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- George R. R. Martin
Game of Thrones
(5.496)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Game of Thrones“ ist die erfolgreichste High-Fantasyserie aller Zeiten. Produziert vom US-amerikanischen Sender HBO steht den Machern pro Folge der kommenden und finalen Staffel ein Budget von 15 Millionen Dollar zur Verfügung. Außerdem räumte die Serie insgesamt schon 38 Emmys ab, unter anderem in den Kategorien „Beste Drama-Serie“, „Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“. Die Geschichte basiert auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin und immer wieder werden Unterschiede zwischen Buch und Serie diskutiert. Im Rahmen meines Blogspecials habe ich mich dem ersten Band „Die Herren von Winterfell“ aus dem Jahr 1997 gewidmet, auch um herauszufinden, inwiefern das Buch mit der grandiosen Serie mithalten kann.
Auf dem fiktiven Kontinent Westeros lebt der 33-jährige Lord Eddard Stark, der Herr der nördlich gelegenen Stadt Winterfell mit seiner Frau Catelyn und seinen Kindern. Als ihn die Nachricht ereilt, dass sein Ziehvater Jon Arryn verstorben ist, der auch als die rechte Hand des Königs diente, ist Eddard, kurz Ned, zutiefst betroffen. Doch für Trauer bleibt keine Zeit, denn der König von Westeros persönlich, Robert Baratheon, kommt zu Besuch nach Winterfell, um seinen alten Freund Ned zu bitten diese Position neu zu besetzen.
Währenddessen lebt die 13-jährige Daenerys Targaryen auf dem fiktiven Kontinent Essos mit ihrem Bruder Viserys in der Stadt Pentos bei Magister Illyrio. Das Geschwisterpaar ist das letzte Überbleibsel des Hauses Targaryen, einer einst mächtigen Dynastie, bis ihr Vater, König Aerys II. von Robert Baratheon gestürzt wurde. Viserys plant den Eisernen Thron in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund zurück zu erobern. Dafür lässt er seine Schwester mit Khal Drogo, dem Anführer des Reitervolks Dothraki, zwangsverheiraten, um sich damit eine Armee zu sichern.„Die Herren von Winterfell“ ist mit knapp 550 Seiten weniger dick, als es im Regal den Anschein macht, denn es hat verhältnismäßig dicke Seiten. Es beginnt mit einem Prolog, in dem Will, Gared und Ser Weymar Rois von der Nachtwache eine unangenehme Begegnung mit weißen Wanderern haben. Wer die allererste Folge von „Game of Thrones“ gesehen hat weiß, dass dieser Prolog auch die erste Szene noch vor dem Vorspann ist. Der Unterschied: In der Serie werden die weißen Wanderer nicht gezeigt und der Zuschauer bleibt im Unklaren darüber, was nun wirklich geschehen ist, während im Buch die weißen Wanderer bereits detailliert und als eindeutig unmenschliche Wesen beschrieben werden. Wer in der Serie also anfangs noch an der Existenz weißer Wanderer zweifeln könnte, wird hier schon recht schnell überzeugt, dass etwas Unnatürliches vor sich geht.
Danach wird die Geschichte im Präteritum und von einem personalen Erzähler jeweils aus der Perspektive der Person erzählt, die den Titel des Kapitels trägt. Im ersten Kapitel ist es zum Beispiel Bran, Neds zweiter Sohn. Wie das Cover schon verrät, liegt der Fokus auf dem Hause Stark. So erfährt der Leser einen Großteil aus Eddards, Catelyns, Sansas oder Aryas Perspektive, aber auch aus der von Daenerys, Jon oder Tyrion. Deswegen gibt es auch keinen einzelnen Protagonisten. Die drei am häufigsten auftretenden Charaktere sind aber Eddard, Catelyn und Bran.
Eddard ist Lord von Winterfell und ein guter Freund des Königs Robert Baratheon. Er ist ein gutherziger Mensch, der sowohl seinen Untertanen ein guter Herr, als auch seiner Familie ein liebevoller Vater und Ehemann ist. Ned ist pflichtbewusst und gnädig, aber manchmal vielleicht ein wenig zu naiv. Als Charakter muss man ihn, meiner Meinung nach, einfach mögen. Seine Frau Catelyn ist das Sinnbild der Wolfsmutter, dem Wappentier der Starks: Sie liebt ihre Kinder über alles und ist bereit diese falls nötig mit ihrem Leben zu verteidigen. Dabei begibt sie sich manchmal Hals über Kopf in Konflikte. Dass Charaktere Ähnlichkeiten mit ihrem Wappentier aufweisen, geschieht übrigens häufiger. Bei Catelyn kann man es auch an ihrer Abneigung gegenüber Jon erkennen, die sie für mich jedoch unsympathisch gemacht hat.
Bran ist im Buch gerade einmal sieben Jahre alt. Seine Persönlichkeit ist aufgrund seiner Kindlichkeit noch nicht richtig ausgebildet, aber es lässt sich schon erkennen, dass er seinem vierzehnjährigem Bruder Robb intellektuell überlegen ist. Insgesamt hat mir die Charakterdarstellung extrem gut gefallen. Sie sind alle sehr tiefgängige Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, selbst die Nebencharaktere. Dabei wirken sie nie zu flach oder zu glatt, sondern stets wie wahre Individuen. Die entsprechenden Darsteller der Serie sehen, zumindest meistens, den beschriebenen Charakteren sehr ähnlich. Der einzig markante Unterschied ist, dass fast alle Charaktere im Buch deutlich jünger sind als in der Serie. So ist Daenerys in „Die Herren von Winterfell“ gerade erst 13 oder Ned erst 33, obwohl er in der Serie viel älter aussieht.
Martins Schreibstil hat mir äußerst gut gefallen. Es fällt vielleicht nicht unbedingt sofort auf, aber jedes Wort wurde mit Bedacht gewählt und häufig verwendet er die epische Vorausdeutung, die vor allem den wachsamen Lesern, die „Game of Thrones“ bereits kennen, auffallen wird. Außerdem wird viel mit Symbolen oder Farben gespielt, fast wie in alten Märchen. Es wird gezielt ein altertümliches Vokabular verwendet, das eine mittelalterliche Atmosphäre schafft. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern ist es hier übrigens eher von Vorteil die Serie bereits gesehen zu haben, da Martin extrem viele Namen und Orte aufzählt, ohne sie genauer zu beschreiben. Wer „Game of Thrones“ gesehen hat, kann bei „Das Lied von Eis und Feuer“ besser differenzieren und den Überblick über die riesige fiktive Welt behalten.
Am Ende gibt es zwar keinen spannenden Kampf, aber trotzdem einen kleinen Cliffhanger, der mein Interesse an der Fortsetzung geweckt hat. Auch wenn ich durch „Game of Thrones“ schon weiß, wie es ausgeht, interessieren mich die kleinen Abweichungen und die vorenthaltenen Informationen trotzdem sehr.
Es war eine hohe Erwartungshaltung, mit der ich an „Die Herren von Winterfell“ gegangen bin. Diese konnte erfüllt und teilweise sogar übertroffen werden. Die Geschichte umfasst inhaltlich etwa Folge 1-5 der ersten Staffel von „Game of Thrones“ und weicht tatsächlich kaum davon ab. Nur optische Merkmale, wie beispielsweise die Haarfarbe von Jorah Mormont, die laut Buch eigentlich schwarz ist, wurden teilweise minimal verändert, um Nebencharaktere nicht zu stark hervorzuheben. Insgesamt bin ich wirklich begeistert und kann verstehen, dass Martins High-Fantasyreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ vielfach als Meisterwerk bezeichnet wurde. Es war ein großartiger Auftakt, dem ich nur die vollen fünf Federn geben kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Das Erbe von Winterfell“.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 02
(2.008)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Das Lied von Eis und Feuer“ ist eine der erfolgreichsten High-Fantasyreihen überhaupt und das obwohl sie noch gar nicht abgeschlossen ist. Ursprünglich sollten sechs Bücher erscheinen. Da die Geschichte im Schreibprozess jedoch stark zunahm, sind bisher zehn Bände auf Deutsch erschienen, der erste davon 1997 und der zehnte 2012. Demnach warten Fans also inzwischen seit sechs Jahren auf eine Fortsetzung von George R. R. Martin. Das ist so lange, wie noch nie zuvor. Dabei sind noch vier Fortsetzungen geplant. Wann Band elf kommen soll, ist nicht ganz klar. Eigentlich sollte er schon 2016 erscheinen, nun liegt das Datum der Veröffentlichung vermutlich um Ende 2018 bis Anfang 2019. Martin selbst wird dieses Jahr bereits 70 Jahre alt und es gibt immer wieder Gerüchte über seinen gesundheitlichen Zustand, sodass Fans besorgt sind, dass er es möglicherweise nicht mehr schaffen wird, die Reihe abzuschließen. Scherzhaft sagte Martin dazu, dass er in diesem Fall einfach einen Kometen auf seinen fiktiven Planeten herabschicke und alle Charaktere sterben würden. „Valar Morghulis“ eben. Den Machern von „Game of Thrones“ hat Martin allerdings schon das Ende verraten, die finale Staffel soll 2019 kommen und so werden wir doch erfahren, wie die Geschichte ausgeht. Bevor es aber soweit ist, habe ich Band zwei „Das Erbe von Winterfell“ aus dem Jahr 1997 gelesen.
Lord Eddard Stark dient als rechte Hand des Königs Robert Baratheon in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund. Dass seine Frau Catelyn Tyrion Lennister nach Hohenehr entführt hat, macht ihm große Sorgen. Außerdem versucht er am Hofe fieberhaft herauszufinden, ob Jon Arryn wirklich eines natürlichen Todes gestorben ist. Dabei lüftet er ein Geheimnis, das für alle große Konsequenzen haben könnte.
Daenerys Targaryen erwartet ihr erstes Kind von ihrem Mann Khal Drogo. Deswegen reiten sie mit seinem Heer, dem Khalasar, nach Vaes Dothrak, der Hauptstadt der Dothraki. Dort soll sie sich einer Prüfung vor den verwitweten Khaleesi stellen, die über ihre Zukunft entscheidet.Mit knapp über 500 Seiten ist dieser Band kürzer als sein Vorgänger. Wieder sind es dieselben personalen Erzähler im Präteritum. Davon sind die meisten aus dem Hause Stark: Eddard, Catelyn, Sansa, Arya und Bran. Außerdem erzählen Jon Schnee, Tyrion Lennister und Daenerys Targaryen. Drei davon habe ich in der letzten Rezension schon etwas genauer vorgestellt, drei weitere folgen nun.
Zuerst wäre da Sansa Stark, die älteste Tochter von Lord Eddard und Catelyn Stark. Sie ist zu Beginn der Reihe elf Jahre alt, hat kastanienbraunes Haar, gilt als sehr hübsch und kommt äußerlich mehr nach ihrer Mutter Catelyn. Sie wurde als Mädchen erzogen und geht in ihrer Rolle voll auf, denn sie liebt Stickereien und Poesie. Vor allem, wenn es sich um romantische Geschichten von Prinz und Prinzessin handelt. Aus diesem Grund liebt sie auch Königsmund mit seinem roten Bergfried und den Prunk des Königshauses. Dass sie mit Prinz Joffrey verlobt wird, stimmt sie ungemein glücklich, da somit ihr Mädchentraum vom Dasein als Prinzessin wahr werden soll. Insgesamt ist sie recht oberflächlich, hat ihre adeligen Dünkel und wirkt häufiger naiv und egoistisch. Aus diesem Grund konnte ich Sansa nicht sonderlich viel abgewinnen. Trotzdem muss ich ihr eine gewisse Intelligenz zusprechen, da sie das Kind der Starks ist, das in schulischer Hinsicht am besten ist und auch am schnellsten lernt. Sie vermag ihr Können jedoch nicht immer geschickt einzusetzen.
