolgreiche Autorin Ingeborg Bachmann sowie zahlreiche befreundete Autoren erreichen mit ihren Einwürfen nicht die Linderung, die Celan helfen oder befreien könnte.

    So endet die Liebe, die Freundschaft und viel zu früh beider Leben unerfüllt. Doch haben Bachmann und Celan jeder für sich ein Lebenswerk hinterlassen, welches sie durch ihr Lieblingsmedium Sprache immer wieder ins Zimmer treten lässt.

    Das Buch selbst gliedert sich in die chronologische Abfolge des Briefwechsels zwischen Ingeborg und Paul. Es folgt der Briefwechsel zwischen Paul und Max Frisch, der von 1958 bis 1962 mit Ingeborg eine Beziehung führte sowie die Korrespondenz zwischen Bachmann und Gisèle Celan-Lestrange, Ehefrau von Paul Celan. Abbildungen aus dem Leben von IB und PC, von Briefen oder Zeichnungen GCL's. Kommentare der Herausgeber, eine Zeittafel sowie die mit vielen weiteren Informationen und Erklärungen versehenen Stellenkommentare.

    Eine sehr intensive Lektüre, die Einblicke in die Leben zweier in ihren Sehnsüchten gebundenen Menschen bietet. Zudem ein Stück Geschichte, mit viel Feingefühl und Kenntnis zum Leben erweckt aus Erinnerungen, Dokumenten und Nachlässen.

  12. Cover des Buches Das Ende von Eddy (ISBN: 9783596523573)
    Édouard Louis

    Das Ende von Eddy

     (106)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Das Ende von Eddy“ von Édouard Louis erzählt von der Kindheit eines queeren Jungen, der in der nordfranzösischen Provinz in prekären Umständen aufwächst. Der auto-fiktionale Roman beschreibt die Unbarmherzigkeit in Form von Gewalt und Diskriminierung, die Eddy in der Schule und Zuhause durchstehen muss aufgrund seiner Homosexualität, die er mit allen Mitteln zu vertuschen und zu unterdrücken versucht, um der Männer- und Geschlechterrolle gerecht zu werden, die seine Familie und Freunde ihm vorleben. Die einzige Chance, den Vorurteilen und negativen Reaktionen zu entgehen, sieht er in der Flucht aus der Dorfgemeinschaft und im Abbruch der familiären Verhältnisse.

    Dramaturgisch ist die Geschichte recht eindimensional. Tatsächlich liest sich das Buch eher wie eine Aneinanderreihung von grausamen Erfahrungen, die Eddy mit einer distanzierten Nüchternheit begegnet. Es ist wie, als würde Eddy die Biografien seiner Mitmenschen und Mitschüler*innen anreißen, die vermeintlich zu seinem Leiden führen mussten, und sich selbst aber gleichzeitig aus allem rausnehmen wollen, wie ein stiller Beobachter, dem das alles nichts anginge.

    Obwohl Édouard Louis schreiben kann, und sein Stil las sich sehr flott, zeichnet sich seine Erzählweise durch Zurückhaltung und Unmittelbarkeit aus. Die extremen Zeit- und Szenensprünge haben es mir beim Lesen nicht einfach gemacht, einzuordnen, wo und wann man sich im Geschehen befindet, da der Autor schnell von Hölzchen auf Stöckchen kommt. Gerne hätte ich am Ende mehr von Eddys „neuem, freierem“ Leben erfahren, aber davon wird dann leider nicht mehr erzählt.

    In allem versprechen der Klappentext und die mediale Resonanz einen ungeschönten und schonungslosen Blick auf gesellschaftliche Strukturen und die Konsequenzen von Unterdrückung. Die Geschichte beleuchtet die Herausforderungen der Selbstfindung und das Ringen um Identität in einer Umgebung, die Vielfalt oft nicht akzeptiert. Auch wenn der Roman dazu anregt, über Grenzen von Normen und Vorurteilen nachzudenken, kann ich den Hype, der schon seit knapp zehn Jahren anhält, leider nicht teilen.

  13. Cover des Buches Sara, die kleine Prinzessin (ISBN: 9783730602751)
    Frances Hodgson Burnett

    Sara, die kleine Prinzessin

     (158)
    Aktuelle Rezension von: loasi

    Ich bin auf dieses Buch gekommen, weil ich irgendwie herausgefunden habe, dass die Autorin dieses Romans auch den "Kleinen Lord" geschrieben hat, wovon ich ja größter Fan bin. Kaum herausgefunden, schon gekauft und so kam es dazu, dass ich dieses Prachtexemplar hier ziemlich schnell durchgelesen habe.

    Es handelt von dem kleinen Mädchen Sara, welches von ihrem reichen Vater auf ein Mädchen-Internat geschickt wird. Dort nimmt alles seinen Lauf (eine nähere Beschreibung wär an dieser Stelle schon ein Spoiler) und so kam es, dass es mir während meiner Lesestunden weder an Tragik, Ärger und Wut, noch an Freude, Herzenswärme und Liebe fehlte (absolut poetisch ausgedrückt, ich weiß). Die Figur der Sara kann ich wohl zu einer meiner liebsten Romanfiguren ernennen, da sie so außergewöhnlich gutmütig und unschuldig ist. Ich könnte eine wahre Hymne über ihren Charakter und ihre Art schreiben, so besonders ist sie.

    Nach kurzer Schwierigkeit beim Reinkommen lief alles wunderbar und die Geschichte hat mich mitgerissen. Mit dem alten Ausdruck kommt man ohne Probleme klar und das Lesen geht flüssig.

    Ich tu mich schwer, muss dem Buch aber doch 4 statt 5 Sterne geben, da mir das Ende dann doch ein wenig zu schnell war. Ich glaube, Wendepunkt der Storyline und Ende haben zusammen 20 von 256 Seiten ergeben, das war ein bisschen schade, da hätte ich dann doch mehr erwartet.

    Alles in allem aber ein total klasse Buch, fast genauso süß wie der kleine Lord, der hat bei mir allerdings eh einen unanstreitbaren Platz, da mit dem Weihnachtsfilm schon viele Erinnerungen verbunden sind :)


  14. Cover des Buches Ein Winter mit Baudelaire (ISBN: 9783492273435)
    Harold Cobert

    Ein Winter mit Baudelaire

     (96)
    Aktuelle Rezension von: VanessaM79

    Harold Cobert erzählt die Geschichte von einem Mann, der aufgrund von verschiedenen Schicksalen auf der Straße landet. Er erzählt mit sehr viel Feingefühl, ohne Übertreibung, trotzdem gnadenlos ehrlich. Das Buch ist bedrückend, weil man die Situation kennt - es kann jeden jederzeit erwischen. Bedrückend auch, weil man sich in der Rolle der "Wegschauer" wiederfindet.

    Die Einleitung seines Buches trifft es auf den Punkt: " Für sie, damit man sie nicht mehr ansieht ohne sie zu sehen".

    Ein Buch, das zeigt, was viele vergessen haben - nämlich , dass "Penner", "Bettler" und "Obdachlose" auch Menschen sind, die einmal ein anderes Leben hatten.

    Ein Buch, das man in der heutigen Zeit, wo sich jeder am nächsten ist gut gebrauchen kann. Hoffentlich wird es viel gelesen.

  15. Cover des Buches Etta und Otto und Russell und James (ISBN: 9783426305461)
    Emma Hooper

    Etta und Otto und Russell und James

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Als Otto aufwacht, ist Etta gegangen. Seine Etta, die er vor mehr als 50 Jahren kennenlernte - auf und davon. Doch Etta hat ihn nicht verlassen, vielmehr will sie sich einen Traum erfüllen und zieht los das Meer zu besuchen. Nur Russell, Ottos und Ettas Freund und Nachbar, hält es nicht und er zieht los Etta zu finden ... Doch auch in ihm löst sie etwas aus, was er kaum glaubte gesucht zu haben.

    Emma Hoopers Roman ist hinreißend - und das schreibe ich im vollsten Ernst - denn er ist weder kitschig noch rührseelig, vielmehr einfach hinreißend. Die Geschichte von Otto, Russell und Etta handelt von Freundschaft, von Liebe. Vom Leben auf dem Land, von verschiedenen Lebenskrisen und -träumen. Und ohne dass Hooper, die Geschichten der drei bis ins kleinste Detail auslotet - was eben auch Spielraum für eigene Gedanken lässt - ist sie hinreichend gut gestrickt. 