Jon Schnee wurde von den Starks als Bastard in Winterfell groß gezogen. Äußerlich habe er viel Ähnlichkeit mit Ned. Als dieser jedoch nach Königsmund geht, erleidet Jon eine Identitätskrise, besonders da er nicht weiß, wer seine leibliche Mutter ist. Da er sich durch Catelyn in Winterfell unerwünscht fühlt, geht er mit seinem Onkel Benjen gen Norden, um sich der Nachtwache anzuschließen. Jon ist ein Charakter, den ich in „Game of Thrones“ zwar mochte, aber in „Das Lied von Eis und Feuer“ wirklich ins Herz geschlossen habe. Er ist klug, deutlich klüger als beispielsweise Robb Stark, obwohl beide gleich alt sind, nämlich 14. Er ist empathisch und trotzdem tapfer sowie diszipliniert, aber auch stur. Im Buch wird seine Gefühlswelt stärker in den Vordergrund gerückt als in der Serie, was mir sehr gut gefallen hat. Oft leider er darunter als Bastard beschimpft zu werden und immer das Gefühl vermittelt zu bekommen, minderwertig zu sein. Seine größte Sehnsucht ist zu erfahren, wer seine Mutter war und warum sie ihn nicht behalten hat. Da er so ein gütiger Mensch ist, den das Leben hart gestraft hat, muss man glaube ich auch einfach ein wenig Mitleid mit Jon haben.
Zuletzt käme Tyrion Lennister, der absolute Publikumsliebling in „Game of Thrones“. Tyrion ist der zweite Sohn von Tywin Lennister, dessen Frau bei der Entbindung verstorben ist. Er ist kleinwüchsig und leidet unter deformierten Beinen, die ihm das Laufen stark erschweren. Aus diesen beiden Gründen wurde er von seiner Familie geächtet, verpönt und diffamiert, sodass er nicht das typische Leben eines Adeligen führt. Meist zeigt er eine harte Schale aus Gleichgültigkeit und Sarkasmus, aber hinter dieser Fassade steckt ein hochintelligenter und mitfühlender Mann. Er liebt es zu lesen und begegnet anderen Charakteren ohne jedwede Vorurteile. Allerdings ist er auch dem Alkohol und den Prostituierten sehr zugeneigt. Er ist zwar nicht mein Lieblingscharakter, aber er gehört zu meinen Favoriten.
Zu den zwei größten Motiven dieser High-Fantasyreihe zählen auf jeden Fall Intrigen und Machtgier. Besonders die Dialoge sind absolute Spitzenklasse. Es finden oft versteckte Wortgefechte statt, die sowohl als Kompliment oder neutrale Aussage, als auch als unterschwellige Beleidigung verstanden werden können, je nachdem, wie man sie interpretiert. Diese komplexen und gefühlt hundertfach durchdachten Dialoge suchen in diesem Genre ihresgleichenund geben der Reihe einen wichtigen Teil ihrer Einzigartigkeit.Am Ende erwarten den Leser zwei Cliffhanger, die ich durch „Game of Thrones“ zwar schon kannte, die mir aber trotzdem eine Gänsehaut beschert haben. Ich kann es kaum erwarten mit der Fortsetzung „Der Thron der sieben Königreiche“ anzufangen.
Wieder einmal konnte mich Martin voll und ganz begeistern. „Das Erbe von Winterfell“ steht seinem Vorgänger in nichts nach. Es ist ebenfalls wieder verhältnismäßig nah an der Serie und bietet trotzdem genug zusätzliche Informationen, um nicht zu vorhersehbar zu sein. Martin ist ein absoluter Perfektionist, dem ich bisher überhaupt nichts ankreiden kann. Deswegen bekommt „Das Erbe von Winterfell“ von mir alle fünf Federn. Ich werde mir jetzt sofort Band drei schnappen!
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 03
(1.602)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraWährend eines Blogspecials habe ich als Bloggerin immer am meisten zu tun. Neben dem Lesen der Bücher und Schreiben der Rezensionen, sammle ich auch zahlreiche nebensächliche Informationen zu Buch, Verfilmung oder Adaption. Und das bedeutet: Recherchieren, recherchieren und nochmals recherchieren. Dazu gehört das Lesen von Artikeln, anderen Rezensionen und Interviews sowie das Schauen zahlreicher Videos. Das kostet viel Zeit, macht aber auch viel Spaß. Momentan dreht sich alles rund um das Thema „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. „Der Thron der sieben Königreiche“ ist der dritte Band der High-Fantasyreihe und erschien im Jahr 2000 auf Deutsch.
Nach Lord Eddard Starks Enthauptung droht der Konflikt zwischen Haus Stark und Haus Lennister endgültig zu eskalieren. Catelyn Stark begleitet die Armee ihres ältesten Sohnes Robb, der von seiner Gefolgschaft bereits als „König des Nordens“ gefeiert wird, in den Krieg gegen Tywin Lennisters Armee. Da es ihnen gelungen ist Tywins ältesten Sohn Jaime als Geisel zu nehmen, erhoffen sie sich einen strategischen Vorteil.
Khal Drogo ist tot und der Großteil seines ehemaligen Khalasars fort. Doch Daenerys Targaryen hat etwas, das mächtiger ist, als jede Armee: Drei frisch geschlüpfte Drachen. Zusammen mit Jorah Mormont und dem kläglichen Rest des Khalasars zieht sie nach Norden in die Rote Wüste. Doch diese Reise ist äußerst strapaziös und todbringend.„Der Kometenschweif zog sich, einer blutroten Wunde gleich, durch den purpur- und rosafarbenen Morgenhimmel über den zerklüfteten Felsen von Drachenstein.“ So lautet der erste Satz des Prologs und setzt somit den Fokus auf ein sich wiederholendes Motiv. Der Komet wird ausnahmslos in jedem Erzählstrang erwähnt, von denen es hier übrigens neun gibt: Catelyn, Bran, Sansa und Arya Stark sowie Jon Schnee, Tyrion Lennister, Daenerys Targaryen, Theon Graufreud und Davos Seewert. Jeder interpretiert das Erscheinen des Kometen anders. Manche erachten es als gutes Omen, andere fürchten sich wiederum. Daenerys zum Beispiel hält den Kometen für Khal Drogos Seele, die nach seinem Tod in den Himmel aufstieg, um zu einem Stern zu werden, der ihr den Weg weisen soll. Ihr Khalasar nennt ihn „Shierak Qiya“, was soviel wie blutender Stern bedeutet. Arya erinnert der Komet an Eis, das Großschwert ihres hingerichteten Vaters Eddard, das von Blut bedeckt ist. Auf Drachenstein nennt man ihn „Drachenatem“ und erzählt sich, dass solche Kometen beim Schlüpfen von Dracheneiern entstehen. Auf Winterfell behauptet Maester Luwin der Komet bringe das Ende des Sommers, während in Königsmund verbreitet wird, dass er „Drachenschwanz“ hieße und für Ehre des neu gekrönten Königs stünde. Bei der Nachtwache wird er „Mormonts Fackel“ genannt. Brynden Tully bezeichnet ihn als den „Roten Boten“, den manche als Kriegsomen betrachten. Egal was nun stimmt und was nicht, letztendlich ist der Komet das bindende Glied zwischen allen Erzählsträngen und zeigt gleichzeitig wie unterschiedlich die Weltanschauung der Charaktere ist, von denen ich jetzt zwei genauer vorstellen werde. Übrigens erzählen alle wieder im Präteritum und als jeweiliger personaler Erzähler.
Als erstes wäre da Daenerys Targaryen, der letzte lebende Nachfahre von König Aerys II. und seiner Schwester Rhaella. Nun gut, dass ihre Eltern Geschwister waren, ist ein sehr befremdlicher Gedanke, aber Verwandtschaft innerhalb von Adelsgeschlechtern war lange tatsächlich nicht unüblich. Da ihr Vater während seiner Regentschaft gestürzt wurde, wuchs sie auf dem Kontinent Essos unter ihrem grausamen Bruder Viserys auf, der davon träumte den Eisernen Thron zurück zu erobern. Lange ließ sich Daenerys, kurz Dany, von ihrem Bruder blenden und unterdrücken, dabei schreckte er nicht einmal vor körperlicher Gewalt zurück. Als sie 13 Jahre alt war, verkaufte er sie und machte sie zum Sexobjekt. Inzwischen ist es ihr sogar gelungen, die Fesseln zu lösen und Anführerin eines eigenen kleinen Khalasars zu sein. Außerdem ist sie im Besitz von drei Drachenjungen. Ihre Haare sind silberweiß, ihre Augen veilchenblau, sie wird als klein und außergewöhnlich hübsch beschrieben. Sie ist der größte Charakter der Saga, den man als emanzipiert bezeichnen könnte. Von dem scheuen Mädchen, das von ihrem Bruder zur Strafe in die Brustwarze gekniffen wird, bis hin zur jungen Frau, die hierarchisch über Männern steht und Befehle erteilt, ist sie einfach eine faszinierende und exotische Figur.
Apropos emanzipiert: Der zweite Charakter ist Arya Stark. Sie ist die jüngste Tochter von Eddard und Catelyn Stark. Mit gerade einmal acht Jahren muss sie der Enthauptung ihres Vaters beiwohnen und selber flüchten. Schon früher hat sie sich geweigert zu einer adeligen Dame erzogen zu werden und wollte lieber mit den Jungen Schwertkämpfe austragen. Als Jon Schnee ihr ein echtes Schwert schenkt, das sie „Nadel“ nennt, geht für sie ein Traum in Erfüllung. In Königsmund wird sie dann von Syrio Forell im Auftrag ihres Vaters Ned im Schwertkampf unterrichtet. Sie gilt als optisch eher unscheinbares Mädchen, das früher auch häufiger als „Pferdegesicht“ verspottet wurde. Arya ist mein ganz persönlicher Lieblingscharakter dieser Reihe. Sie bricht als erste Figur die stereotype Rolle eines Mädchens und ihr Erzählstrang war für mich der interessanteste. Ich wünschte, ich hätte noch mehr über sie lesen können.
Nach fast 550 Seiten muss ich sagen, dass ich, wie von Martin gewohnt, gut und flüssig durchgekommen bin. Allerdings hatte „Der Thron der sieben Königreiche“ auch erstmals schwächere Momente. Vor allem der Erzählstrang von Catelyn Stark hat mich streckenweise ermüdet. Der Fokus liegt hier auf ihrer Beobachtung von Robb Starks Werdegang zum „König des Nordens“ und ihrem inneren Zwist, ihren geliebten kleinen Sohn erwachsen werden zu sehen und ihm plötzlich hierarchisch unterlegen zu sein. Für mich waren das einfach zu viele Dialoge und Diskussionen, die manchmal ins Leere verliefen. Außerdem sympathisiere ich nicht sonderlich mit ihr. Die letzten Erzählstränge gehören Daenerys und Bran, wobei der von Dany noch ein kleines offenes Ende lässt. Ich werde definitiv mit „Die Saat des goldenen Löwen“ fortfahren.