    Wir folgen vor allem Otto und Etta in ihrem 80-jährigen Dasein und erhalten gleichzeitig ihre und auch Russells Lebensgeschichte im ländlichen Kanada der 1940er Jahre. Ein Leben das hart war, das Entbehrungen mit sich brachte, aber eben auch familiäre Bande über die Kernfamilie hinaus zuließ und Kinder in eine Welt hinausziehen ließ, von der nicht immer klar war, dass sie sie heil zurückbrachte. 

    Kurzum: Hoopers Roman ist hinreißend, leicht, ohne sentimental zu sein und dabei noch kurzweilig zu lesen. 

  16. Cover des Buches Song of the Slums (ISBN: 9783942787017)
    Richard Harland

    Song of the Slums

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Alabriss
    Astors Familie ist zwar verarmt, sie ist aber dennoch von Adel. Dementsprechend wurde sie behütet und von der Außenwelt unangetastet erzogen und ist recht naiv und arglos. Als sie von ihrem Stiefvater verheiratet werden soll, protestiert sie nicht, sondern denkt vor allem daran, dem Elternhaus zu entkommen. Und da der zukünftige Ehemann zu der reichsten Plutokratenfamilie des Landes gehört, wird ihre Zukunft zumindest sorglos und prachtvoll sein.
    Umso entsetzter ist sie, als sich herausstellt, das sie nicht als Verlobte, sondern als neue Hauslehrerin zu den Swales kommt. Sie soll sich um die drei verzogenen, arroganten und grausamen Sprößlinge kümmern.
    Es kommt schnell zu einem Eklat und plötzlich findet sich Astor nur in Begleitung ihres Dieners Verrol auf der Straße wieder.
    Ihre einzige Chance zu überleben ist es, eine Gang zu finden, denen sie sich anschließen können.
    Und ihr einziges Ticket in eine der Gangs ist ihr Musiktalent.
    Astor muß um ihr Leben spielen.

    Ein wunderbares Steampunkabenteuer voller Musik!
    Zuerst fiel es mir wirklich schwer, Astor, die Heldin, zu mögen. Sie ist unglaublich naiv und hat keine Ahnung vom wahren Leben.
    Andererseits, wie sollte sie denn auch? Sie ist schließlich total behütet aufgewachsen. Ihr Gegenspieler, Gefährte, Freund und Gegner ist Verrol, der alles ist, was sie nicht ist. Zwischen den Beiden fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Funken. Man kann sie direkt vor sich sehen.
    Tolles Buch! Absolute Leseempfehlung!



  17. Cover des Buches Gegen alle Zeit (ISBN: 9783743181014)
    Tom Finnek

    Gegen alle Zeit

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    Tom Finnek ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers Mani Beckmann. 
    Beckmann wurde am 26. Dezember 1965 in Alstätte/Westfalen geboren. In seiner Jugend spielte er Gitarre in einer Punk-Band. Nach dem Abitur studierte er Film- und Fernsehwissenschaften und Publizistik in Berlin und schloss dieses Studium als Magister Artium ab. Bereits während seines Studiums arbeitete er als freier Journalist und Filmkritiker.
    Seit 1994 schreibt Beckmann Kriminal- und historische Romane, seit 2009 veröffentlicht er seine Romane unter dem Pseudonym Tom Finnek. 
    Mani Beckmann lebt mit seiner Familie in Berlin.
    (Quelle: Wikipedia)

    Inhalt (Lovelybooks):
    Ein stinkender Keller voll Schlafender und ein fluchender Mann mit Dreispitz - Henry Ingram traut seinen Augen nicht, als er nach einem heftigen Rausch zu sich kommt. Nur langsam begreift er das Unglaubliche: Er wurde um dreihundert Jahre in der Zeit zurückversetzt, mitten hinein ins London des 18. Jahrhunderts, ein London der Ganoven und Diebe. Unfreiwillig hilft er beim Ausbruch des Räuberhauptmanns Jack Sheppard aus dem berüchtigten Newgate-Gefängnis - und wird so selbst zum gejagten Gesetzlosen.

    Das Buch hat mir gut gefallen. Der Autor hat sehr gut recherchiert und bringt dieses Wissen, vielleicht zu Beginn etwas zu umfangreich, in die Geschichte ein. Trotzdem geht es gut voran und ich empfand es nicht als langweilig. Der Zeitreise-Aspekt wirkt allerdings etwas nebensächlich, erst zum Ende hin kommt er mehr ins Spiel. 
    Insgesamt handelt es sich um eine faszinierende und aufregende Abenteuergeschichte mit wahrem historischem Hintergrund. Die Londoner Atmosphäre des 18. Jahrhunderts wird gut eingefangen und die meisten Charaktere sind sympathisch und vielschichtig dargestellt. Mehrfach nimmt die Geschichte einen unerwarteten Verlauf und sorgt damit für erhöhte Spannung.

    Fazit: Ein gelungener Mix aus fantastischen Zeitreiseelementen und wahren historischen Persönlichkeiten und Begebenheiten. Empfehlenswert.



  18. Cover des Buches Marzi (ISBN: 9783862014682)
  19. Cover des Buches Es reicht! Für alle! (ISBN: 9783552061149)
    Martin Schenk

    Es reicht! Für alle!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Unter dem Titel „Es reicht“ hat der Schriftsteller Richard Wagner 2008 eine Streitschrift vorgelegt gegen „den Ausverkauf unsere Werte“, ein Buch, von dem der streitbare Geist Henryk M. Broder sagte: "Solche Sätze von radikaler Klarheit und Einfachheit sind selten geworden in einer Debattenkultur von Intellektuellen, die sich wie Sozialarbeiter gerieren, deren Fürsorge mehr den gedemütigten Tätern als den Opfern einer Untat gilt". Für die beiden Autoren des vorliegenden Buches unter dem gleichen Titel gilt dieses Verdikt sicher nicht, obwohl sie sich einer Bevölkerungsschicht annehmen, die nicht selten den Opferstatus erhält und immer wieder zum Zankapfel zwischen Politik, Gewerkschaften Kirchen und Sozialverbänden geworden ist. Die Rede ist von den Armen in den Ländern Westeuropas, die nach den überzeugenden Berechnungen und Analysen von Martin Schenk und Michaela Moser, beide seit Jahren engagierte Streiter gegen die gesellschaftliche und ökonomisch induzierte Armut von immer breiteren Schichten nicht nur in Österreich, nicht sein müsste. In vielen bewegenden und teilweise erschütternden Beispielen zeigen sie auf, welche Gesichter die Armut hat, wie sie verbunden ist mit Scham und Demütigung. Sie versuchen nachzuweisen, dass selbst in Krisenzeiten genug gesellschaftlicher Wohlstand da ist für eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes im Lande und propagieren diese gerechtere Verteilung als eine der wichtigsten politischen Fragen der Gegenwart. Es ist ein Buch von Aktivisten, geschrieben aus einer klaren und parteiischen Perspektive und vielleicht auch deshalb so erschütternd. Doch wenn man ehrlich Bilanz zieht: seit die beiden ihr Buch geschrieben haben vor etwa zwei Jahren ist nicht viel geschehen. Vielleicht auch deswegen, weil die Armut - und das sind immer konkrete Menschen, Kinder und Familien - kein öffentliches Gesicht hat, keine Sprache und keine Lobby - immer noch nicht.
  20. Cover des Buches Die Filmerzählerin (ISBN: 9783458358220)
    Hernán Rivera Letelier

    Die Filmerzählerin

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die zehnjährige Maria Margarita besitzt eine sehr besondere Gabe. Sie kann Filme so imposant und äußerst anschaulich erzählen, dass die Leute zu ihren Auftritten im ärmlichen Elternhaus herbei strömen, um das Mädchen zu hören. Maria Margarita wird zu einer bekannten Filmerzählerin.

    Doch die Zeiten ändern sich. Es ist die Zeit der Hippies, der ersten Mondlandung und es ist die Zeit eines revolutionären Apparates. Der Fernseher findet selbst in der ärmlichsten Hütte einen Platz. Somit ändert sich in Marias Leben so einiges. Sie ist vierzehn, ihre Aufgabe als Filmerzählerin ist so gut wie beendet. Doch wird sie in das Haus eines alleinstehenden Mannes eingeladen, einen Westernfilm zu erzählen. Danach ist nichts mehr wie es war.