Es hat mir wieder gefallen einen Band der Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ zu lesen. Ich bin gut voran gekommen, allerdings fällt es mir schwer, Martins Reihe wirklich stundenlang zu lesen, was hier allerdings mehr für die Qualität des Buches als dagegen spricht, da eher leichtere Lektüren zum „Verschlingen“ einladen, weil man eben verhältnismäßig wenig mitdenken muss. Dafür sind diese Kriegsstrategien und Dialoge aber einfach zu gut durchdacht. George R. R. Martin hat mal wieder ein tolles Werk abgeliefert. Einziges kleines Manko wäre die Erzählperspektive von Catelyn, mit der ich schlicht nicht warm werde und die lediglich als Beobachterin und weniger als Individuum interessant für mich war. Deswegen gebe ich „Der Thron der sieben Königreiche“ vier von fünf Federn.
- Christopher Paolini
Eragon - Der Auftrag des Ältesten
(2.950)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitDer Auftrag des Ältesten, der zweite Band der Eragon-Serie von Christopher Paolini, baut die faszinierende Welt von Alagaësia mit großem Detailreichtum weiter aus und führt die Geschichte rund um den jungen Drachenreiter Eragon und seine Gefährtin Saphira spannend fort.
Paolini schafft es, die Leser durch sein intensives Worldbuilding und seine lebendige Erzählweise zu fesseln. Besonders herausragend ist das Training bei den Elfen in Ellesméra, das nicht nur Eragons Fähigkeiten, sondern auch die Welt der Elfen und ihre Traditionen weiter ergründet. Die Einführung von Oromis und Glaedr, dem letzten Drachenreiter und seinem Drachen, bringt eine neue Tiefe in die Geschichte und vermittelt eindrucksvoll die Weisheit und Tragik, die der Welt der Drachen innewohnt.
Neben Eragons Ausbildung ist auch die parallele Handlung um seinen Cousin Roran ein starker Aspekt des Buches. Rorans Entwicklung vom einfachen Dorfbewohner zum Anführer und seine Entschlossenheit, Carvahall zu retten, geben dem Buch zusätzliche emotionale Tiefe. Er ist ein interessanter Kontrast zu Eragon, da er ohne Magie kämpft und trotzdem unglaubliche Entschlossenheit zeigt, was ihn zu einer beeindruckenden Figur macht.
Trotz der Stärke der Charaktere und der epischen Atmosphäre ist der zweite Band nicht frei von Schwächen. Das Tempo verlangsamt sich spürbar, besonders durch die langen Abschnitte des Trainings und die teils extrem detaillierten Beschreibungen. Einige Leser könnten die Entwicklungen als zu langsam empfinden. Dennoch bleibt Der Auftrag des Ältesten ein fesselnder Teil der Saga, der auf das große Finale hinführt und Paolinis Fähigkeit, eine lebendige und komplexe Fantasywelt zu schaffen, unterstreicht.
Insgesamt ist das Buch eine empfehlenswerte Fortsetzung für Fantasyfans, die Geschichten über Mut, Freundschaft und das Reifen eines jungen Helden zu schätzen wissen.
- Christopher Paolini
Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter.
(3.039)Aktuelle Rezension von: ButtaIch muss sagen es hat mir wirklich gut gefallen und auch wenn es ab und zu seine Längen hatte mochte ich die Charactere und wie vielschichtig sie waren. Auch die komplette Entwicklung von Eragon und auch Saphira und ihr Zusammenwachsen waren toll. einige Sachen haben mich an andere Stories erinnert (Star Wars, Das Rad der Zeit...) aber natürlich ist alles irgendwie von irgendwas beeinflusst, dennoch war es eine eigenständige Story. Was mir auch gut Gefallen hat waren die anderen Charactere wie die Wahrsagerin, den Mentor und auch die Elfe. Es war super wie stark dieser weibliche Charakter war.
Besonders auf Hinblick darauf wie jung der autor beim Schreiben war ist es einfach wahnsinnig beeindruckend.
Das war ein Buch das mir echt gut gefallen hat und meiner Meinung nach seinen Hype schon eher wert ist (im Gegensatz zu *hüst*Tintenherz*hüst*). Bin gespannt wie es weiter geht
- Christopher Paolini
Eragon - Die Weisheit des Feuers
(2.229)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitIm dritten Band der Serie steht Eragon erneut vor großen Herausforderungen: Das Imperium von Galbatorix wird immer stärker, und Eragon muss nicht nur seine Fähigkeiten weiter ausbauen, sondern auch neue Allianzen schmieden, um dem wachsenden Einfluss des Tyrannen zu widerstehen. Dabei entdeckt er dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit der Drachenreiter und erfährt von einer mächtigen Waffe, die möglicherweise den Schlüssel zum Sieg gegen Galbatorix darstellt. Währenddessen kämpft Roran im Norden und beweist sich als Anführer in einer entscheidenden Schlacht.
Die Weisheit des Feuers ist eine dramatische Fortsetzung, die sowohl in Sachen Spannung als auch emotionaler Tiefe einiges zu bieten hat. Paolini schafft es, die Handlung weiter zu verdichten, indem er Eragon auf einen Weg der Selbsterkenntnis und Verantwortung führt. Besonders die aufgedeckten Geheimnisse der Drachenreiter und die neuen magischen Elemente fügen der Welt Alagaësia eine faszinierende Tiefe hinzu.
Roran, Eragons Cousin, sticht erneut hervor und wird hier zu einer vollwertigen Hauptfigur. Sein Mut und seine Anführerqualitäten verleihen der Geschichte zusätzlichen Realismus, und sein Part bringt Tempo und Abwechslung in die Handlung. Trotz der epischen Schlachten und packenden Entwicklungen sind einige Passagen jedoch langatmig, was das Lesetempo ein wenig bremst.
Insgesamt bleibt Die Weisheit des Feuers ein eindrucksvoller Fantasyroman, der die Spannung auf das Finale erheblich steigert und Paolinis Fähigkeiten als Geschichtenerzähler weiter bestätigt.
- Christopher Paolini
Eragon - Das Erbe der Macht
(1.607)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitDas Erbe der Macht ist ein würdiges und episches Finale der Eragon-Saga, das die Erwartungen an die lange aufgebauten Konflikte erfüllt. Paolini bringt alle Handlungsstränge geschickt zusammen und lässt die Figuren in einem finalen Showdown glänzen. Besonders der lang ersehnte Kampf mit Galbatorix ist intensiv und clever gestaltet, da Eragon nicht nur körperliche Stärke, sondern auch große mentale und emotionale Stärke aufbringen muss.
Die Entwicklung von Eragon als Held erreicht hier ihren Höhepunkt und bringt auch seine inneren Konflikte auf den Punkt. Die vielen Abschiede und das bittersüße Ende sind bewegend und runden die Geschichte gelungen ab. Einige Leser könnten jedoch das Tempo im Mittelteil als etwas langatmig empfinden, da viele der Schlussfolgerungen bereits vorhersehbar sind. Dennoch bleibt das Finale emotional erfüllend und ist ein großartiger Abschluss für die Serie.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 04
(1.367)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Saat des goldenen Löwen“ ist der vierte Band der Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. Wie bereits zuvor erwähnt, sind auf Deutsch bisher zehn Bände erschienen, vier weitere sind geplant und sollen die Reihe abschließen. Ursprünglich erschienen die Bücher auf Englisch. Wer die Originalfassung kennt oder mal in Großbritannien in einer Buchhandlung gestöbert hat, weiß dass es nur fünf Bände auf Englisch gibt. Wie kann es also sein, dass es schon zehn auf Deutsch sind? Ganz einfach: Aus einem englischen Originalband sind jeweils zwei deutsche Taschenbücher entstanden. Das ist auch durchaus verständlich, da eine deutsche Ausgabe bereits zwischen 500-800 Seiten hat. Wem das nicht gefällt und sich lieber, wie im Original, fünf Bände wünscht, die auf Deutsch erhältlich sind, kann sich die deutschen Sonderausgaben besorgen. Diese sind als Hardcover erschienen, der erste Band heißt „Der Winter naht“, allerdings gibt es preislich keinen nennenswerten Unterschied zu den Taschenbüchern und sie sind zudem sehr dick und groß. Das heißt im Regal machen sie sich gut, als Lektüre für unterwegs sind sie aufgrund ihres Gewichts jedoch eher weniger geeignet. Diesen Monat habe ich „Die Saat des goldenen Löwen“ gelesen, was ungefähr der zweiten Hälfte des zweiten Originalbands entspricht, welcher im Jahr 2000 erstmals auf Deutsch erschienen ist.
Neben Robb Stark erheben nun auch die beiden Brüder des verstorbenen Königs Robert Baratheon Anspruch auf den Eisernen Thron in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund. Um ein Bündnis auszuhandeln, entsendet Robb seine Mutter Catelyn zu Renly Baratheons Lager, dessen militärische Macht alle anderen übersteigt. Diese Verhandlungen schlagen jedoch fehl und am Abend vor der Schlacht gegen Stannis Baratheon, Renlys ältestem Bruder, der rechtlich betrachtet vor ihm ein Anrecht auf den Thron hat, ereignet sich eine unvorhergesehene Katastrophe.
In der Handelsstadt Qarth angekommen, wird Daenerys Targaryen wegen ihrer Drachen wie ein Ehrengast behandelt. Sie kommt mit ihrer Gefolgschaft in der Villa von Xaro Xhoan Daxos unter. Doch schon bald merkt sie, dass so manche Freundlichkeit reine Heuchelei ist, ihr in Wahrheit nur wenige wohlgesonnen sind und die Habgier nach ihren Drachen unermesslich groß ist.In den vorherigen Bänden gab es ja bereits in den Umschlaginnenseiten vorne und hinten jeweils Karten von Westeros‘ Norden und Süden. In diesem Teil sind auf den Seiten sieben bis neun drei weitere Karten abgebildet, darunter auch eine von Königsmund. Ich bin ohnehin ein absoluter Fan von schönen Karten in Büchern, da waren diese schon ein kleines Highlight zu Beginn. Mit fast 650 Seiten ist „Die Saat des goldenen Löwen“ rund 100 Seiten dicker als sein Vorgänger. Ansonsten ist alles beim alten: personale Erzähler, die sich in jedem Kapitel abwechseln, Präteritum als Tempus und auch die Protagonisten selbst haben sich nicht verändert. In „Der Thron der sieben Königreiche“ sind dagegen zwei neue hinzugekommen, die Lord Eddard Stark als Erzähler ablösen sollen, die ich nun genauer vorstellen werde.
Theon Graufreud ist der letzte lebende Sohn von Balon Graufreud, dem Herrn der Eiseninseln und Oberhaupt eines Großen Hauses. Während der Graufreud-Rebellion, die Balon verlor, kamen Theons Brüder Rodrik und Maron ums Leben. Er selbst wurde danach als Mündel nach Winterfell gebracht, wo er außerordentlich gut behandelt wurde. Als er Robb in den Krieg gegen Königsmund begleitet, schickt dieser ihn auf die Eiseninseln, seine alte Heimat, um eine Allianz zu verhandeln. Doch schon bald merkt Theon, dass seine Familie ihn nur halb so herzlich begrüßt, wie er es sich erhofft hatte. Das löst in ihm den inneren Konflikt aus, zu welchem Haus er nun wirklich gehört. Viele kennen Theon bereits aus der Serie. Ich kann euch versprechen: Er ist in der Buchreihe genauso unausstehlich. Theon ist arrogant, sexistisch, verzogen, pietätlos und nicht zuletzt herzlich wenig von Intelligenz gesegnet. Seine Gedankengänge lösten in mir teils den puren Fremdscham aus, allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich bei ihm auch des Öfteren Schadenfreude empfunden habe, wenn er mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gezogen wurde. Ganz nüchtern betrachtet ist Theon ein bemitleidenswerter Charakter, der verzweifelt nach seinem persönlichen Zuhause sucht und es doch nicht zu finden scheint. Andererseits frage ich mich, ob er schlichtweg nicht gut genug von den Starks erzogen wurde, weil er nun einmal nicht das leibliche Kind der Adelsfamilie ist und Lord Eddard zu oft Gnade vor Recht walten ließ. Damit wäre Theon übrigens nicht das einzige Beispiel, der sich trotz Neds ehrenvollem Handeln gegen ihn und seine Familie stellt, aber das will ich an dieser Stelle noch nicht zu sehr vertiefen.
Ser Davos Seewert ist auch bekannt als „Der Zwiebelritter“, da er ein Ritter aus kleinbürgerlichen Verhältnissen ist, der Lord Stannis Baratheon dient. Aufgrund seiner Herkunft wird er jedoch von den meisten anderen Rittern geächtet oder gemieden. Früher war er ein Schmuggler. Mit seiner Frau Marya ist er Vater von sieben Söhnen. Er ist loyal, gutherzig, devot, pflichtbewusst, aber auch ungebildet. Davos‘ Perspektive ist vor allem wichtig, da er treuer Begleiter und Beobachter von Stannis ist, der den höchsten Anspruch auf den Eisernen Thron hat. Jedoch sind es bisher verhältnismäßig wenige Kapitel, in denen Davos als Erzähler fungiert.
Nach vier Bänden gibt es nun doch ein paar kleinere Unterschiede, die mir im Vergleich mit der Serie aufgefallen sind. Ein paar werde ich hier aufzählen, manche aber auch erst in den nächsten Rezensionen, um Spoiler zu vermeiden. Als Erstes wäre da eine recht allgemeine Feststellung: Die Bücher sind deutlich farbenfroher als die Serie. So werden die Charaktere insgesamt als deutlich bunter gekleidet beschrieben, beispielsweise Ser Loras Tyrell, der beim Turnier der Hand einen Umhang aus Blumen trägt. Viele Männer aus Essos haben bunte Haare oder Bärte, manchmal sogar Glitzerstaub darin. In der Serie dagegen tragen die meisten dunkle, gedeckte Farben und haben ihre natürliche Haarfarbe. Alles wirkt dort etwas düsterer und ernster, als man es in den Büchern erlebt. Am extremsten ist da Renly, der maximal prunkvoll gekleidet ist und seine persönliche Königsgarde, die regenbogenfarbene Mäntel trägt und von denen je einer eine Farbe des Regenbogens repräsentiert. In der Serie ist dies leider nicht zu sehen. Dagegen ist dort schon ab Staffel eins jemand Anderes zu sehen: Die Prostituierte Rose aus Winterfell. Sie ist anfangs mit Tyrion zu sehen und später auch mit Theon. In den nachfolgenden Staffeln taucht sie durchgehend immer wieder mal auf. In den Büchern hingegen kommt sie nicht vor, denn sie ist überhaupt nicht aus der Feder von Martin, sondern für die Serie hinzu geschrieben worden. Ein weiterer kleiner Unterschied ist die Geschichte von Daenerys‘ Dienerin Doreah. Zuerst einmal, durchquert Dany mit ihrem Gefolge die Rote Wüste. Dabei sterben viele Alte und Schwache vor Durst oder Hunger, darunter auch Doreah. Zumindest ist das die Fassung der Bücher. In der Serie erreicht Dany mit Doreah die Stadt Qarth, wo diese dann Daenerys verrät und mit Xaro Xhoan Daxos im Bett erwischt wird. Am Ende bestraft Dany die beiden, indem sie sie zusammen in einem leeren Safe einsperrt. Nun, tot ist Doreah am Ende in beiden Versionen, aber ansonsten haben sie nicht viel gemeinsam.
Das Ende ist dieses Mal, da es die zweite Hälfte vom originalen Teil zwei ist, wieder ein „richtiges“ Ende. Die letzten Erzählstränge gehören Jon und Bran. Zum Schluss kommt es zu einer großen Schlacht, die über nichts Geringeres als den Eisernen Thron entscheidet. Die Karten werden neu gemischt und ich freue mich schon auf Band fünf.
Martin ist einer der wenigen Autoren, dem es gelingt über tausende Seiten ein konstant hohes Niveau zu halten, welches Richtung Ende eines Originalbandes noch einmal an Spannung zunimmt. Zwar gibt es Erzählstränge, die ich lieber verfolge als andere, so kann ich Catelyn und Theon beispielsweise herzlich wenig abgewinnen, aber ansonsten bleibt es schlicht ein sehr guter Band einer sehr guten High Fantasy-Saga. Deswegen erhält „Die Saat des goldenen Löwen“ von mir vier von fünf Federn. Natürlich werde ich spätestens morgen mit der Fortsetzung „Sturm der Schwerter“ beginnen.
- Christopher Paolini
Eragon
(1.693)Aktuelle Rezension von: leonie2106Der junge Eragon findet beim Jagen im Wald einen mysteriösen blauen Stein und plötzlich sind seltsame Wesen in seinem Dorf Carvahall unterwegs. Als aus dem Stein ein Drache schlüpft, ist der Beginn eines riesegroßen Abenteuers nicht mehr zu bremsen.
Mit Eragon hat Christopher Paolinie ein wahres Meisterwerk erschaffen, denn bereits der erste Band hat alles. Einen mächtigen, durchgedrehten König, einen jungen Helden, Drachen, Elfen, Zwerge, Magie, Monster und starke Gefährten. Alles, was an dieser Stelle mehr zum Plot aussagt ist meiner Meinung nach ein Spoiler und könnte den Spaß am Lesen einschränken. Ich kann nicht aufzählen, wie oft ich dieses Buch gelesen und gehört habe.
Eine absolute Leseempfehlung für jeden, der dieses Fantasy-Epos bisher verpasst hat und meiner Meinung nach ein Muss in jedem Bücherregal.
- George R. R. Martin
Game of Thrones - Der Winter naht
(147)Aktuelle Rezension von: Sandra8811Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich habe die Reihe der Neuauflage bei einer Verlosung gewonnen und wollte nun endlich mal meine ungelesenen Bücher im Regal lesen.Cover:
Ich finde die ganze Aufmachung der Neuauflage-Bücher sehr gelungen. Sie machen sich wirklich super im Regal. Die Grautöne passen einfach perfekt, es sieht auch ein wenig edel aus. Sie überzeugen durch ihre Schlichtheit und wirken etwas wie Geschichtsbücher. Ich liebe sie!Inhalt:
Eddard Stark von Winterfell wird, nach dem Tod der Hand von König Robert Baratheon, zur neuen Hand in dessen Königreich beordert. Während er sich in eine Stadt voller Lügen und Intrigen begeben muss, verstreuen seine Kinder langsam in alle Windrichtungen. Doch nicht nur die Menschen im Königreich scheinen für den König und seine Hand eine Gefahr darzustellen, auch auf anderen Kontinenten und im Norden droht eine bislang unbekannte Gefahr.Handlung und Thematik:
Wer die Serie kennt, kennt im Prinzip den Inhalt des Buches. Dennoch ist es ein minimal anderes Gefühl. Man nimmt Charaktere anders wahr und es ist doch spannend, da man immer darauf wartet, dass das Buch von der Serie abweicht. Auch zu manchen Punkten gibt es noch mehr Infos und teilweise brutalere Ausführungen als es in der Serie der Fall ist.Charaktere:
Man erlebt die Geschichte durch viele verschiedene Charaktere und Sichten. Genau wie in der Serie begleitet man unter anderem die Starks und die letzten überlebenden der Targaryen. Man nimmt die Charaktere anders wahr, kann sich aber gut in die Hauptcharaktere hineinversetzen. Ich kann zum Beispiel Catelyn überhaupt nicht leiden, während sie mir in der Serie gar nicht so unsympathisch war. Durch die Charakternennung am Kapitelanfang weiß man immer direkt, bei wem man ist. Die Charakterauflistung im Anhang war sehr hilfreich, so konnte man in jeder Familie bzw. jedem Gebiet die Charaktere gut unterscheiden.Schreibstil:
Wird dem Titel „Größte Fantasy-Saga unserer Zeit“ nicht nur aufgrund der Seiten gerecht. Es ist wirklich Wahnsinn, was für eine tolle Welt George R. R. Martin hier erschaffen hat. Auch wenn sich die Inhalte des Buches noch nicht wesentlich von denen der Serie unterscheiden, so lernen wir dennoch die Charaktere von einer anderen Seite kennen bzw. erfahren mehr zu manchen Hintergründen. Die Karten vorne und hinten im Buch helfen, dass man sich alles gut vorstellen kann. Auch die Charakterbeschreibungen im Anhang sind super hilfreich, wenn man mal gerade unsicher ist, wer wer ist. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, auch wenn die Seitenzahl anfangs etwas abschreckend ist. Ich bereue es nicht, die Reihe angefangen zu haben. Die Charakter-Sprünge mit den vielen Handlungssträngen sind vielleicht anfangs etwas überfordernd, aber wenn man bereits die Serie kennt, fällt es leicht.Persönliche Gesamtbewertung:
Ein wirklich gelungener Reihenauftakt. Ich kannte zwar die Serie, aber das Buch gefiel mir jetzt sogar noch besser. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung für Fantasy-Fans und Leute die sich von der Seitenzahl nicht abschrecken lassen.Serien-Reihenfolge (Neuauflage):
1. Game of Thrones – Der Winter naht
2. Game of Thrones – Unser ist der Zorn
3. Game of Thrones – Hört mich brüllen
4. Game of Thrones – Hoch hinaus
5. Game of Thrones – Ein grimmiger Feind, ein treuer Freund
6. ??? (der Autor hat leider nicht weitergeschrieben) - George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 05
(1.175)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Das Lied von Eis und Feuer“, ist das bekannteste Werk des US-amerikanischen Autors George R. R. Martin und wird es zweifelsfrei auch bleiben. Man findet seine Saga aktuell in jeder deutschen Buchhandlung und erlebt, vor allem dank der Serie „Game of Thrones“, gerade den ganz großen Hype. Doch die Buchvorlage braucht sich nicht vor der HBO-Serie zu verstecken, denn sie hat einige Literaturpreise verliehen bekommen. Darunter wären ganze vier Mal der „Locus Award“ für den besten Roman, sowie der „Deutsche Phantastik Preis“ in der Kategorie bester internationaler Roman für den originalen fünften Band, der in Deutschland Band neun und zehn entspricht. Auch das erste Hörbuch konnte 2017 den goldenen Preis des „Hörbuch-Awards“ ergattern, obwohl dieses die Gemüter spaltet, da einige Namen dort deutlich anders ausgesprochen werden als in der Serie. Diesen Monat habe ich den fünften Band „Sturm der Schwerter“ aus dem Jahr 2000 gelesen.