    Der chilenische Autor Hernán Rivera Letelier schreibt in einer kräftigen und humorigen Weise aus dem Leben der jungen Heldin Maria Margarita. Sie ist eine begnadete Filmerzählerin, die den Gang des O – beinigen John Wayne, das unecht wirkende Lachen von Humphrey Bogart oder den betörenden Augenaufschlag der Marilyn Monroe, filmreif und authentisch zu Besten gibt. Der Stil des Autors zeichnet sich vor allem in seinem herben Realismus und seinen messerscharfen Reflektionen aus. Die Worte sind verständlich zu lesen und ermöglichen ein flüssiges lesen. Hernán Rivera Letelier ist meine Neuentdeckung und > Die Filmerzählerin < hat mich angefixt mehr von diesem Autor lesen zu wollen. Leseempfehlung!

  21. Cover des Buches Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen (ISBN: 9783841504418)
    Kirsten Boie

    Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    Kirsten Boie ist als Kinder- und Jugendbuchautorin sehr bekannt. Im vorliegenden, nur 112 Seiten starken Buch, erzählt sie vier Geschichten aus Swasiland. In allen Geschichten thematisiert sie das Schicksal von AIDS-Waisen in einem der ärmsten Länder der Erde. Dabei nimmt sie die Perspektive der Kinder ein und beleuchtet wie mit einem Spotlight den Alltag der Protagonisten:

    Lungile sucht Arbeit, um ihrer Schwester Schuhe für die Schule kaufen zu können, Sonto ersetzt den Geschwistern die Mutter und hütet ihre Erinnerung, Thulani erkennt, wie unerreichbar das Kinderdorf für ihn sein wird.

     

    Die Geschichten beginnen meist ohne Einleitung. Einerseits ist der Leser sofort intensiv im Geschehen, andererseits werden einige Informationen erst nach und nach enthüllt. Durch die unmittelbare Erzählweise kann sich der Leser dem Erzählten nicht entziehen. Es stimmt traurig zu lesen, wie die Kinder zu früh erwachsen wurden, nachdem die Eltern gestorben sind.

     

    Die Autorin hat „Dinge aufgeschrieben, die man nicht erzählen kann“, die aber erzählt werden müssen. Dabei hat sie keine Dokumentation verfasst, sondern persönliche Schicksale beobachtet, stellvertretend für die vielen Waisen in Afrika. Kirsten Boie hat das Land selbst bereist, über das sie schreibt und ihre Geschichten sind glaubwürdig.

     

    Geschrieben ist das Buch für Jugendliche ab 14 Jahren. Meiner Meinung nach kann man den Stoff dieser Altersgruppe zumuten, natürlich mit begleitenden Gesprächen. Es ist kein „schönes Buch“, es macht traurig und zurück bleibt ein Kloß im Hals.

    Es ist aber wichtig, dass es jemand aufgeschrieben hat und das Schicksal den gleichaltrigen Jugendlichen in Europa vorstellt. Die Sprache verfolgt einen kindlichen Stil mit kurzen Sätzen. Das ist nicht immer angenehm zu lesen, es verstärkt hier aber recht gut den unmittelbaren Zugang zu den Protagonisten.

     

    Illustrationen von Regina Kehn im afrikanischen Stil ergänzen die Erzählungen. Hervorzuheben ist das Cover, das ein Gesicht zeigt, in dem der Mund durch den Buchtitel „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“ ersetzt wird.

     

    Ein bereicherndes Buch, das noch lange nachklingen wird und auch für Erwachsene lesenswert ist.

  22. Cover des Buches Der Selbstmord des Papstes (ISBN: B01CAIO8TI)
    Michael Pilipp

    Der Selbstmord des Papstes

     (23)
    Aktuelle Rezension von: GrayWolf
    ...und stellt sich damit gegen die Kirche? Durch den Titel kann man leicht in die irre geführt werden, denn es ist kein Kirchenthriller. Die Geschichte ist sehr aktuell und an der Flüchtlingskrise 2015 angelehnt mit Hunderttausenden Flüchtlingen die nach Europa geströmt sind. Die christliche Kirche hat keine Antworten auf die drängendsten Fragen ihrer Mitglieder. Der neue Papst Innozenz der XIV. verkündet seine Osterbotschaft, die aber eine erschütternde Wendung nimmt, direkt nach seiner Predigt stürzt er sich von der Loggia in den Tod......Deutschland und Europa versinken im Chaos, nichts ist mehr wie es vorher war.....es kommt zu Unruhen...diese Geschichte ist spannend und hat einen aktuellen Bezug.
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