Der Krieg um den Eisernen Thron geht weiter. Catelyn Stark lässt den auf Schnellwasser gefangenen Jaime Lennister frei und schickt ihn im Geleit von Brienne von Tarth nach Königsmund zurück, um ihn dort gegen ihre Töchter austauschen zu lassen. Sie weiß, dass sie damit den Zorn ihres ältesten Sohnes Robb auf sich ziehen wird, aber sie weiß noch nicht, dass auch er ihr etwas zu beichten hat.
Für Daenerys Targaryen erwies sich die Handelsstadt Qarth als nutzlos für ihre Pläne. Mithilfe von Magister Illyrio segelt sie mit ihrem Khalasar zurück nach Pentos, nachdem sie in Qarth knapp einem Attentat entgehen konnte. Ihr ist klar, dass ihre Anhänger zu wenige sind, um mit ihnen den Eisernen Thron zu erobern, doch als Jorah Mormont ihr von der Existenz der Sklavenarmeen erzählt, keimt in ihr neue Hoffnung auf.„Sturm der Schwerter“ legt, im Vergleich zu den Vorgängern, mit über 700 Seiten erneut eine große Schippe an Lesestunden drauf. Tempus und Erzählperspektive bleibt wie gehabt, doch da dieser Band der ersten Hälfte des Originalbandes drei entspricht, kommen zwei neue Charaktere als Erzähler hinzu, die damit nun offiziell auch Protagonisten sind, nämlich Jaime Lennister, auf den ich später noch etwas genauer eingehen werde, und Samwell Tarly. Bevor die Geschichte jedoch beginnt, findet sich „Eine Anmerkung zur Chronologie“ von Martin. Dort erklärt er, kurz gefasst, dass die Kapitel in seiner Saga, in unterschiedlich langen Zeiträumen spielen, sodass eine präzise chronologische Reihenfolge nicht gegeben ist, da sich eben manche Erzählstränge überschneiden. Beispielsweise erstreckt sich der Zeitraum bei einigen Kapiteln in wenige Minuten, während in anderen möglicherweise mehrere Monate vergehen. Anschließend folgt der Prolog, der als einziger Teil der Geschichte von einem Nebencharakter erzählt wird. Dieser ist Chett, ein junger Mann, der der Nachtwache angehört. Mit seiner Hilfe erfährt der Leser, was sich im Lager von Jeor Mormont ereignet, nachdem Jon Schnee dieses verlassen hat. Durch diesen Prolog schnellt der Spannungsbogen schon sehr früh nach oben und bietet einen erstklassigen Einstieg in die Saga.
Im ersten Kapitel tritt dann direkt der erste neue Protagonist auf: Jaime. Er gehört zum Großen Haus Lennister und ist der älteste Sohn von Lord Tywin Lennister, sowie der Bruder von Tyrion, der bereits seit dem ersten Band ein Protagonist ist. Außerdem ist er Lord Kommandant der Königsgarde und zu Beginn des Kapitels noch ein Gefangener von Robb Stark auf Schnellwasser. Jaime ist 37 Jahre alt und wird als blond und gutaussehend beschrieben. Er ist der geborene Ritter, denn er ist ein sehr guter Krieger und gehorcht jedem Befehl. Das wird ihm auch zum Verhängnis, als er als Mitglied der Königsgarde den damaligen König Aerys II. tötet, den er schwor zu beschützen. Seitdem wird er trotz seiner edlen Herkunft geächtet und missbilligend als „Königsmörder“ bezeichnet. Darunter leidet er sehr, auch wenn er es nach außen hin nicht gerne zeigt. Für das, in dieser Reihe sonst so typische, intrigante Verhalten am Königshof hat er nichts übrig. Wenn er jemanden verachtet, zeigt er dies offen, sodass er stark arrogant wirkt. Für mich ist Jaime weder mein Lieblingscharakter, noch einer, den ich verabscheue, sondern eine interessante Figur, mit der ich allerdings nicht ganz so sehr mitfiebere, wie mit anderen.
Bevor ich überhaupt mit „Das Lied von Eis und Feuer“ begonnen habe, habe ich mich gefragt, inwiefern sich Buch und Serie unterscheiden. Das gilt auch für die Sexszenen, die es in „Game of Thrones“ zu genüge gibt. Die allererste war mit der Prostituierten Rose und Tyrion Lennister, im Buch war es aber Cersei mit Jaime. Um es schon einmal vorneweg zu nehmen: In der Serie gibt es deutlich mehr Sexszenen als im Buch. Pro Band finden sich etwa drei bis fünf Szenen, das toppt die Serie teilweise schon mit einer Folge, vor allem in den ersten Staffeln. Rose mit Tyrion, Doreah mit Viserys, Rose mit Theon, die lesbische Szene in Kleinfingers Bordell, Rose mit Pycelle (Rose ist gefühlt überall) Melisandre mit Stannis und natürlich noch weitere. Alle kommen in den Romanen so nicht vor. Dafür gibt es hier wenige Szenen, die nicht in der HBO-Serie auftauchen. Beispielsweise Catelyn, die unmittelbar nach dem Akt mit Eddard ihre Gefühle zu ihm reflektiert. Bei „Game of Thrones“ werden Sexszenen meist roh, emotionslos, triebhaft und fast schon pornografisch inszeniert. Bisher gab es in der Serie zwei konkrete Vergewaltigungen zu sehen, in den Büchern werden mehr beschrieben, wenn auch nicht sehr detailliert. Martin verwendet in der allermeisten Fällen ein sachliches, aber eindeutiges Vokabular. Das männliche Geschlechtsteil wird fast immer als „Männlichkeit“ bezeichnet, bei Frauen sind es die „unteren Lippen“. Für Sperma wird das Synonym „Samen“ verwendet. In der wörtlichen Rede kann es zu vulgäreren Ausdrücken kommen. Die Sexszenen finden oft tatsächlich zwischen Paaren statt, weshalb es in den Büchern emotionaler, leidenschaftlicher und weniger pervers wirkt, jedoch nicht erotisch. Die Charaktere bei „Das Lied von Eis und Feuer“ sind durchschnittlich jünger als in der Serie. Man darf also nicht vergessen, dass Daenerys gerade erst 13 Jahre alt war, als Khal Drogo sie geschwängert hat. Gerade die Beiden sind das perfekte Exempel für den Unterschied zwischen beiden Medien. In der Serie wirkt es so, als würde Khal Drogo Dany anfangs vergewaltigen. Erst später scheint sie daran Gefallen zu finden und sich sogar in ihn zu verlieben. In den Fantasyromanen ist Khal Drogo in der Hochzeitsnacht zwar bestimmt, aber trotzdem zärtlich zu Daenerys und legt Wert darauf, dass auch ihr der Akt gefällt. Das Paar tut es sogar einmal tatsächlich vor den Augen des gesamten Khalasars und es gibt Andeutungen darauf, dass Dany bei diesem Mal geschwängert wurde. Die längsten Sexszenen haben übrigens nie eine ganze Seite überschritten. Bisher am häufigsten passierte es zwischen Shae und Tyrion. Insgesamt gefällt mir die Darstellung in den Büchern besser, denn es gibt erstens weniger Szenen, die zweitens kürzer gefasst und drittens deutlich facettenreicher sind, beispielsweise kommt hier sogar eine kurze Masturbationsszene vor. HBO bedient sich sehr gerne an nackter Haut, vermutlich auch um Zuschauer zu gewinnen. Dabei sind mir persönlich die Szenen zu monoton und stumpfsinnig.
Natürlich möchte ich nie zu viel über die Geschichte preis geben, möchte aber auch beantworten, ob es zu einem spannenden Ende kommt. Da „Sturm der Schwerter“ nur die erste Hälfte eines Originalbandes ist, gibt es hier selbstverständlich kein klassisches Ende, es ist aber doch interessant zu sehen, wo der Verlag den Schnitt gesetzt hat. Die letzten beiden Erzählstränge gehören Jaime und Tyrion. Leider gibt es in keinem einen nennenswerten Cliffhanger, der wenigstens ein geringes Gefühl vom Ende eines Buches vermittelt hätte. Stattdessen hört es einfach mitten in der Geschichte auf, so wie es faktisch nun eben ist. Das ist der Nachteil, wenn ein Originalband in zwei Taschenbücher aufgespalten wird.
Inzwischen stecke ich wirklich tief in der High-Fantasysaga und sie macht einfach kontinuierlich Spaß. Sie erfordert aber auch Konzentration und ist keine leichte Lektüre, die man nebenher lesen kann. Inhaltlich umfasst „Sturm der Schwerter“ in etwa die erste Hälfte der dritten Staffel. Der fünfte Band ist zwar kein Highlight, steht seinen Vorgängern aber auch in nichts nach. Deswegen vergebe ich hierfür vier von fünf Federn. Als nächstes werde ich die Fortsetzung „Die Königin der Drachen“ lesen.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 09
(757)Aktuelle Rezension von: EvieReadsEin Tanz mit Drachen ist ein weiterer fesselnder Teil der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Die Geschichte deckt denselben Zeitraum wie Ein Fest für Krähen ab, wodurch die Charaktere und deren Perspektiven auf spannende Weise aufgeteilt werden. Diese Struktur erfordert oft eine Rückkehr zu den vorherigen Bänden, um die Zusammenhänge zu verstehen, und lädt dazu ein, die Erzählungen nahtlos zu verbinden.
Die Themen, die in diesem Band behandelt werden, sind tiefgreifend. Die Charakterentwicklung ist bemerkenswert, insbesondere bei Melisandre und Asha Greyjoy, die eindrucksvoll zeigen, wie Frauen in einer von Männern dominierten Welt kämpfen und über sich hinauswachsen. Melisandres komplexe Vergangenheit und ihre Rolle im Krieg sind ebenso faszinierend wie Asha's Kämpfe gegen Geschlechterstereotypen.
Ramsey Bolton wird als einer der abscheulichsten Antagonisten etabliert, während die Kapitel aus Reeks Perspektive bedrückend und intensiv sind. Besonders berührend sind die Momente, in denen Cersei sich mit ihrer Rolle als Mutter auseinandersetzt; ihre Entscheidungen sind oft von einer tiefen, wenn auch fragwürdigen Liebe geprägt.
Tyrions Rückkehr ist ein weiteres Highlight, und seine Interaktionen mit Penny verleihen der Erzählung eine emotionalere Note. Danys Entwicklung und ihr Kampf um die Kontrolle über ihre Drachen sind spannende Handlungsstränge, die die Neugier auf ihre zukünftigen Begegnungen schüren.
Trotz der herausragenden Charaktere und der komplexen Handlung fühlte ich während dieser Lektüre nicht die gleiche Begeisterung wie bei den vorherigen Bänden. Vielleicht lag es an der intensiven Beschäftigung mit der Reihe oder daran, dass die Erzählweise an manchen Stellen langsamer wirkte. Dennoch bleibt Ein Tanz mit Drachen ein Meisterwerk, das fünf Sterne verdient, und ich freue mich darauf, endlich auf The Winds of Winter zu warten.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 07
(987)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEs ist soweit! Mit Band sieben von „Das Lied von Eis und Feuer“ endet das Blogspecial 2017/2018. Mit dem Abschluss von „Zeit der Krähen“ aus dem Jahr 2006 habe ich genau die erste Hälfte der High-Fantasysaga durchgelesen. Da die Reihe bisher noch nicht abgeschlossen ist, muss ich das Blogspecial zwangsläufig unterbrechen und wo wäre es angebrachter als genau in der Mitte? Ich hoffe nur, dass George R. R. Martin endlich die Fortsetzung veröffentlicht, denn inzwischen bin ich eindeutig ein großer Fan.
Viel Blut wurde inzwischen vergossen und ebenso viele mussten ihr Leben lassen. König Joffrey, Tywin Lennister, Shae, Lysa Arryn, Oberyn Martell, Catelyn und Robb Stark sind allesamt brutalen Ermordungen zum Opfer gefallen. Auf dem Eisernen Thron sitzt nun Tommen, Joffreys jüngerer Bruder, der mit der verwitweten Margaery Tyrell vermählt werden soll. Tyrion Lennister wird des Mordes an Joffrey und Tywin verdächtigt, doch er konnte dank seines Bruders Jaime und Varys fliehen und ist seitdem unauffindbar.
Auch Sansa Stark steht unter Verdacht etwas mit Joffreys Tod zu tun zu haben, doch sie konnte ebenfalls mithilfe von Lord Petyr Baelish flüchten und hält sich nun in Hohenehr auf, wo sie prompt mitansieht wie Kleinfinger ihre Tante Lysa durch die Himmelspforte stößt. Einerseits ist sie dankbar, da er ihr damit das Leben gerettet hat, andererseits wächst ihre Angst vor ihm weiter. Sie fühlt sich einsam und heimatlos, doch es gibt keinen Ort in Westeros, an dem sie in Sicherheit wäre.Mit knapp über 500 Seiten ist „Zeit der Krähen“ erheblich kürzer als sein Vorgänger. Da es die erste Hälfte des vierten Originalbandes ist, findet sich hier wieder ein Prolog, in dem es dieses Mal um Pat, einen Novizen aus der Citadel von Altsass geht, der in die Tochter der Prostituierten Emma namens Rosi verliebt ist und davon träumt, sie entjungfern zu dürfen. Anschließend fällt der große erzählerische Unterschied im Vergleich zu den vorherigen Werken auf. Wo man zuvor stets Protagonisten als personale Erzähler und im Präteritum verfolgte, gibt es nun auch vermehrt Nebencharaktere, die einzelne Kapitel haben, dabei steht jedoch nicht wie bei den Protagonisten der Name des Charakters am Anfang, sondern vielmehr ihre Position wie „Der Prophet“, „Der Hauptmann der Wache“ oder „Die Tochter des Kraken“. Mich persönlich hat es enttäuscht, dass Martin von seiner gewohnten Struktur abweicht und neue Erzählstränge eröffnet, die sich eher in die Länge ziehen, als zum Weiterspinnen des roten Fadens der Geschichte beizutragen. Der Plot verläuft sich dadurch, sodass über mehrere hundert Seiten kaum Fortschritt zu spüren ist, was die Saga zum allerersten Mal langatmig macht. Doch wie gewohnt treten auch zwei neue Protagonisten auf, die die Frauenquote ausnahmsweise mal erhöhen: Cersei Lennister und Brienne von Tarth.
Cersei Lennister ist die Tochter von Lord Tywin und Joanna Lennister, die Zwillingsschwester von Jaime und die ältere Schwester von Tyrion. Sie war mit Robert Baratheon verheiratet, der Vater ihrer drei Kinder Joffrey, Myrcella und Tommen ist jedoch Jaime. Sie ist die Königinregentin, da Tommen mit seinen zehn Jahren noch zu jung zum Regieren ist. Cersei wird als hübsche Frau mit grünen Augen und langen goldenen Haaren beschrieben, doch ihr Charakter ist weniger schön. Sie ist machthungrig und träumt davon Königin zu sein, was ihr aber allein schon aufgrund ihres Geschlechts erschwert wird. Auf den Eisernen Thron hat sie keinerlei Anrechte, doch sie versucht durch ihre Söhne Joffrey und Tommen, die sie als Robert Baratheons Kinder ausgibt, Macht auszuüben. Ihr Wesen ist von Hass erfüllt und sie scheint nahezu jeden Mitmenschen zu verabscheuen, vor allem ihren Bruder Tyrion. Seitdem Jaime seine Schwerthand verloren hat, sinkt selbst er stark in ihrer Gunst und sogar ihre Kinder scheint sie nicht bedingungslos zu lieben. So denkt sie sich bei Tommens Anblick beispielsweise, dass er viel zu verweichlicht und zartbesaitet sei. Stattdessen wünscht sie sich, dass Tommen mehr wie sein älterer Bruder Joffrey wäre, den sie offensichtlich bevorzugt. Hinter jedem freundlichen Wort oder nettem Lächeln verbirgt sich ihr grausamer Charakter und sie schaut auf jeden herab, der ihr begegnet. Zwar ist Cersei eine interessante Protagonistin, es ist aber unglaublich ermüdend ihre egozentrischen und hasserfüllten Gedanken zu verfolgen. Sobald etwas nicht nach ihrem Plan verläuft, gerät sie in unaufhaltsame Rage. Sie ist definitiv eine Figur, die mir das Lesen erschwert hat, zumal sie in diesem Band sehr viele Kapitel erzählt.
In „Zeit der Krähen“ hebt sich mit der Religion ein Motiv besonders hervor, dass in der Saga immer wieder auftritt. Über die Kontinente und Länder verteilt gibt es einige Religionen und Götter, die Huldigung erfahren. Zum Beispiel der Glaube an die Alten Götter, an die Sieben, an den Ertrunkenen Gott, an den Herrn des Lichts oder an den Vielgesichtigen Gott, um nur die Wichtigsten zu nennen. Dabei sind Monotheismus und Polytheismus gleichermaßen vertreten. Im Gegensatz zur realen Welt, in der es zwar auch viele unterschiedliche Religionen gibt, die Existenz von Göttern aber stark umstritten ist, ist es bei Martins Werken sehr wahrscheinlich, dass es zumindest einige der Götter tatsächlich gibt. Am überzeugendsten ist für mich die Existenz von R‘hollor, dem Herrn des Lichts, dem vor allem Melisandre huldigt. Spätestens nach der Wiederbelebung von Beric Dondarrion ist klar, dass dazu übernatürliche Kräfte nötig waren. Auch andere Religionen wie der an die Alten Götter, den Ertrunkenen Gott oder die Sieben könnten auf einem wahren Kern begründet sein, auch wenn es dazu eher Hinweise als Beweise gibt. Meine persönliche Lieblingsreligion ist übrigens die des Vielgesichtigen Gottes, bei dem ich überzeugt bin, dass er existiert.
Das letzte Kapitel erzählt Arya, was mein Herz ohnehin höher schlagen lässt und mich für manch zähe Lesestunde ein wenig entschädigt. Abschließend folgt ein kurzes Statement von Martin persönlich, der berichtet, dass dieses Buch nur die erste Hälfte eines Gesamtwerkes ist, bei dem er sich überlegt hat jedem Teil bestimmten Charakteren zuzuordnen. Das bedeutet, dass die Figuren, die in diesem Band kein einziges Kapitel hatten, wie beispielsweise Tyrion, Bran oder Daenerys, im nächsten Band vermehrt auftreten werden. Da „Zeit der Krähen“ aber vorerst mein letztes Buch von Martin war, verzögert sich mein Wiedersehen mit diesen Charakteren auf unbestimmte Zeit.
Wie ich bereits deutlich gemacht habe, ist Band sieben der Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ bisher der schlechteste. Insgesamt gab es mit den Nebencharakteren so viele Erzähler, dass einzelne Erzählstränge kaum voran kamen. Auch Cersei als Protagonistin trug erheblich zu meinem Unmut bei. Trotzdem ist das Meckern auf hohem Niveau und nur, weil es mir bisher am meisten missfallen hat, heißt es nicht, dass „Zeit der Krähen“ ein schlechtes Buch ist. Ich denke eher, dass es eine kurze Flaute in einem ansonsten grandiosen Höhenflug ist und dass die folgenden Bände vielversprechend sind. Deswegen erhält dieses Buch gute drei von fünf Federn von mir. Dennoch ist nun der perfekte Zeitpunkt für mich gekommen, um zu pausieren, gerade weil Band sieben und acht im selben Zeitraum mit verschiedenen Figuren spielen, sodass ich mir erhoffe schnell wieder anknüpfen zu können.
- George R. R. Martin
A Clash of Kings
(284)Aktuelle Rezension von: NatiibooksFür mich geht’s weiter mit GOT und dieses mal mit dem zweiten Teil der Reihe. Ich war lange unschlüssig ob ich diese Reihe Lesen sollte hab mich dann doch dazu entschlossen es halt langsamer zu tun als in einem rutsch durch da ich ehrlich gesagt nicht sicher bin ob es überhaupt weitergehen wird eines Tages. Nachdem mir Band 1 gut gefallen hat geht es für mich weiter ich finde es zwar immer noch traurig das Rob keine eigene Sicht aber dafür Jon die ich sehr mag. Im Gegensatz zu Band 1 war dieses hier ein zwischen Band da ich fand es hat sich hier etwas in die Länge gezogen und es ist auch nicht viel passiert nur das hier sich langsam die Sachen entwickeln. Aber dennoch fand ich es im ganzen okay ich hab zwar eine weile gebraucht bis ich warm wurde mit der Geschichte aber dennoch gab es einige Sichten die mir sehr gut gefallen haben und ich mehr will.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 06
(1.078)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraImmer wieder erwähne ich, dass George R. R. Martins Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ zum Subgenre High-Fantasy gehört, auch wenn es anfangs noch gar nicht den Eindruck macht. Vom großen Genre Fantasy kann man literarische Werke in weitere Unterkategorien aufteilen, zum Beispiel in Urban-, Science-, Dark-, Low-, Mid- oder eben High-Fantasy. Typisch für letzteres ist eine fiktive Welt, die soziologisch meist mit dem europäischen Mittelalter vergleichbar ist. Flora und Fauna sind der realen Welt oft extrem ähnlich, wobei erfundene Pflanzen und Tiere gerne mit eingesponnen werden. Manchmal finden sich außerdem fiktive Sprachen wie beispielsweise Elbisch oder in diesem Fall Valyrisch. Am wichtigsten jedoch sind Magie und fremde Völker. Zwerge, Orks oder Elben sind hier nur die bekanntesten Vertreter. Natürlich darf ich das Symbol für High-Fantasy generell nicht vergessen: Drachen. Somit verrät der Titel des Bandes „Die Königin der Drachen“ schon seine Genre-Zugehörigkeit. Dieser erschien 2002 erstmals auf Deutsch und ist der sechste von bisher zehn Teilen.
Robb Stark hat Jeyne Westerling geheiratet. Damit bricht er sein Versprechen an Lord Walder Frey, eine seiner Töchter zu ehelichen. Um sich zu entschuldigen und die Hochzeit von Robbs Onkel Edmure Tully und Roslin Frey zu feiern, begibt sich Robb mit ihm, seiner Mutter Catelyn und seiner Gefolgschaft zu den sogenannten Zwillingen am Fluss Trident. Denn dies ist die einzige Chance auf eine Wiedergutmachung mit Walder Frey und ohne diese kann er seinen Feldzug nach Norden, um Winterfell zurückzuerobern, nicht bewerkstelligen.
Nach der Befreiung von Astapors Sklaven, besitzt Daenerys Targaryen nun nicht nur drei Drachen, sondern auch eine Armee von über 8000 sogenannter „Unbefleckten“. Da ihr die Sklaverei in Essos missfällt, macht sie sich zur Stadt Yunkai auf, um auch dort die versklavten Menschen zu befreien und möglicherweise sogar noch mehr Anhänger zu gewinnen. Mithilfe ihrer Gefolgschaft ist dies eine leichte Aufgabe, jedoch befürchtet sie große Verluste auf ihrer eigenen Seite und sucht nach einem Weg ohne viel Blutvergießen.„Der Mann auf dem Dach starb als Erster.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels und verspricht einen rasanten Einstieg in die Geschichte, was auch nicht weiter verwunderlich ist, da dieses Buch der zweiten Hälfte eines Originalbandes entspricht. Tempus, Erzählperspektive und Protagonisten sind noch immer dieselben. Im ersten Kapitel erlebt Arya Stark den Kampf zwischen den sogenannten „Geächteten“ und einem Teil der selbsternannten Tapferen Kameraden. Im nächsten Kapitel wird sie erzählerisch von ihrem Bruder Bran abgelöst. Mit fast 800 Seiten ist „Die Königin der Drachen“ der bisher dickste Band der Reihe.
Seit dem fünften Band gibt es einen neuen Protagonisten, der im Vergleich zu anderen aber nur wenige Kapitel erzählt. Es ist Samwell Tarly, kurz Sam, ein Bruder der Nachtwache und guter Freund von Jon Schnee. Sam berichtet von den Ereignissen der überlebenden Grenzer unter Jeor Mormont nördlich der Mauer. Er ist der älteste Sohn von Randyll Tarly, dem Lord von Hornberg. Da er für seinen Vater aber eine herbe Enttäuschung ist und seinen Vorstellungen nicht entspricht, wurde Sam vom ihm gezwungen sich der Nachtwache anzuschließen. Er ist sehr ängstlich, tollpatschig und stark übergewichtig. Mit über 120 Kilogramm ist er der fetteste Mann, den Jon je gesehen hat. Das führt dazu, dass er bei seiner Ankunft an der Mauer unmittelbar zum Opfer gemeiner Scherze, Sticheleien und sogar Schläge wird. Erst als Jon sich mit zwei Freunden für ihn einsetzt, lassen die Schikanen nach. Sam selbst bezeichnet sich immer wieder als Feigling, beweist aber in den richtigen Momenten mehr Mut als die Meisten, auch wenn er dabei zittert, zum Beispiel als er mit dem Dolch aus Drachenglas den Weißen Wanderer tötet. Er liebt es zu lesen und verbringt viel Zeit in der Bibliothek, sodass er sehr gebildet ist, vor allem, da das gemeine Volk von Westeros nicht einmal lesen kann. Damit kann er sich den Posten des Kämmerers von Maester Aemon Targaryen sichern. Sam ist aufgrund seiner ängstlichen Art nicht mein Lieblingscharakter, hat allerdings liebenswerte Züge.
Die Gewalt und Brutalität in den Büchern ähneln der in der Serie sehr. Blutige Kämpfe, Vergewaltigungen und Folter sind in dieser Welt an der Tagesordnung. Jedoch gibt es zwischen beiden Formaten feine Unterschiede. So sind in der Serie blutige Bilder vor allem in den Schlachten zu sehen. Es werden Bäuche aufgeschlitzt, woraufhin die Gedärme zum Vorschein kommen, Menschen ersticken am eigenen Blut oder verlieren Gliedmaßen. Vergewaltigungen sind nur in Ausnahmefällen zu sehen und die Foltermethoden sind stark an denen des Mittelalters orientiert, wie Ratten in einen Eimer zu setzen, diesen auf einem Bauch festzubinden und darunter eine Fackel zu halten, damit die Ratten sich durch den Körper fressen wollen. In „Das Lied von Eis und Feuer“ sind die Foltermethoden ungewöhnlicher, fast schon kreativer, aber keineswegs harmloser. Auch vor Kindern macht Martin nicht Halt, während sie in der Serie seltener und falls doch schnell getötet werden. Trotzdem finde ich in beiden Fällen die Darstellungen extrem gut umgesetzt. Zwar ist diese Geschichte brutaler als jede Fantasystory, die ich je gelesen habe, sie gibt die mittelalterliche Welt aber gerade deswegen so authentisch wieder und nicht so märchenhaft, wie ich es von anderen Fantasy-Epen kenne. Die Serie zu schauen oder die brutalen Passagen zu lesen, machen mir zwar wenig Spaß, rufen allerdings enorme Emotionen in mir hervor, wie es bei einer guten Geschichte nun mal sein sollte. Egal, ob die Gänsehaut durch blutrünstige Szenen oder Martins neutralem, leicht distanziertem aber doch detailliertem Schreibstil erfolgt.
In „Die Königin der Drachen“ passiert wirklich eine Menge. Es gibt mehrere Plottwists, Intrigen werden gesponnen und viel Blut wird vergossen, was bis zum Ende nicht nachlässt. Auch wenn es der dritte Originalband ist, ist er inhaltlich eher mit der vierten Staffel von „Game of Thrones“ zu vergleichen. Übrigens erzählen die letzten beiden Kapitel von Jon und Sansa, abschließend folgt der Epilog. Der nächste Band ist bereits der siebte und heißt „Zeit der Krähen“.
Bei einem kontinuierlich hochwertigem Werk wie „Das Lied von Eis und Feuer“, fällt es mir schwer einen Favoriten zu finden. „Die Königin der Drachen“ hat zwar inhaltlich noch mehr zu bieten als sein direkter Vorgänger, lässt mich aber auch die Länge nicht vergessen, die bisher unübertroffen ist. Deswegen hält sich zwischen den beiden insgesamt die Waage. Aus diesem Grund gebe ich dem sechsten Band vier von fünf Federn. Außerdem werde ich mich als nächstes der Fortsetzung widmen.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 08
(880)Aktuelle Rezension von: EvieReadsIn A Song of Ice and Fire #8 wird die düstere Realität nach dem Konflikt zwischen Robb Stark und den Lannisters eindrucksvoll beleuchtet. Der Roman fungiert als Brücke, die es dem Leser ermöglicht, wichtige Zusammenhänge zwischen den Charakteren zu verstehen und die Auswirkungen des Krieges auf das Land und seine Bewohner zu erkunden.
Besonders berührend ist die Figur der Brienne, die unermüdlich um ihren Platz in einer von Männern dominierten Welt kämpft. Ihre Hingabe, die Ideale eines Ritters zu verkörpern, wird von den ständigen Beleidigungen und dem Missmut der Männer um sie herum noch verstärkt. Briennes Geduld und Entschlossenheit sind bewundernswert.
Cersei hingegen zeigt sich als skrupellose Machthaberin, die alles daransetzt, um die Kontrolle über die sieben Königreiche zu erlangen. Ihre komplexe Beziehung zu ihrem Bruder Tyrion ist geprägt von Hass und Rivalität, während ihre Pläne oft tragisch enden.
Die Erzählstränge um Sam sind zwar weniger spannend, aber sie liefern wichtige Informationen über die Geschehnisse jenseits der Mauer. Sam kämpft sich durch Stürme und emotionale Herausforderungen, während er mit Gilly und Aemon an seiner Seite wichtige Entscheidungen trifft.
Jaime Lannister ist auf der Suche nach seiner Identität als Ritter, während er sich zwischen seiner Loyalität zu Cersei und seinem eigenen moralischen Kompass hin- und hergerissen fühlt. Auch die Entwicklung von Arya und Sansa zeigt, wie die Charaktere in dieser rauen Welt überleben und sich anpassen müssen.
Insgesamt bietet dieser Band wertvolle Einblicke in die komplexen Beziehungen und Konflikte der Charaktere und bereitet den Weg für die kommenden Herausforderungen. Nun geht es weiter mit Dance with Dragons!
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 10
(734)Aktuelle Rezension von: EvieReadsBietet einen tiefen Einblick in die komplexen Machtspiele und persönlichen Konflikte der Charaktere. Die Geschichte nimmt uns mit auf eine Reise in die rauen Landschaften von Westeros, wo Stannis Baratheon, der Anwärter auf den Eisernen Thron, sich mit seiner Armee auf den Weg nach Süden macht, während Jon Snow, der neue Lord Commander der Nachtwache, versucht, Frieden mit den Wildlingen zu schließen.
Die Erzählung überzeugt durch ihre meisterhafte Charakterzeichnung und die dichte Atmosphäre, die Martin so gut beherrscht. Jon Snow steht vor moralischen Dilemmata, während er versucht, seine Pflichten als Lord Commander mit seinen persönlichen Wünschen in Einklang zu bringen. Die Spannung steigt, als er sich gegen Verrat und Feinde behaupten muss, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Nachtwache.
Bran Stark, der sich nördlich der Mauer aufhält, trifft auf die letzten überlebenden Kinder des Waldes, was zu einer faszinierenden Erkundung von Magie und uraltem Wissen führt. Martins Fähigkeit, verschiedene Handlungsstränge miteinander zu verweben und gleichzeitig die Entwicklung seiner Charaktere voranzutreiben, sorgt für eine packende Leseerfahrung.
A Dance with Dragons ist ein weiterer Beweis für Martins Talent, die düstere und komplexe Welt von Westeros lebendig zu halten. Die Geschichten der Protagonisten sind sowohl fesselnd als auch emotional und laden den Leser ein, die tiefen Abgründe der menschlichen Natur und die Schattenseiten von Macht und Verrat zu erkunden. Ein Muss für jeden Fantasy-Liebhaber!
- George R. R. Martin
Dance with Dragons. Movie Tie-In
(146)Aktuelle Rezension von: SuSaEin kurzer Einblick
Zu der Riege der Verstorbenen hat sich nunmehr auch Tywin Lannister hinzugesellt. Mithilfe von Varys schafft es Tyrion nach dem Mord an seinem Vater, unbemerkt nach Essos zu gelangen und macht sich auf den mehr als steinigen Weg, um Daenerys in Meereen zu treffen. Diese muss unterdessen immer mehr feststellen, dass die Herrschaft über die Stadt kein Kinderspiel ist und ihr starke Widersacher gegenüberstehen. Zudem ist sie hin und her gerissen zwischen ihren drei mittlerweile ausgewachsenen Drachenkindern und der Sicherheit der Bevölkerung.
Und während Jon Snow als Kommandant an der Mauer unpopuläre Entscheidungen treffen muss, die ihm Feinde in den eigenen Reihen einbringen, offenbart sich ein neuer Mitspieler im Spiel um den Eisernen Thron …Bewertung
In diesem „Schwesterband“ zu „A Feast for Crows“ trifft der Leser einige Charaktere wieder, die bereits im Band zuvor zu Wort gekommen waren. Dazu kommen auch endlich wieder die altbekannten Gesichter Tyrion, Daenerys und Jon, welche durch weitere ergänzt werden, wie z.B. Ser Barristan und Quentyn Martell, die die Geschichte abrunden.
Und auch wenn ich diesen fünften mit Freuden angefangen hatte zu lesen und er mir bei weitem auch besser gefallen hat als der Vorgängerband, muss ich doch zugeben, dass ich ganze sechs Monate zum Lesen gebraucht habe. Der Grund dafür ist einfach: Sicherlich zieht sich die ein und andere Stelle im Buch aufgrund der Ausführlichkeit der täglichen Handlungen doch ganz schön, aber hauptsächlich liegt es einfach am Umfang des Buches. Ich habe nunmehr innerhalb eines Jahres ziemlich genau hintereinander alle fünf bisher erschienen Bände gelesen und irgendwann hat sich leider einfach eine gewisse Lesemüdigkeit eingeschlichen. Von daher bin ich ganz froh, dass ich jetzt erst einmal eine Zwangspause einlegen und warten muss, bis der nächste Band erscheint.
Nichtsdestotrotz hat mir „A Dance with Dragons“, wie gesagt, wieder besser gefallen als Band vier und das liegt vor allem an den interessanten Wendungen und die spannende Entwicklung meiner Lieblingscharaktere Tyrion und Daenerys. Gerade Tyrion lernt auf seinem Irrweg nach Meereen so manche unterhaltsame und aufschlussreiche Person kennen und sorgt in den entsprechenden Situationen mit seiner speziellen Art für viel Witz, aber auch unerschütterlichen Optimismus. Und so hin und hergerissen sich Daenerys den ganzen Band über scheinbar fühlt, so hat sie wohl zum Ende hin wieder zu sich und ihren Kindern gefunden. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Auch ist es immer wieder faszinierend zu erleben, wie Autoren es schaffen, einen nach bereits so vielen gelesenen Seiten zu überraschen und mitzureißen. Allein die letzten zwei Seiten des Epiloges waren atmosphärisch so intensiv, dass ich die gebrauchten sechs Monate nicht bereue. Sie waren es definitiv wert.Fazit
Politik und dunkle Geheimnisse wechseln sich ab mit Kriegstrommeln und dem knallharten realen Leben in Westeros und Essos. „A Dance with Dragons“ hält dabei das Niveau der bisherigen Bände und lässt den Leser gespannt auf den nächsten warten.
- George R. R. Martin
A Storm of Swords
(171)Aktuelle Rezension von: happy_reading_lifeIch habe sehr lange gebraucht, um den 3. Band der Game of Thrones Reihe weiterzulesen. Ich mochte Teil 1 sehr, Teil 2 fand ich etwas schwächer und der jetzige Teil "A Storm of Swords" hat mir wieder besser gefallen. Nach wie vor weiß ich nach einem Kapitel nicht, ob ich weiter lesen will oder nicht, weil es einfach mit einem ganz anderen Storyteil weitergeht.
Es hat mich sehr gefreut zu sehen, wie G. R. R. Martin die Charakter in diesem Buch weiterentwickelt, gerade Jon und Jamie werden enorm detailliert präsentiert mit all ihren Gedanken und Gefühlen. Dennoch hat der Autor nach wie vor auch den Mut Hauptcharaktere fallen zu lassen und zu töten. Ich fand es schön zu sehen, wie in diesem Band die einzelnen Teile stärker zusammengeflossen sind, auch wenn es nach wie vor viele einzelne Geschichten sind.
Es gibt immer wieder sehr überraschende Twists in der Geschichte, die der Geschichte wirklich etwas Besonderes geben. Dennoch verlieren die Bücher durch den Hype und die Serie aus meiner Sicht an Stärke und es ist einfach schade, dass noch nicht alle Bände veröffentlicht sind.
- George R. R. Martin
A Feast for Crows
(174)Aktuelle Rezension von: happy_reading_lifeDa es sich um einen Folgeband handelt, kann ich zur Handlung nicht viel sagen ohne inhaltlich etwas zu spoilern. Nach wie vor ist die Welt, die der Autor geschaffen hat, sensationell. Es ist wirklich faszinierend sich diese Tiefe vorzustellen und einzutauchen.
Es gibt einige Längen und Stellen, wo man verwirrt ist – Fragen wie: ist er/sie/ es jetzt tot? War das damit gemeint? – tauchten bei mir ab und an mal auf. Die Cliffhanger am Ende der Kapitel sind schon fies, dennoch ist die Charakterbildung von Charakteren, die man zunächst nicht so auf dem Radar hatte, absolut beeindruckend. Gerade die Frauen, die bisher kaum zum Zuge kamen, bekommen in diesem Buch ihren Platz.
- Lisa Rosenbecker
Arya & Finn
(174)Aktuelle Rezension von: BuechervorhersageArya & Finn ist eine spannende Fantasy Geschichte im Märchen Stil. Arya ist die beste Freundin und zukünftige Leibwächterin der geheimen Prinzessin Elena. Bevor ihr Vater, der König, ihre Existenz verkünden wird, möchte sie unerkannt das Königreich bereisen und sie hat ihre Methoden, um diesen Wunsch durchzusetzen. Auf ihrer Reise begleiten sie neben Elena noch die Fremden Finn, Bero und Ilias, die sie für die Reise bezahlt. Auf der Reise entdecken wir zusammen mit der Gruppe besondere Orte, lernen wichtige Lektionen im Leben und fiebern mit, dass die Reise gut ausgehen wird und alle gesund und wohlbehalten wieder am Schloss ankommen. Doch es gibt eine Person, die das zu verhindern versucht. Die Charaktere waren mir direkt sehr sympathisch, Lisa hat da eine tolle, bunte Truppe zusammen gestellt. Es ist schön zu beobachten, wie sie sich sowohl als Gruppe als auch als Individuen auf der Reise weiterentwickeln und wie Freundschaften entstehen. Die Geschichte ist eine Mischung aus Fantasy, Freundschaft, Spannung, Selbstfindung, Magie und Liebe, es ist also für jeden etwas dabei. Der Schreibstil von Lisa ist wie immer super, man kann einfach nicht aufhören zu lesen und möchte erfahren, wie es weiter geht. Falls es noch zu der Fortsetzung kommen sollte würde ich mich sehr darüber freuen.
- Christopher Paolini
Eragon - Das Erbe der Macht
(46)Aktuelle Rezension von: ZahirahUm den abschließenden vierten Band der Eragon-Saga voll genießen zu können, sollte man die drei Vorgängerbände gelesen haben. Wie nicht anders zu erwarten kommt es nun zum finalen Kampf zwischen Eragon/Saphira und seinen Mitstreitern und dem grausamen Herrscher Galbatorix. Stellt sich dem Leser einzig und allein die Frage: Wie kann die Schlacht gewonnen werden, wenn Galbatorix doch so viele Drachen auf seiner Seite hat? Der vorliegende vierte Band bietet eigentlich nicht wirklich viel Neues, aber dank der mitreißenden Erzählweise Christopher Paolinis ist man mitten im Geschehen und mittels einiger einfallsreicher Wendungen konnte er mich auch noch an einigen Stellen überraschen. Allerdings bleibt das Ende irgendwie offen – soll es vielleicht noch einen weiteren Band geben, oder überlässt es der Autor seinem Leser sich die weitere Entwicklung seines Helden und seines Drachens auszumalen???
Fazit: Alles in allem ein lesenswerter und unterhaltsamer Abschlussband der seine Fangemeinde bestimmt nicht enttäuscht.
- George R. R. Martin
Game of Thrones
(51)Aktuelle Rezension von: AnniuEin neuer Band und es geht spannend weiter! Ich bin weiterhin total fasziniert von der Welt, die Martin in seiner Reihe kreiert hat. Sie ist so umfangreich und detailreich. Gleichzeitig grausam und abstoßend als auch fantastisch und faszinierend. Sie ist in sich vollkommen stimmig und glaubwürdig. Schon lange hat mich keine Reihe mehr so fesseln können. Dabei finde ich es bemerkenswert, dass bei einer Reihe in diesem Umfang kaum inhaltliche Längen aufkommen. Das Geheimnis liegt wohl einerseits in Martins Sprachgewalt als auch in der Vielfältigkeit und Lebendigkeit seiner Figuren. Die unterschiedlichen Perspektiven bringen Abwechslung und Bewegung in den Lesefluss. Man muss jedoch sehr aufmerksam lesen, um mit zu kommen, da wirklich sehr viele Infos auf einen einprasseln und selbst kleine Details sich zu einem späteren Zeitpunkt als wichtig herausstellen.Jons Geschichte und sein Leben hinter der Mauer führen in einen zusätzlichen Bereich von Martins Welt ein und bringen uns einige sagenumwobene Gestalten näher. Jon hat sich unter die Wildlinge begeben und passt sich immer mehr ihrem Leben an und lernt viel über ihre Ansichten und Ziele. Doch scheinen sie ihm nicht wirklich zu trauen und es bleibt eine gefährliche Situation für ihn.
Überraschenderweise mochte ich diesmal Jaime sehr gern. Dass ich das einmal sage! Er zeigt sich hier von einer menschlicheren Seite, während Cersei immer unausstehlicher und kälter auftritt. Briennes Anwesenheit und gutes, naives Naturell schafft es tatsächlich, dass das Positive in Jaime zum Vorschein kommt. Am Ende der Reise der beiden scheint er beinahe ein ganz anderer Mensch zu sein. Mit einer solchen Wandlung habe ich nicht gerechnet, da ich mit Jaime bisher vor allem Brans Unfall in Verbindung gebracht habe, was ihn natürlich alles außer sympathisch macht. Er scheint sich jedenfalls in eine ganz andere Richtung zu entwickeln als Cersei. Daher bin ich gespannt, wie die Beziehung zwischen den Geschwistern sowie Jaime und Brienne weiter gehen wird.
Dany bewegt sich weiter in Richtung Westeros, scheint dabei ihrem Ziel aber nur sehr langsam näher zu kommen. Immer wieder muss sie Rückschläge einstecken und man fragt sich, ob sie es wohl jemals nach Westeros schaffen wird. Zuerst fehlten ihr die Männer, nun schart sie eine immer größere Truppe um sich, sodass es schwierig vorzustellen ist wie diese alle übersiedeln sollen.
Weniger begeistern konnte mich in diesem Band die Geschichte rund um Bran und auch der Handlungsstrang um Stannis und Davos war für mich nicht ganz so spannend. Ich hatte zunächst schon gedacht, dass Stannis nun vollkommen der roten Frau ergeben ist. Aber anscheinend erkennt er doch durchaus den Wert, den der loyale Davos für ihn hat. Alles in allem ist aber auch dieser Band wieder großartig und sei jedem Fantasyfan wärmstens ans Herz gelegt!
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 08
(18)Aktuelle Rezension von: SandysBunteBuecherweltIch liebe diese Serie und suchte alle Bücher weg, egal ob als Hörbuch oder Taschenbuch... In diesem Band erfahren wir wieder viel über Cersei und Ihre Ränkespiele, sie wird immer waghalsiger und auch ein bisschen verrückt. Neben Ihr erfahren wir mehr über die Charaktere Sansa, Brienne, Jaime und Sam. Gerade Jaime wandelt sich immer mehr und kehrt seiner Schwester den Rücken, Brienne trifft auf Todgeglaubte und Sams Reise wird schwerer als Gedacht. Alles weitere müsst Ihr selbst lesen, nur von jenseits der Mauer erfahren wir in diesem Buch nichts... Wieder ein absolutes Meisterwerk, so bildgewaltig wie es nur wenige Autoren schaffen zu schreiben und von Reinhard Kuhnert als Sprecher einfach fantastisch vertont. Er gibt jeder Figur seine ganz eigene Stimme, eine absolute Hörempfehlung. Fazit: Ein muss für alle GoT Fans, tolles Hörbuch, leider nicht mit allen Charakteren...